Cegedim (WKN:895036)
Der entscheidende Unterschied ist, dass Eckert & Ziegler durch ihre Vorgehensweise Vertrauen aufgebaut und einen konkreten Nutzen für ihre Aktionäre geschaffen haben – das hat Cegedim ja bislang nicht geschafft.
Hängt aber hauptsächlich von der Kommunikation ab. Wenn der Vorstand klarmachen kann, dass der FreeCashflow durch die Insolvenz nicht zusätzlich belastet wird, sondern in 2025 im Gegenteil 7-8 Mio höher ausfällt, plus weitere von Scansoft mehrfach angesprochene Effekte, dann glaub ich nicht wirklich, dass sich der Markt an nicht cashwirksamen Abschreibungen stört.
Aber man weiß ja nie. Simplify hat ja eben git beschrieben, dass man nie wissen kann wie der Markt tickt. Theoertisch könnte er sich weiter immer die negativen Punkte raussuchen, also durch Abschreibungen belastetes EPS, geringer als erwarteter Umsatz (da UK Sparte rausfällt), Zinsbelastung etc. ...
Andererseits (und deshalb bleib ich investiert) ist ein KUV von 0,23 bei 7,0-7,5% Ebit-Marge für 2025 für einen Software/Dienstleister schon außergewöhnlich niedrig, und das zeigt halt das Potenzial an, vor allem wenn man alle Verlustbringer verkauft werden oder in die Gewinnzone kommen. Gestaltungsmöglichkeiten hat der Vorstand viele, operativ wie kommunikativ. Die Frage ist, ob er clever genug dafür ist. Wann der Finanzmarkt das antizipiert bzw. wann er einfach sagt, jetzt ist nach unten hin viel zu viel negatives eingepreist, lässt sich schwer sagen.
Aber der Vergleich hilft halt, um es prinzipiell zu verdeutlichen, wo das Potenzial besteht. Die Frage ist wie eben von mir erwähnt, ob der Cegedim-Vorstand clever genug dafür ist. Auf jeden Fall wird massiv von Insidern seit 7 Monaten gekauft. Ob die das aus Jux und Dallerei machen, weil sie zu viel geld haben, um es zum Fenster rauszuwerfen? ...
Nochmal ne andere Frage könnte sein, ob der verbliebene Streubesitz letztlich von Margenverbesserungen der nächsten Jahre noch profitieren kann. Ein Delisting wie in Deutschland ist nicht möglich, aber auch ein eher niedriges Übernahmeangebot von 14-15 € pro Aktie wäre schon ein echter Schlag für langfristig investierte und nach wie vor vom Turnaround überzeugte Aktionäre.
Mir geht es darum, würde eine Cegedim seine Verlustbringer in eine separate AG ausgliedern und diese Aktien den Cegedim Aktionären schenken, dann würde den geschenkten Aktien an der Börse ein Wert beigemessen werden. Logischer Weise müsste dann die Cegedim Aktie nach Verschenkung dieser Beteiligungen weniger wert sein. Verstanden? Du hättest dann ja eine zweite Aktie, die mit einem Wert an der Börse gehandelt wird. Und dieser Wert wurde aus der Cegedim Aktie rausgelöst. Als Cegedim Aktionär gehört dir insoweit weniger. Nur dass du neben Cegedim an einer zweiten Aktie beteiligt bist. Insoweit bliebe der Gesamtwert gleich.
In der Realität wäre es aber anders. Die Cegedim Aktie würde sich trotz abgegebener Beteiligung wahrscheinlich verdreifachen und die abgegebenen Beteiligung hätten in der neuen Aktie auch einen Gegenwert. Das halte ich für dumm. Ich akzeptiere aber, dass der Markt dumm ist und werde daraus zukünftig lernen.
Den jünsgten Insiderkauf bei Friedrich Vorwerk zum Beispiel, wo ich seit nem knappen Jahr dabei bin, werte ich da schon echt höher. Da hat Torben Kleinfeldt für fast 80K Anteile gekauft, NACHDEM die vorläufigen Zahlen aus der jüngsten Mitteilung deutlich über den eigenen Prognosen lagen und den Kurs nach oben getrieben haben. Da hab ich echt gedacht.... "wow". Bei Cegedim denk ich nur.... "Ach joah"...... Naja, bleibt trotzdem spannend.
