EnviTec Biogas AG
Seit mehreren Jahren schon unterstellt der Markt bei EnviTec Biogas grundsaetzlich Worst-Case-Szenarien. Der Aktienkurs faellt von Quartal zu Quartal, und wenn dann mit dem jeweils aktuellen Bericht die negativen Erwartungen des Marktes durch Zahlen schwarz auf weiss widerlegt werden, geht es trotzdem weiter abwaerts, "weil der Markt mit seinen extrem negativen Erwartungen doch Recht hatte und sich lediglich beim Timing getaeuscht hat": Das kommende Quartal wird zum Weltuntergangsquartal erklaert, gleichgueltig was fuer Fakten der bevorstehende Bericht offenbahrt. Man kann also sagen, dass sich EnviTec Biogas in einer mehrjaehrigen, negativen "Erwartungsspirale" des Marktes befindet, die inzwischen bei fast allen fundamentalen Unternehmenskennziffern zu extremen Ausschlaegen gefuehrt hat mit einer fuer nicht moeglich gehaltenen Unterbewertung. Am Donnerstag wird EnviTec den mit weitem Abstand besten Geschaeftsbericht der Unternehmensgeschichte vorlegen und es wird sich herausstellen, wie sinnvoll die im Vergleich zur Konkurrenz fruehe und expansive Internationalisierung sowie der Aufbau des inzwischen schon aeusserst grossen Eigenbetriebs war und ist. Das Marktpotential alleine fuer das Segment Anlagenbau wird kurzfristig noch groesser sein wie es in der Vergangenheit ohnehin schon war. Dabei ist der Umsatz im Ausland schon heute groesser wie in Deutschland selbst.
Ich koennte mir aufgrund dieser andauernden, von den Fakten losgeloesten Kursentwicklung schon vorstellen, dass EnviTec hier auch mit anderen Unternehmen der Biogasbranche und der erneuerbaren Energien allgemein in Sippenhaft genommen wird. Der Zusatz "Bio" im Firmennamen hat sich fuer den Markt zu einem Verkaufssignal entwickelt und die unbestreitbare, durch den Menschen verursachte Klimaveraenderung interessiert derzeit niemanden mehr. Warum auch? Es trifft ja nicht uns sondern nur unsere Kinder und Enkelkinder. Die durch fehlende Nachhaltigkeit verursachte, auf ein Schneeballsystem zurueckzufuehrende Finanz- und Wirtschaftskrise ist viel wichtiger und um diese zu loesen bedienen wir uns eines weiteren, nicht nachhaltigen Schneeballsystems und tricksen diesmal unsere eigenen Nachkommen aus indem wir den Verbrauch von Ressourcen und die Erzeugung von Kohlendioxid bei der gesamtwirtschaftlichen Bilanz einfach unter den Tisch fallen lassen.
Fuer die Bewertung von EnviTec Biogas spielt das allerdings keine Rolle, denn das Unternhemen steigert nun schon seit Laengerem regelmaessig Umsatz und Gewinn und daran wird sich vermutlich, zumindestens auf das Geschaeftsjahr bezogen, auch in Zukunft nichts aendern.
Hier noch eine interessante Praesentation des russischen Gaskonzerns GazEnergoStroy (die sich erst kuerzlich mit EnviTec Biogas in Kooperationsgespraechen befanden - Ausgang noch unbekannt) zum Biogaspotential in Russland:
http://biogasrat.de/...amp;task=doc_details&gid=260&Itemid=87
Die folgende Praesentation erklaert beschreibt die Erwartungen der Deutschen Bundesregierung in Form der dena (Deutsche Energie-Agentur):
http://biogasrat.de/...amp;task=doc_details&gid=254&Itemid=87
Und irgendwann fängt der Kurs aus heiterem Himmel an zu steigen. Dann kriechen die Schlauberger aus ihren Löchern und sagen: Hab ich doch schon immer gesagt....
Hast schon recht, mittlerweile ist das Spiel hier nicht mehr wirklich nachvollziehbar. Nicht bei der exzellenten und abgesicherten langfristigen Aufstellung.
Die Manipulation im Xetra-Orderbuch geht weiter: Aktuell ist wieder der bewegliche Verkaufsblock mit 11075 Stueck am "sicheren" Ende der Bandbreite der Verkaufslimite (da kein Verkauf beabsichtigt ist) bei 9,25 Euro aufgetaucht. Phantasievolle Anleger rechnen diesen einfach aus dem Orderbuch heraus und stellen fest, dass sich in der Realitaet ein starker Nachfrageueberhang herausgebildet hat. Das ist in Anbetracht der bevorstehenden Zahlen (26.04.) auch keine Ueberraschung, insbesondere da EnviTec Biogas bei rund 60% seines Eigenkapitals notiert und das KGV mittlerweile vermutlich im einstelligen Bereich angekommen ist...
(siehe Beitrag #1195 und viele weitere aus den vergangenen 16 Monaten hier im Forum)
ich glaube nach wie vor nicht an manipulation. für 9,25 würde ich auch verkaufen, ich setze aber generell keine orderlimits.dann würde meine verkaufsorder auch da stehen.
Es handelt sich wohl eher um ein abstauberlimit, wenn der kurs mal nach oben ausschlägt. Es ist mir auch ziemlich egal, ob da orders stehen oder nicht.
Ich habe gerade die Beiträge zu Envitec, Schmack, Biogas Nord etc. gelesen und wundere mich darüber, dass Biogasaktien für ach so unterbewertet gehalten werden.
Auch wenn Biogas nicht mit Apple, Google, Facebook & Co. mithalten können, so träumen doch einige Biogasaktionäre davon, auf eine Technologie gesetzt zu haben, die als Überflieger dicke Gewinne und Kurssprünge produzieren soll. Da der gebeutelte deutsche Steuerzahler nichts dagegen ausrichten kann, sind in der Tat ein paar Wenige anfangs mit Biogasinvestments richtig reich geworden. Aber das ist alles NICHT NACHHALTIG!!!
Im Ausland werden weiter AKWs gebaut (!) und aufmerksam verfolgt, was für Erfahrungen Deutschland an den Live-Versuchen mit NaWaRo-, Bioabfall- und Gülle-Anlagen macht. Die Überförderung deutscher Prägung wird vermieden und so bleibt der deutsche Traum von gigantischen Biogasanlagenpotentialen im Export eine Illusion. Nur die auf Biobfall oder Gülle basierenden Anlagen werden weltweit dauerhaft eine Zukunft haben. Aber das ist größtenteils spezialisierter oder innovativer Ingenieurbau mit entsprechend hohen Haftungsrisiken und geringen Stückzahlen.
Die Hauptfeinde der Biogasindustrie sind steigende Agrarpreise und nicht steigende Gaspreise. Die Chinesen kaufen weltweit Agrarflächen auf und weitere Schwellenländer werden folgen. Da ist nicht mit sinkenden Agrarpreisen zu rechnen. Die Zeiten, wo Biomasselieferverträge über die gesamte Anlagendauer abgeschlossen werden konnten, sind vorbei. Jetzt müssen die meisten Anlagenteilhaber bangen, ob die Lieferverträge für das 10.-20. Jahr noch zu Preisen abgeschlossen werden können, bei denen die Anlage nicht pleite geht.
Hinzukommt, dass immer mehr Erdgasfelder und -transportmöglichkeiten erschlossen werden, was mittel- bis langfristig KEINEN GASPREISANSTIEG erwarten lässt - beispielsweise die gigantischen Erdgasfelder im Atlantik und Pazifik, für die sich die Chinesen schon die großvolumigen Gastankschiffe bauen lassen, wodurch sogar schon Gazprom Kopfschmerzen bekommt.
