Was ist der faire Wert von Home24?
Zudem spart sich Home24 ja eigene Investitionen, die man ja sowieso vorhatte, was neue Outletcenter/Showrooms betrifft. Butlers Filialen sind meist in bester Innenstadtlage. Ich hatte hier ja vor ein paar Wochen schon angesprochen, dass man ein paar Regionen in Deutschland noch nicht offline als Kunde erreichen kann. Jetzt hat man es gleich für manche europäische Länder mit abgedeckt, vor allem was die Hauptstädte wie Paris oder Wien betrifft. Möglicherweise sind die 10 Butlers-Filialen in Budapest oder Kiev auch ein Fingerzeig wohin sich auch Home24 mit der eigenen Onlinepräsenz hin ausweiten möchte.
Und der wichtigste Punkt ist einfach, dass man so 40 Mio Kunden erreicht, die bei Butlers jährlich einkaufen. Wenn man die in den Filialen direkt über die Showrooms erreicht und/oder auf die Onlinepräsenz von Home24 hinweisen kann, ist das ein großer Vertriebs- und Marketingerfolg.
Übrigens sind von den europaweiten Butlers-Filialen 32 durch Franchisenehmer.
Wie schätzt ihr das ein? Habt ihr schon mehr Einblick in dieses Unternehmen?
Bei 10,80€ stelle ich mal noch ein Körbchen. Mal sehen, ob es nochmal bedient wird. :-)
2017 hat Butlers wohl mal Insolvenz angemeldet, wurde hier ja auch geschrieben. Scheint seitdem relativ flach verlaufende Umsätze gegeben zu haben, gar nicht mal schlecht für stationären Handel:
Ende Januar 2017 hatte Butlers vorläufige Insolvenz angemeldet. Die Schieflage des Unternehmens kündigte sich über einen längeren Zeitraum an. 2016 erzielte Butlers einen Jahresumsatz von rund 95 Millionen Euro. Im Jahr zuvor waren es hingegen noch 102,3 Millionen Euro gewesen - 20 Prozent davon verdiente die Kölner Einrichtungskette über den Online-Kanal. Der Einrichtungshändler hatte viel in E-Commerce investiert und galt mit seinen Bemühungen als ein Vorreiter für den Möbelhandel im Netz.
Nach Ende des Insolvenzverfahrens sollte sich in den Filialen einiges ändern, etwa ein hochwertigeres Ambiente. Zudem suchte man neue Absatzkanäle. 2018 - nach der Neuausrichtung des Unternehmens - schien Butlers wieder auf Kurs zu sein. Dank diverser Maßnahmen zur Restrukturierung der Marke wuchs das Unternehmen sowohl in den stationären Geschäften als auch online wieder.
https://www.internetworld.de/digitaler-handel/...butlers-2726918.html
Ausbau der stationären Präsenz kaufen oder mieten müssen. Das wollte man ja ohnehin. Diese Kosten
müsste man ja dann vom Kaufpreis abziehen, oder? Nehmen wir mal an, Home24 hätte wirklich 100 Filialien sowieso kaufen wollen. Dann bekommt man so eine Innenstadtfiliale ja auch nicht für 100k.
Was ich noch nicht herausgefunden habe - besitzt Butlers wirklich die Läden oder sind die auch nur eingemietet? Wenn es wirklich um Besitz geht, könnte man da schon einen beträchtlichen Anteil vom Kaufpreis abziehen, oder? Vielleicht läge man dann bei einem ähnlichen EV/Umsatz. Wie seht ihr das?
Als Kunde kenn ich Butlers von den Filialen in Berlin und Potsdam seit etlichen Jahren und war immer sehr zufrieden. Aber natürlich merkte man in dem typischen Einkaufsstraßen, wo Butlers ja präsent ist, dass es weniger Kundschaft wird, weil es zunehmend in den Onlinehandel verlagert wird. Es gibt aber eben noch die Kunden, die gerne in die Einkaufsstraßen der Innenstädte gehen und darauf nie verzichten werden. Jetzt in Coronazeiten sicher etwas schwieriger gewesen, weshalb es mich positiv überrascht dass Butlers aktuell offenbar signifikant profitabel arbeitet.
