DOW 5000, Gold 1000 $
Anfang 2000 und im Oktober '87 waren alle beim Blick auf ihr Depot happy.
Momentan ists sicher nicht so.
Deswegen ist ein Crash momentan sehr unwahrscheinlich...
Wir hatten im übriegen das letzte mal im Jahr 1997, also mitten im größten Bullenmarkt dieses Jahrhunderts, einen VIX von 15.
„Der Crash hat schon begonnen“
Der Wirtschaftswissenschaftler Eberhard Hamer über seine These vom kommenden Zusammenbruch der Weltwirtschaft
Moritz Schwarz
Herr Professor Hamer, was tun, wenn der Crash kommt?
Hamer: Vorbereitet sein, es mag abgedroschen klingen, aber hier gilt - frei nach Gorbatschow - „Wer nicht vorbereitet ist, den bestraft das Leben“. Wir haben unser Buch „Was passiert, wenn der Crash kommt“ in diesem Stil betitelt, um die Leute aufzurütteln und aus den Träumen der Scheinblüte zu reißen.
Eine Weltuntergangsprophezeiung?
Hamer: Ich weiß, wer Unheil vorhersagt ist nicht wohlgelitten, das war schon zu Zeiten der Kassandra so. Am Ende hätten sich die Trojaner aber wohl gewünscht, doch auf sie gehört zu haben. Mit dem Buch wollen wir bewirken, daß die Menschen in unserem Land die Gefahr ernst nehmen und sich darauf vorbereiten. Wer sich rechtzeitig vorbereitet, kommt mit dem geringsten Schaden davon.
Wann kommt der Crash?
Hamer: Er hat schon begonnen! Jeder Crash kommt in drei Schritten, dem Börsencrash, dem Bankencrash und schließlich dem Realcrash, also dem Zusammenbruch von Wirtschaft, Unternehmen, Arbeitsplätzen und Finanzanlagen. Den Börsencrash haben wir schon gehabt.
Der Zusammenbruch des Neuen Marktes ist ja nun schon eine Weile her, und der Deutsche Aktienindex ist mit etwa 3.000 Punkten - gegenüber den 7.000 Punkten der Überbewertung - wieder in einem realistischen und halbwegs stabilen Bereich. Fällt der Crash - die große Depression - also vielleicht doch aus?
Hamer: Schön wär’s, doch bereits in den sogenannten „goldenen Zwanzigern“ mündete eine Scheinblüte in einer Depression. In den „goldenen Neunzigern“ haben wir eine ähnliche Scheinblüte gehabt. Die unglaubliche Geldschwemme haben viele Menschen für echten Wohlstand gehalten, dabei aber übersehen, daß sich das Volumen des monetären Bereichs in den letzten dreißig Jahren vervierzigfacht, das Volumen der Güterproduktion aber nur vervierfacht hat. Die Finanzwelt hat sich also von der Welt der realen Güter gelöst und Sumpfblüten getrieben, die nun unweigerlich verwelken werden. Die kommende Depression ist also die Korrektur der Fehlentwicklung der vergangenen Jahrzehnte. Da sollte man sich von ein bißchen Ruhe nach dem ersten Sturm an den Aktienmärkten nicht in Sicherheit wiegen lassen.
Also hat der alte Marx doch recht gehabt, der Kapitalismus ist dazu verurteilt, von Krise zu Krise zu taumeln?
Hamer: Nein, die Ursache liegt in der unkontrollierten Ausdehnung der Geldmenge, vor allem des Dollars, also in einem Mißbrauch des Kapitalismus.
Sie sprechen vom US-Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit?
Hamer: Ich spreche von der Politik der Federal Reserve Bank, also der US-Notenbank, die anders als die Bundesbank früher bei uns nicht staatlich, sondern eine Privatbank ist und damit im Prinzip so viel Geld drucken kann, wie sie für richtig hält. Natürlich hängt das mit dem Bedarf der USA an Geld zusammen, die - wie Sie eben angedeutet haben - bekanntlich weit über ihre Verhältnisse leben, nicht zuletzt durch ihre Kriegspolitik seit dem 11. September 2001. Das System funktioniert nur deshalb, weil noch alle Welt die „faulen“ - sprich ungedeckten - US-Dollars nach wie vor annimmt. Wer das allerdings nicht mehr tut, wird dann zur „Achse des Bösen“ gezählt.
Sie prophezeien, daß uns die Depression auch mit den Schattenseiten der Globalisierung bekanntmachen wird.
Hamer: Die positive Seite der Globalisierung war die Steigerung des Wohlstandes durch internationalen Handel und Wandel. Doch nun wird sich die internationale Vernetzung per Dominoeffekt für viele als Verhängnis erweisen: Die Krise ist ebenso global wie zuvor der Erfolg. Allein China - aufgrund seiner besonderen Situation und dank einer Politik, die schon heute mehr auf Gold als auf Dollar setzt - wird halbwegs unberührt die Sache überdauern.
Ergo kann Deutschland dem Weg in die Depression nicht entgehen?
Hamer: Nein, aber natürlich nicht nur wegen der globalen Vernetzung, sondern auch wegen hausgemachter Fehler. Nicht alles Übel kommt aus Amerika. Alle westlichen Staaten - außer Australien und Großbritannien - haben sich ständig weiter verschuldet, ohne je etwas zurückzuzahlen, haben unmäßige Sozialversprechen gegeben, haben im Grunde „Wechselreiterei“ betrieben.
Ihr Ratschlag: Deutsches Kapital rechtzeitig aus den USA abziehen?
Hamer: Das können wir gar nicht, Deutschland ist schließlich nicht mehr souverän. Mit der Aufgabe der Bundesbank sind wir auf einen Konsens in der Europäischen Zentralbank angewiesen - die übrigens eng mit der Federal Reserve Bank verbunden ist. Wir können es uns aber auch gar nicht leisten, die Amerikaner „hochgehen“ zu lassen, dazu sind wir politisch viel zu abhängig und zu klein und ökonomisch zu eng mit ihnen verflochten.
Also spielen alle die Komödie mit, bis sie zur Tragödie wird?
Hamer: Richtig, so lange, bis die Haushalte kollabieren und die Sozialsysteme explodieren. Am Ende der letzten großen Depression 1934 waren in den USA die Löhne um 25 Prozent gesunken, 30 Prozent der Betriebe verschwunden und 80 Millionen Amerikaner ohne Ersparnisse.
Ist es nicht zu einfach, aus dem Studium der Weltwirtschaftskrise von 1929 auf die Gegenwart zu schließen, schließlich haben sich viele Faktoren völlig verändert?
