Conergy vs. Solar Millenium: Solar im Umbruch


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Neuester Beitrag: 22.11.12 11:57
Eröffnet am:05.11.09 12:27von: ulm000Anzahl Beiträge:5.717
Neuester Beitrag:22.11.12 11:57von: 1chrLeser gesamt:561.229
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10342 Postings, 5908 Tage kalleari@Neuer

 
  
    #1726
05.06.10 00:29
Ist der Sachverhalt deshalb nicht stimmig, weil die Meldung ein paar Tage alt ist. Ist aus dem heutigem Heibel-Ticker !

Mfg
Kalle  

6951 Postings, 5359 Tage Neuer1kalleari

 
  
    #1727
05.06.10 05:46
das stimmt schon und hat alle verärgert, wurde jedoch an anderer Stelle früher x-fach durchgekaut. Wenn der Heibel das erst jetzt bringt ist es trotzdem nicht aktuell, schreibt ja auch keiner das S2M bei 40 € steht und gibt ein Datum vom Januar an. Aktuelle Meldungen sind gefragt.
Einen sonnigen ( solaren) Tag
der Neue  

10342 Postings, 5908 Tage kalleari@Neuer

 
  
    #1728
2
05.06.10 07:55
Ich finde schon, daß man schlechtes Management ausgeleuchtet werden soll. Das Thema ist aktuell. Heibel Ticker bringt auch einige neue Aspekte. Gibt schließlich genug kriminelle Managernieten in Deutschland, die sich vor allem auf Kosten von Kleinaktionären kriminell bereichern. Dem Aufsichtsrat von SM ist die Entlastung zu verweigern. Er hat hinlänglich seine Unfähigkeit und Nichteignung unter Beweis gestellt !

Mfg
Kalle  

17012 Postings, 5900 Tage ulm000kalleari hat schon recht Neuer1

 
  
    #1729
05.06.10 10:13
Was der Aufsichtsrat von SM bei der Vertraggestaltung mit dem Utz Claassen veranstaltete ist eine riesen Schweinerei gewesen ohne Wenn und Aber. Wer einen solchen Vertrag formuliert, genehmigt und ihn unterzeichnet hat, der muss nicht nur ein bißchen hinterfragt werden. Mit diesem Vertrag hat sich SM als Unternehmen lächerlich gemacht. Dieser Vertrag hat doch nach meiner Meinung zum Vorschein gebracht, dass man den Claassen nur für die Publicity benötigt hat und sonst für gar nichts. Für eine solche Aufmerksamkeit eine Antrittsprämie von 9 Mio. € zu bezahlen ist schon mehr als ein Unding. Aber kalleari, du musst schon unterscheiden zwischen Aufsichtsrat und dem Management, das für das operative Geschäft zuständig ist. Kalleari du unterscheidest da nicht so genau.

Aber mal zum operativen Geschäft. Das sollte eigentlich im Vordergund stehen, aber bei SM tut es das aber nicht. Jedoch ist SM dafür einzig allein verantwortlich und sonst keiner.
Wie schon öfters erwähnt ist mit einer Genehmigung des Amaragosa-Projekts recht bald zu rechnen. Es deutet alles  darauf hin, dass bis spätestens Ende Juli die Genehmigung erfolgen sollte, wenn nicht schon früher.

Ein ganz aktueller Limk dazu:

http://www.pahrumpvalleytimes.com/2010/...Fri-2010/news/36229679.html
("SOLAR MILLENIUM - Development agreement for project OK'd")

Dieser Artikel vermittelt ein wenig wie mühsam und zeitraubend es ist ein Großprojekt zu projektieren. Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, dass es dabei um Erneubare Energien handelt. Jedoch spielt das Öldesaster von BP SM voll in die Hände. Gerade wenn es um stattliche Bürgschaften geht. Eine solche Bürgscahft würde natürlich die Finanzierung der Projekte erheblich erleichtern.

Wenn man sich die Dokumente anschaut beim Blyhte-Projekt, dann sieht es auch für dieses Projekt recht gut aus. Über das Palen-Projekt erfährt man leider recht wenig. Das Ridgecrest-Projekt ist am Wackeln, aber die Kommune setzt sich für das Projekt ein und möchte es sogar finanziell fördern. Ob das was hilft, nun ja, man wird sehen. Aber im Prinzip reicht es ja völlig aus, wenn SM zwei Projekt durch den Genehmigungsprozess durchbringen würde. Mehr als zwei könnten wohl personell wie auch finanziell nicht gestemmt werden. Die anderen beiden wären wohl nur Zugabe bzw. diese vorprojektierten Projekte könnten eventuell für gutes Geld verkauft werden.

Es ist zu hoffen, dass in den nächsten Wochen endlich wieder mal über das eigentliche operative Geschäft von SM gesprochen wird. Sobald die Citigroup und die Deutsche Bank ihre Finanzierungsvorschläge für die US-Projekte vorlegt und dann in den nächsten Wochen eine Genehmigung für das Amargosa-Projekt erfolgt, dann besteht die ganz große Chance, dass bei SM endlich wieder Ruhe einkehrt und man endlich auch wieder über das recht erfolgreiche operative Geschäft von SM redet. Dass SM sehr erfolgreich in der CSP-Branche ist, dürfte wohl unbestritten sein.  

6951 Postings, 5359 Tage Neuer1kalleari/Ulm

 
  
    #1730
2
05.06.10 10:29
ich habe dem inhaltlich auch nicht wiedersprochen, zudem is Utz Claasen kein Unbekannter. Jedem der mit diesem Mann zutun hat müßte gewarnt gewesen sein.Als Bewohner von Baden hat man schon früher sehr viel über U.C. gelesen, der lange in Karlsruhe gewirkt hat. Freunde hatte er hier nicht viel Und obwohl scheinbar auch ein externer Anwalt diesen Vertrag mitgestaltet hat dann so ein Mist. Das sagt einiges über die Qualität der GF von S2M aus.  Das operative Geschäft ist o.K. ( so scheint es)
Ich habe nur den Zeitpunkt der nochmaligen Veröffentlichung auf dieser Seite kritisiert.  