Als die Biogasaktien 2005 ff auf den Markt kamen, war viel Goldrauschphantasie in den Kursen. Die Anleger haben bisher gesehen, dass die meisten Erneuerbare-Energien-Aktien nur einen langfristigen Trend haben: bergab. Da wundert mich die allgemeine Vorsicht am Markt nicht. Viele wissen, dass die 2011er-Gewinne auf der auslaufenden Überförderung beruhen. Branchenkenner wissen, dass viele 2011er-Aufträge noch teilweise rentabel in 2012 abgearbeitet werden können. Der Einbruch kommt in 2013.
Hinzu kommt, dass im Anlagenbau die Margen mickrig sind. Die wirklichen Mehrwerte wurden im Aufbau von Eigenbetriebsanlagen geschaffen. Aber hier sind andere Unternehmen führend (Agri Capital, KTG Agrar, Deutsche Biogas, Evonik, Danpower, ...). KTG beispielsweise präsentiert sich als Öko-Agrarbetrieb, holt die Gewinne aber in Wirklichkeit insb. aus Eigenbau-Biogaskapazitäten, die größer sind als die von allen Biogas-AGs zusammen.
Das Problem bei all diesen Buden: Die Investments sind wie eine Aufziehuhr - nach Ablauf der 20 J. gibts häufig nur den Rückbau. Der Wert der Investments ist also nur der Barwert der Überschüsse der Restlaufzeit.Aktionäre sollten sich bloß nicht von nicht nachhaltigen Bewertungen übertölpeln lassen! Insbesondere muss der Aktionär beachten, ob die Biomasselieferverträge langfristig sind und welche Inflationsbegrenzung sie beinhalten, denn viele Toprendite-Anlagen von heute sind die Pleitegeier von morgen. Wenn dann noch wie bei Deutsche Biogas katastrophale Zeitungsartikel und juristische Verfahren wg. unseriöser Vertragsgestaltung mit wütenden Agrar-Partnern die PR vermiesen, braucht man sich über niedrige KGVs nicht zu wundern.
Zu den Marktteilnehmern: Wer hatte in der Greentech-Boomphase wohl eher auf Börseneinführungen gesetzt: publicityfreudige Absahner oder technikvernarrte Tüftler?! Biogasanlagenbauer sind wie Fahrradhersteller. Die einen (z.B. Envitec) bauen eher für 0815-Standard-Anlagen, die nächsten agieren im Zukauf-Baukastensystem (z.B. Biogas Nord, BioConstruct, BWE, ..). Nur wenige weisen größere Fertigungstiefen auf (MT Energie, ...). So sind die Gewinne insb. bei Zulieferern entstanden (z.B. BHKW-Hersteller). Während MT satte Gewinne vorweist, haben die anderen keine - oder verstecken sie in den für Gesellschafter gebauten Biogasanlagen...
Fazit: Im Anlagenbau geht der Anleger bei niedrigen Margen in einem weltweit überschätzten Markt hohe technische Risiken ein. Im Anlagenbetrieb lauern existenzbedrohende Einkaufspreisrisiken. Wo soll da das Kursfeuerwerk herkommen?!
Meine Vermutung ist, dass morgen mit der Bekanntgabe der Rekordzahlen richtig Bewegung in den Kurs und den Handel der EnviTec Aktie kommen wird. Dies wird sich dann auch auf die Biogas Nord Aktie auswirken.
Aber mit dem großen Durchbruch der EnviTec Aktie rechne ich noch nicht, da genügend Leute wie z.B. Moneysac sich von ihren Anteilen zu Kursen über 9 Euro trennen werden und viele immer noch ein miserables Jahr 2012 erwarten. Es wird halt etwas dauern, bis die Mehrheit begreifen wird, dass der innerdeutsche Anlagenbau ersten für EnviTec nicht mehr so bedeutend ist (macht noch ca. ein Drittel des Gesamtumsatzes mit abnehmender Tendenz aus) und zweitens auch der innerdeutsche Anlagenbau voran geht. Außerdem hat EnviTec wirklich einen Joker mit ihrem Eigenbetrieb im Ärmel stecken. Vor allem ist es wie eine Blütenknospe, die sich über die kommenden Jahre nach und nach weiter öffnen wird, bis wir in 5 bis 10 Jahren die ganze Pracht dieser Blüte sehen werden. Eine geschickte strategische Entwicklung wurde hier mit progressiver Wirkung eingeleitet.
Auch das lange von mir übersehene Geheimnis des montären Wertes und die einhergehende Diskrepanz zwischen installiertet Leistung und dem Wert in der Bilanz habe ich gelüftet. Von den etwas über 40 MW der Anlagen im Eigenbetrieb zum Jahreswechsel, gehören nur ca. 50-65% EnviTec, der Rest den Regionalen Partnern die dann auch für die Versorgungsicherheit sorgen. Ein klassisches Win-Win Modell!
EnviTec | Biogas Nord | ||
Kurs (25.04.2012) | 7,87 € | 2,13 € | |
Markt-kapitalisierung | 118,1 Mio. | 8,1 Mio. | x 14,7 |
2008 | 101 Mio. Umsatz 5,8 Mio. Jahresüberschuss | 18 Mio. -8,3 Mio | x 5,7 |
2009 | 120 Mio. Umsatz (+19%) 1,3 Mio. Jahresübeschuss | 35 Mio. (+ 99%) -0,6 Mio (übernahme durch EBP) | x 3,4 |
2010 | 148 Mio. Umsatz (+ 23%) 2,3 Mio | 54 Mio.(+ 53%) 1,0 Mio | x 2,7 |
2011e | ? 200 Mio. (+ 28%) ? 4,0 Mio. | ? 80 Mio. (+47%) 3,0 Mio. | x 2,4 |
2012 ??? EEG Novellierung | 200 Mio. ?? | 50 Mio. ??? | |
Mitarbeiter | 416 ? | 145 | x 2,9 |
KGVe ??? | morgen! | 3 | |
+ Weltmarktführer + Internationale Positionierung und Vertretung ++ Eigenbetrieb sehr ausgebaut (staatl. garantierte Subventionen; andere Handlungsmöglichkeiten eröffnen sich, Knowhow Rückfluss, Anlagenwert steigert Sachwerte der AG, Eigenwerbung usw.), dadurch langfristige Firmenexistenz gesichert und viele neue Geschäftsfelder eröffnet + künftig dezentraler grüner Energievesorger (niemand sonst hält soviele Biogasanlagen in einer Hand) + Gründung und Aufbau von EnviTec Stromkontor + BioThan in Kooperation mit Evonik + breiter & somit robuster aufgestell + 0,6 vom Buchwert | + Seit Rechter das Ruder in der Hand hält eine kontinuierliche positive Entwicklung + Osteuropa + Gewinnmarge & Kurschancen sogar Vervielfachungschancen (aber sehr riskante BlackBox) + durch Rechter etwas mehr Finanzstärke im Hintergrund, aber trotzdem ist die finazielle Situation kaum vergleichbar mit EnviTec und deswegen auch kein Aufbau des Eigenbetriebs möglich gewesen. | ||
- geringer Freefloat (noch ca. 16%) - hohe Marktkapitalisierung und somit geringere relative Aktienkurschancen - geringe Gewinmarge im Kerngeschäft Anlagenbau seit Jahren ( Verdacht auf Quersubventionierung des Eigenbetriebs) - geringe Gewinnmarge > Ausbau des Eigenbetriebs | - wesentlich anfälliger für Marktschwankungen und Veränderungen - fehlender Eigenbetrieb - geringere Handlungmöglichkeiten - miserable Informationspolitik |
Oh mann o mann, ocitaquisses, was Du da schreibst ist so fern der Realität. Es geht nicht darum, richtig reich damit zu werden, da es nur eine kleine Nische ist. Sollte aber dennoch ein sehr lohnendes Invest sein, und dies sogar mit dem Gedanken, etwas gutes und richtiges zu tun. Nur ist die Branche am Aktienmarkt viel zu klein für die großen Anleger, da überwiegend kleine und Mittelständler im Markt sind, die nicht in Form einer AG handelbar sind.
