Ernst Russ AG - Umfirmierung der HCI Capital AG
Launch des neuen Unternehmenslogos und einer neuen Firmenwebsite
Hamburg, 26. Juli 2016 – Im Zuge der angepassten Unternehmensstrategie hat die ordentliche Hauptversammlung der HCI Capital AG im Juni 2016 die Umfirmierung in Ernst Russ AG beschlossen. Mit der gestern erfolgten Handelsregistereintragung tritt die Ernst Russ Gruppe ab sofort mit einem neuen Firmenlogo und einer neuen Internetseite auf.
Jens Mahnke, Vorstandssprecher der Ernst Russ AG: „Mit dem Vollzug der Umfirmierung tragen wir jetzt den Namen Ernst Russ AG. Dieser neue Name baut auf einer langen hanseatischen Tradition auf und verdeutlicht, wo wir unsere Basis sehen: in Qualität und Zuverlässigkeit. Er verdeutlicht den Aufbruch, in dem wir uns mit unserem neuen Geschäftsmodell als One-Stop-Shop entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Asset- und Investmentmanagement befinden.“
Hier die Flottenliste
Letztes Jahr im August gab es eine Beschlussfassung, die beinhaltete, dass die geplanten Ausschüttungen der zwei verdienenden Schiffe und die sonstige Liquidität der Fondsgesellschaft in zwei der anderen Schiffe gepumpt werden soll. Alternativ sollte man die Gesellschaft ermächtigen, die beiden notleidenden Schiffe zu einem verbindlichkeitsdeckenden Preis zu verkaufen.
Die übrigen beiden Schiffe stehen kurz vor der Insolvenz.
Ich bin jetzt echt gespannt, wie der Laden weitergeht. Harald Christ hat sich ja damals rechtzeitig abgesetzt. Da hätten eigentlich die Alarmglocken klingeln müssen, HCI war schließlich sein Baby (Harald Christ Investment) und die Aktie stand bombig da.
Hätte ich da bloß verkauft, stattdessen habe ich wie besessen aufgestockt, um zu verbilligen.
Ich denke, falls hier einigermassen Zahlen im Rahmen der Erwartungen kommen, und die
Aussichten besser wie bisher eingeschätzt werden, könnte die Aktie durchaus mal auch bis
2 Euro laufen. Wie seht ihr das ?? Bin auf der Lauer, um evtl. mal einzusteigen diese Woche.
LokivonAsgard
Völlig andere Geschäftsmodelle. Hanjin ist eine internationale Container-Reederei (gewesen).
HCI bzw ErnstRuss ist ein Hamburger Emissionshaus mit dem Ziel Investoren für die Schiffahrt zu interessieren. Russ ist zwar auch mal in Reederei gewesen. Aber eigentlich dient dieser alte Name hier jetzt nur noch als fronting-name.
Würde heisen 20 Euro je Aktie ??
Beispiel - welche ich selber schonmal im Depot hatte damals, die ADLER REAL ESTATE AG.
von 2012 - bis 2015 von 0,50 Euro auf 15 Euro damals rauf die Aktie.
Könnt ihr euch vorstellen, das das Geschäftsmodel nach der Neuaufstellung so erfolgreich wird
das dies hier auf Sicht von 2-3 Jahren eine ähnliche Entwicklung nehmen könnte ???
Meinungen erwünscht :-)
Wie schätzt ihr das Geschäftsmodel von der ER AG ein ?
Aber Du wirst etwas Geduld mitbringen müssen.
Die Neuigkeiten von Ebel und Bertram Rickmers vom Freitag machen für das Emissionshaus Geschäft nun nicht wirklich gerade Mut. Ich werde aber wohl auch noch nachlegen hier.
Nur meine Meinung.
Posted By Stefan Löwer On 21. Dezember 2016 @ 17:42 In Märkte,Sachwertanlagen | No Comments
Die Ernst Russ AG hat 22,26 Prozent der stimmberechtigten Aktien der Marenave Schiffahrts AG erworben. Darüber sei sie heute von Ernst Russ informiert worden, teilte Marenave in einer Pflichtveröffentlichung mit.
Ernst Russ ist die ehemalige HCI Capital AG, einst eines der größten Emissionshäuser für Sachwertbeteiligungen mit Schwerpunkt Schiffsfonds. Sie hatte im Frühjahr 2016 zunächst das ehemalige Emissionshaus König & Cie. [1] und wenig später die Ernst Russ AG geschluckt [2] und deren Namen angenommen.
Marenave wiederum war 2006 von König & Cie. und der HSH Nordbank konzipiert und als erste Schiffs-Aktiengesellschaft an die Börse [3] gebracht worden, geriet jedoch in Zuge der Schifffahrtskrise in Turbulenzen.