10342 Postings, 5908 Tage kalleari@Neuer

 
  
    #1731
05.06.10 11:34
Ich bin der Meinung, daß unfähige bzw. kriminelle Abkochermanager garnicht oft genug von uns erwähnt werden können um ihren räuberischen Aktivitäten Einhalt zu gebieten. Man denke an Victory-Ackermann(Leistungsträger darf in Kasse greifen ?), der mit klebrigen Fingern in die Kasse griff. Merkel bezahlte übrigens auf Steuerzahlers Michels Kosten ackermannsche Geburtstagsparty. Sein Kumpel Roland Berger schreibt Millionengutachten auf Steuerzahlers Rechnung( Opel).An Karstadt-Vernichter Middelhoff und die Aktivitäten seiner Kumpels zum Schaden der Aktionäre. Hat schon wieder zig Aufsichtratsposten. Die schmierigen Sponsorpoltiker in NRW haben ihm an Uni Münster am Senat vorbei weitere Stelle als Finanzkontrolleur verschafft. An Riggersclan, wo ein Vorstand Riggers bei seinem Bruder mit Aktionärmillionen in ein neugegründetes wertloses Unternehmen investiert. An Zinnclan usw.
Muss mal wegen Öffentlichkeit ermittelt werden, so verläuft Verfahren im Sande.
Manus manum lavat. Eine Hand wäscht die andere.

Mfg
Kalle  

293 Postings, 5627 Tage HochrechnungJedem das Seine

 
  
    #1732
1
05.06.10 11:37

Es gibt Leute, die haben Augen nur für das, was sie sehen wollen.
So sind manche für Kernenergie, andere für Windenergie und wieder andere für Photovoltaik.
Das es in absehbarer Zukunft ein Miteinander der Erneuerbare sein muss, davon wollen viele gar nicht wissen.

So dieser Herr Vahrenholt

"...Von der in der Bevölkerung besonders beliebten Photovoltaik hält  Vahrenholt allerdings nicht viel. Die Erneuerbare-Energien-Gesetz-Umlage  gleicht seiner Ansicht nach einer milliardenschweren sozialen  Umverteilung: "Das Geld für die Umwandlung von Sonnenenergie wandert von  den Bewohnern der Mietshäuser hin zu den Hausbesitzern, und zwar  vornehmlich denen in Süddeutschland." Eigentlich sei das ein klassisches  FDP-Programm, spottet Vahrenholt.."

Er ist "aus gutem Grund" natürlich für Kern- und Windenergie, aber er hat vergessen, dass schon in den südlichen Gegenden Europas der grösste Strombedarf bei den Klimaanlagen entsteht, und am grössten entsteht dieser Bedarf natürlich, wenn die Sonne scheint und kaum Luft weht...also, Photovoltaik ist hier praktisch ein Muss  

 

293 Postings, 5627 Tage HochrechnungKeine Windenergie ohne Kernenergie

 
  
    #1733
05.06.10 11:39

293 Postings, 5627 Tage HochrechnungWie Schwarz-gelb in die Atomfalle schlitterte

 
  
    #1734
05.06.10 12:41
"Die Chancen für eine Laufzeitverlängerung schwinden: Im Bundesrat hat die Regierung für ihr Atomgesetz keine Mehrheit, doch ohne Zustimmung der Länder droht ein Rechtsdebakel. Ein zentrales Koalitionsprojekt steht damit vor dem Aus. SPIEGEL ONLINE zeigt die Stationen des Niedergangs."

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,698810,00.html  

17012 Postings, 5900 Tage ulm000Aber Hochrechnung

 
  
    #1735
05.06.10 12:44
der Varenholt spricht explizit von der PV-Förderung in Deutschland und da hat er nicht unrecht. Es ist schon mehr als verwunderlich, dass ausgerechnet im nicht gerade sónnenverwöhnten Deutschland mehr als 50% des gesamten globalen PV-Zubaus stattfindet. In Deutschland gibt es gerade mal 900 Sonnenstunden im Jahr (das Jahr hat aber über 8.000 Stunden !!!) und in Südeuropa rd. das Doppelte mit 1.800 Stunden. Es ist schon ganz ok dass PV gefördert wird, aber ich denke es muss nun wirklich nicht sein, dass in Deutschland über 4 GW im Jahr verbaut werden muss. Mittlerweile wird ja schon erwartet, dass in diesem Jahr in Deutschland über 6 GW verbaut wird. Das ist doch der helle Wahnsinn.

Ich finde es auch immer wieder toll wenn von Senkung der PV-Subventionen gesprochen wird. Dem ist doch überhaupt nicht so. Es werden nur die Einspeisegarantien gekürzt und nicht die PV-Subventionen. Die PV-Subventionen in 2009 waren um ein Vielfaches höher als in 2008 und die PV-Subventionen werden in 2010 trotz drastischer Kürzungen der Einspeisgarantien höher sein wie in 2009. Das kann man doch nicht Abrede stellen.

Sollte es wirklich zu einem PV-Neuzubau in Deutschland in diesem Jahr von 6 bis 7 GW kommen, dann werden sich alleine für diesen PV-Neuzubau in 2010 Kosten von ca. 12 bis 13 Mrd. € entstehen. In 2010 wren es noch 10 Mrd. €. Damit dürfte die EEG-Zulage von aktuell 2,4 Cent auf rd. 5 Cent steigen !! Das wären dann 25% des aktuellen Strompreises. 2009 betrug PV an der EEG-Zulage so um die 40% und in 2010 werden es dann über 60% sein, wenn es zu einem Neuzubau von 6 bis 7 GW kommen sollte. PV trägt aber gerade mal zu 2% des kompleten Stromaufkommens bei. Da stimmen ganz einfach die Relationen nicht mehr. Deutschland möchte bis 2020 rd. 20 GW Off-Shore Windenergie fördern. Ich bin mal echt gespannt wie man das bewerkstelligen möchte. Kann mir kaum vorstellen, dass die EEG-Zulage über 5 Cent gehen darf. Eine höhere Zulage können die Politiker doch überhaupt nicht mehr vertreten.

Ich bin auch nicht ganz der Meinung wie viele, die auf die böse Atomlobbby schreit weil sie einige negative Punkte bezüglich der hohen PV-Förderung ansprechen. Man braucht sich doch nur mal umschauen, wo die ganzen Solarstromanlagen auf den Dächern sind. 40% aller Pv-Anlagen werden von Landwirten auf ihren Stalldächern aufgestellt und der Rest bei Hauseigentümer, die mehr oder weniger eh Geld haben. Der ganze, große Rest der deutschen Bevölkerung profitiert überhaupt nicht von diesen riesigen PV-Subventionen, muss aber dafür bezahlen. Und 10 Mrd. € Umverteilung an Landwirte und Hauseigentümer mit Solarstromanlage sind ganz sicher kein Pappenstil. Manchmal kommt es mir bei den PV-Subventionen so vor, dass die Politik die Kürzungen der Argarsubventionen für die Bauern kompensieren möchte (diese recht kleine Bevölkerungsschicht profitiert mit Abstand am meisten von den Einspeisgarantien - deshalb ist der Seehofer auch gegen die Kürzungen von Röttgen) wie auch den Wegfall der Wohnbauförderung. Das kanns doch aber nicht sein, dass der Staat direkte Subventionen streicht und durch die Hintertür mit einem grünen Anstrich sie wieder einführt.

