Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 15 von 7787 Neuester Beitrag: 15.11.24 22:21 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 195.663 |
Neuester Beitrag: | 15.11.24 22:21 | von: Frieda Friedl. | Leser gesamt: | 36.011.959 |
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"Der 1-Monats-Euribor erreichte seinen Höhepunkt Ende 2008 bei ca. 5 %. Heute taxiert dieser bei 0,110 %. Er ist also innerhalb von nur 4 Jahren um 4,89 % gefallen."
aus:
http://www.ariva.de/forum/...ren-Thread-283343?page=4043#jump14390775
Wenn der Zins bei 5 % lag und jetzt bei 0,110 % rum lungert, dann ist der Zins um etwa 100% gefallen...
Ich meinte natürlich den absoluten Wert (4,89%) und nicht den relativen, Kindergarten!
History is not always a good barometer but a look at assets returns behavior during the debt ceiling crisis can provide some interesting information.
Ich würde es gut finden, ihn weiter lesen zu können. Er hat die permabearishe Sicht mit analytischer Intelligenz, Stil und Witz vorgetragen, auch wenn mich die dogmatische Enge des Bt und seine radikalen ethnischen wie verschwörungstheoretischen Schlussfolgerungen bekanntlich genervt haben. Dass der Bt just in dem Moment implodiert, als manche seiner Vorhersagen wahr zu werden drohen, ist bemerkenswert (und gibt AZlern zu denken). Ausgerechnet den Grüner dafür verantwortlich zeichnen zu lassen ist seiner jedoch nicht würdig...
Also AL : Denkpause, neue ID und dann rein in Permas offenen Makrothread als Stimme mit Gewicht im konträren Diskurs. Zeig es den verdammten Bullen !
Fill
Mit einem umfangreichen Informationsangebot zu Finanzprodukten und innovativen Tools liefert ARIVA.DE eine wertvolle Grundlage für die Anlageentscheidung von aktiven Anlegern, Selbstentscheidern und Professionals. (????)
http://www.onvista-media-sales.de/portfolio/arivade.html
sie schreiben ja nicht unabhängig von Fondsbetreibern !
Schade, dass Al auch das Thema des BT sehr dogmatisch sah. Im Jahr 5 nach der US-Krise bzw. nach Beginn der US-Krise haben sich die zu beleuchtenden Themenfelder schon viel weiter verbreitet als ursprünglich von AL angedacht. Auch darf man sicher alles nicht mehr so schwarz sehen, wobei AL leider kein grau duldetet.
Hoffen wir dass es so kommt wie fill im letzen Absatz schrieb. perma ist aus meiner Sicht der bessere Moderator eines übergeordneten Quali-Threads, AL aber langfristig sicher der Diskussion sehr zuträglich.
Zumal jetzt jeder weiss ,was für eine Lusche der Gruner ist ,der vorher noch nicht mal wusste wer das überhaupt ist!
Warum hackt ihr ständig auf der Grüner-Geschichte rum? Soll ausgerechnet dieser Permabulle für den Tot des Permabärs AL verantwortlich sein? Das wäre eine tragikomische Ironie, die ich mir 2008 nicht hätte träumen lassen...
Nichts ist für die Ewigkeit. Wenn man nun hier eine interessante Diskussion verfolgen kann ists doch o.k. für alle.
Es können nicht alle oben stehen.
Mir kam's aber nie darauf an, wer den längeren hat. Ich steh nicht auf solche Vergleiche. Mir kommt's drauf an, Gleichgesinnte zu finden, Spaß zu haben und nebenbei Anregungen zu bekommen. Alles drei erfüllt der AZ für mich und das genügt mir.
Die Dinge ändern sich nun mal. Die Hausse startete in 2009, nach über 3 Jahren ist es eben kein Wunder, wenn ein Bärenthread auf Eis liegt. Seine Zeit wird sicher wieder kommen, wenn auch evtl. unter anderer Leitung und vor allem mit anderem Oberthema (China?). Wir werden sehen.
es wird so viel geschrieben, gesagt und wieder vergessen jedes Wort auf die Goldwaage zu legen ist Schwachsinn.
Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern, nach diesem Grundsatz sollte man nicht seine Lebensentscheidungen treffen aber veränderte Umstände erfordern einen gewissen Anpassungsmodus um das Überleben zu sichern. Muss man immer wenn es gegen einen läuft auch im Dschungel von ariva mit einer neunen ID an den Start.
