Bastei Lübbe (WKN: A1X3YY)
MarketCap 31 Mio
EV 77 Mio
EV/Ebitda bei etwa 10-12
KGV schwer zu sagen, da man dieses Jahr nochmal leichte Verluste machen dürfte
Kaum möglich hier einen fairen Wert zu bestimmen. Erst wenn ich davon ausgehen könnte, dass das Unternehmen wieder 10 Mio Ebitda dauerhaft erzielen kann, wäre es für mich ein Kauf. Aktuell aber nicht absehbar.
Zwei Anmerkungen vorab:
1.) Das EBITDA halte ich im Fall von Bastei Lübbe nicht für eine geeignete Kennziffer, weil das Ergebnis des Bereichs "Digital" damit viel zu positiv dargestellt wird. Wie schon erwähnt, werden die Entwicklungskosten für die Spiele bei Daedalic nicht als Direktaufwand gebucht sonder aktiviert und dann auf fünf Jahre abgeschrieben. Dadurch fließen bei einer EBITDA-Betrachtung (so üblich sie auch sonst sein mag) des Bereichs "Digital" (der ja inzwischen nahezu ausschließlich aus Daedalic besteht) unterm Strich die eigentlichen Kosten ja gar nicht in die Rechnung ein, weil die Abschreibung erst unterhalb des EBITDA vorgenommen wird (auch der Grund dafür, dass Daedalic im EBITDA gut aussieht, unterm Strich aber kaum was im Ergebnis ankommt).
2.) Die Aussage "die Gewinne sind ja seit Jahren rückläufig, trotz Bestseller" ist etwas zu kurz gesprungen. Man muss mMn schon berücksichtigen, dass die Gewinne nicht wegen Problemen im Kerngeschäft rückläufig waren (und erst recht nicht im abgelaufenen Jahr mit den Bestsellern von Follett und Brown) sondern wegen Sonderaufwendungen und Verlusten in inzwischen abgestoßenen Bereichen.
Richtig ist, dass die AUSGEWIESENEN Ergebnisse rückläufig sind. 2013 betrug dieses noch 8,3 Mio Euro, 2014 dann 3 Mio Euro, 2015 rutschte das ausgewiesene Ergebnis mit minus 0,3 Mio Euro ins Negative, 2016 betrug das Ergebnis - 2,9 Mio Euro und im abgelaufenen Jahr 2017 wird das negative Ergebnis mit ca. minus 11 Mio Euro erwartet (mal schauen, ob der zum Schluss des Quartals vorgenommene Verkauf von Buchpartner diesen Verlust noch erhöht).
Auf den ersten Blick eine erschütternde Reihe.
ABER: Man sollte sich auch anschauen, welche (einmaligen) Sondereffekte Auswirkungen auf das Ergebnis gehabt haben und wie sich der Bereich von Bastei Lübbe entwickelt hat, der nunmehr noch im Konzern verblieben ist, um eine Prognose für die Zukunft zu wagen.
Der Einfachheit halber beschränke ich mal auf die letzten vier Jahre bei der Betrachtung. In 2014 hatte man wegen der Entscheidung, im Kinder- und Jugendbuchbereich weniger bzw. gar keine Taschenbücher mehr zu veröffentlichen eine Sonderabschreibung auf Autorenhonorare von knapp 1,3 Mio Euro vornehmen müssen. In 2015 hat man die Präsenta verkauft und ich meine zwei Vorstandsmitglieder auch wieder entlassen, was zu Sonderaufwendungen i.H. von 2,7 Mio Euro geführt hat. In 2016 hat man außerplanmäßige Abschreibungen auf Vorräte vorgenommen und die Abschreibungsmethode auf Autorenhonorare vorgenommen, was unterm Strich zu Sonderaufwendungen von fast 10 Mio Euro geführt hat und in 2017 hat man erneut eine Sonderabschreibung auf Autorenhonorare durchgeführt (4,5 Mio Euro), oolipo abgeschrieben (3 Mio Euro), die Buchwerte von Buchpartner, Bookrix und Beam Shop angepasst (ca. 6 Mio Euro).
Das ist alles zugegebenermaßen extrem unübersichtlich (zumal man ja zwischendurch auch für zwei Jahre die Umsätze mit Ebooks und Hörbüchern dem Bereich "Digital" zugeordnet hat) und zwischenzeitlich auch noch die Bilanzen der Jahre 14/15 und 15/16 korrigieren musste. Zudem, man sieht es ja aus der obigen Aufstellung der Sonderaufwendungen, hat man sozusagen ständig die Abschreibungsmethode auf Autorenhonorare geändert und dadurch auch die Vergleichbarkeit im Segment Buch erheblich eingeschränkt.
