Die Klimaritter, eine antikapitalistische Revolte
Seite 111 von 158 Neuester Beitrag: 27.12.22 12:49 | ||||
Eröffnet am: | 01.05.16 00:56 | von: lumpensamm. | Anzahl Beiträge: | 4.948 |
Neuester Beitrag: | 27.12.22 12:49 | von: hello_again | Leser gesamt: | 920.462 |
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Aus all dem folgt einerseits, dass wir am Anfang einer Welle zunächst sprunghafte Anstiege in Infektionen, aber extrem wenig schwere und fatale Fälle sehen. Die nahezu identische Symptomatik mit anderen Virenerkrankungen (RSV, Influenza, HCovx) lässt Covid 19 Wochen und Monate lang unerkannt fortschreiten, bis das Virus letztendlich in die Pflegeheime gelangt und die Katastrophe durch abruptes Peaksterben offensichtlich wird. Zu diesem Zeitpunkt ist die Welle aber längst gelaufen, die Infektionsraten in der Masse der Bevölkerung sind bereits rückläufig, während die Todesraten noch steil steigen. Eine soziale Maßnahme zu diesem Zeitpunkt ist so gut wie wirkungslos. Sie verhindert nur, dass sozial weniger aktive, aber ungefährdete Bevölkerungsanteile nicht infiziert und immun werden. Diese sind später der Trigger für die nächste Welle in der nächsten Saison.
Zur globalen Verbreitung von Coronaviren ist leider erschreckend wenig bekannt. Klar ist aber, dass die weit verbreiteten Coronaviren, die meist nur eine Erkältung verursachen, vornehmlich Kinder und deutlich abgeschwächt Ältere treffen. Damit ist wohl auch die weitgehende Immunität von Kindern gegen Covid-19 zu erklären. Bei den Älteren schwächt sich das Immunsystem sukzessive ab, weshalb da die Kreuzimmunität über die Zeit schlicht „vergessen“ wird.
Da einige der Coronaviren in Asien das Licht der Welt erblickt haben, drängt sich neben der altersspezifischen Immunität auch die Hypothese einer geographisch inhomogenen Immunität auf. Die Zahlen in Japan, Süd-Korea, Thailand, Singapur und Taiwan sind so signifikant niedriger, dass fast kein anderer Schluss übrig bleibt. Zudem hat man unlängst während der zweiten Welle in Japan bei sage und schreibe fast 50% der symptomlos Positiven eine Antikörperantwort gemessen. Das heißt das Virus ist durch, es ist überall, Maske hin oder her. Nur sind eben die Menschen eben größtenteils immun. Gerne zieht man die hygienische und kontaktarme Kultur oder eben die Masken als Erklärung für den asiatischen Coronaerfolg heran. Aber dagegen spricht zum Einen, dass die Masken im Rest der Welt den Effekt bisher nicht erzielen konnten. Zum Anderen widerlegt diese Hypothese, dass Grippe und Lungenentzündung in Asien zu den Top 3 der Todesursachen erzählen. So kommt beispielsweise Japan in dieser Hinsicht auf fast die 3-fache Todesrate von Deutschland. Nimmt man die wissenschaftliche Evidenz, die gegen die Masken spricht, hinzu, liegt der Schluss nahe, dass die Masken tatsächlich hauptsächlich kulturell motiviert sind.
Die Drostenhypothese der Aerosoltransmission ist übrigens so neu nicht. Sie existiert auch bei der Grippe seit Jahrzehnten. Angesichts der rasenden Verbreitung über den Erdball und der japanischen Antikörperstudie ist sie zumindest bei Covid-19 durchaus plausibel. Lässt man sie zu, ist eine weitgehende Immunität der Bevölkerung zwingender Schluss, da beißt die Maus keinen Faden ab. Die schwerer wiegenden Folgen konzentrieren sich dann auf die rel. kleinen Bevölkerungsanteile, die dem Virus alters- und krankheitsbedingt nichts entgegenzusetzen haben. Es ist ein aberwitziger Irrglaube, diese vielleicht 0,1% schützen zu können, indem man die anderen 99,9%, von denen zudem 80% sowieso immun sind, aufs Ineffizienteste kontrolliert.
