Global Fashion Group AG - Thread!
Die Unternehmen müssen das Geld nicht ausschütten sondern können es auch in der eigenen Währung operativ verwenden.
Unabhängig davon, spielt das "Problem" erst bei Ausschüttung einer Dividende eine Rolle. Man könnte den Spieß auch rumdrehen und sagen, z.Z. sind die Investitionskosten in den Ländern niedriger ;-)
Zeitpunkt: 31.08.20 14:09
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Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
Natürlich kannst du dir den Umsatz gerne in Euro anschauen, wenn du beispielsweise das EV/Umsatz berechnen willst.
In meiner Antwort an Scansoft ging es aber darum, wieso solche Geschäftsmodelle von jungen Unternehmen in der Verlustzone hierzulande so niedrig bewertet werden. Das hängt halt damit zusammen, dass man aufgrund mangelnder Gewinne grundsätzlich erstmal niedrige Umsatzmultiplen zahlt. Die Währung war dabei gar nicht so mein Thema, aber macht bei GFG explizit nochmal einen zusätzlichen Unterschied. Ob das gerechtfertigt ist, da kann man geteilter Meinung sein. Darüber wurde ja die letzten 1-2 Wochen nun schon genug diskutiert.
Die Bewertung der GFG erfolgt aber auf Eurobasis. Insofern ist es, ob nun im operativen Geschäft die Kohle dort verbleibt für den Bewertungsprozess irrelevant. Denn der Grund für ein Investment dürfte vermutlich bei den meisten eine Aufwertung/Gewinn in Zukunft sein und dieser muss ja irgendwann anfallen und zwar nicht in der Währung von Timbuktu sondern Euro-Währung, insofern müssen sie auch irgendwann transferiert werden.
"Unabhängig davon, spielt das "Problem" erst bei Ausschüttung einer Dividende eine Rolle."
Das halte ich für Augenwischerei, denn bei der Bewertung der Töchter auf Eurobasis spielt es unabhängig des Transformationzeitpunktes des Geldes sofort bei Veränderung des Wechselkurses eine Rolle. Insofern eine Pseudodebatte, denn die Währungen in denen die Töchter aktiv sind, sind keine harten Währungen. Der Gewinn/das Wachstum der GFG arbeitet so beständig gegen eine Abwertung der Heimatwährungen.
"Man könnte den Spieß auch rumdrehen und sagen, z.Z. sind die Investitionskosten in den Ländern niedriger ;-) "
Dem stimme ich zu, unter der Voraussetzung, es wird sich die stärkere Währung zu nutze gemacht und Geld in eine schwächere Währung transformiert und investiert. Ab der Transformation sinkt jedoch wieder der Wert der Investitionen da Weichwährungen naturgemäß weiter abwerten und die Investitionen zu einem späteren Zeitpunkt der Transformation noch günstiger gewesen wären (immer aus Perspektive eines Hartwährungslandes).
Fakt ist doch, das GFG auf die Thematik Währung nur bedingt Einfluss nehmen kann.
In den Ländern, in denen GFG operativ tätig ist, werden die Umsätze dazu verwendet, um das operative Geschäft zu bedienen.
Also wenn ich meinen Customers etwas in bspw. Rubel verkaufe, dann verwende ich den eingenommen Rubel für die anfallenden Kosten in Rubel. Dahingehend findet kein Tauschgeschäft in ein andere Währung statt. Daher kann man nicht einfach sagen, es ist "irrelevant" ob die Kohle in dem Land bleibt oder transferiert wird. Wir reden hier immer noch von einem Wachstumswert (!). Gerade bei "Handelsplattformen" die den Gedanken des Marketplace-Modells verfolgen, spielen Kundenwachstum, Wachstum des Marketplaces & Ausgaben pro Kunde für mich fast die größten Bewertungsmaßstäbe. Es ist für mich wichtig (muss jeder für sich selbst entscheiden), ob man zum "Quasi-Monopolist" aufsteigen kann. Dies erreicht man nur, wenn die Grenzkosten für den nächsten Kunden gering sind und 10-20% p.a. gewachsen wird.
"Denn der Grund für ein Investment dürfte vermutlich bei den meisten eine Aufwertung/Gewinn in Zukunft sein und dieser muss ja irgendwann anfallen und zwar nicht in der Währung von Timbuktu sondern Euro-Währung, insofern müssen sie auch irgendwann transferiert werden."
Hier spielt aber der zeitliche Horizont eine eklatante Rolle beim Investmentcase bzw. der Neubewertung. Jetzt (!) bspw. HJ .. ist es doch für den Bewertungsansatz völlig egal! Die Währungen werten ab aus diversenen Gründen. Wir reden hier von einem Wachstumswert, der schneller wächst, als die Währungen abwerten und seine Ziele wohl vorzeitig erreicht. Natürlich sollte der später ausgewiesene Gewinn in sich für den Investor auszahlen aber diese Frage stellt sich doch jetzt noch nicht ? An einem Punkt, an dem sowieso "kaum/keine" Gewinne erzielt werden. Der Abwertung der Währungen kann für weiteres Wachstum genutzt werden von dem Cash, das in Euro rumliegt. So beurteile ich das.
"Der Gewinn/das Wachstum der GFG arbeitet so beständig gegen eine Abwertung der Heimatwährungen."
Ja das stimmt. Aber solange die Währungen/Länder nicht kollabieren ist das ein natürlicher Prozess, der auch umgekehrt stattfinden kann.
