AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Was ich auch sehe, dass durch Shortselling einfach bei Tagen geringen Umsatzes eine unglaublich unverhältnismäßige Kursreaktion ausgelöst werden kann. Erscheint dir das als fair??
Und bei den aktuellen Kursen von at&s so viel shortquote ist schon auch ein massives Risiko...
Dass die Shorties auf ein Bezugsrecht spekulieren, das kann ich mir eher nicht vorstellen. Es ist (hoffentlich .....) recht klar, dass eine KE nicht mit diesen Kursen kommen wird. Mit höheren Kursen kann's dann schon passieren. Das heißt aber auch, dass jemand, der bereit wäre seine Anteile aufzustocken, nicht auf ein Bezugsrecht warten müsste, sondern bei den aktuellen Kursen mit hoher Wahrscheinlichkeit besser bedient wäre, als mit einem Bezugsrecht auf Basis höherer Kurse. Das Restrisiko, dass die derzeitigen Kurse immer noch "zu hoch" sein könnten wäre dadurch ausgeglichen, dass es ja auch sein kann, dass es überhaupt kein Bezugsrecht gibt.
KeinBörsenguru (bitte um Entschuldigung, wenn ich das falsch in Erinnerung habe) hat früher mal gemeint, dass es kein Bezugsrecht geben wird. Das ist schon möglich - aber ich wäre nicht überzeugt. Androsch und Dörflinger werden bei einer 25 %igen KE schon ordentlich verwässert, noch mehr, wenn das darüber hinausgeht. Zwar im selben Ausmaß wie wir alle, aber abgesehen davon, dass das bei den beiden seeeehr viel Geld ausmacht, geht es bei ihnen insbesonders auch um das Ausmaß der dann verlorenen Machtfülle, die wir nur "solidarisch" aber nicht faktisch haben. Ich könnte mir daher vorstellen, dass die beiden per Bezugsrecht zumindest einen Teil davon ausgleichen wollen. Aber vielleicht gibt es auch andere Instrumente - wie z.B.: die beiden kaufen einfach die "anderen 25 %" an der Börse vorbei.
Bargaininvest: Ich verstehe schon, was Du meinst. Dass Börsenkurse fast immer steigen, wenn Arbeitskräfte abgebaut werden, gefällt mir auch nicht. Habe noch nie wegen einer solchen Maßnahme gekauft.
Der Unterschied ist für mich, dass Firmen selten grundlos Arbeitsplätze reduzieren, sondern meistens, weil es notwendig ist, um aus Schwierigkeiten herauszukommen. Wenn Kosten eingespart werden müssen um für die anderen Beschäftigten das Unternehmen "zu retten" - oder auch nur andere Zweige weiter zu entwickeln - dann ist das für jene, die gehen müssen ein Problem, ohne Zweifel; aber es hilft, für den anderen Teil der Belegschaft die Arbeit zu erhalten und es ist ein Weg, um das Unternehmen wieder konkurrenzfähig zu machen und in eine weiterhin steigende Gewinnzone zu führen. Da investieren dann Aktionäre hinein, im Falle einer diesbezüglichen KE helfen sie sogar dabei mit, und so gesehen ist das für mich persönlich (in meinem privaten Wertvorstellungen halt) vertretbar.
Das sehe ich aber anders bei Shorties:
Die greifen dann ein, wenn ein Unternehmen in Schwierigkeiten ist und bemühen sich durch ihre Maßnahmen darum, dass diese Schwierigkeiten am Kapitalmarkt anhalten und sich "optimaler Weise" noch vergrößern. Mag schon sein, dass Shorties nicht in der Lage sind, den Kurs eines gesunden Unternehmens weit nach unten zu drücken - ist letztlich auch eine Frage des Kapitals. Aber Sie können (mit dann schon weniger Kapital) dafür sorgen, dass sich ein rekonvaleszentes Unternehmen nicht oder zu langsam erholt. Den Rest erledigen dann die übrigen Anleger, die sich Sorgen über eigenen weiteren Verlust machen. Das Verhindern einer möglichst raschen Gesundwerdung mit länger als notwendig anhaltenden Folgen für die Beschäftigten, das ist das, was ich als "unmoralisch" bezeichne.
AT&S ist dafür ein gutes Beispiel, finde ich:
Natürlich ist der erste Kursabsturz NICHT von den Shorties herbeigeführt. Das waren sicherlich die äußeren wirtschaftlichen Einflüsse, in denen sich das ganze Segment bewegte. Und natürlich die spezielle Situation von AT&S, eine angeblich notwendige KE bei guten Kursen verabsäumt zu haben, einiges an Finanzierung samt Zinsendienst bewältigen zu müssen und mit einer geringen EK-Quote am Beginn eines Abschwunges neue Werke zu bauen.
