Porsche: verblichener Ruhm ?
Wer meine übrigens Chartanalysen einmal genau angeschaut hat, hat festgestellt, dass ich mich vorzugsweise an Horizontallinien orientiere (Unterstützungen, Wider- stände). dann noch Trendlinien-/kanäle. Bei allen anderen Finessen (Candlestick-Muster oder gar Wellentheorie) bin ich vorsichtig bis skeptisch. Was ja auch wieder seine empirischen Hintergründe hat: je einfacher ein Signal zu verstehen ist, desto eher orientiert sich der Markt daran und desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass das Signal greift. Bei komplexen Signalen kommt es oft zu unterschiedlichen Interpretationen durch den Markt mit den entsprechenden Folgen.
Ebenso ist es es bei fundamentalen Fakten: manche sind schwer zu interpretieren und führen bei unterschiedlichen Anlegern zu unterschiedlichen Anlageentschei- dungen.
Eins noch zu Merckle :
Als klar war, dass Porsche die Mehrheit an VW hat, hätte nach jeder Logik der Kurs
( Merckle ist bei ca. € 500 short gegangen ) fallen müssen.
Wer hat daran gedreht, dass der Kurs dann auf über € 1.000 weiter geklettert ist ?
Müsste doch eigentlich beantwortet werden können, da im Verhältnis nicht viele Aktien frei gehandelt wurden.....
gung bzw. den Ausbau auf 75% an. Darauf hin gingen viele Short, auch Merckle. Als Porsche dann plötzlich die Katze aus dem Sack ließ, brach die große Panik aus: jeder der Short war, musste sofort und zu jedem Preis eindecken. In der Folge explodierte der Kurs der VW-Aktie und die Halter von Shortpositionen erlitten Mega-Verluste, die heute noch Gegenstand der Zivilklagen in Braunschweig und Hannover sind.
Folgen: Schweizer können jetzt fürn Appel und ein Ei die Supermärkte in Konstanz leeräumen und sich den Tank zum Schnäppchenpreis füllen. Deutschland werden von den Schweizern die Waren aus der Hand gerissen. Schweizer Waren sind für Länder der Eurozone ab heute praktisch nicht mehr zahlbar. Der Warenverkehr dürfte weitgehend zum Erliegen kommen, Liefer- und Leistungsverträge werden in Massen gekündigt und die Schweiz sich in Europa wirtschaftlich isolieren.
Der Schweizer Aktienindex SMI verliert sofort mehr als 9 % auf 8.363. Ende offen.
Waren der Euroländer verbilligen sich in allen Ländern, in den Dollar-basiert abgerechnet wird. Die Folge werden horrend steigende Umsätze und Gewinne sein.
Importe werden sich umgekehrt verteuern. Länder mit positiver Handelsbilanz (wie Deutschland) werden ganz erheblich profitieren, quer durch sämtliche Branchen.
Ein Tag, wie ich ihn selten erlebt habe, mit erdrutschartigen Folgen.
Von mir vermutete Ein- oder Ausstiegsmarken poste ich aber meistens. Zuletzt am 13.01. (#11039.).
Von "Wiedereinstiegs- und Aussstiegskursen" halte ich nichts. Ich inverstiere ausschließlich sehr langfristig. Fürs schnelle Geld nehme ich Turbos (die ja nicht umsonst so heißen).
gekauft hast.
Was hätte dir dann die Charttechnik Ende 2007 geraten ???
Ich persönlich gebe nichts auf CT und nicht sehr viel auf Fundamentaldaten, weil beide eben die Vergangenheit beschreiben. Ich versuche stattdessen abzuschätzen, was die kommenden Möglichkeiten einer Firma sind. Da geht es um anstehende Events, Innovation, Produkte, Zukäufe, Markenstärke, Hoffnungen, Zweifel, emotionale Dinge. Vor allem versuche ich mir vorzustellen, wie die anderen Marktteilnehmer eine Firma sehen werden. Es ist ja egal, was ich von einer Firma halte, wichtig ist was "der Markt" von ihr hält.
Für diese Woche unterbreite ich auch gleich meinen Vorschlag :
" Wowereit wechselt in die Wirtschaft "........
