Der Doomsday Bären-Thread


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Neuester Beitrag: 05.12.21 09:12
Eröffnet am:30.01.06 01:03von: Anti Lemmin.Anzahl Beiträge:4.606
Neuester Beitrag:05.12.21 09:12von: 123pLeser gesamt:452.278
Forum:Börse Leser heute:84
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13197 Postings, 6690 Tage J.B.Nun, anderes gesagt, jetzt sind wir mitten in der

 
  
    #2601
2
13.01.07 00:00
Gierphase, da wird alles gekauft ohne dass man weiß was dass für eine Bude ist!!

War Gestern gut zu sehen bei SAP, Prognose um 80 Millionen verfehlt und schon gehts den Bach runter!! Da sieht man wieviel Zukunft(total überzogene Erwartungen und Vorstellungen) da schon eingepreist ist!!

Ausserdem kommte es mir so vor, als ob die es an die Spitze treiben wollen!! Die Fonds gehen aus den Assets raus und stecken das Geld direkt in Futures oder Aktien!!

Also ich weiß nicht wie lange die das noch durchhalten, aber sicher weiß ich dass es wieder einen Knall geben wird, wenn alle ihre Gewinne mitnehmen wollen, denn zu welchem Preis hier noch Aktien gekauft werden, das ist jenseits von Gut und Böse!!


mfg J.B.
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Montag haben die Ami`s zu!! Tja, so ist das Leben, manche wissen es und viele nicht!!

 

Optionen

1545 Postings, 6622 Tage HobbypiratStoffel, leg Di nieder

 
  
    #2602
13.01.07 00:01
und lass deine Gewinne in die Stratosphäre wachsen.
90 Grad. Senkrecht. Kaufen, Kaufen , kaufen und immer
den Piraten veräppeln.
 

80400 Postings, 7459 Tage Anti LemmingStöffen: Boom- und Krisen-KGVs

 
  
    #2603
1
13.01.07 09:18
Ganz nett Dein "Interview" ;-))

Eine wichtige Korrektur habe ich jedoch. Ein Bärenmarkt endet nicht mit niedrigen, sondern im Gegenteil mit sehr hohen (oder gar negativen) KGVs. Als z. B. die Commerzbank im März 2003 auf 5,30 E stand (ich hatte sie damals als Trade im Depot), schrieb sie laufend rote Zahlen und hatte daher ein NEGATIVES KGV. Sie war sogar pleitebedroht, weil das Tier-1-Kapital unter die Schwelle von 6,5 % zu fallen drohte, was eine Zwangsschließung durch die Bafin ausgelöst hätte. Ende 2003 gab es - nach zahlreichen Filialschließungen und Entlassungen - wieder schwarze Zahlen, die jedoch so niedrig waren, dass das KGV bei über 100 lag; die Aktie stand bei 10 Euro. HEUTE notiert die Commerzbank bei 31 Euro und hat ein KGV von 14,7 (für 2005).

Freilich gab es in 2003 auch wesentlich solidere Banken wie etwa die britische Bank/Versicherer Lloyds TSB (eine Dividendengoldgrube), die im allgemeinen Sog mit nach unten gezogen wurden. Ich kaufe in einer Krise am liebsten Banken mit einem KGV von 5 bei 5 % Dividendenrendite (ist eine "Faustformel" von mir). Bei Lloyds stand eine Pleite natürlich nicht zur Diskussion. Bei der Commerzbank wurde das deutlich höhere Risiko allerdings mit stärkeren Kursanstiegen ab 2003 (bislang 500 %) belohnt. Deshalb war die Commerzbank 2003 eine Zockeraktie, während sie heute ein "Investment" ist (vorausgesetzt, es kommt keine ähnliche Krise wie 2003 wieder).

Bei Zyklikern wie Caterpillar oder Phelps Dodge (PD - US-Kupferhersteller) ist der "KGV-Effekt" noch viel extremer. Phelps Dodge hatte vor ein paar Jahren beim Kurs von 10 Dollar ein KGV von 100, heute notiert die Aktie bei 120 Dollar und hat ein KGV von 13. Deshalb muss man Zykliker (und krisengeschüttelte Banken) kaufen, wenn die KGVs sehr hoch sind, und verkaufen, wenn sie niedrig sind.

Aus den genannten Gründen ist das zurzeit kursierende Bullenmärchen ein "Schmarren", wonach der DAX mit einem KGV von 14 "billig" sei. Billig ist der DAX erst wieder, wenn er bei 2200 steht und ein KGV von 50 hat (wie 2003). Es ist ein Trugschluss davon auszugehen, dass der DAX in den nächsten zwei Jahren Potenzial bis 10.000 hat, weil er erst dann wieder "die alten KGVs von Ende der 1990-er" (um 20) erreicht. Der DAX kann - bei sinkenden Unternehmensgewinnen infolge einer Rezession - ein KGV von 20 ebensogut bei einem Stand von 4200 erreichen. Und später bei 2200 ein KGV von 50. [Die deutsche Wirtschaft boomt zwar zurzeit, so dass eine Rezession hier zu Lande momentan nicht in Sicht ist. Doch es droht eine Rezession in USA und evtl. auch in China, die sich negativ auf deutsche Unternehmensgewinne auswirken könnte.]



Man kann daher provokativ behaupten: Den Dax sollte man jetzt NICHT kaufen, weil das KGV zu NIEDRIG ist! Ich gebe aber zu, dass die meisten Perma-Bullen mit diesem Argument intellektuell überfordert sind.
 

80400 Postings, 7459 Tage Anti LemmingUS-Berichtssaison: überhöhte Erwartungen?

 
  
    #2604
2
13.01.07 10:21
Bulls Have High Hopes on Earnings
By Rev Shark
Street.com Contributor
1/12/2007 2:59 PM EST

The market is holding steady, and the bears are standing aside, which is exactly what you'd expect them to do going into earnings next week. If the bears are going to press, they are going to do it next week, when there is news that will serve as a catalyst.

I continue to believe we have a very good chance of a "sell the news" reaction as reports roll in. Foremost is the fact that we are technically extended. With the indices at lofty levels, it is going to take something better than just average news to induce new buyers and keep existing holders from taking gains.

Keep in mind that we did not have a sell-the-news reaction to third quarter reports and have continued pretty much straight up since then which probably increases the likelihood this time that some profit taking may ensue.

It certainly is possible that we will see some great reports and the market will ramp even higher, but by most measures we are technically extended and that makes it a tough bet. Keep in mind also that the positive seasonality is starting to end and that historically, January has a high probability of at least one sharp dip.

The action today is indicative of nothing other than optimistic bulls positioning themselves for anticipated good news, and the bears are contently letting them do it.  

20752 Postings, 7624 Tage permanentBoJ könnte wieder zum Auslöser

 
  
    #2605
2
13.01.07 10:47

für einen Abverkauf an den Börsen werden. Allerdings wird der Zinsschritt in der kommenden Wochen allgmein erwartet und könnte somit bereits antizipiert sein.

Gruß und ein schönes Wochenende.

Permanent

HANDELSBLATT, Freitag, 12. Januar 2007, 16:35 Uhr

Kurzfristige Markterwartungen

Ausblick: US-Daten dominieren die Börse


Die an Fahrt gewinnende Bilanzsaison in den USA dürfte in der nächsten Woche die Anleger am deutschen Aktienmarkt in Atem halten. Auch von der gesamtwirtschaftlichen Seite könnten mit der Zinsentscheidung der japanischen Notenbank und Daten zu den US-Verbraucherpreisen neue Impulse ausgehen.