Übersichtlicher (aber keinesfalls erfreulicher) ist die Tatsache, dass das Engagement bei der Buchpartner GmbH nicht nur Geld sondern auch Gewinn gekostet hat - in 2016 lag das EBIT im Bereich Retail bei minus 1,6 Mio, in 2017 in den ersten 9 Monaten bei minus 2 Mio Euro - dies entfällt durch den Verkauf zukünftig.
Einfach nur zu schreiben "Der Gewinn ist seit Jahren rückläufig" ist zwar nicht falsch aber mMn nicht wirklich genau genug.
Bei einem Mittelwert von 85 Cent = rd. 11,5 Mill. Euro Verlust.
Bleibt da eigentlich nur die Zuordnung, woher exakt der Verlust kommt.
Sprich , was wäre das Kerngeschäft wert bzw. hätte man da Gewinn erzielt.
Wenn ja, in welcher Höhe.
Und was ist den Abschreibungen von u.a. Oolipo bzw. Buchpartner zu zuweisen.
Für Außenstehende wie mich ist es schier unmöglich eine Aussage zu treffen, was das Kerngeschäft angeht.
Denn es würde heißen:
Ich kann jedem Buch, das zum Verkauf ausliegt, exakt nach Ertrag und Aufwand ausloten.
Geht nicht, ein Restrisiko muss ich ertragen können.
Auch sollte der break even point beachtet werden.
Und das am besten vorher.
Klüger über den Verlauf einer Veröffentlichung bin ich stets nachher.
Leider!!!
Abschreibungen dagegen ist Vergangenheit und lässt sich addieren , da definitiv und irreversibel.
Daher eine eindeutige Sache.
Was bleibt?
Klare Aussagen darüber wie die Schulden abgebaut werden und wie lange es dauern wird.
Über das Kerngeschäft lässt sich nur spekulieren, da kann es sowohl Hits als auch Flops geben.
Kommt alle gut in den Dienstag
Das relativ anspruchslose Stück von Trio: Da da da
wurde zum Hit.
Dagegen Paul ist tot von Fehlfarben in Monarchie und Alltag
kennt den Spruch zwar jeder:
Was ich habe, das will ich nicht,
was ich will, das bekomme ich nicht
die Platte selbst wurde nicht all zu oft verkauft
Schluss für Heute
Wenn man aus dem angekündigten Verlust von knapp 12 Mio Euro sämtliche Sondereffekte (Abschreibungen auf Beteiligungen, Sonderabschreibung auf Autorenhonorare) herausrechnet und zudem noch die Negativeffekte von Buchpartner im laufenden Geschäft eliminiert, dann kommt man für die ersten neun Monate des laufenden Jahres auf 8 Mio Euro Ebit (ungefähr) - allerdings auch in einem sehr guten Buchjahr !
ABER: Weißt du wen das interessiert? So wie es aussieht kein Schw... !
Wieviele Stücke hält eigentlich der Vorstand?
Ich wollte eigentlich den Jahresbericht am 29.06. abwarten, um mir ein besseres Bild machen zu können. Aber als ich das beschlossen habe, standen wir auch noch 50 % höher. Wenn es weiter so konsequent abwärts geht, kaufe ich mich vielleicht doch schon vorher klein ein. Der aktuelle Abschlag ist schon enorm und ich traue Halff schon zu, dass er BL wieder in ruhigeres Fahrwasser bekommt. Ein dezidierter Ausblick für die nächsten Jahre wäre sicherlich kursfördernd, auch in Hinblick auf die Schuldensituation.
Laut aktueller Homepage: Management / Aufsichtsrat 37.003 Aktien 0,28% (https://www.luebbe.com/de/investor-relations/.../aktieninformationen)
Mehr hab' ich auf die Schnelle nicht im Angebot. Die Director Dealings enden am 22.07.2016. :/
Da war Halff noch nicht am Ruder
Die Directors Dealings enden nicht - sie sind über die Seite der Börse übersichtlich abrufbar
@ Scooby78: Auch das ist mir klar. Und im Prinzip enden sie schon, weil es danach halt keine gab. Ich habe auch nicht irgendwo nachgeschaut, sondern direkt bei BL. ;)
Es interessiert niemanden.
Die Frage ist, warum?
Gibt es da Mitmenschen, die mehr wissen als unsereins?
Spekulativ ist da alles möglich.
Selbstverständlich auch der Börsenspruch: Ein Abwärtstrend fördert weitere Schübe gen Süden, auch ohne News.
Hatte ja mal das Prinzip am Beispiel - Kino- beschrieben.
Auf jeden Fall, wenn das in dem Tempo weitergeht, sind wir in 14 Tagen bei 1,50 Euro angelangt.
Wenn es, abgesehen von den Bad News , die allgemein schon seit einem halben Jahr bekannt sind, keine weiteren mehr hinzukommen, dann ist die Kursentwicklung schon eine Überraschung an sich.
Börse hat für jeden etwas, in diesem Fall dann, Aktien für längerfristig Orientierte, wo ein Kursgewinn von 30-40% mehr als denkbar sind.