Hamer: Das erscheint nur vordergründig berechtigt. Die große Krise damals ist zum Beispiel unter anderem auch durch den Handel mit Derivate-Papieren - deren „Wert“ in künftig erhofften Gewinnen liegt - verursacht worden. Daraufhin wurde der Handel damit verboten. Inzwischen aber hat die rot-grüne Bundesregierung auf Druck der US-Finanz den Derivatehandel wieder erlaubt. In den USA ist der Derivatehandel bereits wieder derart im Schwange, daß es ohne weiteres durch ihn zu ganz großen Krächen kommen kann. So hat zum Beispiel die US-Bank J.P. Morgan das 34fache ihres Eigenkapitals in Derivate-Risiken „stecken“. Man macht also die gleichen Fehler wieder. Angesichts dessen kann man hier durchaus aus der Vergangenheit lernen. Die Annahme, nach der Erfahrung von 1929 hätten wir alle gelernt, die Wiederholung solch einer Entwicklung künftig zu verhindern, traf für die Generation, die die Depression noch miterlebt und die Lehren daraus beherzigt hat, zu. Die heutige Generation, die immer nur die Sicherheit der Märkte kennengelernt hat, muß offenbar erst ihre eigenen Erfahrungen machen.
Was bedeutet es für Deutschland konkret, wenn die Depression kommt?
Hamer: Am schwersten werden Mittelstand und Arbeiterschaft betroffen sein: der Mittelstand, weil er sein Vermögen, die Arbeitschaft, weil sie ihre Arbeitsplätze verlieren wird. Vor allem verschuldete Betriebe werden ausgelöscht. Betroffen sein werden besonders Branchen, die langfristige und nicht lebensnotwendige Produktionen oder Dienstleistungen anbieten. Dazu gehören etwa die gesamte Investitionsgüterwirtschaft, der Kultursektor, Teile des Gesundheitsmarktes, Luxusdienstleister wie Reise-Unternehmen und Gastronomie und der Markt langlebiger Güter wie der Automobilbau, die Elektro- oder Möbelindustrie. Besonders dramatisch wird die Situation für jenen Teil der Bevölkerung werden, der von Transferleistungen lebt, also für Rentner und Sozialhilfeempfänger.
Was kann man tun?
Hamer: Die Politik wird weiter versagen oder nur in Trippelschritten der Krise hinterherlaufen. Also muß jeder Einzelne selbst seine Krisenstrategie vorbereiten. Die Betriebe müssen reagieren, indem sie sich jetzt entschulden, Kapazitäten und Lagerbestände verringern, sowie Forderungs- und Liquiditätsmanagement betreiben. Die Privathaushalte müssen reagieren, indem sie nicht in Finanzwerten anlegen, sondern in realen Werten wie Gold, Land oder Immobilien. Mit der richtigen Vorbereitung und einer Portion Glück kann man die Depression wirtschaftlich heil überstehen, und nach vier bis fünf Jahren wird es wieder bergauf gehen.
Kritiker werfen Ihnen angesichts dieses Szenarios nicht nur Schwarzmalerei, sondern gar Verschwörungstheorien vor.
Hamer: Natürlich - Politiker, Banken, etc. hören solche Prognosen gar nicht gern, zumal sie für die Entwicklung mit die Verantwortung tragen und nur an Optimisten verdienen, das heißt diesen Finanzanlagen verkaufen können.
In Deutschland ist das Thema Rentenversicherung in aller Munde, gerade private Rentenversicherer sind aber in den USA sehr aktiv.
Hamer: Eine ganze Reihe deutscher Versicherungsunternehmen werden pleite gehen, wenn die Dollarblase platzt und sie sich nicht rechtzeitig „aus dem Dollar zurückgezogen haben“.
Den Deutschen wird derzeit erklärt, daß sie auf die staatliche Rentenkasse nicht mehr bauen können und sich privat absichern müssen. Nun bricht auch noch diese Stütze weg?
Hamer: Ich sehe dennoch die Versicherungen insgesamt nicht vom Aussterben bedroht. Natürlich wird es aber auch hier Einschnitte geben.
Werden diese Herausforderungen bei der derzeitigen Diskussion um eine Neugestaltung unseres Versicherungswesens denn berücksichtigt?
Hamer: Leider nicht im mindesten! Denn die Politiker schauen immer noch nicht nach vorne, sondern sehnsüchtig zurück in die „goldenen Neunziger“ - sie tanzen immer noch ums goldene Kalb. Über Modelle wie Bürgerversicherung oder Kopfpauschale wird bald niemand mehr diskutieren, weil Probleme ganz anderer Ausmaße die Diskussion bestimmen werden. Die Krise wird Deutschland so heftig erschüttern, daß sie nicht auf den Sektor der Wirtschaft beschränkt bleiben wird, auch Politik und Gesellschaft werden betroffen sein, sowohl das Parteiensystem wie auch unsere Single-Kultur.
Die JUNGE FREIHEIT beginnt in dieser Ausgabe eine Serie über die Großfamilie als Sozialverband - eigentlich ein Modell aus vorindustrieller Zeit. Prophezeien Sie tatsächlich eine Renaissance dieses Modells?
Hamer: Zumindest werden wir ein ganz neues Familienbewußtsein entwickeln, denn in der Krise hilft einem niemand außer der Familie. Wer alleinsteht, ist verlassen. All jene, die weder auf ihr Glück noch auf den Rückhalt einer Familie bauen können, werden wohl auch in eine persönliche Sinnkrise geraten. So zieht die Krise immer weitere Kreise, sie erfaßt über die Gesellschaft schließlich auch die innere Sicherheit und spätestens dann auch die Politik. Die Politiker, die diese Entwicklung nicht verhindert haben, werden, möglicherweise samt ihren Parteien, verschwinden - siehe Italien.
Wird es zur Bildung radikaler Interessenparteien kommen oder zu einer Rückkehr des bei uns längst unüblich gewordenen volksgemeinschaftlichen Gedankens in der Politik?
Hamer: Das vermag wohl niemand vorauszusagen. Fest steht, Deutschland ist denkbar schlecht auf die gesellschaftliche Krise vorbereitet, denn wir haben keine gemeinsame ethische Basis mehr in unserem Land. Die gemeinsame christliche Grundlage ist ebenso verschwunden wie die nationale. Die sozialistische Solidarität, in deren Namen die christliche und die nationale Solidarität spätestens seit 1968 Zug um Zug zerstört wurden, hat sowieso nie funktioniert. Und die „Bürgergesellschaft“ ist nur Schönfärberei der Tatsache, daß man die Gesellschaft immer weiter individualisiert und im wesentlichen nur als Anspruchsgrundlage gesehen hat.
Dann zerbricht Deutschland?
Hamer: Vielleicht nicht zerbrechen, aber verarmen. Und danach wird etwas Neues kommen, aber ob uns das gefällt, ist die Frage. Die Scheinblüte und Wechselreiterei jedenfalls platzen und werden Armut, Verzweiflung und Wut auf die politische Klasse hinterlassen. Die Suche nach einem neuen, tragfähigen Weg, der aus den Zusammenbrüchen von Sozialismus und Kapitalismus hinausführt, beginnt. Es wird vielleicht jene personale, mittelständische Wirtschaft und Gesellschaft sein, wie sie allen Demokraten und Marktwirtschaftlern seit jeher
vorgeschwebt hat.
