Porsche: verblichener Ruhm ?
An Fuzzi: Kannst du dir den merkwürdigen und sprunghaften Anstieg der VW Stammaktien, in der Spitze bis zu 15 %, erklären? Die VW Vorzüge sind nur um ca. 2% gestiegen.
Deal mit SuzukiPorsche Holding baut VW-Beteiligung aus
"Die Porsche SE betrachtet den Erwerb der 4,397 Millionen Stammaktien als klares Bekenntnis zu ihrem Kerninvestment und unterstreicht damit ihre Position als nachhaltiger Ankeraktionär des Wolfsburger Konzerns", teilte sie mit. Am Vortag hatte Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Porsche bereits erklärt, dass die beiden Familien zu VW halten.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/...ckt-Anteile-auf-article16016816.html
dass sich FKP bzw. Porsche SE mit Stammaktien möglichst unbemerkt bis auf 75 % eindecken will. Da könnte was dran sein, hab mir grad ein paar gekauft für 129 . Wenn es nicht so ist wie beschrieben machts auch nicht so viel, dann lasse ich die Stücke stehen, verkehrt ist das nicht.
Ein weiterer positiver Aspekt für uns Anleger ist, das ein Berliner Ökonom in der Basler Zeitung angeführt hat, das aufgrund der 20 %igen Beteiligung des Landes Niedersachsens der Staat auch bei den Kosten des Abgasskandals "im Boot" ist. Hier wurde mittgeteilt, das somit die anteiligen Kosten auf den Steuerzahler abgewälzt werden. Was uns als Anleger bzw. Investierte zu Gute Kommt.
Die Richtigstellung der Kommentare bzw. die Verwechslung einiger User hinsichtlich PSE und Porsche AG verkneife ich mir. Das wird langsam anstrengend....Man sollte schon wissen, wo man investiert ist......
Volkswagen kauft eigene Stammaktien zurück. Aber warum? haben die zu viel Geld?
Nein, eher zu wenig. Zurück ins Jahr 2012:
Da begab VW im November die damals größte Zwangswandelanleihe eines europä-ischen Industrieunternehmens. Zuerst mit 2,7 Mrd. Euro und sieben Monate später um eine weitere Milliarde auf insgesamt 3,7 Mrd. Euro.
Diese sogenannten "Convertibles" sind am 9 November dieses Jahres zur Rückzah-lung fällig. Logisch, dass das in der momentanen prekären Situation, in der sich VW befindet, problematisch wäre. Aber da ist ja die Zwangswandelung: für die wurde damals ein angemessener Kurs von 144,50 Euro vereinbart. Was läge näher, als sich die Aktien an der Börse zu dem stark verbilligten Kurs zu besorgen?
Wie das Handelsblatt feststellt, macht VW hier ein gutes Geschäft. Die Dummen sind allerdings die damaligen Zeichner der Anleihe, was uns hier aber nicht weiter grämen sollte.
Noch etwas zum Volumen: die 3,7 Milliarden entsprechen nominal rund 28,9 Mio. Aktien zum Kurs von 128,- Euro. Also knapp 10% der 295,1 Mio. Stammaktien.
Logisch, dass das den Kurs hochjazzt. Die Schmerzensschreie der Leerverkäufer höre ich bis hierher...:-))))
Mit Porsche hat das eher nichts zu tun. Ohnehin existieren ja auch nur 12,7% Freefloat, von denen auch nur ein Teil verfügbar sein dürfte und den hat der Konzern selber "aufgesaugt". Etwas anderes wäre allerdings, wenn Katar einen Teil seiner 17%-Beteiligung abgegeben hätte. Das würden wir dann bald erfahren.
Falls Deine Erklärung mit den VW Wandelanleihen stimmt, was gut möglich ist, wäre also mit einem Abflauen des Kursanstieges bei VW St bis 9. November zu rechnen und die Spanne Vz/St pendelt sich wieder ein.
Es gibt hier übrigens noch irgendwo (weiß nicht mehr wo es war) eine andere Erklärung für die Spitze bei VW St heute, nämlich eine vermutete Kapitalerhöhung bei den VW Vz, die den Kurs zugunsten der Stämme verschoben hat. Wie so was genau gehen sollte ist mir allerdings nicht klar.
VW St zu haben dürfte aber bei einem so geringen Freefloat immer ganz gut sein. Bei jedem Engpass wirds dann interessant.
http://www.ariva.de/news/...t-Wandelanleihe-vom-November-2012-4556579
sowie "Der Coup, der VW Milliarden bringt":
http://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/...-bringt/12430034.html
Eine Kapitalerhöhung bei den Vorzügen halten Fachleute für unwahrscheinlich, da sich die Rendite für die Familien Porsche/Piech verringern würde. Um das zu kom-pensieren müssten sie nachziehen, was sie tunlichst bleiben lassen, denn stimm-rechtsmäßig gäbe keinen Blumentopf zu gewinnen. Zudem käme das Land NDS unter Zugzwang, was wegen der Geldknappheit sicher nicht gewünscht wäre und deshalb wohl blockiert würde.
