GESCO AG - Ungebremstes Wachstum ?
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Geschäftsjahr an und gibt positiven Ausblick für das neue
Geschäftsjahr
Wuppertal, 02.02.2017 – Die GESCO AG hat beschlossen, ihre Mehrheitsbeteiligung
an der Protomaster GmbH, Wilkau-Haßlau, zum Verkauf zu stellen.
Wie mehrfach erläutert, hat diese Tochtergesellschaft den Konzernabschluss in
den beiden vergangenen Geschäftsjahren sowie im laufenden Geschäftsjahr als
Sanierungsfall belastet.
Im Gegensatz zu INDUS hat sich GESCO nicht wirklich weiter entwickelt. Eigentlich schade, das war mal ein sehr schöner Wert!
Nach einer längeren Schwächephase sehe SMC-Research Gesco auf dem Weg der Besserung und rechne für die laufende Finanzperiode unverändert mit einer deutlichen Gewinnerholung. Auch das Expansionstempo dürfte aus Sicht der Analysten wieder anziehen, nachdem im März 20 Mio. Euro mit einer Kapitalerhöhung eingesammelt worden seien.
Obwohl die Analysten weitere Zukäufe noch nicht eingeplant und die neue Liquidität daher im Modell als nicht betriebsnotwendig eingestuft hätten, sehe das Researchhaus den fairen Wert mit 29,00 Euro unverändert deutlich über dem aktuellen Kurs. Sobald sich die unterstellte Gewinnverbesserung in den Zahlen zeige, dürfte sich nach Meinung von SMC-Research auch die Aktie wieder erholen. Das Urteil bleibe „Buy“.
Guten Tag !
Ich habe Gesco schon seit Jahren in meinem Depot. Früher war der Anteil mal ziemlich groß, dann habe ich aber sukzessive den Bestand reduziert als Gesco in meinen Augen nahezu jede Dynamik verloren hat. Was meine ich damit?
Zunächst einmal gab es immer wieder Firmen, die in irgendeine Krise geraten sind - zuletzt waren es aus vollkommen unterschiedlichen Gründen Protomaster und MAE. Und immer wenn irgendeine Firma "abgetaucht" ist, hatte das erhebliche Auswirkungen auf den Gewinn. Die Reperaturen haben teilweise auch deutlich länger gedauert als man zunächst gedacht hat (bzw. bei Protomaster hat am Schluss nur noch der Verkauf geholfen, obwohl sich sogar der seinerzeitige Vorstand Dr. Mayrose in dem Unternehmen engagiert hatte). Jedenfalls waren die schönen EpS Reihen der Vergangenheit eben genau das "Vergangenheit".
Zweiter Grund für die in meinen Augenfehlende Dynamik war die äußerst restrektive Einkaufspolitik. Während ein Konkurrent wie Indus gleich reihenweise neue Beteiligungsunternehmen ins Portfolio aufgenommen hat, kam bei Gesco gar nix (und wenn man sich dann doch einmal aus der Deckung gewagt hat, wie bei Protomomaster ist es dann schief gegangen).
Und last but not least besteht bei Gesco mMn auch ein veritables Klumpenrisiko, weil Doerrenberg Edelstahl die mit Abstand größte Beteiligung der Gesco AG ist und alleine schon von daher eine große Abhängigkeit der Gesco von den Märkten der Doerrenberg besteht (auch deshalb war der sehr sparsame Ausbau des Portfolios nicht wirklich vorteilhaft, weil man diese Abhängigkeit von Doerrenberg ja nur dadurch beseitigen kann, dass man Mehrumsatz durch neue Beteiligungsunternehmen hinzukauft).
An dieser Sachlage hat sich in der Zwischenzeit nun auch nicht wirklich ALLES geändert. Dennoch stocke ich meinen Bestand derzeit wieder auf.
Bei Gesco hat mir immer die sehr konservative Bilanzierungspolitik gefallen. Man muss nur einmal den Ansatz der Firmenwerte in den Bilanzen von Gesco und dem ebenfalls börsennotierten Mitbewerber Indus vergleichen. Indus weist Firmenwerte von 428,5 Mio Euro aus - das entspricht in etwa 26% der Bilanzsumme und etwa 63% des ausgewiesenen Eigenkapitals. Bei Gesco werden nur 19,1 Mio Euro Firmenwert ausgewiesen; dies entspricht nur gut 4% der Bilanzsumme und 8,5% vom Eigenkapital - ganz andere Zahlen!
