Deutsche Post
Ein schwerer Gewinneinbruch, der zur Dividndenkürzung führt, ist nicht in Sicht. Die Lage im Euroland ist allerdings alles andere als gut.
Jetzt wo alle den Crash erahnen, kann er ja eigentlich nicht kommen ;-)
Vielleicht beruhigt es sich zur Wochenmitte mal ein wenig, so dass wir noch einmal bis zum Jahresende seigen können.
Andernfalls ist mein Plan, nach dem letzten Fall vom Sommer noch einmal auf kurzfristig höhere Kurse zu setzen und zu verkaufen natürlich grandios gescheitert ;-)
waehrend die Boersen weltweit auf einmal von Rezessionsaengsten geplagt werden, beobachtet
"DHL auf vielen Transportrouten steigende Sendungsvolumina. Die stark steigende Nachfrage nach Technologieprodukten ist an der Erholung des weltweiten Handels maßgeblich beteiligt. Das gilt besonders für den asiatisch-pazifischen Raum. In einem Umfeld, in dem es zunehmend zu Kapazitätsengpässen kommt und der Bedarf steigt, ist ein Aufwärtstrend der Preise nahezu unausweichlich. Vor diesem Hintergrund der wachsenden Nachfrage will DHL mit seinem Kapazitätsprogramm den wichtigen Transportbedarf seiner Kunden in allen Industriesektoren verlässlich erfüllen."
Das passt irgendwie nicht zusammen....
Schmeissen die Anleger die Post also zu Unrecht aus den Depots oder sitzt die Post bald auf geschaffenen Ueberkapazitaeten....?
Pressemitteilung der Post vom 9.10.14:
http://www.dpdhl.com/de/presse/pressemitteilungen/...apazitaeten.html
Aber so sind sie halt die Anleger:
Das eine Mal wird selbst der erfolgreiche Stuhlgang des Vorstandsvorsitzenden mit Kursfeuerwerken belohnt, ein anderes Mal rufen selbst beste Zukunftsaussichten nur noch Kursaengste aus:
Asien-Pazifik: Das naechste Erfolgskapitel der E-Commerce Story
http://www.delivering-tomorrow.com/de/...he-e-commerce-success-story/
Anders dagegen die Post. Hier stellt sich gerade die Gesellschaft auf e-commerz um, und generiert dadurch neues Wachstum, das noch längst nicht an seine Grenzen gestoßen ist. Gleichzeitig beginnt die Post immer stärker zu expandieren und weltweit im PeP-Bereich und im Expressbereich Marktanteile und Volumenwachstum zu gewinnen. Die letzten beiden Nachrichten (Ägypten+Saudi Arabien sowie jetzt China) zu den erforderlichen Kapazitätserweiterungen belegen das. Das ist der Unterschied zu anderen Märkten, die eben nicht mehr wesentlich wachsen. Für dies Jahr mag das vielleicht noch in Frage gestellt werden, wobei die nächsten Zahlen das schon korrigieren werden. Für die folgenden Jahre jedoch wird die gesamte Basis nach oben revidiert werden müsen, da die Ausgangsbasis aus 2014 gerade nach dem starken Jahr 2013 nochmals viel weiter gestiegen ist als man erwartet hatte. Hier sehen wir die Auswirkungen des zweischenzeitlich viel zu niedrig angesetzten Gewinns, der nur vorübergehend belastet war.
Selbst der Frachtbereich wird spätestens im vierten Quartal wieder steigen (Bahnfracht!), und gerade dort, wo am Meisten abzuholen ist, nämlich in China, wo die Währung aufgewertet wird. Das erhöht überproportional die Margen. Die Jahresbilanz 2014 wird so aussehen, dass die zurückgenommene Prognose für 2015 erhöht werden muss. Bislang war das Ende der ehemaligen Strategie 2015 auf 3300 bis 3500 Mio. angesetzt. Das ist ohne Währungseinflüsse immer noch realistisch. Mit dem schwachen Euro und besonders dem starken Yuan, sowie der veränderten Lage im Frachtbereich mit erheblichen Zuwächsen, die alle außerhalb des Euroraumes liegen, sind Erträge über 3500 sehr wahrscheinich. Wie dürfen nicht vergessen, dass im ersten Quartal dieses Jahres deutlich verminderte Ertäge in diesem Bereich geschrieben worden sind, die dennoch im Gesamtergebnis ausgeglichen werden konnten.