Der Staat muss sparen bei Bildung, bei Sozialleistungen und Steuererhöhungen wird es wohl auch geben, aber bei Solarstrom fließen in 2010 noch mehr Mrd. als letztes Jahr. Wie passt das zusammen? Ist Solarstrom wichtiger als all die anderen Haushaltsposten ?  

293 Postings, 5627 Tage Hochrechnungnun?

 
  
    #1736
1
05.06.10 13:03
welches PV-Unternehmen produziert nur für Deutschland? Nicht Conery...

Und bezogen auf Deutschland, PV braucht nicht unbedingt Sonnenlicht, Licht alleine reicht um eine"vernünftige" Ausbeutung zu erreichen.
 

17012 Postings, 5900 Tage ulm000Nun ?

 
  
    #1737
05.06.10 13:32
Conergy macht aber immerhin 50% Umsatz trotzdem in Deutschland. Ist ja wohl nicht gerde wenig.

Aber das ist doch nicht das Problem von Conergy. Durch die hohen PV-Subventionen in Deutschland bleiben die Modulpreise relatiiv hoch bis zur Jahresmitte. Das ist der Punkt. Ich sehe auch bei Conergy nicht das Problem der Auslastung. Die geringe Fertingungsmenge von 200/250 MW aus dem Frankfurter Werk wird Conergy schon irgendwie an den Mann bringen. Jedoch bedeutet eine hohe Auslastung nicht gleich Gewinn. Das ist ein feiner aber ganz entscheidender Unterschied. Durch den Bau des Frankfurter Werkes muss Conergy zwangsläufig Geld in die Entwicklung und auch in die Produktion stecken. Für mich stellt sich dabei die Frage, lohnt sich das überhaupt für eine  solch kleine Produktionskapazität von gerade mal 200/250 MW ?? Ich glaube nicht, denn die großen der Branche mit Fertigungskapazitäten von 1 GW haben da doch wohl ganz andere finanzielle Möglichkeiten.
Die Q1-Zahlen der Chinesen (vor allem Trina Solar und JA Solar, aber auch Yingli und Suntech) haben eindeudig aufgezeigt, dass sie durch die hohen Skaleneffekte in der Produktion sehr stark profitiert haben. Die haben EBIT-Margen von 20%, Conergy gerade mal 0,1% !!! Das ist der springende Punkt und ich habe schon im letzten Jahr geschrieben, dass Conergy mit dem Bau des Frankfurter Werkes einen riesen Fehler gemacht hat. Viel zu klein und zu teuer. Bei Conergy gibt es aber keine hohe Skaleneffekte in der Produktion. Da war in Q4 und Q1 Ende der Fahnenstange. Mehr als 250 MW kann halt Conergy nicht produzieren.

Die Modulpresie werden runter gehen müssen und wer die Kostenstrukturen nicht anpassen kann, der wird über kurz oder lang von der Bildfläche verschwinden. Egal ob die Auslastung 100% oder 60% beträgt. Da große Zell/Modulbauer einen wesentlich größeren Spielraum aufgrund der Masse haben, dürfte wohl unbestritten sein und Conergy gehört zu den kleinen der Branchen.

Schau dir doch nur mal Solon an. Solon hat eine Marktkapitalisierung von gerade mal 58 Mio. € und Conergy von knapp 300 Mio. €. Alleine dieser kleine Vergleich zeigt auf wie massiv Conergy überbewertet ist. Conergy wird halt von vielen angezogen, weil es ein Pennystock ist und weil zu erwarten ist, dass es bei einer positiven Meldung bezüglich der Unternehmensfinanzierung zu einem Hype kommen wird.  

293 Postings, 5627 Tage Hochrechnungwarten wir mal ab

 
  
    #1738
05.06.10 17:05

@1716 Bundesrat nicht zustimmungspflichtig

das wird sich zeigen !
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,698810-4,00.html

@...Die geringe Fertingungsmenge von 200/250 MW

es kann doch von Anderen zugekauft werden !

 @Die Q1-Zahlen der Chinesen (vor allem Trina Solar und JA Solar, aber  auch Yingli und Suntech) haben eindeudig aufgezeigt, dass sie durch die  hohen Skaleneffekte in der Produktion sehr stark profitiert haben

deren Aktienwert (z. B. Yingli) steht aber tiefst im Keller

Man bedenke: wegen der Dollaraufwertung hat sich der Preis für Conergy-Module mehr als 15 % verbillig, bei den Chinesen (Yen ist an den US-Dollar gekoppelt) hat sich der Preis um diesen Betrag verteuert.

Meines Erachtens läuft momentan alles optimal für Conergy

 

17012 Postings, 5900 Tage ulm000Schwacher Euro - Conergy

 
  
    #1739
2
06.06.10 10:57
Wenn du schon den schwachen Euro so betonst ("wegen der Dollaraufwertung hat sich der Preis für Conergy-Module mehr als 15 % verbillig"), dann muss man aber schon auch die Relationen beachten und auch die Kehrseite der Medaille betrachten. So einfach wie du das schreibst ist das dann doch nicht.

Relation:

Conergy erzielte in Q1 77% der Umsätze in Europa (Deutschland, Italien, Frankreich, Griechenland) und 23% (34,6 Mio. €) im außereuropäischen Ausland (großteils in Kanada und Australien). Somit  profitiert Conergy nicht allzu viel vom schwachen Euro, wenn man den Gesamtumsatz betrachtet.

Kehrseite des schwachen Euros:

Die Kehrseite des schwachen Euros wird nach meiner Meinung viel zu wenig beachtet bei den europäischen Solarwerten. Gerade die Wafer werden in US-Dollar eingekauft (LDK, MEMC, Renesola) und alleine die Wafer machen rd. 30 bis 35 % der Produktionskosten aus !! Da der US-Dollar stark gestiegen ist und die Waferpreise in Q1 stabil bei 0,83 $/W blieben, sind die Waferpreise auf Eurobasis somit angestiegen. Der weltgrößte chinesische Waferproduzent LDK hat am Donnerstag bei der Veröffentlichung der Q1-Zahlen mitgeteilt, dass die Waferpreise in Q2 sogar um rd. 5% auf 0,87 $/W steigen werden. So ähnlich hat sich auch Mitte Mai Renesola geäußert. Schon alleine durch die Preissteigerung der Waferpreise auf Eurobasis (ca. 20% in Q2 gg. Q1) dürfte Conergy vom schwachen Euro nicht großartig profitieren können - wenn überhaupt. Einzig Solarworld als europäischer Zellen/Modulbauer profitiert davon, da Solarworld seine Wafer selbst herstellt. Neben den Wafer werden auch andere Teile auf US-Dollarbasis eingekauft wie das Antireflexglas oder Halbleiter. Zudem sind durch den schwachen Euro die Logistikkosten (Schiffsfrachtkosten werden in US-Dollar bezahlt) gestiegen und die Vertriebskosten (Händlerprovisionen) fallen eh in der Landeswährung an.