Stattdessen wäre es viel zielführender, eben diesen kleinen Teil gezielt zu schützen. Das kann, wenn es die Menschen selbst verlangen, auch Isolation sein. Dass es auch anders geht, zeigt wieder Japan, das die weltweit wohl beste (und vermutlich teuerste) gesundheitliche Versorgung der Alten auf die Beine gestellt hat. Die Pflegeheime sind medizinisch fast wie Krankenhäuser ausgerüstet. Deshalb infizieren sich nicht nur sehr wenige der Risikogruppen, sie werden obendrein auch bestens versorgt. Es ist sogar nicht unüblich, einen Pflegeplatz in einem Krankenhaus zu buchen. Das Resultat: Nummer 1 bei Lebenserwartung und unter den Topperformern bei der Covid-19-Todesrate. Ganze 13 Tote auf 1 Million Bürger stehen dort zu Buche. In Deutschland, wo die Regierung ständig betont, dass uns alle anderen für den Corona-Erfolg beneiden, zeigt der Todeszähler das Zehnfache, was zum Einen dem Top-Gesundheitssystem und zum Anderen der Tatsache geschuldet ist, dass bei uns erst 2018 25.000 Wackelkandidaten durch die Grippe fortgetragen wurden. Die politischen Maßnahmen haben sicher am Wenigsten dazu beigetragen.
https://www.achgut.com/artikel/viraler_irrsinn_aufstand_der_experten
„ In den Beschlüssen der Bkin/MP/innen-Konferenz (Anonymous 2020) kann die Autorengruppe allerdings keine Fortentwicklung des Verständnisses für die Eigenheiten dieser Epidemie und für die Anforderungen an Steuerungsparameter sowie die Kommunikation deren Ergebnisse erkennen. Stattdessen überwiegt der Eindruck, dass die Verantwortlichen auf den immergleichen Vorgehensweisen beharren und Maßnahmen sogar noch verstärken, an deren Wirksamkeit und Akzeptanz es aus wissenschaftlicher Sicht größte Zweifel geben muss ... Auch wird teilweise offen zur Denunziation aufgerufen, indem auf kommunaler Ebene digitale „Meldebögen“ zur Verfügung gestellt werden. An diesen Beispielen kann gut illustriert werden, dass das wirkungsarme Konzept, das in Deutschland verfolgt wird, eigentlich nur noch durch seine negativen Konsequenzen imponiert. ... Man kann diese Problematik als hermeneutischen Tunnelblick verstehen, der keine anderen Informationen mehr zulässt. ... Die Situation ist dringlich, denn wenn man die Zahlen zur ansteigenden Testprävalenz zur Kenntnis nimmt (in Deutschland von unter 1% auf 2,5%, in Frankreich bis 12%, in Spanien bis 20%) – was sagen uns diese Zahlen? Diese Informationen können nur bedeuten, dass sich die Epidemie in der Bevölkerung trotz aller Einschränkungen praktisch ungehemmt ausbreitet. Eine beratungsoffene Regierung könnte hier mit einem neuen Briefing, einem neuen Narrativ ansetzen: Mit der Epidemie müssen wir leben, sie wird im Winter deutlich zunehmen, lasst uns die Mitbürger und Mitbürgerinnen, die sich in besonderer Gefahr befinden, schützen und optimal versorgen.“
Weil hier auch Spanien erwähnt wird, will ich an dessen Beispiel die Diskrepanz zw. suggerierter Panik und relativ banaler Realität zeigen. Die verfügbaren Daten sehen so aus, als würde die 2. Welle schlimmer werden und als müsste wieder dasselbe getan werden, was sich schon in der ersten Welle als katastrophal entpuppt hatte.
Die Politik hat mittlerweile in einen regulatorischen Furormodus geschaltet. Jegliche Analysefähigkeit ist ihr abhanden gekommen. Sie hätte sich sonst längst genauer mit der Empirie auseinandergesetzt und hätte über Behandlungsmethoden, Panikfehlern oder simpel über Zinkdefizite in der spanischen Bevölkerung gelernt. Stattdessen wird das Wirkungslose und/oder Kontraproduktive wieder und wieder appliziert, in der Hoffnung, einen Zufallstreffer zu landen oder vielmehr, politisch davon zu profitieren.
A: früher anfangen, sich zu infizieren
B: eine höhere Dynamik aufweisen
als die Jungen und Alten. Die Mittelalten haben einen Job, viele Freunde, Aktivitäten, Kontakte, mit einem Wort sie leben intensiver und sind damit Herberge der Superspreader. Die Alten leben etwas zurückgezogener und weniger aktiv. Teils ist das auf die weniger zur Verfügung stehenden Gleichaltrigen, teils auf abnehmende körperliche Leistungsfähigkeit und zunehmende Gebrechen zurückzuführen. Die ganz Jungen gehen in Kindergärten oder Schulen, zehren im Kleinkindalter noch vom ererbten Immunsystem, haben aber kurz darauf schon ihre eigene Immunität gegen Coronaviren erworben und verfügen noch über ein ausgezeichnetes Lernvermögen des adaptiven Immunsystems. Das senkt die Infektionen.
