Der Doomsday Bären-Thread


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Neuester Beitrag: 05.12.21 09:12
Eröffnet am:30.01.06 01:03von: Anti Lemmin.Anzahl Beiträge:4.606
Neuester Beitrag:05.12.21 09:12von: 123pLeser gesamt:452.105
Forum:Börse Leser heute:32
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2857 Postings, 6807 Tage Platschquatsch@ Malko07

 
  
    #1651
1
24.11.06 10:42
Du kannst dir auch die aktuellen KGVs in 2000 für das laufende Jahr,welches im
November ja fast zu Ende war, anschauen und hättest bei den Banken trotz
aktuellen und zukünftig günstigen KGV ins Klo gegriffen und die Entscheidung
das die Aktie noch nicht überteuert ist mit diesen KGV und man auch eine
Durststrecke aussitzen kann wäre wie wir wissen falsch gewesen.
Wollte hier eigentlich nicht so sehr auf dem KGV rumreiten aber als Kaufargument
auch trügerische Sicherheit vermitteln die sich bei einer Änderung der Gesamtlage schnell in Luft auflöst und selbst richtige KGVs wie VW bei 60€ schützen nicht vor massiven Kursverlusten.Als Anleger kommt man dann schnell in die Aussitzfalle da die Aktie ja billig sein muß mit den Gewinnen und eigentlich gar nicht fallen kann.  

363 Postings, 6769 Tage wolff27Bin seit Mittwoch short

 
  
    #1652
24.11.06 10:47
in deutsche börse volkswagen und TUI, hoffe das jetzt das Kartenhaus mal zusammenbricht, die Amis sollen Kasse machen.  

Optionen

80400 Postings, 7458 Tage Anti LemmingMalko - Hedgefonds wetten in Aktien UND Anleihen

 
  
    #1653
1
24.11.06 10:51
"Ob die Bondmärkte das Richtige erwarten sei dahingestellt. Wenn man unterstellt, dass die Spekulanten im Aktienmarkt falsch liegen, dann müssen sie auch im Bondmarkt falsch liegen - es sind größtenteils dieselben."

Es sind in der Tat dieselben Spekulanten (Hedgefonds bzw. large Specs), und die Wetten gehen beide in dieselbe Richtung. Hedgefonds sind "record-long" in S&P-500 Futures (große und "mini") und in 10-jährigen US-Staatsanleihen (10-year T-note Futures - siehe unten).

Hintergrund der Spekulation ist der Erwartung von Zinssenkungen durch die Fed, die heute morgen auch den Dollar zum Euro schwächeln ließ (EUR/USD stieg über 1,30).

Werden die Zinsen gesenkt, steigen die Kurse der 10-jährigen Staatsanleihen (wobei ihre Zinsrendite sinkt und sich damit den sinkenden Kurzfristzinsen anpasst). Wer einen Future auf 10-jährige (long) hat, verdient bei einer Zinssenkung der Fed daher Geld.

Das Gleiche gilt für den Aktienmarkt. Zinssenkungen erleichtern die Kreditbeschaffung, was die Wirtschaft ankurbelt. Zudem wird über sinkende Hypothekenzinsen der Druck vom Housing-Markt genommen. Folglich sinken die strukturellen Risiken, die Firmen machen höhere Gewinne - und die Aktien steigen. Last not least werden sie attraktiver, weil es weniger Zinsen auf kurzfristige Spareinlagen gibt.

Die große Frage aber bleibt: Stimmt das überhaupt? Kann die Fed in Anbetracht von 2,6 % Inflation (Kernrate, real 4 %) die Zinsen überhaupt senken, ohne die ohnehin schon starke Inflation weiter anzuheizen?

Ich meine: nein. Das glaubt auch Fed-Präsident Lacker, der bei den letzten Fed-Sitzungen für eine Erhöhung gestimmmt hatte, von den anderen, die die Zinsen konstant halten wollten, aber überstimmt wurde.

Eine Zinssenkung kann IMHO lediglich als Notmaßnahme kommen, wenn der Housing-Markt oder die US-Wirtschaft abstürzt. Und eine solche Liquiditätsspritze wird auch immer nur kurzfristig sein (es folgen also bald weitere Erhöhungen), weil sonst die Inflation aus dem Ruder läuft. Auch der schwächelnde Dollar macht Zinssenkungen schwierig, weil dies die Zinsdifferenz zum Euro weiter schmälern würde.

Tendenziell droht ein Stagflations-Szenario: Die Wirtschaft schwächelt, aber die Fed kann wegen wachsender Inflation die Zinsen nicht (oder nicht genügend) senken.