Der Dax hat in der ersten vollen Handelswoche des neuen Jahres etwas mehr als ein Prozent auf 6 680 Punkte zugelegt.
Der Dax hat in der ersten vollen Handelswoche des neuen Jahres etwas mehr als ein Prozent auf 6 680 Punkte zugelegt.

HB FRANKFURT. Nach der Erholung des Dax in dieser Woche rechnen die meisten Analysten für die nächste Woche zunächst mit einer Verschnaufpause. „Der Markt muss den Rückgang des Ölpreises in dieser Woche erst einmal verdauen“, erklärte Kapitalmarktanalyst Hans-Jörg Naumer von Allianz Global Investors. Der Preis für ein Fass Öl (159 Liter) ist seit Jahresbeginn um rund 15 Prozent eingebrochen. Zunächst hatten dies die Märkte als Vorbote einer weltweiten Konjunkturabkühlung interpretiert.

Anleger hatten darauf mit Aktienverkäufen reagiert. Im Wochenverlauf drehte sich aber die Stimmung. „Ein niedriger Ölpreis verringert die Inflation und das heißt, dass die Verbraucher mehr Geld in der Tasche haben, was wieder den Konsum anheizt“, erklärt Helaba-Aktienstratege Christian Schmidt.

Der Dax hat in der ersten vollen Handelswoche des neuen Jahres etwas mehr als ein Prozent auf 6 680 Punkte zugelegt, nachdem er die erste noch verkürzte Handelswoche kaum verändert zum Vorjahresschluss beendet hatte.

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» Grafik für Grafik zum Durchklicken:
Die interessantesten Kurscharts der Woche.


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Auf deutscher Unternehmensseite bleibt die Terminlage nächste Woche mau. Der Handelskonzern Douglas wird am Mittwoch und der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck am Donnerstag über den Geschäftsverlauf in den vergangenen Monaten informieren.

Thyssen-Krupp hat für Freitag zur Hauptversammlung geladen. Die Aktionäre haben eigentlich Grund zu feiern, denn der Aktienkurs des Stahlkonzerns hat sich im vorigen Jahr mehr als verdoppelt. Doch bei der HV droht Knatsch: Aktionärsschützer wollen nicht, dass die Krupp-Stiftung im Aufsichtsrat künftig stärker vertreten ist. Die Stiftung hält eine Sperrminorität von 25,1 Prozent und gilt als Bollwerk gegen eine feindliche Übernahme. Übernahmespekulationen waren wiederum einer der Hauptgründe für den Höhenflug der Aktie.

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Lesen Sie weiter auf Seite 2: Bilanzsaison in den USA gewinnt an Fahrt

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Derweil geht es bei der US-Bilanzsaison nächste Woche zur Sache. Unter anderem werden Intel am Dienstag, Apple am Mittwoch, Merrill Lynch am Donnerstag, General Electric und Motorola am Freitag ihre Bilanzzahlen veröffentlichen. „Da relativ wenige Unternehmen das Verfehlen der Ziele schon in den vergangenen Wochen angekündigt haben, dürfte es ein durchaus guter Auftakt werden“, erwartet Naumer.

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» Für mehr Durchblick im Zertifikate-Dschungel: Der Handelsblatt Zertifikate-Newsletter. Hier können Sie sich kostenlos als Abonnent anmelden oder die aktuelle Ausgabe herunterladen


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Nach Einschätzung von Schmidt wird der Quartalsbericht von Apple im Fokus stehen. Der Konzern hatte in dieser Woche seinen Einstieg in das Handy-Geschäft angekündigt. Zudem steht Apple-Chef Steve Jobs wegen der umstrittenen Praxis bei Aktienoptionen in der Kritik.

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Lesen Sie weiter auf Seite 3: Experten erwarten Zinsschritt in Japan

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Von den Daten aus dem Euro-Raum dürfte der ZEW-Indikator für Januar der interessanteste sein, wie die Commerzbank feststellt. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) werde vermutlich eine weitere Erholung des Indikators ausweisen, erklärt die Bank. Bereits im Dezember war der Index, der die Konjunkturerwartungen von Finanzmarktprofis misst, gestiegen.

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» Neues Tool: Hier finden Sie aktuelle Einschätzungen namhafter Analysten.


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In den USA werden eine Reihe von Daten erwartet, die Aufschluss über den Zustand der US-Konjunktur zum Ende des vorigen Jahres geben könnten. Unter anderem stehen die Veröffentlichung der Produzenten- und Verbraucherpreise am Mittwoch und Donnerstag sowie Daten zur Industrieproduktion am Mittwoch an. Der am Freitag erwartete Index zum Verbrauchervertrauen der Universität Michigan ist der erste Indikator für das neue Jahr. In der weltgrößten Volkswirtschaft klaffen die Erwartungen über die weitere Wirtschaftsentwicklung weit auseinander.

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Nach Einschätzung der Commerzbank wird am Donnerstag zudem die Bank of Japan den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,5 Prozent anheben. Die japanische Notenbank hatte im Juli ihre sechsjährige Nullzinspolitik beendet und damit auf das allmähliche Ende der Deflation in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft reagiert.

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» Aktienanalysen des Tages: Aktuelle Einstufungen und Kursziele


<!--/nodist-->Auch Technische Analysten sehen beim Gesamtbild keinen Restaurationsbedarf. Immerhin sei der Dax nach oben ausgebrochen, der Tecdax sogar mit brachialer Gewalt. Beides seien Zeichen von Marktstärke. Beim Dax gehe es mittlerweile um die Marke von 6 700 Punkten. Umgekehrt sichere die Unterstützung um 6 600 bis 6 580 den Markt gut ab.
 

8485 Postings, 6562 Tage StöffenShark schließt aber auch nicht aus

 
  
    #2606
1
13.01.07 10:51
dass die Märkte sich aufgrund guter Quartalsergebnisse noch höher pumpen könnten, technische Faktoren ließen dies aber zu einer gewagten Wette werden.

Auf der Bloomberg - News - Page wirst du heute von Aktien-steigen-weltweit-Headlinern fast erdrückt:

U.S. Stocks Stage Best Weekly Rally in 3 Months;

Latin Stocks Gain, Led by Vale, on U.S. Retail Sales Growth

Canadian Stocks Extend Rebound as Gold, Oil Rise; Suncor Gains

European Stocks Rise for 3rd Week; Aegon, Deutsche Boerse Gain

Greek stocks rose to their highest in 6 1/2 years.

India Stocks Rise to Record; ICICI Jumps: World's Biggest Mover

 

1545 Postings, 6622 Tage HobbypiratOnce Hush

 
  
    #2607
13.01.07 11:18
Bevor Sie hier austicken, weil ich zur Nachtzeit nicht antworte,
überlegen Sie sich das mit den schwarzen Sternen nochmal.
De facto wird niemand die hohen KGV´s und die etwas kruden Charts bestreiten.
(Die Chart Situation  habe ich mal milde formuliert)
Daß sich Instis nochmal unter Erhöhung der Quoten ins Börsen-Casino begeben
ist mehr als unwahrscheinlich. Die Vorstände wollen schließlich ihren Job behalten.
Hedgefonds auf der falschen Seite ? Wer mit soviel Geld jongliert, weiss in der Regel was er tut (sorry Al).
Bleiben Gruppen von privaten Investoren (Soros und Co.) die mit
Volumenkäufen selektiv den Index hochkitzeln.  Macht doch Laune auf dem dünnen
Volumen. Vor allem effizient. Die passiv gemanagten Index-Fonds ziehen immer wieder mit und unterstützen diese Taktik.
Only the sky is the limit ?
Darf es denn auch die äußere Stratosphäre sein ?
Ich kenne jedenfalls privat keinen, der in so einen Markt investiert und es wird
auch nicht viele Bekloppte geben.
Es wird bei ariva zum "abstrakt kaufen" geraten. Was ist das ?
Die Marktentwicklung ist krank. Das meine ich nicht, weil der Markt aktuell
steigt.
Interessant auch die Anfeindungen : Linkmichel und Heckenschützen,  die einem ans Bein pinkeln wollen. Der Kurs ist diesen parasitären Banden noch nicht abstrakt genug,
als daß der gemeine Blödzeitungsleser nicht noch mal ins Klo fassen könnte. Ergo setzt man noch ein paar Dummpush adhocs ab : Prognoseanhebung, Split, weiter steigende
Auftragslage etc.
Auch das kennt man zur Genüge, soll in gewissen Börsenphasen häufiger auftreten.
Gegenargumente ok,  Polemik aus der Hecke juckt mich nicht die Bohne.  