Niemand weiß, wie groß die erste Welle tatsächlich war. Aufschluss darüber könnte die jetzt rollende Welle geben. Sie sollte eigentlich kleiner als die erste sein. Aber man weiß leider nicht, wann das Virus tatsächlich erstmals in Deutschland aufgetaucht ist. Die Länge könnte also damals kürzer gewesen sein als dieses Mal. Dafür gibt es heute bereits eine höhere Immunität in der Bevölkerung, zumindest im Westen und Süden der Republik. Eine wellenartige Ausbreitung bis zum Höhepunkt wäre deshalb nicht überraschend.
Wie dem auch sei, man sieht sehr deutlich, dass sich der Anfang der aktuellen Welle fundamental vom Anfang der ersten Welle unterscheidet, aber nur, weil letzterer eben nicht erfasst wurde. Man hatte dieses Infektionsgeschehen über Wochen und Monate nicht auf dem Radar, obwohl es da war. Man merkte es nicht, viell. u.a. weil zeitgleich eine kleine Grippewelle rollte und man die wenigen Toten dieser Grippewelle anheftete.
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/...e.pdf?__blob=publicationFile
Aber klar, im Prinzip sagt man dort dasselbe wie ich. Die Dunkelziffer ist riesig und das Ding ist um Welten weniger gefährlich, als man uns einredet. Das Interessante wären eigentlich die Anomalien in der CFR, wenn man Länder mit ähnlichen Testumfängen vergleicht. Daran sieht man, dass tatsächlich etwas anderes als das Virus zu den katastrophalen Todeszahlen geführt haben muss. Diese Annahme wird bestätigt durch die zeitliche Anomalie in der CFR innerhalb dieser Länder. War es damals bei weniger Fällen als heute super dramatisch, ist es heute plötzlich so banal wie in Deutschland. How come? Keine Fragen. Weder in der Politik noch in den Medien. Wo keine Fragen gestellt werden, gibt es auch keine Antworten. Die werden aber dringend gebraucht, wenn man Covid-19 den Schrecken nehmen will.
Der Spiegel ruft mal wieder den Weltuntergang aus. Corona macht (ganz) langsam schlapp als Beelzebub, jetzt muss das CO2 wieder ran.
"Die befürchtete Klimaapokalypse wäre nicht die erste ihrer Art, erklären Forscher in einer Studie, die in der Fachzeitschrift "Nature Geoscience" erschienen ist. Sie konnten erstmals eines der größten Massenaussterben der Erdgeschichte vor 252 Millionen Jahrenkomplett rekonstruieren - und ziehen beunruhigende Schlüsse für unsere heutige Zeit."
Ich bewundere die Wissenschaft für ihre Sicherheit, mit ein paar 250 Millionen Jahre Proxy-Spuren (Boron, pH Wert) und einem Computermodell, das aus mehr Annahmen als Erkenntnissen besteht, ein 100%-Urteil zu etwas zu fällen, was gar nicht quantifizierbar und terminierbar ist. Genau so geht Wissenschaft, das ist perfekt. Dazu passt der perfekte Journalismus, die perfekte wissenschaftliche Erkenntnis als unumstößlichen Fakt anzuerkennen und dieses Ergebnis perfekt in unsere Zukunft strichzuverlängern.
In Wahrheit basteln die Wissenschaftler aus ihren Ängsten und politischen Ansichten ein Computermodell, feiern am Ende, dass die CO2-Katatstrophe, die bereits in ihrem Modell steckt, auch hinten als Ergebnis herauskommt. Und weil das so ist, muss genau das auch stimmen, denn zu der (wie nochmal beobachteten und terminierten?) Tatsache des Massensterbens gibt es nur eine mögliche Ursache. Da die jetzt mit dem glorreichen Modell gefunden ist, kann man beruhigt alle anderen ausschließen. Hier sind auf beiden Seiten wahre Geistesgrößen am Werk. Aber halt! Da fehlt noch was! Ich warte noch darauf, dass die ganz große politische Koalition des Widerstands gegen den Weltuntergang noch ne ordentliche Schippe auf die Corona Billion drauflegt. Wäre ja doof, wenn wir Corona überlebten und anschießend wegen der außer Rand und Band geratenen Photosynthese krepierten.