Dann liegen die large Specs - wie üblich - falsch, und zwar sowohl mit ihrer Aktien- als auch bei ihrer Anleihen-Wette. Sie gehen von einem Goldilock-Szenario (weiche Landung) aus, das aber von einer harten Landung - speziell im Housing-Markt - entzaubert zu werden droht.



Speculators Still Very Long S&P Futures
By Tony Crescenzi
10/16/2006 2:40 PM EDT

The latest data from the CFTC indicate that large speculators remain very long S&P 500 futures and 10-year T-note futures. For the 10-year, which has shown greater correlation to the CFTC data, with the activity of speculators seen as a contrary indicator, large speculators trimmed their record long position in the week ended Oct. 10.

But their collective position can still be characterized as extremely long. Large specs are now long 461,000 contracts, a big dip from the previous week when long specs reached a record 521,000 contracts. This is still about 200,000 more than the old record, which was set in March, just ahead of another large selloff in the bond market.

For the S&P, specs are now record long 37,825 contracts, adding about 3,100 contracts to their previous record long position.  

23301 Postings, 6655 Tage Malko07 Anti Lemming,

 
  
    #1654
3
24.11.06 11:25
ich möchte nicht mit Dir um die Zukunft streiten. Ob es zu einer harten oder weichen Landung der Konjunktur und der Aktienmärkte kommen wird, weiß ich nicht. Ich finde, man sollte auch nicht der Illusion unterliegen, man könnte an wenigen Parametern die Zukunft festmachen. Auch die Hedgefonds liegen offensichtlich nicht soooo richtig. Ihre Renditen purzeln nach unten. Diese Brüder werden wie so viele institutionelle Anleger wahnsinnig überschätzt.

Auch die jetzige US-$/Euro-Entwicklung ist nichts Besonderes. Allerdings machen auch hier die Kurse die Nachrichten. Ob jetzt die Zinsen in den USA mittelfristig konstant bleiben, leicht sinken werden oder nochmals leicht steigen werden ist relativ unerheblich und hat höchstens einen nur sehr kurzfristigen Einfluss.

@obgicou: Heute fehlt den Zittrigen der US-Laternenmast und sie reagieren auf kleinste Euro/$-Bewegungen. Morgen merken sie dann, dass der Ölpreis steigt und es deshalb gut ist, dass auch der Euro steigt. Übermorgen behaupten sie dann, dass Gold, in dessen Preis sich dann der schwächelnde $ spiegelt, steigt und bald die Welt untergeht. Dieses Spiel spielen wir jetzt schon lange.

@Platschquatsch: Weiter oben erwähnte ich, dass jede eindimensionale Betrachtung (ob KGV oder Technik) viel zu primitiv für eine Anlageentscheidung ist.  

   

Optionen

80400 Postings, 7458 Tage Anti LemmingFallender Dollar reißt US-Futures runter

 
  
    #1655
24.11.06 12:14
Interessant zu sehen ist heute, wie mit dem Dollar-Absturz auch die SP-500-Futures (Dez.) nachgeben - allein in den letzten zwei Stunden von 1406 auf 1400.

Als Begründung für den Dollar-Absturz nennt CBS Marketwatch die Anzeichen wirtschaftlicher Schwäche in USA, die sich letzte Woche u. a. in schwachen Arbeitsmarktzahlen und in sinkenden Verbrauchervertrauen manifestierten, sowie die Auflösung von Dollar/Yen-Carry-Trades. Letzteres wiederum geht darauf zurück, dass die Zinsen in Japan steigen, in USA hingegen eher sinken sollen (Einwände: # 1653).



Malko: Ich finde nicht, dass wir uns "streiten". Wir tauschen Meinungen aus, die teils gegensätzlich sind - das ist für ein Forum doch gut, finde ich. Oder sind die "harmonischen" Foren, in denen aller einer Meinung sind, die besseren? Der heutige Dollar-Absturz zeigt übrigens, dass die Thesen dieses Threads, der ja eine Wirtschaftsschwäche für USA vorhersagt, nicht gänzlich falsch liegen.
 

436 Postings, 6638 Tage NRWTRADERDie Bullen glauben an ihren Freund

 
  
    #1656
24.11.06 12:20
Die Bullen glauben an ihren Freund

[11:45, 24.11.06]

Von Volker Tietz

Hoppla, was ist das denn? Da ist man geistig schon im Wochenende, weil sich die US-Bürger gestern mit Truthahn vollgestopft haben und sich zumeist mit einem Brückentag ein verlängertes Wochenende gestalten, da rauscht der DAX innerhalb weniger Minuten deutlich nach unten. Das kennt man doch gar nicht mehr von unserem Vorzeigeathleten, dass er schlapp macht. Merkwürdig.