Man muss lernfähig und flexibel sein dann schlägt einem die Fairness der Threadteilnehmer entgegen.
In diesem Sinne steht einer Rückkehr zur Diskussionsteilnahme der ID A.L. nicht im Wege.
Macht doch nicht immer so einen Stress aus allem
Schlaft eine Nacht darüber das macht den Kopf frei.
Permanent
was haltet ihr von der Korrelation zur Positionierung vor den Verhandlungen in den USA zum Fiscal Cliff?
Permanent
Aber darum geht es mir auch nicht. Es zählt das hier und jetzt.
"Macht doch nicht immer so einen Stress aus allem"
... Leute eigentlich hier sind? Doch wohl nicht wegen der Sachfakten-Gewinnung.
Deine Bemerkung erinnert mich irgendwie daran, dass jemand einem Bungee-Springer fürsorglich vorschlagen könnte, er solle doch lieber die Treppe runter von der Brücke nehmen...
Nichts für ungut, dir selbst traue ich das Sachfaktengewinnungs-Interesse durchaus zu, aber den meisten hier eben nicht... Für die heisst die Oberdevise "Narzisstisches Remmidemmi. Je mehr, desto besser"... ;-)
Ich werde aber jetzt auf keinen Fall verraten, welchem Lager ich selbst zuzurechnen bin... ;-)
Wir wissen doch alle, dass Narzissmus hier weit verbreitet ist, auch ich bekenne mich schuldig. Aber gerade das Aufeinanderprallen von Narzisten hier hat große therapeutische Wirkung, ähnlich einer Selbsthilfegruppe. Ab und zu steigt einer aus (auch mich traf es ein zwei mal), kommt aber bald zurück in die Suchtberatung.
"warum du hier in den Niederungen Arivas verweilst, wo du doch den sauberen schweizer Schnee vor der Tür liegen hast?"
Diese Saison ist noch kein Schnee gefallen...
Jeder Ökonom, der den negativen Einfluss der Umverteilung bestreitet, ist seines Posten nicht würdig bzw. schlichtweg fehl am Platz.
Fakt ist, dass je größer die Mittelschicht ist, desto besser funktioniert der Geldkreislauf und desto niedriger sind die Schuldenberge.
Steigt die Umverteilung bzw. die Schichten arm und reich, steigt zwangsläufig auch die Verschuldung, da sich Geldvermögen bei den Reichen und Schulden bei den Armen ansammeln.
Der Zinseszinseffekt sorgt dann weiter dafür, dass sich diese Ungleichverteilung ohne einem Zutun sogar noch verschärft bzw. es einen finanziellen Aufwand bedarf um die Umverteilung konstant zu halten, was im Grunde der Staat zwangsläufig über neue Schulden tut.
Je dünner dann die Mittelschicht wird, kommt dann noch der negative Effekt des Konsums zum Tragen, denn die Zahl der zahlungskräftigen Konsumenten sinkt in Summe und andererseits steigt die Zahl der reichen Konsumenten, welche jedoch schon am Konsumlimit leben.
D.h. der Konsum schwächelt und die steigende Zahl der Armen sorgt dafür, dass Geiz geil ist und heimische Produkte gegen die billigen Produkte aus Fernost oder Osteuropa verlieren und so fließt Konsumgeld aus Deutschland nach China oder Osteuropa ab und kann demzufolge keine Steuern und Leistungen mehr hier in Dtl. erbringen.
Klar kaufen andererseits Chinesen auch unsere Autos, so dass das Geld wieder zurückkommt.
Dies ist jedoch eine Milchmädchenrechnung, denn wo werden denn die Autos für den chinesischen Markt hergestellt? Doch zum einem großen Teil außerhalb von Dtl.
Einzig die Aktionäre sowie Eigner von VW & Co. sahnen kräftig ab aber der Michel sieht davon nur zu wenig und kämpft seit Jahren mit sinkenden Löhnen, ganz zu Schweigen von den Zulieferern.
Damit ist bewiesen, dass eine sehr breite Mittelschicht der Schlüssel zum Erfolg ist.
Eine breite Mittelschicht kann man aber nur erhalten, wenn man die Mechanismen des Marktes nicht permanent außer Kraft setzen würde und Geldvermögen auch einem Risiko entgegen stehen und verloren werden können.