Es bleibt zu hoffen, dass Corona die Umtriebe der Wissenschaft, Medien und Politik offenlegt und die Menschen gegen den blanken Wahnsinn rebellieren.
Für letztere ist mal wieder ein frisches Gesicht am Start, um die Spannung im Corona-Drama aufrecht zu erhalten. Als die Fallzahlen zwar stiegen, aber die Todeszahlen quasi auf Null verharrten, haben sich die ersten Blockwarte aus den Höhlen gewagt und die Luft frische Luft der Erkenntnis geatmet. Aber kaum kam die nächt größere Welle and "Infektionen" erinnerte man sich schlagartig an das Erbe des Fluchttiers. Und Schwupps war alles wieder in der Höhle und zitterte vor den schier erdrückenden Zahlen. Wie gesagt, mich würden auch 100.000 pro Tag nicht wundern. Denn der Virusnachweis alleine macht noch nicht die Musik. Wenn das alles symptomfrei oder -arm abläuft, ist das ein Non-Event. Nur genau diese wichtige Information wird eben nicht geliefert. Hätten das RKI und die Politik nur einen Funken Ver- respektive Anstand, würden sie diese Informationen an vorderster Front liefern. Nur so lassen sich zeitnah Gefahren und Maßnahmen ableiten. Ansonsten ist es Aktivismus.
Zurück zur Wissenschaft, die sich ganz unwissenschaftlich als Politik gebiert. Im unten verlinkten Zeitartikel appelliert die Wissenschaftlerin an die Bevölkerung, einen ganzen Blumenstrauß an Regeln einzuhalten. Ähm, ja, das erwarte ich vielleicht vom Gesundheitsamt oder von meinem Arzt. Von der Wissenschaftlerin will ich über Hintergründe und Zusammenhänge informiert werden.
Aber das scheint längst nicht mehr das Betätigunsgfeld im wissenschaftlichen Betrieb zu sein. Hier will man der Politik gefallen oder zumindest sein Metier über die Verbreitung von Panik öffentlichkeits- und förderwirksam in Szene setzen. Das wäre nach Hunderten ähnlicher Statements von anderen Wellenreitern die Gelegenheit gewesen, von Behörden und Politik endlich brauchbare Daten einzufordern. Die wären wie oben erwähnt z.B. die Einteilung in symptomlos, erkrankt, intensivversorgungsbedürftig und verstorben. Darüber hinaus würde mich und sollte die Gesellschaft interessieren, wieviele der positiv getesteten mit wieviel Virenlast gemessen wurden. Das heißt in wievielen Fällen kann man tatsächlich Infizierten annehmen und wieviele sind höchstwahrscheinlich Pseudoinfizierte. Das bedeutet auch die unnötige Quarantäne- und Trackinglast zu reduzieren. All das fehlt in den RKI-Berichten. Stattdessen wird nur eine schnell steigende Anzahl von positiven Testergebnissen in die Bevölkerung geblasen, die für sich genommen überhaupt keine Aussagekraft besitzt. Aber sie klingt eben dramatisch. Also muss man daraus schließen, dass den Veröffentlichern an mehr an Drama als an Analyse und Aufklärung gelegen ist.
Der Zeitartikel wäre auch die Gelegenheit gewesen, über die wissenschaftliche Evidenz von Masken oder anderen Maßnahmen aufzuklären. Aber nichts davon. Niente. Die Dame zieht es vor, Erfüllungsgehilfin zu sein. Zugute halten kann man ihr wie den meisten anderen: Sie lebt davon. Nur sollte das am Ende eines jeden wissenschaftlichen Berichts oder eines Artikels in einer Zeitung auch vermerkt sein. Da steht nämlich immer, ob der Autor irgendwelchen Konflikten ausgesetzt ist, vulgo ob ihn jemand pampert, um ein gewünschtes Ergebnis zu bekommen. Selbstverständlich ist damit die Pharma- oder eine andere Industrie gemeint und selbstverständlich sagen alle Nein. Nur, dass sie ausnahmlos und zu 100% von staatlichen Geldern abhängen und die Auftrgasschreiberei dort über Fördergelder und Karrieren mindestens genauso belohnt wird wie anderweitig von der Industrie, das vermerkt keiner und das scheint auch keinen zu interessieren. Ich bin dafür, die Büros der Institue mit großen, rot beleuchteten Schaufenstern zu versehen. Der Preis der Dienstleistung sollte auch transparent gemacht werden. Da gibt es bestimmt irgendeine EU-Richtlinie dafür.
