AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
https://boersenradio.at/page/brn/42971/..._den_startl%C3%B6chern!%22_
- und letztlich sind es die Gewinne, die man in Form von Dividenden ausschütten kann - nicht die Kurse (da kann man zwar durch Verkauf auch gewinnen, aber nur einmal ....). Da hab ich aber eh schon oft in die Richtung geschrieben, das erspare ich nun mal allen.
Ich hab hier einen interessanten kurzen Artikel im AMD Forum gelesen. Tesla plant Milliarden in NVIDIA und AMD Hardware zu investieren.
https://www.notebookcheck.com/...itaeten-voranzutreiben.797961.0.html
Und dieser Artikel über die Pläne AMD's ist auch lesenswert:
https://www.cnbc.com/2024/02/02/...ith-nvidia-and-intel-heats-up.html
Trifft das alles zu, dann muss das ja fast "zwangsläufig" auf das Geschäft von AT&S durchschlagen. Und zwar positiv. Und da ist INTEL noch gar nicht dabei.
Das was bei AT&S betrübt, sind die schlechten Zahlen. Anders als bei AMD und auch INTEL sind die - trotz saisonalen Wellentäler dort dennoch vorhandenen Gewinne - bei AT&S recht "bescheiden", wenn man ein negatives EPS noch so bezeichnen kann. Was bleibt ist der Ausblick. Hr. Gerstenmayer hat einiges an Vertrauen verspielt, fürchte ich, aber liest man Hintergründe zu AMD und auch INTEL als die wichtigen ja entscheidenden Kunden, dann kann man den Ausblick, den Gerstenmayer gegeben hat, bestätigen. Und das stimmt letztlich POSITIV. Der "Rest", ist "nur" eine Frage der Zeit - und die dürfte in 6 Monaten in eine bessere Zeit führen .....
Der schon oft diskutierte Umgang mit der KE macht alles noch schlimmer.
INTEL und AMD schaffen es, die Zukunft so zu präsentieren, dass man an die Unternehmen glauben möchte. Kursstürze gab es auch dort nach den Zahlen - aber wegen der Enttäuschung zu den Ausblicken für's nächste Quartal wohlgemerkt. Bei AT&S hingegen ist die Zukunft nicht nur für's nächste Quartal ungewiss, sondern überhaupt. Und das nicht an der Produktion, sondern weil monatelang eine nicht weiter dynamisch kommentierte KE im Raum stehen lässt. Um Vertrauen zu verspielen, könnten bereits Tage (!) reichen. Solang dieser Klotz am Bein hängt, nützen auch die schönsten Meinungen des CEO zur Prognose 2025-26 nichts.
Rutscht der Kurs noch weiter ab, dann nähern wir uns - langsam - mit den ursprünglich zur KE angedachten Beträgen eher schon eher einer Übernahme, als einer Beteiligung. Leider bleibt das Unternehmen dabei, in Sachen Kommunikation bzgl. KE weiterhin passiv zu bleiben.
Das ist fahrlässig !
Man muss letztlich, will man mehr über AT&S - glaubhaft - erfahren, noch mehr INTEL und AMD studieren, als AT&S selbst.
Das ist traurig !
Dennoch komm ich zum Ergebnis, dass - solange die Hauptkunden weiter mit AT&S zusammenarbeiten - eine positive Entwicklung von AT&S bevorsteht. Aufgrund der Leistung dieser Hauptkunden allerdings.
Das ist versöhnlich !
Und ja, MONATELANG die Anleger darüber im Unklaren zu lassen, was, wann warum genau passieren soll, ist wirklich das Allerletzte. Hat der Vorstand übrigens tatsächlich geglaubt, man kann in den heutigen Zeiten solche Ambitionen/solche Vorhaben ein halbes Jahr geheim halten? Wie naiv müsste man denn dafür sein? Irgendwie denke ich mir, man wäre besser gefahren, wenn man von Anfang an auf volle Transparenz gesetzt hätte
Ich wäre zu gern mal Mäuschen den den aktuellen AR-Sitzungen von AT&S.
