Was ist der faire Wert von Home24?
Nachvollziehen kann ich deine Aussage halt technisch immernoch nicht. Und was heißt, man hat recht gehabt? Chartanalyse sagt ja keine Kurse voraus. Machst du ja richtigerweise auch in diesem Fall nicht. Wie kann man da also recht behalten?
https://www.sharedeals.de/...de-wie-tief-faellt-die-aktie-jetzt/#gref
Schon im zweiten Halbjahr 2019 sind sie ein wenig verzweifelt und mit Corona dann erst recht, was natürlich nun als willkommene Ausrede genutzt wird, um den Kursanstieg der letzten zwei Jahre zu erklären. Alles nur Coronagewinner, und wenn Corona vorbei ist, sind die Geschäftsmodell wieder tot, wie man es schon immer sagte. So einfach kann man sich die Welt machen. Na ja, shardeals Autoren halt. Da ist sowas gefragt.
Fakt ist, wir stehen bei 11,16 beim nächsten Widerstand, der nochmal vor der 10 helfen könnte. Ansonsten muss man wohl mit einstelligen Kursen rechnen.
Zu diesem Sascha... Also, etweder ich habe sämtliche Zahlenwerke der letzten Monate / Jahre falsch interpretiert oder der Typ hat sich vor dem Artikel null mit WW beschäftigt.
Aber Angst kann man solchen Aussagen wie "einstelliger Bereich" schon bekommen...
Nichtsdestotrotz ist der Kursverlauf mehr als ernüchternd, auch meine Depot-Performance dieses Jahr geht mittlerweile, trotz anfänglich guten Gewinnen, Richtung 0.
Aber vielleicht haben wir derzeit eine Bodenbildung und der Kurs hält sich wenigstens auf diesem schon niedrigem Niveau.
Kann mir vorstellen, dass zur Zeit Wachstumsunternehmen aufgrund der hohen Inflation extrem abgestraft werden und viele Leute bei den E-Commercern auf Gewinnen sitzen, die sie ins "Trockene" bringen wollen.
Was denkt ihr bezüglich der Frachtkosten? Sind ja immer noch sehr hoch und sieht auch erstmal nicht so aus als würden sie fallen. Werden Westwing & Co. umplanen müssen, evtl. Beschaffungsverlagerung oder weiterhin auf Umsatzwachstum auf Kosten der Marge setzen ?
Aber ja, Panik macht jetzt keinen Sinn. Das müssen wir dann wohl aushalten. Ich denke, dass die Q4 Zahlen solide ausfallen werden und wir sehen werden, dass h24 nicht nur durch den Corona-Booster liefert.
Aber das weiß doch mittlerweile jeder. Also stellt sich doch die Frage der Bewertung. Bei Kursen von 10,5-11,0 € reden wir von 305-320 Mio MarketCap. Und das wo man noch 130 Mio Nettocash plus viele offene Forderungen insbesondere in Südamerika hat. Der Unternehmenswert liegt also unterhalb 200 Mio € für ein Wachstumsunternehmen mit 700 Mio Umsatz, das zwar noch Verluste macht, aber beim operativen Cashflow aktuell knapp am Breakeven ist. Und man könnte schon jetzt wesentlich profitabler sein, wenn man denn wollte.
Allerdings wird man das nicht übertreiben. Wenn man nicht in der Nähe einer dieser 5 Städte in Deutschland lebt, wo Home24 so einen Outletcenter hat, dann hat man halt Pech gehabt. Geht bei den Läden aber auch weniger darum, sich explizit dort umzuschauen, wie den den klassischen Möbelhändlern. Aber ich finde das schon ganz praktisch, sich grundsätzlich bei Home24 im Internet umzuschauen, aber wenn man dann wirklich mal etwas Größeres, wie eine Couch zu höheren Preisen entdeckt, diese dann vielleicht in den wenigen Stores auch Probe sitzen zu können. Wenn man maximal 60-80 Kilometer entfernt ist, würde ich so ein Angebot dann wohl auch nutzen.
Ich finde die 5 Center eigentlich ganz gut verteilt. Hannover, Berlin, Bottrop, Köln, Neu-Ulm. Vielleicht sollte man noch 3 weiter eröffnen, um Deutschland komplett abzubilden. Dazu müsste man vielleicht ein Center in Bayern so zwischen München und Nürnberg eröffnen, eines um Leipzig herum, um Sachsen und Thüringen und einen Teil Anhalts abzubilden. Und dann noch eines im Norden, am besten Hamburg. De Kosten sollten sich in Grenzen halten. Laut CEO sind die Center ja sogar profitabel, wobei ich nicht weiß, wie das genau berechnet wird. Vielleicht legt man da bestimmte Umsätze/Kosten auch mit den eigentlichen Onlinebestellungen zusammen.
@ Kat: Du has doch so gute Connevtions zur IR, vielleicht sagen sie dir wieder ob sie sich mit der Prognose wohl fühlen? ;-)
Hallo Katjuscha,
kannst Du bitte Deine Erwartungen an Q4 21 und Q1 22 spezifizieren? Meinst Du mit extrem viel schlechter? Redest Du vom Umsatz, Gross margin, oder EBITDA?