8485 Postings, 6562 Tage StöffenMein Sennef dazu

 
  
    #2608
6
13.01.07 11:59
Auszug aus Posting Once Hush:
02:17 Uhr - Gelesen, dass ein zynischer Hobbyhaken unwidersprochen unerträgliche Redewendungen wie "zionistische Finanzkaste" in seinen textuellen Auswurf einbaut.

HobbyP, Once Hush hat die seiner Meinung nach unerträgliche Wortwahl „zionistische Finanzkaste“ stark kritisiert und vor allem, dass diese Wortwahl unwidersprochen blieb.

Von KGVs, Investoren, Charts, etc. hat er nicht im Entferntesten geschrieben.
Da gebe ich gebe Once Hush da recht, dass ist absoluter Bullshit, den Du da abgelassen hast.
Was soll denn da bitte schön als nächstes von Dir kommen ? Etwa "Kauft nicht bei Juden" !!!

Finde ja auch den ein oder anderen flotten Spruch von dir ganz reizend, aber für derartige Sprüche habe ich ebenfalls nicht das geringste Verständnis!


 

1545 Postings, 6622 Tage HobbypiratStöffen

 
  
    #2609
13.01.07 12:10
Eindeutige Antwort: Nein.  

80400 Postings, 7459 Tage Anti LemmingHobbypirat - bitte keine judenfeindlichen Sprüche

 
  
    #2610
5
13.01.07 13:13
Ich unterstütze die Kritik an Deiner Formulierung "zionistische Finanzkaste" ebenfalls. Das geht eindeutig zu weit und kann auch nicht mehr als "flotter Spruch" entschuldigt werden. Hätte nur noch gefehlt, dass Du den "jüdisch-bolschewistischen Weltfeind" heraufbeschwörst, dann wäre die Nazipropaganda perfekt.

Klar ist George Soros - Milliardär und Chef des Quantum-Hedgefonds (siehe Eingangsposting) - Jude, und in Amerika geben reiche Juden (viele davon sind vor den Nazis aus Europa geflohen), den Ton an, auch an der Wall Street. So sind z. B. viele der "TheStreet.com"-Kolumnisten, die ich hier häufig zitiere, Juden - u. a. der Chef und Gründer, Jim Cramer.

http://en.wikipedia.org/wiki/James_Cramer

Die starke Finanzorientierung der Juden hat historische Gründe, die tief im europäischen Mittelalter zu suchen sind. Anfang des zweiten Jahrtausends wurde den Juden von der Kirche verboten, normalen Handel zu betreiben. Sie durften lediglich als Geldverleiher tätig werden. Da sie dies sehr erfolgreich praktizierten, gerieten sie bei missgünstigen Schuldnern schnell in Verruf. Ein deutscher Fürst, der tief bei den Juden verschuldet war, bezichtigte sie sogar um 1350, als halb Europa von der Pest dahingerafft wurde, der "Brunnenvergiftung". Tatsache war, dass dieser Fürst die Juden (und damit seine Schulden) am liebsten auf diese Weise "losgeworden" wäre (Meuchelmordkampagne).

Im 3. Reich war es nicht anders. Da wurden reiche Juden als angebliche "Untermenschen" nach Ausschwitz deportiert und vergast. Ihr Besitz fiel nach einem zynischen, von den Nazis erlassenen Gesetz dem Staat zu, wenn sie "ihren Wohnsitz nicht nur vorübergehend ins Ausland verlagern". Anschließend haben raffgierige Nazi-Bonzen die Villen dem Staat für wenig Geld abgekauft. Nach 1945 wurde ihnen der Besitz daran nicht abgesprochen, weil die Verträge ja zu in der Nazi-Zeit anerkannten rechtsverbindlichen Konditionen (mögen sie auch noch so rassistisch gewesen sein) abgeschlossen worden waren. So überlebte der Antisemitismus (indirekt) bis in bundesrepublikanische Zeiten. Das ist allerdings auch kein Wunder, weil der gesamte Justizapparat 1945 ohne personelle Wechsel in den neuen Staat übernommen wurde. Eine Stunde Null hat es auch in der Justiz nicht gegeben.

Besonders makaber ist, dass deutsche Industrielle nie für ihre Verbrechen in der Nazizeit büßen mussten. So hat etwa die Hamburger Werft Blohm & Voss an dem Nazi-Programm "Vernichtung durch Arbeit" mitgewirkt. Juden mussten unterernährt auf den Werften Zwangsarbeit verrichten, bis sie tot vom Gerüst fielen. Jan Philipp Reemtsma, Sponsor und Professor am von ihm gegründeten Hamburger Institut für Sozialforschung, hat interessante Arbeiten zu diesem Thema gefördert.

http://www.leobaeck.co.uk/conferences0moral.htm
 

436 Postings, 6639 Tage NRWTRADERIst die Bewertung anhand des KGV noch zeitgemäß?

 
  
    #2611
1
13.01.07 13:35
Ist die Bewertung anhand des KGV noch zeitgemäß?

Von Daniel Mohr, Frankfurt
12. Januar 2007
Die Aktien der deutschen Kapitalgesellschaften sind teurer, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Das Verhältnis des Kurses zum Gewinn je Aktie (KGV) als Bewertungsmaßstab für Aktien ist nämlich derzeit gar nicht so günstig wie angenommen.

Dies ergab eine Studie der Privatbank Sal. Oppenheim und der Ruhr-Universität Bochum. Demnach führen die geänderten Rechnungslegungsvorschriften nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) meist zu einem deutlich höheren ausgewiesenen Gewinn, ohne dass sich die Ertragskraft des Unternehmens entsprechend verbessert hat.

Seit dem Jahr 2003 haben sich die Aktienkurse im Deutschen Aktienindex Dax ebenso wie die ausgewiesenen Gewinne verdreifacht. Damit ist das Verhältnis von Kurs zu Gewinn unverändert günstig bei 13 geblieben. Die tatsächliche Ertragslage hat sich jedoch weit weniger gut entwickelt als die ausgewiesene. Die Differenz ist auf geänderte Rechnungslegungsvorschriften - vom Handelsgesetzbuch (HGB) zum internationalen Standard IFRS - zurückzuführen. Diese müssen kapitalmarktorientierte Unternehmen seit dem Jahr 2005 anwenden.
Neue Vorschriften geben den Unternehmen viele Wahlfreiheiten

„Es gab für die Unternehmen die einmalige Chance, ihre Geschichte neu zu schreiben“, sagt Bernhard Pellens, Professor für Internationale Unternehmensrechnung an der Ruhr-Universität Bochum. So hätten die neuen Vorschriften den Unternehmen viele Wahlfreiheiten bei der Bilanzierung gelassen. Dies sei von den Gesellschaften mehrheitlich dazu genutzt worden, ihre Vermögenswerte niedriger anzusetzen.