Sollte sich dieser Schwächeanfall noch etwas fortsetzen, warte ich nur darauf, dass die ersten Bären aus ihren Löchern kommen und auf den Mai verweisen, als es unvermittelt und heftig gen Süden ging und fast alle überrascht wurden. Das kann uns auch jetzt blühen, aber auf Grund der Saisonalität erscheint es eher unwahrscheinlich. Die institutionellen Anleger wollen sich nur ungern ihre schöne Jahresperformance zerstören lassen.

Grundsätzlich gilt es aber, wachsam zu bleiben. Der mittelfristige Trend ist aufwärts gerichtet. Da kann man fundamentale Gründe en masse suchen und auch finden, die dagegen sprechen: Eine platzende Immobilienblase in den USA, die sich auf den Konsum auswirkt, Inflations- oder gar schon wieder Deflationsgefahren, eine inverse Zinskurve, die auf eine US-Rezession hindeutet und vieles mehr. Kurzfristig kann es immer mal wieder zu Rückschlägen kommen, denn eine Konsolidierung oder eine Korrektur ist überfällig. Doch noch gilt die Regel, dass fallende Kurse zum Einstieg genutzt werden, weil einige Anleger unterinvestiert sind.

Das freut man sich über seinen Freund „Trend“ und harrt der Dinge, die da kommen. Aus charttechnischer Sicht sieht es momentan so aus, als sollte der Aufwärtstrend bei rund 6400 Zählern nicht halten. Dann käme dem Bereich 6365, dann die Zone 6300/10 Zäher in den Fokus. Und auch die steigende Unterstützung im Bereich um 6200 Punkte bietet Halt.

Schließlich wurde bereits am Montag die Korrektur beschworen, als der Blue-Chip-Index bis auf 6368 Stellen fiel und dann mit einem neuen Verlaufshoch bei 6452 Zählern aus dem Markt ging. Ob die Bullen wieder so stark dagegen halten? Mit dieser Vehemenz kann ich mir das eigentlich nicht vorstellen, aber das liegt auch daran, dass mir eine Konsolidierung lieber wäre, um den Markt ein wenig zu bereinigen. Angesichts der dünnen Umsätze wird sich die Frage auch erst genauer am Montag klären lassen.


© 2006 boerse-online.de  

1545 Postings, 6621 Tage HobbypiratDie Blödzeitung wie immer vorne dabei

 
  
    #1657
24.11.06 12:31
die Dummseppels werden wieder schlau gemacht.
Heute titelt die Blödzeitung "Neues Wirtschaftwunder"
Mehr Jobs , mehr Wachstum blab bla. Der Haushalt scheint ja saniert zu sein ;-).
Also, kaufen, kaufen, kaufen.
Man sollte sich die gute Laune von der Schwäche in Asien und Usa nicht verderben lassen

 

234246 Postings, 7445 Tage obgicouder Spread

 
  
    #1658
24.11.06 12:38
zwischen der aus dem 3M USD Libor Future ermittelten Zerorate und der 10 Jahres-Swapzerorate ist gestern übrigens auf den höchsten Stand dieses Jahr gestiegen und steht jetzt bei 39 bps.
 

23301 Postings, 6655 Tage Malko07Anti Lemming, kleines

 
  
    #1659
24.11.06 12:40
Missverständnis. Ich hatte "streiten" im positiven Sinne gemeint (sich in einer Diskussion auseinander setzten) und nicht im Sinne von "kloppen".

Was heute mit dem Verhältnis $/€ passiert ist, würde ich nicht als "Absturz" bezeichnen. Bei mit hat Ansturz eine etwas andere Bedeutung. Ich würde sagen, die für Devisenmärkte außergewöhnlich lange Starre scheint sich aufzulösen.  


 

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1545 Postings, 6621 Tage HobbypiratMach mich mach mal kurz schlau

 
  
    #1660
24.11.06 12:41
Betrifft die Differenz zwischen Geldmarkt- und Kapitalmarktzins ?
 

80400 Postings, 7458 Tage Anti Lemmingzu # 1656 - Einschätzung von Tietz/"Börse Online"

 
  
    #1661
1
24.11.06 12:45
"Börse Online" ist eine Zeitschrift, die sich in Börsen-Boom-Zeiten reißenden Absatzes erfreut, während das Blatt in Doom-Zeiten (März 2003) unverkauft und unbeachtet in der Kiosk-Ecke liegen bleibt.

Man darf von Tietz' Kommentaren daher auch ein gehöriges Stück "Zweckoptimismus" abziehen. Sein Verweis auf den Mai-Abverkauf, der sich jetzt wiederholen könnte, kommt eher wie ein "Disclaimer" rüber - mittelfristig sei der "Trend your friend".

