Griechenland - Haircut/Default/CDS
Den Wahltermin lasse ich da als Grund nicht gelten. Keine neue GR Regierung wird sofort den Bankrott erklären, wenn GR vorher ein Rettungspaket erhalten hat. Die Troika müsste zudem der neuen Regierung auch erst mal Zeit geben sich zu bewähren. Wenn GR Pleite geht, dann im März oder deutlich später (Anfang 2013? oder erst 2014, je nach Reformwillen)
Der März-Aufschlag wäre ansonsten nur berechtigt, wenn offensichtlich wäre, dass der Zeitplan bis zum 20.März nicht gehalten werden kann und irgend ein EU-Politiker die Hoffnung weckt diese Anleihe ggf. aus dem PSI herauszunehmen. Das ist aber noch nicht passiert.
Wie gesagt, mit Einführung der CACs entsteht nochmal Unruhe und dann muss man abwägen ob man nochmal eine der Anleihen kauft. Ich gehe von max. 80% Haircut aus und bin gern bereit 25% Verluste zu verkraften falls alles unter Zwang abläuft. 20% / 75% = 26,7%. Das wäre mein gedankliches Limit. Die Kurse müssen dazu aber noch deutlich fallen ;)
Der Spread macht eben nur sinn, weil viele Klein- und Kleinstanleger dabei sind.
Eine Bank würde wohl so rational argumentieren wie Salamandra. Als Privatmann hat man aber ein anderes Risikoverhalten. Außerdem geistert ja immer noch das Thema "Überbrückungskredit" für die Märzanleihe in den Medien. Auf Dementis von Seiten der Politik geb ich mal nichts, ändert sich ja eh stündlich.
Bei meinen Griechenanleihen sind übrigens auch 3/5 im März und nur 2/5 im Mai/August fällig. Auf noch länger laufende Anleihen hab ich ganz verzichtet. Staatspleite/ Zwangsumschuldung scheint mir langfristig noch immer unausweichlich.
kurze zusammenfassung geht griechenland unkontrolliert pleite bricht die eu zusammen, außer deutschland verzichtet auf round about 700 mrd. euro.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...n-in-der-falle-11653095.html
Das einzige was aktuell noch für die Rettungspakete spricht ist, dass ich dadurch evtl. Gewinne einstreichen kann. Mir wärs aber eigentlich lieber gewesen man hätte gleich vor 2 Jahren die Dinge richtig angepackt und Griechenland beim Euroaustritt geholfen.
Zuerst mußten noch die Risiken von den "großen Investoren"
auf die Steuerzahler übertragen werden.
Daher die Rettungspakete.
http://scholarship.law.duke.edu/cgi/...yTNu8SPsut4t24FnpAt3fw#search=
Ist eine recht gut lesbare Lektüre, die vor allem auf die Entscheidungssituation der Bondholder eingeht. Im Prinzip handelt es sich um eine Riskio/Rendite-Optimierung: Der freiwillige Cut kann nur funktionieren, wenn die neuen Papiere deutlich sicherer als die alten sind, was in den Anleihebedingungen enthalten sein muss. Und er kann nur bei mittel- und langlaufenden Anleihen funktionieren, weil der Default bis März oder Mai praktisch ausgeschlossen ist.
IIF Mitglieder werden wohl mitziehen, aber weiß jemand konkret wieviel allein dadurch zustande käme?
Und beziehen sich die geforderten 100 Mrd. auf NPV Verluste? Sonst dürfte es schwer werden diese Summe zu erreichen.
Die Schüsse, die wir bzgl. der kurzfristig fälligen Anleihen zogen, sind im Prinzip die selben.
Überlegen wir noch mal, was die Stragtegie bzgl. der kurzfristig fälligen Anleihen bedeutet, wenn rCAC oder (selective) Default in Betracht gezogen werden:
1) rCAC: Hier sehe ich kein Bedrohungspotenzial. Entweder werden die rCAC für alle eingesetzt, dann ist es egal, ob man dem Umtausch zustimmte oder nicht, oder die rCAC wüden nur für die eingesetzt, die dem Umtausch nicht zustimmten. Letzteres ist allerdings unrealistisch, denn die Nichtumtauscher werden wohl kaum den CAC zustimmen.
2) selective Default: Hier sehe ich Bedrohungspotenzial. GR könnte, z.B. zusammen mit dem Umtauschangebot, verkünden, nur die umgetauschten Anleihen zu bedienen, die nicht umgetauschten dagegen nicht. In diesem Fall würde man mit den umgetauschen Anleihen besser dastehen.