Wenn nun diese Information draußen ist, kann man auch ohne gegen Verschwiegenheitserklärungen zu verstoßen, folgende Fragen kurz und präzise beantworten:
- Was soll mit der KE finanziert werden?
- Liegt der Fokus auf Bilanzstärkung oder auf zusätzlichen Ausbau von Kapazitäten?
Wenn man diese Fragen präzise beantwortet und dann darauf verweist, dass man sowohl den Inhalt als auch die potentiellen Partner der Gespräche natürlich nicht nach außen tragen kann, würde doch jeder Verständnis haben. Ich sehe das von Dir gezcihnete Problem nicht.
Was mir ehrlich gesagt am Call nicht gefallen hat war die Tatsache, dass ein Teil der Capex-Einsparungen schlicht dadurch realisiert werden soll, dass man die Rechnungen für die bestellten Maschinen später zahlen will (zumindest hab ich das so verstanden). Das ist jetzt nicht unbedingt innovativ und zeigt auch, dass noch einige Committments da sind.
Das Problem ist, dass man sich so hoch verschuldet hat, ohne auch für ein Szenario zu planen, wo der Markt vielleicht mal hustet. Das war ein klarer Führungsfehler, der aber vom Aufsichtsrat mit zu verantworten ist. Am Handling seit dem Leak kann ich isoliert betrachtet keinen Fehler erkennen.
WER, das wäre sicherlich interessant, aber aktuell nicht so "dringend". Das WARUM ist wichtig ! Ich weiß nicht, was Economist, den Du das gefragt hat, noch wissen würde wollen. Ich würde mich interessieren für:
a) warum wäre es nun so dringend wichtig, die Bilanz besser aussehen zu lassen, wenn - wie angekündigt wurde - in 6 Monaten die Umsätze ansteigen, sodass der Bilanz frische Umsätze und hoffentlich FCF und positive EPS's zufließen ? Klar kann eine bessere EK helfen, Finanzierung sicherzustellen. Jedoch präsentiert der CEO immer wieder, dass man über genügend Eigenkapital und NICHT GENUTZTE Kreditlinien verfüge. Die Bilanz sieht, wie man gerade wieder vorgelegt bekamt, nicht gut aus. Derzeit. Aber "bloß" um eine bessere Bilanz zu haben eine dermaßen große Verwässerung zu akzeptieren, das steht für mich in keinem Verhältnis. Immerhin verliert unser Investment erheblich an Wert - und das nur für eine bessere Bilanz ?
b) wenn es um die Finanzierung künftiger Capex geht, dann wäre es doch interessant zu wissen, WOFÜR ? Gehts um Capex in Bezug auf die bereits "irgendwie" (Kulim I, Kulim II) bestehtenden Werke ? Gehts vielleicht sogar noch um Chongquin ? Drückt einen die (sinkende !) Inflation zu Boden, oder die Zinsenlandschaft (die ebenfalls in einigen Monaten zu sinken beginnen wird) ? Ist der Ausbau in Leoben zu teuer ? Hat man gebaut aber einen Kunden - oder KÜNFTIGES Auftragsvolumen verloren ? Hat man sich irgendwo verkalkuliert ? Warum sind 300 oder 600 Mio "dringend" erforderlich, wenn man soviel Geld eigentlich zur Verfügung hat oder haben könnte (Kreditlinien) ? Oder stimmt das vielleicht nicht ? Oder aber plant man neue Werke in den USA, in der EU, neue Technologien, teurere Maschienen ("Glassubstrate") oder, oder, oder ?
Also genau hier liegt mein Vorwurf an die fehlende Kommunikation, denn aktuell kann man sich ja alles vorstellen. Dass man sich hinsichtlich des aktuellen Finanzbedarfes für die nächsten 6 - 36 Monate verkalkuliert hat, würde sicherlich anders bewertet, als eine Information, dass man für "einen" Kunden künftig auch Glassubstrate produzieren will und damit den Umsatz um weitere 25 - 50 % erhöhen wird. Schätze, das hätte andere Folgen auf den Kurs.
c) und dann steht da auch noch ein gewisser Verdacht im Raum: Die mittelfristige Prognose wurde bestätigt (finde ich gut und beruhigend). ABER, diese Prognose hatte man ursprünglich mit den bisherigen Mitteln und Entwicklungen bereits verkündet. Wenn man nun eine KE anstrebt mit einem entsprechenden Zuwachs an EK, dann aber NICHT auch eine Erhöhung der Umsatzprognose dazu "plant", dann können die KE Mittel eigentlich nicht in einen weitere Ausbau des Unternehmens fließen, weil das doch wohl eine Umsatzsteigerung bedingen sollte - oder ?