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-10/...lten/komplettansicht
Aktuell liegen die 80+ Jährigen bereits an dritter Stelle. D.h. das Toppen der beiden Führenden Gruppen 15-59 ist nicht mehr weit entfernt. Sie werden im November umkehren, wodurch die Fallzahlen sinken und die Todeszahlen steigen werden. Kann sein, dass der Prozess oben etwas länger dauert, weil der Osten und Norden noch nicht so durchdrungen ist.
Und immer wieder die Frage an die Besorgten: Wieviele Lockdowns will man denn machen? Wieso macht man das nicht bei der Grippe (2018: 25.000 Tote)?
Auch die Erreichbarkeit effektiver Immunität und Herdenimmunität für Covid sind bislang unbewiesene Theorie. Bewiesen ist hingegen, dass überschiessende, durch das Virus lediglich getriggerte Immunreaktionen massgeblich verantwortlich sind für fatale und letale Verläufe. Eben deshalb besteht die Therapie der Wahl immer dann, wenn es kritisch wird, eben nicht in der Verstärkung, sondern in der Unterdrückung der Immunreaktion (Initialer Cortisonhammer). Das Konzept der Herdenimmunität stünde selbst mit verfügbarem Impfstoff vor diesem Problem und dieses ist mW bisher auch theoretisch nicht gelöst.
Du wirst doch nicht ernsthaft so naiv sein, dass Victoria das Virus mit einem Lockdown besiegt hätte und es nie mehr auftauchen würde. Oder was soll die Null bedeuten? Das ist nächstes Jahr dasselbe Spiel. Ich wünsche den Victorianern viel Spaß bei der Strategie.
Du verwechselst eine Immunüberreaktion in Ausnahmefällen mit der funktionierenden immunologischen Schutzfunktion der Masse. Nur weil ersteres in 0,1% der Fälle auftritt, müssen die anderen 99,9% vor ihrem funktionierenden Immunsystem derart geschützt werden, dass sie es über die Zeit verlieren. Das ist nicht gerade smart.
Vicoria ging am 9. Juli, also am Beginn der 2. Welle, in den 2. harten Lockdown inkl. Ausgangssperre. Daraufhin stiegen die Zahlen bis Anfang August weiter, um dann 2 Monate lang zu fallen und anschließend zu stagnieren. Trotz fallender Zahlen und fast Null neuer Fälle Ende September wurde das Ende des Lockdowns in Melbourne ein ums andere Mal nach hinten verschoben. Am Ende zeichnete sich Victoria durch folgende Kennzahlen aus:
90% der australischen Fallzahlen
90% der australischen Toten
40% der australischen Arbeitslosen
Der Support in der Bevölkerung fiel am Ende rapide, weil immer andere Ausreden für eine Verlängerung gefunden wurden und die Polizei musste gewaltsam Proteste abwürgen. Darüber hinaus konnten die anderen Staaten Australiens mit 75% der Bevölkerung trotz nur kleiner Einschränkungen 10% der Infizierten/Toten verbuchen. Die Vermutung, dass sowohl Neuseeland als auch Australien zum hoch immunisierten Osten des Planeten zählen, kann durchaus Begründung für die geringen Infektionszahlen sein.
Heute wurden wieder 2 neue Infektionen in Melbourne gemeldet und so wird es weitergehen. Man wird damit leben müssen, wenn man normales Leben zulässt. Andrews, wie die Premierministerin aus Neuseeland ,glaubt tatsächlich, man könnte das Virus dauerhaft fernhalten oder gar austrocknen. Aber zu welchem Preis dieses utopische Ziel erreicht werden soll, das sagen sie nicht.
Dass dieser Aberglaube nicht nur in der Politik sondern auch in der Wissenschaft anzutreffen ist, beweist der neue epidemiologische Hexenjäger im Kanzleramt. Empirie und rudimentäre Vernunft zeigen klar an, dass man 7 Milliarden Menschen nicht auf ewig in hermetisch isolierte Schachteln stecken kann, um ein längst global verbreitetes, höchst übertragbares und bei weitem nicht so gefährliches Virus auszuhungern. Würde irgendjemand behaupten, wir hungern jetzt das Grippevirus aus, man würde ihn für verrückt erklären. Bei Corona sitzt man mit so einer aberwitzigen Annahme im Kanzleramt. Man stelle sich vor, was das tatsächlich bedeutet. Es würde für alle Ewigkeit Maßnahmen geben müssen. Denn eine Immunität kann sich ja nicht aufbauen und ein Impfstoff würde, so es ihn denn jemals geben wird, aufgrund der Transformation des Virus bei weitem nicht zu 100% schützen, siehe Grippe. Durch die Maßnahmen wird das Immunsystem auch ggü. anderen Erregern geschwächt, was langfristig insgesamt zu katastrophal mehr Opfern führt. Je mehr Opfer sterben, desto schärfer müsste man die Menschen demnach dagegen schützen. Am Ende der Liste stünde der Tod, um sich vor ihm zu schützen.
