Gericht stellt religiöse Beschneidung unter Strafe
Wir wissen, dass wir nur dort respektiert werden, wo auch wir respektieren. Es liegt uns fern, Menschen aus anderem Kulturkreis zu beschimpfen, weil sie über die Beschneidung andere Meinungen vertreten. Aber auch wir wollen gehört werden. Ich wiederhole noch einmal, was schon vorher gesagt wurde :
Natürlich kann jeder denken,was er will.
Aber es gibt Fakten und Normen,Moral und gesellschaftliche Bedingungen,an denen der Seriöse nicht vorbeikommt.
Und man muß es sich gefallen lassen,daran gemessen zu werden.
Die Klarheit über diese Dinge ist gesellschaftlich und rechtlich unabdingbar und von höchster Wichtigkeit.
Alice hat ausführlich und unmissverständlich dazu Stellung genommen. Wenn man sich aufgrund wichtiger Argumente, vor denen sich keiner verschließen kann, mehrheitlich gegen die Beschneidung entscheidet, so muß auch das respektiert werden.
Schließlich hat man auch in anderen Ländern Mittel und Wege gefunden, diese Probleme zu lösen - in einem gewissen Alter können die Jugendlichen selbst entscheiden. Es kann so etwas wie eine symbolische Beschneidung vorher stattfinden - schließlich ist die Beschneidung an sich ein symbolischer Akt, mit der die Kinder in die religiöse Gemeinschaft aufgenommen werden. Oder glaubt jemand wirklich, dass es einen Gott gibt, der Vorhäute benötigt ?
Man kann mit den Kindern zur Beschneidung in die Heimatländer fahren, wenn es denn unbedingt sein muss.
Aber sollte sich die Mehrheit in Deutschland auf demokratischem Wege zu der gesetzlichen Regelung bekennen, dass derartige Eingiffe an Kindern dem Recht auf körperliche Unversehrtheit entgegenstehen und zu unterlassen sind, dann ist das von denjenigen zu respektieren, die anderer Meinung sind.
Das ist ja auch das Problem an der gesamten Thematik. Menschen, die es gar nicht betrifft, meinen bestimmen zu können, ob es Sinn macht, was andere Menschen aus religiösen Gründen machen und halten sich für befähigt, die religiöse Deutungshoheits über solche Rituale an sich zu nehmen, um die Menschen in ihrer intimen Glaubensbeziehung zu reglementieren.
Das kann und wird nicht funktionieren, selbst, wenn eine Mehrheit so denkt (denn sie ist überhaupt nicht davon betroffen!).
deine aussage:
"Das ist ja auch das Problem an der gesamten Thematik. Menschen, die es gar nicht betrifft, meinen bestimmen zu können, ob es Sinn macht, was andere Menschen aus religiösen Gründen machen und halten sich für befähigt, die religiöse Deutungshoheits über solche Rituale an sich zu nehmen, um die Menschen in ihrer intimen Glaubensbeziehung zu reglementieren."
aber wenn der verdacht auftritt, dass andere Menschen geschädigt werden, dann ist es unabdingbar, dass sich menschen die es gar nicht betrifft einmischen.
Nichts anderes ist die aufgabe von strafverfolgungsbehörden. gewisse menschliche auswüchse müssen reglementiert werden - sonst ist ein friedliches miteinander nicht möglich
Darum geht es aber nicht. Es geht darum, dass man eine Mehrheit, die sich hier, in Deutschland, aus reiflicher Überlegung und guten Gründen gegen die Beschneidung entscheidet, ernstzunehmen und zu respektieren hat. Unter diesen sind auch Muslime und Juden - auch solche, die es nicht wagen, dies öffentlich zuzugeben. Wenn wir die Demokratie wollen, haben wir das zu berücksichtigen.
Das bedeutet natürlich auch, dass man Andersdenkende nicht diffamieren darf.
weiterhin sind die gesetze festgeschrieben. Bei ermittlungsbehörden gibt es da auch kein ermessensspielraum. da sie dem legalitätsprinzip unterliegen. es besteht somit strafverfolgungszwang.
d.h. der beamte MUSS beim verdacht einer straftat tätig werden.