3) Default: Hier ist wieder kein Bedrohungspotenzial vorhanden. Ob man einem Umtauschangebot zustimmt und dann wegen Default nichts bekommt, oder ob man ohne Zustimmung nichts bekommt, ist Einerlei.
Also ist nur der selective Default eine Bedrohung. Dieser dürfte aber auch am besten juristisch anfechtbar sein, falls man sich das antun möchte,
Ich mach mir nur langsam sorgen, dass unsere Politiker das Ding total vergeigen. Eine Zwangsumschuldung wäre für mich natürlich etwas unangenehm, aber wenn man schon diesen Weg geht, dann sollte man wenigstens die Gelegenheit nutzen GR aus dem Euro zu begleiten und dafür sorgen, dass auch die CDS getriggert werden. Dann hätte man zumindest Ordnungspolitisch die Dinge korrekt angepackt und GR eine Perspektive gegeben. Schlimm wäre es nur wenn man den Zwangsumtausch irgendwie hinkriegt ohne CDS zu triggern und Griechenland weiter im Euro ausbluten muss. Dann haben wirklich alle verloren.
Die geforderten 100 Mrd. beziehen sich auf den Haircut, also nicht auf NPV (dies ist ja "nur" ein Wert der Banken und Versicherungen, da diese auf die neuen Anleihen direkt wieder Abschreibungen werden vornehmen müssen; Griechenland schuldet die neuen Anleihen aber Nominal).
Momentan läuft in meinen Augen immer noch alles nach Plan und es hat sich überhaupt nichts an der Situation der Holdouts geändert (es wird nur ein bisschen mehr Druck aufgebaut und versucht die Situation möglichst negativ darzustellen).
Es wurde ja bereits recht früh ersichtlich, dass die ursprünglich geplanten 130 Mrd. aus dem zweiten Rettungpaket nicht reichen werden und das hier eher noch ein weiterer Finanzierungsbedarf in Höhe von 15 - 20 Mrd. benötigt wird. Wie also konnten unsere Politiker ihr Gesicht wahren und mußten dieses Paket nicht noch weiter aufstocken, indem man irgendwie den Umweg über die EZB und evtl. auch die nationalen Notenbanken geht. Also wurde nun ein Weg gefunden, den Gewinn (Nominalwert der griechischen Anleihen abzgl. Kaufkurs der griechischen Anleihen im Rahmen des SMP-Programms) für die Reduzierung der griechischen Schulden einzusetzen. Ausserdem dürften jetzt alle griechischen Anleihen in den Haircut drin sein und nicht nur die bis zum Jahr 2020 fälligen, so werden auch noch einmal einige Milliarden dazukommen. Ausserdem hat der IIF ja immer eine höhere Beteiligung der EU und/oder aber einen Einbezug der EZB (keinen Freeride für die EZB) gefordert; dies wurde nun erfüllt.
Thema IIF: Der IIF hat immer gesagt, dass er "notgedrungen" bei einer freiwilligen Umschuldung mitzieht. Bei einer erzwungenen Umschuldung (CAC-Einführung plus Anwendung!) wird der IIF ganz bestimmt nicht mehr mitmachen und dies auch recht deutlich allen Politikern zu verstehen gegeben haben. Ausserdem dürfte der IIF allen Politikern die Konsequenzen einer erzwungenen Umschuldung deutlich gemacht haben (Ansteckungsgefahr Italien; diese haben nämlich auch keine CAC´s in ihren Anleihen => was würde wohl passieren, wenn Italien CAC´s einfügt und anwendet und evtl. vorher sich die EZB mit ihrem Italienbestand elegant einer Umschuldung entziehen kann) und evtl. sogar mit einem Käuferstreik bei allen europäischen Staatsanleihen gedroht haben.
Warum sollte der IIF bei einer erzwungenen Umschuldung mitmachen (wer sind denn die Mitglieder des IIF und welche Interessen haben diese ?! Wenn diese Mitglieder auch bei einem erzwungenen Haircut mitmachen würden, warum dann dieses ganze Affentheater => IIF Zustimmung 2011 plus Haircut für alle über CAC 2011) ??