Vorbedingung wäre, dass das Land NDS bereit wäre, seine Beteiligung von 20% an die Familien zu verkaufen. Wenn überhaupt, so würden sie das wegen des strategi-schen Wertes des Aktienpakets wohl für das mindestens Doppelte des nominellen Wertes tun.
Aber nehmen wir einmal an, NDS verkauft tatsächlich an die Porsches/Piechs, was wären die Perspektiven, vor dem Hintergrund des VW-Gesetzes?
Zunächst bietet sich der aktuelle Kurs geradezu dafür an, VW-Stämme zuzukaufen. Der Zukauf würde auch die Bewertungsanomalie, wie ich sie vorgerechnet habe, erklären. Denn der Kurs der VW-Stämme wäre dann möglicherweise im Auftrag der Porsches/Piechs leerverkauft worden, mit dem Ziel, den Kurs so weit wie möglich zu drücken.
Angenommen also, es gelang den Familien Porsche/Piech die 20% Stämme des Landes NDS zu übernehmen: dann hätten sie 72,23%. Den Rest läge dann mit 17% bei Katar und die restlichen 10,8% wären Freefloat, von dem die Familien wohl ebenfalls bereits einen Teil aufgesogen haben.
Jetzt hätten die Familien zwar immer noch nicht mehr als 20% der Stimmen (VW-Gesetz), nun aber mit dem entscheidenden Unterschied, dass die Sperrminorität des Landes NDS weggefallen wäre. Katar mit seinen 17% stünde alleine da, ohne Be-schlüsse verhindern zu können. Ob sich die 20% Stimmen zur Ausübung der Sperr-minorität im Eigentum eines Aktionäres befinden müssen, oder ob eine zeitweilige strategische Zusammenlegung ausreichen würde, weiß ich nicht. Aber wenn die Familien Porsche/Piech hinter dem Aufkauf stecken, werden sie keine halben Sachen machen und vom Freefloat so viel aufsaugen, dass Katar keine Sperrminorität mehr zusammen bekommt - was wiederum den aktuellen Kursanstieg mit verursacht hätte und ihn begründen würde.
So könnte es tatsächlich funktionieren. Damit wäre auch meine Fiktion erfüllt, die ich hier kürzlich vorgestellt habe: dass nämlich Ferdinand Piech die Porsche AG, die er einst VW so trickreich zugeführt hatte, ebenso trickreich wieder "entführt". Was allerdings ausschließlich am Kooperationswillen des Lands NDS gelegen hätte.
Was wären die Folgen? Die Familien Porsche/Piech hätten VW übernommen, so wie es einst der Plan des kongenialen Wendelin Wiedeking war.
Allerdings wäre damit noch lange nicht über das Schicksal der Porsche AG entschie-den. Vordergründig bestehr kein Zwang zum Spinoff vom VW-Konzern. Andererseits hätten die Familien Porsche/Piech ihr Baby in Sicherheit, falls VW wegen des Diesel-gate in schweres Wetter gerät.
Aspekte gibt es noch viele, wir werden sie hier der Reihe nach in den kommenden Tagen und Wochen diskutieren. Ich freue mich darauf und danke für Eure tollen Beiträge.
Allen ein schönes Wochenende!
Fuzzi
Dass kein Zwang zur Trennung von Porsche vom VW Konzern besteht, ist wirklich nur vordergründig so, denke ich.
Dieser Gemischtwarenladen VW ist nicht gut für Porsche und Audi, ich glaube, das sehen auch FKP und die Porsches.
Außerdem wäre ein Autobauer VW, der losgelöst vom Konzern agiert, vermutlich von Vorteil für die kommenden Strafzahlungen, Prozesse usw. Die treffen dann nur VW, die anderen Marken werden vor Imageschäden geschützt. Der Autobauer VW müßte halt blechen und die Prozesse über sich ergehen lassen, wird sich aber angesichts der doch immer noch guten Autos in absehbarer Zeit wieder aufrappeln.
Übrigens noch was zur Beteiligung NSA an VW AG und der Sperrminorität : Der Sinn der Sache wie auch das VW Gesetz waren doch wohl immer, dass das Land NSA die Kontrolle behält über den größten Steuerzahler und Arbeitgeber in Niedersachsen, nicht aber, Beteiligungen an Porsche, Ducati, Lamborghini usw. zu halten. Ergo würden die sich wohl mit einer (evt. sogar vergößerten) Einflußnahme beim Autobauer VW und Kohle als Ausgleich zufrieden geben. Die Fürsorgepflicht des Landes gegenüber den Arbeitnehmern von VW wäre auch so erfüllt, bzw. das wäre politisch durchsetzbar.
Mich würde in diesem Fall Fredos Meinung interessieren, aber Fredo ist seit einigen Tagen leider abgetaucht.
1. Schaden von der Porsche AG und der PSE abzuwenden. Letztere wird sich, solange der "Abgasskandal" anhält, dauerhaft auf den Kurs der PSE durchschlagen. Keiner kann hier ein zeitliches Szenario aufzeigen, wann wir wieder die Höchstkurse sehen werden und
2.handfeste wirtschaftliche und finanzielle Gründe, wie der Abschmelzung der Kurse vorzubeugen und des damit verbundenen Schadens für die Familie.
