Was ist der faire Wert von Home24?
also eine technische Unterstützung liegt jetzt schon bei 18,6-18,8 €. Insofern könnte man spekulativ schon eine erste Position kaufen. Mit deutlichem Rücksetzer meinte ich aber eher Kurse von rund 17 €, wo ich dann auch wieder zukaufen würde. Die 200TageLinie liegt aktuell bei 15,3 € und dürfte aber die nächsten Wochen über 16 € notieren. Vielleicht gut sich an dieser Linie als Nachkaufmöglichkeit zu orientieren.
Wie gesagt, fundamental ist Home24 eigentlich günstig bewertet, nur die niedrige Marge scheint heute die Anleger abzuschrecken. Muss man sich halt überlegen, wie man die Margenentwicklung mittelfristig erwartet. Und man sollte nie zu kurzfristig denken. Traden ist keine schlechte Sache, aber ich mache das nur bei Aktien, die ich auch langfristig interessant finde, so dass ich im Zweifel dann kurzfristige Rückgänge auch aussitzen kann.
Die prognostizierte Gewinnmarge ist natürlich auf den ersten Blick enttäuschend. Der Grund sind hohe Investitionen in zukünftiges Wachstum. Ich habe mal gelesen, dass Home24 Kapazitäten für ca. 1 Milliarde Umsatz hat. Bei dem aktuellen Wachstum könnte die Umsatz-Milliarde schon 2022 oder 2023 erreicht sein. Home24 muss vermutlich schon jetzt daran denken, seine Kapazitäten zu erweitern.
Im Geschäftsbericht wird darauf hingewiesen, dass der Online-Möbel Markt stark wächst, aber sehr fragmentiert ist. Für mich ein Hinweis darauf, dass es zu Zusammenschlüssen kommen könnte. Auf dem aktuellen Kursniveau ist Home24 meiner Meinung nach selber Übernahmekandidat. Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt bei gerade mal 550 Millionen . Der Käufer bekäme zu diesem Preis ca. 125 Millionen Cashbestand und ein Mobly Aktienpaket im Wert von 180 Millionen Euro. Dann würde der Käufer für das ganze Home24 Geschäft nur noch 245 Millionen bezahlen. Für ein Unternehmen, dass dieses Jahr wohl fast 700 Millionen Umsatz machen wird, ein Witz.
1. weiß man nie ob und wie kurzfristig der Rücksetzer ist.
2. sollte man zuerst immer einen Ausstiegsplan haben und den auch konsequent umsetzen.
Dann kann es 3. auch nicht passieren, dass aus einem Trade ein schlechtes Langfristinvest wird.
Man kann natürlich bei fallenden Kursen auch nachkaufen. Aber auf die Dauer leidet die Diversifikation im Depot.
So oder so, die konsequente Disziplin bei der Umsetzung des Plans ist der Schlüssel zum Erfolg.
1. Klar weiß niemand wie kurz Rücksetzer sind, aber ich bin halt Fundamentalanalyst. Wenn ich mir eine Meinung anhand von Fundamentaldaten und Zukunftsperspektiven des Geschäftsmodells bilde, dann investiere ich halt auch antizyklisch. Das kannst du gerne anders sehen, aber deine einstelligen Kursziele bei Home24 und Westwing entbehren jeder Grundlage. Und das weißt du auch. Deshalb schreibe ich dir gegenüber auch etwas härter als gegenüber vernünftigen Kritikern/Bären, die vernünftig argumentieren.
2. Ob man einen Ausstiegsplan haben sollte, ist Ansichtssache. Schließlich verändern ja auch fundamentale News die Lage. Wer sich bei Apple vor 20 Jahren einen Ausstiegsplan machte, er würde nach 100% Gewinn aussteigen oder gar durch enge StopLoss mit verlust rausgeflogen ist, dürfte sich bestimmt heute ärgern.
3. Wieso soll die Diversifikation leiden, wenn man Aktien nachkauft? Man muss ja nicht mit 10% Depotanteil starten. Ich habe derzeit 32 Aktien im Depot. Ich würde mal sagen, das ist diversifiziert genug. Und trotzdem handle ich bei unterbewerteten Aktien über antozyklische Nachkäufe in fallende Kurse hinein, wobei ich mir natürlich technische Unterstützungen anschaue.
Bei deinem Schlusssatz gebe ich dir recht. Konsequente Umsetzung des Plans ist der Schlüssel. Nur gibt es eben nicht nur den einen richtigen Plan. Jeder Anleger muss für sich den richtigen Plan haben, der zu seiner Psyche und seinen Erfahrungen passt.
"Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt bei gerade mal 550 Millionen . Der Käufer bekäme zu diesem Preis ca. 125 Millionen Cashbestand und ein Mobly Aktienpaket im Wert von 180 Millionen Euro. Dann würde der Käufer für das ganze Home24 Geschäft nur noch 245 Millionen bezahlen."
