Porsche: verblichener Ruhm ?
zunehmend störend wird. Die Börse mag nichts weniger, als ungewisse Risiken. Die Aufarbeitung und
die juristischen Scharmützel werden, mal wieder (es sei denn man einigt sich aus Image Gründen) ein
paar Jahre dauern. Hoffen wir, dass sich das nicht so auf den Kurs auswirkt, wie damals die Prozessrisiken...
Für mich sind die strengeren Normen schon eine Falle, die, wahrscheinlich auch bei anderen Diesel-Herstellern, Wege zur Umgehung provozierte.
Dumm ist es es, eine solche Falle nicht zu erkennen und noch dümmer, dabei so vorzugehen, dass es sauber reproduzierbar und auch noch als bewußte Betrug auslegbar ist.
Ich gehe davon aus, dass die Trickserei mit den Abgaswerten bei den Autoherstellern als eine Art Kavalierdelikt angesehen wurde und dass im Laufe der Monate weitere Fälle nachgewiesen werden. Das passt zu der auffälligen Schweigsamkeit der anderen Autohersteller in dieser Angegelegenheit.
Die Kosten werden VW deutlich belasten, den Imageschaden sehe ich nur kurzfristig. Einige Käufer werden kalgen,um finanziellen Profit rauszuschlagen. Die meisten jedoch sehen die Abgasprobleme sicher nicht als Huptgrund bei der Entscheidung für das eine oder andere Fahrzeug an. Sonst würden nicht ständig stärker motorisierten und größere Autos gekauft werden, obwohl oft nur eine Person drinsitzt. Wer öfter im Parkhaus parkt, weiß dass auch im Stadtverkehr imer mehr das Fahren im SUV bevorzugt wird.
Ich jedenfalls, fahre seit zig Jahren Diesel und werde dabei bleiben - trotz des höheren Anschaffungspreises und der jetzigen Abgasdiskussion. Dabei sind nicht die niedrigeren Verbrauchskosten sondern das kraftvollere Fahren, gerade im Landstrassenbereich, ausschlaggebend. Mein Fahrzeug wechesle ich jährlich und hatte ab und zu mal zum probieren einen Benziner, bin aber immer wieder beim Diesel gelandet.
Wenn VW beide Alternativen umging und stattdessen -gewiss mit einigem Aufwand- Software zur Umgehung programmierte, dann kann ich die Schuld nicht mehr den Amerikanern zuschieben, die die armen Deutschen durch "fiese Abgas-vorschriften" zu "Notmaßnahmen" "gezwungen" haben. Ich sehe auch keine US-Strafaktion gegen Dieselhersteller, weil der Dieselmarkt in den USA im Grunde keine Rolle spielt.
Wie gesagt, den Stein haben die Deutschen selbst ins Rollen gebracht; die stets kampfbereite EPA brauchte (und MUSSTE) den Ball nur noch aufnehmen. Ich würde sagen: dumm gelaufen. Unfassbar, welche Deppen bei uns die großen Räder drehen.
Interessant wird im Nachhinein, dass einer aus dieser Phalanx der Nieten in Nadel-streifen frühzeitig ausschied und die niedliche Erklärung abgab, wonach er zu demjenigen "auf Distanz" sei, von er damals schon wusste, dass er (zu Recht) ans Kreuz genagelt wird.
Dabei wurde er doch als Winterkorn-Vertrauter zu AUDI geschickt, um dort neue Technologie-Visionen zu entwickeln und umzusetzen.
Dass Hatz aus der Motorentwicklung und Neußer als Entwicklungschef bei Volkswagen da mit drinsteckten, ist auch nicht verwunderlich.
Wenn das das Trio sein sollte, welches die Dummheit angezettelt hat, könnte es durchaus sein, dass Winterkorn tatsächlich glaubte, mit der Rückrufaktion in 2014 seien alle Probleme beseitigt worden.
Dieser Aderlaß wird für Volkswagen kurzfristig schwer zu ersetzen sein.
Ein Ausweg wäre natürlich die Rekrutierung der allzeit geschätzten nützlichen Idio-ten. Sprich: der Teilnehmer an einer Kapitalerhöhung. Je nach Verlauf der Dinge halte ich die für ziemlich wahrscheinlich. Dann müsste natürlich auch der Staat löhnen, was mich anbetrachts der aktuellen Milliarden-Orgien des Bundes besonders freuen würde.
Insofern trifft auch die Amis keine Schuld und es war notwendig, dass Manager, die sich so dusselig anstellen schnellsten gefeuert werden.
