Deutsche Post
Nichtsdestotrotz bewahre ich mir natürlich eine gesunde kritische Einstellung und nehme - besonders im Internet - nicht alles für bare Münze.
Ich zähle nicht zu den Zockern und diversifiziere daher in relativ stabile Werte wie die Deutsche Post. Zum Spielen mit Aktien fehlen mir Zeit und Nerven. Dafür habe ich mir mein Geld auch zu schwer verdienen müssen.
Zur aktuellen Situation: Ich kann es einfach nicht einschätzen, habe zu wenig Erfahrung, bin aber für jeden Beitrag dankbar, der zum Übderdenken der eigenen Strategie anregt. Für mich ein wichtige Frage ist, wie die Wirtschaft läuft bzw. laufen wird und wie die Börse diesen Zustand abbildet. Zieht die Konjunktur an und haben die Börsen noch Luft nach oben? Oder ist der Markt zur Zeit zu verunsichert, um überhaupt Prognosen abgeben zu können? Etc.
Ich freue mich schon auf die kommende "moosgrüne" Woche und drücke uns allen die Daumen!!
Die Antwort des Forum-Chefs zu dieser Frage ist sehr nachdenkenswert und hat mich zu der Frage geführt:
Wie ist eigentlich die Aktie der Deutschen Post auf dem jetzigen Kursniveau unter "Valueaspekten" einzuordnen, wobei ich unter Valueaspekten mal die Definition von Frank Fischer vom Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen verwenden will - den Kauf einer Aktie mit einer ausreichend großen Sichermarge nach unten, weil der Markt den wahren Wert der Aktie im Preis leider noch nicht würdigt.
Und daran schließt sich dann gleich eine zweite Frage an: Mancher von uns schaut sich auch die Bilanzzahlen der Deutschen Post an, der eine mehr (wie Chartlord) und der andere weniger. Unterliegen wir alle möglicherweise nicht einem großen Irrtum, wenn wir meinen, aus den rudimentären Informationen, die wir (als Laien und ohne Zugang zu zusätzlichen Infos des Managements) der Bilanz entnehmen können und die wir zu interpretieren versuchen, Rückschlüsse auf den wahren Wert des Unternehmens ziehen zu können?
Hier der Diskusionsbeitrag aus dem Premium-Forum von www.mr-market.de:
"....Mein Punkt dreht sich nicht um Value-Investing an sich, sondern um die Illusion vieler Privatanleger, es mit geringem Aufwand selbst tun zu können. Denn dieser Investmentansatz ist von allen der mit den höchsten Anforderungen an fachliche Fähigkeiten, zeitlichen Einsatz und Kapitalkraft.
Nehmen wir mich als Rohmodell. Ich war Vorstandschef einer AG und auch im M&A Bereich tätig. Und war im M&A Umfeld mittendrin, wo börsennotierte Unternehmen zerlegt und veräussert wurden. Ich verstehe also, wie Investoren eine Firmenbewertung vornehmen und bin dazu selber in der Lage. Ich habe also die fachlichen und erfahrungstechnischen Voraussetzungen, um eine Safety Margin überhaupt kompetent identifizieren zu können. Weiterhin arbeite ich Fulltime an den Märkten, habe also auch theoretisch die Zeit dazu, diese anspruchsvollen Bewertungsfragen vorzunehmen und mich inhaltlich mit den Geschäftsmodellen auseinander zu setzen. Ich habe also wahrscheinlich eher als 99,99% der privaten Anleger, die fachlichen und zeitlichen Voraussetzungen dafür, Value-Investing zu betreiben.
Und trotzdem versuche ich es nicht, weil mir bewusst ist, dass mir ein entscheidender Baustein fehlt, um es erfolgreich umsetzen zu können. Mir fehlt die Kapitalkraft hinter mir, damit ich direkten Zugang zu den Unternehmen und zum Management bekomme.