Generell kann ich mich nur wiederholen. Home24 erhält durch Butlers Zugriff auf bis zu 40 Mio Kunden, die zu einem Teil bisher vielleicht noch nicht so online affin waren, geschweige Home24 kannten. Wenn man jetzt wechselseitig Produkte offline wie online in de Shops von Butlers und Home24 wiederfindet, hilft das sicher beiden Unternehmen. Und vor allem hilft es Home24 in der Strategie, Showrooms für eigene Produkte offline zu haben, die selbst manch typischer Onlinekunde eher ungern ohne prüfen/anfassen sofort kauft. Diejenigen haben nun vielleicht die Möglichkeit da bei Butlers mal nachzuschauen. … ich glaube übrigens dass Butlers einen gewissen Vorteil in den Innenstädten gegenüber anderen Läden hat. Hier in Potsdam fällt mir das besonders auf. Während kleine Boutiquen oft kaum Kundschaft haben, ist bei Butlers halt immer was los, weil es halt Produkte sind, die man sich mal spontan als Geschenk oder unabsichtlich selbst was gutes für die eigene Wohnung zu tun mitnimmt. Standort hier ist auch für Touristen ganz gut gewählt, kurz vorm Eingang nach Sanssouci. Aber gut, das ist hier ne spezifische Besonderheit.
Bei uns in der Obersteiermark gab es eben nur erstere Läden, weshalb mir eben die Butlers Filiale in Graz so gut in Erinnerung blieb. So gut sogar, dass ich als ich vor ein paar Jahren zum Studieren nach Graz zog gar nicht lange zu überlegen brauchte wo ich Gegenstände für die Wohnung kaufen sollte - der Butlers in der Innenstadt war noch da, und zwar genau so wie ich ihn in Erinnerung hatte.
Also ich hab diesbezüglich nur positive Erfahrungen zu berichten.
Der Enterprise-Value für Butlers liege auf Basis verschiedener Annahmen für die kommenden sechs Monate bei bis zu 100 Millionen Euro. Den genauen Wert wolle Home24 Mitte 2022 nennen. Ein Viertel des Kaufpreises sei über Aktien gezahlt worden.
sehen. Zumindest mal über 18€. ;-)
Man kann natürlich argumentieren, man wird niemals Margen vor über 5% erzielen. Wenn man das denkt, ist ein KUV von 0,8 eher etwas zu hoch, wobei das bei 15% Wachstum für meinen Geschmack immernoch günstig wäre. Guck dir die meisten anderen ECommercer an, die alle höher bewertet sind, meist mit KUVs über 1 teilweise 2-4.
Und ich kann nur nochmal empfehlen, sich den Podcast kürzlich anzuhören. Für mich klingt das sehr durchdacht und realistisch, was die Strategie und Margenentwicklung betrifft. Klar muss man aufpassen, nicht zu euphorisch zu werden und darf auch Vorständen nicht glauben was sie so an Zielen formulieren. Aber die Chance erscheint mir weit höher als das Risiko. Pleite wird Home24 die nächsten 5 Jahre nicht gehen. Man hat also vielleicht in ungünstigen Zeiten (konjunkturell oder am Finanzmarkt) 50% Kursrisiko im Extremfall. Die Chance liegt hier auf 4-5 Jahre gesehen aber sicher bei mehreren 100%. Falls die Vorstandsziele hinsichtlich zweistelliger Marge eintreffen, dann geht es hier im best case in 5 Jahren um eine Bewertung bei 12% Marge und 1,5 Mrd Umsatz von EV/Ebitda von 15-20, also Aktienkursen von 88 bis 118 €. Die Aktie hat also auf 5 Jahre Tenbagger-Potenzial, ohne das ich dabei völlig angehobene Bewertungen unterstellen müsste. Man muss wie gesagt „nur“ den Umsatz um 15% jährlich steigern, die Marge auf 12% bis 2026/27 heben, und der Finanzmarkt müsste dann halbwegs normale Multiplen von 15-20 auf Ebitda und Cashflow zahlen. Ist das so unrealistisch?
Um 12% Marge zu erreichen müssen die Vertriebskosten ja deutlich gesenkt werden. Aktuell ist die Retourenquote noch recht hoch und frisst die Marge faktisch auf. Hast du evt. eine Ahnung wie sie die Retourenquote in den Griff bekommen wollen/müssen?
Das zeigt die Relevanz der beiden Marken home24 und Butlers. Für mich ist die Übernahme klar positiv zu sehen und ein Kaufpreis unter 100 Mio für so eine bekannte Marke und so viele Kunden empfinde ich als günstig. Was die Margen betrifft: das Management hat ja schon mehrfach gesagt, dass sie im Moment lieber jeden Euro, der über ist in Wachstum und Marketing stecken. Die aktuelle Marge von +0% ist also gewollt bzw. gesetzt. Minimum Kursziel jetzt also erstmal 18 Euro und langfristig gilt "the sky is the limit".