Als Argument dafür wird die stark positive Saisonalität in der Vorweihnachtszeit genannt. Mit dem gleichen Verweis auf Saisonalität hatten im August jedoch zig Börsendienste/-blätter vor dem "unvermeidlichen" Abverkauf in den Monaten September und Oktober gewarnt - gerade in Jahren, wo US-Kongresswahlen stattfinden. Das exakte Gegenteil ist passiert.

Wer jetzt also auf die sonst positive Saisonalität um das Jahresende rum verweist, verkennt, dass wir uns diesmal NICHT von einem Herbst-Abverkauf nach oben erholen, sondern eine irreguläre Herbst-Hausse uns in einen stark überkauften Bereich geschickt hat, der erst mal abgebaut werden will, ehe der Trend wieder "your friend" ist.



@Hobbypirat: Lass das Grüne ist der Galle, sonst wird es unappetitlich.

@Malko: Dann ist ja alles klar, so sah ich es eigentlich auch.
 

234246 Postings, 7445 Tage obgicou@hobby

 
  
    #1662
3
24.11.06 13:03
exakt;
und der Spread zwischen 3M und 10Y gilt als der beste Indikator für eine Rezession:

http://nachrichten.boerse.de/...hp3?text=experten&id=24e02dea#content


Welches Rezessionssignal gilt als zuverlässig?

Nachdem wir uns im Wochenend-Wellenreiter vom 26. August mit der Reaktion der Börsen auf eine Rezession befasst haben, sind die nachfolgenden Zeilen der Bedeutung konkreter Rezessionssignale gewidmet.

Doch zunächst einige Sätze zum Zusammenhang zwischen Zinsätzen und den Preisen für Anleihen. Der Preis eines Verschuldungsinstruments bewegt sich invers zu seinem Zinssatz. Der Grund für diese Beziehung kann anhand des folgenden Beispiels demonstriert werden. Angenommen, man kauft ein festverzinsliches Wertpapier in Form einer US-Staatsanleihe zu einem Zinssatz von 4 Prozent. Einige Monate später sind die Zinsen auf 5 Prozent gestiegen. Logischerweise würde man jetzt die Anleihe gern verkaufen und eine Anleihe mit einem Zinssatz von 5 Prozent erwerben. Unglücklicherweise haben alle Investoren den gleichen Gedanken. Die einzige Möglichkeit, einen Käufer für die Anleihe zu finden, ist der Verkauf der Anleihe mit einem Preisabschlag („man spricht von fallenden Bonds“). So wird der Käufer für die Zinsdifferenz entschädigt. Doch die Preise für Anleihen werden nicht nur durch steigende Zinsen, sondern auch durch die Laufzeit gedrückt. Dieser Aspekt ergibt sich dadurch, dass die Zinsdifferenz (in diesem Fall 1 Prozent) wie ein Hebel wirkt. Je länger die Laufzeit, desto größer der Hebel und desto stärker fällt der Preis für die Anleihe. Umgekehrt gilt dies genauso. Fallen die Zinsen von 4 auf 3 Prozent, würden die zu 4 Prozent erworbene Anleihe im Wert steigen („steigende Bonds“). Ein solcher Trend ergibt sich aktuell.

Lassen sie uns einen Blick auf die aktuelle US-Zinsstruktur werfen. Erwartet der Markt zukünftig fallende Zinsen, so investieren die Marktteilnehmer bevorzugt in längerfristige Instrumente. Sie sehen darin ihre letzte Chance, sich die aktuell noch hohen Zinserträge auf lange Sicht zu sichern. Dieses Verhalten drückt die Zinssätze am langen Ende und folgerichtig steigen die Bonds. Werden gleichzeitig die Zinssätze am kurzen Ende durch die Zentralbanken angehoben, weil z.B. dort Inflationsängste überwiegen, entsteht – wie aktuell - eine inverse Zinsstrukturkurve.



Diese existiert mit kurzen Unterbrechungen seit acht Monaten und gilt als eine erste Warnung vor einer bevorstehenden Rezession. Die Inversität hat sich in den letzten Wochen beschleunigt, wie der obige Chart zeigt.

Eine Zinskurve ist dann invers zu nennen, wenn sich die Zinssätze für kurzfristige US-Anleihen (z.B. Laufzeit zwei Jahre 4,80%) über denen der langfristigen Anleihen (z.B. Laufzeit zehn Jahre 4,77%) befindet. Die Zinsdifferenz zum aktuelle US-Leitzins von 5,25 Prozent ist gegenüber allen Laufzeiten so hoch wie selten zuvor.

