Porsche: verblichener Ruhm ?
Sind denn all die Gewinne die VW zwischenzeitlich gemacht hat durch den "Abgas Skandal" vernichtet worden?
Das der Cashbestand den die Porsche SE hat niemanden interessiert hab ich ja schon gemerkt. Aber der nimmt ja dadurch nicht ab.
Übertreibung?
Keine Ahnung inwieweit der jetzige Einbruch eine fällige Steuerbelastung reduzieren würde. Es ist mir auch egal, ich hoffe lediglich, dass Volkswagen wieder auf die Beine kommt.
Das Thema VW dominiert weiterhin die deutsche Börse. Heute verlor der deutsche Leitindex DAX erneut 2%. Großer Tagesverlierer war die VW-Aktie, die um 7,5% nachgab und unter die 100-Euro-Marke sackte.
Für Verkaufsdruck sorgten die Meldungen, dass jetzt auch die Justiz gegen den ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn ermittelt und dass weitere Bereiche vom riesigen VW-Reich betroffen sind (Nutzfahrzeuge, Audi).
In diesem Mediensturm ist eine andere Meldung, die für VW eine riesige Entlastung wäre, untergegangen. Die oft genannte US-Höchststrafe von rund 18 Mrd. US-Dollar könnte ein Rechenfehler sein.
Maximal mögliche Strafe soll bei 7,4 Mrd. US-Dollar liegen
Bisher sind Analysten, Investoren und Medien davon ausgegangen, dass die US-Behörden eine Maximalstrafe in Höhe von rund 18 Mrd. US-Dollar gegen VW verhängen können. Ausgangsbasis der Rechnung war eine Strafe von 37.500 US-Dollar je Fahrzeug (in den USA).
Ein US-Analyst hat am Wochenende den riesigen Strafenkatalog der US-Behörden unter die Lupe genommen und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die genannten 37.500 US-Dollar je Fahrzeug nur für die ersten 10 Fahrzeuge gelten. Danach gibt es eine Art Mengenrabatt.
In der Endabrechnung kommt der Analyst Max Warburton zu dem Ergebnis, dass die Maximal-Strafe nur bei 7,4 Mrd. US-Dollar liegen kann. Das ist nicht einmal die Hälfte der ursprünglich gedachten Summe.
Strafmaß völlig offen
Extrem umstritten ist aktuell noch die Frage, ob die US-Behörden die theoretisch mögliche Maximal-Strafe ausreizen. In dieser Frage prallen ganz unterschiedliche Meinungen aufeinander.
Für die Maximal-Strafe spricht, dass VW aktiv betrogen hat. Bei den betroffenen Dieselmotoren sorgte ein Softwareprogramm dafür, dass Abgaswerte manipuliert werden konnten.
Dieser aktive Betrug sei härter zu bestrafen als die jüngsten Vergehen von General Motors und Toyota, die nur technische Fehler nicht sofort nach Veröffentlichung behoben haben. Es wurde hier also nicht aktiv betrogen.
Andere Analysten verweisen dagegen darauf, dass der VW-Betrug nur die Umwelt belastet habe, dagegen zum Beispiel der Zündschlüssel-Skandal von General Motors mit mehr als 150 Todesopfern und mehreren 1.000 Verletzten in Verbindung gebracht wird. Hier lautet also die Frage: Wie beurteilen Richter Umweltschäden und die Gefährdung von Menschenleben?
Umstritten ist auch die Frage, wie die Richter das Verhalten von VW nach Aufdeckung des Skandals bewerten. Ein Analyst hat grob diese Rechnung präsentiert: Da es sich um einen aktiven Betrug handelt, wird zunächst die Höchststrafe als Basis genommen. Anschließend werden jedoch folgende VW-Handlungen strafmildernd abgezogen:
1) Der Betrug wurde nach Veröffentlichung nicht vertuscht, sondern offen zugegeben. 2) Es wurden sofort externe Ermittler zugelassen. 3) VW hat umgehend die kostenlose Umrüstung der betroffenen Fahrzeuge angeboten. 4) VW hat zeitnah die verantwortlichen Spitzenmanager entfernt.
Wenn diese Punkte strafmildernd anerkannt werden, könnte das Strafmaß rund 50% unter der Höchststrafe liegen.
Und ein letzter Punkt: Einige Analysten schließen nicht aus, dass amerikanische Autobauer in ähnlicher Form wie VW betrogen haben. Sollte das der Fall sein, könnte das für VW die Rettung sein, da die US-Behörden dann eine Strafe verhängen würden, die auch für die oft finanzschwachen US-Autobauer verkraftbar wäre. Dann könnte die Strafe auf 1 bis 2 Mrd. US-Dollar sinken.
Panik an den Börsen übertrieben
Die Börsenpanik rund um die VW-Aktie ist aus meiner Sicht übertrieben. Es fehlen schlicht und einfach die Fakten, um VW vernünftig bewerten zu können.