Wie kommen die zustande und was bewirken diese Unterschiede? Wenn eine Firma eine Beteiligung für einen bestimmten Kaufpreis erwirbt, dann wird dieser Kaufpreis auf die im Unternehmen vorhandenen Wirtschaftsgüter verteilt und anschließend auf eine bestimmte Nutzungsdauer abgeschrieben, was dann jeweils den Gewinn mindert. Nun gibt es Wirtschaftsgüter, deren Bewertung recht einfach ist. Eine Maschine hat einen bestimmten Gebrauchtwert, der sich in der Regel aus irgendwelchen Listen ergibt. Aber wie bewertet man z.B. den Kundenstamm eines Unternehmens? Hier gibt es schon Bewertungsspielräume.
Alles was letztendlich nicht auf bestimmte Wirtschaftsgüter verteilt werden kann, landet letztlich im Firmenwertansatz der übernehmenden Gesellschaft. Gesco zahlt also für die von ihnen übernommenen Unternehmen also entweder ein deutlich geringeres Aufgeld oder schafft es, den Kaufpreis so zu verteilen, dass nicht annähernd so viel auf Firmenwerte gebucht werden muss wie Indus.
Ist das nicht eigentlich "pott wie Deckel"? Nein! Alle Wirtschaftsgüter eines Unternehmens (auch der Kundenstamm und die meisten anderen immateriellen Wirtschaftsgüter) werden auf eine bestimmten Zeitraum abgeschrieben und diese Abschreibungen mindern den Firmengewinn.
Der Firmenwert dagegen wird nicht so ohne Weiteres abgeschrieben sondern wird erst einmal am Ende des Wirtschaftsjahres überprüft. Und da fängt dann die Schwierigkeit für den Kleinaktionär an. Denn die Wirtschaftsprüfer gehen mit irgendwelchen Variablen in die Überprüfung der Werthaltigkeit des Firmenwerts, die von Außenstehenden eigentlich nicht überprüft werden können. Theoretisch kann es sein, dass ein Firmenwert nicht mehr werthaltig ist und abgeschrieben werden muss - meistens ergibt die Überprüfung aber in normalen Zeiten keinen Abschreibungsbedarf.
Folge: Das Unternehmen, das den Kaufpreis auf "normale Wirtschaftsgüter" verteilt, hat im laufenden Betrieb höhere Abschreibungen (und damit einen niedrigeren Gewinn), dafür aber auch das deutlich geringere Risiko, dass, z.B. in Phasen einer wirtschaftlichen Stagnation, die vielleicht in Boomzeiten gezahlten hohen Preise für eine Beteiligung sich in Form von außerplanmäßigen Firmenwertabschreibungen rächen. Zudem ist die Bilanz des Unternehmens, das nicht so exzessiv mit Firmenwerte arbeitet, für den Aktionär transparenter.
Da ich derzeit nicht ausschließen kann, dass sich das Konjunkturklima weltweit vielleicht etwas abkühlt, achte ich derzeit eben wieder verstärkt auf "konservativere Unternehmen", die nicht so große Risiken mit sich schleppen. Zudem hat Gesco (und das ist der zweite relavante Grund für meine Aufstockung) angedeutet, dass die ganz schlechten Zeiten vielleicht so langsam auch mal wieder vorbei sein könnten. Man hat zwar weiterhin kaum auf dem M&A Markt agiert (weil den Verantwortlichen die Unternehmen immer noch zu teuer und die Konkurrenz zu groß ist), investiert dafür aber inzwischen ordentlich in die bestehenden Beteiligungsunternehmen (das macht Indus allerdings auch!).
Dadurch haben sich die Kennziffern von Gesco, grade auch im Vergleich zu Indus, wieder deutlich verbessert. Für das laufende Jahr erwartet man ein EpS von etwa 2,50 Euro - das entspricht einem KGV von ca. 11. Wenn ich als Vergleich wieder Indus (dynamischer aber eben auch risikobehafteter wegen den hohen Firmenwerten- jedenfalls mMn) heranziehe, dann beträgt das KGV dort derzeit (auf der Basis der Schätzungen für das laufenden Jahr) bei über 14,5 !
Alles in allem bevorzuge ich derzeit die etwas "langweiligere" Gesco, weil diese günstiger bewertet ist und zusätzlich auch etwas weniger risikoaffin zu sein scheint.
Das sind aber natürlich alles nur meine persönlichen Überlegungen und keinesfalls Handlungsempfehlungen an andere Nutzer.
Ein schönes Wochenende allersseits.
Meine Aussage aus dem letzten Beitrag von Anfang Juli, dass Indus wegen deren hohen Firmenwerten risikoreicher ist als Gesco, hat sich zwischenzeitlich bewahrheitet. Indus hat vorgestern melden müssen, dass sie dort eine Firmenwertabschreibung i.H.v. 16 Mio Euro vornehmen müssen, wodurch das EBIT statt bei gut 163 Millionen Euro (Durchschnittswert des Analystenkonsens vor den Q3 Zahlen) wohl mit noch bei ca. 138 Mio Euro liegen dürfte.