Einführung plus Aktivierung CAC´s hätte für alle Beteiligten "nur" negative Folgen und der Erfolg dürfte sich aus meiner Sicht wirklich absolut in Grenzen halten. Die Situation stellt sich doch nun so dar, dass die Anleihen mit Fälligkeit nach 2012 bzw. spätestens nach 2013 in meinen Augen (nach der durchgeführten freiwilligen Umschuldung, mit neuen Anleihen mit bevorrechtigter Gläubigerstellung) wahrscheinlich irgendwann noch einmal an einer weiteren Umschuldung werden teilnehmen müssen und daher dürften alle großen Player (also auch die Hedgefonds) mit Anleihen ab Fälligkeit 2013 oder 2014 an dem Schuldenschnitt freiwillig teilnehmen, da sie ansonsten "nachrangige Anleihen" besäßen. Die Summe der in 2012 fälligen Anleihen ist relativ gering und wenn man jetzt davon noch den "Ex-Bestand" der EZB und der nationalen Notenbanken abzieht dürfte es sich hier wirklich eher im Gesamtbild um Peanuts handeln. Der Erfolg der Einführung und Aktivierung von CAC´s würde durch die sofortige Fälligkeit der Englisch-Law-Bonds fast schon komplett eliminiert werden.
Also immer schön die Ruhe bewahren und nachkaufen.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/...lfe/6231506.html
wieso einen anreiz schaffen wenn eh kein freiwilliger schuldenschnitt stattfindet?
Wie bereits von mir befürchtet wird man sich darauf einstellen müssen, sein Geld einzuklagen. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, weil hier eine klare Ungleuchbehandlung von Gläubigern stattfindet. Das Problem: So eine Sache dauert Jahre. Dementsprechend verkaufen heute viele, die darauf keine Lust haben.
ich glaube das die amis gerade einen heidenschiss vor auslösung der cds haben und die europäer auch. die amis weil ich glaube das otc einiges gelaufen ist das man nicht gemeldet hat und die europäer weil ein D mit cds auslösung bedeutet das man vor 2020 nicht mehr an den markt für staatsanleihen zurückkehren kann und das auch die anderen peripherieländer unter druck kommen werden.
ich für meinen teil habe für 42 einen teil meiner märz anleihe verkauft und warte auf die offizielle verkündung von cac´s bzw. die einführung der gesetze dazu für meinen wiedereinstieg die 34,50 heute morgen hab ich leider verpasst.
Ist eigentlich noch niemand aufgefallen, dass es so gut wie überhaupt nicht bekannt ist, wer diese Stillhalter überhaupt sind? Also wer die Kreditversicherungen im Endeffekt einlösen müsste? DAS wäre ein Punkt der wichtig ist. Warum? Simpel weil diese Gruppe allen erdenklichen Druck ausüben wird um nicht zahlen zu müssen.
CDS laufen ja so. Bank A bietet den CDS an und hat sich stillhalter dazu besorgt. Diese übernehmen den Versicherungsanspruch im Ernstfall und bekommen dafür einen Teil der Provision. BISHER war es ja so, dass CDS für Staatsanleihen im Euroraum eine Gelddruckmaschine waren. Bezahlt hat da bisher noch keiner da es keinen Ernstfall gab. Blessing hat es mal gut formuliert bei einem Interview: Da gibt es solche die Staatsanleihen gekauft haben und solche die nicht nur Staatsanleihen sondern auch Anteilig eine CDS in den Büchern haben. Wenn ich mich richtig verhalte und mich absichere.. wieso soll ich dann beides in den Wind schreiben?
ICH finde es jedenfalls extrem seltsam, dass ich noch nie etwas zu den ausgegebenen CDS gelesen habe (Summen im Falle PIIGS) und ebenso wenig über die Firmen, die als Stillhalter fungieren.
"Erstens bist Du hier erschienen, ohne dass ich Dich gerufen habe.
Zweitens hast Du etwas erzählt, das ich sowieso schon wusste und mir dafür eine Rechnung gestellt.
Drittens hast Du keine Ahnung von meinem Geschäft, also gib mir sofort meinen Hund zurück!"
Und da gab es diese große Anzahl von CDS auch noch nicht. Ausserdem war die Ansteckungsgefahr bei Argentinien doch wohl fast bei Null (wen hätten die auch anstecken können....Peru, Chile, Ecuador, Brasilien ....hatten ja alle ganz andere Währungen). Da sieht die Situation bei Griechenland doch wohl ganz anders aus. Hat es bei Argentinien auch einenm riesen "Tohuwabohu" um einen freiwilligen Schuldenschnitt mit Beteiligung irgenwelcher privater Gläubiger (z.B. IIF) gegeben...nein.