Was auch in der Meldung stand: Umsatzerwsrtung 2021 ist pro-forma ca. 700 mio. Wenn jetzt 95 mio von Butlers kommen, hieße ja ca. 605 mio von Home24? Das wären bisschen über 140 mio in Q4 (2020 Q4: 152 mio). Also ca. -10%. Meint ihr das kommt hin? Wäre solide in meinen Augen auch wenns durch 2G bisschen mehr hätte sein können.
podcasts.apple.com/de/podcast/...id1481471020?i=1000543339510
Was deine Frage betrifft, ist die Retourenquote nicht hoch. Sie liegt bei 7-9%, was aber auch klar ist im Möbelmarkt mit einem durchschnittlichen Warenkorb von 340 €. Hier gibt Home24 ganz klar ein Marketingversprechen in kostenloser Lieferung und Retouren. Solange man klar auf Wachstum setzt, wird das auch so bleiben. Deshalb ist ja auch die Bulters-Übernahme so genial, weil man dadurch schnell an Läden in den Innenstädten kommt, um dort die Showrooms zu installieren, was für Leute wichtig ist, die beispielsweise größere Möbel (Couch etc) kaufen wollen. Das kommt im Podcast auch klar vor.
Ich kann nur empfehlen, den Podcast insgesamt anzuhören, um das Geschäftsmodell zu verstehen, was offenabr zu wenige User tun, wenn ich sehe wie teilweise hier oder bei W:O von den Kritikern argumentiert wird. Wer unbedingt erstmal nur auf die Zahlen/Kostenstruktur hinauswill, um das Kurspotenzial der Aktie zu verstehen, der kann ja gerne im Podcast mit Minute 34 bis 40 anfangen. Dort wird auch deine Frage ganz gut geklärt.
Shortseller behielten Onlinehändler im Fokus
Angesichts der neuen Virusvariante Omikron und der einhergehenden neuen Beschränkungen machte sich ein mulmiges Gefühl des Déjà-vus breit, als wenn sich seit Beginn der Pandemie Anfang 2020 nicht viel verändert habe.
Doch an der Börse war das Gegenteil der Fall. Viele der sogenannten Coronagewinner-Aktien profitierten nicht mehr von den Einschränkungen, sie gaben sogar deutlich nach. Das traf vor allem für die Aktien der Onlinehändler zu, die zu Beginn der Pandemie deutlich gestiegen waren.
Die Aktie des Online-Modehändlers Zalando beispielsweise war vom Jahresanfang gerechnet der schwächste Wert im Dax 40. Auch das Papier des Lebensmittellieferdienstes Delivery Hero hat seit Jahresbeginn deutlich nachgegeben.
Und sollten die Hedgefonds recht behalten, dürften die Kurse von einigen börsennotierten Onlinehändler weiter nachgeben. Das gilt vor allem für die kleineren Werte wie den Möbel-Versandhädler Home 24 und die Shop-Apotheke . Bei diesen beiden Aktien setzen die Shortseller massiv auf fallende Kurse.
Bei Home24 betrug laut den Daten des Bundesanzeigers die sogenannte Leerverkaufsquote 9,5 Prozent, die höchste aller Dax-Aktien. Noch in den Tagen zuvor haben Hedgefonds ihre Positionen aufgestockt.
Leerverkäufer leihen sich Aktien, um diese sofort loszuschlagen. Sie setzen darauf, dass sie sich bis zum Rückgabetermin billiger mit den Papieren eindecken können. Die Differenz streichen sie als Gewinn ein. Diese Praxis wird im Börsenjargon „Short Selling“ genannt.
Dabei ist die Home24-Aktie seit ihrem Jahreshoch Anfang Februar mit 26,86 Euro bereits um rund 40 Prozent abgerutscht, allein in den vergangenen vier Wochen gab es ein Minus von 16 Prozent. Auch bei der Shop-Apotheke lag die Leerverkaufsquote mit 6,1 Prozent vergleichsweise hoch. Die Aktie hat seit Ende November mehr als ein Viertel des Werts verloren.
Diese Home24-Aktien wieder einigermaßen marktschonend zurückzukaufen, dürfte kein einfaches Unterfangen sein. Das zeigt ein einfaches Rechenbeispiel. Das tägliche Handelsvolumen von Home 24 lag zwischen 170.000 bis 190.000 Stücken. Doch die Hedgefonds hätten zusammen rund 2,8 Millionen Papiere zurückkaufen müssen, um sie wieder dem Verleiher zu geben.