„Damit muss in der Zukunft weniger Vermögen abgeschrieben werden und die ausgewiesenen Gewinne steigen“, sagt Pellens. Außerdem müssen die Abschreibungen auf den Unternehmenswert (Goodwill) nicht mehr planmäßig vorgenommen werden, sondern es wird von Zeit zu Zeit überprüft, ob eine Abschreibung bei dieser mit hoher Unsicherheit behafteten Größe in der Bilanz nötig ist. „In guten Jahren wird somit kaum mehr abgeschrieben und die Gewinne werden hoch ausgewiesen, und in schlechten Jahren muss dann mitunter kräftig abgeschrieben werden“, sagt Pellens.
Tatsächliche Wert wird verwässert
Die derzeitige Phase sehr positiver Gewinnentwicklungen werde damit ihrer Höhe nach übertrieben und halte zudem länger an, als es in früheren Gewinnzyklen stets der Fall war. Spiegelbildlich sei im Abschwung mit stärker und länger fallenden ausgewiesenen Gewinnen zu rechnen.

Bei der Bewertung von Aktien sollte der Anleger dies stets berücksichtigen. Das KGV als gängige Messzahl zur Bewertung von Aktien beruht nur auf den ausgewiesenen Gewinnen. Ein Unternehmen scheint daher weiterhin günstig bewertet, wenn sich der Aktienkurs und der ausgewiesene Gewinn zugleich verdoppelt haben.

Ob die Gesellschaft die höhere Bewertung am Kapitalmarkt aber tatsächlich wert ist, wird verwässert, wenn der Einfluss durch die Rechnungslegung groß ist. „Wir gehen davon aus, dass die ausgewiesenen Gewinne bei den Dax-Unternehmen um 15 Prozent überzeichnet sind“, sagt Ralf Zimmermann, Aktienstratege bei Sal. Oppenheim. Das KGV liege dann nicht mehr bei günstigen 13, sondern bei 15. Im Bereich der Nebenwerte sei die Überzeichnung der Gewinne noch höher.
„Es ist daher fraglich, ob die derzeitige Bewertung von Aktien anhand des KGV noch zeitgemäß ist“, sagt Dieter Pfundt, Mitinhaber von Sal. Oppenheim. Neben dem KGV lohne vielmehr ein Blick auf den operativen Cashflow. Diese Größe beschreibt, wie viele Mittel einem Unternehmen aus seiner operativen Geschäftstätigkeit tatsächlich zufließen. Der Vergleich in der Entwicklung zeigt, dass sich die ausgewiesenen Gewinne von der tatsächlichen Ertragskraft aus der Geschäftstätigkeit abgekoppelt haben (siehe Grafik).

Die Entwicklung der Aktienkurse hat sich an den ausgewiesenen Gewinnen orientiert. „Das heißt aber nicht, dass wir deswegen für die Zukunft des Aktienmarktes schwarz sehen“, sagt Pfundt. „Gerade deutsche Aktien sind im Verhältnis zu anderen Märkten immer noch günstig bewertet.“ Es lohne aber der Blick auf Unternehmen, die aus ihrer Geschäftstätigkeit besonders viele Mittelzuflüsse haben, also einen hohen operativen Cashflow aufweisen. Der Studie zufolge seien dies im Dax Continental und im M-Dax Salzgitter und K+S.
Die Überzeichnung der Änderungen von Unternehmensgewinnen werde in Zukunft möglicherweise noch stärker, sagt Wissenschaftler Pellens. „Das Ziel ist es, in zehn Jahren Vergleichbarkeit zwischen den Unternehmen und innerhalb der eigenen Unternehmensbilanzen herzustellen.“ Bis dahin sei noch mit erheblichen Verwerfungen zu rechnen, die ausgewiesene Gewinne und KGV unabhängig von der tatsächlichen Ertragskraft des Unternehmens verändern.

 
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jeder macht was er will - keiner macht was er soll - aber alle machen mit
 

436 Postings, 6639 Tage NRWTRADERWie solide sind Gewinne amerikanischer Unternehmen

 
  
    #2612
2
13.01.07 13:57
Wie solide sind die Gewinne amerikanischer Unternehmen?

An den Börsen steigen die Kurse. Manche Indizes stehen vor neuen Rekordhochs. Auch der amerikanische Dow Jones. Sollte er tatsächlich nach oben ausbrechen, könnte das in einem optimistischen Umfeld mit fallenden Renditen an den Rentenmärkten und einer traditionell starken saisonalen Phase zu einer Jahresendrally führen.

So läßt sich zumindest die technische Vorlage beschreiben. Ob sich die Entwicklung fundamental begründen läßt oder nicht, ist nicht entscheidend. Sicher ist, daß es selten sonderlich lohnend ist, sich als Anleger gegen den Markt zu stellen. Dabei gäbe es dafürgenügend Gründe.
Gewinnqualität läßt sich vielfach hinterfragen
Einmal sind es die Hinweise auf das sich abschwächende Wachstum in den Vereinigten Staaten, das sehr wahrscheinlich bald auch die Gewinnentwicklung der Unternehmen bremsen wird. Zum anderen läßt sich gerade in den Vereinigten Staaten oft auch die Gewinnqualität kritisch hinterfragen.

Immerhin haben selbst große, bekannte Unternehmen wie General Electric in der weiteren Vergangenheit nicht gezögert ihre Gewinn buchtechnisch „nach oben zu pflegen“. Der in den vergangenen Monaten immer deutlicher zum Vorschein gekommene Aktienoptionsskandal dürfte das Vertrauen in die Unternehmensbilanzen auch nicht gerade stärken.

Viele Firmen sträuben sich bis heute, die Aktienoptionen vernünftig in den Bilanzen auszuweisen. Auf diese Weise wurden die Kosten deutlich unter- und die Gewinne ebenso deutlich überschätzt. Immerhin wurden auf diese Weise viele der gerne als so positiv bewerteten Aktienrückkäufe (siehe auch: Aktienrückkäufe - Anleger werden oft veräppelt) nötig, um die Verwässerung der Kapitalbasis zu korrigieren. Das ist jedoch nicht alles. Denn einige hatten den Zeitpunkt für die Gewährung von Aktienoptionen auch zeitlich so geschickt rückdatiert und damit den Führungskräften Aktien unterhalb des Marktpreises zugeteilt, daß die Aktionäre auf diese Weise zusätzlich geschädigt wurden.

Die amerikanische Börsenaufsicht SEC und das Justizministerium ermitteln längst. Bei mehr als zwei Dritteln der 117 Unternehmen, die bis 31. August Ermittlungen über ihre Optionsgewährung einräumen mußten, ist der Aktienkurs nach Bekanntgabe gefallen. Einzelne Unternehmen wie Vitesse Semiconductor mußten in den vergangenen Wochen Kursverluste von bis zu 80 Prozent ihres Werts hinnehmen. Auch andere Aktien verloren zunächst an Wert.
Außer Kursverlusten müssen sich etwa 70 Unternehmen, darunter Apple Computer und Home Depot, auf 220 Aktionärsklagen gefaßt machen. Mehr als 20 Manager hat der Optionsskandal bislang den Job gekostet, darunter Gregory Reyes, ehemals Vorstandsvorsitzender bei Brocade Communications Systems. Fünf früheren Vorstandsmitgliedern droht eine strafrechtliche Anklage. Mindestens 19 Gesellschaften, auch Broadcom und Applied Micro Circuits, haben bereits den Gewinn um insgesamt 2,5 Milliarden Dollar korrigiert. Über 30 Unternehmen haben angekündigt, es dürfte zu Gewinnkorrekturen kommen.