"Es ist ja egal, was ich von einer Firma halte, wichtig ist was "der Markt" von ihr hält."
widersprichst Du Deinem bisherigen Urteil komplett und übernimmst meine Ansicht.
Du hast ja bisher PSE dafür kritisiert, dass sie "überflüssig" sei, weil sie nichts herstellt.
Während ich gesagt habe, das Unternehmen als solches ist mir wurscht, mir täte es auch ein Stück Holz, solange nur der Wert/Kurs steigt. Nun sagst Du plötzlich das selbe. Ist am Ende das Erdbeben in Zürich dran schuld?
Im übrigen. wie willst Du wissen, was der "Markt von einer Aktie hält"? Du ahnst es vielleicht: mit einem Blick auf den Chart - "Chartanalyse". Willkommen im Club.
"Mit Deinem Statement
"Es ist ja egal, was ich von einer Firma halte, wichtig ist was "der Markt" von ihr hält."
widersprichst Du Deinem bisherigen Urteil komplett und übernimmst meine Ansicht. "
Ich kann nicht sehen, dass ich mir damit widerspreche. Was die PSE angeht, ist es doch nicht nur ich, sondern eben "der Markt", der die Firma nicht schätzt. Siehe den Kurs.
"Du hast ja bisher PSE dafür kritisiert, dass sie "überflüssig" sei, weil sie nichts herstellt."
Das habe ich nie gesagt. Natürlich stellt die PSE als Holding nichts her. Ich meine, sie sollte in andere Unternehmen als nur VW investieren. Da sie das nicht tut, halte ich sie in der Tat für überflüssig.
"Im übrigen. wie willst Du wissen, was der "Markt von einer Aktie hält"? Du ahnst es vielleicht: mit einem Blick auf den Chart - "Chartanalyse". Willkommen im Club."
Ich kann es natürlich nicht "wissen". Ich versuche, es abzuschätzen. Mit Hilfe von News, Interviews, Blogs, Foren, etc. Aber nicht mit CT.
Als erfahrener Anleger solltest du jedoch wissen, dass in der Wirtschaft Prozesse ablaufen, die in der irgendwann in der Vergangenheit beginnen und irgendwann enden. Das Wenigste, was morgen geschieht, beginnt gerade eben zur Sekunde.
Auch die kommenden Möglichkeiten von Firmen basieren darauf, was in den letzetn Jahren in diesen Firmen geschah, erwirtschaftet und entschieden wurde.
Insofern gegen die Fundamentaldaten Aufschluß darüber, wie die betreffende Firma aufgestellt ist, die Zukunft zu meistern.
Der Chart zum Kursverlauf bildet das Verhalten der Anleger über einen Zeitraum ab. Dies Verhalten hat meist ebenfalls in der Vergangenheit (gestern, vor einem Monat oder länger) begonnen und endet heute morgen oder später.
Den Chart zu lesen bedeutet nichts anderes als zu versuchen, das Verhalten der Anleger zu zumindest tendenziell zu erkennen. Da nicht davon auszugehen ist, dass alle Anleger ihr Verhalten gerade jetzt zur Sekunde 100% ändern, kann man (wenn man's versteht) daraus durchaus Schlüsse für die weitere zeitliche Entwicklung ziehen.
Da es um Überlagerungen des Verhaltens vieler Anleger geht ist das sicher nicht ganz einfach. Insbesondere deshalb, weil Großanleger, die große Partien kaufen oder verkaufen wollen, verscuhen ihr Kursziele zu verschleiern.
Aber ich glaube, dass alles ist die als "Mathematiker" natürlich alles klar. Du wirst, wie wir alle vor dem Einstieg schauen, wie's bei der Firma die letzten Jahre gelaufen ist, ob Dividende gezahlt wurde, ob der Vorstand kompetent erscheint und ob der Kurs gerade ein relatives Top oder Tief markiert hat. Denn ansonsten könntest du agrnicht abschätzen, ob sich die "...anstehende Events, Innovation, Produkte, Zukäufe, Markenstärke, Hoffnungen, Zweifel, emotionale Dinge ..." Dinge alle umsetzten lassen.
Ich denke, du wolltest mal wieder ein wenig provozieren, weil du gearde nichts anderes zu tun hattest.
