AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Über solche Belanglosigkeiten kann man sich nur wundern...
Jetzt muss einmal die KE durchgehen. Wie gesagt, kurzfristig könnte das noch einen gewissen Druck auslösen. Es hängt allerdings davon ab, wie die KE konkret ausgestaltet ist.
@ KeinBörsenguru: da hast du schon Recht, die Sache mit der KE (du schreibst Sondierung) wäre nach der Erholung ab € 30,00 besser gewesen. Das Problem ist aber, dass es ja nicht geplant war, dass das jetzt schon herauskommt. Wer weiß, wie lange die schon sondieren .... Doch, wie oben gesagt: Das Sondieren an sich ist ja nicht unbedingt schlimm, wenn man ene Begründung hat, WARUM man sondieren will. Würde man sagen, wir wollen KULIM II jetzt schon aufsperren dann wäre die Kursentwicklung sicher anders. Oder wenn Leoben ein neuer EU Leuchtturm in der europäischen Produktion wird. Oder, oder, oder....
Bloß das ständige Wiederholen von "wir haben 1 Mrd. Cash und brauchen kein Geld" - bei gleichzeitigen 50 %iger KE- Phantasie, das ist halt gelinde gesagt etwas "verwirrend". SCHADE !!
Tja, sei es wie es sei: Man wird sehr bald eine überzeugende Erklärung für das alles finden müssen. Vor allem sollte man mal erklären, was es mit den offenen Kreditlinien auf sich hat und zu welchen Konditionen die "offen" sind bzw. ob deren Nutzung nicht zu einem späteren Zeitpunkt für die Begleichung von offenen Verbindlichkeiten vorgesehen ist. Und das Management täte zum eigenen Nutzen wirklich gut daran, diese Überzeugung zu vermitteln, denn warum sollte ein Investor einen halbwegs fairen Preis zahlen, wenn der Kurs durch Shorty-Aktien weit darunter läge? Was kann AT&S bieten, damit die einen fairen Preis bezahlen?
https://www.youtube.com/watch?v=ew5KI6No9J0
Nach den bisherigen Veröffentlichungen muss man wohl zum weniger erfreulichen Ergebnis kommen, die KE dient der Finanzierung des bisherigen Engagements und nicht allfälligen weiteren (neuen) Projekten des Unternehmens. SOLLTE es dabei bleiben, dann hätte man sich mit dem Bau von KULIM "verrechnet" - was die Errichtung bis zur Vollauslastung angeht. Oder der "Doppelpack" mit dem Ausbau von Leoben war ein zu großer Brocken. Dann kommt die Sondierung mit der ÖBAG nicht zu früh (wie Du in Bezug zur gerade eingesetzten Erholung des Börsenkurses gemeint hast), sondern man holt das nach, was man vor 1 - 2 Jahren schon hätte machen sollen. Allerdings wär's damals deutlich besser gewesen. Einerseits wegen des erheblich höheren Börsenkurses und andererseits, hätte man die KE mit der darauf / DADURCH generierbaren Umsatzverdoppelung, entsprechend gut dem Publikum verkaufen können. Begeisterung löst eine KE ja selten aus - aber immer noch besser, wenn man das mit handfesten Einnahmeerwartungen verkauft, als so wie jetzt, man mache das, solange man noch (!) nicht "in Not" sei....
Ich hab mir vor einigen Monaten überlegt, ob ich anstelle von AT&S nicht lieber in INTEL investieren sollte ? Hab es dann sein lassen, weil ich für ein zusätzliches Engagement kein Geld habe und leider im Unterschied zu AT&S keinie persönliche KE machen kann. Dann hab ich mir mal ausgerechnet, was ich im Falle eines Verkaufes an KEST zu bezahlen hätte und hab's dann aus diesem Grund sein lassen. INTEL müsste um knapp 30 % steigen (KEST und Spesen), nur um den selben Stand zu erreichen, den ich jetzt habe. Ich denke, dass das INTEL in absehbarer Zeit tatsächlich gelingen könnte. Aber AT&S sollte dann auch mitziehen, womit der KESt Verlust nachhaltig wäre......
Letztlich gehe ich davon aus, dass aktuell sowohl INTEL als auch AMD - und auch NVIDIA - positive Entwicklungen deren Geschäftes zugestanden werden. Folglich "muss" das auch für AT&S gelten, denn man schwimmt hier im annähernd selben Tech-Teich. Die momentanen Kursverluste sind meiner Ansicht nach nicht durch eine schlechtere Qualität der AT&S Ware entstanden und auch nicht dem Umstand, dass sich neue, zusätzliche, Konkurrenten am Markt entwickelt haben, die AT&S den Rang ablaufen. Was ungut einzuschätzen ist, das ist die offene Frage, wie tief der Kurs noch fallen wird. Historisch gesehen, ist das Unternehmen ja leider zu großen Schwankungen "fähig" ....