Ergebnisqualität hat sich in den vergangenen Jahren verschlechtert

Das sollte Anlegern eigentlich zu denken geben. Allerdings schocken die Enthüllungen die Investoren inzwischen offenbar nicht mehr so stark. Unternehmen, die spät mit der „Wahrheit“ herausrücken, scheinen an der Börse nicht mehr oder kaum noch „abgestraft“ zu werden.

Dabei gibt es auch andere Untersuchungen, die bedenklich stimmen können. So hat Ben Inker von GMO in Boston die Ergebnisqualität der amerikanischen Unternehmen in der Vergangenheit untersucht und dabei eine bedenkliche Verschlechterung festgestellt. So sei man im Laufe der Zeit nicht nur davon abgekommen, Nettoergebnisse zu berichten, sondern man habe die operativen Ergebnisse auch noch geschönt.

Das führt automatisch dazu, daß Aktien optisch günstiger aussehen, als sie es tatsächlich sind. Aus diesem Grund blicken Analysten und Strategen auch gerne auf optimistische Gewinnschätzungen, wenn es um das Ausloten von Kursrisiken oder -potentialen geht. Das heißt, die Zitate „die Börsen sind günstig“ sollten alleine schon aus diesem Grund mit einer gewissen Skepsis betrachtet werden.

Die schleichende Verschlechterung der berichteten Ergebnisse in den vergangenen Jahren führt jedoch noch zu einem weiteren Problem: Die aktuellen Daten sind nicht ohne weiteres mit historischen vergleichbar. Durchschnittsrechnungen auf dieser Basis führen zu einem geschönten Bild. Die einzig vernünftige Vergleichsbasis beruhe auf den nachlaufenden Nettoergebnissen der S&P-500-Werte. Und auf dieser Basis sind amerikanische Aktien trotz der zuletzt steigenden Kurse alles andere als günstig.

Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder

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1545 Postings, 6622 Tage HobbypiratDie Pensionsrückstellungen sind

 
  
    #2613
13.01.07 23:47
mit Diskontsätzen von ca. 8 % viel zu niedrig ausgewiesen.
IMO eine Schummelposition.
 

206 Postings, 7062 Tage Dr.DieterAlter Hut dazu

 
  
    #2614
7
13.01.07 23:54
Eine Bilanz ist wie der Bikini einer Frau.
Sie zeigt fast alles, aber verdeckt das Wesentliche.  

80400 Postings, 7459 Tage Anti LemmingWeltweite Assetblase: 140 Billionen

 
  
    #2615
1
14.01.07 09:51
World's Assets Hit Record Value Of $140 Trillion
[trillion (US-engl.) = Billion (dt.)]
By JOANNA SLATER
Wall Street Journal
January 10, 2007; Page C8

The world's financial system is overflowing with stocks, bonds and other financial assets -- $140 trillion worth, to be precise.

The figure was released in a study by McKinsey & Co. that maps financial assets around the globe and seeks to track the flows of these assets as they move from one region to another, putting hard numbers on the oceans of capital washing up around the globe.

At $140 trillion in 2005, the value of the world's financial assets hit a new peak and was more than three times as large as the total output of goods and services produced across the planet that year.

The study, released today, paints a picture of a world in which investors and the banks that manage their money are spreading their bets more broadly. Flows of investment across borders hit $6 trillion in 2005, McKinsey said, above levels reached at the height of the 1990s stock-market bubble and more than double the figure in 2002.

At the epicenter of these financial flows is the U.S. (Bild unten), which takes in about 85% of the flows from countries that are net exporters of capital -- places like Japan, China and the Middle East. "It's a pretty striking thing," says Diana Farrell, director of the McKinsey Global Institute, an in-house think tank that produced the report. "Of all the savings that citizens world-wide are willing to put outside their countries, the U.S. gets 85% of it."

Global financial flows are likely to accelerate in the coming years. "The growth in trade in financial assets is proceeding about 50% faster than the growth in trade" in goods and services, says Kenneth Rogoff, an economist at Harvard.

Stocks were the key driver of the growth in global financial assets in 2005, accounting for nearly half of the increase, the report said. It pointed to improved earnings as the main catalyst for stock performance.

While investors still prefer to buy stocks in their own countries, they are also showing an increasing interest in other markets. About one in five stocks world-wide is owned by someone who lives outside the country where the stock was issued, according to McKinsey.

"There's clearly a slow erosion" of the preference for domestic assets, says Ms. Farrell. At the same time, she notes, investors in certain countries, such as Japan, retain a surprisingly strong bias in favor of their own market. McKinsey described Japan as still "strikingly isolated" for its size. Ninety percent of global capital flows run between three regions: the U.S., the United Kingdom and the European countries that use the euro, the report found. Capital flows in and out of Japan in recent years, according to McKinsey's data, were smaller than China's.
 
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80400 Postings, 7459 Tage Anti LemmingDas Zinswunder in Amerika: 6 % auf 3 J. Festgeld

 
  
    #2616
2
14.01.07 13:13
US-Banken bieten auf Festgeld (CD oder Certificate of Deposit) mit 1 bis 3 Jahren Laufzeit neuerdings 5,5 bis 6 % Zinsen. Das würden sie nicht tun, wenn sie davon ausgingen, dass die Fed die Zinsen senkt und die Zinsen Ende 2007 bei z. B. 4,5 % stehen würden. Was also wissen die Banken, was Andere (z. B. Analysten) nicht wissen?

http://marketrisk.wordpress.com/2007/01/05/...ll-these-analysts-dont/

Es wird gemunkelt, dass die Fed den Banken schon "vorab" die Richtung der Zinsentwicklung signalisiert.

Das spräche klar für ZINSERHÖHUNGEN in USA. Die Bank of England hat es letzte Woche mit einem "suprise hike" auf 5,25 % vorgemacht.

Für den US-Aktienmarkt, der noch immer mit ZINSSENKUNGEN rechnet, wäre das eine unangenehme Überraschung.  

8485 Postings, 6562 Tage StöffenWhy Stocks won't fall

 
  
    #2617
14.01.07 13:20

Comeaus Gegenrede bzw. Position zu Doug Kass‘ Kolummne "Why Stocks will fall". Comeau geht davon aus, dass trotz aller wahrzunehmenden Risiken die Märkte nicht eher korrigieren werden, bis die Firmen-Gewinne, die für ihn den Treibstoff der Börse bilden, sich entscheidend abschwächen werden.

Why Stocks won’t fall

by Micheal Comeau, Research Analyst

Although I'm no raging bull on the broader markets, I feel compelled to provide a counterpoint to Doug Kass' recent column, titled "Why Stocks Will Fall."

First, near the beginning of the piece, Street Insight's resident bear says the market got the better of him in the second half of 2006, citing suspended disbelief "despite growing signs of escalating economic and geopolitical risks."

I certainly can't argue that these risks don't exist throughout the world. In fact, things seem pretty crazy these days. If there is any sign of improvement in Iraq, I certainly haven't seen it. Iran is probably building nuclear weapons. Hugo Chavez is busy nationalizing companies in Venezuela, and Russia is cutting off oil supplies to Europe.

On top of that, there has been an explosion in hedge funds and incredibly complex derivative instruments, a decline in the housing market and a big round of rate hikes from the Fed. In addition, the U.S. still has fairly large trade and budget deficits.