Schau Dir mal die Belastung für den Deutschen Steuerzahler im Vergleich zur Bedeutung im Energiemix der Erneuerbaren an.
Informiere dich erst einmal richtig über das Thema Biogas, bevor Du mit längst überholten Vorurteilen um Dich wirfst.
Vielleicht geht Dir dann die Bedeutung von Biogas auf, eventuell kannst Du dann auch z.B. den Nettoenergiebetrag pro Hektar richtig einordnen und diesen dann evetl. von Bioehtanol oder Biodiesel thematisch trennen.Und selbst steigende Agrarpreise sind bei den meisten heutigen Anlagen und Versorgungsstrukturen nur noch von sekundärer Bedeutung, da ganz andere Wege eingeschlagen worden sind und weiter werden.
Hier mal etwas Lektüre zur Branche:
http://www.ariva.de/forum/...ranche-Branche-mit-Zukunft-461538?page=1
Erst bei ähnlichen Kenntnisstand, wo die Branche steht und wo sie hin geht, kann man ohne längst überholte Vorurteile miteinander diskutieren.
Noch nie war das Sentiment vor Veroeffentlichung des Geschaefts-/Quartalsberichts so extrem negativ wie diesmal. Das kann man durchaus als postives Signal fuer eine moeglicherweise bevorstehende Trendwende interpretieren. Der Aufwand einiger Autoren (die offenbar bis jetzt noch keine Aktionaere von EnviTec sind), durch umfangreiche, mit einer beachtlichen Anzahl von Halbwahrheiten gespickte Ausschweifungen die Leser davon zu ueberzeugen, was fuer ein schlechtes Investment EnviTec auf dem aktuellen Kursniveau sei, ist sprunghaft angestiegen. Vielleicht duerfen wir ja den einen oder anderen in naher Zukunft (vielleicht schon ab morgen?) als Aktionaer hier im Boersenforum begruessen. Auf jeden Fall schon einmal vielen Dank fuer die Aufklaerung ueber die vermeintlichen Risiken - das wird alles ernsthaft ueberprueft werden ;-) .
Also, Biogas an der Börse interessiert so gut wie niemanden. Trotz der Bedeutung der Branche ist sie auf dem Parkett so gut wie nicht vertreten.
Die wenigen bedeutenden Firmen habe Biogas nur als ein Segment enthalten. Die einzige wirklich bedeutende und auf dem Parkett vertretene Biogasfirma ist nun mal EnviTec und die habe gerade noch ein Freefloat von 16% bei einer Marktkapitalisierung von knapp unter 120 Mio. Euro. Selbst wennn sie wieder über 150 Mio. beträgt ist dies für die Börse ein Zwerg.
Dann kommt die Sippenhaft der erneuerbaren Energien.
Photovoltaik ist die eine riesen Sparte im Topf der erneuerbaren. Genau die Sparte, die die Steuergelder wie ein Staubsauger aufgesogen hat und der nachhaltige Nutzen bis heute fragwürdig bleibt. Gerade diese Branche kann auch sehr gut in China produziert werden, was ein weiteres Problem für die heimische Industrie bedeutet. Photothermie steckt noch in den Kinderschuhen, könnte aber mit Projekten in Spanien, Mexico und vor allem im Rahmen von Desertec die Zukunft der Sonnenenergie sein. Doch bis dahin ist es noch ein langer und harter Weg. Die AndaSol Projekte begeistern mich auf jeden Fall.
Die Windkraft ist die nächste bedeutende Säule hin zur Energiewende. Aber auch hier ist eine zu schnell gewachsene Riesenindustrie entstanden, mit gigantischen Investitionsummen, seit dem die eigentlich sehr sinnvollen Offshore WindParks entstehen. Auch hier sind Steuerunsummen hin geflossen, doch im Gegensatz zur Photovoltaik mit einem sehr hohen Wirkungsgrad. Allerdings stellt uns die volatiele Einspeisung vor ganz neue Problem, vor allem mit der noch fehlenden Infrastruktur europäischer Stromtrassen und Speichermöglichkeiten durch z.B. große Pumpspeicherkraftwerde in z.B. Norwegen.
Dann kommt das nächste große Standbein der Erneuerbaren, nähmlich die erneuerbare Energie aus Biomasse. Aber auch hier worden Irrwege beschritten, erst Biodiesel mit der Abholzung der tropischen Regenwälder in Indonesien, dann der Weg vom Bioethanol. Heizen mit Holzpaletts ist wenigstens sehr gut, doch nicht auf die gesamte Bevölkerung anwendbar. Biogas dagegen ist ein hervorragender Weg mit einem enorm hohen Netto-Energieertrag pro Hektar. Aber auch hier worden auf den eigentlich richtigen Weg viele Fehler gemacht, z.B. mit den Substrastoffen. Das wichtige ist eben die perfekte Ergänzungmöglichkeit zu der Windkraft. Wegen der dezentralen Strukturen kommt natürlich viel Gegenwind von den großen zentralen Energieversogern und deren Lobbyisten.
Hier stand leider direkt am Anfang ein riesen Börsenhype an, was erstens für maßlose Kursübertreibungen sorgte und zweitens viele schwarze Schafe ins Leben gerufen hat.
Da die Solarblase zurecht platzte, die Windenergie nicht zuletzt durch fehlende Infrastruktur nicht immer noch schneller wachsen kann und deswegen sich ebenfalls in einer Krise befindet und die im monetären Vergleich, aber nicht im energetischen Vergleich, winzige Biogasbranche von ihrer maßlosen Überbewertung in eine direkte Biogaskrise rutschte, werden so gut wie alle Vertreter der erneuerbaren Energien heute sehr skeptisch betrachtet.
Es ist ja auch nicht verkehrt, durch die Branche zu fegen, damit die nicht nachhaltigen Firmen auf dauer auch verschwinden. Und da tummelt sich so einiges am Markt. Allerdings maße ich es mir nicht an, die meiner Meinung nach schwarzen Schafe öffentlich zu nennen.
Über das Thema der Energiewende kann man ewig streiten und diskutieren. Ist so ähnlich, wie der deutsche Atomausstieg, während die Franzosen bei stätiger Westwindwetterlage die Mehrheit der französischen Atomreaktoren an der deutschen Grenze errichtet haben und weiter ausbauen. Aber irgendwer muß nun mal den ersten Schritt ins Ungewisse wagen, sonst ändert sich nie etwas. Nicht alles, was Deutschland in diesem Gebiet erreicht hat, wird ein Exportschlager. Aber so manche Bereiche der Erneuerbaren hat einen sehr nachhaltigen und ökomischen Effekt erzielt.
Auf EnviTec und Biogas bin ich in den kommenden Jahren sehr gespannt und vo allem morgen.
In der Berichterstattung zum Q3/2011 war zu lesen: " Envitec wird auch im vierten Quartal wachsen. Das Niveau des dritten Quartals wird zwar voraussichtlich nicht ganz erreicht werden können. Im Vergleich zum Vorjahr sollten Umsatz und Gewinn jedoch steigen. Daher bekräftigt der Vorstand ....."