Doch welche dieser Zinsdifferenzen sagt eine Rezession zuverlässig voraus? Kommt eine Rezession beispielsweise immer dann, wenn sich der US-Leitzins (Fed Funds Rate) über dem Zinssatz für 10-jährige Anleihen befindet? Der nächste Chart zeigt, dass ein solcher Vorgang zwar die letzten beiden Rezessionen von 1990/91 und 2001 (graue Schattierungen) deutlich vorhersagte, aber auch ein Fehlsignal lieferte: Ende 1998 kam es nicht zu einer Rezession, obwohl die oben beschriebenen Voraussetzungen gegeben waren (roter Pfeil).



Eine weitere gängige „Rezessions-Meßmethode“ ist die Differenz zwischen dem Zinssatz für zweijährige und zehnjährige US-Anleihen. Wie man auf dem nächsten Chart erkennt, lieferte diese seit 1985 kein Fehlsignal und ist auch mit Blick auf die Zeit davor (hier nicht im Bild) ein recht zuverlässiger Indikator.



Wer übrigens den Zeitraum von 1994/95 – sanfte Landung - mit der heutigen Zeit vergleicht, muss sich bewusst sein, dass es damals – im Gegensatz zu heute – kein Rezessionssignal gab. Das aktuelle Rezessionssignal ist jedoch noch sehr dünn. Die Zinsspanne ist nur ganz leicht invers und schwankt seit Jahresbeginn um die Null-Linie. Die Eindeutigkeit der Interpretation ist deshalb noch nicht gegeben.

Ein weiterer Rezessionsindikator – gemäß einer Untersuchung der US-Federal Reserve Bank der zuverlässigste der hier vorgestellten Indikatoren - ist die Zinsdifferenz zwischen den 3-Monats-US-T-Bills (Anleihen mit dreimonatiger Laufzeit) und den 10-jährigen US-Anleihen. Hier zeigt sich der Verlauf wie folgt:



Dieser Chart lässt die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA deutlich sichtbar erscheinen. Nach Angaben der FED betrug der Zinssatz für die 3-Monats-T-Bills im August 5,09%, während sie für die 10-jährigen Anleihen bei 4,88% notierte. Das ist eine Differenz von 21 Basispunkten. In der Spitze (auf Tagesbasis) betrug diese Differenz 29 Basispunkte. Die maximale Differenz vor der Rezession von 1990/91 betrug 15 Basispunkte, also deutlich weniger. Vor der Rezession von 2001 betrug die maximale Differenz 64 Basispunkte.

Bedenkt man diese Zahlen, so lassen sich daraus die folgenden Erkenntnisse ableiten:

1. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in den kommenden Monaten zu einer Rezession in den USA kommt, hat sich im August deutlich erhöht.

2. Vom Ausmaß her scheint die kommende Rezession diejenige von 1990/91 übertreffen zu wollen, aber die Schärfe der Rezession von 2001 mit den entsprechenden Folgen für die Aktienmärkte wird bisher nicht signalisiert.

Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest

Robert Rethfeld ist selbständiger Wirtschaftsjournalist, Buchautor ("Weltsichten/ Weitsichten") und betreibt eine Onlinepublikation für finanzielle, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen auf Abonnementbasis ("www.wellenreiter-invest.de").  

1545 Postings, 6621 Tage HobbypiratDie Zinsstruktur ist invers

 
  
    #1663
24.11.06 13:10
und sollte "umgepolt" werden.
Frappierend die geringen Differenzen zu den Zinssätzen von FED und EZB
bei Zehnjährigen. Die geringe Rendite ist mir unerklärlich.
Warum geht man nicht ans kurze Ende ? Das ist
A. risikoärmer
B. Rendite freundlicher  

234246 Postings, 7445 Tage obgicou@hobby

 
  
    #1664
24.11.06 13:19
das stimmt, wenn Du von einer stabilen Zinsstruktur ausgehst.
Anscheinend rechnen viele noch mit einem weiteren Sinkflug der langfristigen US-Renditen. Was dann zur Verzinsung noch schöne Kursgewinne beschert.
Am kurzen Ende hat die Fed noch keine Zinssenkung signalisiert und die EZB signalisiert eher Zinserhöhung.  

23301 Postings, 6655 Tage Malko07Zu Zinsen und

 
  
    #1665
2
24.11.06 13:36
Kursen eine Tabelle aus der Süddeutschen:

Zinsen rauf, Kurse runter

Tabelle für eine Anleihe mit einem Koupon von 4 Prozent und einer Restlaufzeit von bis zu 10 Jahren.