Am 7. November 2016 meldete das Unternehmen das vorläufige Scheitern eines Sanierungskonzeptes [4], am 24. November die Wiederherstellung der positiven Fortbestehensprognose sowie die Wiederaufnahme der Sanierungsverhandlungen und am 16. Dezember ein weiteres Stillhalten der Banken.
In diesem Rahmen und als Teil eines umfassenden außerinsolvenzlichen Sanierungskonzepts werde sich auch die mögliche Beteiligung “eines bereits identifizierten Investors” konkretisieren, so die Information vom vergangenen Freitag. In der heutigen Mitteilung weist der Marenave-Vorstand “ausdrücklich” darauf hin, dass es sich bei der Ernst Russ AG nicht um den erwähnten bereits identifizierten Investor handele.
Als Aktionäre der Marenave ausgeschieden sind hingegen offenbar zwei Gesellschaften der Debeka-Gruppe aus Koblenz. Sie hätten mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil statt zuletzt zehn nun Null Prozent beträgt. Die beiden Stimmrechtsmitteilungen entsprächen aber nicht den gesetzlichen Anforderungen, so Marenave. (sl)
cash-online.de/
Es soll bereits einen interessierten Investor geben, der bei Marenave einsteigen oder sie übernehmen will. Laut Marenave ist es nicht die Ernst Russ AG. Was also ist der Hintergrund des Einstiegs ?
Die Kredite können nicht mehr bedient werden und die Schiffe verschwinden (leider) nicht, sondern fallen an die Banken zurück. Das ist ja alles bekannt. Hier im Wesentlichen die HSH Nordbank in Hamburg bzw Kiel. Die Banken treiben einen Konsolodierungsprozess voran, indem sie diese Schiffe nun weiterhin von einigen wenigen, grösseren Reedereigruppen in Deutschland 'betreunen' lassen.
In einigen Jahren wird es in Deutschland wohl nur noch eine kleine Anzahl an Reedereien geben.
Die Tatsache , dass sich mit der Familie Oetker eine der vermögensten Familien der Welt aus der Schiffahrt verabschieden moechte (Hamburg Sued/Maersk), spricht hier Bände.
Eine der wohl überlebenden Reedereigruppen ist die Doehle-Gruppe, die bekanntlich hinter der Firma Ernst Russ steht. Es wird also fast alles von den Banken gesteuert und gute Kontakte zahlen sich aus. Doehle profitiert von wohl gut funktionierenden Kanälen in die Banken-szene.
Dies ist bitte nicht als Kaufempfehlung zu verstehen. Investitionen in den Bereich Schiffahrt sind mit einem hohen Risiko belegt.
Eigentlich dachten die deutschen Reeder und die Schiffsbanken, es könne nicht mehr schlimmer kommen. Und doch hat sich die Krise der Schifffahrt, die ins neunte Jahr geht, nochmals verschärft. Der Boden ist wohl endgültig erreicht. Viele Schiffe fahren quasi gratis, sie erwirtschaften ihre Betriebskosten nicht. Die Banken bekommen keine Zinsen und keine Tilgung für Kredite, die sie vor vielen Jahren vergeben haben. Es werden Schiffe abgewrackt, die noch nicht einmal zehn Jahre alt sind. Und gebrauchte Schiffe sind nicht viel mehr wert als ihr Schrottgewicht.
Bertram Rickmers stammt aus uraltem hanseatischen Reeder-Adel, und sein Blick reicht weit zurück. "Eine Krise wie diese gab es in der Schifffahrt zuletzt nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71", sagt er. "Nicht nach dem Ersten und nicht nach dem Zweiten Weltkrieg." Sondern eben vor 145 Jahren. Und heute wieder. Die Hamburger Rickmers-Gruppe ist ein maritimer Dienstleister, der unter anderem Schiffe an die großen Linienreedereien verchartert und sie bereedert. Rickmers oder seinen Anlegern gehören die Schiffe, er stattet sie mit Personal aus und ist für den Betrieb verantwortlich. Doch auf dem Schiffsrumpf steht nicht sein Name, sondern der von Maersk, MSC oder Hamburg Süd.
Die Linienreedereien chartern die Schiffe, bezahlen für die Bereederung und kümmern sich selbst vor allem um die Ladungsströme und den Containertransport. Fast alle deutschen Reedereien sind Charterreedereien. Und fast alle sind kleiner als die Rickmers-Gruppe. Der Hamburger Reeder managt um die 120 Containerschiffe. Die Mehrzahl der 364 Reedereien in Deutschland hat höchstens vier Schiffe, nur drei Prozent der Betriebe verfügen über eine Flotte von mehr als 50 Einheiten. Die typische deutsche Reederei ist ein kleiner Familienbetrieb in Stade oder Emden, der Chef ein Kapitän mit einer Handvoll Mitarbeiter, die Ehefrau macht die Buchhaltung.