Meiner Meinung nach kam die Abwärtsbewegung diese Woche auch durch die Ereignisse bei AMS-Osram ins Rollen, wobei ich doch denke, dass zwischen diesen beiden Firmen fundamentale Unterschiede bestehen, was wohl auch von den Shorties so gesehen wird, denn sie zögern offenbar noch mit dem (Wieder)-Einstieg.
In der genannten Situation würde tatsächlich wohl ein Einstieg der ÖBAG Sinn machen, die Frage ist nur, zu welchen Konditionen bekommen wir die hin, und da wäre der Aspekt Kurspflege kein vernachlässigbarer, denn bei einer staatlichen AG müsste man wohl erklären, warum man etwa zu einem Kurs über Marktwert einsteigt, falls man denn das anstrebt.
Neee, mal ernst. Ich sehe es etwas anders:
1.) Für mich ist es keinesfalls Fakt, dass die KE der Finanzierung "der Finanzierung des bisherigen Engagements und nicht allfälligen weiteren (neuen) Projekten des Unternehmens" dient (#3658). Da kann man jetzt trefflich drüber streiten oder einfach abwarten, bis es wirklich etwas zu diskutieren gibt.
2.) Im Grund sind die Aktionäre auch ein wenig selbst Schuld, dass sie 2019 mit einer Satzungsänderung dem Management so weitreichende Freiheiten für eine derartige KE unter Ausschluss des Bezugsrechts der Altaktionäre in die Hand gegeben haben. Das hilft uns jetzt zwar nicht wirklich weiter, sollte aber eine Mahnung für die Zukunft sein (auch bei anderen Aktien).
3.) Braucht der Vorstand trotzdem immer noch die Zustimmung des Aufsichtsrats für die KE. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die beiden bisherigen Großaktionäre sich hier nicht ohne Not kalt enteignen lassen wollen und auch die restlichen Aufsichtsräte keinen Bock auf Schadenersatzprozesse haben. Androsch hat sich hier ja in der Presse schon mal entsprechend positioniert.
4.) Sicherlich schaut Gerstenmayer primär nicht auf das Wohlergehen der Aktionäre, aber ich teile auch die hier überwiegend herrschende Meinung nicht, dass die KE und die damit verbunden Weiterentwicklung von AT&S (in welcher Art und Weise auch immer) grundsätzlich immer negativ für die bestehenden Aktionäre auslaufen muss, womit wir wieder bei Punkt 1 wären.
Es ist schade, dass die doch recht guten Zahlen des letzten Quartals in dieser unschönen KE-Diskussion völlig untergegangen sind. Wer sein Investment-Case nicht mehr als gegeben sieht, der sollte wie Cicero33 die Reißleine ziehen. Ich sehe es eher wie Kleiner Chef und warte auf Fakten vor einer Neubewertung.
Ich möchte im Zusammenhang mit der AT&S eine Überlegung meinerseits zur Diskussion stellen. Im Rahmen der Analyse des Unternehmens ist mir folgendes aufgefallen, nämlich eine gewisse "Eigenheit" betreffend das Verhältnis der Abschreibungen zum Sachanlagevermögen.
Im Jahr 2022/23 hatte die AT&S knapp 2,7 Mrd. Sachanlagevermögen. Es wurden Abschreibungen in Höhe von 270 Mio. ausgewiesen. Laut dem Anlagespiegel waren zum Bilanzstichtag 988 Mio. Anlagen im Bau, die noch nicht der Abschreibung unterliegen. Somit verbuchte AT&S eine Abschreibung auf die fertigen Anlagen von ca 15,6%. Wenn ich mir andere Halbleiterhersteller ansehe, so komme ich (wiederum bereinigt um Anlagen im Bau) teils auf Werte jenseits der 20 Prozent. Selbst ein Low-Tech-Unternehmen wie meine Mayr-Melnhof liegt da fast bei 13%.
Woran kann das noch liegen außer dass man etwas optimistisch betreffend der potenziellen Nutzungsdauer der Anlagen ist?
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein Halbleiterhersteller für seine Maschinen eine ähnliche Nutzungsdauer annehmen kann wie ein Karton- und Faltschachtelhersteller.
Wo ist mein Denkfehler?
