Delticom AG
Für das laufende Geschäftsjahr 2021 rechnet die Delticom-Gruppe mit einem Gesamtjahresumsatz
in einer Spanne zwischen 550 Mio. € und 590 Mio. €, einhergehend mit einem
EBITDA zwischen 16,0 Mio. € und 20,0 Mio. €. Auch in diesem Jahr liegt unser Fokus klar auf
Profitabilität. Trotzdem das Coronavirus die Lage in Europa nach wie vor bestimmt, streben
wir für das Gesamtjahr eine moderate Umsatzsteigerung entsprechend unserer Ertragsziele
an. Die richtige Balance zwischen Wachstum und Profitabilität behalten wir auch weiterhin
fest im Blick.
Zahlen 2020 sind ok, im unteren Prognosebereich.
Der Ausblick auf 2021 ist m.M. sehr gut.
Was mich eher stört, ist der doch recht maue Ausblick. Wenn man sich nachhaltig entschulden will, muss da mehr kommen. Und wann genau will man denn 3% Ebit-Marge erzielen? In 2 oder 4 Jahren?
3% Marge ist auch eh etwas wenig. So kommt man auf vielleicht 10 Mio Überschuss in 3-4 Jahren, aber auch nur wenn alles so klappt wie erwünscht. FreeCashflows dürften die nächsten 1-2 Jahre also noch sehr dürftig ausfallen.
Aus meiner Sicht hätte man die Kurse bei 8-9 € unbedingt für eine Kapitalerhöhung nutzen sollen. Hatte ich ja schon vor ein paar Monaten geschrieben. Auf höhere Kurse zu hoffen, ist nicht seriös. Aus den operativen Geschäft wird man zu lange brauchen, um die Schulden abzubauen. Finde ich riskant, falls die Geschäfte in einer konjunkturellen Krise schlechter laufen. Dann lieber ein 10-20% KE.
Wir sprechen hier von einem Unternehmen, dass gerade mal mit 100 Mio bewertet ist.
Aus meiner Sicht ist das ein extrem günstiges KGV.
3% klingt wenig, aber in Relation zum Unternehmenswert scheint mir das doch sehr attraktiv.
Zweitens sind diese 3% Marge ein mittelfristiges Ziel. Ich nehme mal an, damit sind 3-4 Jahre gemeint. Wir haben aktuell also ein KGV von etwa 10, aber erst für 2024, und auch nur dann wenn die Ziele erreicht werden.
Drittens mag die Marktkapitalisierung bei 100 Mio liegen, aber man hat noch 90 Mio € Nettoverschuldung (95 Mio Finanzschulden bei 5 Mio Cash). Der EV liegt also bei 190 Mio €. Dagegen sind 10-12 Mio Überschuss relativ dürftig.
Und wie gesagt, aktuell ist man mit einem Vorsteuergewinn von 2-3 Mio € eher dürftig profitabel. Lass mal eine Konjunkturkrise kommen, dann wird das für Delticom echt eng bei so wenig Cash und Eigenkapital. Daher ja auch meine Forderung, man solle sich Eigenkapital über einen Kapitalerhöhung holen. In diesen Märkten aktuell ist das verhältnismäßig leicht. Man sollte nicht warten, bis die Kacke am dampfen ist. Da gibt es ja genug Negativbeispiele. Eine Euromicron oder eine Nanogate hätten wohl überlebt, wenn sie frühzeitig die hohen Kurse genutzt hätten, um ihr Eigenkapital zu stärken.
In den nächste Hanlestagen wird der Kurs sich dann wohl bei 9 bis 10 einpendeln.
Der Einmaleffekt von Ensisheim war relativ hoch, beim aktuellen Ergebnis.
Prognose 2021:
Untere EBITDA-Prognose 1 Mio höher als dieses Jahr.
Letztes Jahr war die Belastung 6,7 Mio € Restrukturierungskosten bei 15 Mio € EBITDA.
Dieses Jahr 4 Mio€ Restrukturierungskosten bei 16 Mio € EBITDA.
Damit sollte dieses Jahr das Betriebsergebnis auf 10-11 Mio€ steigen, da der Verlustvortrag die nächsten Jahre weiter wirksam ist. Ich frage mich aber was sie restrukturieren wollen.
Die aktuellen Finanzierungskosten sind im Vergleich zu 2019 aufgrund der Restrukturierung um ca. 1,55 Mio höher. Diese können m.M. nach ab 2022 wieder gesenkt werden.
Ein kleine KE wäre auch nicht schlecht, wer wäre noch dabei? Dann könnten wir dem IR ja ne Message schreiben. Katjuscha könnte mit seinem Wiki die KE-Anteile von Prüfer & Binder übernehmen, falls sie nicht zeichnen ;-)
https://boersengefluester.de/delticom-komplexe-kiste/
Also Umsatzprognose wurde leicht verfehlt aber EBITDA wurde trotz schwächerem Umsatz erreicht. Wurde nur vorher adj geguidet was sie dann leider nicht mehr gemacht haben.