Alles in Allem dürfte der schwache Euro nach meiner Einschätzung eher negativ für Conergy bei der Gewinnentwicklung sein. Vor allem wenn man sieht wo die Hauptumsätze generiert werden. Gilt aber nicht für Conergy, sondern für alle europäischen Zell/Modulhersteller mit Ausnahme von Solarworld. Den einzigen echten Vorteil des schwachen Euros den ich für Conergy erkennen kann ist der, dass die Chinesen im Euroraum nicht mehr so preisaggressiv auftreten können wie im letzten Jahr. Deshalb dürften die Modulpreise nicht mehr so stark fallen wie angenommen.
Wobei man aber an den Zahlen in Q1 der Chinesen sehr gut erkennen konnte, dass sie von den massiv aufgebauten Fertigungskapazitäten durch Skaleneffekte enorm profitiert haben. Trina Solar, JA Solar, Solarfun  oder auch Yingli haben in Q1 eine klasse EBIT-Marge von über 20% erzielt (Conergys EBIT-Marge lag in Q1 bei  0,2% !!!). Das hat dann doch schön gezeigt wie groß der Hebel bei den Skaleneffekten einer wesentlich höheren Produktion ist. Geringere Fertigungseinzelkosten, geringere Entwicklungs/Forschungseinzelkosten oder auch geringere Einzelvertriebskosten und bessere Einkaufskonditionen. Das ist halt der riesengroße Vorteil einer wesentlich höheren Produktion.

@ Die geringe Fertigungsmenge von 200/250 MW - es kann doch von Anderen zugekauft werden

Da hast du schon Recht Hochrechnung, aber das ändert letztendlich doch nichts daran, dass die Produktionskosten inkl. der Entwicklungs/Forschungskosten und den zwangsläufig notwendigen Investitionen in die Produktion (die Fertigungslinien sind mittlerweile auch schon zwei Jahre alt und wohl nicht mehr up to Date der Technik) im Frankfurter Werk gegenüber der wesentlich größeren Konkurrenz logischerweise um einiges höher sind. Daran ändert auch keine 100%ige Auslastung großartig etwas. Der Bau des Frankfurter Werkes war ein riesengroßer Fehler von Conergy und der ist auch nicht mehr reparabel. Durch den Zukauf von Modulen lassen sich halt die hohen Produktionskosten besser kaschieren und sonst nichts. Wobei es bis jetzt ja nur ein paar Worte vom Ammer über dieses Thema gab. Was genau Conergy wirklich vor hat, weiß bis dato noch kein Außenstehender.

@ Meines Erachtens läuft momentan alles optimal für Conergy

Die Eigenkapitalquote ist von Ende 2009 bis Ende Q1 von 19 auf 15% gefallen, die Nettoverbindlichkeiten sind in Q1 um rd. 30 Mio. € gestiegen und die Refinanzierungsverhandlungen dauern immer noch an, obwohl der Ammer schon im März gesagt hat, dass diese Verhandlungen recht schnell beendet seien. Dazu gibt es immer noch kein testierten Geschäftsbericht für 2009 und die Hauptversammlung musste daraufhin auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Wenn du das alles ignorierst, dann kann man schon sagen, dass "momentan alles bei Conergy optimal läuft". Optimismus ist zwar immer gut, aber ob der bei Conergy gerechtfertigt ist, mag ich dann doch eher bezweifeln, wenn ich mir die hohe Marktkapitalisierung von knapp über 300 Mio. € betrachte. Solon ist in etwa gleich groß wie Conergy, gleich aufgestellt wie Conergy und hat die sehr ähnliche Bilanz-Schieflage wie Conergy, aber Solon wird nur mit einer Marktkapitalisierung von 58 Mio. € bewertet. Sollte einen dann schon mal zum Nachdenken bewegen.

@ deren Aktienwert (z. B. Yingli) steht aber tiefst im Keller

Aber genau das ist doch der Hauptgrund, dass man sich einige Chinawerte genauer anschauen sollte.  Ich habe vor kurzem mir Trina Solar für 14 € ins Depot gelegt. Die Chinawerte haben deshalb so deutliche Kursverluste eingefahren, weil der Euro so schwach geworden ist. Mit dem eigentlichen operativen Geschäft hat das aber nichts zu tun. Das operative Geschäft bei den Chinesen läuft schon mehr als rund und die schreiben auch wirklich schöne Gewinne. Trina Solar hat in Q1 ein Umsatz von 227 Mio. € (Conergy 150,3 Mio. €) und knapp 200 MW ausgeliefert (Conergy hat gerade mal eine Jahresfertigungskapazität von 250 MW), einen operativen Gewinn von 63 Mio. € (Conergy gerade mal 0,3 Mio. €) mit einer EBI'T-Marge von 22,6% (Conergy 0,2%) und einen Nettogewinn von 37 Mio. € (Conergy hatte einen Nettoverlust in Q1 von 5 Mio. €).
Vor allem wenn man mal einen Blick auf die Bruttomarge wirft, dann sieht man sehr schnell, dass die Kostenstruktur von Conergy ganz einfach von hinten bis vorne nicht passt. Conergy erreichte in Q1 eine Bruttomarge von 31,3% und die ist unwesentlich niedriger als die von Trina Solar mit 32%. Aber beim Gewinn sind Welten zwischen Trina Solar und Conergy. Das zeigt, dass die Kostenstruktur bei Conergy unterhalb der Bruttomarge alles andere als effizient ist (aufgeblähte Holdingstruktur, Verwaltung, Logistik, Personalaufwand, Zinszahlungen)  Jedoch ist ein solcher Vergleich bei der Bruttomarge zwischen Conergy und einem reinrassigen integrierten Modulbauer wie Trina Solar nicht allzu zielführend, da bei Conergy auch Umsätze und damit Gewinne bei Ingenieurdienstleistungen zu Solarparkprojekte, Wartung und Service von Solarparks und auch den kompletten Bau von Solarparks anfallen. Leider ist bei Conergy keine Transparenz bezüglich der einzelnen Bereichsumsätze und Margen (Modulproduktion, Projektierung, Wechselrichter, Gestellbau) vorhanden.  
Aber nochmal kurz zurück zu Trina Solar. Die Aktie wird derzeit nur noch mit einem 2010er KGV von 8 bewertet (EPSe für 2010 von 2,10 $). Genau das macht für mich Trina Solar so hoch attraktiv. Bei Conergy wird für das laufende Jahr ein Nettoverlust von 14,5 Mio. € von den Analysten erwartet und somit würde sich bei Conergy ein negatives 2010er KGV ergeben. Das entspricht auch in etwa der Unternehmensprognose vom Ammer, denn der hat ja anlässlich der Q1-Zahlen ein EBITA im niedrigen zweistelligen Bereich prognostiziert, was im Endeffekt zu einem Nettoverlust führen würde. Sollte der Euro wieder stärker werden, dann sollten nach meiner Meinung die China-Solarwerte von Suntech, Yingli über JA Solar und Trina Solar (mein Favorit) bis zu Solarfun ganz genau beobachtet werden, da diese Aktien nur wegen des schwachen Euros so in den Keller gingen. Dass bei denen operativ schon mehr als alles in Ordnung ist, das haben die Q1-Ergebnisse sehr beindruckend bewiesen.
Auch nicht ganz uninteressant könnte Solarworld sein, denn Solarworld profitiert ganz besonders von einem schwachen Euro, da man Wafer selbst herstellt für die eigene Produktion und auch die Waferproduktion wieder hochfahren kann um sie verkaufen zu können, da die Waferpreise auf Eurobasis stark gestiegen sind. Gerade die Waferproduktion war ja bei Solarworld im letzten Jahr mit ein Problem, da die Wafer-Verkaufspreise massiv in den Keller gingen und somit auch die Margen des Gesamtkonzerns. Wenn es denn einen großen Profiteur vom schwachen Euro bei den europäischen Zellen/Modulbauer geben sollte, dann dürfte das nach meiner Meinung Solarworld sein. Wobei Solarworld aktuell mit einem 2010er KGV von 17 alles andere als billig bewertet ist.  