Ich beziehe diese Aussage diesen letzten Satzes auf das Vorjahresquartal, also Q4/2010. Da waren die UE 47,7 und das Ebit 2,0.
Fazit aus meiner Sicht: Umsatz 2011 min 220 Mio, Ebit min 10 Mio; Der Jahresüberschuss sollte dann bei 7/7,5 Mio liegen.
Habe extra recht bescheiden geschätzt, da auch massig Anlagen im Eigenbetrieb ans Netz gegangen sind.
In 12 Stunden wissen wir mehr!
So, die erwarteten Rekordzahlen für 2011 sind raus und noch besser als erwartet, (habe allerdings keine Zeit für den komplette Geschäftsbericht):
Umsatz: 243,9 Mio. Euro (+65%) (Wachstumstreiber war primär der innerdeutscher Anlagenbau, aber alle anderen Firmensegmente haben ebenfalls zugelegt)
innerdeutscher Umsatz (aller segmente) 180,8 Mio. (+78,9%)
Auslandsumsatz: 63,1 Mio. (+34,3%)
EBITDA: 20,3 Mio. Euro (+144,0%)
EBIT: 10,8 Mio. Euro (+1080,0%)
Konzernüberschuss: 7,6 Mio. Euro (+230,4%) >> 0,51€/Aktie
Anlagenbau:
Marktanteil Deutschland in 2011: 17%
Eigenbetrieb:
Umsatz: 28,6 Mio. Euro
installierte Leistung: 42 MW (+ca. 50% dadurch Umsatz wohl 2012 ca. 60+ Mio.)
2011 für 37 Mio. Euro 20,5 MW neue Leistung instaliiert (Schätzungsweise gehören die neuen Anlagen somit zu 50% EnviTec).
Am besten finde ich den Ausblick:
2012 deutlicher Umsatzrückgang, aber die Erlöse sollten deutlich steigen!
Wobei ich den erwähnten Umsatzrückgang als Tief gestapelt halte, da er durch die Steigerung im Eigenbetrieb und im Auslandsgeschäft auch durchaus im kommenden Jahr über 200 Mio. sehe.
Umsatz | EBIT | Jahresüberschuss | |
2008 | 101,1 Mio. € | 3,2 Mio. € | 5,8 Mio. € |
2009 | 119,9 Mio. € (+19%) | - 0,5 Mio. € | 1,3 Mio. € |
2010 | 148,0 Mio. € (+23%) | 1,0 Mio. € | 2,3 Mio. € |
2011 | 243,9 Mio. € +65% | 10,8 Mio. € +1080% | 7,6 Mio. € (0,51€/Aktie) (+230%) |
Mal sehen, was jetzt mit dem Kurs passiert....
Anlagenbau in Deutschland: Stark abnehmende Umsätze
Anlagenbau im Ausland (keine EEG Änderung): Zunehmende Umsätze
Eigenbetrieb: Stark zunehmende Umsätze
Service: zunehmende Umsätze
Gesamt Aussicht für 2012 von EnviTec: Profitabel!
Am meisten Umsatz kam vom Anlagenbau innerhalb Deutschlands, am meisten Gewinn kam vom Eigenbetrieb. Das Umsatzstärkste Segment von EnviTec wird also dieses Jahr eine empfindliche Umsatzdelle bekommen. Alles andere steht auf grün und weiteren Wachstum, vor allem die Segmente mit einer besonders guten Rendite. Also, die Zukunft ist alles andere als ungewiss. Nur wie gut sie werden wird, kann man noch nicht genau abschätzen, wegen des neuen EEGs. Obwohl an der Börse die Zukunft gehandelt wird, ist und bleibt es fragwürdig, wie sich dies auf den Kurs der EnviTec Aktie auswirkt. Schließlich liegt die Marktkapitalisierung weit unter dem Buchwert, die Existenz ist mit dem Eigenbetrieb langfristig und nachhaltig gesichert, es wurde durchgehend solide gewirtschaftet. Siehe Entwicklung am Ende vom Beitrag #1214 oder ausführlicher auf :
http://www.ariva.de/forum/...Biogasbranche-Branche-mit-Zukunft-461538
Meine Vermutung ist, dass der Kurs wieder auf 9 bis 10 Euro steigt und dann die Profitabilität nachhaltig mit den Q1 und auf der HV bestätigt werden muß. Ab Q3 wird es dann längerfristig wieder weiter aufwärts gehen. Nur mit Kursprognosen liegt man oft daneben.
Was zählt ist der Gewinn und da geht's jetzt los. Wenn Envitec Geld verdient, werden die die hier investiert sind, das auch bald machen...
Wenn das für 2011 gelten soll, stimmt das nicht. Anbei aus dem GB 2011: Ebit Anlagenbau 7,6 Mio, Ebit Eigenbetrieb 4,6 Mio, Ebit Dienstleistungen -1,6 Mio; summa summarum 10,8 Mio.
Warum du hier die letzten Tage eine Umsatzschätzung 2011 von 200 Mio und einen Jahresüberschuss von 6 Mio reingestellt hast, aber gleichzeitig - wie du auf meinen Beitrag in #2210 geantwortet hast- davon ausgegangen bist, dass Q4 über Q3 liegen müsste, bleibt auch dein Geheimnis. Komisch war das schon.
"...Rund 17 Prozent der neuen Anlagen hat EnviTec Biogas errichtet und damit den Marktanteil ausgebaut....".
http://www.envitec-biogas.de/presse-downloads/...tz-im-jahr-2011.html
Ende 2010 lag EnviTec's Marktanteil noch bei 8,4 Prozent (siehe Grafik pdf-Dokumentenseite 46; http://www.envitec-biogas.de/fileadmin/.../de/EnviTecBiogasGB11DE.pdf ), d.h. dieser hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt! Auch dem letzten Zweifler sollte so langsam klar werden, dass sich EnviTec als der grosse Gewinner des Biogassektors herauskristallisiert hat. Das neue EEG 2012 beschleunigt diese Entwicklung weiter, da im Gegensatz zu den bisher (nach EEG 2009) staerker gefoerderten kleineren Anlagen jetzt die groesseren Anlagen (>500 KW) und damit EnviTec's Produktportfolio wesentlich besser gestellt wurden.
Im Kapitel "Forschung und Technik" ( pdf-Dokumentenseite 11; http://www.envitec-biogas.de/fileadmin/.../de/EnviTecBiogasGB11DE.pdf ) sticht eine Entwicklung sofort ins Auge: Der derzeit noch in Testphase befindliche, voellig neuartige Fermentertyp "HighGester" ist aeusserst kompakt und platzsparend (entspricht lediglich einem verfahrenstechnischen Anlagenbauteil aus Metall), benoetigt weniger Strom und produziert gleichzeitig 10 Prozent mehr Methan (bei gleichem Input)! Meiner Ansicht nach koennte dieser Fermentertyp auch zu massiven Kosteneinsparungen im Anlagenbau fuehren. EnviTec scheint mit diesem potentiellen Meilenstein hin zur grid parity (mit fossilen Brennstoffen) der Konkurrenz ein weiteres Stueck zu enteilen.