Meine Erwartungen sind folgende:
Im Umsatz wurde ja zu den Q3-Zahlen (die am 10.11. veröffentlicht wurden) die Guidance auf 28% bis 32% Wachstum ggü. 2020 eingegrenzt.
Bei 30% Wachstum würde das einem Umsatz von ca. 175 Mio. € in Q4 entsprechen. Somit wäre Q4 zumindest im Umsatz ein neues Rekordquartal und würde das Vorjahresquartal um 15% übertreffen.
Die Corona Einschränkungen sollte ja auch eher förderlich sein.
Die Lieferkettenprobleme wirken sich weiterhin negativ aus. Die Gross Margin liegt evtl. weiterhin bei schwachen 42%
Bei den sonstigen Kosten denke ich dass ggü. Q3 mit dem Umsatz gestiegene Fulfilment Kosten durch niedrigere Marketing expenses kompensiert werden könnten. Hier setze ich ähnliche Kosten wie in Q3 an (ca. 71 Mio. €)
In Summe käme ich für Q4 auf ein positives AEBITDA
Deckt sich das mit Deinen Erwartungen?
Gruß,
Johannes
Aber das dürfte eh nicht mehr das Problem sein, ob Home24 nun 2-3% mehr oder weniger Umsatz macht. Das interessiert den Markt vermutlich garnicht mehr. Aktuell spielt man eher das Thema der sinkenden Wachstumsraten bei steigenden Kosten. Jeder weiß ja letztlich, dass wir dadurch ein verhältnismäßig sehr schwaches 1.Halbjahr 2022 sehen werden. Das lähmt derzeit einfach faktisch alle ECommerce-Aktien. Selbst die Großen der Branche sind in den letzten Tagen auf neue Jahrestiefs gefallen. Allerdings sind diese weit höher bewertet als Home24.
Mittlerweile wüprde es mich auch nicht mehr wundern, wenn die Shorties es tatsächlich schaffen, den Kurs in den nächsten Wochen auf 10,0 € zu drücken. Ich werde trotzdem im Bereich 10,5-10,7 € meine Kauflimits drin lassen. Nach meinen Berechnungen kommen wir selbst unter konservativen Annahmen bei 10,7 € auf ein EV/Umsatz von 0,25 fürs Jahr 2022. Man unterstellt also Home24, dass sie es niemals zu einer KonzernEBitda-Marge von 2,5% schaffen werden und nach 2022 auch nicht mehr weiter wachsen können.
Q4
167 bis 172 Mio Umsatz
0,5 bis 1,5 Mio AEbitda
-8 bis -9 Mio Netto
An sich ist das okay, weil man noch rund 10% gegenüber Vorjahr wächst, aber durch die höheren Kosten (insbesondere die vorher unerwarteten Frachtkosten) wird es halt bei AEbitda und operativen Cashflow selbst im saisonal starken Q4 eng mit Profit.
In Q1 dürfte sich das Problem nochmals verschärfen, da Q1/21 zumindest für ein Q1 wirklich extrem stark war, bei Westwing sogar nochmal heftiger als bei Home24. Das heißt, ich erwarte dann in Q1 nur noch Umsatzstagnation bzw. sogar einen leichten Umsatzrückgang bei etwa 5 Mio AEbitda-Verlust. Da ich aber ab Q2 mit einer Entspannung bei den Lieferketten ausgehe und dann ab Mitte 2022 auch bei der Inflation, und zudem der Basiseffekt nicht mehr so stark negativ wirkt, erwarte ich so etwa ab Mai/Juni operativ deutliche Entspannung der Lage und dann ab Q3 auch wieder deutliche Wachstumsraten und steigende Margen. Das heißt, ich hoffe, dass der Markt diese Entwicklung antizipiert und irgendwann mitten im 1.Halbjahr die ECommercer auf dem niedrigen Niveau wieder für sich entdeckt.
Ich bin immernoch erstaunt darüber, dass die Shorties ihre Positionen scheinbar über die Jahreswende in Gänze halten. Ich hätte wetten können, dass die das Risiko nicht mit ins neue Jahr nehmen.
Machen die nicht auch so eine Art Windowdressing für das Jahr 2021?
Ich habe aber weitere im Bereich 10,5-10,7 € platziert.
Windowdressing bei Shorties? ... Na ja, hab ich noch nie was von gehört, aber wenn, dann macht es ja Sinn, umso stärker zu shorten und dann fette Gewinne am Jahreswechsel zeigen zu können.
Window Dressing heißt ja nicht, seine Gewinne mitzunehmen, sondern die Jahresbilanz besser darzustellen. Das heißt, normale Fonds werfen ihre Verlustpositionen am Jahresende raus und versuchen ihre Gewinnpositionen nochmal zu pushen. Bei Shorties würde das Gleiche gelten, nur eben seitenverkehrt. Man wirft Positionen raus, die im Minus sind. Die wird es bei Home24 aber für Shorties nicht geben. Stattdessen wird man eher versuchen, den Kurs bis Ende Dezember weiter zu drücken, damit die Shortposition noch besser in der Fondsbilanz aussieht.
Naja, dann kann es ja im Januar aufwärts gehen ;-)