Dementsprechend bin hier noch sehr entspannt. Ich beurteile nur Brasilien etwas kritischer, da dort ein wahnsinniger an der Macht ist.
Von den Q2-Zahlen hatte ich mir persönlich auch etwas mehr erhofft. Die erfolgte Kursbewegung erachte ich aber dennoch als etwas übertrieben. Wenn man den schwachen April aus den Zahlen herausrechnen würde (und könnte), sähen diese sicherlich um einiger erfreulicher aus. Gemäss Vorstandsaussagen waren Mai und Juni ja dann wiederum die stärksten Monate der noch jungen GFG-Geschichte. Nach diesen Zahlen sind die Markterwartungen an Q3 sicherlich deutlich zurückgekommen.
Daher denke ich, dass GFG mit den Q3-Zahlen wieder positiv überraschen kann. Ein Ende von Corona ist aktuell nicht in Sicht und das Virus wirkt nunmal - vom 'Schock' im März/April einmal abgesehen - als Katalysator für das Wachstum. Q3 ist so gut angelaufen wie Q2 aufgehört hat und wird wohl auch ohne weiteren 'Schock' über die Bühne gehen. Ebenfalls sehr optimistisch stimmen mich die Aussagen im Webcast von Patrick Schmidt bzgl. ANZ: "So we expect that we are in a positive growth trajectory again in Q3 and overall for the second half and also overall for the overall 2020.". Wenn man für das Gesamtjahr 2020 von einem positiven Wachstum ausgeht, muss da im 2. Halbjahr wohl noch einiges kommen. Positive Währungseffekte wird es wohl auch in Q3 nicht geben :D
ich habe mal das Unternehmen analysiert.
Um die Entwicklung aufzuzeigen, wurde der Jahresabschluss 2018 mit dem Jahresabschluss 2019 verglichen (natürlich vor Corona).
Bilanzratingnote: Die Bilanzratingnote hat sich von 3,22 auf 2,66 verbessert. Welche Faktoren (Kennzahlen) dazu beigetragen haben, kann an der Divergenzdarstellung abgelesen werden.
Positiv: Liquiditätskennzahlen, Anlagendeckung und der Rohertrag II wurden verbessert. Die Gesamtleistung konnte um ca. 17% !! gesteigert werden.
Negativ: Insbesondere durch die erstmalige Aufnahme der Leasingverbindlichkeiten ( ca. 106 Mil. Euro ) und natürlich durch den Jahresfehlbetrag hat sich die Eigenkapitalquote von 63% auf 54% reduziert.
Resume: Eine immer noch starke Eigenkapitalquote und erhebliche liquiden Mitteln sind gegeben. Der Weg zu einem ersten Jahresüberschuß führt wohl nur über die Materialaufwandsquote. Hier gilt es Potential zu heben.
Wer sich für Fundamentales interessiert, kann sich meiner offenen Gruppe Bilanzrating / Fundamentalanalyse anschliessen. Die Gruppe dient zur Archivsammlung der von mir analysierten Unternehmen. Wunschanalysen und Unternehmensvergleiche sind dort möglich.
Bisher gibt es dort folgende Analyse-Threads: Nel, Hexagon, Tui, Steinhoff, Bombardier, Dt.Lufthansa, Heidelberger Druck, Meyer Burger, SAF, Aston Martin, Dt.Telekom, Hugo Boss, va-Q-tec, Norwegian Air, Ceconomy, K+S, Dt.Post, Nordex, Cancom, Leoni, ProSieben, Evotec, Encavis, HelloFresh, QSC, Verbio, CropEnergies, Berentzen und Global Fashion.
https://www.ariva.de/forum/gruppe/Bilanzrating-Fundamentalanalyse-1800
Gruß corgi12
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat Zalando von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 71 auf 87 Euro angehoben.
"Dank der Plattformstrategie seien die Umsatz- und Margenaussichten des Modehändlers deutlich gestiegen, schrieb Analyst Richard Edwards "
https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...-zalando-auf-buy-9251947
Inzwischen sind immerhin rund 10% der Aktien eingezogen worden, also mittlerweile erwerbe ich sogar pro Aktie 10% mehr vom Unternehmen!
Die 10% "Rabatt" kann ich mir folglich im Hinterkopf als Rabatt noch abziehen beim Kauf. ;-)
GFG Marketcap dann jetzt bei rund 500 Mio. Und das bei mindestens 1,4 Mrd Umsatz.
Versteh wer will, aber was will der Markt noch?
Umsatz ist mit 1,3 Mrd. € angepeilt bei Wechselkursen per 30.06.2020.
Bei aktuellen Wechselkursen werden es also eher 1,2 Mrd. €.
Das Unternehmen schrumpft also und verbrennt Cash. Kurs geht in angemessene Regionen zurück
Gestern hattest Du noch über 8% deines Wiki in GFG investiert bei was ein Investitionsvolumen von knapp 600.000 Euro entsprochen hat...
Heute hast Du diese Anteile alle auf den Markt geworfen mit Limit 4,2 Euro denke ich.
Das war ein Abverkauf und hat bestimmt Stop-loss Orders ausgelöst und den ein oder andere bestimmt auch verunsichert wo dieser Abverkauf wohl her kommt.
Deine Gründe verstehe ich nur wäre ein langsamerer Abbau Kursverträglicher gewesen denke ich...