Der Doomsday Bären-Thread


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Neuester Beitrag: 05.12.21 09:12
Eröffnet am:30.01.06 01:03von: Anti Lemmin.Anzahl Beiträge:4.606
Neuester Beitrag:05.12.21 09:12von: 123pLeser gesamt:451.987
Forum:Börse Leser heute:66
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13197 Postings, 6688 Tage J.B.#996

 
  
    #1001
13.10.06 23:35
Tut mir leid, Anti, aber ich muss Dich ein wenig verbessern!! Der Inhalt stimmt bis auf ein kleine aber entscheidene Kleinigkeit!!

Zitat aus deinem Posting 996: "Der ebenfalls stimmberechtigte Fed-Präsident von Chicago, Michael Moscow, sieht in # 987 das krasse Gegenteil - und liefert sogar Begründungen:"

Der Fed-Präsident von Chicago, Michael Moscow, ist momentan kein stimmberechtigtes Mitlied des FMOC!!


2006 Members of the FOMC
Members
Ben S. Bernanke, Board of Governors, Chairman
Timothy F. Geithner, New York, Vice Chairman
Susan Schmidt Bies, Board of Governors
Jack Guynn, Atlanta
Donald L. Kohn, Board of Governors
Randall S. Kroszner, Board of Governors
Jeffrey M. Lacker, Richmond
Frederic S. Mishkin, Board of Governors
Sandra Pianalto, Cleveland
Kevin M. Warsh, Board of Governors
Janet L. Yellen, San Francisco


Alternate Members
Thomas M. Hoenig, Kansas City
Cathy E. Minehan, Boston
Michael H. Moskow, Chicago
William Poole, St. Louis
Christine M. Cumming, First Vice President, New York




Federal Reserve Bank Rotation on the FOMC
Committee membership changes at the first regularly scheduled meeting of the year.

              2006            2007          2008
Members      New York        New York      New York
            Cleveland       Chicago       Cleveland
            Richmond        Boston        Philadelphia
            Atlanta         St. Louis     Dallas
            San Francisco   Kansas City   Minneapolis
Alternate
Members      New York†       New York†     New York†
            Chicago         Cleveland     Chicago
            Boston          Philadelphia  Richmond
            St. Louis       Dallas        Atlanta
            Kansas City     Minneapolis   San Francisco


†For the Federal Reserve Bank of New York, the First Vice President is the alternate for the President.


mfg J.B.




 

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1308 Postings, 6675 Tage darktraderkommt jetzt

 
  
    #1002
13.10.06 23:45
die Hausfrauenbörse ? oder ist die schon ?
Hab ich meine Puten zu früh gekauft ?  

80400 Postings, 7457 Tage Anti LemmingJ. B.

 
  
    #1003
13.10.06 23:46
Stimmt, das hatte ich überlesen. Er wird aber laut # 987 ab 2007 stimmberechtigtes Fed-Mitglied sein: "Moskow will be a voting member of the Federal Open Market Committee next year."

Das könnte Zins-politisch vielleicht noch bedrohlicher sein, weil dann ein Falke hinzukommt, der möglicherweise einen weniger falkischen Vorgänger ablöst.  

80400 Postings, 7457 Tage Anti LemmingDarktrader

 
  
    #1004
1
13.10.06 23:48
Das sind nicht nur Hausfrauen, Taxifahrer und Dienstmädchen, sondern womöglich auch "spezielle Push-Spezialisten" vom PPT:

http://www.ariva.de/board/271877  

13197 Postings, 6688 Tage J.B.Bist so spät noch unterwegs, Anti??

 
  
    #1005
13.10.06 23:52
Was sagst zum heutigen Verlauf??

Sind wieder ein paar Sideliner in den Markt gekommen, Schade ich hätte heute gerne ein Minus gesehen, Du weißt wieso!!  Aber gut, was soll`s!! Geht die Rally halt ein wenig früher zu Ende, noch ist es nicht soweit!!

@darktrader: Ich denke das es gut war dass Du Deine Puts geschmissen hast, wie es aussieht dürfte der Dow noch ein wenig steigen!!


mfg J.B.  

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80400 Postings, 7457 Tage Anti LemmingJ.B. - alles relativ

 
  
    #1006
14.10.06 09:40
Ja, der Dow und SP-500 kriechen förmlich nach oben, der DOW jeden Tag um 2, 5 oder 11 Punkte. Das sind Zuwächse im Promille-Bereich. Für mich ist das kein zwingender Grund, aus Shorts rauszugehen. Denn wenn ein Down-Gap kommt, weil z. B. ein großer Hedgefond pleite geht, kann der DOW auch mal schnell 2000 Punkte tiefer aufmachen. Dann sind die vielen kleinen Promillezuwächse DER LETZTEN JAHRE schlagartig futsch. Die Tröpfchenfolter der tagtäglichen Winzig-Anstiege ist der Preis, den man als Shorter dafür zahlt.

Es kommt dabei freilich auf das richtige Timing beim Einstieg an. Permabären, die im Sommer 2003 short gingen, haben Haus und Hof verloren. JETZT, am 5-1/2-Jahres-Hoch vieler Indizes und nach parabolischen Anstiegen, die fundamental schlecht unterlegt sind, ist das Chance-Risiko-Verhältnis DEUTLICH günstiger.

Eine 5 %-Korrektur bei den Indizes wünschen sich inzwischen selbst die Bullen, weil sie wissen, dass der Anstieg sonst nicht nachhaltig sein kann. Was ohne Pause und Wellen non-stopp nach oben steigt, kommt meist im freien Fall wieder runter.

Und wenn die Shorts dann nur schnelle 5 % Gewinn gebracht haben und die Indizes nicht weiter runter wollen, kann man ja immer noch covern. Dann hat man auch ohne Doomsday-Crash Geld verdient.
 

863 Postings, 6779 Tage el doktore 333Komisch........

 
  
    #1007
14.10.06 11:52
ihr schreibt hier immer noch von fallenden Kursen....... und steht zur Zeit ziemlich allein auf weiter Flur.

Derzeit ist die Stimmung an den Börsen einfach zu positiv, als dass es zu einem "freien Fall (...) runter" kommen würde. Und dafür gibt es durchaus auch ein paar Gründe:

1) niedriger Ölpreis (Verbraucher, Industrie)
2) niedriger Gaspreis (Verbraucher)
2a) Konsolidierung der Rohstoffpreise
3) Dadurch vermutlich Rückgang der Inflation
4) Folglich Gute Chance auf fallende Leitzinsen
4a) Gut für US Verbraucher
5) Insoweit auch Chance auf weiche Landung des Housing Market (nur -1 % Wachstum)
6) China, Indien, Brasilien, Ostblock und Co zeigen sich (noch) unbeeindruckt von US-Konjunktur
7) Geopolitische Lage kriselt, ist aber noch nicht direkt bedenklich

Warum sollten die Kurse nun fallen?  