Die Shorties traten erst auf den Plan, als AT&S Fieber bekam und man bereits irgendwo zw. 35 -40 % an Kurs verloren hatte. Begünstigt durch das KE "leak" UND (!) ein - in dieser Situation - wahrlich schlecht agierendes Management, ging's dann nochmals um 20 - 25 % abwärts. Gemessen von der Zwischenstation, wo die Shorties auf den Plan traten. Während sich der Mitbewerb erheblich besser halten konnte, haben Shorties unter Ausnützung der strukturellen Situation von AT&S dazu beigetragen, die Kurse unten zu halten bzw. noch weiter runter zu bekommen, weil irgendwann der Verkaufsdruck für die "anderen" Anleger wächst - was Shorties sich ja auch wünschen.
Lasst mich das nun aus der Sicht meines "moralischen" Vorwurfes an die Shorties in Bezug auf AT&S betrachten:
Eine der Maßnahmen war auch bei AT&S, Personal abzubauen und den Ausbau von Kulim (wenigstens Werk II) zu bremsen. Das betrifft Menschen, und war aber sinnvoll und notwendig, um die größere Zahl verbliebener Arbeitsplätze zu halten und später wieder zu erweitern. Was jenen, die dann derzeit kein Einkommen haben aber wenig hilft. Die Qualität des zu Österreich vergleichbaren AMS in Malaysien kenne ich nicht. Aber auch hierzulande muss man mit weniger auskommen, wenn man vom AMS "aufgefangen" wird und muss sich gegebenfalls auch nach einem anderen "schlechteren" Arbeitsplatz umsehen, als man hatte und ohne eigenes Zutun verlor. Dass der Zustand, in dem sich AT&S befindet länger andauert, als es sein müsste, beweist der Mitbewerb und auch die Entwicklung der Kunden im vergangenen Jahr.
Nehmen wir mal an, die KE hätte dazu dienen sollen, das Auftragstief zu überwinden, die KE Quote zu stärken, die finanzielle Belastung zu reduzieren und den geplanten Ausbau auch in der (damals) momentanen Situation voranzutreiben. Dann wäre ein Personalabbau vielleicht auch nötig ("fat cat"), aber nicht in diesem Ausmaß und die Rückkehr wäre früher möglich. Dazu bedarf es dann aber einer KE - und für diese einen besseren Kurs. DAS haben die Shorties bisher mit Erfolg verhindert !
Und das kreide ich den Shorties auch an. Hier geht es nicht darum, dass man in ein Unternehmen Investiert, weil es Arbeitsplätze abbaut und daher die Gewinnspanne größer wird oder überhaupt erst wieder entsteht. Denn dann investiert man immer noch in die Zukunft eines Betriebes. Hier geht es darum, dass man daran interessiert ist, einen schlechten Zustand möglichst lange zu halten und nach Möglichkeit noch zu verschlechteren. Im Extremfall kann dadurch das ganze Unternehmen davonrutschen, was jenen völlig egal ist, die in einem für sie "optimalen" Fall kurz vor einem Zusammenbruch noch rasch zu einem "tollen Kurs" die Aktien, die sie ohne jemals besessen zu haben verkauften, zurückkaufen. Das ist für mich was anderes.
Klar - ein Unternehmer kann sich nicht nur nach der Befindlichkeit seiner Dienstnehmer richten. Man muss Gewinne erwirtschaften. Dient ja letztlich auch den Beschäftigten, wenn's einer Firma gut geht. Dennoch sind Dienstnehmer erstens Menschen, ohne die auch der Unternehmer nichts verdiente. Daher haben sie auch einen "Wert". DAZU - mit oder ohne Gewinne - auch eine Würde, die es zu respektieren gilt. Zumal die Eigentümer ohne ihre Mitarbeiter auch selbst "bis dahin" nichts verdient hätten. Hr. Androsch könnte keine Substrate händisch herstellen; die Summen, die er alleine an Dividenden verdiente, das haben andere für ihn produziert (für mich auch, natürlich !) Soweit es mich betrifft, sehe ich mich als Aktionär, der in ein Unternehmen investiert, als jemand, der einerseits dafür am Gewinn partizipieren will (Dividenden !) aber diesen nicht um jeden Preis maximieren muss, wenn das die Existenzen anderer, besonders der Dienstnehmer*innen, kostet.