Und ohne diesen Zugang geht es nicht. Eine seriöse Firmenbewertung ohne Kenntnis des Managements vorzunehmen, ist einfach unmöglich. Buffet hat es nie in seinem Leben ohne diesen Zugang getan. Und kein einziger Finanzinvestor der Welt, wird einen Cent in ein Unternehmen stecken, wenn er nicht vorher einen Eindruck vom Management hat. Nur einem direkten Mitbewerber kann das egal sein, weil die wirft er einfach raus. Aber selbst in dem Fall, ist das hoch riskant und wird von den übernehmenden Unternehmen vermieden. Ich könnte also trotz meiner fachlichen Qualifikation nur dann einen Value-Investing Ansatz verfolgen, wenn ich zumindest Fond-Manager wäre oder einem grossen Family-Office vorstehe, so dass mich die Firmen als Gesprächspartner empfangen und ernst nehmen. Wenn man sich das klar macht, wie jemand mit meinem Background das Thema sieht, kann man wirklich nur schmunzeln, wenn private Anleger mit normalem Beruf, am Feierabend dann ihre in der Grundschule erworbene Fähigkeit des Lesens von Zahlen einsetzen, um Werte wie KBV abzulesen, nach dem Motto "kleiner 1 ist gut" einzuordnen und sich dann als Value-Investor zu fühlen. Das ist schlicht absurd. Statt dieser Illusion aufzusitzen, wären sie besser beraten, ihr Kapital in einen Wirklich guten Value-Fonds anzulegen.
Fazit: Value-Investing funktioniert. Aber nur für Profis mit Kapital im Rücken, Fleiss, Zeit und fachlichen Fähigkeiten bei der Firmenbewertung. Die übergrosse Mehrheit der Anleger hat diese Voraussetzungen nicht...."
Soweit der Beitrag. Bleibt nun die Frage: Was ist wohl gegenwärtig der wahre Wert der Deutschen Post und sind wir tatsächlich in der Lage, ihn auch nur annähernd mit unseren bescheidenen Kenntnissen einschätzen ?
Ich denke speziell zur Postaktie muss man kein Insider sein um zu erkennen, dass das Geschäftsmodell
auch in ferner Zukunft funktioniert. Speziell für mich zählt das mehr als das Studium der Bilanzkennzahlen.
Das Unternehmen ist kerngesund und hat einen mom. und künftigen guten Cashflow.
Und uebrigens warum schlagen so wenige Fondsmanager, Hedgefonds oder sog. Insider so selten
die Benchmark. Bei der Geldanlage hilft manchmal der beste Studienabschluss, ja selbst ein Wirtschaftsnobelpreis nichts.
Dabei spielt es keine Rolle welcher Teil der Grundversorung momentan besser oder schlechter läuft. Brief eben zur Zeit etwas schlechter und Pakete stark verbessert. In Zeiten allerlei Abhörtechnik mag es sogar in nicht allzu ferner Zukunft wieder einen Trend geben, der den guten alten Brief (in anderer nicht elektronischer Form) zu einem Comeback verhilft. Wie dem auch sei, es ist alles Teil der Grundversorgung.
Guten Morgen
Der Chartlord
Scheinbar glaubt die Allianz jetzt auch das die Zinsen noch sehr, sehr lang sehr niedrig bleiben.
sehr, sehr guter Beitrag mit sicherlich sehr hohem Wahrheitsgehalt.
Nicht ohne Grund sagt auch Warren Buffett, dass sich Privatanleger Indexfonds kaufen sollten und kein Stockpicking welcher Art auch immer betreiben sollten.
Für mich selbst muss ich aber zugeben, dass mich die intellektuelle Herausforderung, 'unterbewertete' Firmen zu finden, so sehr reizt, dass ich bereit bin, eine gewisse Zeit in dieses Hobby (ist es mehr als das?) zu investieren. Ich hatte letztes Jahr sehr viel Zeit, mich mit dem Thema zu beschäftigen und habe große Teile meines Depots umgeschichtet in Werte, die mir unterbewertet erschienen oder zumindest sehr konservativ bewertet. Bisher läuft es gut, auch wenn ich keine Vergleiche zu DAX oder anderen Indizes anstelle. Die Vorteile meines Depots sollten sich auch eher in schwierigen Zeiten zeigen als in guten.
Im DAX hat nur die Post meine Umschichtung überlebt und E.ON, bei denen ich aber täglich mit mir ringe, ob jetzt nicht doch der Zeitpunkt gekommen ist, mich von dem Wert zu trennen.
Zur Bewertung von Unternehmen: Ich habe nicht ohne Grund letzte Woche versucht, von den Forumsteilnehmern mehr Informationen zu den internationalen Geschäften der Post zu bekommen, um dafür eine Bewertungsgrundlage zu erstellen. Das deutsche Geschäft der Post ist m.E. relativ gut und zuverlässig zu bewerten. Mir intransparent ist in Deutschland im wesentlichen die Auswirkung der Pensionsverpflichtungen.
Trotzdem muss jedem klar sein, dass man bei großen Unternehmen eher selten Unterbewertungen feststellen können wird (in normalen Zeiten), bei kleinen Unternehmen ist das eher der Fall, aber natürlich auch mit höheren Risiken verknüpft, da diese Unternehmen deutlich stärker externen Einflüssen ausgesetzt sind als die Dickschiffe im DAX.