Auf der einen Seite ist diese Aussage, das ein größerer Anteil die Beschneidung abschaffen möchte, nicht belegbar (entweder wagen sie es, dies öffentlich zuzugeben, oder man weiß nicht), und auf der anderen Seite ist auch dann noch die Deutungshoheit bei den betroffenen Menschen selbst und nicht bei Christen oder Atheisten.
d.h. im umkehrschluss - ein körperlicher eingriff ohne medizinischen nutzen und ohne die einwilligung des probanden ist eine körperverletzung nach §223 StgB. aufgrund des verwendeten medizinischen werkzeuges tritt noch eine Qualifikation ein. der tatbestand nennt sich dann Gefährliche Körperverletzung nach §224 Nr.1 (2) StgB wenn die Körperverletzung mittels eines gefährlichen werkzeuges beigebracht wird.
Das strafmaß ist erheblich höher.
bis vor kurzem wußte kaum jemand der nicht involviert war wie die zeremonie aussieht u. das die narkotisierung nicht gewährleistet ist. man mußte tiefer ins thema weil religiös argumentiert wurde und jetzt zweifelt man eben mehr wie vorher am sinn der beschneidung.
zu sagen es ginge die bevölkerung nichts an, was in ihrem land passiert oder legalisiert wird ist sehr provokativ und schürt noch mehr verständnislosigkeit.
wir brauchen klare regeln für ein zusammenleben, wenn schon kompromisse abgelehnt werden...dann muß diese zeremonie eben woanders stattfinden.
Leider enstehen jetzt Scheingefechte auf einem angeblichen Fundament der Rechtstaatlichkeit durch Leute, die erst jetzt durch dieses inkompetente Gerichtsurteil zum Tatendrang erweckt wurden. Das macht die Thematik um so unangenehmer.
Ich wiederhole es nochmals: solche Veränderungen müssen aus den Kreisen der Betroffenen selbst erwachsen oder eben nicht. Was die Mehrheit darüber denkt, spielt in meinen Augen keine Rolle, denn solche Mehrheitswünsche haben die Intention von Assimilation und Gleichmacherei.
Das ist eben so eine Kernkomponente von Gleichmacherei. Anderen die eigenen Regeln aufzudrücken und das dann als "klar" zu benennen.
irgendwann möchte dann eine religionsgemeinschaft, mädchen in deutschland beschneiden. die nächsten dann, jedem jungen das linke ohr abschneiden usw.
potz du bist da auf dem holzweg.
na wie denn, wenn solche menschen wie du sie boykotieren? es gibt genug gegner in den eigenen reihen, die entweder nicht reden oder mundtot gemacht werden. was denkst du wieso menschen wie ich etwas verständnislos auf menschen wie dich reagieren? man "kennt" die dinge aus ner ganz anderen perspektive u. muß sich permanent vor leuten rechtferigen die gar nix damit zutun haben...potz.
schau in meinem thread es sind praktizierende moslems und exmoslems dabei. es gibt auch jüdische gegner der beschneidung. die jungen lassen es meist zu weil die alten drauf bestehen. du tust so als wenn jeder jude/moslem streng praktizieren würde...irrtum, die sind hier bei uns nicht mehr so religionsfixiert...
man kann noch so gut argumentieren, es verpufft. vorallem bist du auch ein nicht involvierter oder? wieso zählt dann deine meinung mehr als die von leuten die es betrifft oder die reformen fordern? nochmal die frage...willst du die zwangstraditionalisieren wenn sie gegen alte traditionen sind?
Wenn morgen eine Ohrabschneider-Sekte enstünde, ist das etwas Anderes.
dummerweise gibt es selbst in unserer aufgeklärten nation immer noch ewig gestrig die mit zweierlei maß messen
Das geht Dich als Ex-Katholikin herzlich wenig an. Dabei bleibt es nach meiner Sicht.
Was wäre denn, wenn in der christlichen kirche diese methode brauch wäre?
würdest du dich für oder gegen diese praxis aussprechen?
Jüdische Eltern werden nicht gezwungen, ihre Kinder beschneiden zu lassen, aber es soll ihnen erlaubt sein, wenn sie es als wichtig erachten.
Ihr vergesst, dass wir es hier mit gebildeten muslimischen und jüdischen Menschen zu tun haben und keine "rückständischen Buschbewohner", denen man im Kolonialstil aufdiktieren darf, was sie zu tun und zu lassen haben.