Rendite12345678910
2,00101,96103,88105,77107,62109,43111,20112,94114,65116,32117,97
2,25101,71103,39105,02106,62108,19109,72111,22112,68114,11115,52
2,50101,45102,89104,28105,84106,97108,26109,52110,76111,96113,13
2,75101,22102,40103,55104,67105,77106,83107,86108,87109,85110,80
3,00100,97101,91102,83103,72104,58105,42106,23107,02107,79108,53
3,25100,73101,43102,11102,77103,41104,03104,63105,21105,77106,32
3,50100,48100,95101,40101,84102,26102,66103,06103,44103,80104,16
3,75100,24100,47100,70100,91101,12101,32101,51101,70101,88102,05
4,00100,00100,00100,00100,00100,00100,00100,00100,00100,00100,00
4,2599,7699,5399,3199,1098,8998,7098,5198,3398,1698,00
4,5099,5299,0698,6398,2197,8197,4297,0596,7096,3796,04
4,7599,2898,0097,9597,3396,7396,1695,8295,1094,6194,14
5,0099,0598,1497,2896,4595,6794,9294,2193,5492,8992,28
5,2598,8197,6896,6195,5994,6393,7192,8392,0091,2190,46
5,5098,5897,2395,9594,7493,5992,5191,4890,5089,5788,69
5,7598,3596,7895,3093,9092,5891,3390,1489,0287,9786,97
6,0098,1196,3394,6573,0791,5890,1788,8487,5886,4085,28


Beispiel: Eine zehnjährige Anleihe wird mit einem Nominalzins von 4%
und einem Kurs von 100% emitiert. Steigt die Rendite um einen Prozentpunkt auf 5%, sinkt der Anleihekurs auf nur noch 93,28 Prozent. Ein Kursverlust von fast 8%.  

Optionen

8485 Postings, 6561 Tage StöffenMerry Xmas ?

 
  
    #1666
1
24.11.06 17:47

Vielleicht habt ihr's ja schon, hier noch eine kurze Info zu anstehenden US - Daten in der nächsten Woche.

Gruß + Stöffen

 

Frohe Weihnachten?

In der kommenden Woche werden die Anleger mehr Informationen über den Wohnungsbaumarkt erhalten: am 28. November werden die Umsätze mit bestehendem Wohnraum und am 29. November die Neubauumsätze bekannt gegeben. Außerdem werden die Anleger erfahren, ob und in welchem Maße die Abschwächung am Wohnungsbaumarkt das Wirtschaftswachstum belastet hat. Das amerikanische Handelsministerium wird am 29. November einen Zwischenbericht über das Bruttoinlandsprodukt des dritten Quartals veröffentlichen.

Analysten erwarten, daß die Märke wie immer auch diesmal besonders auf die Richtung der Verbraucherausgaben schauen werden. Laut einem Bericht vom 14. November gingen die Einzelhandelsumsätze im Oktober um 0,2 Prozent zurück, mehr als erwartet, so daß sich ohne Autoumsätze ein Rückgang um 0,4 Prozent ergibt. Die von der University of Michigan ermittelten Zahlen zur Verbraucherstimmung vom 22. November werden angesichts des stabilen Aktienmarktes und der niedrigen Arbeitslosigkeit nach oben korrigiert werden, meint Bear Stearns.

"Die Prognosen für die Weihnachtsausgaben waren recht optimistisch", informierten Bear Stearns Analysten ihre Kunden in einer Mitteilung vom 19. November. "Die Frage könnte sein, ob bei den Verbrauchern immer noch Unsicherheit über die Wirtschaftslage besteht oder ob sie mit hohen Rabatten rechnen, wenn Weihnachten näher rückt."

Der Aktienmarkt brachte den Anlegern in diesem Jahr positive Ergebnisse. Angesichts der noch offenen Fragen - vor allem, ob der Wohnungsbau in dieser Saison das Geschäft verdirbt - könnte die gute Laune jedoch vielleicht nicht mehr allzu lange anhalten.

Marc Hogan / BusinessWeek.com in New York

 

436 Postings, 6638 Tage NRWTRADERDollar-Kollaps beendet Dax-Rallye

 
  
    #1667
25.11.06 00:55
Der Börsen-Bericht
Dollar-Kollaps beendet Dax-Rallye
Der Euro überspringt die Marke von 1,30 Euro. Am deutschen Aktienmarkt bekommen es die Anleger mit Angst zu tun und sacken ihre Gewinne ein. Besonders die Autowerte stehen auf den Verkaufslisten.
Von Daniel Eckert und Holger Zschäpitz