Was kann man über das Geschäft sagen:
- H24 will in 2021 mit deutlich größer 20% wachsen, wobei 20% schon durch Q1/Q2 erreicht werden würden. Q3/Q4 würden dann trotz +70% Kunden nur +/-0% Umsatz bringen
- Shift auf Online hält an und wird durch Corona verstärkt
- Kategorie Möbel steht noch in der frühen Verschiebungskurve, die Flächenproduktivitäten der stationären sind seit Jahren massiv unter Druck= mittelfristig werden Möbelhäuser/-ketten aus dem Markt gehen
- Nachhaltig sind Umsatz-CAGRs von 20% für die nächsten Jahre realistisch
- Mit Möbeln kann man bei gutem Sortiments-Mix (Home&Living = margenstark), Eigenmarken-Mix und Skalierungseffekten = 8-12% EBITDA Marge erzielen
Für einen Wachstumswert mit diesem Potential würde ich bei anderen Online-Retailern mind 2x KUV und mind 15-20x KGV in 2024 bezahlen. Bei Softwaretiteln noch deutlich mehr (ja, da Skalierungseffekte höher und keine physischen Begrenzungen --> siehe Lieferfähigkeit).
Das heißt ohne Cash und Mobly würde H24 als vergleichbares Unternehmen mit 1.2-1.5 Mrd + 125 Millionen Cashbestand und ein Mobly Aktienpaket im Wert von 175 Millionen Euro = 1.5 bis 1.8 Mrd. Wird das Geschäftsmodell in den nächsten 2-3 Jahren bestätigt dürften wir also Kurse über 50 sehen (=Market Cap von > 1.5 Mrd)
Ich finde, da sollte man genau bleiben, und müsste dann die Umsätze und Vermögen von Mobly anteilig rausrechnen.
Grundsätzlich hast du aber natprlich recht. Der EV ist im vergleich zum Umsatz und den Perspektiven zu niedrig.
" Bei der Untersuchung, ob die Trading-Algorithmen zukünftige Trends voraussehen können, d.h. ob die Trading-Algorithmen eine sogenannte Prognosefähigkeit besitzen, konnte kein Trading-Algorithmus durchgehend signifikant bessere Renditen als die Renditen der Buy-and-Hold-Strategie liefern." Quelle: https://d-nb.info/1073868346/34
Im Grunde ist es am sinnvollsten den Unternehmenswert zu approximieren (schätzen) und sein Portfolio zu diversifizieren. Wenn es so leicht wäre kurzfristige Schwankungen systematisch vorherzusagen, würden alle Hedgefonds höhere Renditen erzielen.
Mir ist übrigens immer noch nicht klar, warum Home24 die 51% Mobly Beteiligung behalten hat? Die Umsätze von Mobly werden dadurch weiterhin in der Bilanz konsolidiert. Somit hat man auch weiterhin das Problem mit den Währungsschwankungen.
Es passt auch nicht zur Strategie. Brasilien ist der einzige Markt außerhalb Europas, auf dem man präsent ist. Ansonsten gibt es ja keine internationale Präsenz von Home24. Also warum nicht einfach die Mobly Aktien verkaufen und sich ganz auf Europa konzentrieren? Es sei denn, man erwartet noch enorme Wertsteigerungen der Mobly Aktien. Oder das soll so eine Art Finanzreserve sein. Also ich kann mir nicht somrichtig einen Reim draus machen. Vielleicht hat ja hier im Forum noch jemand eine Idee.
Im Westwing-Thread wurde ja schon treffend festgestellt, dass Home24 mit "nur" +70% in Q1 nun 20-40% Umsatzwachstum für 2021 erwartet, wohingegen Westwing mit +100% in Q1 lediglich 18-27% Umsatzwachstum für 2021 prognostiziert.
Westwing hat also noch deutlich mehr Potenzial, den Kapitalmarkt mit positiven Nachrichten zu überraschen. Bei Home24 kann ich mir kaum vorstellen, dass man letztlich oberhalb der 40% liegen wird.
Gemessen am KUV ist Home24 nur halb so hoch bewertet wie Westwing.
Wenn man nur nach den Nettogewinne geht, würde ich schätzen, dass Home24 in dem drei Jahren 2020-2022 kumuliert etwa ein Nullergebnis erzielen wird.
Westwing dürfte im gleichen Zeitraum etwa kumuliert 100 Mio Überschuss erwirtschaften.
Denn wenn du einerseits Mobly und Cash von der MarketCap wegrechnest, um dadurch zu sagen, dass Europageschäft würde mit 170 Mio bewertet bei fast 500 Mio Umsatz, sagst du damit ja im Umkehrschluss, dass Mobly mit KUV von 4 und Nettoverlust völlig überteuert bewertet ist, was wiederum dazu führt, dass die 170 Mio € nicht mehr stimmen.
Wie hast du die 170 Mio eigentlich genau berechnet?
Aber es stimmt, dass ich falsch gerechnet habe, weil ich die veraltete home24 Aktienzahl von ariva verwendet habe. Sorry!
Richtig müsste es sein: 520 (Market Cap) - 180 (Anteil mobly) - 130 (Cash, zwischen 120 und 130 ist dem Europageschäft zuzuordnen) = 210
Hoffentlich passt es jetzt.
Ich würde es jedenfalls richtig finden, wenn Home24 sich ganz auf Europa konzentriert.
https://www.brn-ag.de/38708-Home24-CFO-Steinhaeuser-Prognose-2021
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Zeitpunkt: 23.04.21 15:27
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Zeitpunkt: 23.04.21 15:27
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Wachstumsraten 20 - 40 % nicht nur in diesem Jahr...
Ansonsten würde ich gestiegene Möbelpreise für Marge und Verkaufszahlen ja eher negativ sehen da viele Konsumenten ihre Käufe in der Zukunft sicher verschieben dürften. Dazu noch massiv gestiegene Frachtpreise allerorten, da bin ich ja erst einmal skeptisch was den Sektorausblick angeht, das kann dann auch erst einmal Wachstum kosten.