Diese Probleme hat Gesco wegen der dort praktizierten Buchungsmethode bei Übernahme einer neuen Beteiligung (deutlich niedriger Firmenwertansatz im Vergleich) nicht. Dafür verzichtet Gesco dann aber üblicherweise in ersten Jahr auch auf Ergebnisbeiträge der neuen Unternehmen. Im laufenden Jahr wird die neu erworbene Sommer & Strassburger z. B. wegen Erwerbsnebenkosten und Abschreibungen (noch) einen negativen Ergebnisbeitrag von 0,5 Mio Euro beitragen. Im nächsten Jahr soll sich das aber schon ändern.
Dennoch hat auch Gesco kleinere Probleme. Ähnlich wie bei Indus schwächelt die Sparte "Fahrzeugtechnik". An der Börse kann man ja auch beobachten, dass Autumobilzulieferer derzeit nicht zu den gefragtesten Werten gehören, weil mm ja allgemein annimmt, dass die Automobilbranche vor eher schwierigeren Jahren steht. Zudem hat ein Unternehmen aus dem Bereich Ressourcentechnologie noch eine Ertragsdelle, weil dort Anfang des Geschäftsjahres die Geschäfte schlechter liefen und die neuen Aufträge zum Teil erst im kommenden Jahr abgearbeitet werden können.
Unterm Strich läuft es bei Gesco aber sicher vergleichsweise nicht schlechter als bei Indus - und das Firmenwertrisiko ist deutlich geringer.
Meiner Meinung nach wird Gesco im laufenden Jahr einen Überschuss von etwa 25 Mio Euro erreichen, was in etwa einem EpS von 2,30 Euro entspricht. Bei einem Kurs von 26 Euro würde das ein KGV von etwa 11 bedeuten - sicher vergleichsweise günstig. Zum Vergleich: Das rechnerische KGV von Indus liegt trotz dem recht großen Kurssturz zuletzt bei immer noch 13.
Im kommenden Jahr wird Gesco dann zeigen müssen, dass man die Probleme in der Fahrzeugtechnik in den Griff bekommt. Indus hat ja schon angekündigt, auch über Verkäufe in diesem Bereich nachzudenken und Max Automation trennt sich teuer von einigen Unternehmen in diesem Bereich. Man kann nur hoffen, dass Gesco im Fall der Fälle auch entschlossen reagiert und die nötigen Konsequenzen dann auch rasch zieht - bei Protomaster, die die Ergebnisse der Holding doch recht lange belastet hat, ist das sicher nicht so vorbildlich gelungen. Im nächsten Jahr wird dann aber auch die Neuerwerbungen Sommer & Strassburger Ergebnisbeiträge liefern und das Ergebnis nicht mehr belasten - dies dürfte Gesco werksseitig helfen.
Alles in allem erwarte ich von Gesco auch in den nächsten Jahren keine große Gewinndynamik - aber mit einem Kurs von unter 26 Euro ist das Unternehmen auch auf der Basis der aktuellen Gewinne mMn durchaus attraktiv bewertet. Gesco eignet sich daher mMn eher für Langfristanleger.
Einen schönen Tag noch allerseits!
KGV bei 9,0-9,5
KBV bei 1,0
DIV-Rendite fast 4%
Macht Gesco zu einem der günstigsten Nebenwerte.
Unter 23 € würd ich nochmal nachkaufen. Kursziel 32 €.
Die GESCO AG, der Problemlöser für Unternehmensnachfolge, beteiligt sich an Firmen, deren Chefs in den Ruhestand gehen wollen. Bei GESCO läuft es wieder gut mit der ausgerufenen Next Level Strategie. Das zeigte sich auch in den Zahlen des 1. Halbjahres 2018/19, die im November 2018 veröffentlicht wurden. Der Konzernüberschuss stieg um 21 % auf 12,8 Mio. In den Vorjahreszahlen war noch die im Dezember 2017 veräußerte Protomaster GmbH enthalten.
natürlich steht die Dividende noch nicht fest, aber wenn sie sich an den 4 Vorjahren orientiert, dürften es 90 Cents pro Aktie werden. Damit waren es 3,8-3,9% bei einem Kurs von 23,3 €. Jetzt noch 3,5%.
Und wenn man 2,3 € EPS erwartet, würde das bei gleicher Dividendenquote eben 0,9 € Dividende bedeuten.