Zur Finanzierung der weiteren, aggressiven Expansion des Eigenbetriebs in Itlaien (=Land mit den hoechsten Foerdersaetzen weltweit) will man in naher Zukunft eine Unternehmensanleihe in Hoehe von 35 Mio. Euro begeben (pdf-Dokumentenseite 57; http://www.envitec-biogas.de/fileadmin/.../de/EnviTecBiogasGB11DE.pdf ):
"...Um das internationale Engagement von EnviTec Biogas auf dem italienischen Markt weiter auszubauen, gibt es konkrete Planungen, die Finanzierung der Projekte mittels eines Schuldscheindarlehens zu realisieren. Das angestrebte Volumen belaeuft sich auf 35,0 Mio. Euro. Gegenwaertig befinden sich acht 1 MW-Projekte in der Planung, von denen bereits sechs Projekte ueber eine entsprechende Genehmigung verfuegen. Das Gesamtinvestment liegt bei rd. 41,5 Mio. Euro....".
Aus Aktionaerssicht ist das natuerlich extrem begruessenswert. Zum einen haben derartige Projekte sehr hohe EBIT-Margen von >20 Prozent, zum anderen wird dadurch die Eigenkapitalrendite von EnviTec signifikant verbessert. Bei einem bilanziellen Eigenkapital von rund 60 Prozent stellt dieses Volumen fuer EnviTec ueberhaupt kein Problem dar und sollte aufgrund der hohen Bonitaet zu einem niedrigen Nominalzinssatz fuehren.
"Warum du hier die letzten Tage eine Umsatzschätzung 2011 von 200 Mio und einen Jahresüberschuss von 6 Mio reingestellt hast, aber gleichzeitig - wie du auf meinen Beitrag in #2210 geantwortet hast- davon ausgegangen bist, dass Q4 über Q3 liegen müsste, bleibt auch dein Geheimnis. Komisch war das schon."
Ganz einfach:
1) Lieber einmal sehr vorsichtig und bescheiden geschätzt, damit meine persönlichen Erwartungen von 230 Mio. nachher auf jeden Fall real werden.
2) Wußte niemand, wieviele der neuen Anlagen wirklich in die Bilanz von Q4 eingehen bzw. erst 2012 gebucht werden.
3) Anlagenbau: Umsatz 201,0 Mio. EBIT: 7,7 Mio aber:
Anlagenbau Deutschland 137,9 Mio
Anlagenbau Ausland 63,1 Mio
Dagegen Eigenbetrieb Deutschland (Sondereffekte mit Wartungsarbeiten!)
Umsatz 28,6 Mio
EBIT 4,6 Mio.
>>> daraus folgt erstens, die Gewinnmarge im Eigenbetrieb liegt wesentlich höher.
>>> zweitens ein Umsatzrückgang um z.B. 10 Mio hat im Eigenbetreib eine viel gravieremdere Auswirkung auf den Gewinn als im Anlagenbau!
>>> drittens gehe ich von einer Umsatzsteigerung im Eigenbetrieb von 50% aus und somit von einer ordentlichen Gewinnsteigerung! Weiterhin gehe ich von einer Umsatzsteigerung im Anlagenbau im Ausland von 10-30% aus. Die große Unbekannte wird der Anlagenbau in Deutschland für 2012 sein. Gehe hier von einen Einbruch von 50-75% aus. Welchen Einfluss dies auf den Gewinn haben wird ist eine der großen unbekannten (personelle Überkapazitäten, kostensenkende Größeneffekte,...)
>>> Wenn diese Unbekannte allerdings unter der Berücksichtigung des Gewinns betrachtet wird, ist sie gar nicht mehr so groß, obwohl sie einen gewaltigen Effekt auf den Umsatz haben wird, der durch die steigenden Umsätze der anderen Segmente nicht kompensiert werden kann. Allerdings können die zunehmenden Gewinne der anderen Segmente sehr wohl den fallenden Gewinn im Anlagenbau in Deutschland kompensieren!
4) Mit Deiner Schätzung in #1210 lagst Du zwar besser und sehr gut an den realen Zahlen, aber wer vorher (mehr) recht hatte interessiert doch jetzt nicht mehr wirklich.
Viel mehr tausche ich mich hier gerne aus, damit ich manche Informationen nicht übersehe und manch neue Gedankengänge nachvollziehen kann.
Negativ ist wohl momentan der innerdeutsche Anlagenbau, wie es schon die Vermutungen vieler war. Ist meiner Ansicht nach aber eher ein Problem von 2012 und vor allem für das erste Halbjahr. Mit EnviThan ist EnviTec auf jeden fall für die zukünftigen Projekte mit Gaseinspeisung bestens vorbereitet. Betrachtet man allerdings die Gewinnmarge des Anlagenbaus wird der Umsatzrückgang in diesem Segment wohl keinen Beinbruch bedeuten.
Der Verdacht der internenen Quersubventionierung des Eigenbetriebs verhärtet sich bei mir etwas, was nichts negatives bedeutet.
Wenn aber von den 42 MW installierter Leistung im Eigenbetrieb 27 MW auf EnviTec entfallen und der Anschaffungspreis für diesen Anteil 60,3 Mio. € beträgt, wären das 2,23 Mio. € pro MW. Dies ist schon ein verdächtig günstiger Preis. Selbst wenn man die Grundstücke mit hinzurechnen würde, käme man auf ca. 3 Mio. € / MW, immer noch sehr günstig.
Immerhin haben sie von den 60,3 Mio Anschaffungskosten der Anlagen im Eigenbetreib schon 14,3 Mio. Euro abgeschrieben! Letztes Jahr waren 9,2 Mio Euro abgeschrieben, also 5,1 Mio. weitere Abschreibungen in 2011. Extrem schnelle Abschreibungen für Anlagen, die immerhin mindestens 20 Jahre laufen sollen bzw. solange staatliche Förderungen genießen. Wenn das so weiter geht, sind die Anlagen in 5-10 Jahren schon komplett abgeschrieben (je nach jeweiliger Anlage) und entwickeln dann einen Turbo im Gewinn für weiter 10 bis 15 Jahre. Weitere 10 MW sind für 2012 geplant, 2011 waren es über 20 MW. Mit diesem Ausbautempo von ca. 10 MW pro Jahr rechne ich auch in den kommenden Jahren, je nachdem welche Erfahrungen mit dem neuen EEG gemacht werden. Aus diesem Segment sollten 2012 über 60 Mio. Umsatz und über 10 Mio. Ebit kommen, und dies ist eigentlich noch recht konservativ geschätzt. Die EBIT Marge lag mit 16% zwar deutlch unter den Erwartungen, aber mit den Wartungsarbeiten recht plausibel. Und selbst 16% sind schon eine Menge. 2012 wir aber vor allem auch im Zeichen von EnviThan bzw. der Gasaufbereitung stehen. Außerdem wird sich zeigen, wohin sich EnviTec Stromkontor und EnviTec Energy enwickeln werden.
Einziges wirkliches Haar in der Suppe ist wohl der Punkt:
im Bau befindliche Anlagen: 34,4 MW, davon 27,9 MW im Ausland, also 6,5 MW in Deutschland. Dies ist der selbe Punkt wie "deutlicher Umsatzrückgang beim innerdeutschen Anlagenbau im ersten Halbjahr 2012".
Dagegen ist wirklich positiv, dass die Erlöse im Eigenbetrieb 2012 deutlich steigen sollen, wobei man hier sehr genau auf die Wortwahl achten sollte: insgesamt 'profitabel', die Erlöse an sich im Segment 'Service' und 'Eigenbetrieb' deutlich steigen. Und das werden sie auf jeden Fall schaffen, also inhaltlose Worte bzw. Betonung von dem, was eh schon jeder weiß.
Bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit diesem Zahlenwerk, auch wenn jetzt 2012 noch einmal ein herausfordendes werden sollte. Doch parallel fängt die Biogasrallye in Frankreich und Großbritanien gerade erst an, über Russland, Tschechien und Polen ganz zu schweigen. Außerdem zündet jetzt die Strategie des Eigenbetriebs und wird von Jahr zu Jahr bedeutender werden, womit das Geschäft langfristig und nachhaltig abgesichert wird. Mal sehen, wann der Funke auf die USA überspringt und ob in Kanada ebenfalls eine Niederlassung gegründet wird, obwohl die US Niederlassung direkt an der Grenze in NY liegt. Eine zweite in Washington State oder Californien wäre auch eine Überlegung wert. Aber wie bisher sollte EnviTec solide Schritt für Schritt aus eigener Kraft wachsen.
@ cielero
Weißt Du oder sonst jemand, wie hoch die finanziellen Mittel von EnviTec wirklich sind. Das sie sehr liquide sind und immer noch viele Gelder vom IPO haben, weiß ich. Doch haben sie einige Gelder verliehen, angelegt und investiert. An manche kommen sie direkt ran, an andere kaum.
Waehrend der Telefonkonferenz mit den Analysten prognostiziert EnviTec's CFO Fischer eine hoehere EBIT-Marge fuer den Konzern wie in 2011.
Im abgelaufenen Jahr betrug die EBIT-Marge im Segment Anlagenbau rund 4 Prozent und das soll sich in diesem Jahr nicht verschlechtern, da die Kostenbasis sehr flexibel sei. Insbesondere die hoeheren, vom Verkaufserfolg abhaengigen Provisionen haetten die Kostenbasis in 2011 ansteigen lassen, was sich bei einem niedrigeren Umsatz in 2012 logischerweise wieder umkehren wird. Darueberhinaus verweist CFO Fischer in diesem Zusammenhang auf Arbeiter, die erst im 3. und 4. Quartal zur Bewaeltigung des Auftragsbestandes eingestellt wurden, was man so interpretieren kann, dass diese bei geringerer Kapazitaetsauslastung auch kurzfristig wieder entlassen werden koennen. Man rechnet damit, dass die erwarteten Umsatzrueckgaenge im deutschen Anklagenbau teilweise durch den internationalen Anlagenbau kompensiert werden koennen.
Fuer die Segmente Eigenbetrieb wie Service rechnet man in 2012 mit steigenden EBIT-Margen, was dann logischerweise unter dem Strich fuer den Gesamtkonzern eine hoehere EBIT-Marge bedeutet.
Weltuntergang klingt irgendwie anders....
http://www.envitec-biogas.de/fileadmin/...iTec_Biogas_AG_26.04.12.mp3
Wieviel kostet eine Anlage pro installierten MW Leistung?!
Dies ist natürlich nur eine Kenngröße, da dieser Wert von der Größe der Anlagae, von den örtlichen Besonderheiten, von der Komplexität der Anlage und den eingerichteten Zusatzfunktionen abhängt. Da EnviTec recht früh angefangen hat, ein modulares Konzept aufzubauen, sollte der Preis eigentlich verhältnismäßig günstig zu anderen Anlagen sein. Auf der anderen Seite stehen EnviTec Anlagen für technisch ausgereift, qualitativ Hochwertig und die erworbene Erfahrung der Jahre sollte sie auch teurer machen. Zu guter letzt gibt es viele Anbieter auf dem Markt, was allerdings für sinkende Endpreise sorgen sollte. Dann sind natürlich noch nationale Differenzen vorhanden.
Mein bisheriger Richtwert: Wobei MW sich immer noch auf die elektrische Anschlussleistung beziehen, obwohl sie die Leistung eigentlich auf den Brennwert des produzierten Gases beziehen sollte, da über Kurz oder Lang dies 2 Paar Stiefel werden: Dezentrale Enegieversorgung mit BHKW und Biogasproduktion. Also wird auch die elektrische Anschlussleistung einer Biogasanlage künftig eher in der Brennwertleistung einer Biogasanlage und deren produzierten Gas angegeben. Noch ist es aber nicht so weit. Diese beiden Leistungen werden sich also vermutlich künftig von einander lösen.
Also, mein bisheriger Richtwert:
3,5 bis 4,0 Mio. Euro pro MW
Präsentation Biogas in Russland (VioGazEnergoStroy Deutschland - Seite 11):
4000€ Pro KW >> 4 Mio. Euro pro MW
http://biogasrat.de/...amp;task=doc_details&gid=260&Itemid=87
Anlagenbau EnviTec 2011 gesamt:
201,0 Mio. Umsatz / 92 MW errichtet = 2,18 Mio. € pro MW
Anlagenbau EnviTec 2011 Deutschland:
137,9 Mio. Umsatz / 72,8 MW errichtet = 1,894 Mio. € pro MW
Eigenbetrieb:
60,3 Mio. Euro / 27 MW = 2,23 Mio. Euro pro MW
2011 neu installierte Anlagen: 34,8 Mio. Euro / 20,5 MW = 1,698 Mio. Euro pro MW nicht 100% zu EnviTec!?!
Momentan sind etwa 8.000 Anlagen mit einer Gesamtlseitung von 2,73 GW in Deutschland errichtet und somit ist Deutschland der größte Biogasmarkt der Welt. Somit stammen ca. 9% der installierten Leistung von EnviTec, wobei im vergangenem Jahr der Marktanteil auf ca. 16,7% gestiegen ist. In Deutschland gibt es etwas mehr als 11.000 Gemeinden. Aktuell werden werden in Deutschland ca. 2 Millionen Hektar der ca. 17 Mio. ha landwirtschaftlicher Nutzfläche in Deutschland für Energiepflanzen verwendet. Bis 4 Mio. ha sollte keine Konkurrenz für den Anbau von Nahrungsmitteln entstehen. Es ist also noch reichlich Potential für einen weiteren Ausbau von Biogas in Deutschland vorhanden, wobei dieses in anderen Ländern, die gerade erst am Anfang vom Biogas stehen, wesentlich größer.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bioenergie
EnviTec Gesamt:
Umsatz: 243,9 Mio. Euro (+65%)
innerdeutscher Umsatz (aller Segmente) 180,8 Mio. (+78,9%)
Auslandsumsatz: 63,1 Mio. (+34,3%)
EBITDA: 20,3 Mio. Euro (+144,0%)
EBIT: 10,8 Mio. Euro (+1080,0%)
Konzernjahresüberschuss: 7,6 Mio. Euro (+230,4%) >> 0,51€/Aktie
Jahresüberschuss (nach HGB) 5,5 Mio. Euro
Anlagenbau:
Umsatz: 201,0 Mio. Euro
EBIT: 7,7 Mio Euro
Marktanteil Deutschland in 2011: 17%
innerdeutscher Anlagenbau: 137,9 Mio. € (72,9 MWel)
2012 wird in Deutschland wohl im Zeichen des Umbruchs zur Einspeisung ins Erdgasnetz stehen und dem Anpassen ans neue EEG stehen.
Anlagenbau im Ausland: 63,1 Mio. Euro (43,7 Mio im Vorjahr > +44%)(Italien26,2 Mio. Euro)
Besonders gute Entwicklung momentan in Italien und Frankreich, jedoch ist hier die Euroschuldenkrise stark spürbar, doch Osteuropa und Großbritanien haben wohl in einigen Jahren das größte Potential.
Eigenbetrieb:
Umsatz: 28,6 Mio. Euro (Die meisten neuinstallierten Anlagen erst in Q4 ans Netz gegangen, weswegen sich dieser Umsatzanteil erst 2012 bemerkbar machen wird!
ab 2012 wohl jährlicher Umsatz über 60 Mio. Euro - Tendenz zunehmend)
EBIT: 4,6 Mio Euro (negative Sondereffekte durch Wartungsarbeiten >> deutliche Steigerung in 2012 erwartet! (vermutlich ab jetzt kontinuierlich über 10 Mio. € EBIT Beitrag p.a. - Tendenz weiter steigend)
installierte Leistung: 42 MW (27 MW enfallen auf EnviTec)(+ca. 50% von 21,5 MW, dadurch Umsatz wohl 2012 ca. 60+ Mio.)