13197 Postings, 6688 Tage J.B.@el doktore 333 #1007

 
  
    #1008
14.10.06 13:09
Nun, ich bin auch ein Bulle, wie du vermutlich auch, aber sogar als Bulle musst Du Dich schon fragen, ob dass was momentan passiert gesund sein kann??
U.a. Die wahnsinnigen Ami haben die Stoch gestern schon wieder auf 100% rauf geklopft!!

"1) niedriger Ölpreis (Verbraucher, Industrie)"

Anw. Richtig, nur hast die Inflation vergessen, denn die Amerikaner importieren die Hälfte des Öl`s dass sie benötigen!! Momentan habe ich den Verdacht, dass die US Boys mehr ÖL inportieren als sie verbrauchen um zum Einen ihre Lagerbestände weiter aufzufüllen und dadurch einen schönen Ölmarktbericht abliefern können!! Das könnte einen Teil der höher als erwartet ausgefallenen Aussenhandelsbilanz erklären!!

Ausserdem werden sie den Ölpreis nicht ewig o weit unten halten können, denn zum Einen wird die OPEC die Fördermenge sicher über kurz oder lang senken!!
Zum Anderen, hast Du den letzten US Ölmarktbericht gesehen?? Hier der Link dazu: http://www.ariva.de/board/261658?pnr=2843775#jump2843775
Nun, der Öllagerstand ging wieder nach oben(plus 2,4 Mil. Barrel), aber die Bestände an Destillaten(Heizöl, usw) verringerten sich um 1,6 Mil. und dies reichte schon zu einem Anstieg des Ölpreises(Da sich Viele Schon jetzt eindecken und wenn der ÖLpreis weiter so bleibt, dann werden noch Mehr zuschlagen)!!  


"2) niedriger Gaspreis (Verbraucher)"

Anw.: Das war abzusehen, da dieses Jahr die Hurrikan`s ausblieben, aber auch der Gaspreis wird wieder steigen, spätestens im Winter!!


"2a) Konsolidierung der Rohstoffpreise"

Anw.: Ok, aber für wie lange?? Der Gold- sowie der Silberpreis haben schon wieder angezogen, andere Rohstoffe können auf längere Sicht nur steigen!!


"3) Dadurch vermutlich Rückgang der Inflation"

Anw.: Richtig, die Inflation geht zurück, dafür gibt es mehere Anzeichen!!


"4) Folglich Gute Chance auf fallende Leitzinsen"

Anw.: Darauf würde ich nicht spekulieren!! Zum Einen wächst die Wirtschaft weiter, der Ölpreis wird nicht immer so weit unten sein und was mir Sorgen macht ist das Wachstum der Geldmenge!! Im September ging das Wachstum kurz ein wenig zurück, aber in der 1. Oktoberwoche stieg die Geldmenge wieder zum Teil stark an!! Ausserdem ist die Kerninflation momentan noch zu hoch!!


4a) Gut für US Verbraucher

"5) Insoweit auch Chance auf weiche Landung des Housing Market (nur -1 % Wachstum)"

Anw.: Nun, hier muss man auf die nächsten Zahlen warten, allerdings hat sich der Fall verlangsamt!! Interessanterweise ist die Bauwirtschaft nicht so betroffen wie die Heimerrichter!!


"6) China, Indien, Brasilien, Ostblock und Co zeigen sich (noch) unbeeindruckt von US-Konjunktur."

Anw.: Da hast Du recht, sollte sich allerdings die Situation in den USA zum Negativen drehen, wird uns dass auch nicht viel nützen!! Die USA repräsentieren immerhin 25% der Weltwirtschaft und wenn es dort etwas hat, dann werden es alle spüren!! Genauso wie jetzt Alle davon profitieren!!


"7) Geopolitische Lage kriselt, ist aber noch nicht direkt bedenklich"

ANw.: Nun, momentan schwellen ein paar Konflikte vor sich hin, aber irgendwann muss es eine Lösung geben!!


mfg J.B.
 

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13197 Postings, 6688 Tage J.B.@el doktore 333

 
  
    #1009
14.10.06 13:12
Auch wenn man ein Bulle(ich bin einer, dass wird dir Anti sicher gerne bestätigen) ist, sollte man die Lage trotzdem genau analysieren und auch die negativen Dinge nicht aus den Augen verlieren!!

mfg J.B.  

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80400 Postings, 7457 Tage Anti LemmingDoktore-

 
  
    #1010
14.10.06 13:39
Wenn die US-Wirtschaft auf eine Verlangsamung zusteuert (von 5 auf 2,5 % Wachstum, Ende des Jahres womöglich nur noch 1,5 %) oder gar auf eine Rezession, die Aktien-Indizes aber gleichzeitig ein 5+-Jahreshoch erreichen und wie an der Schnur gezogen - sämtliche Negativ-Infos (schwacher Arbeitsmarkt, Rekorddefizit) ausblendend - weiter steigen, dann herrscht Alarmstufe rot. Das letzte i-Tüpfelchen setzte gestern die Bild-Zeitung oben drauf, die auf S. 1 groß und breit die Frage stellte, ob es sich lohnt, nun wieder in Dow und Dax einzusteigen (und implizit bejahte).

Erinnerst Du Dich noch an AMD bei 44 Dollar? Das war im Februar, und bei AMD schien alles rund zu laufen (wie jetzt in der "Goldilock US-Wirtschaft"). Im Mai stand AMD dann nach Gewinnenttäuschungen und Downgrades plötzlich bei 17 Dollar - rund 60 % tiefer. Dabei waren sie die AMD-Analysten im Februar noch völlig "sicher", dass alles gut aussieht. Ich würde auch das jetzige Goldilock-Geschwätz aus USA ähnlich wenig geben. Nimm das mal als "Parabel" für den Gesamt-Index.
 

863 Postings, 6779 Tage el doktore 333@ Anti

 
  
    #1011
14.10.06 15:26
Um das mal ins richtige Licht zu rücken. Ich bin weder besonders bullish, noch bearish. Ich gebe dir aber recht: Es ist überraschend, wie gut sich die Börsen derzeit halten .... trotz Negativ-Infos. Genauer: Sie steigen sogar.

Aber: Ich denke, der Vergleich mit AMD trägt hier nicht. Dass AMD runter gehen würde, war doch eigentlich klar. Zumindest, wenn man die Fortschritte von Intel - wie wir - richtig bewertet hat.

Ob es sich um "Goldilock"-Geschwätz handelt...... ich weiß nicht. Man muss auch eines sehen: Ein Wachstum von 5 % für eine entwickelte Volkswirtschaft wie USA (wir reden hier ja nicht von China, Indien) ist schon ziemlich hoch, oder wie siehst du das? Also wenn die 5 % noch zwei Quartale gehalten hätten, dann hätten die ersten VWLer wahrscheinlich schon von Überhitzung gesprochen. Insoweit kann der Fall von 5 % auf "nur" 2,5 % sogar gut sein..... wichtig ist, dass es nicht noch viel weiter runter geht. Deine 1,5 % sind geschätzt. Berechnet man den Housing Market ein, ok. Sagt ja auch die Fed (-1 %). Aber 1,5 % Wachstum ist immernoch 1,5 % mehr als man braucht für eine Rezession... oder etwa nicht.