Solch ein Missverhältnis kann schnell zu einem Squeeze out führen, einem fulminanten Kursanstieg ohne fundamentale Nachrichten. Vor allem, wenn viele Hedgefonds gleichzeitig ihre Spekulation beenden wollen und beginnen, die Aktien zurückzukaufen. Die Nachricht, dass Home24 die Wohndeko-Kette Butlers übernimmt, dürfte den Shortsellern nicht gefallen haben. Denn die Aktie stieg um 6,5 Prozent.
Das beste Beispiel für einen Short Squeeze ist übrigens die Aktie des Batterieherstellers Varta. Der Aktienkurs stieg Ende Januar innerhalb von fünf Handelstagen um 39 Prozent, begleitet von einem extrem hohen Handelsvolumen. Damals wollten alle Hedgefonds schnell raus, weil sie Attacken der sogenannten Reddit-Trader befürchteten. Wenn die Hegefonds ihre Aktien gekauft haben, rutscht danach der Kurs wieder ab. Auch das gehört zu einem Szenario dazu.
Auf der Kehrseite muss man sagen dass die Möbelbranche natürlich nicht an der Öffnung der Kultur/Sportbranche partizipiert. Bei Zalando/Fashionette kann man immerhin noch sagen dass die Modebranche gesamt dann wieder wächst in 2022 wo die vielleicht sogar noch profitieren.
Shortseller haben heute vermutlich bisschen eingedeckt, ich sehe noch 8,89%
https://shortsell.nl/universes/Duitsland
Auf der anderen Seite war man damals 2019 nicht profitabel, machte sogar 28 Minus beim Ebitda und 68 Mio beim Nettoergebnis. Und trotzdem war man auch damals schon unterbewertet mit KUV von 0,40.
Ebenfalls muss man bedenken, dass man im laufenden Jahr 2022 inklusive Butlers vollkonsolidiert wohl knapp 800 Mio Umsatz machen dürfte (Butlers zudem profitabel), allerdings wohl dann bei etwa 30,5 Mio Aktien. Heißt, aktuell 350 Mio MarketCap bei 800 Mio Umsatz, also KUV 0,43 nur unwesentlich höher als vor zwei Jahren vor Corona, wo man noch sehr hohe Verluste machte, wobei man ja in Q4/19 damals erstmals die Profitabilität erreichte, wie beim Börsengang versprochen.
Alles in allem haben wir inklusive Cash ein EV/Umsatz von 0,37 fürs laufende und 0,32 fürs kommende Jahr. Und das obwohl man davon ausgehen kann, dass man nach den aktuellen höheren Marketungkosten und Frachtkosten ab Mitte 2022 wieder steigende Margen sehen wird und ich auch davon ausgehe, dass man im 2.Halbjahr profitabel arbeiten wird, dann 2023 auch im Gesamrtjahr, zumindest was Ebitda und operativen Cashflow angeht. Wenn ich jetzt noch überlege, was der Vorstand im Podcast nachvollziehbar vorgerechnet hat, dann ist für mich sehr realistisch, dass wir bei zukünftig über 1 Mrd Umsatz auch Margen von 10% und höher erzielen können. Und dann wirken diese EV/Umsatz-Multiplen von unter 0,4 wirklich lächerlich. Ich habe es gestern bei WO schon geschrieben, dass mein 4 Jahres-Kursziel bei 103 € liegt. Das entspricht einem EV/Umsatz von 2,0 und EVEbitda von 20 für meine Erwartungen der 2026er Umsätze und Ebitdas.
Es gibt übrigens eine Telko zur Butlers Übernahme hab ich gesehen und eknen quasi-Analystenkommentar von Egbert Prio zur Aktie:
https://www.home24.com/websites/...zig/English/4300/publications.html
https://www.google.de/amp/s/...868337-egbert-prior-home24-legt-butler
... wäre für die derzeitigen verhältnisse schon ganz schön wenn es dahin gehen würde .. immerhin rund 50%
https://twitter.com/l_m_s15/status/1479531841971494912
Der Kurs hält sich dafür noch recht gut. Da negative Skaleneffekte eintreten führen 20% Rückgang zu deutlich mehr Verlust. Die Q4 Zahlen werden auf jeden Fall enttäuschen und 2022 wird das Umsatzwachstum nur durch Butlers aufrecht erhalten werden können. Organisch geht es hier eher zurück (siehe similarweb Daten)!