Nur wenn Geldvermögen einem Risiko ausgesetzt sind, wird Geld auch weniger gehortet und sehr viel lieber investiert oder in Gegenwerte umgetauscht, so dass die Geldvermögen niedrig bleiben und demzufolge auch die Verschuldung niedrig bleiben kann.
Und da müssen wir wieder hin, weg von einer wachsenden Oberschicht und Unterschicht hin zu einer wieder wachsenden Mittelschicht.
Ich sehe auch den Sinn nicht, warum man der Oberschicht nicht Einhalt gebieten sollte, denn die Begrenzung des Reichtums bei der Oberschicht würde keinen Einfluss auf dessen Konsum haben, da sie so viel Geld nunmal nicht verkonsumieren können.
Indem man das Geld dort abschöpft, könnte man die Mittelschicht davon nähren, z.B. in Bildung und Betreuung investieren.
Wiegesagt am Liebsten wäre es mir, wenn man den Markt machen lassen würde, d.h. Banken Pleite gingen liese, so dass sich Geldvermögen und Schulden auflösen.
Angst vor Preisblasen: Top-Ökonom warnt vor Dauerniedrigzinsen
Die Rezession im Euro-Raum könnte einer weitere Lockerung der Geldpolitik nach sich ziehen. Doch darin steckt aber ein großes Risiko: Durch dauerhaft niedrige Zinsen könnten gefährliche Preisblasen entstehen.
BerlinDer Chefvolkswirt der Dekabank, Ulrich Kater, hat vor den negativen Folgen einer Dauerniedrigzinspolitik gewarnt – insbesondere für die Preisentwicklung auf dem deutschen Immobilienmarkt. Derzeit gebe es zwar noch keine landesweite Immobilienblase. So seien die Steigerungsraten bei Immobilienkrediten „nicht auffällig“, und auch das Spekulationsmotiv beim Immobilienerwerb spiele noch eine geringe Rolle. „Aber wir haben Voraussetzungen, die in der Vergangenheit solche Blasen hervorgerufen haben: zu niedrige Zinsen und mit den Unsicherheiten eine einleuchtende Begründung für weitere Preissteigerungen bei Immobilien“, sagte Kater Handelsblatt Online.
„Meine Vermutung ist, dass dies in eine Blase mündet, wenn diese Zinsbedingungen noch jahrelang anhalten sollten“, sagte Kater weiter. „Dann könnte die Kreditfinanzierung eine erheblich größere Bedeutung haben, und dann wäre der Schaden im Fall von plötzlichen Preisrückgängen immens.“ Daher sei es in den kommenden Jahren für alle Kreditinstitute wichtig, „genügend Sicherheitsmarge bei der Kreditvergabe einzuplanen, also auf ausreichend Eigenkapital des Kreditnehmers zu achten“, sagte der Dekabank-Chefökonom.
U.a. ist Japan so hoch wie Griechenland verschuldet und dennoch funktioniert es.
Den Preis den Japan jedoch zahlt ist hoch, nämlich Stagnation und Deflation. Japan war einst Ende der 80er-Jahre klarer Marktführer im Hochtechnologie- und Halbleiterbereich. Heute hingegen können japanische Unternehmen immer weniger Schritt halten und Japan fällt immer weiter ab, weil die Kosten durch die hohe Verschuldung einfach viel zu hoch sind und sich durch alle Bereiche ziehen.
Im Gegenzug hat Japan wiederum eine solch hohe Millionärsdichte, denn irgendwo müssen die großen Schuldenberge ja sein ;-)
@fk, Ich bin immer offen für sachlich vorgetragene Gegenargumente die mich überzeugen könne oder den eigenen Gedankenprozess in Frage stellen um diesen dann am Ende zu bestärken. Nur so kann man lernen und einen Gewinn für sich realisieren. Das Leben ist ein Lernprozess auf allen Ebenen. Das gilt nicht nur für Sach- und Fachwissen sondern auch für ganz allgemeine Lebenserfahrungen und Beziehungen zu Mitmenschen. Ich freue mich über dein Mitwirken an diesem meinem Lernprozess so lange die Schneeverhältnisse dich noch nicht auf die Piste lassen.
Einige üben sich nur in Polemik, damit kann ich leben da ich es für mich ausblende.