Nettoverschuldung: Formal hast du natürlich mit deinen 90 Mio. recht. Trotzdem sollte man da vielleicht etwas ins Detail gehen. wir haben 45 Mio Nutzungsrechte für Gebäude in der Bilanz. bei Delticom wirkt sich eben IFRS 16 deutlich aus. Ich würde daher die "wirklichen" Finanzverbindlichkeiten nur bei 45 Mio. sehen.
Bis wann 3% EBIT Marge erreicht: Also wenn wir die Guidance oben nehmen kommen wir auf Ber 24 Mio EBITDA 10 MIo Afa --> 14 Mio EBIT macht bei 590 Mio. Umsatz schon 2,4% Marge also soweit weg ist man da gar nicht.
Bezogen auf die 45 Mio ist es also lediglich eine gut 3 fache EBIT Verschuldung. Natürlich immer noch ordentlich aber jetzt auch nicht so dramatisch.
Bei der Gurke Cegedim wurden schon einige Follower angelockt, obwohl dieser Rohrkrepieter starke Ladehemmungen hat.
Ich würde eine KE auch lieber heute als morgen sehen. Übrigens das Managemetn auch laut Conference Call am Freitag. Aber die Neuausrichtung der Finanzierung dauert eben noch ein bisschen und soll wohl auch der Abschluss der Restrukturierung sein.
Was Delticom betrifft, schreibe ich seit Monaten immer das gleiche. Ich war schon vor 2-3 Jahren kritisch eingestellt, habe dann aber erstens die operativen Verbesserungen wahrgenommen und hier im Thread dargelegt, aber zweitens auch weiterhin die hohen bilanziellen Risiken angesprochen, auch als ich investiert war. Was sich halt verändert hat, ist der Aktienkurs. Bei 2-3 mal so hohem Aktienkurs sieht die Bewertung natürlich etwas anders aus. Und ich hatte auch vor Monaten als ich investiert war hier und bei w:o in den Threads immer geschreben dass Delticom bei 8-10 € eine Kapitalerhöhung vornehmen sollte. Kannst du gerne zurückblättern und überprüfen!
Ich ändere nicht meine Meinung über Nacht je nachdem wie ich investiert bin. Vielleicht schließt du da von dir selbst auf Andere. Keine Ahnung.
Du bist meistens schon ziemlich objektiv ...
Trotzdem sind die Chancen für weitere Kursanstiege nicht schlecht. Eine KE auf relativ hohem Kursniveau würde wahrscheinlich die größten Chancen auf Gewinne bescheren.
Meistens werden KEs ja nicht gerne von den Anlegern gesehen. In diesem Fall wäre es wahrscheinlich anders ...
Die Analysten sind jedenfalls optimistisch. :-)
Die Preise werden m.M. weiter anziehen. -> Die Margen sollten sich erhöhen.
Auch wird der Umlaufbestand (Ende 20: 36,9 Mio€) mehr wert.
Mit April sind wir bereits im besten Monat vom zweitbesten Jahresquartals. Somit steigt das Eigenkapital nun kontinuierlich weiter. Somit wird mit jedem Monat Monat die Verhandlungsposition für die Anschlussfinanzierung besser und die Kreditkosten, welche im Zuge des Restrukturierungsstarts ausgehandelt wurden, können nun reduziert werden. Dies wird positive Auswirkungen auf die Betriebsergebnisse ab 2022 haben.
- Allgemeine Lagersituation:
Auch alle anderen Lager sind für die Sommerreifensaison sehr gut bestückt (die Reduktion des Umlaufbestandes wird nur immer zu Saisonende bzw. zu Jahresende gemacht - aktuell sind die Umlaufbestände hoch um die Lieferversorgung zur Spitzenzeit zu gewährleisten)
- 4 Mio Restrukturierungskosten welche in 21 berücksichtigt wurden
sind hauptsächlich Kosten für die Finanzierungsverlängerung, Beratungskosten,
Prüfung einer möglichen KE (diese Option ist nicht vom Tisch) und Abschluss der Restrukturierung
- Finanzierungsverlängerung:
Hier sieht Delticom keinen Druck, da noch genügend Zeit vorhanden ist und die Gespräche
bereits laufen.
- Möglicher Standort in Sehnde:
https://www.haz.de/Umland/Sehnde/...gen-Logistikkomplex-in-Sehnde-Ost
Hierbei handelt es sich um eine Langfriststrategie.
Die Umsetzung ist nicht fix, je nach dem wie das Geschäft läuft wird der Plan verfolgt.
Ggf. könnten dadurch auch andere Läger ersetzt werden.
Das Lager würde im Falle einer Umsetzung nur langfristig gemietet, also nicht gekauft werden.
Hört sich doch nicht so schlecht an.