Spässchen gemacht? Was glaubst Du denn, woher die "News, Blogs, Foren etc." ihre Weisheiten haben? Hier im Netz kann doch jeder daherlabern, ohne dass ihn jemand kontrolliert. Im besten Fall liest man ein Statement eines Kommentators oder Analytikers, der nicht gegen Bares eines Auftraggebers schreibt. Aber selbst dann frage ich: woher hat der seine Weisheiten? Mit dem Löffel gefressen? Die Antwort verrate ich Dir gerne: er hat entweder bei anderen abgekupfert oder er hat sich die Mühe gemacht, richtig zu recherchieren und....Chartanalysen (!) anzuschauen.
Wie auch immer: nie wird Dir einer auf die Nase binden, woher der Mist stammt, den er verzapft. Wenn Du Dir aus dem geschwalle solcher Pappnasen einen Meinungsbrei bildest und daraufhin eine Anlageentscheidung triffst, ist die Chance groß, dass es ein Griff ins Klo wird.
Aber deshalb ist noch lange nicht alles verloren: jeder hat die Möglichkeit, sich heutzutage mit neutralen Werkzeugen ein reales und unverfälschtes Bild zu machen. Ein Weg dazu ist die Chartanalyse. Charts lügen nie.
Was News etc. angeht: Man liest einfach viel aus verschiedenen Quellen. Nehmen wir z.B. Tesla heute und gestern (über die PSE gibt es ja leider nichts zu lesen): Der CEO hält Dienstag Abend eine Rede und gibt eine lange Pressekonferenz. Die liest man im Wortlaut. Er spricht von Absatzproblemen in China und dass Tesla 2020 Gewinn machen wird. Ein Forist postet Dez.-Zulassungszahlen in DE: 165 Teslas, mehr als 7er-BMW (164). Musk hatte letzten Okt. aber noch 1000 versprochen. Tech Blogs posten (vermutete) Features des Model X. Verkaufsstart ist unklar. Gängig ist Ende diesen Jahres, man hat aber auch schon Anfang 2016 gehört. Musk sagte vorgestern seltsamerweise "this summer". GM präsentierte am Montag seinen neuen BEV, der 2017 kommen soll und direkt gegen Teslas Model 3 positioniert ist. Die Gigafactory soll jetzt plötzlich Batteriepreise halbieren, nicht mehr bloß um 30% senken. Beiläufig ist Musks SpaceX-Rakete letzten Samstag nicht wie geplant gelandet, sein Hobby Marsbesiedlung geistert durch die Medien, und er lässt sich zum dritten Mal scheiden. Usw., usw. So kann man sich ein Bild machen und in diesem Fall mit einem Short agieren. Sehr erfolgreich. Nichts davon hättest du aus einer CT ablesen können.
Bezeichne mich aber deshalb nicht als Mathematiker, weil mein Berufsleben sich überwiegend um andere Themen drehte.
Zu #11065 Tesla - hättest du vorher Tesla denn auf Basis der Fundamentaldaten gekauft oder auf Basis von Phantasien? Tesla muß Phantasien erzeugen um an das Geld zu kommen, ihre Entwicklungen voiran zu treiben (da sie ja auf absehbare Zeit nicht verdienen werden). Es ist für mich durch nicht gerechtfertigt, dass Tesla mit mehr als der Hälfte der MK von BMW bewertet wird.
Nur: WANN der günstigste Zeitpunkt zum Ein- oder Ausstieg gekommen ist, darüber sagen fundamentale Fakten nichts. In dem Moment wo sie publiziert werden, ist die Katz schon längst den Baum rauf. Smart Money weiß das schon lange vorher. Aber am Chart verrät sich jeder.
Da hilft nur eine genaue technische Analyse (Chart, Candlesticks, Bollinger, RSI, MACD usw.).
Das alles hat mit dem Beruf im Zivilleben null zu tun. Kein noch so hohes Amt und keine noch so fundierte Ausbildung schützt vor Fehlern an der Börse. Wer glaubt, er sei von Beruf wegen besonders befähigt, hat schon verloren. Ich spreche aus eigener Erfahrung.
Übrigens habe ich auch mal eifrig an die Kraft des Faktischen (Fundamentalen) geglaubt. Bis ich auf den Allerwertesten gefallen bin, weil der CEO die Buchhaltung frisiert hat: minus 33%.