Also ginge es dann doch darum, dass man sich verkalkuliert hat und eigentlich ins Schleudern bei der Finanzierung der bestehenden Projekte kommt. Und DAS macht sich (gemeinsam mit dem momentanen negativen eps) im Kurs aktuell sehr deutlich sichtbar. Und wenn es NICHT so sein sollte, dann ermöglicht das Schweigegelübte des Vorstandes diese Interpretation - was dann eben mehr als problematisch ist. Das Verhalten meine ich hier aber !!
Da ist es dann halt so, dass - noch munitioniert durch die Erfahrungen der letzten Zeit - die Anleger etwas zurückhaltend oder sogar misstrauisch werden, weil immer irgendwie im Raum steht, dass man vielleicht noch etwas verschweigt. Bezüglich der nicht genutzten Kreditlinien müsste man vielleicht als Interviewer nachfragen, ob es spezielle Auflagen für deren Nutzung gibt, die AT&S ohne KE vielleicht nicht (mehr) erfüllt? Bezüglich der Maschinenbestückung ist man das schon vorher aufgefallen (gab es eh hier von mir mehrere Kommentare dazu), dass ich das jetzt nicht seriös finde, wenn man die Maschinen, die ja enorm wichtig sind, gar nicht budgetiert hätte bzw. deren Bezahlung hinauszögern müsste.
Für mich stellt sich das jetzt so dar, dass sich alles wahrscheinlich gerade noch irgendwie ausgehen würde, aber jetzt bald nicht mehr viel dazwischenkommen darf, insbesondere nicht mehr viele Quartale wie das letztpräsentierte...
Und bezüglich der Aussage von Androsch: Wenn der Firma wirklich schon ein bisserl das Wasser bis zum Hals steht, dann wird man letztlich nicht mehr viel fordern können, sondern muss nehmen, was einem geboten wird....
Gott sei Dank sind sich die meisten Analysten einig, dass der ganze Sektor relativ kurz vor einem dynamischen Aufschwung steht, sonst sehe ich echt bald schwarz...allein die Tatsache, dass sich die Verhandlungen so lange hinziehen, deutet mir auch darauf hin, dass die Investoren nicht gerade Schlange stehen....
Dividendius hat ja vor kurzem einige Punkte genannt, die allerdings tatsächlich Anlass zur Hoffnung geben und die auch ziemlich fundiert sind - wo einfach die Firma bald profitieren MUSS. Ich verstehe nicht, warum man nicht wenigstens so etwas kommuniziert...
https://www.wienerborse.at/news/apa-news-detail/?apa=1125907429
1. die KE offenbar stümperhaft vorbereitet hat und vorantreibt. Wenn man nach einigen Monaten (wieviel Zeit vor dem leak liegt, wissen wir ja gleich gar nicht) noch immer in einer Position ist, wo man seine Interessen allfälligen Investoren gegenüber noch nicht mal ausreichend konkretisiert hat, dann fällt es schwer zu verstehen, wo das hinführen soll. Und wann man dort ankommen möchte.
2. sich möglicher Weise in einer Situation befindet, wo Management und Aufsichtsrat unterschiedliche Signale aussenden oder ev. auch unterschiedliche Standpunkte haben - In dem Sinne, dass Gerstenmayer mit der ÖBAG das eine verhandelt und Androsch und Dörflinger anderer Meinung sind, sodass sich deren Interessen einem Großinvestor gegenüber noch nicht erschließen und daher einer "Konkretisierung" bedürfen. Haben die nicht miteinander geredet, als man Gespräche über die "Kleinigkeit" einer KE begann ?