Shorties kümmert das wenig und wohl auch etliche der "nicht Shorties". Aber letztere, die "anderen Investoren", die tragen wenigstens nicht zu einer "Krankhaltung" eines Unternehmens bei.
Sorry - ich glaub, das war jetzt ziemlich lang und ist eh noch immer nicht alles, was mir bei dem Thema am Herzen läge.....
Entscheidend dafür war, dass sich das fundamentale Umfeld des Unternehmens verbessert hatte und sich - und das ist natürlich der Hauptgrund - Kleinanleger über Onlineforen verabredet hatten.
Die Days to Cover Rate lag bei 6 Tagen. Die Short Interest Rate lag angeblich bei über 100%. Ich vermute, dass dies deswegen möglich war, weil in den USA bei der Berechnung Short Interest Rate die Aktien im Streubesitz ausschlaggebend sind.
Das ist in Österreich anders. Im Punkt Transparenzregeln ist die Rede von den "ausgegebenen Aktien" und das sind eben 38,850 Mio Aktien.
https://www.fma.gv.at/kapitalmaerkte/leerverkauf/
Kann es auch bei AT&S zu einem Short-Squeeze kommen:
Ich würde sagen ja. Entscheidend ist die "Days of Cover Rate". Diese zeigt an, wie viele Tage es dauert, bis die Leerverkäufer sämtliche ihrer geliehenen Aktien zurück gekauft haben. Bei durchschnittlichen Tagesumsätzen von 100 Tsd Stk liegt diese Rate bei 13 Tagen.
Wie oben geschrieben, war bei Gamestop das sich verbessernde Geschäftsumfeld maßgeblich. Ein solches wird bei AT&S im 2. Halbjahr erwartet. Nachdem bei AT&S aber in erster Linie die Angst vorhanden ist, dass eine KE dringend notwendig ist, um weiter Liquide zu bleiben, denke ich, dass man seitens des Unternehmens hier ansetzen sollte.
Diese Angst muss genommen werden, dann ist auch ein (schneller) Kursanstieg mit eingeschlossenem Short-Squeeze möglich.
Ja. Womit wir wieder am Ausgangspunkt der Diskussion angelangt wären. Keiner weiß, wozu die KE eigentlich angedacht (nötig) ist. Vom Unternehmen kommen hierzu widersprüchliche Aussagen. Und vor allem - keiner glaubt mehr den Aussagen von Gerstenmayer, der sich (abgesehen von ein paar Pflichtterminen) weitestgehend abduckt. So lange er nichts zu sagen hat (oder sagen will), sollte er es wohl auch besser sein lassen (wenn man sich so seine letzten Auftritte anschaut...). Das Agieren von Gerstenmeayer ist quasi eine Einladung an alle Leerverkäufer.
Genau deshalb steht der Kurs genau da, wo er steht.
spekulativ kaufenswert ein, wobei hier aufgrund erhöhter
Risiken vorerst nur kleinere Anfangspositionen aufgebaut
werden sollten. Nicht zuletzt die drohende Kapitalerhöhung
könnte eventuell einen noch günstigeren Einstiegskurs ermöglichen. Sofern es AT&S jedoch ohne frisches Kapital bis in die
Quartale mit wieder stark sprudelnden Cashflows schaffen
würde, wäre hier auf der anderen Seite spekulativ durchaus eine
Kursverdopplung und mehr realistisch."
Austria Börsenbrief
Danke, dass du hier immer wieder die Updates des "Austria Börsenbrief" einstellst.
Ich halte viel, von den dortigen Analysten. Das Medium ist, im Gegensatz zu vielen anderen Medien, auch seriös.
Im Grunde sagen sie auch jetzt wieder das, was einige hier im Forum auch immer wieder sagen.
Die Kernaussagen sind:
* Es ist noch immer nicht klar, ob es überhaupt zu einer KE kommt.
* Es könnte sein, dass man im Rahmen der KE zu noch günstigeren Kursen nachkaufen kann - Stichwort Bezugsrechte.
* Eine Kursverdoppelung und mehr ist möglich (wenn es zu keiner KE kommt).
Beim letzten Punkt merke ich an, dass eine Kursverdoppelung und mehr, in jedem Fall realistisch ist, auch bei einer KE.
Man will einem Drittinvestor 25% Anteil garantieren. Dann macht man eine 50%ige Kapitalerhöhung mit Bezugsrechten und hofft, dass nur Androsch und Dörflinger mitziehen, damit der Dritte auch ja seine 25% erhält ? Oder der Dritte erhält keine Garantie, zeichnet und steht dann am Ende mit 6% da ? Oder man macht gleich eine 100%ige Erhöhung (*), damit genügend nicht mitzeichnen, um daraus die 25% zu bedienen ? (*) da würdet ihr den Vorstand gleich über den Jordan schicken wollen...