Handbuch: Ja, da bin ich bei Dir, AT&S ist weiterhin ein sehr gutes Unternehmen und hat auch unverändert eine gute Zukunft vor sich ! Woran die Kursentwicklung wirklich krankt, ist einfach schwer zu sagen. INTEL fällt auch gerade wieder (wenngleich viel leichter) und AT&S hat da gerne eine gewisse Affinität.
Ich bin auch bei Dir, dass eine KE positive Auswirkungen haben kann. Wenn die Anleger verstehen, was sie davon haben, dann könnte das sicher auch bei AT&S so sein. Genau da vermisse ich konkrete Aussagen aus dem Unternehmen. Und das lässt dann eben die Gerüchteküche brodeln - was selten gut ist für Börsenkurse.
Das heißt, keine KE um jeden Preis.
„Wir haben hinsichtlich potenzieller weiterer Investitionen das zweite Werk in Kulim in den Fokus gerückt.“
KE erfolgt unter anderem zum Ausbau Kulim 2
„Das zweite Werk in Kulim ist in der geltenden Umsatzprognose nicht enthalten.“
Aus dieser Aussagen würde ich ableiten. Kulim 1 ist ausfinanziert und stellt trotz des Umsatz und Gewinneinbruches kein Problem dar.
Die KE wird vorausschauend für Kulim 2 geplant. Kulim 2 wird vermutlich im Falle einer anhaltender Flaute mittelfristig nicht finanzierbar sein. Man will sich absichern, um auch bei einem nicht zu erwartenden weiteren wirtschaftlichen Einbruch, das Werk ohne einer KE zu einem sehr niedrigem Preis bauen zu können.
Ich habe sogar einmal eine bereits getätigte Erklärung wieder öffnen lassen da mir jemand erklärt hat was ich alles vergessen habe. Muss beim Finanzamt begründet werden, dann machen die das. In dem Jahr habe ich 3k zusätzlich erhalten. Die neue Erklärung haben sie aber Cent-genau geprüft mit einem Präsenztermin.
@Rest: Als gelernter Österreicher - ohne die Interne der Aktie/Bilanzen/Markt etc. zu kennen schaut es für mich so aus:
* Die verhandeln im Hintergrund mit dem Staat über einen Bezugspreis außerhalb der Börse. Danke an Handbuch der das schön zusammengefasst hat das 2019 hier wohl die Weichen dafür gestellt wurden.
* Österreichischen Managern ist der Börsenkurs wohl häufig sehr egal, siehe ams-osram und Andere aus dem B&C-Universum.
D.h. wer mit Gewinn rauskann, der geht wohl leichter raus als jene mit Verlust. Nach der KE oder der Entscheidung das sie nicht kommt wird man neu sondieren und einen Einstiegspunkt festlegen. Derzeit kann man mit kleinem Kapital bei anderen Aktien oder ETFs mehr Geld machen bzw. es nicht ins Ungewisse verfeuern.
Ich gehe davon aus, dass dir (wenn dich diese Thematik besonders interessiert) folgende Abschreibungsmethodik mit den Nutzungsdauer, aus dem zitierten 22/23 Jahresabschluss bekannt sind? Seite 129
https://ats.net/download/...29966&refresh=655f3f2c22c2a1700740908
Anlagen/BGA/Maschinen/techn. Anlagen zw. 3-15 Jahren sind jetzt auf einen ersten Blick meiner Meinung nach vollkommen im Rahmen. Ich habe kurz bei Qualcom, Infineon oder AMD geschaut und sehe hier ähnliche veranschlagte Nutzungsdauern.
Seite 146 gibt dir die genaue Antwort:
Buchwert 2.679TEUR davon 988TEUR Anlagen in Bau. Gebäude durchschnittlich ca. 10J und Maschinen und spannender/angesprochen die tech. Anlagen ca. auf 5-6J (AFA laufend abgeschrieben: 225TEUR bei einem Buchwert zu Beginn des Jahres von 1.214TEUR (ohne Berücksichtigung der unterjährigen Zugänge)
Gerne kannst du deinen Standpunkt/Bedenken zur "Bilanzschönung" (ich denke, darauf willst du hinaus) aber am besten auch mit Zahlen zu tatsächlichen Mitbewerbern z.b den oben genannten) nochmal genauer untermauern.
Am Beispiel Infineon (Zugänge im Laufe des Jahres herausgerechnet)
https://www.infineon.com/dgdl/...eId=8ac78c8b84a33cb40184b9552a320014
S. 111:
Buchwert Technische Anlagen 30.9.21: 2307 Mio., AfA bis 30.9.22 829 Mio. (also ebenfalls genau die Hälfte dessen, was AT&S veranschlagt).