Ich kann mir nicht helfen, aber das alles klingt für mich nach Chaos auf höchster Ebene.
Man kann da nur noch den Kopf schütteln und darauf hoffen, dass die fachliche Qualität der AT&S Produkte dermaßen überzeugend sind und bleiben, dass die Kunden mit AT&S "trotzdem" Geschäfte mit diesem "unserem" Unternehmen machen. Noch vor wenigen Monaten hätte ich nicht gedacht, in Bezug auf AT&S jemals solche Zeilen zu schreiben.....
Wie oben geschrieben kann es aber auch sein, dass AT&S in den letzten Wochen ausschließlich mit dem privaten Investor verhandelt hat (möglicherweise sind die Gespräche ja auch schon weit fortgeschritten), es muss also nicht gleich Chaos vorherrschen.
Interessant ist die Aussage von Herrn Ofner aber auch insofern, dass es zeigt, dass die Hauptaktionäre offenbar ein gewichtigeres Wort mitreden als der Vorstand.
Interessant für mich ist übrigens, dass der Kurssturz der letzten paar Tage offenbar nicht durch Nachlegen der zwei bekannten Shorties (JP Morgan und Marble Bar) entstanden ist, wie ich eigentlich vermutet habe. Natürlich kann es sein, dass neue Shorties eingestiegen sind, die mit ihrer Quote noch unter dem Radar bleiben, aber das halte ich für eher unwahrscheinlich, denn bei so einem schon ohnehin sehr niedrigen Kurs einzusteigen, birgt natürlich große Risken, ausgeknockt zu werden (erinnern wir uns, dass JP Morgan die größten Positionen noch weit über 36 Euro ausgebaut hat, Marble über 32 Euro). Ich weiß halt nicht, ob ich diese Tatsache, dass die Shorties offenbar gar nicht beteiligt waren, nun positiv interpretieren soll oder nicht. Einerseits könnte das doch auf eine gewisse Bodenbildung und Kehrtwendung bei ca. 21 Euro hindeuten, andererseits scheint das Aktionärsvertrauen nun endgültig im Keller zu sein. Eigentlich ein Wunder, dass sie sich überhaupt noch über 21 hält....
Was auch interessant ist, ist, dass das Interview mit dem Aufsichtsratvorsitzenden der ÖBAG im Kurier geschaltet wurde, jenem Medium, das auch über den Leak berichtete. Soll man das Ganze möglicherweise als Art Wiedergutmachung sehen, nämlich in der Form, dass die Firma eigentlich kein großes Interesse an der Staatsbeteiligung hätte? Schwer zu sagen.
Übrigens hat sich die AMD-Aktie vom kürzlichen Kursrutsch wieder merklich erholt und notiert wieder recht nahe an den Höchstständen. Bei Intel wurde die Verschiebung eines Fabriksvorhabens bekannt, aber die Aktie gab nicht sehr stark nach. Auch hier sollte der Boden wohl schon erreicht sein. Nasdaq wieder auf Allzeithoch... Den Markt interessiert derzeit nur AI im engeren Sinn, aber auch diese Unternehmen brauchen ja notwendigerweise in den meisten Fällen ihre Zulieferer. Das ist wirklich der einzige Pluspunkt, den ich da mitnehme, dass nämlich bei allem Ungeschick in der Kommunikation - wie auch Dividendius ausgeführt hat - AT&S zwangsläufig von der Situation profitieren MUSS.
Ich denke allerdings, dass AT&S das natürlich nicht nur von (potenziellen) Aktionären, sondern auch von den bestehenden und potenziellen Kunden (argwöhnisch) beobachtet wird, jetzt langsam aufpassen muss, nicht in ein Fahrwasser zu geraten, dass langsam aber sicher ein Reputationsschaden eintritt. Die Produkte der Firma genießen ja wohl zu Recht - weltweit einen sehr guten Ruf, aber für Kunden ist durchaus auch die Reputation der Zulieferer wichtig. Hier sehe ich zwar noch keine unmittelbare Gefahr, aber sehr lange sollte man sich hier nicht mehr spielen.
