Porsche: verblichener Ruhm ?
Andererseits mache ich immer das, was ich MUSS. Und mit Aktien Geld verdienen MUSS ich nicht. Das Geld, das ich in Aktien gesteckt habe, habe ich längst verdient und übrig.
Was das langfristige Halten von Aktien anbelangt, so haben sich darüber schon Schlauere als wir den Kopf zerbrochen. Tatsache ist, dass die Grundrichtung von Aktien aufwärts gerichtet ist - sofern ein Unternehmen alles richtig macht und keinen solch haarsträubenden Blödsinn wie jetzt VW.
Apropos VW: schau Dir mal den Chart seit 1992 an. Nehmen wir an, ein Analger hat damals die Aktie für 10,- Euro gekauft und sich dann anschließend so dumm verhalten wie ich, also nie an Hochpunkten verkauft und an Tiefpunkten zurückgekauft, sondern immer dummund stur (so wie ich) die Aktie gehalten. Ist er dafür bestraft worden? Sollte man meinen, wenn Deine Theorie stimmt. Fakt ist: es gab sehr wohl irre Höhen und Tiefen in all den Jahre. Aber dennoch stand die Aktie bis vor dem Absturz auf 260,- Euro, also 26 mal höher. Und selbst nach dem Crash sind noch 10 mal so viel und in zwei, drei Jahren vielleicht 20 mal so viel.
Also frage ich: was hat ein Anleger, der seine Aktie 23 Jahre stur gehalten hat, groß falsch gemacht? Deine Thesen vom dummen Halten und vom Verkaufen beeindrucken mich deshalb nicht im Geringsten. Ich bleibe meiner Methode und Du bei Deiner.
Deine Meinung im Bezug auf das "schnelle Schuldeingeständnisses" des VW-Vorstands teile ich. Ich hielt es von Anfang an für geradezu fahrlässig dumm. Mit Ehrlichkeit kann man Amis nicht entwaffnen, was Wiko wohl beabsichtigte. Wäre ich Vorstand gewesen, hätte ich alles bestritten, so wie es unsere Freunde überm Teich wohl auch gemacht hätten. Hinterher hätte ich zerknirscht zugegeben, dass bei der Programmierung etwas schief gelaufen ist.
Die PSE hatte Ende 2014 noch ein Eigenkapital von 29,493 Milliarden Euro (2015 noch höher, ca. 31,4 Milliarden). Gehe ich von den 29,4 Milliarden aus wäre dies bei 306 Mio. Aktien ein Wert von ca. 96 Euro. Zusätzlich hält die PSE seit gestern 52,2 % der VW Stammaktien, d.h. ca. 154 Mio. Aktien zu ca. 114 Euro= 17,556 Milliarden. Dies bedeutet zusätzlich ca. 57 Euro pro Aktie bei 306 Mio. Stück. In Summe wäre hier ein Aktienkurs von 153 Euro, wenn auch zur Zeit theoretisch zu veranschlagen. Das ist doch zumindest mittelfristig eine interessante Wachstumsperspektive. Wie siehst du das?
Erst kürzlich hat Volkswagen, seinen knapp 20-prozentigen Anteil an Suzuki an die Japaner verkauft und dafür umgerechnet 3,4 Milliarden Euro bekommen.
Also war schon vorher bekannt dass die Zusammenarbeit zwischen VW und Suzuki endet.
Mich würde nicht wundern wenn der Deal schon vor geraumer Zeit ausgemacht war. Vielleicht würde auch deshalb über den Preis Stillschweigen vereinbart, um den gebeutelten Kurs von Porsche nicht zusätzlich zu belasten.
Suzuki hat jedenfalls dadurch einen Sondergewinn über 271 Mio verbuchen können.
Die Zusammenarbeit zwischen den beiden hat 2009 begonnen.
Einkaufspreis + 67€ Gewinn = Kurs des jetzigen Deals
Was den Kaufpreis anbelangt, dürfte sich der wohl kaum am aktuellen Börsenkurs orientiert haben, da es ja um ein Paket ging. Zudem muss Suzuki ja auch ihre eigenen Firmananteile von VW zurückkaufen (was nebenbei einen Riesengewinn für VW ergeben wird). Ich nehme an, dass hier kompensiert wurde.
PSE erneut mit höherem Abschlag als VW, wenn auch unwesentlich. Der Markt honoriert die Reserven und stillen Reserven der PSE offensichtlich nicht.
Wie am Wochenende geäußert wurde, wird es für möglich gehalten, dass der VW-Konzern zerschlagen wird, was wohl ganz im Interesse unserer amerikanischen Freunde sein dürfte. Das passt wie die Faust aufs Auge zu den Mauscheleien, die man US-Präsident Obama und Griechenlands Tsipras nachsagt werden und die die Schwächung der Erfolgsmaschine Deutschland zum Ziel hatten und haben. Siehe hierzu den BILD-Artikel "Verschwörung gegen Merkel und Schäuble" - Link:
http://www.bild.de/politik/startseite/politik/home-16804552.bild.html
Im selben Kontext wäre zu hinterfragen, wer die Flüchtlingswelle aus Syrien losge-treten hat und wer davon profitiert, wenn sie Deutschland überrollt und schwächt. Und im selben Kontext sehe ich auch die Absicht der USA, neue Atomwaffen in Deutschland zu stationieren. Und das genau in dem Zeitpunkt, als Kanzlerin Merkel sich Putin wieder annähern wollte. Eine harsche Gegenreaktion Putins war die umgehende Folge.