Ich denke wir sind uns einig, dass es wenig Aussagekraft hat, welche Rahmen sie im Anhang für die Nutzungsdauern ausweisen, sondern eher wichtig ist, wo in diesem Rahmen sie sich bewegen.
Am Beispiel Infineon (Zugänge im Laufe des Jahres herausgerechnet)
https://www.infineon.com/dgdl/...eId=8ac78c8b84a33cb40184b9552a320014
S. 111:
Buchwert Technische Anlagen 30.9.21: 2307 Mio., AfA bis 30.9.22 829 Mio. (also ebenfalls genau die Hälfte dessen, was AT&S veranschlagt).
Ich denke wir sind uns einig, dass es wenig Aussagekraft hat, welche Rahmen sie im Anhang für die Nutzungsdauern ausweisen, sondern eher wichtig ist, wo in diesem Rahmen sie sich bewegen.
Die Zahlen sehen gut aus
Bin schon 20jahre drin mit teilweise kauf und verkauf einiger stücke
Es geht um Kapital des nächsten Ausbaues
Ich glaub das die Firma auf einen guten Weg ist und in absehbarer Zeit hohe Gewinne einfährt
Dann wird der Kurs wieder 3-4mal so hoch sein
Denkt doch einfach langfristiger
Allzu lange sollte sich die Firmenleitung aber nicht Zeit lassen, um die entsprechenden Signale auszusenden, denn in so einer Situation ist eine Kurserholung ja eher unwahrscheinlich.
@Dividendius, du vermutest, dass der jüngste erneute Kursrutsch z. T. auch durch schwächere Intel-Kurse bedingt sein könnte. Ich glaube das nicht, denn die Aktie hat kürzlich das 12-Monats-Hoch mühelos durchbrochen. Auf dem Niveau sind ganz leichte Kursrückgänge aufgrund von Gewinnmitnahmen ganz normal.
Es ist wirklich jammerschade, dass diese ganze Diskussion jetzt aufgebrochen ist, denn die gesamte Branche scheint sich jetzt doch deutlich am Erholungspfad zu befinden. Und ja, wie Handbuch meinte, ist der Moment für eine Kehrtwende oft der, wenn die Stimmung total am Boden scheint. Es haben ja offenbar in jüngster Zeit auch jene verkauft, die die Aktie schon sehr lange halten. Ich weiß nicht, ob es tatsächlich noch so viele gibt, die jetzt verkaufen wollen.
Ich halte eine Erholung nächste Woche ebenso für möglich wie ein Durchrasseln auf ca. 20 Euro oder sogar leicht darunter (wo sich dann doch eine markante Unterstützung befinden sollte). Wie gesagt, die ganze Branche ist auf einem Höhenflug, der NASDAQ wieder nahe am Allzeithoch, AMD und Intel deutlich erholt, Apple geht es auch gut, Nvidia wieder am Allzeithoch, die asiatischen Aktien auf recht hohem Niveau konsolidiert. Nur AT&S krebst nahe dem 36-Monats-Tief dahin und man weiß nicht, wie lange das Leiden noch dauert und wie lange das Management glaubt, so kryptisch über die Vorhaben bleiben zu können. Es nutzt halt nix, wenn man die paradiesischen Zeiten in immer weiterer Ferne wie eine Karotte vor der Nase vorgehalten bekommt. Irgendwann möchte man halt, dass sich das zweifellos vorhandene Potenzial der Firma auch in einem anständigen Aktienkurs abbildet.
Wie gesagt: Das Ausbleiben der Shorties (noch) deute ich mal optimistisch positiv, dass man am allgemeinen Aufschwung der Branche überhaupt nicht partizipieren kann, negativ (insbesondere weil ja die Rallye sicher nicht ewig weitergehen wird, auch wenn noch Aufwärtspotenzial vorhanden ist).
Mich frappieren halt solche Analysten wie Daniel Lion von der Ersten, die an einem Tag zu Recht sagen, man brauche mehr Details, um die Lage einschätzen zu können, aber kurz darauf seine Kaufempfehlung erneuert (wenn auch mit herabgesetztem Kursziel). (Hat eigentlich die Erste Research je mal eine andere Empfehlung zu AT&S herausgegeben als zu kaufen?)
Es ist auch sehr schlimm anzusehen, wie die Firma innerhalb von kürzester Zeit alles Vertrauen verspielt, das sie sich in langer Zeit wirklich guter Arbeit aufgebaut hat. Und wenn sie sich als Aktienunternehmen nicht auch ein bisschen um die Belange und Interessen der Anteilseigner kümmert, wird halt in Zukunft auch das Interesse an der Aktie endend wollend sein, denn viele gewesene und potenzielle Aktionäre werden sich das schon merken.