Aber das dringt nicht bis zum abergläubisch vernagelten Kleinhirn dieser Menschen durch. Wer so tickt, mit dem muss man über Datenqualität, Lebensgrundlagen oder Risiken und deren Einordnung gar nicht mehr diskutieren, denn das prallt an der Bretterwand ab. Die Menschen, die mit so einer Angststörung und/oder so einem absolutistischem Kontrollfimmel gestraft sind, sind eigentlich Fälle für den Psychiater. Nur sitzen sie momentan vielerorts am Drücker. Und das tun sie, weil die Menschen, die sie wählen, teils freiwillig, teils aus eingebläuter Angst, ebenso ticken. Diese Angst zu triggern, fällt den Verführern am Steuerknüppel leicht, denn die letzten Jahre waren von einem kulturell bedingten Vernichtungsfeldzug der Emotion gegen die Vernunft gekennzeichnet. Gedacht wird nur noch mit dem Bauch. Genau deshalb sind die Leute schon im Alarmmodus, bevor man überhaupt die Sirene anmacht.Sonst würde den Unfug keiner mitmachen.
https://news.yahoo.com/...ias-covid-19-hotspot-records-224525507.html
https://medicalxpress.com/news/...ralia-melbourne-lockdown-cases.html
https://slate.com/news-and-politics/2020/09/...kdown-dan-andrews.html
In einem verzweifelten Aufruf haben am Dienstag noch einmal Streeck und viele Ärzteverbände dazu aufgerufen, die Strategie weg von den Verboten und hin zu einem Schutz der Risikogruppen zu tarieren. Es half erwartungsgemäß nichts. Die Frau mit dem Tunnelblick hat es geschafft, die Cowboys aus der Prärie zu einem einheitlichen Vorgehen zu bewegen. Diese seltene Einhelligkeit könnte anzeigen, dass an dem Maßnahmenpaket ja wirklich was dran sein könnte. Also werfen wir einen Blick darauf.
Die Ausgangslage: Die größte Kanzlerin aller Äonen, Galaxien und Universa samt aller namhaften deutschen Forschungsgesellschaften mit dem Eiffelturm der Leopoldina an herausragender Stelle behaupten, die Lage sei mit mehr als 10.000 Infektionen/Tag ernst und nicht mehr kontrollierbar. Das ist ein erstaunliches Statement in Anbetracht seines Ursprungs, der doch die Spitze der deutschen Intelligenzia verkörpern soll. Warum gerade die Zahl 10.000 ernst sein soll, weiß man nicht. Das lassen auch die Wissenschaftler offen. Jetzt steht sie da, die Zahl - und sagt nichts. Aber sie soll auch nichts sagen, sie soll nur Wirkung erzielen. Man hofft, die Menschen wären doof genug, sie nicht in Relation zu den bereits etablierten Maßnahmen, den Tests, den Toten und zur deutschen Bevölkerung zu setzen. Ist die Wissenschaft also nur politischer Trickspieler? Sieht ganz so aus. Denn mit der "unkontrollierbaren Lage" tischt man ein weiteres Ammenmärchen auf. Die Lage war nämlich zu keinem Zeitpunkt und an keinem Ort der Erde jemals kontrollierbar. Das ist eine rein politische Erfindung. Sonst müsste man ja nur das machen, was man an diesem Ort zu dieser Zeit gemacht hatte und alles wäre genauso in Ordnung bei uns. Wir erinnern uns: im Februar auf einer Pressekonferenz hatte sich Herr Drosten noch in seinen Stuhl gelümmelt und auf Nachfragen versichert, mit Track&Trace alles im Griff zu haben. Grenzschließungen wären deshalb kein Thema. Nun ja, der Griff ging ein paar Wochen später schlagartig verloren. Dasselbe Spiel im Herbst. Track & Trace diesmal mit Masken und Handbremse beim Spaß in öffentlichen Einrichtungen. Trotzdem passierte wieder dasselbe, man verlor die geglaubte Kontrolle. Dieses Wechselspiel aus Hybris und Scheitern lässt sich mit der Ausnahme des fernen Ostens weltweit verfolgen. Die einzigen zwei offensichtlichen Effekte unabhängig vom jeweils nationalen Containment sind die breitengradabhängige Saisonalität und die Infektions- bzw. Todesraten, die von Ost nach West in 3 Stufen mit jeweils einer 10er Potenz (ganz grob) steigen (Indonesien einmal ausgenommen). Daran lässt sich mit noch so vielen Lockdowns wenig rütteln. Es ist offensichtlich, dass das Virus genau das macht, was andere Viren (HCovx, Grippe) auch machen. Es verbreitet sich saisonal ähnlich wie die beiden Beispiele und richtet abhängig von Luftfeuchte, z.T. Temperatur, Demografie und Immunität der Bevölkerung großen Schaden an. Bei Grippe gibt es noch die kleine Bremse der Impfungen, bei den harmloseren HCovx nicht.