Diese verminderten Erträge werden in 2015 nicht auftreten, statt dessen deutliche Gewinne mit Währungsvorteilen. Noch ist in den Kursen das Verfehlen der Ziele der Strategie 2015 eingepreist, das wird zu den Zahlen des vierten Quartals geändert. Ich erwarte für das laufende und die nächsten 2 Quartale ein stärkeres Wachstum der Post als bislang erwartet. Nicht einbezogen die möglichen zusätzlichen Entwicklungen durch einen Einstieg im innerchinesischen PeP-Bereich.
Guten Morgen
Der Chartlord
jetzt kippt sogar Daueroptimist Prof. Ma Otte stimmungsmaessig um:
http://www.boerse.de/geldanlage/Die-Stimmung-truebt-sich-ein/7508166
SCHLIMMER !!
Im richtigen Leben heiratet man eine bestimmten Partner und scheidet sich von diesem nur einmal, an der Boerse dagegen immer wieder. Und das soll dann Liebe sein ??
Ich kann mich an keine hochkomplexe Strategie erinnern, die hier erlaeutert wurde.
Die meisten Nutzer dieses Forums, die Beitraege liefern, sind davon ueberzeugt, dass die Post fundamental stark ist, und dass sich dies frueher oder spaeter in steigenden Kursen widerspiegeln wird.
Ob elwu's Ausstiegsstragie gut funktioniert, haengt sicher stark davon ab, wann er in welche Aktien einsteigt. Das kann dann besser oder schlechter laufen als bei jemanden, der die Aktie lange haelt.
Elwu, wie kommste auf den Einstiegskurs der Post bei 21? Hast Du eine entsprechende Erwartung fuer den DAX?
Mich selbst interessiert es derzeit nicht besonders, was genau der Kurs der Post macht. Ich mache mir aber Gedanken, ob der Gesamtmarkt DAX vielleicht fuer lange Zeit nach unten laufen koennte.
pauli
... und ist ein genialer Unterhalter - live.
Nur die ganz langfristigen übergehen solche Schwankungen im Ertrag, denn sie warten mindestens einmal die Bilanz ab, bevor sie unkontrollierte Verkäufe starten. Das ist der Unterschied zu den mittelfristigen Anlegern, die durch solche Verkäufe schlechter abschneiden.
Alles Gute
Der Chartlord
jetzt können wir doch noch ein spannendes Thema diskutieren, nämlich das der Strategie.
Zuerst zu Chartlord: Seine ist die simpelste aller Strategien, nämlich 'all in' auf die Post.
Ob er damit Erfolg hat oder nicht, kann erst zukünftig beurteilt werden. Den Endzeitpunkt seiner Anlage bestimmt ausschließlich er. Da muss man sich gedulden. Alles andere auf dem Weg dahin sind mehr oder weniger interessante Wasserstandsmeldungen.
Zu meiner eigenen Strategie: Ich möchte kaufen und halten, aber nicht nur die Post. Die stellt bei mir ca. 10% des Anlagevolumens dar. Anmerkung am Rande: Ich sitze nicht auf 5stelligen Buchverlusten, weil ich in 2014 noch satt im Plus bin, ich habe nur letzte Woche einen deutlichen Buchverlust gemacht. Es ist mir aber sowohl das eine als auch das andere relativ egal, weil ich nicht verkaufen werde (außer es gibt eine absolut glasklare Übertreibung nach oben). Meine Strategie ist natürlich schon deutlich komplexer als die von Chartlord, weil ich Stockpicking betreibe und das mit viel Aufwand. Die Strategie ist aber nicht übermäßig komplex, weil ich keine wesentliche Timing-Komponente zu berücksichtigen habe.
Die bei weitem komplexeste Strategie hast DU, weil Du nicht nur Werte auswählst, sondern auch Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkte optimieren willst. Das ist extrem komplex und es gibt m.E. kaum jemanden der ernsthaft behauptet, den Markt timen zu können. Konkretes Beispiel ist der aktuelle Markt. Du wirst sicherlich die Unsicherheit in Dir spüren, wann denn der richtige Zeitpunkt gekommen ist für den Einstieg, oder?