Da wird überhaupt kein Schuh draus.
Es gibt nur eine (ok, zwei) Möglichkeit(en), einem Dritten die 25% zu garantieren: KE ohne Bezugsrecht für Altaktionäre (oder KE mit Bezugsrecht, aber zu (deutlich) HÖHEREN Kursen als aktuell).
Und im übrigen; wenn KE ohne Bezugsrecht, dann dürfte auch für österrreichische Gesellschaften gelten, dass Altaktionäre nicht benachteiligt werden dürfen. Das spricht sehr gegen eine KE in Anlehung an (aktuelle) Börsenkurse und sehr stark für in Anlehung an Bewertungsgutachten
So sehe ich das.
Da kann man weder die Ermächtigung für die KE nicht voll ausschöpfen noch, wie von anderer Seite hier ins Spiel gebracht, auch noch Androsch und Dörflinger bedienen, damit die ihren Anteil behalten.
Und was will ich mit einer KE (s. andere Rechnung), bei der knapp 80% vom Bezug ausgeschlossen sind ? Das ist doch quasi wie Bezugsrechtsausschluss (mal davon abgesehen, dass dann Androsch und Dörflinger immer noch stark verwässert werden).
Denn eines dürfte nicht funktionieren: KE mit Ausschluss des Bezugsrechtes für alle Altaktionäre außer Androsch und Dörflinger, also Ungleichbehandlung. Da wären sofort Anfechtungsklagen da.
Ich nehme an, du liest hier erst relativ kurz mit.
Wir haben die verschiedenen möglichen Szenarien in einigen Beiträgen (in den Wochen nach der Ankündigung der KE) umfangreich dargestellt.
Ich würde dir empfehlen, das einmal durchzulesen.
Angenommen es werden 50 % der KE Ermächtigung ausgenützt: dann gibt es derzeit 38,9 Mio Aktien, zu denen 19,45 Mio neue Aktien kommen, macht künftig 58,35 Mio. Davon 25 % ergeben rund 14,59 Mio Aktien.
Androsch (derzeit 17,55 %) und Dörflinger (derzeit 18,13 %) haben 13,95 Mio Stk. (derzeit also gemeinsam 35,68 %). Das wären nach einer 50 %igen KE immer noch 23,91 % Einfluss, sie müssten also genaugenommen gar nichts machen und hätten gemeinsam immer noch die Sperrminorität. Aber ihr Einfluss wäre geringer, als heutzutage.
Sie könnten aber von den verbleibenden 4,86 Mio Aktien dazukaufen, um ihren Einfluss zu erhöhen und könnten gemeinsam wieder rund 30 % Einfluss bekommen. Wenn sie wollen.
Wird die KE nicht mit den vollen 50 % realisiert, verschiebt sich das noch zugunsten der beiden Hauptaktionäre.
Soweit ein Rechenbeispiel.
Lustig wird es ja, wenn in den nächsten Monaten die quasi Blanko-Bevollmächtigung für eine KE ausläuft (wenn ich mich richtig erinnere nur noch bis inklusive Juni möglich) und Gerstenmayer dann im Rahmen einer Hauptversammlung das Placet der Aktionäre erbitten muss....
Worauf beruht Deine Ansicht? Schaut man sich die Aussage der ÖBAG an, so kann man diese auch dahingehend deuten, dass Gerstenmayer mit ÖBAG einen Deal ausgehandelt hat, der dann aber an Androsch und Dörflinger gescheitert ist.
Letztendlich aber auch wieder nur Kaffeesatzleserei. Nichts genaues weiß man nicht... Ich gehe aktuell davon aus, das Gerstenmayer das Ganze aussitzt (falls er es kann) oder irgendwann halt die Hosen runterlassen muss (falls er es nicht aussitzen kann), wofür er die Knete nun wirklich haben will (braucht).
Wann läuft eigentlich die Bestellung von Gerstenmayer aus?
Kann natürlich auch mit der etwas durchwachsenen Eröffnung in Übersee nach zuletzt weiteren Rekordtagen zusammenhängen.
Sollte an sich ein gutes Zeichen sein (vielleicht behält JP Morgan ja auch noch einige Positionen, aber die haben eh einen Wahnsinnsgewinn eingefahren. Trotzdem gut, dass sie sich jetzt offensichtlich mal zufrieden geben).
https://webhost.fma.gv.at/ShortSelling/pub/www/...ShortPositions.aspx