Schönen Tag (bei vorerst weiter fallenden Kursen).
der dax macht 70pkt plus und die post reagiert absolut nicht.
wenn sie könnte würde sie sogar fallen, sowas nervt....
als langfristige investition.
Schreibtisch zu setzen und ordentlich Osterkarten und Osterbriefe
zu schreiben. Päckchen gefüllt mit Schokolade und Cannabissamen
sollten ebenfalls Ihren Zweck erfüllen.
ich denke, es ist Zeit, Dir von ganzem Herzen für Deine fundierten Analysen zu danken.
Von solchen Teilnehmern wie Dir lebt dieses Forum.
Es würde mich nicht überraschen, wenn Du auch im echten Leben ähnlich viel zum Wohlergehen Deiner Mitmenschen beiträgst wie in diesem Forum.
Weiter so!
Kam gerade rein:
http://www.deraktionaer.de/aktie/...st--reichlich-gegenwind-50820.htm
Ähm ? Für mich als neuling bin ich immer bei solchen Meldungen immer bissel schlecht gelaunt.
Aber ihr gebt mir immer Hoffnung :), trotz momentan ca 6-7% Miese. danke :).
Die 200er Linie im Dow iat nur ganz schwer zu unterschreiten, weil der S&P 500 schon vorher massive Unterstützung liefert. Im großen Chart kann man es beim Dow bessert sehen als beim Dax, dass sich eine doppelte Unterstützung als Bodenlinie mit dem Tief vom 14.3. herausbildet.
Maßgeblich für den Dax ist wie für den Dow nicht intraday 14.3. sondern Tagesschluss, und der liegt im Dax deutlich höher. Von der Zeitschiene her, reicht es allerdings schon aus, wenn das jetzige zweite Tief das intradaytief vom 14.3. wiederum intraday erreicht und zum Tagesschluss den Wert des 14.3. einhält. Das liegt daran, dass sowohl der 14.3. als auch dann der zweite Bodenwert im Dax höher liegen als im Dow.
Passend dazu bildet dieses Szenario schon die Post jetzt aus. Der tiefste Wert von 24,06 am 14.3. wird nicht angesteuert, sondern ein paraleller höherer Wert. Sehr schön kann man heute die Absicht der beiden Meldungen von der Allianz einerseits und der genau darauf abgestimmten Commerzbank andererseits erkennen. Dreimal darf man raten, wer die Depotführung für die Allianz auch für die neuen 5 Milliarden Aktienwerte übernimmt und dazu schön versucht den Kurs der Post zu drücken. Viel offensichtlicher geht es wohl nicht. Da kann es, je nach den Umsätzen heute und in den nächste Tagen, durchaus sein, dass die Allianz schon langsam anfängt einzusammeln. Als Versicherer nimmt man besonders dividendenstarke Titel. Und die freundliche Aufforderung der Commerzbank die Postaktien zu verkaufen ist bestimmt nicht abgesprochen.
Aber nicht nur Dividendenstärke sondern auch die geeignete Länge der Kapitalanlage ist entscheidend. Welch ein Zufall, dass sich die Allianz genau jetzt für die Anhebung der Aktienquote entscheidet.
Alles Gute
Der Chartlord
Wenn jetzt schon so kräftige Gegenbewegungen feststellbar sind, so sind bis 9071 nicht nur keine weiteren Stops, die brechen könnten, sondern auch kaum noch weitere Verkäufer unterwegs.
Ich sehe jetzt meinen vorherigen Beitrag als wahrscheinlichste Variante an.
Der Chartlord.
P.S. Es wäre noch sehr früh und gewagt jetzt schon die zutreffende Paralelle für die Post zu berechnen. Aber auch die Post steckt irgendwo zwischen 25,64 und 25,70 fest. Versuchen wir mal 25,16 im Auge zu behalten.
Ich frage mich wieso es bei der Deutschen Post seit dem jahr 2011 keinen dieser Insidertrades mehr gegeben hat. Es wäre für den Vorstand, die leitenden Angestellten und nahestehende Personen doch ein schönes Zubrot gewesen. Auch jetzt, nach Bekanntgabe der Strategie bis zum Jahr 2020, gab es bislang keine Insidertrades.
Wie erklärt ihr euch das?