17012 Postings, 5900 Tage ulm000Die Solarbranche im Reich der Mitte boomt

 
  
    #1740
2
07.06.10 13:42
Der Link dazu:

http://www.n-tv.de/wirtschaft/empfehlungen/...oomt-article909121.html

Eine kleine Passage daraus:

"
Chinas Solarunternehmen verfügen im Vergleich mit ihren Konkurrenten in Europa über bedeutsame Wettbewerbsvorteile. Einer davon sind die Lohnkosten, die im Reich der Mitte erheblich niedriger sind als in europäischen Ländern. Darüber hinaus werden die chinesischen Gesellschaften durch den Staat mit günstigen Krediten und Steuervorteilen unterstützt. Infolgedessen konnten sie in den vergangenen Jahren wesentlich stärker in die Optimierung ihrer Fertigung investieren als europäische Solarmodulhersteller. Expertenmeinungen zufolge müssen Firmen in der Solarindustrie übrigens in einem Turnus von 18 bis 36 Monaten ihre Produktionsmaschinen austauschen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
"
Mindestens alle drei Jahre sollten die Produktionsmaschinen ausgetauscht werden !!! Da scheinen, wie schon oftmals von mir erwähnt, die Fertigungslinien von Conergy im ehemals modernesten Werk Europas (das waren noch Zeiten als dies stimmte) in Frankfurter langsam aber sicher veraltet zu sein. Woher will denn Conergy Geld her nehmen um einige Mios in diese mittlerweile alte Produkton zu stecken, die eh viel zu klein ist um noch mit dem Markt bei den Produktionskosten mithalten zu können. Für Conergy scheint es ein Teufelskres zu sein, denn Geld hat Conergy keines und so wird die Fertigung von Conergy immer älter und älter, während andere neue und effizientere Produktinlinien in Betrieb nehmen. Das ist ein Teufelskreis für Conergy, der eigentlich nicht gut gehen kann. Wie auch ??
Im Prinzip ist es auch kein Wunder, dass man bei Conergy vor einem Jahr darüber nachgedacht hat, die Produktion zu verkaufen. Ein Käufer hat sich aber nicht gefunden und jetzt werden die Fertigungslinien immer älter und älter. Wie soll denn das gut gehen können ???  

2112 Postings, 5971 Tage allegro7Ulm000, du hast die Antwort In fernost boomt....

 
  
    #1741
2
07.06.10 17:32

Die chines oder andere sind doch schlauer, wenn die Zilivisierte Europear oder die Usa das gleiche machen heisst gleich Rassismus, unmöglich alle meckern und so weiter.  die geben billige kredite und steuervorteile für die dort ansässige Betriebe und verkaufen dort wo subwentionen gibt.  Die richtige antwort währe in die EG;  Die gesamte Subwenktionen streichen, Billige kredite für Hier erichtete Arbetsplätze, Steuervorteile für den arbeitgeber hier zu Lande so das der kunde die Module fast geschenkt bekommt.

 

Ergebniss? Fernost schaut in die Rohre.

17012 Postings, 5900 Tage ulm000Solon beschließt Kapitalerhöhung

 
  
    #1742
2
08.06.10 19:28
Man kann solon recht gut vergleichen mit Conergy. Solon hat die Unternehmensfinanzierung in der Tasche (war ja schon länger bekannt) und wie von mir auch in diesem Thread schon vermutet wurde (man bin ich gut) wird es bei Solon eine Kapitalerhöhung gegeben. War sehr wahrscheinlich auch ein Muss bei der Unternehmensfinanzierung. Solon erhöht ihre Aktienanzahl um rd. 30%. So oder so ähnlich muss es auch bei Conergy ablaufen, denn bei Solon ist die Eigenkapitalquote genauso miserabel wie bei Conergy.

Jedoch gibt es bei Conergy natürlich ein ganz großes Problem, denn bei Conergy gibt es fast 400 Mio. Shares !!! Wenn es zu einer Kapitalerhöhung in gleicher Größenordnung kommen sollte wie bei Solon, dann müsste Conergy rd. 130 Mio. Shares neu raus geben. Wären dann etwa 91 Mio. € neues Eigenkapital bei einem Kurs von 0,70 €. Nur stellt sich die Frage, wer will denn neue Conergy-Aktien eigentlich zeichnen ?? Die letzte Kapitalerhöhung war ja schon ein reines Fiasko und die Cobank hockt immer noch auf den offensichtlich unverkäuflichen 150 Mio. Conergy-Shares und die Cobank wäre wohl gottfroh, wenn sie diese Aktien mal losbekommen würde. Die ganze Sache um Conergy ist schon ganz schön vertrackt und vielleicht auch unlösbar ??? Nicht umsonst dauern diese Kreditverhandlungen so ewig lange.  