Meines Erachtens müßte zumindest auch der BR-Chef Osterloh seinen Hut nehmen. Er ist dasjenige AR-Mitglied, dass nach dem Abgang FPs den meisten Durchblick im Unternehmen hatte und bestens vernetzt war.
Diese Runde hat VW eindeutig verloren !
.. eine Bank Händlern den Kauf von VW-Aktien?
" Die schwedische Bank Nordea (Nordea Bank Aktie) hat ihren Händlern vor dem Hintergrund des VW (Volkswagen Vz Aktie)-Skandals um manipulierte Abgaswerte bei Dieselmotoren den Kauf von Volkswagen (Volkswagen Vz Aktie)-Aktien untersagt.
Was soll damit verhindert werden? Könnten andere Banken da nachziehen?
Und könnte dies sich auch die PSE sich ausweiten?
Habe sowas noch nie zuvor gelesen, dass dies von einer Bank gehandhabt wird.
Unternehmen dieser Größenordnung läßt man fast nie untergehen - denk doch an die Bankenkrise und an die Auotkirse in den USA. Da wurde GM auch aufgefangen.
Doch ich denke nicht, dass es so extrem kommen wird. Es hat sich an den Produkten des Konzern ja nichts geändert.
Allerdings könnte die Möglichkeit, vernünftige Dividenden auszuschütten durch die Schadensbegleichung auf einige Jahre versperrt sein, mit den entsprechenden Folgen für den Kurs. Als Beispiel könnte man da die Deutsche Bank nehmen, die nun auch schon seit einigen Jahren mit dem Abarbeiten der Prozesse aus der Ackermann-Zeit belastet ist und Kurs-mäßig nicht wieder auf die Beine kommt.
Man kann zwar einschätzen, wie die finanziellen Folgen maximal werden könnten aber nur sehr schwer, wie hoch sie realistisch sein werden.
So gesehen könnte man VW / Porsche derzeit in die Gruppe der Zocker-Papiere einstufen, da jede neue Meldung extreme Ausschläge in die eine oder andere Richtung verursachen kann.
Ich habe den Teilausstieg im Frühjahr leider verpasst und kann jetzt mit büssen und traurig sein, die Papiergewinne vom Frühjahr nicht realisiert zu haben.
Aber ansonsten stimme ich dem zu. Abwarten, bis die Kanonen nicht mehr donnern und der Rauch sich gelegt hat.
Vielleicht frohlocken dann diejenigen hier, die nach der Devise "kaufen, wenn die Kanonen donnern" vorgegangen sind. Ich gehöre allerdings nicht zu denjenigen, da ich schon hoch investiert bin. Doch in Panik bin ich noch nicht verfallen.
Die Sache war natürlich eine große Täuschung.
Aber jetzt wird wieder auch schon wieder etwas zu stark dramatisiert.
Einige wenige der 600.000 Mitarbeiter haben falsch gehandelt, aber
alle anderen Beschäftigte, die Autos, die Technik sind doch völlig unschuldig an diesem Geschehen
Gemessen an anderen Skandalen in dieser Welt, wird diese Sache
auch wieder zu korrigieren sein.
Die Kurse haben korrigiert, als hätte man alle Wagen ohne Motor
ausgeliefert. Aber es war "nur" eine Manipulation einiger weniger
Menschen an einem Teil der Produktion.
Zunächst zum Markt/Dax:
"die Deutsche Börse hat sich in den vergangenen drei Tagen im sehr großen
Umfang ausgeschüttelt. 24 Mrd. € Umsatz im DAX und gut 2 Mrd. € im MDAX
entsprechen fast 4 bis 4,5 % des Freefloat, also der tatsächlich umlaufenden freien
Aktien. Da es dafür keine ganz genaue Zahl gibt, wären auch 5 bis 6 % zu schätzen.
VW schaffte gestern erneut 1,25 Mrd. €, alle vier Auto-Aktien zusammen (inkl. CONTINENTAL) 2,45 Mrd. € und damit rund die Hälfte des DAX-Umsatzes von knapp 5 Mrd. €. Das nennt man einen Ausverkauf.
Diesen Ausverkauf gab es in den vergangenen 15 Jahren nur zweimal. Im März
2003, mit dem absoluten Tiefststand des DAX bei damals 2.500 Zählern und eben-falls im März 2009. Was kam anschließend? In den folgenden Monaten legte der DAX im ersten Fall um 280 % in 11 Monaten zu und im zweiten Fall um rund 100 % in 24 Monaten. Ab jetzt wie viel? Das ist die Wette, die in den kommenden drei bis vier Wochen beginnen kann."