Nun soweit die schlechten Nachrichten.

Was ist positiv? -> habe ich oben gelistet.  

Abwarten :-)  

436 Postings, 6637 Tage NRWTRADERAktienbörsen weltweit in Rekordlaune

 
  
    #1012
3
15.10.06 01:38

Märkte
Aktienbörsen weltweit in Rekordlaune
16 Märkte notieren auf historischen Höchstständen. Strategen erwarten nun nach einer kurzen Konsolidierung die Jahresendrallye. Als größtes Risiko gilt die US-Konjunktur.
Von Daniel Eckert und Holger Zschäpitz

Berlin - Das Parkett vibriert. Rund um den Globus sind die Börsianer in Jubelstimmung. In dieser Woche markierten - angefangen von Indien über Südafrika, Spanien und die Schweiz bis zur Wall Street - weltweit 16 Märkte Rekordstände. Sogar die eher zurückhaltenden deutschen Akteure hatten Grund zum Feiern. Immerhin kletterte der Dax am Freitag auf ein Fünf-Jahres-Hoch.

Behalten die Experten recht, haben die Börsianer noch länger Grund zum Feiern. "Die Hausse ist noch nicht vorbei", meint Vincent Treulet, Stratege bei Ixis Securities in Paris. Bis zum Jahresende räumt er den Märkten noch ein Potenzial von rund fünf Prozent ein. Den Dax etwa sieht Treulet Ende Dezember bereits bei 6450 Punkten. Dies wäre ein Sechs-Jahres-Hoch.

Maßgeblich für die gute Stimmung sind mehrere Faktoren. An erster Stelle steht der in den vergangenen Wochen drastisch gefallene Ölpreis. Seit dem Hoch im Sommer hat der Energieträger über 20 Prozent an Wert eingebüßt. Für Fantasie sorgt auch die Hoffnung auf eine weiche Landung der amerikanischen Konjunktur. In einem solchen Umfeld dürfte die US-Notenbank die Leitzinsen stabil halten oder sogar senken, gleichzeitig könnten die Unternehmensgewinne weiter zulegen. Zu guter Letzt werden die Börsen von den weltweit grassierenden Fusions- und Übernahmeaktivitäten (M&A) getrieben. Bei den Akquisitionen gibt es keine Tabus: Feindlich, freundlich, Klein schluckt Groß - alles scheint derzeit zu gehen. Da fast schon alle Konzerne als Übernahmeziele gelten, bekommen sämtliche Aktien entsprechende Bewertungsprämien zugebilligt. Folge: Die Kurse werden auf breiter Front nach oben gezogen. Dieses Phänomen lässt sich sinnbildlich an der Entwicklung des Dax ablesen. Hier gingen hohe M&A-Transaktionen und steigende Notierungen Hand in Hand. Nach einer Untersuchung der UBS könnte 2006 das zweitstärkste M&A-Jahr in der deutschen Unternehmensgeschichte werden. Bereits jetzt hätten über ein Drittel der Dax-Konzerne Übernahmen getätigt oder seien in Fusionsverhandlungen verstrickt.

Die Strategen in den Bankhäusern fungieren in der ohnehin aufgeheizten Marktstimmung als Cheerleader der Rallye. Carsten Klude nimmt das Wort vom wirtschaftlichen Superzyklus in den Mund und meint damit, dass durch den Aufstieg der Schwellenländer die globale Ökonomie auf mehreren Schultern ruhe und sich damit die Abhängigkeit von der Schrittmachernation USA vermindere. Für jede Anlageregion halten die Beobachter Positives parat. So haben in den vergangenen beiden Tagen mit Bear Stearns und Morgan Stanley gleich zwei einflussreiche Brokerhäuser ihre Kursprognosen für die US-Indizes kräftig nach oben genommen. Die Strategen der australischen Macquarie Bank riefen eine Rallye für Asien aus, und Goldman Sachs erwärmt sich besonders für europäische Dividendenpapiere.

Allerdings könnte es vor der Jahresendrallye noch einmal zu Gewinnmitnahmen kommen. Derzeit sind die Börsianer scheinbar durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Weder der Atomtest Nordkoreas noch eine Gewinnwarnung bei Yahoo! konnte dem Optimismus etwas anhaben. Bislang seien etwa schwache US-Konjunkturdaten stets als Zeichen für eine weiche Landung interpretiert worden, meint François Trahan von Bear Stearns. "Es besteht aber die Gefahr, dass die Anleger auch einmal ein Rezessionsszenario durchspielen." Ein damit verbundener Kurseinbruch wäre jedoch ein günstiger Einstiegszeitpunkt.

Auch der saisonale Faktor spricht für weiter starke Kurse bis zum Jahresende. Das vierte Quartal ist in der Regel positiv für Aktien. Nach einer Studie von Prudential gab es an der Wall Street seit 1954 zwischen Oktober und Ende Dezember lediglich in drei Jahren eine stärkere Kurskorrektur. Dem standen in 23 Jahren kräftige Kursgewinne von sechs Prozent oder mehr entgegen. Auch beim Dax ist die Bilanz positiv. Im Schnitt legte er seit Bestehen im vierten Quartal 5,3 Prozent zu.

Artikel erschienen am 14.10.2006


WELT.de 1995 - 2006  

80400 Postings, 7457 Tage Anti Lemming"Barrons" blickt etwas zynischer in der "Welt"

 
  
    #1013
1
15.10.06 14:22
Ich gebe den Barrons-Artikel aus zweiter Hand weiter (über den B. Ritholtz-Blog), da ich kein Abonnent von "Barrons" (= US-Magazin) bin und daher sonst nicht rankomme.



Barry-Ritzholtz Blog

Barron's: One of Those Aberrational Stock Markets

Barron's Alan Abelson notes what the Bears have observed and the Bulls take for granted: Bad news is good; Good news is good; In fact, its all good:


WE'RE IN THE MIDST of one of those aberrational stock markets that treats everything that happens as bullish.

Good news, such as the revised employment data, is bullish because it signals a strong economy and more of the sparkling corporate earnings we've seen these past few years. Bad news, like the weakness in retail sales, is bullish because it will keep the Federal Reserve from lifting interest rates. It's like being in a bar with a perpetual happy hour.

With their minds and sensibilities numbed to everything but the lure of capital gains, investors are impervious to the various and sundry calamities and eruptions wracking this old planet. The prospect that bloody Iraq may split into three even more bloody parts doesn't rate a passing thought. News of North Korea's nuclear bomb test had as much impact on the collective investment psyche as an autumn leaf settling ever so gently down to earth. Even the growing likelihood that the Democrats will take control of one, conceivably even both, houses of Congress and be in excellent position to commit all manner of mischief, evokes, at most, a so-what from the average man in the Street.