Wie uns täglich ins Gewissen geredet wird, seien es die Privatfeiern gewesen, die die glorreiche Track&Trace-Strategie torpediert hätten. Nur gab es da schon Bundesländer wie Berlin oder Landkreise in Bayern, wo die Feiern und Veranstaltungen schon im September begrenzt wurden, ohne dass sich das in irgendeiner Form auf die Zahlen ausgewirkt hätte. Die Haushalte, von denen sich jetzt nur noch 2 treffen dürfen, sollen's nun sein.
Dann sollen plötzlich die Restaurants, die ihre Bestuhlung gelockert haben und seit Monaten fleißig Namen und Telefonnummern ihrer Gäste sammeln, Tische und WCs desinfizieren, den Ausschlag geben. Bei den Millionen von Daten, die da gesammelt wurden, würde es mich doch stark wundern, wenn davon tatsächlich eine Gefahr ausgegangen wäre, ohne dass der bayerische Obervirenkammerjäger und die näselnde SPD-Virenspritze die Ersten gewesen wären, die die Gastronomen an den Galgen gehängt hätten. Könnte aber auch sein, dass man in München oder Berlin nur die RKI-Zettelwirtschaft nicht mehr geblickt hatte.
Zurück zu Leopoldina & Co.: Dort berechnet man verschiedene Szenarien mit "konstantem R wie in den letzten Wochen", obwohl das R langsam aber stetig stieg, na ja etwas Unschärfe darf sein. Dazu entwirft man Szenarien mit einer bestimmten Kontaktreduzierung und variablem Beginn der Kontaktreduzierung. Das Modell wirft dann z.B. aus, dass wir bereits Ende November ohne Kontaktreduzierung 120.000 neue Fälle/Tag hätten. Kann sein, nur frage ich mich, wieso die Frau Kanzlerin noch vor kurzem von 20.000 Fällen im Dezember gesprochen hatte. Wer hat sich da verrechnet, oder nimmt man jetzt einfach ein anderes Modell? Kann dieses Modell die Vergangenheit, also die erste Welle, abbilden? Wenn ja, wie sehen die Parameter aus, die dazu führen und wurden diese Paramter plausibilisiert und für die Modellierung der Zukunft verwendet? Mir fehlt der Glaube. Denn der Leopldina-Wisch stammt offensichtlich aus der ersten Oktoberhälfte, denn es beschreibt u.a. ein Szenario mit EInführung der Maßnahmen ab 15.10. Das heißt, es wurde wahrscheinlich für die Kanzlerin zur vorletzten MP-Konferenz angefertigt. Da kursierten immer noch die 20.000 zum Dezember, wahrscheinlich aus der gleichen Feder. Die fehlenden zentralen Angaben, wahllose Szenarien, Duktus des Papiers und v.a. der letzte Abschnitt deuten darauf hin, dass das eine schnell hingefetzte Auftragsarbeit mit Wunschergebnis war. Denn am Ende liest man den Wortlaut der Kanzlerin und erfährt von drakonischer Umsetzung der seit Wochen diskutierten bzw. bereits etablierten Maßnahmen. Dumm nur, dass fast alle diese Maßnahmen so gar nicht zur Analyse passen wollen. Denn man rechnet mit einer Kontaktreduzierung von sage und schreibe 75% und schlägt dann aber nichts wesentlich Neues vor, außer der strikten Einhaltung und Ahndung der bekannten Maßnahmen, die plötzlich ausreichen sollen, das Virenschiff im Rückwärtsgang zu halten.