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Prof. Dr. Eberhard Hamer ist Leiter des Mittelstandsinstituts Niedersachsen in Hannover. Bis 1994 lehrte er als Professor für Wirtschafts- und Finanzpolitik an der Fachhochschule für Wirtschaft in Bielefeld. Geboren 1932 in Mettmann im Neanderthal, studierte er Volkswirtschaft, Jura und Theologie und wurde zunächst Rechtsanwalt. Zuletzt veröffentlichte er das Buch „Was passiert, wenn der Crash kommt? Wie sichere ich mein Vermögen oder Unternehmen?“ (Olzog-Verlag, 2002)
Anfang 2000 wars genau umgekehrt:
Firmengewinne sollten ständig wachsen durch die neue Internet-Technologie.
Wir gehen goldenen Zeiten entgegen,hies es.
Da begann das Desaster...
Fragen über Fragen !!!
Roland Leuschel - Eine kräftige Kurskorrektur steht unmittelbar bevor!
Gestern wurden die Superzahlen über das dritte Quartal in Amerika veröffentlicht, und die Euphorie der Anleger scheint keine Grenzen zu kennen. Die Sentiments-Indikatoren in Amerika sind auf einem Stand angekommen, der alle Höhepunkte der Vergangenheit (Januar 2000, September 2000 und August 1987) übertrifft. Allein diese Tatsache ist ein starkes Alarmzeichen.
Für meine kurzfristigen Dispositionen benutze ich vor allen Dingen die Geldmengenzahlen der USA, und da sieht es noch viel schlimmer aus. Ende letzter Woche wurden M1 und M3 Zahlen veröffentlicht, und die sind echt katastrophal rückläufig. Beim 4-Wochendurchschnitt der US-Geldmenge M3 (- 21 Milliarden Dollar) entstand sogar der historisch schlechteste Wert. Meine Anlageentscheidung basiere ich allerdings auf die MZM Money Supply Zahlen, wobei die 4-Wochendurchschnitte in der Vergangenheit besonders hilfreich waren. Wenn die Kennzahl über 10 lag, war ein absoluter Kauf an den Aktienbörsen geboten, und umgekehrt bei einer Kennzahl unter 5 mussten Aktien verkauft werden. Die letzte Kennziffer, die mir zur Verfügung steht, ist historisch noch nicht dagewesen : 1,97 ! Die Begründung für den Einbruch der Geldmengen ist relativ einfach zu liefern. Die sogenannte Refinanzierungen bei den Hypotheken-Darlehen, die dem Konsumenten in Amerika weit über 200 Milliarden Dollar Einkommen verschafft haben, ist infolge der Zinserhöhung am Kapitalmarkt um sage und schreibe 80% gegenüber Juli eingebrochen. Dies hatte unter anderem zu einem Einbruch der M3 Zahlen von +20% im Juli auf unter –5% im Oktober geführt. Mit anderen Worten die Surprise-Party geht zu Ende. Da der Konsument laut Berechnungen der Volkswirte der HSBC Bank die Steuererleichterungen bereits voll und ganz ausgegeben hat, ist ein Einbruch des Konsums in den nächsten Monaten zu erwarten, und da im Moment das Wachstum und das Wohlergehen zum grossen Teil vom Verbraucher in Amerika abhängen, einem Verbraucher, der historisch gesehen die höchste Verschuldung aufweist (siehe auch Artikel in Boerse Online 44 « Das grosse Fressen – Oder Amerikas Heisshunger auf Pump »), dürfte die hohe Wachstumsrate von 7,2% in dritten Quartal (entspricht 3,3% auf Jahresbasis) drastisch zurückgehen auf 2% in vierten Quartal. Es liegen mir noch viele andere Zahlen vor, auf die ich an dieser Stelle nicht eingehen kann. Aber das Fazit scheint klar : Schauen Sie sich die wunderbaren Zahlen von gestern an, sie werden so schnell nicht wiederkommen. Es waren die höchsten Quartalszuwächse seit dem ersten Quartal 1984. Übrigens auch die Japaner hatten einmal dieses wunderschöne Erlebnis und zwar im dritten Quartal 1996, als die Wachstumsrate ein 20-Jahreshoch erreichte (12,5%) und dies in einem langfristigen deflatorischen Abwärtsprozess.
Bauen Sie Ihren Aktienanteil ab, legen Sie ihn in Cash an und kaufen Sie nach der Korrektur Ihre Lieblingspapiere zurück.
Ich empfehle auch etwas, was ich ganz selten und hier in dieser Kolumne zum ersten Male tue: Kaufen Sie Dax Puts und Nasdaq 100 Puts
, wobei die Fälligkeiten ruhig kurzfristiger Natur sein dürfen (Dezember 03 oder Juni 04). Ein bischen Spekulation gehört zum Börsengeschäft und kann das Salz in der Suppe sein, wie Kostolany es so oft bemerkte. Viel Erfolg dabei!
31. Oktober 2003
@ lehna:
Zu Deinem SAtz: "man kann sich ja einputten": ja, wenn das so einfach wäre, denn dann müßte ma ja wissen, wann der Markt dreht. Wie lange engagierst Du Dich schon an der Börse?
So long,
Calexa
www.investorweb.de
US-Fondsbranche im Zwielicht
Vom Anlegerhafen zum Zockerparadies: Die Aufsichtsbehörden haben bei der Fonds-Überwachung jahrelang geschlafen. Jetzt drängt die unter Druck geratene SEC auf Reformen
Millionen von Fondsanlegern sind verunsichert. Fast täglich kommen neue Details über illegales oder zumindest höchst fragwürdiges Verhalten in der US-Fondsbranche ans Licht. Die Aufsichtsbehörden haben offenbar jahrelang geschlafen.
Heike Buchter, New York
Die Stimmung im Saal des vornehmen Regent-Hotels an der Wall Street war gedämpft. Eingefunden hatten sich Vertreter der Fondsbranche zum «Investmentfonds Forum 2003». Offiziell ging es um Liquiditäts-Management. Doch Thema Nummer eins waren die jüngst aufgedeckten Skandale. Statt mit Performance im «Wall Street Journal» zu glänzen, machen Fondsmanager wegen illegaler Handelspraktiken Schlagzeilen in den Boulevardblättern.
Das ist schlecht für die Zunft der professionellen Geldanleger, die so gerne mit Seriosität wirbt. Don Cassidy, Senior Analyst beim Fonds-Service Lipper, sprach den Versammelten Mut zu: «Wäre das alles vergangenes Jahr zutage gekommen, es wäre viel schlimmer: Da hätte es geheissen, erst Enron, dann WorldCom und nun die Anlagefonds.»