However, we can't ignore the fact that, through all of this strife, the past few earnings seasons have been pretty good. Because companies have been doing fairly well throughout some fairly turbulent times, I don't believe it's crazy to think that the primary focus of investors should be earnings. We can't totally ignore the big picture, but earnings are among the most important determinants of stock prices, so for the market to fall apart convincingly, we'll need to see broad-based earnings weakness and/or a multiple retraction.

 http://www.thestreet.com/newsanalysis/investing/10331513.html  

80400 Postings, 7459 Tage Anti Lemmingzu # 2616: - Ist Japan die Antwort?

 
  
    #2618
1
14.01.07 13:46
Die Bank of Japan wird bei ihrer Sitzung am 17./18. Januar vermutlich die Zinsen auf 0,5 % erhöhen. Dies verringert die Zinsdifferenz zum Dollar - mit der Folge, dass viele Carry-Trades (billiges Geld in Yen leihen, in Dollar umwechseln und in USA hochverzinst anlegen) rückabgewickelt werden könnten. D. h. Anleger würden Yen gegen Dollars kaufen. Dies würde die Kapitalflüsse in die USA, mit denen die Defizite finanziert werden, reduzieren. Immerhin ist Japan weltweit die Nr. 2 nach USA, es geht also um SEHR VIEL Geld.

Allein dies könnte ein Grund für die Fed sein, die Dollar-Zinsen zu erhöhen (# 2616), um die Zinsdifferenz zum Yen konstant zu halten (was obigen Geldabzug verhindert).



12.01.07 21:59
Omi: BoJ muss Wirtschaft unterstützen

Der japanische Finanzminister Koji Omi sagte am Freitag, er erwarte, dass die Bank of Japan die heimische Wirtschaft mit ihrer Geldpolitik unterstütze. Regierung und Zentralbank müssten in dieser Frage kooperieren. Die japanische Wirtschaftserholung werde sich fortsetzen, wenn die globale Ökonomie weiter in gutem Zustand bleibe, so Omi weiter. Auch die japanische Binnenkonjunktur beginne, den Aufschwung zu unterstützen. EUR/JPY befindet sich trotz der optimistischen Äußerungen von Omi am Freitag weiter im Aufwind; gegen 21:55 Uhr CET wird EUR/JPY mit 155,56 gehandelt. (vz/FXdirekt)



DIE ZEIT
Robert von Heusinger, 10.3.06
Obacht! Japan entdeckt den Zins wieder

Heute Morgen ist der globale Kapitalismus wieder ein Stückchen normaler geworden. Heute Morgen hat nämlich die Bank of Japan (BoJ) das Ende ihrer „quantitativen Lockerungspolitik“ verkündet. Damit stehen die Zeichen gut, dass die Deflation in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt allmählich der Vergangenheit angehört. Seit sieben Jahren liegen die Notenbankzinsen im Land der aufgehenden Sonne bei nullkommanull Prozent. Seit fünf Jahren hat die BoJ sich nicht anders zu helfen gewusst, als Monat für Monat Billionen Yen in das Bankensystem zu pumpen, um den Kollaps abzuwenden.

Genau diese Notfallmaßnahme, nämlich dem Aufkauf von Wertpapieren aus den Portfolios der Banken, hat die Notenbank nun abgeschworen. Denn seit drei Monaten ist die Inflationsrate endlich wieder positiv. Über die kommenden Monate möchte die BoJ die Überliquidität abschmelzen. Zur Zeit halten die Banken umgerechnet rund 250 Milliarden Euro bei der Zentralbank, das ist sechsmal so viel, wie sie eigentlich dort parken müssen. Aber nur durch diese produzierte Geldschwemme ist es in den vergangenen Jahren gelungen, der Wirtschaft wieder Dynamik einzuhauchen. Nur weil die Banken derart mit Zentralbankgeld ausgestattet worden sind, konnte der Zins als Steuerungsinstrument ausgeschaltet werden, hatten die Banken genug Puffer, um einer Liquiditätskrise zu entgehen. Zur Zeit wächst Japan schneller als die beiden anderen großen Wirtschaftsblöcke USA und Euroland.

Bis auf weiteres behält die Notenbank ihre Nullzinspolitik bei, genauso wie den monatlichen Ankauf von 1,2 Billionen Yen Staatsschulden (umgerechnet: gut acht Milliarden Euro). Damit soll der Entzug der Droge „billiges Geld“ langsam über die Bühne gehen. Zu Recht. Damit sollen auch die Zinssätze für langlaufende Staatspapiere noch eine Weile lang niedrig gehalten werden. Auch das ist extrem wichtig, um keinen Schock auszulösen. Denn zehnjährige japanische Staatspapier rentieren zur Zeit gerade mal mit 1,63 Prozent, zweijährige mit 0,47 Prozent.

Doch an einer Erkenntnis kommt niemand vorbei: Die Spielregeln am internationalen Kapitalmarkt werden sich durch die Normalisierung stark ändern. Und da die Herde an den Finanzmärkten in der Regel nach vorne schaut, wird sie nicht warten, bis der erste Zinsschritt von null auf 0,1 oder 0,2 erfolgen wird, sondern rennt schon vorher los. Bislang war Japan der große Finanzier aller Carrytrader, die sich Geld „kostenlos“ in Japan geliehen haben und dann damit auf den anderen Märkten Papiere gekauft haben. Ein großer Teil der hohen Preise für Highyields und Emerging-Market-Anleihen sowie –Aktien geht auf die „kostenlose“ Finanzierungsquelle Japan zurück. Droht dort ein Ausverkauf?

Und was heißt es, dass Japan allmählich den Zins zur Steuerung seiner Wirtschaft wieder entdeckt? Werden die Anleihepreise jetzt auch in Amerika und Europa stärker steigen? Wird Japan der Schlüssel zur Lösung des Greenspan’schen „Rätsel“ sein? Und welche Spuren werden die Kursverluste japanischer Anleihen in den Bankbilanzen hinterlassen?

Auf alle diese Frage habe ich noch keine abschließende Antwort. Allerdings glaube ich fest, dass der heutige Tag für den globalen Kapitalismus, für das Ausbalancieren der Ungleichgewichte noch wichtiger war, als die Ankündigung der Chinesen im Frühsommer vergangenen Jahres, den Wechselkurs zu flexibilisieren. Überall neue Unsicherheiten, neue Erwartungen, neue Wetten, die die Kurse massiv beeinflussen können.

Schon seit ein paar Wochen habe ich das komische Gefühl, dass die Entwicklung am japanischen Kapitalmarkt für die Geschehnisse in Euroland fast wichtiger geworden ist, als die Vorgaben der Wall Street. Ich mag mich irren, habe mir keine Korrelationen angeschaut. Aber irgendetwas tut sich. Irgendetwas ganz Großes verändert sich gerade.

Robert von Heusinger Die ZEIT, 10.3.06



Currencies
One More Surprise From Central Banks
By Marc Chandler
Street.com Contributor
1/13/2007 11:33 AM EST

In our age of transparency, monitoring the signals from the major central banks is not a full-time occupation. Wall Street used to hire people whose sole job was to mine the data and official comments for clues into policy. Such people now are among the endangered species. When one wants to contemplate the Federal Reserve's next move, one can consult the fed funds futures contract, where the accuracy of the front-month contract, especially as an FOMC meeting draws near, is unquestionable.

Other communities don't have comparable indicators for their central banks, and the rubber band that ties three-month money to overnight money is fairly elastic -- and thus less precise in deciphering policy expectations. Moreover, the three-month futures contracts, such as Euribor and short-sterling futures, are best understood not as three-month money but really as a forward rate agreement (FRA). If one were to take delivery of a March Euribor futures contract, one would receive a three-month time deposit for 1 million euros. Because we are now in the middle of January, the true comparison is a three-month rate in two and half months' time.