Berlin - Unternehmenslenker brauchen dieser Tage starke Nerven. Zu Wochenbeginn mussten sie die mit 36 Mrd. Dollar größte Übernahme durch einen Finanzinvestor verkraften und dabei erkennen, wie leicht auch ihr Konzern zur Beute werden könnte. Zum Wochenschluss wiederum tat sich am Devisenmarkt eine neue Front auf: Der Dollar, für die Exportunternehmen die wichtigste Valuta schlechthin, brach unerwartet stark ein. Im Gegenzug kletterte der Euro erstmals seit April 2005 über die psychologisch wichtige Marke von 1,30 Dollar. Damit hat die Weltleitwährung diese Woche mehr als zwei Prozent an Wert eingebüßt. Setzt sich dieser Trend fort, sind die für 2007 erwarteten Gewinne Makulatur. Gleichzeitig werden Euro-Produkte in Amerika teurer, womit sich die Wettbewerbsfähigkeit verschlechtert.

Kein Wunder, wenn die Dax-Rallye zum Wochenschluss ein abruptes Ende fand. Der exportlastige Leitindex verlor in der Spitze 1,7 Prozent auf 6367 Punkte. Bis zum Handelsschluss berappelte sich das Marktbarometer wieder etwas.

"Die Mehrzahl der deutschen Konzerne ist gegen einen Dollar-Einbruch nicht ausreichend gewappnet", umreißt Hans-Günter Redeker, Devisenstratege bei der BNP Paribas, die Risiken. Die meisten Sicherungsgeschäfte seien 2005 ausgelaufen und wegen der hohen Hedging-Kosten nicht erneuert worden. "Nun müssen die Konzerne schnell gegensteuern, und das wiederum könnte eine Kettenreaktion beim Dollar zur Folge haben."

Dabei wurden nicht nur die Unternehmenslenker auf dem falschen Fuß erwischt. Auch viele Finanzinvestoren haben ihre Dollar-Anlagen weitgehend ungesichert gelassen. Grund für die sorglose Haltung war die monatelange Seitwärtsbewegung am Devisenmarkt. Der Euro schien seit April zwischen 1,25 und 1,29 Dollar quasi festgezurrt. Kaum jemand rechnete noch mit einem Ausbruch nach oben oder unten. Absicherungsgeschäfte galten vielen Akteuren als teurer Luxus.

Der Ausbruch wiederum dürfte nun den Dollar weiter unter Druck setzen. Dabei könnten die Analysten noch verstärkend wirken, haben die meisten Profis doch bislang als Höchstziele für den Euro 1,30 Dollar. Allein BNP Paribas und Dresdner Kleinwort prognostizieren seit Längerem einen Einbruch bis in die Nähe von 1,50 Dollar bis Mitte 2007.

Vorreiter der Neubewertung des Euro ist Morgan-Stanley-Analyst Stephen Jen. Er erhöhte gerade seine Jahresendprognose für die Gemeinschaftswährung um sieben Cent auf 1,31 Dollar.

Damit könnten sich die Unternehmensanalysten demnächst gezwungen sehen, den Stift zu spitzen und für die exportabhängigen Konzerne die Prognosen an die Realität anzupassen. Hauptleidtragende einer Dollar-Schwäche wären danach die Autotitel. Insbesondere beim Münchner Konzern BMW sowie dem Wolfsburger Autobauer Volkswagen wären die bisherigen Gewinnschätzungen Makulatur. Der Umsatzanteil in Nordamerika hält sich mit 23 und 14 Prozent zwar in Grenzen, jedoch hängen auch andere wichtige Absatzmärkte, etwa in Asien, am "Grünrücken". Nach einer Studie der Citigroup kostet ein Euro-Anstieg um einen Cent diese beiden Autoaktien im Schnitt ein Kurspotenzial von 1,3 Prozent.

Als Faustformel gilt, dass jeder Cent, den der Dollar abrutscht, ein Prozent des Gewinns erodiert. Auch DaimlerChrysler müsste Herunterstufungen durch die Auguren befürchten. Porsche hat mit 34 Prozent zwar einen hohen Nordamerika-Anteil, ist durch ein atypisch starkes Hedging aber gut abgesichert. Der Konsumgüterriese Henkel hängt ebenfalls am Greenback. Nach der Übernahme des amerikanischen Konkurrenten Dial Corporation fällt ein Gutteil der Umsätze und Gewinne im Dollar-Raum an.

Gut ablesen lassen sich die Anfechtungen in komprimierter Form am Dax-Export-Index, der die zehn exportstärksten Unternehmen aus Dax und MDax enthält. Dieses Barometer entwickelte sich in der Vergangenheit meist gegenläufig zum Euro.