Ein weiterer nicht zu unterschätzender Grund ist, das ein FP nicht vergißt und sich sein Lebenswerk nicht zerstören lässt. Ein zugegeben emotionaler aber sehr wichtiger Grund aus Sicht von FP.
Für mich spricht zur Zeit alles für diese Konstellation,weshalb ich auf gar keinen Fall meine PSE Aktien verkaufen werde.
Schönes WE an Alle Investierten.
"Schaden von der Porsche AG und PSE abwenden".
Die Porsche AG hat keinen Kurs, da sie nicht börsennotiert ist. Die PSE-Stämme ebenfalls nicht und die Vorzüge dürften den Familien Porsche/Piech schnurzpiepegal sein.
Die Familie erleidet auch keinen "Schaden", da sie ihre Anteile ja nicht verkaufen.
Auch persönliche Gründe bei F. Piech schließe ich aus, da es erstens um Höheres geht und zweitens kein Szenario denkbar ist, in dem er die Porsches persönlich treffen kann.
Ich grüble stattdessen immer noch über der Frage, was die Familien mit mehr VW-Stämmen anfangen könnten. Es macht einfach keinen Sinn, außer dem einen: Sperrminoritäten am VW-Gesetz vorbei auszuhebeln. Was aber nur geht, wenn NDS mitzieht und eben das ist fraglich.
Die weitere Frage wäre, wozu die Familien ggf. die alleinige Entscheidungshoheit bei VW nutzen würden. Würden sie die Porsche AG herauskaufen? Dann müssten sie wohl mindestens 50 Milliarden auf den Tisch blättern. Mit dem Verkauf ihrer VW-Stämme könnten sie die nicht mal zur Hälfte bezahlen.
Eine Variante wäre, die Porsche-Vorzüge im VW-Konzern zu belassen und nur die Stämme herauszukaufen. Die Frage wäre dann: was bliebe dann der PSE?
Im Moment hängen noch die Herbstnebel über dem Geschehen. Zu dicht für eine seriöse Beurteilung der Lage.
I
"Tilps Nimbus als „KapmuG“-Experte hat auch das Oberlandesgericht München dazu veranlasst, ihn zum Anwalt in einem weiteren Musterprozess zu bestellen. Von der inzwischen verstaatlichten Bank Hypo Real Estate (HRE), deren Rettung die Steuer-zahler Unsummen gekostet hat, fordern internationale Fondsgesellschaften ebenso wie Privatanleger insgesamt 1,1 Milliarden Euro." (ebenda).
Im Dezember 2014 schließlich trat er als Klägeranwalt gegen die Porsche SE beim Landgericht in Braunschweig auf, wo er ein Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMuG) anstrengte. Für Aktionäre, zumal für Porschianer damit ein bekanntes Gesicht.
In der Causa Volkswagen "macht der Kläger einen wirtschaftlichen Schaden von rund 20.000 Euro geltend. Er hatte im April und Juli 2015 VW-Stammaktien gekauft und will nun, daß die Aktienkäufe rückgängig gemacht werden. Hilfsweise macht er einen sogenannten Kursdifferenzschaden von rund 60 Euro pro Aktie geltend."
...
"Für ihn steht außer Frage, dass viele Anleger den Autokonzern in Haftung nehmen können. Volkswagen habe es versäumt, rechtzeitig über die Manipulation der Abgas-werte bei den Dieselfahrzeugen zu informieren. „Der Sachverhalt ist so klar wie selten“, sagte Tilp. „Es gab bereits 2014 Ermittlungen der Umweltbehörden und erste Rückrufaktionen.“ Mindestens zu diesen Anlässen sei VW nach dem Wertpa-pierhandelsgesetz verpflichtet gewesen, eine Ad-hoc-Meldung herauszugeben."
schrieb das Handelsblatt am 01.10.2015.
Ich teile RA Tilps Meinung nicht. Denn Manipulationen werden ja erst dadurch "heimlich", dass sie NICHT per Ad Hoc an die große Glocke gehängt werden. Wenn überhaupt, müsste also das originäre Vergehen, also die Manipulation, bestraft werden (was auch geschehen wird). Im übrigen zeichnet Volkswagen für Kursüber-treibungen nicht verantwortlich. Fakt scheint zu sein, dass der Kurseinbruch nach Bekanntwerden der Manipulationsvorwürfe zu großen (aber nicht quantifizierbaren) Teilen durch Leerverkäufe verursacht wurde, was VW nicht zu verantworten hat. Denn wäre es so, hätte VW umgekehrt einen Anspruch an die Anleger in Fällen, in denen der Kurs aufgrund von betrieblichen Ereignissen plötzlich explodiert - grotesk. Ich gebe der Klage daher keine Chance.
Quellen:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...r-massenklagen-13316027.html
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/...uf/12397894.html
http://tilp.de/taxonomy/term/116