But the process of extrapolating policy from looking at the three-month futures contracts is even more difficult. If one were to take delivery of a three-month time deposit, one would want the interest rate to reflect the risk of a change in policy during the tenure of the time deposit. That is to say, in our example, the March Euribor futures should reflect some part of expectations for European Central Bank policy in the second quarter.

This is of particular interest now because of the Bank of Japan's upcoming meeting. A look at the actions and degree of clarity about recent policy of the Bank of England and European Central Bank sets the stage for handicapping the BoJ's confab and possible effects on currencies markets.

The Surprising Bank of England

Bank of England Governor Mervyn King once quipped that interest rate policy should be "boring." But in the past 18 months, U.K. interest rate policy has been anything but. Back in the summer of 2005, over his objections, the monetary policy committee decided to cut rates. I can't recall another major central bank where the governor was out-voted.

Last August the BOE caught the market wrongfooted when it hiked rates. The November '06 hike was largely anticipated, but Thursday's rate hike again surprised the market. With weakness in domestic demand, manufacturing and exports, the consensus had been for the BOE to stand pat awaiting more data. The market had discounted a hike next month.

The methodology of BOE officials offers little guidance to the market about their intentions. The institution's willingness to act without preparing the market stands in stark contrast to the tendencies of other central banks.

European Central Bank

That tendency particularly contrasts with the habits of its Continental neighbor, the European Central Bank. The ECB began the current rate hiking cycle in December '05. It was well-telegraphed, and since last spring ECB President Jean-Claude Trichet has used certain phrases that have become a tell, like a guy at a poker table playing with his wedding ring when he has a good hand.

The key word missing from Thursday's ECB press conference was "vigilant." In the past, Trichet has used this word to signal that a rate hike would come at the ECB's next meeting. Consequently the market realized that a February hike, which the consensus had previously assumed, was now less likely. At the same time, Trichet made it clear that the rate hiking cycle was not complete.

The market appears to have simply shifted its expectations for the next hike out to March. The March Euribor futures contract barely reacted. On a weekly close basis, the contract has been essentially unchanged at 96.08. This implies that a 25 basis-point rate hike is fully discounted, along with a high probability of another hike during the first quarter. The entire strip of Euribor futures contracts currently suggests that the market has a strong presumption that the ECB's tightening cycle will peak at 4%.

Trichet's failure to signal a hike next month did not really change market expectations much. The Bank of England's surprise was far more significant. The market has responded by assuming that the BoE's rate hike comes in addition to the other two rate hikes that were previously discounted. The March short-sterling futures have fallen 25 bp this week, as has the June contract. The British pound has been bid higher on this shift in interest-rate expectations, rallying 1.5% against the dollar. And it rallied more than 2% against the euro, reaching its best level in more than two years.

Bank of Japan

The Bank of Japan meets Jan. 17-18, and regardless of what it decides, it will be a surprise.
There had previously been a strong consensus in favor of a hike, but that consensus has broken down in the face of a string of disappointing data and heightened political pressure from current and former government officials.

One news wire poll found that 19 of 35 respondents expected a hike, while another found that about two-thirds of those surveyed did. The press in Japan itself seems divided, which probably points to a division on the BoJ board itself.

The March Euroyen futures contract offers little help here. It has closed at an implied yield of 0.68 bp for three consecutive weeks, which is also what it has averaged for the last 50 sessions.

The case for a rate hike is based on the belief that the economic recovery remains intact, despite a softer-than-expected third quarter. Japan's growth is still heavily dependent on exports, so newfound confidence of a soft landing in the U.S. economy, its most important foreign market -- not only for exports but also for local production -- should also, on the margins, be favorable for Japan.

In addition, from a strategic perspective, the BoJ might be feeling a sense of urgency to continue to normalize monetary policy in order to gain room to maneuver without having to resort to extraordinary measures such as zero interest rates should the longest economic recovery since WWII's close end. And while the outcome of the BoJ's next meeting is a toss-up, the government is expected to tighten fiscal policy in the second half. Government officials have already indicated that tax hikes will be considered after the midyear Diet elections. A combination of tighter monetary and fiscal policy would provide a formidable headwind for Japan's economy.

However, given the political pressure that has been brought to bear, Bank of Japan officials may want cover in the form of stronger economic data before they raise rates again. A couple of BoJ officials have hinted that consumption may have picked up in the fourth quarter after a simply dismal third quarter, which may have been distorted by unseasonable weather patterns.

The Japanese government is set to release fourth-quarter GDP in the Feb. 12-15 period. It does seem reasonable to expect that growth picked up from the 0.8% annualized rate posted in the third quarter. Such a report might provide a more favorable environment in which the BoJ could hike at its next meeting on Feb. 20.

Knee-Jerk Reaction

The lack of a clear consensus warns that the currency market is likely to react regardless of what the BoJ decides at the end of next week. Ahead of the meeting, though, prudence warns that speculative players may reduce short yen positions. It would not be surprising to see the JPY121 area cap the dollar (incidentally, stops and options reportedly have been struck near that area), or for the greenback to ease toward JPY119-JPY119.30.

Ironically, it could very well be that the BoJ's hiking turns out more yen negative than standing pat. The thinking here is that the failure to raise rates will simply cause participants to shift their focus to February, while a rate hike gets the event out of the way. And then, at 50 bp, its overnight interest rate would still be low in relative and absolute terms.
 

23301 Postings, 6656 Tage Malko07Da kann man Comeau

 
  
    #2619
14.01.07 14:01
nur zustimmen. Die Gewinnentwicklung wird bestimmen ob es zu einer Trendwende kommen und wie stark die ausfallen wird.  

Optionen

80400 Postings, 7459 Tage Anti LemmingStöffen - # 2617

 
  
    #2620
14.01.07 14:05
Wenn die Zinsen in USA deutlich steigen, was # 2616 signalisiert (6 % auf 3 J. Festgeld), dürfte es für US-Aktien SEHR SCHWIERIG werden, weiter zu steigen, zumal der Aktienmarkt irrigerweise von Zinssenkungen ausgeht. Im Bondmarkt und im Devisenmarkt (EUR/USD jetzt bei 1,29) hat sich die Zinssenkungs-Hoffnung bereits verflüchtigt.  

8485 Postings, 6562 Tage StöffenDie Gewinne werden den Ton angeben

 
  
    #2621
14.01.07 14:15
Diese Zins-Phantasien sind m.E. von den Märkten in zunehmenden Maße eingepreist worden.
Das bestimmende Stichwort ist für mich in den kommenden Tagen "Die Gewinne der US-Unternehmen".
Ich möchte mich an dieser Stelle nicht über die Qualität der US – Unternehmensgewinne auslassen, feststeht für mich jedoch eines:
Sollten die jetzt anstehenden US-Quartalszahlen zur Zufriedenheit der Märkte ausfallen, sehe ich kein großes Korrekturpotential.
Das die Ergebnisqualität der amerikanischen Unternehmen in der Vergangenheit eine bedenkliche Verschlechterung aufgrund berichtigter Nettoergebnisse, geschönter operativer Ergebnisse und Aktien-Options-Skandalen erfahren hat, diese Enthüllungen schocken die Investoren inzwischen offenbar nicht mehr so stark. Das sollte man im Hinterkopf behalten.
 