Mit dem Abgasskandal haben die USA jedenfalls eine neue Waffe gegen Deutschland und seine Industrie zur Hand, die wohl kaum zufällig genau jetzt eingesetzt wird, obwohl den USA die Fakten schon seit zwei Jahren, vermutlich jedoch schon früher (2011) bekannt waren. Damals wurde nämlich die Leitung des VW-Konzern von den eigenen Leuten über Mauscheleien bei den Abgastests informiert. Mir kann niemand erzählen, dass das den amerikanischen Industriespionen entgangen ist.
Jedenfalls: ein Einfaltspinsel ist, wer glaubt, es gehe hier nur darum, eben rasch mal was umzuprogrammieren. Es geht um sehr viel mehr. Das Dumme ist, dass ich unseren West-hörigen Politikern nicht die richtige Diagnose und erst recht nicht die richtige Therapie zutraue. Dabei hätten wir sehr wohl die Mittel, uns effizient zur Wehr zu setzen.
In dem Fall macht dies, wenn es gut für VW läuft, halt 18 Milliarden aus.
Wie hoch schätzt ihr die Möglichkeit ein, das die Porsche SE die aktuelle Krise bei VW "nutzt" und eventuell die Marke Porsche etc. wieder zurück erwirbt und eigenständig wie vor der Übernahme wieder fungiert?
Hab mich nach diesem Abgasgedönse mal mit Porsche befasst und kann einfach keinen Grund finden, jetzt nicht eine erste, langfristige Posi für unter EUR 40 zu sichern. Der Buchwert ist bei ca. 96€ zum Ende 2014, die EK Quote ebenfalls bei über 96%, Porsche ist grade "Sippenhaft" mäßig am Boden und der Kurs ist niedrig wie seit 2012 nicht mehr und selbst wenn Porsche auf den Crash Kurs von 2009 weiter fällt kann man sukzessive weiter aufstocken. Ich selbst zweifel nicht, dass früher oder später der Kurs wieder deutlich über EUR 60 stehen wird.
Was übersehe ich???
Danke, wenn jemand hier die Geduld aufbringt mir das zu beantworten.
Liebe Grüße, ipson ;-)
Aus diesem Grund werde ich eisern an meinen PSE festhalten. Ein einziger Hinweis würde reichen und es käme Fantasie auf, die den Kurs durchstarten ließe.
Derzeit wenig beachtet: die Klagen gegen PSE. Die könnten einen neuen Dreh kriegen. Nämlich vor dem Hintergrund der abstrus niedrigen Bewertung: würde die Notierung der Aktien noch weiter sinken -auf zB 30,- Euro, was durchaus möglich wäre- hätte die PSE noch eine MK von nur noch knapp über 9 Mrd. Euro bzw. 11 Mrd. samt Barvermögen. Würden sämtliche Klagen verloren, wäre mehr als die Hälfte davon futsch. Das bedeutet, sie müsste wohl mit womöglich mit mehr als der Hälfte ihrer VW-Stämme zahlen und würde damit das Sagen bei VW und damit die Herrschaft über ihre eigene Porsche AG verlieren. Und -ich spinne den Gedanken weiter- ein US-Fond könnte durch Übernahme von Stämmen bei VW die Sperrmino-riät erreichen und das komplette Geschäft lahmlegen.
Ein Ausweg wäre: Rückgabe der VW-Stämme an den VW-Konzern und im Gegenzug Repatriierung der Porsche AG. Was allerdings die frühere Absicht des Porsche-Clans, die Porsche AG aus der Feuerlinie zu nehmen, unterminieren würde.
wir leben in Europa, und es gibt nur einen Weg, zusammen mit Russland und nicht gegen Russland
Ich frage mich natürlich auch, was nun die beste Vorgehensweise ist. Ich halte selbst noch Aktien der Porsche SE, die ich wohl besser im Frühjahr verkauft hätte. Andererseits sind die Kurse nun so tief, dass man sich langsam überlegt, ob man nicht nur nicht verkaufen, sondern stattdessen noch zukaufen sollte.
Das Problem ist, dass wir hier die Ausmaße des Skandals noch nicht überblicken können. Für Deutschland wäre ich da relativ unbesorgt, aber das Rechtssystem in den Vereinigten Staaten ist eben bekannt für seine Absurditäten und Übertreibungen. Politisch gesehen wird es keine Schonung geben für VW in den USA; die Anwälte haben Blut gerochen, die Treibjagd hat begonnen. Das kann durchaus zu einer Zerschlagung des ganzen Konzerns führen.
Bin nicht so drin im Thema, ist evt. eine etwas simple Frage.
Alles lang und breit hier schon besprochen. Bitte einfach nachblättern und einlesen.
Hans Benecker meint heute (AB-Daily) dazu:
"Die VW-Hysterie machen wir nicht mit. Wir sagen dies sehr eindeutig. Über Schuld und Sühne darf natürlich weiter diskutiert werden. Für das, was VW getan hat, gibt es keine Entschuldigung. Wir orientieren uns daran, ob und wie Investments in VW diskutabel sind oder nicht und wie man das macht. Für uns ist es die vierte VW-Chance der vergangenen 28 Jahre. Daraus entstanden regelmäßig die attraktivsten
Kursgewinne in den folgenden zwei bis zweieinhalb Jahren. Die Details dazu in der
„Actien-Börse“. Es wird erneut ein schönes Beispiel dafür, wie man aus der selbstverursachten Katastrophe eines Unternehmens einen Nutzen zieht. Im Übrigen:
Wir orientieren uns relativ eng an den strategischen Überlegungen des am meist-umstrittensten Mannes, nämlich Ferdinand Piëch, zum einen und Martin Winterkorn
zum anderen, der Chef von PORSCHE HOLDING SE bleibt und damit 50,4 % der
VW-Stämme kontrolliert, mithin auch die HV, aber künftig alles hinter den Kulissen.
Keiner von beiden hat eine weitere offizielle Funktion. "