Wenn die neuesten Berechnungen stimmen, könnte die Strafe in den USA im Bereich von 2 bis 7,4 Mrd. US-Dollar liegen. Weitere Strafen in anderen Ländern werden dann noch folgen, fallen aber erfahrungsgemäß deutlich niedriger aus als in den USA.
Da VW in guten Jahren über 10 Mrd. Euro verdient, wird der DAX-Konzern auch diesen Skandal überstehen.
Rolf Morrien
Chefredakteur "Morrien's Schlussgong"
Der Buchwert der PSE besteht im Wesentlichen aus dem Anteil von 32,2% an 475,7 Mio. VW-Aktien (bzw. 52,2% der StA). Per heutigem Kurs/per heutiger MK sind das genau 16 Mrd. Euro. Dazu kommen rund 2 Mrd. Barmittel (2,2 Mrd. abzüglich Betriebsrentenrücklagen). macht 18 Milliarden. Geteilt durch die Summe der Stamm- und Vorzugsaktien der PSE (306,3 Mio. Stück) ergibt das einen inneren Wert von 58,76 Euro je Aktie. Zieht man noch einen fiktiven Holdingabschlag bzw. Abschlag für Prozessrisiken von 15% ab, kommt man auf ziemlich genau 50,- Euro je Aktie per heute.
Das bedeutet: die Aktie ist bei 38,- Euro per heute um rund 24% unterbewertet. Von unten herauf gerechnet ergibt das ein fiktives Erholungspotenzial von knapp 32%.
Aber das ist wirklich fiktiv, da VW und Posche wie Planeten umeinander kreisen und sich ständig -auch gegenseitig- verändern. Mit ein Grund, warum die Börse keine Einstellung mehr zum Kurs findet. Aber das wird sich mit der Zeit geben.
Halten wir also fest: die PSE hat gegenüber der VW-Aktie handfeste Vorteile. Nämlich eine fiktive Unterbewertung und stille Reserven, die VW eben nicht hat.
Ich werde deshalb nach dem Aufschlag auf dem Korrekturboden zuschlagen und einsammeln. Denn ich bin Jäger und Sammler :-))
An Fuzzi: ich bin hier auch gerne Sammler:)
In Deutschland und dem übrigen Europa würde wohl wesentlich weniger anfallen, da hier die Verbraucher nicht so extrem geschützt sind. Kämen wir hier nochmal auf 5 Mrd. Euro, dann lägen wir bei 12 Mrd. Euro.
Aber: knapp 36 Mrd. Euro hat VW (Stämme und Vorzüge) an Marktkapitalisierung seit Bekanntwerden des Skandals verloren. Habe ich richtig gerechnet, dann waren das für den Moment rund 24 Mrd. Euro zuviel. Oder andersrum: rund zwei Drittel der abgelaufenen Korrektur waren übertrieben und werden wieder eingepreist. In Euro: 47,- je Aktie. Da lohnt sich das Risiko.
Bedingungen: abwarten, bis der Boden erreicht ist und ob ggf, weitere belastende Fakten bekannt werden. Generelle Auswirkungen für die Marke VW werden wohl eher begrenzt bleiben - der Mensch vergisst schnell.
Chattanooga einschliessen, wo der Passat Diesel für die amis gebaut
wird, den womöglich niemand mehr will.
Hier der Textauszug:
"Für die angebliche Strafe für VW wurde von Anfang an eine Zahl von 18 Mrd. $ genannt. Es ist eine Hochschätzung, die aufgegriffen wurde und in Deutschland permanent herumgereicht wird, jedoch weitgehend in der Luft hängt. Warum? Laut den Vorschriften für Umweltstrafen dieser Art der EBA als Behörde gibt es eine Strafe bis 37.500 $ pro Pkw. Darin enthalten sind alle Risiken inklusive leiblicher Schäden, also bis zu Todesfällen und Ähnlichem. Multipliziert mit rd. 500.000 betroffenen Pkw ergibt das 18,75 Mrd. $. Davon kann im Fall Diesel-Manipulation allerdings nur bedingt die Rede sein. Wir haben dies mit amerikanischen Juristen auszuloten versucht. Das Ergebnis lesen Sie in der „Actien-Börse“. Wir wollen ausdrücklich nicht klüger sein, aber etwas mehr Realitätssinn möchten wir den deutschen Medien schon empfehlen. Keine Frage ist: Die VW-Strafe wird sich in der zweistelligen Milliardenzahl bewegen."
aber VW wird nicht pleite gehen
also einsammeln und gut Ding will Weile haben
Fazit: Die maximale Strafe wird sich noch um einiges reduzieren weshalb ich eher von 8-9 Milliarden als Maximum ausgehe. Wir werden sehen. Eines ist allerdings sicher: Die Vernichtung von 36 Milliarden Euro ist maßlos überzeichnet und alleine der Panikmache, u.a. auch der "glorreichen Politiker" geschuldet, die mit Ihrer Überreaktion den Schaden für Volkswagen noch überzeichnen. Nur meine Meinung.