Cegedim (WKN:895036)
Im Detail wird es aber haarig: Er sucht sich vermeintliche Peers, sieht sich deren Bewertung an, passt sie mit Bauchgefühl an und kommt zu abenteuerlich hohen KUVs.
Beispiel: "Das letzte Mal setzte ich ein KUV von 6 an und fühle mich damit auch heute noch wohl. Aufgrund des gestiegenen Umsatzes wäre dieser Bereich damit rund €625 Millionen wert."
Unter dem Strich erinnert mich dies an eine Szene im "Das Leben des Brian", in der die Volksfront von Judäa darüber sinniert, bis wann sie das römische Reich übernommen haben werden.
Fernab jeder Realität. dann doch lieber mit gesundem Menschenverstand auf künftige Ergebnisse scheuen und das Ertragswertverfahren (DCF) anwenden.
Diese Substanzwertbestimmung anhand KUV ist Murks.
Was wäre denn, wenn Cegedim den gesamten Goodwill auf einen Schlag abschreibt und alle Verlustbringer verkauft?
Steht das Unternehmen und die Aktie dann schlechter dar, nur weil man dann ein KUV von 0,5 und KBV von 1 hätte? Bilanz wäre dann relativ sauber und der Konzern deutlich profitabler.
Die Kritiker beschweren sich ja immer, dass Cegedim nicht profitabel genug wäre, weil man halt ständig Sonderabschreibungen hat oder manche Bereiche unprofitabel sind und dort zu viel geld versenkt wird. Wenn dann aber wie zuletzt ein Teil davon abgeschrieben und eingestellt wird, ist es auch wieder nicht recht. Insofern kann die SoTP Analyse da durchaus weiterhelfen, auch wenn ich jetzt nicht mit allen Teilen von Szew mitgehen würde, weil er sich da teilweise auch zu sehr an der Peergroup orientiert. Und die Peergroup ist halt manchmal aus guten Gründen weit höher bewertet. Aber generell zeigt so eine Analyse natürlich durchaus das Potenzial auf, zumal Szew ja selbst mittlerweile 40% Abschlag vornimmt.