Artikel erschienen am 25.11.2006


WELT.de 1995 - 2006  

1545 Postings, 6621 Tage HobbypiratAngst treibt die Rally

 
  
    #1668
25.11.06 10:20
Immer wieder gerne als "Erklärung" von Bullen gereicht. Eine "AngstRally".
Was verursacht dann einen möglichen Abverkauf ?
Es müsste ja das Gegenteil von Angst bedeuten, ergo Glaube,Zuversicht, Mut, Optimismus.
Es ist der Optimismus , der Mut, der Anleger zum Verkauf bewegt.
Handelt eine Person immer gegen ihre eigene Überzeugung ,kann jemand Aktien verkaufen, wenn er sich relaxt und selbstzufrieden zurücklehnt  ?
Die Marktakteure sind offenbar vorwiegend  schizophren ,d.h. im Prinzip ist jeder ein  Kontraindikator.
 

21619 Postings, 7250 Tage pfeifenlümmelLangsam wirds aber mal Zeit,

 
  
    #1669
25.11.06 10:48
Nikkei hat den Einbruch als erster, Dax kämpfte mit 6500 und verlor gestern kräftig, Volatilität war bei Dax  fast auf niedrigstem Niveau gewesen, S&P hat noch sehr niedrige Vola, ist müde geworden,  kommt kaum noch über 1400, jetzt müsste bald der S&P einbrechen.  

23301 Postings, 6655 Tage Malko07Wieso?

 
  
    #1670
25.11.06 20:08
Weil er müde ist? Wie stellt man das fest?  

Optionen

21619 Postings, 7250 Tage pfeifenlümmelNegative Divergenz beim MACD und Momentum o. T.

 
  
    #1671
25.11.06 20:48
 
Angehängte Grafik:
müderjo.png
müderjo.png

80400 Postings, 7458 Tage Anti LemmingWalmart-Schwäche könnte Montag Folgen haben

 
  
    #1672
26.11.06 14:37
Wal-Mart reports sales decline
By MarketWatch
Last Update: 12:13 PM ET Nov 25, 2006

SAN FRANCISCO (MarketWatch) -- Wal-Mart Stores, Inc. on Saturday said that U.S. same-store sales in November fell 0.1% from a year ago -- the retail giant's first monthly same-store sales drop since 1996.

Wal-Mart (WMT) had predicted same-store sales would be flat compared with the same period last year. Wal-Mart's four-week November sales period ended on Friday -- the first day of the traditional holiday shopping season.

Along with other major retailers, Wal-Mart is scheduled to issue it final sales report for the month on Thursday.

Almost $28 billion in retail sales are expected for the Thanksgiving holiday weekend, according to the National Retail Federation. Consumers are expected to spend an estimated $457 billion this season on sweaters, digital cameras, home entertainment theaters and even Christmas trees. Online sales in the November-to-December period are projected to leap 22% above last year to $138 billion, according to the National Retail Federation.



Weekend Shopping Could Move Market

By Tony Crescenzi
Street.com Contributor
11/24/2006 1:08 PM EST

What I would mainly say about next week is to remember that Black Friday has often been a big market mover on the Monday following, so a key feature of next's week's trading could be the market response to the early reports on this weekend's shopping activity.

There will be a number of factory-related data released next week such as durable goods on Tuesday, the Chicago index on Thursday, and the ISM index on Friday. All of these data might continue to show weakness given the continued weakness in automobile production evident in data such as steel production, which, as I reported the other day, has been plunging of late.

In addition, we know from the data on housing starts that home construction has weakened considerably, which is likely to weaken manufacturing output as well. What you must be careful of here is overemphasizing the importance of the factory data, which lag spending. The weakness could end if spending picks up during the holiday season.

Interesting Wednesay will be the data on new home sales, particularly the data on inventories, which are more important than the sales data, given that the inventory glut is the housing market's biggest problem.  

80400 Postings, 7458 Tage Anti LemmingLaufendes Update des Weekend-Verkäufe

 
  
    #1673
26.11.06 14:49
finden sich im folgenden Blog des WSJ:

http://blogs.wsj.com/holidaysales/

Bislang ist Wal-Mart schwach, aber der Rest scheint positiv zu laufen.  

1545 Postings, 6621 Tage HobbypiratWelchen Aussagewert sollen Konsumentenkäufe

 
  
    #1674
26.11.06 16:58
haben ? Kann z.Bsp. ein erheblicher Teil der Ausgaben kreditfinanziert sein.  

21619 Postings, 7250 Tage pfeifenlümmelAuch beim RSI deutlich negative Divergenz,

 
  
    #1675
26.11.06 17:09
beim MACD erinnert mich die Divergenz an Mai 06.
 
Angehängte Grafik:
müderjoe2.png (verkleinert auf 63%) vergrößern
müderjoe2.png

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