Post bei unter 21? Was ist, wenn sie nicht dorthin geht, aber Dir nach oben abhaut? Was ist, wenn die Post nächste Woche bei 21,50 steht und Ende 2014 bei 28? Was sagst Du dann zu Deiner Strategie?
Versteh mich nicht falsch, das ist Deine Wahl und das ist nicht zu kritisieren. Aber es nicht korrekt, zu behaupten, dass die anderen Strategien hochkomplex sind und Deine Strategie simpel und erfolgversprechend.
So sieht das aus, wenn die US-Boys deutsche Aktien werfen.
6-Monatsvergleich
Fedex (in Dollar) gegen Deutsche Post (in Euro)
Fazit: Hier geht es nicht mhr um fundamentale Ueberlegungen, denn die interessieren die US-Anleger in diesen beiden Faellen ueberhaupt nicht; vielmehr steht einzig die Frage im Mittelpunkt:
Was kommt kurzfristig an Performance hinten raus.....
Und da heisst es aus US-Sicht angesichts des uo-Verfalls:
Rette sich wer kann!!
Fedex KGV 2014: 15,91 KGV 2015e: 17,24
UPS KGV 2014: 19,49 KGV 2015e: 16,47
Deutsche Post: KGV 2014: 13,53 KGV 20153: 12,77
Noch Fragen Kienzle ??
Es bestehen keine großen Unterschiede im Geschäftsmodell, DHL ist in den Wachstumsmärkten sogar besser positioniert.
Was ist zur Zeit also der bessere Kauf?
Es kann natürlich weiter nach unten gehen für die Post, aber das zur Zeit sind Kaufkurse für die POST, da gibt es kein Vertun.
Genau so wie die deutsche Wirtschaft nicht wachsen darf, denn ansonsten würden die selbst ernannten Wirtschaftsweisen wie immer den Tourismus mit einrechnen, der dies Jahr schon 5% gewachsen ist, wie der folgende Artikel zeigt :
.Berlin (ots) - Tourismusgipfel will Wachstumspotentiale weiter voranbringen
Am heutigen Montag findet der 18. Tourismusgipfel des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft in Berlin statt. Hierzu erklärt die tourismuspolitische Sprecherin der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Daniela Ludwig:
"Tourismus ist ein Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft. Er wächst überdurchschnittlich und setzt damit ein deutliches Zeichen gegen den aktuellen Trend in der Gesamtwirtschaft. Im August 2014 gab es in den Beherbergungsbetrieben in Deutschland mit 53,3 Millionen Übernachtungen ein deutliches Plus von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland (9,3 Millionen) erhöhte sich in gleichem Maße wie die Übernachtungszahl von Gästen aus dem Inland (44,0 Millionen) um 5 Prozent. Weiteres Wachstum zu fördern und Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu finden, sind Themen des 18. Tourismusgipfel am 13. Oktober 2014 in Berlin. Im Mittelpunkt steht dabei unter anderem die zunehmende Digitalisierung der Tourismusbranche. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion unterstützt mit ihrer Initiative "Moderne Netze für ein modernes Land - Schnelles Internet für alle" den Breitbandausbau im ländlichen Raum und schafft damit die Grundlage für weiteres Wachstum in der Tourismuswirtschaft."
Und jetzt aufpassen ! Was passiert wohl, wenn der Euro witer fällt ?
a) Die Zahl der Übernachtungen fällt auch
b) Die Bestechungsgelder an die Wirtschaftsweisen steigen weiter
c) Frau Merkel plant die Einführung von November, Dezember, Januarfesten usw.
d) Die Besucherzahlen aus dem Nicht-Euro-Raum (besonders USA) steigen weiter
Schwere Frage, also nehmen die Weisen den Publikumsjoker und behaupten, dass sie das schon immer gesagt haben. Denn es gilt die Bauernweisheit :
"Mit Weißbier schreibste schwarze Zahlen !"
O´a zapft´is
Der Chartlord