Mind you, we're not complaining, but simply marveling at such admirable insouciance [Sorglosigkeit]. And, who knows? Perhaps this cool philosophical attitude, a kind of postmodern stoicism, has something to be said for it. After all, bad things are always going on somewhere in the world -- and the world, last time we checked, was still here. The most anyone ever gets pulling his hair out worrying about the way the world is spinning is bald [= ne Glatze]."

Source:
Parvenu Predators
ALAN ABELSON
UP AND DOWN WALL STREET
Barron's October 16, 2006  
http://online.barrons.com/article/SB116077991062492520.html  

81 Postings, 6739 Tage wally69kennt

 
  
    #1014
15.10.06 14:52
einer Seite wo man KGVs von Indizien erfahren kann...  

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80400 Postings, 7457 Tage Anti Lemmingzu # 1012

 
  
    #1015
15.10.06 15:03
Dass die Analysten der Fond-Industrie jetzt mit hohen "Kurszielen" um sich werfen, ist für diese Marktphase - die man als "euphorische Endphase eines überreifen Bullenmarkts" bezeichnen kann - nichts Ungewöhnliches. Das Buch "DOW 36000" erschien ja auch im Frühjahr 2000. Im Frühjahr 2003 wäre es wohl ein Ladenhüter geworden ;-))

Zurzeit erscheint in Deutschland übrigens gerade ein Buch mit dem bezeichnenden Titel "DAX 10000" (gibt hier einen Thread dazu von einem gleichnamigen Nick), und die Bild-Zeitung empfahl am Freitag auf ihrer Titelseite, in DAX und DOW zu investieren.

Überhöhte Kursziele sind für die Fond-Industrie jetzt sogar zwingend notwendig, weil sonst die "Late-Bull-Lemminge" wie Joe Sixpack und Otto Normalsparer nicht wild entschlossen zu ihrer Provinzbank fahren, ihr Sparbuch auflösen und ihre gesamten 2740 Euro an "live-time savings" in den DOW pumpen würden. Gäben die Fonds jetzt ein DAX-Kursziel von nur 5000 raus (was weit realistischer wäre), würden diese Leute zu Hause bleiben und weiter sparen.



Gegenbeispiel: Konsens-Meinungs-Lemminge beim Dollar Anfang 2005

Als der Dollar Anfang 2005 auf 1,36 zum Euro - den (bislang) historischen Höchstkurs - gestiegen war, hatten die Analysten durchweg Kursziele von 1,40 bis 1,60. Godemode malte in einem Chart - garniert mit Fibonacci-Schnickschnack - feinsäuberlich auf, in welchen Schlangenlinien sich der Dollar nun der 1,50 nähern würde. Im "Spiegel" erschien gar ein Artikel, der einen EUR/USD-Kurs von 1,80 an die Wand (oder besser: die Brandmauer) malte. Auch wer sich danach richtete, was die Reichen dieser Welt gerade machten, erhielt eine vermeintliche Bestätigung des Euro-Uptrends: Bill Gates hatte massiv Euro gekauft, und Investment-Genie Warren Buffett hatte sich eine Riesen-Position Euro/Dollar-Futures (long) zugelegt.

"Needless to say", wie Amerikaner in solchen Fällen zum nächsten Absatz überleiten, ist, dass Warren Buffett mit dieser massiven Dollar-Short Position im Jahr 2005 einen Rekordverlust von einer Milliarde Dollar einfuhr.

Dabei ist Buffett normalerweise alles andere als ein Dummkopf. Er hat leider nur der Versuchung nicht widerstehen können, am Euro-Hoch der Konsensmeinung zu folgen. Außerdem hatte er ja eh 40 Milliarden Vermögen, da kommt es auf eine Milliarde weniger nicht so an.

Ich hatte im November 2004 übrigens, kurz vor dem Euro-Peak, meinen ersten Dollar-long-Thread aufgemacht (mit Kursziel 1,20) und wurde hier im Forum (bitte dort nachlesen) höhnisch ausgelacht, ähnlich wie jetzt zuweilen hier im Bären-Thread. Needless to say: Im November 2005 stand EUR/USD bei 1,17.

Die Gefahr erkannte man Anfangs 2005 u. a. anhand der COT-Daten, die eine massive Short-Position in Dollarfutures bei den Hedgefonds/Large Specs verrieten. Heute haben die Large-Specs laut COT-Daten eine Rekordposition in SP-500-Futures (long), die gerade ein 10-Jahres-Hoch erreichte.

Haben sie aus dem Euro-long-Fiasko nichts gelernt?



P.S./Disclaimer: "Kontraindikatoren" wie das Put/Call-Verhältnis in Dax-Turbos bei der Kreissparkasse Castrop-Rauxel haben gegenüber den COT-Future-Daten eine untergeordnete Bedeutung.  

81 Postings, 6739 Tage wally69auf

 
  
    #1016
15.10.06 15:20
yahoo.com gibt es eine umfrage ob der Dow ehe 11000 oder 13000  zuerst sehen wird..59 % stimmen für 13000 !..wir kommen eindeutig in die übetreibung rein..jetzt muss man vorsichtig sein...jetzt kommen die schönsten gewinne..also jetzt word richtog kohle verdint und nichts wie weg vom markt..!!  

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80400 Postings, 7457 Tage Anti LemmingWally - # 1014

 
  
    #1017
15.10.06 22:46
Das jeweilige KGV (engl: P/E ratio) der großen US-Indizes findest Du auf der Seite

www.bigcharts.com

Für den S&P-500 das Tickersymbol SPX eingeben, für den Dow INDU, für den Nasdaq COMP.

Demnach hat der S&P-500 jetzt ein KGV von 18,2, der DOW eins von 23,2 (was schon recht happig ist). Für den Nasdaq wird keins angegeben.

Unklar ist, für welches Jahr die KGVs gelten. Es sind aber glaube ich die aktuellen KGVs für das laufende Jahr, nicht die Forward-KGVs für das kommende. Bei US-Einzelaktien findet man die Forward-KGVs, wenn man das Tickerkürzel eingibt (z. B. INTC), dann auf den Reiter "Analysts" und dann noch einmal auf "Estimates" klickt.
 

436 Postings, 6637 Tage NRWTRADER"Probleme werden hochstilisiert"

 
  
    #1018
16.10.06 00:58
 
manager-magazin.de, 13. Oktober 2006, 08:35 Uhr

AKTIEN USA
"Probleme werden hochstilisiert"

Von Arne Gottschalck

Die US-Wirtschaft verlangsamt ihr Wachstum, die dortige Immobilienbranche ächzt und das Defizit ist wie immer zu hoch. Kein Grund, die Aktien der USA links liegen zu lassen, findet Cormac Weldon. Die Wirtschaft sei robuster als die meisten annehmen, so der Fondsmanager von Threadneedle.


mm.de: Mr. Weldon, ein Flugzeug fliegt in ein Hochhaus, es brennt, Feuerwehrgeheul in den Straßen New Yorks - und der Dow Jones knickt nur kurz ein. Sind die Anleger abgebrühter geworden oder war so schnell klar, dass das kein terroristischer Anschlag war?
Unfall in New York: Erschreckend, aber kaum Auswirkungen auf die Börsen

Weldon: Ich denke beides. Zum einen hieß es von den Behörden sehr schnell: Entwarnung, kein Terror. Zum anderen aber sind die Anleger wohl wirklich etwas erwachsener geworden. Und auch wenn die Bilder sehr an die Anschläge erinnerten; es wird ruhiger reagiert.

mm.de: Der Dow notiert trotz des Unfalls tatsächlich fast auf einem Dauerhoch, und dass, obwohl sich das US-Wachstum verlangsamt, die Immobilienpreise sinken und das Defizit noch immer enorm ist. Übersehen die Börsianer da etwas?