Fondsmanager angeklagt
Ein schwacher Trost angesichts des sich täglich ausweitenden Skandals. Die Zahl der entdeckten schwarzen Schafe unter den US-Fonds ist inzwischen so gewachsen, dass die ganze Herde grau erscheint. Vorläufiger Höhepunkt: Fondsmanager bei Putnam Investments zockten mit Anteilen der von ihnen selbst verwalteten Fonds - und schrieben die Gewinne ihren privaten Konten, ihren Ruhepolstern fürs Alter gut. Die US-Börsenaufsicht SEC und staatliche Ermittler haben Klagen gegen zwei Fondsmanager eingereicht.
Eine weitere Klage richtet sich gegen die Gesellschaft selbst: Laut den Ermittlern hat es Putnam Grossinvestoren gestattet, spekulativ mit den Fondsanteilen zu handeln. «Putnam hat ihre Treuhänder-Pflicht gegenüber den restlichen Anlegern gebrochen», sagt Stephen Cutler, der zuständige Ermittler bei der SEC.
Die unzulässigen Handelspraktiken sind offenbar verbreitet. Bisher sind bereits acht Fondsgesellschaften bekannt, die in den Skandal verwickelt sind: darunter Töchter von Banken wie Bank One und Bank of America und renommierte Namen wie Janus und Alger. Insider gehen davon aus, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist.
Den Stein ins Rollen gebracht hat Eliot Spitzer, der Generalstaatsanwalt von New York. Anfang September überraschte der selbsternannte Wachhund der Wall Street mit seinem neuesten Fang: Edward Stern, Gründer des Hedge-Funds Canary. Spitzers Vorwurf: Der Manager zockte zum Schaden langfristig engagierter Anleger mit Anteilen der Investmentfonds - und hatte dafür sogar das Einverständnis der betroffenen Gesellschaften. Dabei deckte Spitzer auf, dass die Art, wie die Preise für Fondsanteile festgelegt werden, Schwächen aufweist, die von Spekulanten wie Stern fast risikolos ausgenutzt werden können.
Zum einen durch das sogenannte Market-Timing. Davon sind besonders US-Fonds betroffen, die einen hohen Anteil europäischer und asiatischer Aktien halten. Die Märkte in Asien und Europa schliessen früher als die New Yorker Börse. Die Fonds erlauben Anlegern jedoch, bis zum späteren Börsenschluss an der Wall Street Anteile zu kaufen oder zu verkaufen. Steigen in diesen verbleibenden Stunden die Aktien in New York, spricht das für ein Anschluss-Rally in Übersee am nächsten Börsentag - und entsprechend für einen Gewinn bei dem Fonds. Bricht der Markt in New York dagegen ein, nutzen die Spekulanten den Informationsvorsprung, um die Anteile vor Markteröffnung in Übersee abzustossen. Dieses Day-Trading erhöht die Verwaltungsgebühren der Fonds. «Weit schwerwiegender ist jedoch, dass dadurch Gewinne der restlichen Fondsanleger verwässert oder deren Verluste verstärkt werden», sagt Eric Zitzewitz, Lehrbeauftragter an der Stanford University. In einer Studie beziffert Zitzewitz die Verluste für Normalanleger durch solche Praktiken auf bis zu 5 Mrd. Dollar jährlich.
Market-Timing ist nicht ungesetzlich, aber die Fonds versichern in ihren Verkaufsprospekten, eine solche Benachteiligung ihrer Langfrist-Investoren möglichst zu verhindern. E-Mails von Verantwortlichen bei den Fonds, die Spitzers Ermittler fanden, belegen indes, dass diese von den Spekulationen der Canary-Leute nicht nur wussten, sondern sie sogar begrüssten. Die Manager spielten mit, weil sie kassierten: Bank of America verdiente laut Staatsanwaltschaft 2,25 Mio. $ jährlich durch die Partnerschaft mit Canary.
Eindeutig illegal ist die zweite Praxis, die Spitzer anprangert. Im Canary-Fall erlaubten die Fonds den Hedge-Funds-Spielern, bis zu fünf Stunden nach Börsenschluss mit Anteilen zum offiziellen Schlusskurs zu handeln. Der Vorteil: Die Spekulanten warteten die nachbörslichen Informationen wie etwa Quartalsergebnisse von Unternehmen oder Ankündigungen von Übernahmen ab und konnten dann zu alten Kursen handeln. «Das ist wie heute auf Pferde zu wetten, die gestern ins Ziel gelaufen sind», formuliert Spitzer. Auch in diesem Fall scheint Canary keinesfalls die Ausnahme zu sein. Das Ausmass überrascht selbst Branchenkenner wie Zitzewitz: «Ich hätte nie gedacht, dass diese verbotene Praxis derart verbreitet ist.»
Länger bekannt
Bekannt ist die Problematik allerdings schon länger - auch bei der US-Börsenaufsicht SEC. Die schrieb vor mehr als zwei Jahren einen Brief an die Fondsgesellschaften und forderte sie auf, ihre Anleger vor den Schnellfeuer-Spekulanten zu schützen. Bis zu Spitzers Auftritt im September ist offenbar nicht allzu viel passiert.
Der Generalstaatsanwalt, setzt nur die Behörde unter Druck, die eigentlich für den Anlegerschutz zuständig ist. Schon einmal ist er der SEC spektakulär zuvorgekommen: Vor zwei Jahren, als er die Analysten wegen schönfärberischer Aktienbewertungen an den Pranger stellte und den Investmentbanken dafür eine Strafzahlung von 1,4 Mrd. Dollar aufbrummte.
Umso mehr drängt die SEC jetzt auf Reformen. Schon in den kommenden Wochen soll es neue Regeln für die Fondsbranche geben. Kritiker fordern schon lange, die Aufsicht für die Branche zu verschärfen, der immerhin 95 Mio. Amerikaner ihre Ersparnisse anvertrauen und die gigantische 7 Bio. Dollar verwaltet.
Unabhängige Aufsichtsräte sollen eigentlich die Interessen der Anleger vertreten. Doch bei vielen ist zweifelhaft, ob sie sich überhaupt um die Details kümmern können. So wacht beispielsweise der über 80-jährige A. Max Walker als Aufsichtsratsvorsitzender bei der Nations-Funds-Gruppe über 85 einzelne Fonds. Bei der Janus-Fonds-Familie sitzt Walker bei 113 Fonds im Aufsichtsrat.
Tageszocker können natürlich jederzeit putten,aber das ist nicht mein Ding.
Das Börsenpuplikum ist momentan auf Kauftour und die Wirtschaftsdaten zeigen nach oben.
Wenn ich als Spekulant jetzt nicht voll investiert bin,wann dann??
Wie lange das anhält,weiss kein Insider,kein Grossanleger und kein Analyst.
Und deswegen höre ich niemals auf diese Spezies...