2011 für 37 Mio. Euro 20,5 MW neue Leistung instaliiert (Schätzungsweise gehören die neuen Anlagen somit zu 50% EnviTec (von 42MW 25 MW vollkonsolidiert! (?Warum dann nur 27 MW von EnviTec?))).
Anschaffungspreis der Anlagen im Eigenbetrieb: 60,3 Mio. Euro (+Grundstückke 15-25 Mio. €) Ende 2012
31.12.2010 Anlagen: 40,7 Mio. € + Grundstücke: 18,6 Mio. € (Anschaffungspreise - Welcher Anteil auf Eigenbetriebanlagen?))
31.12.2011 Anlagen: 60,3 Mio. € + Grundstücke: 26,4 Mio. €
Schon stattgefundene Abschreibungen: 14,3 Mio €
Buchwert der Anlagen: 46,0 Mio. €
Das Segment des Eigenbetriebes ist etwas komplex, da nicht alle Anlagen zu 100% EnviTec gehören, was auch durch die entstehenden Win-Win Effekte durchaus gewollt ist. Nur dadurch ist der gesamte Überblick etwas komplexer. Hier sollte auch die Eigenart der Buchhaltung beachtet werden: Obwohl die Anlagen größtenteils schon bezahlt sind, finden hier jährliche Abschreibungen statt. Also war eigentlich der Gewinn ca. 5 Mio. höher. Ist zwar so auch nicht ganz korrekt, aber dieser Gedanke sollte immer im Hinterkopf bleiben. Wie auch, dass eine Vollabgeschiebene Anlage immer noch einen Restwert hat, welcher über die gesamte Lebensdauer von 20-30? Jahren besteht.
Service:
Umsatz: 14,4 Mio. Euro
EBIT: -1,6 Mio. Euro (Sondereffekte! z.B. Auslandsaufbau usw.)
Energie:
noch nicht!
Stromkontor: noch nicht!
EnviTec Energy: noch nicht!
EnviThan: noch nicht!
Liquidität und Finanzlage:
Langfristige Vermögenswerte: 111,9 Mio. Euro (inklusvie Anlagen im Eigenbetrieb! - 87 Mio. Sachanlagen, davon 60,3 Mio (?46 Mio)?) technische Anlagen (Eigenbetrieb))
kurzfristige Vermögenswerte: 197,0 Mio. Euro (58,2 davon im Bau befindliche Anlagen)
davon kurfristig finanzielle Vermögenswerte: 61,8 Mio. Euro!
liquide Mittel: 13,9 Mio. Euro
Eigenkapitalquote: 59,5%
Eigenkapital: 183,9 Mio. Euro (+7,8 Mio. Euro)
Fremdkapital: 125,1 Mio. Euro
Erwartung an das 1. Quartal 2012:
Auf Seite 37 steht etwas sehr interessantes: "Aufgrund der zahlreichen im Bau befindlchen Anlagen zum Bilanzstichtag stieg die Bestandsveränderung an unvertigen Erzeugnissen im Vergleich zum Vorrjahr deutlich von 8,9 Mio. Euro auf 75,9 Mio. Euro."
Das stimmt mich doch für den kommenden Quartalsbericht zuversichtlich, dass er am 30.Mai doch besser ausfallen wird als zunächst von mir befürchtet. Außerdem wird bei dem erfahrungsgemäß schlecht ausfallenden 1. Quartalsbericht auch die Zahlen vom Eigenbetrieb ein wichtiger Kennwert sein.
Übrigens stammen ca. 15% der Erneuerbaren Energien von Biogas, und dies nur im Bereich Strom und noch nicht die Wärmenutzung mit einbegriffen. Somit stammen 1,4% des deutschen Gesamtenergiebedarfs vom Biogas.
Etwas komplexer wird es mit den Vergütungstabellen im neuen EEG, obwohl gerade sie die Richtung vor geben. Hier sehe ich weder einen radikalen Schnitt wie vor einigen Jahren, sondern viel mehr eine moderierte Senkung der Förderungen, damit die sich langsam heraus kristallisierende sinnvolle Richtung vor gegeben wird. Auch hier wird es vermutlich in ca. 3-4 Jahren zu einer erneuten Überarbeitung der Regularien und zwischenzeitlich zu kleinen Anpassungen der Vergütungssätze kommen.
EEG 2012
http://www.erneuerbare-energien.de/files/pdfs/...ngsdegression_bf.pdf
Aus einem anderen Boersenforum ist der folgende Beitrag entnommen (Kaufempfehlung des Geldanlage-Reports fuer EnviTec):
EnviTec Biogas: Spannende Langfristperspektiven
Ein typisches Beispiel für die große Rolle, die die Psychologie der Anleger bei der Bewertung von Aktien spielt, ist das Biogas-Unternehmen EnviTec Biogas. Die Aktie kam nahe des Hochpunkts der Alternative Energy-Welle im Juli 2007 an den Markt. Der Ausgabepreis lag bei 47,00 Euro, der erste Kurs bei 50,50 Euro. Heute notiert die Aktie bei 8,25 Euro und das obwohl die Vorstandschaft eigentlich immer seriös gewirtschaftet und das Unternehmen weiterentwickelt hat.
Im Vergleich zu anderen Biogasanlegern der ersten Stunde sind EnviTec-Aktionäre dabei sogar noch gut bedient, denn Konkurrenten wie Schmack Biogas sind inzwischen insolvent. Bei anderen, wie Biogas Nord, haben die Kurse noch stärker verloren.
Problematisch ist bei diesen Werten auch die hohe Abhängigkeit von staatlichen Regulierungen. Die am Donnerstag veröffentlichten Jahresergebnisse für 2011 lesen sich glänzend. Der Umsatz legte um beeindruckende 65 Prozent auf 244 Millionen Euro zu. Der operative Gewinn (vor Steuern und Zinsen) sprang on 1,0 auf 10,8 Millionen Euro. Das ist mehr als eine Verzehnfachung. Die Produktionskapazität bei Anlagen im Eigenbetrieb wurde auf 42 Megawatt verdoppelt.
So gar nicht zu dieser Entwicklung mag der Aktienkursverlauf passen. Die EnviTec-Aktie befindet sich eigentlich seit der Erstnotiz 2007 in einem Abwärtstrend. Dieser verlangsamte sich zwar, aber auch in den letzten 52 Wochen steht unter dem Strich ein Verlust von 25 Prozent zu Buche.
Die Reaktion des Marktes auf die 2011er-Zahlen fiel zwar positiv, aber doch angesichts der vorangegangenen Verluste relativ moderat aus.
Des Rätsels scheinbare Lösung: 2012 gibt auf Grund deutlich gesenkter Einspeisevergütungen für EnviTec ein Übergangsjahr. Durch Vorzugseffekte fiel 2011 zudem ungewöhnlich stark aus.
Ständige Insiderkäufe durch den Vorstand
Normalerweise würde ich mich als trendorientierter Anleger mit so einem Papier gar nicht weiter beschäftigen. Das ist meist verschwendete Zeit.