Weldon: Nein, sicher nicht. Die Wirtschaft in den USA ist viel solider als es die meisten wahrnehmen. Das Bruttoinlandsprodukt wächst auch 2007 um 3 Prozent. Und das Außenhandelsdefizit sinkt, die Inflation ist im Griff und die lange Phase der Leitzinsanhebungen scheint beendet. Das sind doch ganz gute Tendenzen.

mm.de: Sicher - aber dafür hängt der Immobilienmarkt in der Schieflage. Und dementsprechend müsste sich die Konsumlaune der Amerikaner doch eintrüben.

Weldon: Grundsätzlich schon. Aber das ist etwas zu einfach dargestellt. Denn nicht überall sinken die Immobilienpreise. Doch nur dort, wo ein Überangebot herrscht, gehen die Preis in den Sinkflug. In Florida zum Beispiel wurden zu viele Wohnungen gebaut. Das drückt deren Preise und wird sicherlich auch den einen oder anderen Arbeitsplatz kosten. Aber auf der gesamten Linie bleiben die Preise konstant.

mm.de: Warum?

Weldon: Weil die Demografie dafür spricht. Sehen Sie, Amerika ist noch immer ein Einwanderungsland. Die Leute arbeiten dann hart daran, voranzukommen und sich zum Beispiel ein Haus kaufen zu können. Das stützt die breite Nachfrage.

mm.de: Eine Krise also, die keine ist?

Weldon: Genau. Die Probleme werden hochstilisiert. Natürlich werden Leute, die in der Immobilienbranche arbeiten, ihre Arbeitsplätze verlieren. Aber man ist den USA sehr flexibel, sucht sich dann halt etwas Neues. Der Konsum wird dadurch nicht nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen. Zumal er ja auch von anderen Faktoren gestützt wird. Vor allem der Jobsicherheit und dem damit einhergehenden Vertrauen in die Zukunft. In den USA wächst die Neubeschäftigung.

mm.de: Und die Unternehmen selbst?

Weldon: Die sind mehr als gesund. Corporate America verdient gut, hat solide Cashflows und gute Bilanzen - besser übrigens als die aus Europa.

Weldon: "Am Verhältnis zwischen Dollar und Euro wird sich erst einmal nichts ändern". Cormac Weldon ist Chef der amerikanischen Aktien bei Threadneedle und verwaltet den American Select Fund (WKN 987 653). Er ist seit 1997 bei der britischen Gesellschaft


mm.de: Wird die Situation aktuell nicht politisch gestützt - die Wahlen stehen ja vor der Tür.

Weldon: Ich glaube nicht, dass die Politik eine große Rolle spielt. Trotz allem ist Georg W. Bush der Präsident und zumindest die Wirtschaftpolitik scheint die Regierung im Griff zu haben.

mm.de: Werden wir auf Unternehmensebene die gleichen Wachstumsraten sehen wie bislang?

Weldon: Nein, das sicherlich nicht. In der Vergangenheit gab es 20 Prozent Wachstum bei den Firmen, das gibt es erst einmal nicht.

mm.de: Was für Aktien kaufen Sie eigentlich unter solchen Umständen?

Weldon: Querbeet. Es ist nicht so, dass ich nur auf die large caps schaue oder nur small caps. Interessant sind jene Aktien, die Geld verdienen und es auch Wachstumspotenzial haben.

mm.de: So wie Google , die quasi im Vorbeigehen Youtube schluckten?

Weldon: Google hat den Kaufpreis von über 1,6 Milliarden Dollar locker bezahlen können, das ist schon beeindruckend. Das zeigt, dass das Internet einfach erwachsener geworden. Google war in der Vergangenheit fast eine langweilige Aktie.

mm.de: Werden Internetaktien jetzt weniger volatil?

Weldon: Davon gehe ich mittelfristig aus. Ich werde sie auf jeden Fall genau im Auge behalten.




© manager-magazin.de 2006

 

80400 Postings, 7457 Tage Anti LemmingKann es Zinssenkungen am DOW-Hoch geben?

 
  
    #1019
16.10.06 09:21
Ja. In den letzten 35 Jahren ist es genau drei Mal passiert, dass die US-Zinsen an einem Allzeithoch des Dow Jones gesenkt wurden, und jedesmal stieg der Dow Jones weiter.

Kategorisch ausschließen kann man eine Zinssenkung auf Grund der jetzigen Höchststände daher nicht. Ich glaube aber her, die Fed lässt die Zinsen bis mindestens zum Jahresende unverändert, weil alles andere für unnötige Turbulenzen sorgt.

Interessant an dem Chart unten sind die historischen US-Zinsen (graue Fläche), die Anfang der 1980-er Jahre bis auf über 20 % stiegen. Am 16.1 1981 gab es die erste Zinssenkung an einem Dow-Höchststand. Die zweite gab es am 5. Juni 1989, als die US-Zinsen immerhin noch bei 10 % lagen. Die dritte kam am 6. Juli 1995 bei einem Zinssatz von rund 6,5 %.

Verglichen damit sind die jetzigen 5,25 % Zinsen noch relativ niedrig. Ob jetzt wirklich gesenkt werden MUSS, darf daher bezweifelt werden. (Fed-Mitglied Kohn fordert ja auch weitere Erhöhungen.) Der Bondmarkt preist Zinssenkungen über die invertierte Zinskurve aber bereits ein, und auch die jüngste Aktienmarkt-Rallye basiert auf Zinssenkungshoffnungen.

Wenn die US-Wirtschaft wirklich so robust ist, wie es der Fondmanager (Buffett: "Frag einen Friseur, ob du einen neuen Haarschnitt brauchst, und er wird es bejahen.") im Manager-Magazin (P. 1018) behauptet, könnten die Zinsen ebensogut noch WEITER erhöht werden, da Inflationstendenzen ja noch klar bestehen. Dann würden der Bond- und der Aktienmarkt auf dem falschen Fuß erwischt.

