Griechenland - Haircut/Default/CDS
"Bei einer unzureichenden Beteilung an einer Umschuldung können alle Investoren durch eine Gläubigerversammlung zu einem Schuldenerlass gezwungen werden. Den Bestimmungen nach muss wenigstens die Hälfte des ausstehenden Kapitals vertreten sein, von dem dann zwei Drittel den Umschuldungsbedingungen zustimmen müssen. Die übrigen Gläubiger könnten dann zu einer Teilnahme gezwungen werden."
Will nicht kleinlich sein, nur geht für mich daraus nicht eindeutig hervor, dass alle Gläubiger, die mit "Nein" stimmen, ihr Stimmrecht bei der möglichen Gläubigerversammlung verlieren... (Sinn machen würde es natürlich..)
Aber egal wie es abläuft, der IIF hat hier alles selbst in der Hand.
Ich überleg nur grad ob man nicht sogar Zwang ausüben kann ohne CDS zu triggern. Wenn man tatsächlich Kleinanleger schont sind die Umtauschkonditionen nicht für alle bindend, ja eigentlich für kaum jemanden, nur paar Banken u Hedge Fonds.soweit ich die ISDA Regeln verstehe ist das das Hauptkriterium.
Aber dann wär wieder die Frage wer ist "Kleinanleger" ;)
Und wie kommt ihr auf die Idee, die CDS sollen garnicht getriggert werden? So macht der Zwang doch keinen Sinn. Die Griechen legen es ja förmlich darauf an, die CDS auszulösen.
Link ist http://www.boersenseminar.info/umschuldung_griechenland.html
Die ist CAC-Aktivierung ist m.E. für die Geberländer aus diesen Gründen teurer:
- Alle GR-Anleihen bekommen ein D-Rating und verlieren ihren Wert als Sicherheit bei der EZB
- Europa muss offiziell einen Default verzeichnen, das kann höhere Zinsen für alle bedeuten
- Unsicherheiten bleiben wg. CDS, evtl. wieder Bailouts nötig.
Deshalb gehe ich davon aus, dass man eine CAC-Aktivierung tatsächlich vermeiden will. Die Geberländer dürften hier das Sagen haben.
Zu den CAC-Provozierern:
Sollte das mit den inzwischen unter 3 Mrd. Netto stimmen, frage ich mich, ob überhaupt mehr als 3 Mrd. Anleihen via CDS besichert sind. Das wäre dann nicht so dramatisch viel.
Aber klar, die würden sich natürlich nicht beteiligen.
Zuerst einmal wird bestätigt, dass Griechenland die CAC nicht selbst aktiviert. Nur die Gläubiger die freiwillig teilgenommen haben können dies mit 66% Mehrheitsentscheidung veranlassen. Und es wird nicht pro Anleihe abgestimmt, sondern nur einmalig für alle Anleihen zusammen.
Aber auch nur dann, wenn Griechenland zu dieser Abstimmung aufruft.
Und dafür werden ganz konkrete Beteiligungsquoten genannt, wobei natürlich jedesmal auch die Euro-Mitglieder ihr OK geben müssen.
1.) > 90%: GR verzichtet auf CAC Abstimmung.
2.) > 75%: GR verzichtet eventuell auf CAC Abstimmung.
3.) < 75%: GR ruft definitiv zur CAC Abstimmung auf um so per Zwang die Quote über 75% zu drücken.
Der ganze Deal scheitert angeblich nur wenn < 75% freiwillig mitmachen und danach die CAC Abstimmung am Widerstand der Gläubiger scheitert. Dann würde man das Tauschangebot zurückziehen.
Eigentlich ein recht faires Angebot, hätte schlimmer kommen können.
Die 75% Quote ist meiner Ansicht die entscheidende Marke. Wenn die zusammenkommt ist das Ding geritzt. Denn selbst wenn danach zur CAC Abstimmung eingeladen wird, wird der IIF doch dort nicht mit JA stimmen.
Ärgerlich, dass man gestern nicht ordentlich gekauft hat.
Montag gehen die Kurse wieder hoch - sofern die Anleiehen nicht vom Börsenhandel ausgesetzt werden. Das vermeldete zumindest Comdirect.
Dass dann der CAC für die letzten Verweigerer angewandt wird, halte ich unter diesen Umständen für unwahrscheinlich. Dadurch würde der Default eintreten und damit die CDS ausgelöst werden. Zudem handelt es sich um vorwiegend griechische Kleinanleger, die ja auch Wähler sind (Wahl im April!)