Irgendwann in nächster Zeit muss dann aber auch wirklich mal eine Entscheidung bzgl. KE mit einem oder mehreren Investoren fallen. Scheitern die Gespräche mit dem Hauptkandidaten nämlich, bleibt nur noch eine kurze Zeitspanne, in der der Vorstand die Quasi-Blanko-Bevollmächtigung zur KE nutzen könnte. Bei einem nächsten Mal wird das sicher nicht mehr so leicht und diskussionslos durchgehen und der Vorstand wird da schon ordentlich die Hosen runterlassen müssen.
Ob die KE aktuell notwendig und/oder sinnvoll ist, kann man von außen nicht wirklich beurteilen. Eine Black Box wirkt da im Gegensatz zu AT&S gefühlt nahezu transparent. Da ist es eigentlich auch Rille, ob da neben ÖBAG auch noch mit anderen verhandelt wird oder nicht. Was in dieser Hinsicht seitens AT&S in den letzten Monaten so verkündet wurde läuft jeher unter Desinformation. Mal ist man ausreichend finanziert, dann will man Zukunftsinvestitionen absichern, dann mal wieder für schlechte Zeiten gewappnet sein... Mal schauen, wie lange der AR diesem Treiben noch tatenlos zuschaut...
Nein, der AR ist Gerstenmayer in der jetzigen Situation wohl nolens volens ausgeliefert, nach meiner Sicht der Dinge. Ich würde es übrigens noch für die beste Variante halten, die KE aktuell ganz abzublasen, wenn man sich das finanziell überhaupt noch erlauben kann (aber angeblich macht man ja die KE, nicht weil man muss, sondern weil man WILL). Wir hatten dies hier schon mal diskutiert und es ist tatsächlich schwer einzuschätzen, aber mir erscheint dass - so überhaupt faktibel - noch der am wenigsten schlechte Ausweg aus der ganzen Misere. So oder so wirst du bei diesem Kurs die angedachten Erlöse durch die KE wohl nicht mehr erzielen können, da kann man dann wirklich warten, bis der angekündigte Aufschwung tatsächlich eintritt, denn dann hätte man wesentlich bessere Argumente zur Hand. Nur ist dann klar: Der Aufschwung muss dann tatsächlich in dem von den meisten Analysten prognostizierten Zeitrahmen stattfinden (was auch wahrscheinlich ist), denn sonst schaut es eher finster aus.
Vielleicht gibt es ja auch keinen dissens, weil sowohl Vorstand als auch AR bzgl. ÖBAG inzwischen derselben Meinung sind, dies aber wegen des taktischen Vorteils ggü. den anderen Interessenten aber noch nicht hatten kundtun wollen.
Leider habe ich diesbezüglich aber schon die Hoffnung aufgegeben. Hoffentlich irre ich mich.
ja, da hast Du natürlich Recht, es könnte auch mit anderen Investoren verhandelt werden - ehe man mit der ÖBAG weitermacht oder gar erst beginnt. Dass sich - zumindest nach Herrn Ofners Aussage - die AT&S Hauptaktionäre (da tippe ich auf Herrn Androsch) in die Verhandlungen einbringen, das ist schon ein Thema. Denn wenn man den ÖBAG CEO beim Wort nimmt - für mich spricht nichts dagegen das zu tun - dann wartet man dort auf eine Konkretisierung des Interesses der Hauptaktionäre und nicht des Managements. Gleichzeitig hat aber eigentlich das AT&S Management das Mandat, gegebenenfalls eine KE zu betreiben, wie das ja eigentlich auch so üblich ist. Wenn das Management aktiv ist, potentielle Investoren dann aber dennoch materielle Konkretisierungen der Haupteigentümer abwarten müssen, das trägt dazu bei, dass ich ein gewisses Chaos in der Vorbereitung nicht ganz ausschließen mag. Oder eine geniale Strategie - das wird man dann am Erfolg beurteilen. Jedoch ist's auch nicht ganz unproblematisch, wenn die Hauptaktionäre an ihren Kollg*innen, den anderen Aktionären, vorbeiregieren, möcht ich meinen - denn auf eine Konkretisierung meiner Interessen wartet Herr Ofner nicht .....