So long,
Calexa
www.investorweb.de
Aber sind schlechte Zeiten eigentlich schlechte Zeiten? Eher nicht, denn Kurseinbrüche bilden immer die Chance für günstige Einstiegmöglichkeiten.
Was kaum jemand glaubt: Die Grundlage für Börsenerfolge wird in schlechten Zeiten gelegt.
Also: Kaufen, wenn die Stimmung SEHR schlecht ist. Das gelingt mir selbst zwar auch nicht im gewünschten Umfang, aber ich habe doch das ein oder andere mal den "inneren Schweinehund" überwunden und im Januar bis April gegen die schlechte Stimmung gekauft.
Meine Devise lautet jetzt: Nicht mehr kaufen, aber die Gewinne laufen lassen.
Gruß
Kalle
P.S.: Der Dauer-Optimist Leuschel ist auch dafür bekannt, dass er die große Hausse nicht mitgenommen hat. Mich wundert das nicht.
Bin der Überzeugung,das es sehr lehrreich war und bin der Börse für diese Erfahrung dankbar.
Es war lehrreicher wie alle Kommentare von Insidern,Analysten,Grossanlegern oder andrer Gurus....
Monetary Policy Less Stable
This brings into question monetary policy which has become the bedrock of all bullish scenarios. What has become alarming is the collapsing rate of growth for the money aggregates. It doesn’t matter whether you are looking at M1, M2, M3; they have all been collapsing lately. As the chart from Elliott Wave International indicates, the rate of change for M3 growth has fallen through the floor. Furthermore, commercial and industrial loans within the banking sector are contracting. Outside of mortgage loans, banks aren’t making a lot of commercial loans and corporations, who face no real improvement in their business, have been reluctant to borrow money. This supports the recent evidence of no real pick up in capital spending by business. If you aren’t seeing a noticeable improvement in your business, you have no need to borrow money. This means that no matter how much the Fed inflates, it can’t force businesses to borrow or banks to lend money. When the appetite for credit evaporates, the money supply starts to contract which is what it is doing now.
"Eine solche Blase wie jetzt gab es noch nie"
09. November 2003 Vermögensberater Langen von der Goltz sieht schwarz angesichts der hohen Schulden von Staaten und Privaten.
Herr Langen von der Goltz, trotz Börsenrally wollen viele Anleger nichts von Aktien wissen. Zu Recht?
Die Anleger, die 1999 oder 2000 eingestiegen sind, haben sich so erschrocken, daß sie für viele Jahre nicht an die Börse zurückkehren. Die Skepsis ist berechtigt, denn die Erholung der Weltwirtschaft ist nur ein Strohfeuer.
Warum?
Wir verdanken den Aufschwung allein der Schuldenmacherei in Amerika. Die Vereinigten Staaten brauchen inzwischen 2000 Milliarden Dollar neue Gesamtschulden, um das Bruttosozialprodukt um 500 Milliarden Dollar zu erhöhen. Das ist so, wie wenn ein Unternehmen für jeden Dollar Umsatz vier Dollar Schulden aufnehmen muß. Noch beängstigender ist die Situation in Japan. Auch Europa hätte gut daran getan, die Maastricht-Kriterien zeitweise auszusetzen. Sich zu Tode sparen ist keine Politik.
Wir sitzen in der Schuldenfalle?
Die Weltwirtschaft hat eine Verschuldung aufgebaut, die dreimal so hoch ist wie das Bruttosozialprodukt, mit dem diese Schulden eines Tages zurückgezahlt werden müssen. Eine normale Firma wäre schon längst bankrott. Aber Staaten gehen nicht bankrott, sondern drucken Geld. Die Schuldenkrise wird das Schicksal der Weltfinanzmärkte bestimmen.
Einen Ausweg gibt es nicht?
Nur zwei Wege führen aus der Falle: Inflationieren oder bankrott gehen. Die Notenbanken in Amerika und Japan haben sich dafür entschieden, die Wirtschaft in Geld zu ertränken.
Ist das nicht verhängnisvoll für den Dollar?
Wir sehen ein nahes Ende der Dollarherrschaft. Die amerikanische Konjunkturlokomotive verheizt heute 80 Prozent aller Weltersparnisse. In diesem Jahr wird Amerika ein Leistungsbilanzdefizit von 600 Milliarden Dollar ausweisen. Aber schon bald wird es niemand mehr geben, der bereit ist, das Defizit zu finanzieren. Wir rechnen damit, daß bald 1,50 Dollar für einen Euro gezahlt werden müssen, vielleicht sogar zwei Dollar. Damit wird der Welt der Geldhahn zugedreht.
Das bedeutet auch das Aus für den Aufschwung in Asien?
Asien hängt wie auch Europa am Tropf der amerikanischen Wirtschaft. In dem Moment, wo Euro, Yen und Yuan massiv aufwerten, wird das Wachstum dort beschädigt. Aber daran führt kein Weg vorbei. Asiatische und europäische Produkte müssen für Amerikaner so teuer werden, daß es sich für amerikanische Firmen wieder lohnt, im eigenen Land zu produzieren. Das wird enorme Verwerfungen für die Weltwirtschaft mit sich bringen.
Die Rally an den Börsen wird bald enden?
Es ist nicht auszuschließen, daß die Kurse zunächst weiter steigen. Schließlich versuchen Amerikas Notenbank und Regierung mit allen Mitteln, Konjunktur und Aktienkurse am Laufen zu halten. Eine solche Liquiditätsblase gab es noch nie in der Finanzgeschichte. Das ist aber das letzte Aufgebot.
Die Blase wird platzen?
Die amerikanische Börse ist total überdreht. Die Nasdaq-Papiere sind mit dem achtfachen Buchwert bewertet, der breite Markt mit dem vierfachen Buchwert. Am Ende des Börsendramas 1973/74 wurden die Unternehmen des S&P 500 zum halben Buchwert gehandelt - und keiner wollte die Aktien kaufen. Dabei waren damals die wirtschaftlichen Verhältnisse viel besser als heute. Sie sehen also, was möglich ist, wenn die Aktionäre wieder nüchtern werden.
Sie halten sich von den Aktienmärkten fern?
Die Börsen sind noch immer viel zu hoch bewertet. Es ist zu gefährlich, in einem solchen Umfeld stark investiert zu sein. Wir greifen uns in der Börsenrally zwar ab und zu den einen oder anderen Titel, investieren kurzfristig zehn oder 20 Prozent des verwalteten Vermögens und verkaufen nach wenigen Monaten wieder. Kurz: Wir erlauben uns kleine Angriffe an der Börse, um dann schnell wieder in Deckung zu gehen. Das bleibt unsere Strategie für die nächsten Jahre.
Sie fürchten nicht, daß die Konkurrenz mit üppigen Renditen davonzieht?