Natürlich muss es immer um Verbesserungen der Cashflows gehen. Und genau daran glauben wir aus den angesprochenen Gründen.
Trotzdem die Frage … Wieso siehst du die Insiderkäufe bei FRiedrich Vorwerk als viel besseres Indiz an, obwohl deutlich geringer?
Klar muss das mit den operativen Daten in Einklang gebracht werden, und da ist FVorwerk natürlich wachstumsstärker, aber daher ja auch höhere Multiplen. Bei Cegedim erwarten wir aber dieses Jahr auch immerhin einen Anstieg von rund 30% des Ebits auf 48-50 Mio €. Und ein Teil kommt durch wegfallende Verluste der insolventen UK Sparte zustande. Wo wir wieder beim Thema wären, das durch Simplify oder auch durch Szew in seiner SotP Analyse beschrieben wurde.
Zur Frage des Delisting hatte ich die Möglichkeiten nach französischem Recht dargelegt. Außer, dass meine Ausführungen "falsch bzw. Dumm" seien, habe ich nichts substantielles gelesen.
Bei 50 Mio € Ebit etwa 1,75 € EPS.
Aber letztlich muss der Vorstand dem Finanzmarkt gegenüber den Willen erkennen lassen, an der Marge arbeiten zu wollen. Ich glaub, dieser psychologische Faktor ist da wichtiger als die Frage ob es 2-3 Mio mehr oder weniger Ebit im laufenden Jahr gibt. Und man sollte zudem eine Perspektive aufzeigen, wie Marge und Kapitalallokation/Entschuldung in 3-4 Jahren aussehen sollen.
Die letzten 5-6 Jahre ging es ja immer eher um Marktstellung und entsprechenden Umsatz. Wenn man da jetzt intern mal rekapituliert, was aufgegangen ist und was nicht, kann man auch leichter Entscheidungen dazu treffen, wovon man sich trennt und wo man eher Kapazitäten reinsteckt. Und dann heben sich halt auch die Potenziale, die man in der SumoftheParts Analyse bisher immer nur erkennen konnte.
Der Ruf der Firma an der Börse ist mittlerweile so mies, dass sich doch eigentlich bald mal alle entschieden haben müssten zwischen "raus mit dem Müll" oder " im Depot liegen lassen und in weiteren 10 Jahren nachschauen"
Sieht also hinter den Kulissen alles besser aus, aber von außen betrachtet kann man meinen, dass es ein sterbendes Unternehmen ist, dessen Tochterfirmen pleite gehen und es an der hohen Schuldenlast zugrunde geht. Genau so sieht der Markt leider gerade Cegedim.
Der Aktienkurs performt weiterhin extrem katastrophal, dies hat eine Vielzahl von Gründen. Aber die Protagonisten hier sprechen in einer 90% Mehrheit weiterhin von einem verzerrten Bild? Irgendeine Einsicht ist hier weirterhin nicht vorhanden.
Nach der Insolvenz einer Tochterfirma wird Cegedim möglicherweise erneut schlechte Zahlen liefern, an dieser entscheidenden Nachrichtenlage hat sich nicht das kleinste bisschen geändert. Anschließend können wir hier wieder 12 Monate warten, bis bessere Zahlen kommen? und die 90% Mehrheit versteht dann wieder nicht, wieso der Aktienkurs weitere gefühlte Ewigkeiten extrem underperformt? Ist ja irre.
Erst wenn es hier ruhiger wird, wird die Aktie steigen können.
dort redet eine 99% Mehrheit nur negativ und der Aktienkurs performt in drei Jahren 50% besser als Cegedim. Natürlich steht dies im Zusammenhang. Wenn alle investiert sind und nur Durchhalteparolen fabulieren, so wie hier bei Cegedim, ist das kommende Abwärts- oder Seitwärtspotential auch deswegen gar nicht mal so unwahrscheinlich.
Wenn hingegen beim BVB alle negativ schreiben, ist kaum einer investiert, folglich gibt es kaum Verkaufspotential und folglich kann der Aktienkurs sogar steigen, obwohl irgendwelche dusseligen Spiele verloren wurden (die bei 80% sicher wiederkehrenden Umsätzen auch bei sportl Misserfolgen, eh viel weniger Bedeutung haben als unterstellt).