# KeinBörsenguru
Ich bin nicht so sicher, dass der AR dem CEO in gewisser Weise "ausgeliefert" sei. Möchte einen gewagten Vergleich ziehen (auch wenn das mit der Börsenwelt nicht 1:1 vergleichbar ist !): jahrelang höchst erfolgreiche Fußballtrainer von sportlichen Industriebetrieben wie den wertvollsten Mannschaften der Welt, werden nach einer Zeit der fehlenden Ergebnisse abgelöst - ohne dass Sponsoren, viel Geld zahlendende Fernsehsender und (in der Regel jedenfalls) die Fans als Kunden daraus einen Reputationsschaden für das Unternehmen machen. Das bleibt eine Frage der Argumentation.
Wenn man den CEO ablösen möchte, wäre außerdem auch das Angebot eines freiwilligen Rücktritts eine Option, die in der Regel eleganter rüberkommt.
Soweit es mich betrifft (aber wer bin ich schon ...) schwanke ich darin zu meinen, dass man Herrn Gerstenmayer unbedingt ablösen muss. Seine Arbeit im unmittelbaren Unternehmensbereich (Werkserrichtungen, Kundenbeziehung, Einhaltung von Lieferverträgen, Personalmanagement etc...) war ja zum Wohle des Unternehmens; und damit auch der Eigentümer. Der nicht risikolose Expansionskurs (der mir immer schon Unbehagen bereitet hat, was ich auch immer wieder anklingen lasse, wenn die Sprache darauf kommt), der war / ist durchaus allen bekannt - allen voran den Haupteigentümern - und wurde mitgetragen. Das war kein solo.
Dort wo er wirklich schlecht ist, ist sein Auftritt in börsenrelevanten Dingen. Früher hat's aufgrund der positiven Entwicklung des Unternehmens "wenig ausgemacht", seit einem Jahr ist das aber in Bezug auf den Börsenkurs (nicht auf den Betrieb von AT&S) aber wohl ein Thema. Und nun schließlich: Hr. Gerstenmayers Performance in Bezug auf die KE kann derzeit auf keinem Prüfstand standhalten. Jedenfalls nicht nach dem was bisher bekannt oder noch viel mehr unbekannt ist.
Vielleicht überrascht man uns ja mit einem großartigen KE Ergebnis. Vielleicht ist der aktuelle Kurs ja für eine KE unterheblich, weil man Verhandlungen führt, die erst auf einen späteren Zeitpunkt gerichtet sind, weil es doch nicht um die Eigenkapitalquote, die Bilanz oder den Schuldendienst geht, sondern um eine weitere Expansion. In diesem Fall könnte Hr. Gerstenmayers Kalkül darin liegen, dass in 6 Monaten die Umsätze anspringen und der Börsenkurs wieder steigt - womit eine KE zu einem höheren Kurs dann nicht nur möglich ist sondern auch schnell geht, weil man sie jetzt vorbereitet hat - und alle jubeln ihm dann wieder zu.
Konstruiert man sich so ein Beispiel, dann könnte Gerstenmayer jetzt mit der ÖBAG verhandeln wie die KE dann zu machen ist - und Androsch verzögert, bis dann der Kurs erreicht ist, zu dem man das auch machen möchte. Oder die ÖBAG ist überhaupt nur eine Karte in einem Poker gegenüber anderen Investoren.
Der Phanasie sind alle Türen weit geöffnet. Und das ist eigentlich NICHT gut. Damit die Kurse wieder steigen (und somit auch das, was im Rahmen einer KE zu erzielen ist) braucht es letztlich mehr Käufer als Verkäufer an der Börse. Und die schaun sich die AT&S Vorstellung derzeit auf den billigen Plätzen an - und warten darauf, ob dem Regisseur noch was einfällt, was teurere Sitzplätze rechtfertigen würde. Darauf warte ich ehrlich gesagt ebenfalls. Um abschließend im Bild zu bleiben: sollte unser Regisseur mitreißende Gedanken für eine gelungene Inszenierung haben - dann wär es nicht schlecht, wenn er diese seinem Publikum fallweise auch zeigen mag. Sonst wird er (r)ausgepfiffen.