Wir müssen nicht bei jeder Rally dabeisein, sondern wollen dauerhaft überleben. Unsere oberste Prämisse ist, kein Geld zu verlieren. Denn das kann der Kunde alleine. Deshalb haben wir schon frühzeitig auf Anleihen gesetzt und unseren Kunden Verluste erspart.
Ist es nicht gefährlich, in Ihrem Szenario auf Anleihen zu setzen?
Auf Dauer sind Renten der Verlustbringer par excellence. Denn die wahrscheinliche Lösung der Schuldenfalle ist in fünf bis sieben Jahren Inflation. Nur so läßt sich das Weltschuldenproblem lösen. Die Amerikaner werden ihre Kredite eines Tages mit wertlosem Geld zurückzahlen. Deswegen besitzen wir nur vorübergehend Anleihen.
Sie fürchten keine Zinswende?
Noch ist es nicht soweit. Aufgrund der weltweiten Überkapazitäten bleibt die Deflation weiter das Problem Nummer eins. Da können Sie soviel Geld drucken, wie Sie wollen, schauen Sie nur nach Japan. Von amerikanischen Anleihen lassen wir natürlich die Finger - wegen des Dollar-Risikos.
Und europäische Anleihen?
Sie sind noch für einige Zeit ein sicheres Investment. Während der Dollar verfällt, wird der Euro an Stärke gewinnen. In Europa werden die Preise fallen, während sie im Amerika schon steigen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die Europäische Zentralbank die Flucht nach vorne ergreift und die Zinsen senkt.
Ist da nicht Gold der sicherere Hafen?
Wir gehen davon aus, daß Gold eine große Zukunft hat. Auch die Goldminenhausse steht erst am Anfang. Die meisten Leute haben keine Vorstellung davon, was geschieht, wenn der Dollar als Weltwährung abgesetzt wird. Was soll denn den Dollar ersetzen? Der Euro und der Yen können es nur bedingt, also wird es Gold sein. Ich kann mir in zehn oder zwanzig Jahren Goldpreise von 1000 Dollar und mehr vorstellen. Aber auch die Weltschuldenfalle kann für weitsichtige und flexible Anleger zu einer Goldgrube werden.
Text: Interview: Catherine Hoffmann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 09.11.2003, Nr. 45 / Seite 47
Gold 1000, kommt mir irgentwie bekannt vor. ;-)
Aber erst sehen wir noch den DOW 5000.
das hat im letzten jahr funktioniert als kein mensch davon sprach, wird aber nicht dieses mal funktionieren, wo alle "kleinscheißer" entsprechend manipuliert und präpariert wurden.
kapitalerhalt hat höchste priorität!!!
wie bereits vielfach erwähnt, werden in einigen jahren mindestens 80% der leser und investoren hier finanziell bedeutend schlechter dastehen als heute, egal wie, auf was und in welche richtung sie spekulieren.
wir erleben gerade die finale abzocke, und die zeichnet sich durch radikale umverteilung von arm nach reich aus.
Schwachmat, die MM könnten kreieren was sie wollen. Und es gibt Produckte mit denen du reich werden KÖNNTEST. Die gibt es immer ! Wirst du aber nicht. Aber das hat nichts mit den Produkten zu tun sonder damit das du ein Mensch mit Emotionen bist. In USA bist du nicht von Produkten abhängig sondern kannst direckt shorten. Na und ?? Trotsdem verliert die Masse ihr Geld. So wie sie es auch hier wieder verlieren wird wenn die Rally vorbei ist.
In USA gab es früher "Bucket Shops" in denen die Trader ihr Glück suchten. Die Aktien mit denen die Trader long und short gingen wurden nicht wirklich gehandelt, sonder die Gewinne der Trader wurden vom Bucket shop ausgezahlt und die Verlußte der Trader waren die Gewinne der Bucket shops. Das war nichts weiter wie der Heutiege Handel mit Zertifikaten oder OS. Die Bucket shops bzw die heutigen Market Maker leben vom Spread und vom Verlußt der Trader. Und sie lebten gut davon !
Die Indikatoren die ich hier reinstelle zeigen eigentlich jedem der nicht vollkommen verblödet ist das wir nicht vor einem neuen Bullenmarkt stehen, sondern das wir eine Bärenmarktrally haben. Und zwar eine die schon ziemlich heiß gelaufen ist ! Wir haben zum teil bei Insiderverkäufen, Sentiment, P/E-Ratios, DOW/Gold-Ratio und vielen mehr historisch einmalige Werte ! An der Börse war aber noch nie "alles anders" und wird es auch diesesmal nicht sein. Auch wenn viele es nicht wahrhaben wollen. Und deswegen werden auch die meisten wieder alles verlieren.
ABER, jetzt aufgrund der Zeichen die allesammt down zeigen sich mit Puts zuzukleistern ist was für Suizitgefährdete. Wenn so eine Herde Verükter erst einmal am laufen ist weiß keiner wann sie stoppt und eventuell sogar in Panik den Rückwärtsgang einlegt. Bis es soweit ist können unter umständen noch Stunden, Wochen oder Monate vergehen. Bis dahin können die Puts Tod sein. Aber das es kommt ist klar. Mir jedenfalls. SONNENKLAR UND ZU 100 PROZENT !!!
Demnächst den richtigen Punkt zu finden short zu gehen ist die Kunst. Und für die Glücklichen die jetzt noch long sind, ich bin leider viel zu früh raus, ist es überlebenswichtig Stops zu setzten und Notfalls auch keine Verlußte in kauf zu nehmen. Denn es wird grausam werden ! Es werden wieder viele Vermögen vernichtet werden.
Und noch mal was zu Robert Prechter's "Besige den Crash".