Der Chart unten zeigt auch sehr schön, was passiert, wenn die Inflation außer Kontrolle gerät: Von 1971 bis 1981 stiegen die US-Zinsen gallopierend - von 4 auf 20 Prozent! Das ist eine Verfünffachung. In den gleichen zehn Jahren trat der Dow Jones auf der Stelle. Wenn wir die mittlere Inflation in diesem Zeitraum mit 9 Prozent veranschlagen, kommen wir in den zehn Jahren auf 90 % Geldentwertung, was mit Zinseszins knapp 100 % ergibt. D. h. der Dow lief in den 10 Jahren zwar seitwärts, aber die Kaufkraft des Dollars hat sich in der gleichen Zeit in etwa halbiert. Macht netto 50 % Verlust für Aktionäre (Dividenden nicht eingerechnet).  
Angehängte Grafik:
dowease.jpg (verkleinert auf 79%) vergrößern
dowease.jpg

2232 Postings, 6621 Tage TraderonTourAntiLemming

 
  
    #1020
16.10.06 11:42
Erstmal ein großes Lob für deine Postings- hoffe damit machst du noch einige Zeit weiter...

"Wenn wir die mittlere Inflation in diesem Zeitraum mit 9 Prozent veranschlagen, kommen wir in den zehn Jahren auf 90 % Geldentwertung"

Wie kommst du denn auf diese 9%? Gerade durch die hohen Zinsen wurde diese doch relativ eingedämmt...  

80400 Postings, 7457 Tage Anti LemmingTraderontour - Zinsen und Inflationsrate

 
  
    #1021
16.10.06 13:44
Man kann davon ausgehen, dass der laufende Zinssatz in der Regel über der jeweiligen Inflationsrate liegt, meist um etwa 2 %. Als der Zinssatz 1981 bei 20 % lag, belief sich die Inflationsrate somit auf schätzungsweise 18 %. Die 1970-er sind in den USA ja berühmt-berüchtigt für ihre gallopierende Inflation, und die Fed hat große Angst, dass sich dies heute wiederholt (schon allein weil sie dann mit Zinsen kaum noch was steuern kann). Deshalb neigt sie bei den Zinserhöhungen, die aufkommende Inflation im Vorfeld dämpfen soll, auch zum "Überschießen", um das Risiko klein zu halten.

In der Tiefzinsphase (mit 1 % Zins) ab 2002 lagen die Zinsen temporär allerdings deutlich unter der Inflationsrate, aber das ist eine Ausnahme. Dies führte allerdings zum "Aufpumpen" der Haus-, Rohstoff- und Gold-Blase, weil entwertungsbedrohtes Geld in sicherere Sachanlagen floss. Und letztlich führte dies auch zu diesem Thread, der die daraus resultierende Absturzgefahr unter die Lupe nimmt.

Gehen wir für 1971 bis 1981 von einem durchschnittlichen Zinssatz von 12 % aus (Mittel aus 4 % am Anfang und 20 % am Ende) und ziehen obige 2 % davon ab, kommen wir für diesen Zeitraum auf eine mittlere Inflationsrate von 10 % (oben hatte ich 9 % veranschlagt und die wegen der Zinseszinsen auf 10 % aufgerundet).
 

20752 Postings, 7622 Tage permanentAngst vor einer Konjunkturabschwächung

 
  
    #1022
16.10.06 14:32
Angst vor einer Konjunkturabschwächung
Freitag, 06. Oktober 2006

Kolumnen von R. WolframVor 8-10 Wochen hätte diese Kolumne wohl "Angst vor Inflation" gelautet, doch so schnell ändert sich die Wahrnehmung der Investoren.

Es ist nicht lange her, da war die größte Sorge der Anleger eine zu gut laufende Wirtschaft und als Ergebnis dessen weiter steigende Zinsen.
Nur wenige Wochen später haben wir eine spiegelbildliche Entwicklung.
Mittlerweile sorgen sich die Anleger eher um die Konjunktur, denn Experten wollen wissen, dass sich die Konjunktur spürbar abschwächen wird.

Auffällig dabei ist, dass es oftmals die gleichen Leute oder Institutionen sind, die noch vor wenigen Wochen genau das Gegenteil behaupteten.
Damals war der Grundtenor, dass die Rohstoffe, speziell Gold und Rohöl ins Unermessliche steigen würden und nie wieder fallen werden.
Die Aktien sollten deshalb unter Druck geraten, weil die Zinsen so massiv steigen sollten, hieß es.

Nun ist Öl beinahe 30% gefallen und Gold sackte um über 20% ab.
Die Aktienmärkte sind deutlich gestiegen.
Nun plötzlich ist von Inflation keine Rede mehr, was meines Erachtens einzig und allein ein Ergebnis der Entwicklung der letzten Wochen an den Rohstoffmärkten ist.

Die meisten Anleger und Analysten sind Trendfolger und erzählen das als Zukunftsprognose oder Erwartung, was gerade passiert ist.

Die Frage ist natürlich, ob solche Entwicklungen irgendwie abzusehen waren und die Antwort ist einfach: JA!

Wenn man sich nicht von dem Gerede der Medien, die ihre Meinung ändern, wie hoffentlich die meisten ihre Unterwäsche, verrückt machen ließ und nüchtern analysiert hat, wie sich die einzelnen Investorengruppen verhalten, konnte man durchaus mit einer Abschwächung bei Öl und Gold und mit einer Erholung der Aktien rechnen.

Gehen wir also einige Wochen zurück, als der Goldbulle noch gut geölt lief und Gegenstand der Diskussionen lediglich war, ob Öl in einem, zwei oder drei Monaten bei 100 $ anschlägt.
Gehen wir zurück in die Zeit, als sich die Goldbullen lediglich darüber den Kopf zerbrachen, ob der Goldpreis nun auf 3000 oder 30.000 $ ansteigen wird.

Während an den Rohstoffmärkten die Hausfrauen- Hausse einsetzte und es kaum mehr einen Privatanleger gab, der nicht in Gold und Öl investiert war gab es offenbar an den Terminmärkten ein paar unverwüstliche Akteure, die die Dreistigkeit besaßen und Öl und Gold geshortet haben und zwar massiv.
Glücklicherweise verfügen diese Institutionen über soviel Geld, dass sie keine Zeit haben sich in Börsenforen aufzureiben, denn man hätte sie sicherlich gesteinigt, wenn sie auch nur das Wort short im Zusammenhang mit Gold und Rohöl in den Mund genommen hätten.
Es begab sich zur gleichen Zeit, dass infolge des Kursrutschs am Aktienmarkt auch die EW-Fanatiker wieder Hochkunjunktur hatten und einmal mehr vom Ende der Korrekturwelle b im Dow Jones sprachen. Ziele von 3000-5000 Pkt wurden für den Dow ausgelobt.

Was seinerzeit niemanden interessierte im Wahn um Inflation und Gold-Hausse war die Aktivität der Commercial-Hedger, die ich bereits ansprach.
Das sind Firmen und Institutionen, die im Gegensatz zu Ihnen und mir physische bestände der Rohstoffe handeln.
Diese Institutionen haben seinerzeit Gold und Öl massiv geshortet.
Nicht etwa, wie viele unseriöse Gold- und Silberbullen behaupten, um den Preis künstlich zu drücken, sondern schlichtweg, um ihre physischen Bestände über den Terminmarkt abzusichern.