Bei EnviTec machten mich aber zwei Dinge stutzig: Zum einen kauft der Vorstandsvorsitzende Olaf von Lehmden konstant Aktien hinzu, obwohl sich ohnehin bereits über 75 Prozent der Aktien im Besitz der Großaktionäre befinden. Ein großer Teil davon entfällt auf von Lehmden. Das zeugt davon, dass die Führung weiter von EnviTec überzeugt ist.
Zum anderen fiel mir in der Pressemeldung der Passus mit den Blockheizkraftwerken auf: "Die (2011 gegründete) EnviTec Energy GmbH & Co. KG bietet Wärmekunden sogenannte Contracting-Modelle an. Dabei plant EnviTec die dezentrale Erzeugung von Wärme aus selbst produziertem Biomethan in effizienten Blockheizkraftwerken (BHKW), die über langfristige Lieferverträge günstig verkauft wird.
Damit können Industrie-, Gewerbe- und kommunale Kunden die grüne Wärme zur Verbesserung ihrer CO2-Bilanz einsetzen."
WKN / Kürzel A0MVLS / ETG
Börsenwert 122 Mio. EUR
KGV 12e/13e 14 / 11
52 Wochen Hoch / Tief 10,90 EUR / 7,70 EUR
Akt. Kurs 8,18 EUR
Das ist im Rahmen der Energiewende in Deutschland ein absoluter Zukunftsmarkt und der Blockheizkraftwerkbauer 2G energy gehört zu den am besten performenden Titeln auf dem deutschen Kurszettel. Gut, dass EnviTec nun auch einen Fuß in diesen Markt bringt.
Zudem vermag das Management hinsichtlich der gekürzten Einspeisevergütungen geschickt gegenzusteuern. Durch die neuen Prämien, die es aufgrund der Direktvermarktung jetzt gibt (z.B. die Flexibilitätsprämie), kann EnviTec auf eine ähnlich hohe Vergütung kommen wie im Vorjahr.
Der Nachteil dabei: Die Flächen werden jetzt überall knapp und teuer, so dass die Substratkosten in den nächsten Jahren weiter ansteigen werden.
Trotzdem: EnviTec hat sein Standing im Eigenbetrieb in den letzten Jahren konsequent ausgebaut und dabei einen Großteil der Mittel aus dem Börsengang investiert, zuzüglich der Einnahmen aus Kapitalerhöhungen.
Durch den ständigen Ausbau der im Eigenbetrieb befindlichen Anlagen bestand in den Jahren seit dem Börsengang großer Investitionsbedarf. Entsprechend nahmen die Ausgaben und auch die Abschreibungen auf bereits in Betrieb befindliche Eigenanlagen immer weiter zu. Das schmälerte die Erlöse. EnviTec sieht auf dem Papier wie ein relativ unrentabler Dienstleister aus und wird entsprechend niedrig bewertet.
Die Ernte wird ab 2013 eingefahren
Ich halte die Chancen, dass sich dies ab 2013 deutlich zum Besseren verändert, aber für sehr gut. Sobald die starke Expansion etwas an Tempo verliert, die Invesitionen und die Abschreibungen also sinken, wird die tatsächliche Ertragskraft von EnviTec deutlich werden. Dann wird das Unternehmen quasi die Ernte einfahren für die Arbeit der vergangenen Jahre.
Sobald der Markt dann eine konstant steigende Tendenz bei den Erträgen erkennt, wird auch das KGV wieder steigen. Bis es allerdings soweit ist, könnte noch einige Zeit ins Land gehen. Wer die Aktie also jetzt kauft, muss Geduld beweisen. Eine Dividende, quasi als Belohnung für die Wartezeit, wird ebenfalls nicht ausgeschüttet.
Umgekehrt könnte es sich aber auch als Fehler erweisen zu lange zu warten. Angesichts des durch die Insiderkäufe stetig sinkenden Free Floats könnte ich mir nämlich auch vorstellen, dass der Großaktionär TS Holding irgendwann versucht, die Aktie mittels einer Komplettübernahme wieder von der Börse zu nehmen. Der Börsengang diente ja laut eigener Aussage nur dem Zweck Kapital für die Expansion einzusammeln.
MEIN FAZIT:
- EnviTec leidet aktuell unter der Aversion der Anleger gegen Biotech-Aktien.
- Die guten Ergebnisse für 2011 kamen durch eine Sonderkonjunktur zustande, 2012 dürfte deutlich härter werden.
- Dennoch ist die Ertragskraft der im Eigenbetrieb befindlichen Anlagen groß. Der Einstieg in die Direktvermarktung bringt zusätzliche Fantasie.
- EnviTec könnte ab 2013 die Ernte für die bisherigen, von Investitionen geprägten Jahre, einfahren. Antizyklische Anleger sollten sich vorher bereits positionieren.
Viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage wünscht Ihnen
Ihr
Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report
www.geldanlage-report.de
Eigentlich sollte der aktuelle Auftragsbestand von 171 Millionen Euro (davon jetzt bereits 51% aus dem Ausland) fuer eine sehr gute Kapazitaetsauslastung des Anlagenbaus in diesem Jahr sorgen. Schliesslich lag der Abarbeitungsgrad im Rekordjahr 2011, wo man an der absoluten Kapazitaetsgrenze gearbeitet hat und im 3. und 4. Quartal sogar noch Zeitarbeiter einstellen musste (die mit Sicherheit NICHT ueber den Jahreswechsel hinaus weiterbeschaeftigt wurden), bei 201 Millionen Euro, also gerade mal 30 Millionen darueber. Wenn EnviTec (entgegen der Prognosen des CFO Fischer, dass die Nachfrage spaetestens ab dem 2. Halbjahr wieder anziehen sollte) keinen weiteren Auftrag mehr generieren wuerde, weder im In- noch im Ausland, dann sollte sich das eigentlich aufgrund des immer noch sehr grossen Auftragspolsters nicht besonders auf die Margen des Anlagenbaus in diesem Jahr auswirken. EnviTec rechnet auch fuer dieses Jahr mit einem positiven Ergebnisbeitrag durch den Anlagenbau, wobei hier die flexible Kostenstruktur (Zeitarbeiter) eine grosse Rolle spielt.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den am 30. Mai anstehenden Quartalsbericht Q1/12, weil dieser aufgrund signifikanter Restarbeiten an den vor dem 31.12.11 angeschlossenen Anlagen ungewoehnlich positiv ausfallen duerfte. Vielleicht erfahren wir dann ja auch mehr ueber den Zeitplan fuer die Begebung der Unternehmensanleihe in Hoehe von 35 Millionen Euro zur weiteren Expansion des Eigenbetriebs in Italien (dem Land mit den aktuell hoechsten Foerderquoten), ein Vorhaben, das die Eigenkapitalrendite und EBIT-Marge des Konzerns sehr stark verbessern wird.
Im Uebrigen moechte ich festhalten, dass obige Kaufempfehlung des Geldanlage-Reports sehr gut recherchiert ist und mit einigen Aussagen den Nagel auf den Kopf trifft. EnviTec befindet sich nach wie vor in einer expansiven Investitionsphase und nutzt natuerlich alle Gelegenheiten der Steuerverguenstigung (=Gewinnminderung) maximal aus, so wie das jeder Einzelne von uns bei seiner Steuererklaerung auch macht. Dabei sind bereits enorme stille Reserven entstanden, denn die Anlagen des Eigenbetriebs werden Jahrzehnte ueber ihre Abschreibungsdauer (10 Jahre) hinaus staatlich garantierte Gewinne produzieren und dann liegt die EBIT-Marge dieses Segments natuerlich weit ueber den oft zitierten 20-25 Prozent. Sobald die Geschwindigkeit des Ausbaus des Eigenbetriebs abnimmt, wird die Marge sehr stark ansteigen.