Das ist nicht mehr zukunftsfähig. Den kleinen Reedereien fehlen finanzielle Reserven und der Zugang zu frischem Kapital. Rickmers hat versucht, sein Unternehmen frühzeitig auf neue Zeiten vorzubereiten. Dazu hat er ein modernes Rechnungs- und Berichtswesen aufgebaut und eine Anleihe am Kapitalmarkt ausgegeben. Das Ziel war der Börsengang. Dafür aber boten weder die Schifffahrtsbranche noch das Börsenumfeld den richtigen Rahmen. Die Linienreederei Hapag-Lloyd schaffte es im Herbst 2015 noch gerade so an die Börse, dann war das Zeitfenster zu. "Wir haben das nach wie vor im Auge", sagt Bertram Rickmers. Erst einmal geht es für ihn wie für die gesamte Branche aber darum, lebend durch die Krise zu kommen.
Mittelgroße Containerschiffe, die vor einigen Jahren noch eine Tagescharter von 25.000 Dollar eingebracht haben, sind jetzt für 4000 Dollar täglich zu haben. Rund 400 Schiffe unter deutschem Management haben aufgegeben, sie sind in die Insolvenz gegangen, wurden verkauft oder verschrottet. Die deutsche Handelsflotte ist um ein Viertel geschrumpft, meldet der Reederverband. "Es geht nur noch ums Überleben", meinte der Hamburger Reeder Bernd Kortüm vor einiger Zeit im "Hamburger Abendblatt". Kortüm war ins Visier von Landespolitikern in Kiel und Hamburg geraten, weil die HSH Nordbank ihm einen bedingten Forderungsverzicht über mehr als eine halbe Milliarde Euro gewährte. Denn die Bank gehört den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein - und damit sind die Steuerzahler in der Pflicht.
"Wir zahlen jetzt alle für unsere Fehler in der Vergangenheit"
"Auch ich ärgere mich darüber, dass Schuldner ihre Schulden nicht zurückzahlen", sagt die Kieler Finanzministerin Monika Heinold. Der Forderungsverzicht ist nach Einschätzung von Experten jedoch für die Bank die günstigste Lösung; alle anderen Varianten wären für den Steuerzahler noch teurer. Öffentlich ist das für Politiker nur schwer zu vertreten. Die Reeder haben hohe Millionenbeträge verloren, Verluste zum Teil aus ihrem Privatvermögen abgedeckt. Viele Anleger, die mit Schiffen Geld verdienen oder auch nur Steuern sparen wollten, haben einen Crash erlitten.
Banken, in deren Büchern noch etliche Milliarden an Schiffskrediten stehen, müssen die Schiffswerte weiter abschreiben. Die Bremer Landesbank etwa konnte das nur überleben, indem sie vollständig unter das Dach der NordLB schlüpfte. Die HSH Nordbank wurde entlastet, indem die Länder ihr die schlechtesten Kredite abnahmen. Ob das für einen erfolgreichen Verkauf des Instituts ausreicht, ist noch offen. Andernfalls wird die Bank abgewickelt. "Wir zahlen jetzt alle für unsere Fehler in der Vergangenheit - Reeder, Anleger und Banken", sagt Bertram Rickmers, der einen dreistelligen Millionenbetrag in sein Unternehmen gesteckt hat. Für das neue Jahr hat er wenig Zuversicht: "2017 wird noch nicht besser, aber 2018 könnte der Umschwung kommen." Spätestens 2020, wenn strengere Umweltregeln für Schiffe in Kraft treten, stehe eine Verschrottungswelle bevor.
Bis dahin erwartet der Hamburger Reeder Fusionen, Übernahmen, Kooperationen und Pleiten in den Reihen der Reederschaft. Die Rickmers-Gruppe habe noch bis Oktober den regulären Kapitaldienst geleistet. Nun liefen die Verhandlungen mit den Banken, wie der Sturm überstanden werden kann.
Die Preise für gebrauchte Schiffe sind auch deshalb so tief gefallen, weil technologisch hochwertige Modelle als Neubauten unglaublich günstig geworden sind. Asiens Werften stecken ebenfalls in der Krise und kämpfen - oft mit staatlicher Unterstützung - um jeden Auftrag. Das macht es für die Banken und die Reeder nochmals schwieriger. Übertragen auf die Autobranche ist es so, als wenn ein gut ausgestatteter Mittelklasse-Mercedes zum Preis eines VW-Polo angeboten würde. Wer würde dann noch einen Gebrauchtwagen kaufen?
Quelle: n-tv.de , Eckart Gienke, dpa
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