Robert R. Prechter
ist mit seinem neuen Buch „Conquer the Crash", das nun unter dem Titel „Besiege den Crash" auch in Deutsch erschienen ist, ein kleines Meisterwerk gelungen. Ein Werk, das sich so gar nicht in die Reihe der üblichen Börsenliteratur einfügen will, weil es von einer Entwicklung berichtet, die die meisten Menschen für unmöglich halten. Wenn Robert R. Prechter Recht hat, dann steht uns nämlich die schwerste Wirtschaftsdepression der Weltgeschichte bevor. Nach dieser Krise wird alles anders sein als zuvor, und wenn ein Anleger nicht aufgepasst hat, wird er sein ganzes Vermögen verloren haben. Doch wieso soll es zu einer Wirtschaftsdepression kommen? Prechters Antwort lautet: Weil die amerikanische Wirtschaft einem „Kreditkarten-Haus" gleicht, das jeden Moment einzustürzen droht. So wuchs die US-Staatsverschuldung seit 1975 bis zur Jahrtausendwende von 172 auf 269 Prozent. Der Bullenmarkt der vergangenen 20 Jahre steht somit nicht nur auf wackligen Beinen, er ist eine einzige große Lüge. Die viel beschworene New Economy hat es nach Prechters Ansicht nie gegeben. Ganz im Gegenteil, das „Wirtschaftswachstum war in der letzten Phase, die von 1974 bis 1990 gedauert hat, merklich schwächer als in der vorhergehenden Aufschwungsphase, die von 1942 bis 1966 gedauert hat". Aus dieser Erkenntnis heraus kommt Prechter zu der Überzeugung, dass die Börse den größten Teil des Zusammenbruches noch vor sich hat. Ganz gleich, ob es sich dabei um den deutschen Aktienindex Dax oder um den amerikanischen Leitindex Dow Jones handelt: in einigen Jahren werden sie deutlich unter dem aktuellen Niveau notieren. Der Dow Jones, so Prechter, wird aus dem vierstelligen Bereich, in dem er sich heute befindet, in den dreistelligen Bereich fallen; das ist eine nie dagewesene Differenz, mit fatalen Folgen für die Gesamtwirtschaft und für die Depots der Privatanleger. Doch was kann ein Privatanleger tun, um sich auf diesen Zusammenbruch vorzubereiten? Während Prechter im ersten Teil seines Buches die aktuelle Wirtschafts- und Börsensituation analysiert und seine Ergebnisse anhand zahlreicher Grafiken und Tabellen belegt, entwickelt er im zweiten Teil eine Strategie, mit der Anleger den Niedergang der Börse überleben können. Ausführlich widmet er sich der Frage, was man am besten mit seinen Aktienbeständen machen sollte und ob Gold, Anleihen oder Immobilien eine geeignete Alternative darstellen.
Robert R. Prechters neues Werk ist Pflichtlektüre für alle Anleger, die den üblichen Versprechungen aus der Finanzbranche nicht mehr unhinterfragt Glauben schenken wollen.
Es zeigt Aspekte auf, die bisher so den meisten Menschen nicht bewusst waren, gerade deswegen aber umso besorgniserregender sind.
Besiege den Crash !
Robert Prechter
Ein Gespräch mit Robert Prechter, dem Präsidenten und Gründer des Medienunternehmens Elliott Wave International. Robert Prechter gilt als der Wiederentdecker der Elliott-Wellen-Lehre, er ist Verfasser mehrerer Bücher zu diesem Thema sowie Herausgeber des monatlichen Börsenbriefes „Elliott Wave Theorist“. In diesen Tagen erscheint die deutsche Übersetzung seines Standardwerks „Das Elliott-Wellen-Prinzip“ im FinanzBuch Verlag.
Mr. Prechter, Sie haben Anfang der 80er Jahre die in Vergessenheit geratene Analysemethode eines Ralph Nelson Elliott wiederentdeckt und prognostizieren seither die Märkte gemäß dieser Technik. Können Sie unseren Lesern in knappen Worten erläutern, was das Prinzip dieser Elliott-Wellen-Methode ist?
Elliott entdeckte, daß Finanzmärkte identifizierbare Wellenmuster ausbilden. Eine Marktbewegung, die in Richtung des übergeordneten Trends verläuft, zeichnet sich dabei durch fünf Unterwellen aus. Verläuft sie jedoch entgegen dem übergeordneten Trend, so weist sie nur drei Unterwellen aus. Dabei genügen alle diese Wellen und Unterwellen gewissen Regeln.
Was waren Ihre ersten Gedanken, als Sie die Schriften von Elliott entdeckten und darin lasen? Hatten Sie das Gefühl, auf einen Schatz gestoßen zu sein?
Einem Literaturhinweis folgend suchte ich nach Elliotts Original-Schriften und wurde nach mehreren Fehlversuchen in der New York Public Library fündig, welche seine Werke auf Microfilm archiviert hatte. Als ich zu lesen begann, wurde mir sofort klar, daß in späteren Literaturzusammenfassungen die wahre Genialität von Ralph N. Elliott unter den Tisch fiel. Daher gab ich all seine Original-Studien in einem einzigen Werk mit dem Namen „R.N. Elliott’s Masterworks“ (zu deutsch: R.N. Elliotts Meisterwerke) heraus.
Ihr Buch „Das Elliott-Wellen-Prinzip“* gilt als Standardwerk für die Elliott-Wellen-Theorie. Nach über 14 Jahren erscheint es nun wieder in deutscher Sprache. Warum gerade jetzt?
Es wurde Zeit! Ich denke, einer der größten Werte dieses Buches für den heutigen Leser ist in der dortigen Abbildung 8-3 zu sehen. Sie zeigt unsere Vorhersage aus dem Jahre 1978, daß die Aktienmärkte einen großen Bullenmarkt vor sich haben, welcher von einem großen Bärenmarkt abgelöst wird. Den ersten Teil haben wir bereits gesehen, und nun erleben wir den zweiten Teil. Das ganze Szenario wurde von uns vor 25 Jahren vorgestellt und es ist immer noch gültig.
Sie hatten aufgrund der Elliott-Wellen-Theorie die Hausse der 80er Jahre und den Crash 1987 exakt vorhergesagt und bekamen so ein Guru-Image. Ist es für einen Analysten nicht gefährlich, ein Guru zu sein?
Sie haben die korrekte Terminologie benutzt: Guru-Image. Ja, es ist gefährlich für einen Analysten als Guru bezeichnet zu werden. Das Problem ist nicht so sehr, daß ein Guru auch einmal falsch liegen kann, weil jeder mal falsch liegt. Per definitionem können Sie nicht in einem Umfeld agieren, in dem nur Wahrscheinlichkeitsaussagen möglich sind, und zugleich vermeiden, irgendwann falsch zu liegen. Das wahre Problem ist, daß ein Image eine Wahrnehmung ist, die durch psychologische Mechanismen übertrieben wurde. Und wenn es zu sehr übertrieben wurde, kann es nur noch in sich zusammenfallen, wie die Aktienmärkte. Bärenmärkte ruinieren alle Guru-Images. Fragen Sie doch nur die Unternehmensvorstände, z.B. Martha Stewart (US-TV-Größe, die des Insiderveradchts angeklagt ist, Anm. d. Red.).
Sie gelten als Super-Bär und ihre Marktprognosen sind meist recht spektakulär. Wohin geht der Dow Jones Ihrer Meinung nach in den kommenden Jahren?
Abwärts, zusammen mit den europäischen Märkten. Schauen wir nochmals auf Abb. 8-3 in dem Buch „Elliott Wellen Prinzip“. Das dort vorgestellte Szenario hat sich nicht geändert. Die einzige Überraschung war und ist, wie lange sich dieser ganze Prozeß hinziehen würde. Am Ende dürfte der Dow Jones unter 1.000 Punkten notieren.
Ein solcher Einbruch an den Aktienmärkten muß doch zwangsläufig zum Zusammenbruch des kapitalistischen Systems führen, da vor allem in den USA zwischen Börse und Wirtschaft enorme Wechselbeziehungen herrschen?