@Tony Ford, Willkommen hier im Thread. Dein Beitrag 370 ist hervorragend geschrieben und zeugt von einer gesunden Einstellung. So einfach ist die Welt jedoch nicht gestrickt. Internationale Arbeitsteilung ist wichtig und Stellschraube unsere Produktivitätsfortschritt. Dabei gibt es ja leider nie einen offenen und ehrlichen Wettbewerb. Tarifäre und nicht tarifäre Handelshemmnisse unterbinden einen solchen.
Eine gesunde und stake Mittelschicht ist die Stütze einer jeden Gesellschaft. Ziel muss es sein diese zu stärken und zu erhalten. Die Finanzierung der Sozialsysteme nur aus Löhnen und Gehältern trägt nicht dazu bei. Auch ist es nicht immer leicht eine Verteilungsgerechtigkeit hinzubekommen.
Die Bankenrettung mit Steuergeldern hat viel moralisches Kapital in der Gesellschaft zerschlagen. Einen Lern- und Umdenkprozess hat dieses in vielen Fällen noch nicht bewirkt.
@Zap, Posting 354 zeigt in einer Matrix lediglich den Zusammenhang von Assetpreisen zu Beginn der Verhandlungen zur Anhebung der US Schuldengrenze (historisch). Es war von mir eingestellt worden um zu hören wie die Meinungen bezüglich einer Übertragbarkeit auf die heutige Situation (Fiscal Cliff) ist. Dabei ist einschränkend angemerkt:
History is not always a good barometer but a look at assets returns behavior during the debt ceiling crisis can provide some interesting information.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Tag hoffe auf eine sachliche nicht polemische Diskussion.
Permanent
Es ist meiner Meinung nach richtig, wenn z.B. VW in China für Asien herstellt, es ist auch ok, wenn diese Werke auch für Europa herstellen.
Wiederum wird dies auf die Spitze getrieben und man macht Abstriche in der Qualität, die dann die Kunden ausbaden müssen.
Da dies ja alle Autohersteller betrifft bzw. es jeder Hersteller gleich macht, fällt der Qualitätsverlust kaum auf, doch spätestens wenn man mal selbst versucht am Auto zu schrauben, merkt man erst, wie billig und wenig nachhaltig die Kisten verarbeitet sind.
Da möchte ich nicht der Kfz-Mechaniker sein, der sich mit dem Scheiß herumärgern und den Kunden erklären muss, warum ein einfacher Filterwechsel eine Stunde dauert.
Deshalb bin ich für weniger regional stärker begrenzter Arbeitsteilung und mehr Klasse statt Masse.
langfristig immer kontraproduktiv. Das müssen zur Zeit vor allem die amerikanischen Unternehmen feststellen die so gerne in Quartalsdimensionen denken. Das gilt für viele dt. insbesondere mittelständischen Unternehmen nicht.
Um beim Automobilbau zu bleiben kann man an den Beispielen GM, VW, Toyota sehr schön sehen wie unterschiedlich die Strategien im Zeitbezug sind.
GM hat immer nur in Quartalsdimensionen gedacht und scheitert damit in Europa durch eine hü und hott Politik. VW denkt langfristig sowie auch Toyota. Wenn ich mir Toyota ansehe und überlege wie viele Rückschläge das Unternehmen hat einstecken müssen, so ist es beachtenswert wie gut der Konzern immer noch besteht. Die Gewinne sind wieder hoch, der Fahrzeugabsatz steigt und das obwohl es viel Gegenwind (China/Heimatmarkt/Rückrufaktionen) gibt. Ein offensives umgehen mit Fehlern ohne Verschleierungstaktik scheint sich auszuzahlen.
Regionale Fertigung ist im Sinne der Vermeidung von Transportkosten sinnvoll und auch ökologisch vorteilhaft. Tarifäre und nicht tarifäre Handelshemmnisse spielen bei Standortentscheidungen eine Rolle.
Es sei immer wieder die Frage gestattet: Hat ein Unternehmen nur eine betriebswirtschaftliche oder auch eine volkswirtschaftliche Verantwortung.
In Frankreich hat man immer auch die volkswirtschaftliche Verantwortung gesehen zur Not mit Staatsbeiteiligung. Das ist meinstens schief gegangen.
In den USA hat man immer nur in Quartalen gedacht, auch das geht oft schief.
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