In einem anderen Fall hat der Finanzvorstand gekündigt: minus 18%.
In einem weiteren Fall wurden wir einfach enteignet. Nicht vom Staat Guinea-Bissau
oder der inneren Mongolei. Nein, von der Bundesrepublik Deutschland und seinem Finanzminister Peer S. Die Aktie heißt heute noch HRE und gehört zu 100% dem Staat. Und von meiner Abfindung hab ich mir nen Lolli gekauft.
Millionen Rentner haben ihre Rente mit Telekom verzockt, weil ihnen ein gewisser Herr Aaron Leibowitz alias Ron Sommer Stories erzählt und Bären aufgebunden hatte.
Auch im Fall Porsche kam die Gründung der SE auch dem heiteren Himmel. Damals konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich mir den letzten GB übers Bett nageln oder doch lieber in die Haare schmieren soll.
Jetzt darfst Du Dich über Deine Teslas freuen, weil es da hingehauen hat. Aber da Du ja Mathmatiker bist und etwas von Varianzanalyse verstehst, wirst Du bestimmt nicht von einer auf Viele schließen.
"Wer glaubt, er sei von Beruf wegen besonders befähigt, hat schon verloren"
Auch das habe ich nie behauptet. Den Math habe ich nur am Rande erwähnt, um meine Skepsis gegenüber CT zu untermauern. Ich glaube aber keineswegs, dass ein Mathe-Studium zum erfolgreichen Börsenhandel befähigt. Wenn überhaupt eines, dann Volkwirtschaft oder Psychologie.
Nehmen wir z.B. das gestrige Schweizer NB-Debakel. Das hätte keine CT vorausgesagt. Mit volkswirtschaftlichen Überlegungen hätte man nach wegen des fallenden Euro und spätestens nach dem EGH-Statement wegen der EZB-Anleihenkäufe aber vielleicht vorher daruf kömmen, dass die SNB nicht mehr weiter machen kann mit ihren 1,20. Bin ich aber leider nicht.
Noch zum CHF: auch da liegst Du mit der Behauptung, die CT hätte nichts gebracht, wohl aber die volkswirtschaftliche Überlegung, schief. Erstens sollte jeder "volkswirt-schaftlich" denken, auch der CT-Orientierte. Zweitens kann man mit Überlegungen nicht Dinge vorhersehen, die von den Protagonisten explizit geheim gehalten werden. Die SNB wollte diesen Coup ja überraschend durchziehen, ohne dass es jemand ahnte und ohne dass jemand vorher reagieren konnte. Komm mir also nicht mit "volkswirtschaftlichen Überlegungen".
Bei Porsche wolltest Du solche Überlegungen nicht gelten lassen, als ich sagte, der Kurs gehe nach dem Gewinn des Prozesses in Stuttgart durch die Decke.
"Bei Porsche wolltest Du solche Überlegungen nicht gelten lassen, als ich sagte, der Kurs gehe nach dem Gewinn des Prozesses in Stuttgart durch die Decke."
Wo soll ich denn das gesagt haben? Das ist doch der einzige Grund, warum ich meine PSE immer noch halte. Ich hoffe, dass wir dann wenigstens bei 85 oder so landen. Habe ich doch x mal gesagt. Übrigens auch nichts, was man aus CT sehen könnte, sondern in diesem Fall rein Betriebswirtschaftliche Überlegungen. Die Rückstellungen für Prozessstrafen fallen weg. That's it.
Ich sehe schon, wenn wir hier noch etwas weiter machen, werden wir über kurz oder lang das Wissen zusammentragen, was ein Börsianer (oder Händler allgemein) beherzigen sollte.
Quelle : Spiegel
Als Gegenleistung hat er eine Gewinnbeteiligung erhalten, die sicher höher war, als allgemein üblich.
Und wenn er dann hohen Gewinn macht, so sollte man ihm das nicht verübeln.
Wenn ich als Aktionär bei einer Firma zusätzlich mit meinem Privatvermögen oder einem Teil davon Bürgen sollte, würde ich mich auch nicht mit der normalen Dividende begnügen.
Mein Beitrag sollte weder Neid noch Missgunst ausdrücken......