Jetzt kommt das "fast" des vorletzten Satzes. Die Strategie der Leopoldina ist die Wellenbrecherstrategie des Nasenpanikers mit Brille und Tolle oder umgekehrt. Das heißt einmal hart und kurz reinfahren, um dann entspannt weiterzusegeln. Wieso das rechnerisch funktionieren soll, das muss mir erstmal einer glaubhaft vermitteln. Denn, wenn sich nichts ändert, geht die Epidemie nach dem harten Schnitt dort genauso weiter wie zuvor auch. Es gibt keinen Grund zu fallen, der nicht jetzt oder vor 2 Wochen auch da gewesen wäre. Daraus folgt:
A: Die beschlossenen Maßnahmen werden beileibe keine 75% Kontaktreduktion zeitigen, wenn alles business as usual macht und nur die 2 Parties daheim und die 5 Restaurantbesuche entfallen.
B: Merkel würde nichts beschließen lassen, was ihr Lieblingsauftragsschreiber nicht empfehlen würde. Und das heißt, die verkündeten Maßnahmen sind nur der Anfang. Nach 1-2 Wochen wird man wie beim 1. Lockdown auch sagen: es hilft nix, ihr unbelehrbaren kleinen Nazischäfchen, ich sperr euch jetzt alle ein. Denn das Modell sagt, dass es jetzt kein Zurück mehr gibt.
B: Wenn dann alle bis Weihnachten eingesperrt und so eingeschüchtert sind, dass ihre Freilassung gefahrenlos bleibt, werden scharfe Geschütze für die neue Freiheit aufgefahren. Wer nicht pariert, wandert in den Bau. Wo kommt man denn sonst hin. Könnt ja wieder jeder machen, was er will.
C: Dieses angebliche wissenschaftliche Papier ist nicht einmal selbiges Wert. Es blendet jedwede wissenschaftliche Erkenntnis aus und verlässt sich alleine auf ein paar wahllose bunte Bildchen aus dubiosen Modellen. Der Link zwischen Maßnahmen und Modellparametern (der Steuerknüppel des Modells) sowie seine Validierung fehlen gänzlich.
E: Die Schlichtheit der Leopoldinaargumentation ist bemerkenswert. Denn sie besagt implizit, dass die Strategie, die schon 2 mal versagt hat, eigentlich toll ist und der heutige unkontrollierbare Zustand nur durch den nachlässigen Umgang der Schäfchen mit den goldenen Corona-Regeln erreicht worden wäre. Der ganze Viren- und Immunquatsch hätte damit nichts zu tun, das Virus hat man eigentlich gut im Griff, nur die Schäfchen halt nicht. Weil also das zentrale Problem die renitenten Schäfchen und nicht das Virus oder die gescheiterte Strategie ist, würde nur noch eine starke, zentrale Hand helfen und alles wäre wieder gut.
He Angie, wenn das keine Steilvorlage war, was dann? Eine nachhaltige Runde wird doch wohl noch gehen. Gibt bestimmt auch Hosenanzüge in etwas erdnäheren Farben.
https://www.leopoldina.org/uploads/...ng_zur_Coronavirus-Pandemie.pdf
https://www.achgut.com/artikel/...auf_verlaengerung_und_verschaerfung
Selbstverständlich nur, wenn wir nicht parieren, das heißt, wenn die Fallzahlen eben nicht tun, was sie in ihrem Namen tragen und man nicht wieder zu Track & Trace zurückkehren kann. Nun, diese Rückkehr wird so schnell nicht passieren, das ist ziemlich offensichtlich. Denn die jetzige Situation ist so wenig den Privatfeiern geschuldet, wie die angeblich verbarrikadierte Rückkehr zur glorreichen Strategie der Renitenz der Schäfchen. Diese Symbolpolitik mit lächerlichen Maßnahmen trägt ihre Verschärfung quasi in den Genen. So war es auch beim 1. Lockdown. Nach wenigen Tagen freiwilliger Kontaktbeschränkungen behauptete Söder, die Menschen nähmen das nicht ernst genug und müssten deshalb an die Kandare genommen werden. Nur um einige Wochen später zu sagen, das bereits vor dem Lockdown auf unter 1 gefallene R wäre damit zu erklären, dass die braven Bürger den Ernst der Lage schon vor dem Lockdown erkannt und entsprechend verantwortungsbewusst gehandelt hätten. Auch dieses Spiel dürfte sich wiederholen, wenn die Politik bis dahin überhaupt noch Erklärungen abgeben wird.