Offenbar hatten die Öl- und Goldfirmen im Gegensatz zu Hinz und Kunz gemerkt, dass die Bestände stiegen und die Nachfrage eben nicht mehr weiter stieg.
Sie sahen die hohe Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Gold- und Rohölbestände bald weniger wert sein würden und verkauften Futures leer, um im Falle eines nachgebenden Gold- und Ölpreises entsprechend abgesichert zu sein.

Das war recht intelligent, wie wir nun alle wissen, denn es ging zum allgemeinen Erstaunen massiv abwärts mit Öl und Gold.
Damit aber nicht genug. Am Rentenmarkt, wo sich ja die Zinsentwicklung unmittelbar bemerkbar macht, hatten die Commercial Hedger massive Longpositionen aufgebaut.
Offenbar war man im Gegensatz zum allgemeinen Konsens von einer abschwächung der Inflation ausgegangen und setzte auf fallende Renditen (steigende Renten).

Im Gegensatz zu den Medien, den Privatanlegern und im Gegensatz zu den Fonds, haben diese Institutionen alles richtig gemacht.

Nun können wir ohne Umschweife zur brennenden Frage kommen, wie sich diese cleveren Kerle nun verhalten:

Erneut komplett anders, als die breite Masse!

Während wir vom Ende der Rohstoffhausse, dem Beginn einer Baisse und plötzlich von Kurszielen unter 500 $ beim Gold lesen und hören, hedgen sich diese Kerle zunehmend gegen steigende Gold und Silberpreise.
Mittlerweile sind die Commercials so stark gehedged, wie vor etwa einem Jahr, als der Goldpreis eine 80%-Rallye startete und Silber zu einer Verdopplung ansetzte.
Auch bei Öl nimmt die Hedge-Aktivität gegen steigende Kurse zu, ist aber noch nicht auf einem aussergewöhnlich hohen Niveau.

Kupfer ist für mich als bedeutendes Industriemetall ein wichtiger Indikator für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung und die Inflation und hier sehen wir massive Hedges gegen steigende Preise.
Wie schaut es nun am Bondmarkt aus?
Die Commercial Hedger sichern sich hier massiv gegen fallende Bonds (steigende Renditen) ab.

Nimmt man nun all diese Märkte und zieht ein Fazit, so wird schnell klar, dass die Insider offenbar Anzeichen dafür haben, dass sich die Konjunktur nicht etwa abschwächen wird, wie es Ihnen jeder zweite Analyst und Privatanleger sagen wird, sondern auf mittlere Sicht zumindest stabil und robust bleiben wird.
Warum sonst sollten diese Institutionen sich massiv gegen alles, was die Inflation antreibt (Kupfer und Öl, aber auch diverse Agrarrohstoffe) und bei anziehender Inflation steigt (Renditen, Gold, Silber) absichern?

Das Allzeithoch im Dow Jones wurde medial eher beiläufig erwähnt und war im Vergleich zu den Partys früherer Tage, als jedes Allzeithoch mit Champagner begossen wurde ein Non-Event.
Es führt nun lediglich dazu, dass einige EW-Götter etwas mehr Altpapier zu verschrotten haben, denn die Counts, wonach der gesamte Anstieg seit Herbst 2002 nur eine Welle b in einer gigantischen Baisse war sind nun hinfällig.
Doch wen juckts? Es gibt sicherlich in irgendeinem EW-Buch einen Count, der auch ein neues Allzeithoch in einer Korrekturbewegung zulässt.

Wir Privatanleger sind nicht annähernd ausreichend im Markt engagiert, um ein bedeutendes Hoch auszubilden.

Die Fonds sind speziell im Techsektor chronisch unterinvestiert, was eine Fortsetzung der Rallye im Nasdaq 100 begünstigen wird.
Hierzu hatte ich vor einigen Monaten bereits etwas geschrieben und auf das enorme Potenzial im Techsektor hingewiesen.
Das unterstreiche ich hiermit nochmals!
Die Bewegung des Nasdaq 100 von 1445 bis 1691 Pkt war eher der Anfang einer großen Hausse-Bewegung die auf mittlere bis lange Sicht in Richtung 1900 Pkt führen dürfte.
Ich würde eher sagen, dass wir (ich inklusive) das Potenzial im Nasdaq 100 unterschätzen und es eine Überraschung auf der positiven Seite geben wird.


Ich wünsche ein schönes Wochenende

René Wolfram
www.hedge-trade.de
 

80400 Postings, 7457 Tage Anti LemmingNeue Regeln für Bewertungsspiele

 
  
    #1023
16.10.06 21:28

Investing
New Rules for the Valuation Game
By Steven Bulwa
RealMoney.com Contributor

10/16/2006 2:22 PM EDT

URL: http://www.thestreet.com/funds/investing/10315247.html

Here we are in the midst of a powerful rally. What does it all mean? Should you be jumping on board, or jumping ship? For the market to embark on a long, sustained rally, there needs to be a group of fast-growing, estimate-beating stocks leading the way to take us there.

In the '90s, it was tech's four horsemen: Microsoft (MSFT) , Cisco (CSCO) , Intel (INTC) and Dell (DELL) . These companies rode growth of personal computing to great heights.

Today, everyone is talking mega-cap and old tech. I don't see a group of leadership companies to sustain this rally. There are great companies out there, but the market's narrow focus remains on familiar names that are already too expensive to provide great long-term growth.

In my prior life, when I built some spec homes, one rule was don't pioneer. Meaning, don't build expecting to get a sale price never achieved in an area before. The same applies to stocks. Don't buy stocks at valuations unprecedented in the group or overall market. I believe that world economic prospects do justify higher stock prices, but asset managers aren't smart enough to look for the new leaders we need to create a sustainable rally.

Let's look at leaders from three different sectors: Genentech (DNA) , Coach (COH) and Starbucks (SBUX) to illustrate my point.

Biotech Is Still Pharma

Genentech is an awesome company, one of the first truly successful biotechs and in a battle with Amgen (AMGN) for title of largest. Here is my question for Genentech bulls; put aside your pom-poms and tell me with some tangible empirical support, how is this company worth more than $90 billion?

I know facts are no fun, but to buy this stock here, you are pioneering. There isn't a single historical example of a pharmaceutical company of this size that trades with Genentech's multiples. So an endorsement of Genentech says I know this company can one day soon do at least $30 billion in revenue to justify today's price.

This isn't that complicated; let's have a look at some comparisons. Pfizer (PFE) is the biggest pharmaceutical in the world with a market cap of $200 billion, revenue of $47 billion and a yield of 3.5%. Novartis (NOV) has a market cap of $133 billion on revenue of close to $40 billion and a yield of 1.6%. Stodgy old Bristol-Myers (BMY) has a market valuation of $48 billion on revenue of $18 billion and a yield above 4%. Genentech's market cap is $87 billion on revenue of $9 billion and no dividend. Huh? When I buy a stock, I want a reasonable risk/return ratio.