17012 Postings, 5900 Tage ulm000Marktstudie zur Solarbranche

 
  
    #1743
1
09.06.10 16:46
Roloand Berger hat heute eine Marktstudie zur Solarbranche mit dem Titel "Wettbewerbsdruck und Preisverfall bedrohen deutsche Photovoltaik-Unternehmen" raus gebracht. Da ja einige Conergy-Aktionäre nicht allzu gerne die bittere Wahrheit vertragen bzw. eine rosarote Brille auf haben oder absolut nicht über den Tellerrand hinausschauen oder vielleicht einen viel zu geringen Einblick in die PV-Branche haben, gerade für diese Aktionäre ist diese Marktstudie gar nicht so schlecht. Eigentlich beschreibt Roland Berger die aktuelle Situation der deustchen Solarbranche ganz ähnlich wie ich.

Der Link dazu:

http://www.presseportal.de/pm/32053/1628023/...r_strategy_consultants

Einige Aussagen aus der Marktstudie und dazu ein Vergleich mit Conergy:

"Durch die Expansion der Marktführer geraten vor allem kleine und mittelständische Unternehmen unter Druck. Bereits im vergangenen Jahr lag die Produktionskapazität der Top 10 bei 47 Prozent der Gesamtkapazität, sie wird auf 60 Prozent steigen. Dabei haben die Top 10 bereits 80 Prozent ihrer Kapazität in Asien. Hier liegen die Produktionskosten bis zu 50 Prozent niedriger, insbesondere durch indirekte Subventionen und niedrigere Personalkosten"

So sieht es nun mal aus und Conergy gehört mit ihrer kleinen Fertigung von gerade mal 250 MW ganz sicher nicht zu den Top 10. Nicht einmal zu den Top 15.

"Der Bedarf an innovativen, effizienten Produkten wächst, während die Produktionskosten weiter abnehmen. In allen gängigen Zelltechnologien ist in den vergangenen Jahren die Effizienz gestiegen. Das trug wesentlich zum Sinken der Produktionskosten bei."

Die Frage bei Conergy ist halt bei der Forschung und Entwicklung, wie will denn Conergy da mit der übemächtigen, wesentlich größeren und finanziell schlagkräftigen Konkurrenz jemals mithalten können.

"Gleichzeitig ist in der Produktion wie im Vertrieb ein hohes Volumen Voraussetzung für langfristigen Erfolg."

Ein hohes Produktionsvolumen hat Conergy mit jährlich 250 MW nicht gerade. Trina Solar, Suntech oder auch JA Solar produzierten alleine in Q1 über 200 MW !!! und die expandieren weiter und weiter.

"Um gut für die Zukunft gerüstet zu sein, müssen die Photovoltaik-Unternehmen erstens ihre Kostenstrukturen anpassen, zweitens eine kritische Größe in der Produktion erreichen und sich last but not least einen wettbewerbsfähigen Marktzugang und ausreichend Kapital sichern".

Das ist die Kernaussage der Marktstudie von Roland Berger und da triftt auf Conergy nun wahrlich fast nichts zu. Die Kostenstrukturen sind alles andere als gut bei Conergy. Eine Bruttomarge von recht guten 31% ergab lediglich eine EBIT-Marge von 0,2%. Das alleine zeigt, dass die Kostenstruktur von Conergy miserabel sind. Conergy liegt mit einer Fertigungskapazität von jährlich 250 MW ganz sicher unter der kritischen Produktionsgröße. Die dürfte wohl so bei jährlich 500 MW sein. Über ausreichendes Kapital brauchen wir bei Conergy ganz sicher nicht zu reden. Conergy kann schon froh sein, wenn überhaupt die Unternehmensfinanzierung klappt.  

10342 Postings, 5908 Tage kalleari@ulm

 
  
    #1744
13.06.10 06:29
Wieviele Millionen des Steuerzahlers( Michel) hat Berger sich für die Studie reingezogen ?
Berger, Middelhof und Co (golden boys) sind dabei, wenns darum geht sich zum Schaden anderer (Bürger, Kleinaktionäre) die Taschen zu füllen. Werden von den (ge) schmierigen kriminellen Sponsor-Politikern gedeckt, mit denen sie sich gegenseitig die Gelder zuschieben.

Mfg
Kalle  

17012 Postings, 5900 Tage ulm000PV-Studie kalleari

 
  
    #1745
1
13.06.10 08:28
Wer die Studie letztendlich bezahlt hat ist doch egal kalleari, denn sie ist absolut korrekt.

In diesem sehr scharfen Marktbereinigungsgsprozess in der PV-Branche muss man mittlerweile sehr stark differenzieren. Derzeit sind vor allem die großen, vollintegrierten PV-Unternehmen (Herstellung von Polysilizium über Wafer zu Zellen bis zu den Modulen und er Projektierung von Solarparks) wie die großen Chinesen Suntech, Yingli und Trina Solar, aber auch eine Solarworld eindeutig im Vorteil. Es wird ja sogar erwartet, dass es beim Polysilzium zu einem Engpass kommen könnte, denn nicht nur die PV-Industrie boomt, sondern auch die Halbleiterindustrie. Nicht umsonst ist der Polysilzium-Preis in den letzten 6 Monaten um über 50% gestiegen. Das war jedenfalls ein Thema auf der Intersolar. Das dürfte auch mit ein Grund gewesen sein, warum Wacker Chemie einen norwegischen Siliziumproduzenten vor einer Woche für 65 Mio. € gekauft hat.

Ich war zwei Tage auf der Intersolar und ich war wirklich überrascht, obwohl ich mich in der PV-Branche wirklich sehr gut auskenne, welche Innovationen dort angeboten werden. Übrigens waren die vorgestellten schwarzen Solon-Module wirklich klasse. Die Innovationszyklen sind wirklich sehr kurz und die Entwicklung wie auch  die Umsetzung in die Massenproduktion kostet eine Menge an Geld und das können sich dann eigentlich nur die Großen mit ihrer Massenproduktion leisten. Um auf dem zukünftigen PV-Markt bestehen zu können, ist es für die Hersteller wichtiger denn je, hochqualitative Solarprodukte zu einem guten Preis anbieten zu können. Das heißt: Auf der einen Seite müssen die Solarzellen und -module in ihrer Effizienz weiter gesteigert werden und eine hohe Leistung bringen, zum anderen kommt es bei zunehmendem Preisdruck aber auch darauf an, effizient und kostengünstig zu produzieren. Ebenfalls ist die Dünnschichttechnik sehr stark im Kommen, hat man auf der Intersolar schön gesehen. Vor allem ist mir auf der Intersolar Sharp aufgefallen mit ihren dreischichtigen Triple-Junction-Dünnschichtzellen. Ebenfalls ist die Entwicklung der Dünnschichttechnolgie CIS schon wesentlich weiter wie ich gedacht habe. In zwei, drei Jahre könnten CIS-Module den PV-Markt ganz schön aufmischen. Gerade die Taiwanesen sind sehr stark auf diesem Gebiet. Man kann jedenfalls sehr gespannt sein wie sich die PV in den nächsten zwei Jahren weiter entwickeln wird.