Grüße ins Forum
Deutsche Post-Aktie schmiert ab - Verlierer der Zinswende? Vorsicht starkes Verkaufssignal - Chartanalyse
14.04.14 11:48
aktiencheck.de EXKLUSIV
Bonn (www.aktiencheck.de) - Chartanalyse Deutsche Post-Aktie vom 14.04.2014
Die Aktien der Deutsche Post AG (ISIN: DE0005552004, WKN: 555200, Ticker-
Symbol: DPW, Nasdaq OTC-Symbol: DPSGY) schmieren zu Wochenbeginn weiter
ab und verlieren aktuell -2,85% auf 25,69 Euro im XETRA-Handel.
Die Angst vor der Zinswende geht um und die Deutsche Post AG könnte zu den
großen Verlierern steigender Zinsen gehören. Die Gesamtverbindlichkeiten der
Deutsche Post AG stiegen im Geschäftsjahr 2013 um sportliche 15,82% auf
kolossale 25,439 Mrd. Euro. Das Eigenkapital schmolz hingegen um -17,52% auf
9,857 Mrd. Euro.
Charttechnisch sind die Aktien der Deutsche Post AG nun kräftig angeschlagen. Mit
dem Bruch des kurzfristigen Aufwärtstrends der GD10 (27,25 Euro) wurde die
aktuelle Konsolidierungsbewegung eingeleitet. In der Folge wurden auch die
Unterstützungen der Trendlinien GD20 (26,82 Euro), GD30 (26,55 Euro), GD38
(26,56 Euro) und GD50 (26,40 Euro) nach unten durchbrochen und sorgten für
Verkaufssignale der Chartanalyse für die Deutsche Post-Aktien. Heute zerbricht mit
dem langfristigen Aufwärtstrend der GD100 (26,02 Euro) eine ganz wichtige
Unterstützung der Chartanalyse und löst ein starkes Verkaufssignal für die Aktien
der Deutsche Post AG aus.
Nun droht zunächst der Kursrutsch bis hinab auf den intakten langfristigen
Aufwärtstrend der GD200 (24,37 Euro).
Vorsichtige Anleger treten derzeit besser auf die Seitenauslinie zurürck und warten
klare Kaufsignale für den Wiedereinstieg in die Aktien der Deutsche Post AG ab.
sieht es denn heute mit der Outperformance von DP ggü. dem DAX aus?
Ich zitiere: "...was die nächsten Wochen und Monate für die Post kennzeichnend sein wird. Eine Outperformance, die im wesentlichen bei Dax Rücksetzern auftritt. Der starke Ausblick lässt die Post nicht im gleichen Maße wie den Dax fallen."
Hm. Aktuell mal wieder 3:1 Outperformance, allerdings mit rotem Vorzeichen, wie schon vor wenigen Tagen mal. Will heißen, DP fällt drei mal so stark wie der Dax, Ausblick hin oder her. Aber es ist ja seit der 'Prophezeiung' erst eine Woche vergangen, die Realität hat also noch einige Wochen und Monate Zeit, sich anzupassen. Je eher sie wieder steigt, umso lieber ist es mir als DP-Longie natürlich :)
zumal deine dri heute auch scheiße läuft..
Wir wissen es jetzt, CL ist ein Mensch und nicht unfehlbar.
Päckchen mit Schokolade und Cannabis schon an Oma verschickt ???
Jo, DRI läuft heute nicht gut. Unterm Strich bin ich immer noch satt im Plus, auf die Haltezeit bezogen sogar weit mehr als mit DP, und mit der stehe ich auch schon gut da. Und? Ich habe weder zu DRI noch zu sonst einem Wert in meinem Depot konkrete Wertentwicklungserwartungen genannt. Außer gelegentlich zur DP. Da habe ich meine Erwartungen seit Oktober u.a. geschrieben: keine nennenswerte Outperformance mehr ggü. dem DAX, starke Vola-Zunahme, und für mittel-bis langristig orientierte Aktiensparer ('Investoren' sind was anders als wir hier) weiterhin ein solider Basiswert. Sehe ich alles nach wie vor so.
Und klar kann ich den Realitäscheck schon wieder bringen, warum denn nicht? Mir geht es, wie schon öfters geschrieben, allein um eine realistisches Verhältnis zur DP anstatt des hierzuforums oft festzustellenden Rosabrillentragens. Ich halte sie ja nach wie vor und weiterhin selber. Man kann mir also kaum unterstellen, ich würde wünschen, sie solle (noch) weiter sinken).
Du verwechselst ungeschönte Realitätsdarstellung zur DP-Aktie mit Hetzerei anderen Forianern gegenüber. Das ist aber was anderes. Etwa, sie mit ad personam Gestänkere wie Schrumpfkopf, Egomane und gescheitertes Alphamännchen zu belegen. Und vielleicht solltest du dir gelegentlich den Unterschied zwischen Meta-und Sachdiskussion anlesen?