Come Again?
Comparisons of the biggest pharmaceuticals in the world
Source: Steve Bulwa

My interpretation of this is if everything goes right, Genentech is the next Pfizer and the stock is a double. If a lot goes right, it is the next Bristol and gets cut in half. Insiders aren't buying at these prices either. My finger was getting tired while scrolling back through insider activity looking for an open market purchase. With so many under-appreciated opportunities, why would anyone put their hard-earned money behind this idea? Unless it wasn't their hard-earned money.

You can overpay for companies, many of the best stocks never trade at a market multiple. You cannot wildly overpay for big companies: $90 billion companies are already the exception, $90 billion companies that trade at nine times revenue are a big red flag, especially if the industry multiple is closer to three times. That is quite the leap of faith, and for what? Unless you are a large-cap-growth fund manager mandated to buy bloated overpriced companies, I would stay away.

Retail Dreaming

Coach (COH) , like Genentech in drugs, has reinvented retail in the minds of many. It is another great company that has executed well for many years, but now the stock has outgrown its market opportunity. I tried to find a retail stock of its size that could support the valuation, but I couldn't.

Coach has a market capitalization of $13.3 billion on 2007 revenue of $2.54 billion for a nifty five times revenue. That is downright unprecedented. In a fad-dominated industry, I don't think you should find comfort paying unprecedented multiples for large-cap growth. I believe more in reversion to the mean than continued out performance.

Most of the companies in this industry trade between one and two times revenue. Ralph Lauren (RL) has a market cap of $7.2 billion on $4 billion in revenue and Gap (GPS) has a $16.5 billion valuation on revenue of $16 billion. LVMH, the highly diversified European luxury retailer, has a market valuation of 40 billion euro on revenue of roughly 15 billion euro for less than three times revenue.

We have run into a similar valuation situation with Coach. Can the company continue to grow and maintain above-industry-average margins or will its performance revert to the mean or worse in this fickle industry? I wouldn't pioneer and pay five times revenue for this company. I would rather buy LVMH, which has a more diversified product offering and a better valuation. No leap of faith here, either.

Culture Killer

There is something disheartening about going for dim sum in Toronto's Chinatown and seeing a Starbucks on the ground floor of the building that houses the authentic Chinese restaurant you have been visiting for 20-plus years. I am no purest, but when I lived in California, the dearth of anything culturally authentic was mind-numbingly boring. So I am hopeful Toronto will be able to preserve its numerous independent bars and restaurants, and I am happy to report I never see too many patrons in that Starbucks.

Starbucks stock has had a big resurgence in this rally. The restaurants are back! Right? I guess you can guess the punch line, another star of yesteryear with a ridiculous and unprecedented valuation. Starbucks has a $29 billion market valuation on 2007 revenue of $9.5 billion and a Venti sized P/E of 40. I was looking through the restaurant stocks and I believe the whole group looks overpriced. Darden (DRI) trades at one times revenue but 18 times earnings on midsingle-digit revenue growth.

I can't find a food business that trades anywhere near three times revenue like SBUX. It isn't like the stock is cheap from some other standpoint, it trades at 40 times earnings. This stock is going up because fund managers are taking it up but from a historical standpoint, it is unsustainable.

This isn't the real deal. If you throw Cisco, Microsoft and the semi-cap equipment suppliers in the mix, and this rally is a head fake or Ground Hog Day II without anyone as funny as Bill Murray or as attractive as Andie MacDowell. Maybe this is the false breakout that finally shakes the foundations of the remnants of the bubble significantly enough to inspire some real change and new leadership from companies that can lead a sustainable rally. Not these retreads that need everything to go right to sustain today's prices.

 

10665 Postings, 7434 Tage lumpensammlerMal wieder was vom Permabären

 
  
    #1024
1
16.10.06 22:27
Gold and silver to outperform US bonds and equities!

Despite its correction from $730 to the current level, gold is still up 12% year-to-date compared with a gain of 7% for the S&P 500. I continue to believe that over the next few years gold and silver will significantly outperform US financial assets.

Over the last three months, both the US bond and stock markets have rallied strongly. The bond market rally is driven by investors' expectations of a weaker economy and interest rate cuts by the US Federal Reserve Board later in the year or in early 2007.

As a result, investors have pushed the yield on 30-year US Treasury bonds down from 5.20% in June to currently a tad over 4.70%. At the same time, investors have driven up the US stock market to a more than five year-high. Investors clearly expect continuous corporate profit growth and declining inflation rates.

I have to say that an investor buying 30-Year US Treasury bonds as a long term investment (say, for holding his position to maturity) must have a lot of faith that, for the next thirty years, the US rate of inflation will never exceed more than 3%. This is an assumption which, given the history of the Fed and its money printing bias, is most unlikely to materialize.


Sell US equities and bonds
In fact, I am leaning increasingly towards the view that both buyers of bonds and equities could get it badly wrong. The bond buyers because inflation will continue to increase despite a weaker economy and the stock buyers because corporate profits will begin to disappoint!

Therefore, given the over-bought condition of both the US stock and bond markets and a rather poor technical picture (the new high list is not expanding sufficiently), I would certainly not rule out a more meaningful downside correction starting soon, or even a nice little crash. In addition, the US dollar has begun to weaken significantly against the Chinese RMB, which could add to inflationary pressures.

So I am far less optimistic after the recent strong US stock and bond market performance than the complacent buyers of bonds and stocks. There are many factors affecting US financial assets that could in future have a negative impact on their pricing.


Crash coming?
And, while I am not ruling out some further strength over the next few months, we also need to recognize that both equities and bonds are very overbought right now. Therefore, I would either postpone any new buying or implement some selling. A better buying opportunity is likely to present itself at the end of October or in November.

Since emerging markets have a close correlation with commodity prices, and since the correction of industrial commodity prices, which began in May, is likely to last longer, we would also postpone any buying in emerging markets.

In fact, for the intermediate term US equities could out-perform emerging markets. Also, Asian stock markets are likely to out-perform the markets of Russia and Latin America.  

80400 Postings, 7457 Tage Anti LemmingStarker Anstieg der Kerninflation im PPI

 
  
    #1025
2
17.10.06 16:06
Mit dem rasanten Anstieg der Kerninflation auf 0,6 % beim PPI dürfte das Geschwafel von US-Zinssenkungen, "weil die Inflation nun unter Kontrolle" sei, erst mal vom Tisch sein.



14:30 (MEZ)
Land: Vereinigte Staaten von Amerika

Veröffentlichung der Zahlen zum US-amerikanischen Erzeugerpreisindex (Producer Price Index, PPI) für September 2006

Die Erzeugerpreise sind um 1,3 % zurückgegangen. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,7 bis 0,8 % nach zuvor noch +0,1 %.

Die Kernrate ist um 0,6 % geklettert. Gerechnet wurde mit einem Anstieg im Bereich 0,2 bis 0,3 % nach zuvor noch -0,4 %.



Der Anstieg der Kernrate geht zum größten Teil auf gestiegene Autopreise zurück. Würde man Autos "außer vor" lassen, läge die Rate deutlich niedriger bei nur 0,1 % wie im August. Die Frage lautet freilich: WARUM sollte man Autos außen vor lassen?
 

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