Die Bergerstudie hat es nach meiner Meinung schön rüber gebracht, dass eigentlich nur die Großen der PV-Branche diese Konsolidierungsfase überstehen werden. So war auch der Grundton bei der Intersolar. PV wird zu einem Massenmarkt werden und das heißt, dass nur das Unternehmen bestehen kann, das mit dem Markt mitwachsen kann. Conergy hat im letzten Jahr nur zugeschaut wie andere Unternehmen Conergy rechts und links überholt haben. Conergy hat doch in den letzten zwei Jahre nur mit sich selber gekämpft.

Bei Massenprodukten spielen dann die Kosten die ganz zentrale Rolle. Ich bin absolut bei der Berger-Studie, dass ein PV-Unternehmen eine kritische Unternehmensgröße übersteigen muss um die Kosten (Produktion, Vertriebs- und Entwicklungskosten) im Griff zu behalten. Es ist wird immer so gern vergessen, dass PV nach wie vor erst relativ am Anfang in ihrer Entwicklungsfase steckt und Entwicklung kostet Geld sehr viel Geld. Außerdem sind in den letzten 12 Monate viele neue PV-Produktionsstätten gebaut worden und in diesem Jahr werden die Fertigungskapazitäten noch wesentlich weiter ausgebaut. Die Top 5 der Chinesen werden in einem Jahr Fertigungskapazitäten von über 1.000 MW haben und das mit dem neusten Produktionsequiment "Made in Gearmany. Conergy war vor knapp 2 1/12 Jahren noch stolz auf ihre modernste Fertigung Europas. Die Produktionsanlagen von Conergy sind mittlerweile alles andere als Stand der Technik von heute. Auch das konnte man auf der Intersolar sehr gut sehen wie die Entwicklung der Produktionsmaschinen rasant schnell vor sich geht. Conergy hat nicht nur das Problem einer mittlerweile recht kleinen Fertigung mit jährlich etwa 250 MW, sondern Conergy produziert auf recht alten nicht mehr sehr effizienten Fertigungsanlagen bezogen auf die Konkurrenz. Normalerweise müssten der Großteil der Conergy-Fertigungslinien auf den neusten Stand der Technik gebracht werden. Das kostet ebenfalls eine ganze Stange an Geld, das Conergy, wie wir ja alle wissen, nicht hat. Für mich steckt Conergy in einem absoluten Teufelskreis. Conergy hat nach meiner Meinung ihre Zukunft mit dem Bau des Frankfurter Werkes verspielt. Zu teuer, zu alt und zu klein. Ich denke zwar, dass Conergy die Unternehmensfinanzierung schon irgendwie schaffen wird, die Banken werden den PV-Boom schon noch irgendwie mitnehmen wollen, aber hinter der Zukunft von Conergy steht für mich nach meinem Besuch auf der Intersolar mehr denn je ein sehr dickes Fragezeichen. Conergy steckt in einem Teufelskreis, das Unternehmen ist zu klein um mit der Konkurrenz bei den Preisen und der Entwicklung mithalten zu können und Geld hat Conergy wie wir alle wissen keines um aus diesem Teufelskreis rauskommen zu können. Die Zukunft von Conergy hat der Ammer zusammen mit seinem Neffen nach meiner Meinung mit falschen Entscheidungen komplett verspielt. Die beiden haben schlicht und einfach den PV-Markt vor zwei, drei Jahren komplett falsch eingeschätzt. Die fatalen Folgen sind ja heute gut ersichtlich. Nicht umsonst dauert es solange bis Conergy ihre Unternehmensfinanzierung auf der Reihe bekommt.  

6951 Postings, 5359 Tage Neuer1kalleari

 
  
    #1746
13.06.10 18:47
die Studie Berger kann man von zwei Seiten sehen. Menschen die entsprechende Aktien haben können natürlich Geld durch  Studien verlieren  da diese unter Umständen Kurse beeinflussen.
Sind die Studie jedoch seriös und richtig,  können Menschen davon abgehalten werden Aktien entsprechender Gesellschaften zu erwerben und damit Schiffsbruch erleiden.
Nun kommt es eben darauf an wo man investiert ist.  

17012 Postings, 5900 Tage ulm000Komplette Berger Solar-Studie

 
  
    #1747
14.06.10 08:08
Roland Berger sieht sogar die kritische Unternehmensgröße in der Zukunft bei 1.000 MW Produktions- bzw. Handelsvolumen an !!! Das ist dann Conergy mit ihrer jährlichen Fertigungskapazität von 250 MW sehr weit entfernt davon.

Die Bergerstudie geht von einem Investitionsvolumen von 1,5 Mio. € pro MW aus. Soll heißen, dass eine 100 MW-Produktion so um die 150 Mio. € mit dem neusten Produktionsequipment kostet. Da sieht man dann schon wie unrealistisch eine größere Produktion für Conergy überhaupt ist. Jedoch dürfte gerade in diesem sehr scharfen PV-Marktbereinigungsprozess die Schlüssel für Kostenreduzierungen bei einem höheren Produktionsvolumen (Stichwort Skaleneffekte - Verringerung der Einzelkosten), Produktion auf den neusten Fertigungsequipment von Roth & Rau, Meyer Burger, Centrotherm, Baccini oder Tempress sowie die ständige Verbesserung der technischen Prozesse in der Produktion liegen. Wie das alles Conergy mit den sehr bescheidenen bzw. so gut wie nicht vorhandenen finanziellen Mittel schaffen will um mit der Konkurrenz bei den Kosten auch nur einigermaßen mithalten zu können, ist für mich ein absolutes Rätsel. Hinzu kommen dann noch die Entwicklung von Zellen mit einer höheren Effizienz, die dazu noch für nicht gerade unerheblichen zusätzlichen Kosten sorgt. Gerade bei der Forschung und Entwicklung stellt sich doch bei Conergy die Grundsatzfrage, ob sich so etwas bei einem so kleinen Unternehmen überhaupt noch lohnt. Bei Conergy müssen die F&E-Kosten auf 250 MW umgelegt werden und bei den Großen der PV-Branche auf 1.000 MW.