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...icht-auf-Anleihen-1680463
"Am heutigen Freitag warten alle auf das offizielle Angebot der Griechen an die privaten Gläubiger, bemerkt ein Händler der Hellwig Wertpapierhandelsbank: "Das soll heute kommen." Dann könnte es mit dem Handel vorbei sein, zumindest kurzfristig: "Wenn das Angebot herausgeht, werden die Anleihen wahrscheinlich vom Handel ausgesetzt", erklärt Daniel."
Was mich im Link irritiert ist die fest Überzeugung des Händlers, der CAC wird ausgelöst - aber gut, das war Stand von Freitag. Und vielleicht schaute der auch zu sehr auf die Kurse.
- Kreditausfälle nach der Wahl in Griechenland befürchtet
- Finanzminister Schäuble warnt: Griechenland braucht noch mehr Geld
- Deutsche Finanzbeamte sollen in Griechenland Steuern eintreiben
wird sicher die nächsten Tagen so weiter gehen.
Aber echt schade wenn der Handel jetzt ausgesetzt wird. Mittlerweile bin ich zwar ausreichend engagiert, aber hatte eigentlich vor nochmal eine Position umzuschichten. Naja, egal. Kann nicht immer alles ideal ablaufen.
wird es nicht mehr geben und mit Annahme des PSI Angebots wird jeder Investor direkt um seine Stimme bzgl. CAC-Aktivierung (Gläubigerversammlung) gefragt.
@Salamandra
"Ich überleg nur grad ob man nicht sogar Zwang ausüben kann ohne CDS zu triggern."....Nein
@zaphod42
"Bei diesem "Angebot das man nicht ablehnen kann" ist natürlich Zwang im Spiel."...Nein wieso denn, ist doch absolut freiwillig !
"Mal angenommen, die Big Boys haben sich mit CDS abgesichert. Ist es da nicht logisch, dass die nicht zustimmen, um die CDS zu provozieren? Nur so kommen sie schließlich an die CDS Prämie."....Da Sie bei Nichtteilnahme/Annahme des Angebots PSI keine Stimme haben, können Sie der Aktivierung der CAC´s auch nicht zustimmen oder diese ablehnen...dies ist ja gerade der Trick.
"Und wie kommt ihr auf die Idee, die CDS sollen garnicht getriggert werden?"...das ist der Trick
"Die Griechen legen es ja förmlich darauf an, die CDS auszulösen."...die Griechen haben hier nicht mehr das sagen, die EU und der IIF bestimmen.
@Varta und Salamandra
Das Bruttovolumen der ausstehenden CDS ist entscheidend und nicht das Nettovolumen (OTC-Markt) !!!
Per 17.02.2012 waren Netto 3,2 Mrd. Dollar ausstehend und Brutto 69,9 Mrd. Dollar. Um die Sache mal krass und deutlich zu machen hier folgendes Beispiel: Die Deutsche Bank kauft OTC ein CDS-Kontrakt von einer griechischen Bank und verkauft gleichzeitig einen Kontrakt an eine deutsche Pensionskasse...Nettoposition der Deutschen Bank = Null ...aber im Falle der Zahlungsunfähigkeit der griechischen Bank ?!!...die Verpflichtung gegenüber der Pensionskasse bleibt ja bestehen (es sei denn die Deutsche Bank meldet Insolvenz an).
Du schreibst:
>> Das Bruttovolumen der ausstehenden CDS ist entscheidend und nicht das Nettovolumen
Entscheidend wofür?
Mir ging es darum, aus dem Volumen ableiten zu wollen, wie viele Anleihen tatsächlich via CDS versichert sind. Denn es wäre doch zu erwarten, dass nur der Anteil an Anleihen, die via CDS versichert sind, zu den CAC-Provozierern zählen und deshalb Holdouts sind.
In Deinem Beispiel schreibst Du dann:
>> ...aber im Falle der Zahlungsunfähigkeit der griechischen Bank ?!!
Damit sprichst Du das Kontrahentenrisiko an und da würde ich Dir Recht geben, zählt eher das Bruttovolumen. Dies ist jedoch ein ganz anderes Thema.
Um nochmal auf den Wert der CDS-besicherten Anleihen zurück zu kommen: In Deinem Beispiel beträgt das Nettovolumen 1 Kontrakt. 1 Kontrakt von der griechischen Bank verkauft, der von der DB gekaufte und verkaufte Kontrakt heben sich auf.
Dem steht auch genau eine besicherte Anleihe gegenüber, die der Pensionskasse.