Und speziell zu VW:
"...Der Fall VOLKSWAGEN mit den noch offenen Erkenntnissen und entsprechenden
nervösen Reaktionen. Wir schlucken das. Der VW-Skandal ist nicht kleinzureden,
natürlich nicht. Aber eine kühlere Betrachtung mit Sachverstand möchten wir einigen Vertretern der deutschen Wirtschaft durchaus nahelegen. Was gestern und wahr- scheinlich heute noch geboten wird, zeugt nicht von großer Kompetenz.
...
Mit VW war immer viel Geld zu verdienen. Es ist einer der bekanntesten Namen
und eines der aufregendsten Kursbilder, die sich für die letzten 20 Jahre darstellen
lassen. Die aktuelle Situation entnehmen Sie dem Kursbild auf der nächsten Seite.
Nun sind Sie selbst dran und stellen sich folgende Frage: Ab wann haben PORSCHE
und Herr Wiedeking und natürlich PORSCHE und Herr Piëch die VW-Story begonnen
und bis zur berühmten Spitze der Fehlspekulation in den Stämmen gesteuert?
Jedenfalls waren sie in den fraglichen Zeiten die größten Käufer im VW-Markt und
kontrollierten über ihre Käufe von Stämmen das Gesamtbild. Der Einsturz von 2009
hat eine interessante Parallele zum aktuellen Vorgang. Es kommt darauf an: Wie steuert man jetzt, im Zuge der bekannten Probleme, den möglichst optimalen Einstieg? Fälle dieser Art haben wir schon häufig vorgeführt und diese Frage allein lohnt, dass Sie unserer Einladung zum Seminar in Düsseldorf am 10. Oktober folgen. PORSCHE machte daraus ein Milliardenvermögen."
Ich meine, durch diese Brille sieht die ganze Malaise schon etwas hoffnungsvoller aus. Warten wir also ab, ob/bis sich bald ein Licht am Ende des Tunnels zeigt. Und hoffen wir, dass dieses Licht nicht ein entgegenkommender Güterzug ist...
Ich schaut deshalb in den letzten Tagen nicht so oft bei ariva rein und las auch nicht alle Kommentare - es waren einfach zuviel. Hab deshalb dein gestriges Zitat sicher übersehen.
Nun zum Guten im derzeitigen Schlamassel: Ich denke, mit Matthias Müller kommt derjenige an die Spitze, der am ehesten derzeit die Chance hat, den Karren wieder in Spur bringen. Jeder andere Kandidat, insbesondere ein Technik-fremder würde derzeit die Verunsicherung erhöhen.
Zwar rieb sich FP darob die Hände, aber keineswegs wegen Wiedeking. Dessen exzellente Arbeit anerkannte FP sicher zu jeder Zeit. Parallel zur Übernahmeschlacht tobte aber noch die Familienfehde, in deren Verlauf es FP eine Genugtuung war, dem Porsche-Clan sein Spielzeug wegzunehmen. Und er drehte es sogar noch so, dass die Porsches selber bei VW angekrochen kamen und FP ihnen genüsslich "half". Die Quitttung dafür und den vorläufigen Höhepunkt der Schlacht haben wir ja kürzlich erlebt, als die Porsches FP für seine ruchlose Tat in die Wüste schickten. Jedenfalls war das die Absicht. Wer's glaubt...
JEDES Mitglied des Porsche-Clans und des Piech-Zweigs sollte ein übergelagertes Interesse am Benefit der Porsche AG haben und deshalb der Lösung aufgeschlossen sein, die Porsche bisher am meisten einbrachte: die Ära Wiedeking.
Wiedeking könnte nach meiner Auffassung eine wichtige Säule bei der Rekonvales-zenz des VW-Konzerns werden. Zumal im Tandem mit Müller.
Zu 2: Ich würde abwarten, bis die Serie an Hiobsbotschaften abreißt und ein erstes Bild entsteht mit dem Eindruck: schlimm, sehr schlimm, aber das war's dann. Die Börse wird mit dem Schlimmsten fertig, aber eines hasst sie: Ungewissheit - die muss weg. Dann kann sich der Kurs wieder erholen. Denn egal was war: der Kurs-verfall dürfte bei weitem überzogen sein. Ich vertraue dem Instinkt und der Erfahrung von Altmeister Bernie.