Das hängt davon ab, was Sie unter „kapitalistischem System“ verstehen. Das westliche System war früher relativ frei, nun ist es sozialistisch. Zentralbanken haben ein Monopol auf das Papiergeld. Der Staat ist ursächlich für die Hälfte der Wirtschaftstätigkeit, wobei das eher eine konservative Schätzung ist. Heutzutage mischt sich der Staat via Papiergeld in die Märkte ein und stört sie. Es wird die sozialistisch geführte Wirtschaft sein, die zusammenbrechen wird.
Greenspan warnt vor den Gefahren einer Deflation, hält sie aber für nicht sehr wahrscheinlich. Wie stehen Sie zu diesem Thema?
Vor sechs Jahren hielten die Ökonomen Deflation für unmöglich. Vor drei Jahren sagten sie, die Wahrscheinlichkeit für eine Deflation ist so gering, daß es nicht wert ist, darüber zu diskutieren. Nun sagen sie, Deflation ist wahrscheinlich. Das ist unter dem psychologischen Blickwinkel eine interessante Entwicklung. Erst wenn sie sagen, daß noch mit weit mehr Deflation zu rechnen sei, ist vermutlich der Tiefpunkt erreicht.
Eine Deflation wird laut Experten dann kommen, wenn die US-Immobilienblase platzt. Lassen sich aufgrund der Elliott-Wellen auch Aussagen über die zukünftige Entwicklung der Immobilienpreise machen?
Die Datenreihen für die Immobilienpreise enthalten zu wenig Ansatzpunkte, um darin Elliott-Wellen erkennen zu können. Typischerweise jedoch fallen Immobilienpreise zusammen mit Aktienpreisen, jedoch mit einer Verzögerung von zwei Jahren. Die größten Immobilienzusammenbrüche ereigneten sich, nachdem zuvor aufgrund eines ungebremsten Kreditwachstums eine Immobilienblase entstand, so wie wir es zuletzt gesehen haben. In vielen Gebieten der USA überschritten die Immobilienpreise bereits im Jahre 2000 ihr Hoch. In den Gebieten, in denen die Preise weiter stiegen, lassen sich unserer Meinung nach jetzt auch Top-Bildungen erkennen.
Wann ist die von Ihnen prognostizierte Baisse zu Ende?
Seit 1974 haben die Märkte sehr viel längere Trends ausgebildet als dies in der Vergangenheit der Fall war. Unter zyklischen Gesichtspunkten erwarte ich immer noch ein wichtiges Tief gegen Ende des Jahres 2004. Vor einiger Zeit dachte ich noch, daß dieses Tief dann den Schlußpunkt der gesamten Baisse markieren würde. Inzwischen neige ich jedoch zu der Ansicht, daß die Aktien nach dem Jahr 2004 erst noch einmal einige Jahre nach oben marschieren werden, um erst dann zum finalen Einbruch überzugehen, dessen Endpunkt ich nun für das Jahr 2011, plus/minus ein Jahr, erwarte. Das ist natürlich nur eine Vermutung von mir.
Während der meisten Zeit der 90er Jahre sagten Sie fallende Kurse für Aktien voraus und lagen damit verkehrt. Was war der Grund dafür? Kann es nicht sein, daß Sie jetzt mit Ihrer „Dow unter 1.000“-Prognose wieder daneben liegen werden?
Ich glaube, daß die Leute mittlerweile verstanden haben, warum ich so vorsichtig war. Wir befinden uns derzeit in der Abwärtsphase eines großen Superzyklus, also eine Situation wie sie seit dem 18. Jahrhundert nicht mehr aufgetreten ist. Bis jetzt wurden schon viele Bullen geschlachtet, und dabei hat das Ganze erst angefangen. Sollte ich nochmals falsch liegen? Kann sein! Führen Sie sich doch die Tatsachen vor Augen und machen Sie sich dann Ihre eigene Meinung. Wenn Sie mir zustimmen, gehen Sie aber das Risiko ein, konträr zur riesengroßen Mehrheit der Analysten und Ökonomen zu denken. Sie sollten unabhängig denken, nur leider schaffen das die meisten Menschen nicht.
Ein österreichischer Analyst namens Johann Saiger sagt für die kommenden Jahre ein massive Zunahme von kriegerischen Aktivitäten voraus. Können Sie dies aufgrund der Elliott-Wellen bestätigen?
1983 schrieb ich, daß es während der nächsten 10 Jahre keinen größeren Krieg geben wird. Diese Prognose basierte auf vorhergesehenen Elliott-Wellen für die Aktienmärkte und den daraus abgeleiteten sozialen und politischen Konsequenzen. In den späten 90er Jahren warnten wir davor, daß sich dieser Trend nun umkehren wird und in allen Bereichen Konflikte entstehen würden: im religiösen, ökonomischen, sozialen, nationalen und im internationalen Bereich. Große Bärenmärkte enden fast immer mit Kriegen. Dieser Bärenmarkt ist erst jung und es gab schon einige Kriege. Jawohl, während der kommenden zehn Jahre werden die kriegerischen Aktivitäten vermutlich stark zunehmen. Der Analyst, von dem Sie sprachen, wird vermutlich leider recht bekommen.
Mr Prechter, das waren sehr harte Aussagen von Ihnen. Dennoch möchte ich Ihnen ganz herzlich für dieses Interview danken.
Ich danke Ihnen auch und wünsche Ihnen und Ihren Lesern in dieser in finanzieller und auch sozialer Hinsicht ungewöhnlichen Zeit alles denkbar Gute.
Bei Interesse hier
vor einer harten Krise stehen.
Vor allem die Immo Krise wird die letzten Ersparnisse der Amis nach der Boersen und
Bondkrise nehmen.
Besser waere es gewesen das wir in 2003 eine Saeuberung am Markt gesehen haetten.
Leider musste sich die Boerse, wie immer, wiederholen und einen Anstieg wie in 1932
nachahmen. Das eigentliche Tief sahen die Boersianer damals in 1933.
Im uebrigen stiegen Gold und Silber vor der Krise 1929 an und erreichten nach 1933
ein Hoch.
In den naechsten Jahren wird Gold, Silber und Platinum (was viele Kleinanleger nicht
handeln koennen) ueberproportional steigen.
2004 duerfte eine Korrektur auf die Bullenkorrektur geben, daraufhin ein weitere Anstieg
mit folgender Seitwaertsbewegung.
Beware of the Super Mayan Bear after June 2007 when it again awakes from
hibernation.
Im Super Mayan Bear wird Gold das Top bilden und SP500 Price Ratio wird einstellig
sein, was den besten Einstieg fuer kommende Jahre bieten wird.
Suedostasien hingegen (z.B. Thailand, Malaysia, Indonesia) haben die Cycle beendet
und einen langen Bullrun steht nichts entgegen. Mit kleinen Korrekturen natuerlich,
die man zum kaufen nutzen kann.
Stox Dude