Dies wird auch hierdurch unterstützt:
http://www.investor-verlag.de/...en-werden-kaum-versichert/102112912/
Dort heißt es: "Nur 2% aller griechischen Anleihen sind überhaupt versichert"
Dementsprechend hätten wir nur 2% Holdouts wg. CAC-Provokation bzw. CDS zu befürchten. Das ist nicht viel.
Dem gegenüber steht das Interesse, CAC nicht anzuwenden wg. des Kontrahentenrisikos und weil die verbleibenden GR-Bonds ihren Wert als Sicherheit, z.B. bei der EZB, verlieren.
Ich gehe daher davon aus, dass CDS wesentlich stärker zu einer freiwilligen Lösung beitragen, als zu einer Unfreiwilligen.
"For each €315 aggregate face amount of New Bonds [...] will be divided across twenty series of New Bonds maturing on successive anniversaries [...]."
Dazu kommen noch die GDP-linked Option, 1 Anleihe für die Stückzinsen und 2 Anleihen für die 15% EFSF-Bonds.
Also zusammen 24 neue Papiere. Wohlgemerkt völlig unabhängig davon, wie viele Serien man zuvor hatte.
Je €1000 Nominalwert alter Bonds im Depot wird man demnach je Serie neuer Bonds bei großzügig angenommenen 25% Marktwert knapp 4 Euro (!) Verkaufserlös erzielen können. Bei mindestens € 14,80 Gebühren pro Order z.B. bei Comdirekt würde sich hier ein Verkauf erst ab €4000 Nominalwert in Depot nicht negativ auswirken. Von "lohnen" will ich dabei nicht sprechen.
ist das Anleihevolumen bei der im August fälligen Anleihe von 8 MRD auf 2 Mrd gesunken?
Bei der comdirect stand immer 8 MRD, jetzt aber lediglich 2 MRD
Das war bei der im März fälligen Anleihe aähnlich vor Wochen immer 24 MRD u. dann kurz vor dem EZB - Tauch 14 MRD
24.02.12 17:54 Uhr
Realtime-Kurs23,20 EUR
Liquidität: hoch
Rendite p. a.:
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Rating:
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Typ: Euro-A.. WKN: A0LN5U
Börse: Stuttgart
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Liquidität* hoch
Geld Realtime-Kurs--
Brief Realtime-Kurs--
Zeit ----
Stammdaten
Restlaufzeit
5,8 Monate
Fälligkeit
20.08.2012
Ausgabedatum
02.03.2007
Nominalzinssatz
4,100%
Stückelung
1.000,00
Anleihevolumen
2 Mrd.
Kupon-Art
Fest
Zinszahlung
Jahr
Zinstermin
20.08.
Rückzahlungskurs
100,00%
Emittent
Griechenland, Repu..
Sitz Emitt.
Griechenland
Typ
Anleihe
Währung
EUR
ISIN
GR0114020457
WKN
A0LN5U
Moody's Rating
Anleihe-Rating Ca
Emittenten-Rating Ca
Renditekennzahlen
Berechnung: -- --
Rendite p.a. --
Stückzinsen --
Duration --
Mod. Duration --
Konvexität --
Zinselastizität --
News
Fr, 24.02.12
Börse Frankfurt-News: G.. (dpa-AFX
Hinzu kommt der Tausch der restlichen Papiere zu deutlich schlechteren Bedingungen. (!!!)
Die neuen Anleihen sollen bis 2015 einen Zinssatz von 2 Prozent haben. Danach soll der Zinssatz stufenweise steigen - bis 2021 auf 3,0 Prozent, danach 4,3 Prozent. Verzicht und veränderte Konditionen summieren sich nach Berechnungen von Experten auf einen Verlust von über 70 Prozent des Nominalwerts der Anleihen."
http://www.baadermarkets.de/DE/...aspx?pageID=169&NewsID=30239737
Anders als in #643 steht hier nichts von vielen verschiedenen Anleihen.
Die neuen Anleihen sind allesamt ESFS-besichert nach englischem Recht. Finde ich im Prinzip kein schlechtes Angebot, angesichts der Umstände.
Für meine Umtausch-Strategie ist nun noch wichtig, welche Nachteile Nicht-Umtauscher, die zwangsumgetauscht werden, in diesem Fall befürchten müssen. Gibt es keine Nachteile, ist der Fall zumindest für die Märzanleihe klar. Bei längerer Laufzeit muss man das Risiko einer Pleite abwägen.