80400 Postings, 7459 Tage Anti LemmingLink zu aktuellen US-Festgeld-Angeboten

 
  
    #2622
14.01.07 14:15
In dieser Liste liegt der Höchstwert für US-Festgeld bei 5,5 %

http://www.money-rates.com/cdrates.htm

Diese 5,5 % (Imperial Bank) sind jetzt schon real erhältlich - und sind daher jetzt schon für Aktien eine reale Konkurrenz, die überdies absolut risikofrei ist, da CDs (Festgeld) in USA über einen Einlagensicherungsfond (FDIC) bis 100.000 Dollar pro Konto abgesichert sind.  

8485 Postings, 6562 Tage StöffenNettes Suchbild

 
  
    #2623
14.01.07 14:19
Findet bitte in diesem Suchbild die Blase !  
Angehängte Grafik:
NasComp97-06.png
NasComp97-06.png

80400 Postings, 7459 Tage Anti LemmingStöffen

 
  
    #2624
14.01.07 14:23
Oben im Posting geht Rev Shark davon aus, dass die Erwartungen überhöht sind und dass es zu einer "Sell-the-good-News"-Reaktion kommen könnte, wenn die Ergebnisse nicht extrem gut ausfallen. Dagegen wiederum spricht das starke Vergleichsquartal IV/2005, in dem die Gewinne wegen Nachholeffekten nach den beiden Monsterhurrikanen deutlich höher ausfielen als in III/2005. Entsprechend weniger "positive Überraschungen" dürfte es in dieser Saison geben. In der letzten Saison wurden die Zahlen mit denen des Hurrikan-Quartals verglichen, was natürlich zu künstlichen Überhöhungen führte.  

80400 Postings, 7459 Tage Anti LemmingFTD: wachsende Angst vor bösen Überraschungen

 
  
    #2625
1
14.01.07 14:34
FTD, 14.1.07
Börsenausblick
Angst vor bösen Überraschungen wächst
von Yasmin Osman, Mark Böschen (Frankfurt) und Jens Korte (New York)

Die Furcht vor neuen Enttäuschungen in der aktuellen Berichtssaison machen Anleger zusehends nervös. Auch die schwindenden Hoffnungen auf schnelle Zinssenkungen in den USA belasten die Stimmung an den Finanzmärkten.

"Ich würde mich nicht wundern, wenn es die eine oder andere böse Überraschungen bei den Geschäftszahlen geben wird, und dementsprechend könnten auch die Aktienmärkte unter Druck geraten", sagte Peter Boockvar, Aktienstratege bei Miller Tabak. Experten lasten es vor allem dieser Nervosität an, dass die Börsen vom rapiden Verfall des Ölpreises nicht deutlicher profitierten.

"Viele Investoren spekulieren kurzfristig auf eine Korrektur", sagt Thomas Nagel, Aktienstratege bei Equinet. Deshalb sei der europäische Markt auch nicht stärker gestiegen, obwohl der schwächere Euro Exporttitel begünstigt. Die Aktienmärkte befinden sich zudem schon auf hohen Niveau: Der Dow Jones Index erreichte am Donnerstag einen Rekordstand. Nasdaq Composite und Dax notieren immerhin auf dem höchsten Niveau seit 2001.

In der abgelaufenen Woche legte der S&P 500 um 1,5 Prozent zu, der Nasdaq Composite verbesserte sich sogar um 2,8 Prozent. Der Stoxx 50 stieg um 1,8 Prozent, der Dax um 1,3 Prozent. Der Euro rutschte dagegen nachhaltig unter 1,30 $. Auch der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI zur Lieferung im Februar verbilligte sich um 3,5 $ auf 52 $ je Fass. "Selbst wenn sich der Ölpreis stabilisieren sollte: Steigende Preise sind nicht in Sicht", sagte Malcolm Polley, Chief Investment Officer von S&T Bancorp.

Kein zweistelliges Gewinnwachstum

Anleger richten ihre Aufmerksamkeit in dieser Woche aber eher auf die Berichtssaison, die diese Woche in den USA richtig in Schwung kommt. So legen unter anderem Intel, Citigroup und General Electric Zahlen vor. Erstmals nach 13 Quartalen in Folge könnte es den im S&P 500 notierten Unternehmen im vierten Quartal misslingen, ein zweistelliges Gewinnwachstum zu erzielen. Dem Finanzdatendienstleister Thomson Financial zufolge kletterten die Gewinne im Durchschnitt um 9,2 Prozent.

"Die Investoren erwarten ein langsam abkühlendes Gewinnwachstum, und das ist auch schon in den Kursen enthalten", sagte Polley. "Die Wirtschaft kühlt ab", warnt dagegen Aktienstratege Boockvar, einer der wenigen, die für das Börsenjahr 2007 skeptisch sind. Einige Konzerne wie der Handyhersteller Motorola oder der Ölkonzern Chevron hätten im Vorfeld der Zahlen ihre Prognosen reduziert.

Auch Karen Olney, bei Merrill Lynch für die europäische Aktienstrategie zuständig, sieht in den langsamer steigenden Gewinnen den Grund für die angespannte Stimmung. "Die Märkte schwanken stärker in Zeiten, wenn das Gewinnwachstum in die Nähe des langfristigen Durchschnitts fällt", sagte Olney. Sie erwartet, dass die Gewinne 2007 um acht Prozent zulegen, etwas über dem langjährigen Schnitt.

In Europa berichten der Telekomausrüster Ericsson und die Pharmakonzerne Novartis und Merck. Vergangene Woche verschreckten der Softwarekonzern SAP und der Einzelhändler Carrefour mit ihren Ergebnissen die Anleger. Gegen weitere Enttäuschungen sei der Markt dadurch ein Stück gesichert, dass er trotz der jahrelangen Rally noch immer mit dem 14-fachen des erwarteten Gewinns moderat bewertet sei, sagte Olney. Außerdem sei das Wirtschaftswachstum stark und der europäische Verbraucher komme wieder zu Kräften. "Was den Markt destabilisieren könnte, ist der US-Verbraucher und der US-Immobilienmarkt", urteilt Olney. Anleger dürften am Freitag daher auf den Indikator des Verbrauchervertrauens der Universität Michigan achten.

Euro unter Druck

Dem Euro schlägt in dieser Woche überwiegend Skepsis entgegen. Vor allem technische Analysten sind pessimistisch, da der Euro unter wichtige charttechnische Marken gefallen ist. Nach einer Serie unerwartet guter Wirtschaftsdaten aus den USA gehe der Markt nun nicht mehr von kräftigen Zinssenkungen aus, sagte Matthias Grabbe, Leiter Devisensales der BHF-Bank.

Grabbe erwartet zwar, dass künftig positive Wirtschaftsdaten aus Deutschland den Euro-Kurs wieder stärker positiv beeinflussen könnten. "Der Euro wird es aber nicht leicht haben, wieder nach oben durchzumarschieren." Allerdings dürfte die Gemeinschaftswährung einen Boden gefunden haben. "Das Tempo der Abwertung hat schon nachgelassen, daher sehen wir gute Chancen auf eine Bodenbildung", sagte Carsten Fritsch, Devisenanalyst der Commerzbank.

Die Stimmung am Rentenmarkt bleibt schlecht. "Der Markt könnte noch weiter in die Knie gehen", warnt Peter Schaffrik, Zinsanalyst von Dresdner Kleinwort. Abhilfe sei nicht in Sicht. "Da Inflationsängste derzeit nicht das beherrschende Thema sind, würde ein niedriger Anstieg der Verbraucherpreise dem Markt auch nicht sehr helfen." In Europa und den USA werden Inflationsdaten veröffentlicht. Dem Bund-Future droht HSBC Trinkaus & Burkhardt zufolge ein Abrutschen in Richtung der Jahrestiefs 2006 bei 114,65 Punkten.
 

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