Der Link zur Roland Berger PV-Marktstudie:

http://www.rolandberger.com/media/pdf/...ht_und_Schatten_20100610.pdf
("("Licht und Schatten - Deutsche PV-Unternehmen im globalen Wettbewerb")  

5306 Postings, 7425 Tage naivusStudie hin oder her

 
  
    #1748
1
14.06.10 10:28
conny braucht eine Verlängerung der Kredite!

Kommt diese gehts mit dem Kurs wieder rauf, zumindest dann bis zur nächsten KE. Denn frisches Geld brauchen sie doch auch, also somit auch frische Aktionäre.

Fragt sich nur wer sich für diesen erneuten Feldversuch zur Verfügung stellt?
Aber jeden Tag steht ..... :-)  

10342 Postings, 5908 Tage kalleariMontageende Andasol 3

 
  
    #1749
14.06.10 13:31
Nachricht vom  14.06.2010  | 10 :39 Solarkraftwerk Andasol 3 : Montage der Parabolrinnen-Kollektoren abgeschlossen

Solar Millennium AG / Sonstiges 14.06.2010 10 :39 Veröffentlichung einer Corporate News, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. -------------------------------------------------- - Insgesamt über 7.000  Kollektoren mit einem Gesamtgewicht von mehr als 18.000  Tonnen montiert - Baufortschritte beim Kraftwerksblock - Auslieferung der 50  MW Turbine in Vorbereitung - Inbetriebnahme der Anlage für Mitte 2011  vorgesehen München, Köln, Essen, Erlangen 14.  Juni 2010 Die Arbeiten am solarthermischen Gemeinschaftskraftwerk Andasol 3  liegen voll im Plan. Als wichtiger Baufortschritt konnte nun die Montage der Parabolrinnen-Kollektoren für das Solarfeld von Andasol 3  abgeschlossen werden. Insgesamt wurden 7.296  Kollektorelemente montiert und im Solarfeld verankert. Eine Kollektorelement ist 12  Meter lang und wiegt etwa 2 ,5 Tonnen. Insgesamt bedeckt das Kraftwerk eine Fläche von rund zwei Quadratkilometern - das entspricht in etwa dem Staatsgebiet des Fürstentums Monaco. Andasol 3  wird von den Stadtwerken München, RWE Innogy, RheinEnergie, Ferrostaal und Solar Millennium gemeinsam realisiert. Auch der Bau des Kraftwerksblocks liegt im Zeitplan. Zurzeit wird an der Fertigstellung des Turbinentisches gearbeitet, auf dem die Dampfturbine später montiert wird. Die Turbine des Herstellers MAN Diesel & Turbo befindet sich bereits in der Endabnahme. Sie besteht aus einer Hoch- und einer Niederdruckmaschine und wurde speziell für den Einsatz beim Projekt Andasol 3  entwickelt und optimiert. 'Anders als in konventionellen Kraftwerken muss eine Turbine im Solarbetrieb darauf ausgelegt sein, je nach Verfügbarkeit des Dampfes jeden Tag an- und abgefahren zu werden', erklärt Herbert Spelleken, der zuständige Projektleiter von Flagsol, einem Gemeinschaftsunternehmen von Solar Millennium und Ferrostaal, die Besonderheit der Anlage. Voraussichtlich Ende Juni geht der 160  Tonnen schwere Koloss per Schiff und Speziallastwagen auf die Reise nach Spanien, um anschließend in den Kraftwerksblock eingesetzt zu werden. Parallel dazu gehen auch die Verrohrungs- und Kabelarbeiten am Solarfeld weiter. Ab Mitte 2011  soll das Kraftwerk dann Solarstrom ins spanische Netz einspeisen. Andasol 3  ist das dritte Kraftwerk, das Solar Millennium an diesem Standort, einer Hochebene zwischen Granada und Almeria, entwickelt hat. Die Anlage mit einer elektrischen Leistung von 50  Megawatt wird zusammen mit den unmittelbar benachbarten Schwesterprojekten Andasol 1  und 2  rund eine halbe Million Menschen mit klimafreundlichem Strom versorgen. Dadurch können pro Jahr rund  450.000  Tonnen Kohlendioxid im Vergleich zu einem modernen Steinkohlekraftwerk eingespart werden. Nach Fertigstellung des Kraftwerks Andasol 3  werden rund  210.000 Parabolspiegel das Sonnenlicht auffangen. Diese riesigen gewölbten Spiegel bündeln die Sonnenstrahlen. Die dadurch erzeugte Hitze wird auf eine Wärmeträgerflüssigkeit übertragen. Mittels Wärmetauscher wird die thermische Energie schließlich an einen Wasser-/ Dampfkreislauf abgegeben. Wie in einem konventionellen Kraftwerk treibt dieser Dampf eine Turbine an. Der daran angeschlossene Generator erzeugt Strom. Durch Nutzung eines thermischen Speichers wird der Strom planbar bereitgestellt. Dieser thermische Speicher fasst  28.500  Tonnen eines speziellen Salzgemisches; seine Kapazität reicht für 7 ,5  Stunden Volllastbetrieb aus. Andasol 3  kann damit auch nach Sonnenuntergang zuverlässig Strom erzeugen. Weitere Informationen zu Andasol 3   finden Sie unter www.SolarMillennium.de

Für Rückfragen:  Stadtwerke München GmbH   Bettina Hess    Pressesprecherin   T: + 49 89 2361 5042   E: presse@swm.de  RheinEnergie AG Christoph Preuß Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit  T: + 49 221 178-3036  M: + 49 1520 1633036  

E: c.preuss@rheinenergie.com RWE Innogy GmbH Konrad Böcker   Presse   T: + 49 201 12-14071   M: + 44 790 1009667

E: konrad.boecker@rwe.com Ferrostaal AG    Daniel Reinhardt    Corporate Communication    T: + 49 201 818 2424    

E: daniel.reinhardt@ferrostaal.com   Solar Millennium AG Sven Moormann Leiter Unternehmenskommunikation T: + 49 9131 94090

E:presse@SolarMillennium.de  

10342 Postings, 5908 Tage kalleari@ulm

 
  
    #1750
14.06.10 13:35
Was von Leuten wie Berger kommt, ist äußert kritisch zu betrachten ! Man denke nur an die vielen Gutachten, Beratungen bei Arcandor am Ende stand die Pleite.

Mfg
Kalle  

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