Good News vorausgesetzt.
Ruhigen Feierabend allerseits
Es kann am warmen Wetter liegen, aber nur vielleicht.
Wenn mich nicht alles trügt und täuscht, war der Jahresabschluss auf dem - 28.06.18 - terminiert.
Weiß jemand, wieso dieser auf dem -- 31.07.18 - verlegt worden ist.
Dankbar für jede Info).
https://www.boersenblatt.net/...bernimmt_interimsleitung.1476024.html
Ich hoffe nicht, dass es am Wirtschaftsprüfer-Testat liegt. ;)
Vormittags!
Und ab dem Nachmittag !!!!!!!!!!!!!fallen die Aktien.
Schon interessant.
Aber es heißt auf jeden Fall, das ein wesentlicher Bestandteil des Jahresabschluss noch nicht in trockenen Tücher ist.
Denkbar ist- Gespräche mit der Bank und Uneinigkeit über die Konditionen bei einer Kreditvergabe.
Das ist aber nur eine unter vielen, um nicht zu sagen,unter sehr vielen Möglichkeiten.
Man darf nicht vergessen, seit der Bekanntgabe , das man sich von Buchpartner getrennt hat ( März 18)
hüllt man sich konsequent im Schweigen.
Das muss und hat sicher Gründe.
In diesem Sinne
Habt einen entspannten Tagesanfang
Also dann hat es tatsächlich eine Verschiebung der Bilanzveröffentlichung gegeben und ich habe mir die Daten nicht nur falsch notiert?!?
Ehrlich gesagt halte ich eine unkommentierte Verschiebung schon für ziemlich unprofessionell. Grade als Unternehmen, dass wegen diverser Kapriolen unter besonders strenger Beobachtung des Marktes steht, sollte man sowas nicht machen, weil dann doch sofort das Geraune wieder losgeht, was denn diesmal dahinterstecken könnte - und wie @Mäxl ja schon richtig bemerkt hat, kann es viele Gründe für so eine Verschiebung geben. Warum man dann nicht klar und offen kommuniziert, DASS und WARUM die Veröffentlichung verschoben wird, ist mir schleierhaft.
Ob das nun der Grund für den Kursrutsch ist???
Aber das reiht sich doch nur in die lange Reihe von Merkwürdigkeiten (gelinde gesagt) ein, die wir seit dem Börsengang bei BL konstatieren mussten!
@radelfan hat ja Recht: "Aber das reiht sich doch nur in die lange Reihe von Merkwürdigkeiten (gelinde gesagt) ein, die wir seit dem Börsengang bei BL konstatieren mussten!"
Und @scooby78 hat ebenfalls Recht, wenn er meint, dass man ja als Aktionär schon die Hoffnung hätte haben können, dass sich das alles irgendwann einmal bessert.
Aber Pustekuchen! Wie gesagt, mir sind die Gedankengänge bei der Entscheidung, die Bilanz "heimlich" zu verschieben nicht klar. Hat man insgeheim gehofft, dass niemanden auffällt, dass die Veröffentlichung um einen Monat verschoben werden muss? Und selbst wenn man diese alberne Hoffnung gehabt hätte, hätte man ja irgendwann einmal sowieso "Butter bei die Fische" geben müssen - denn irgendwann hätte man die Zahlen ja veröffentlichen müssen. Was genau wollte man damit also gewinnen? Oder war es so, was ich für wahrscheinlicher halte, dass man mal wieder die Auswirkungen einer unkommentierten Bilanzverschiebung einfach nicht vorhergesehen hat?
Dabei ist es doch so klar wie nur sonst was: Wenn man so etwas ohne Erklärung und Hinweis macht, dann schießen die Spekulationen ins Kraut. ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob der Kursrutsch nun tatsächlich eine Folge der Verschiebung war. Ich weiß auch nicht, WARUM die Veröffentlichung verschoben worden ist - aber dass es natürlich im Markt ungute Spekulationen gibt, wenn so etwas passiert, ist doch sonnenklar. Und dass solche Spekulationen nicht dazu führen, dass sich der eh schon am Boden liegende Aktienkurs erholt, dürfte ebenfalls klar sein. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Ohne (offzielle) Nachrichten stürzt der Kurs vom Schlusskurs 23.05. (2,79 Euro) auf heute (2,08 Euro) noch einmal so stark ab, dass die Aktie vom heutigen Kurs aus gesehen um mehr als 1/3 (!!!) steigen muss, bis sie wenigstens dieses, ebenfalls schon wenig befriedigende, Kursniveau wieder erreicht.
Vor einem Jahr stand die Aktie bei 6,50 Euro - diesen Kurs werden wir sehr lange (falls überhaupt jemals) nicht mehr wiedersehen. Und wenn ich mir dann noch vorstellen müsste, dass ein Gutteil des Kursverlustes wegen leider wenig professioneller Arbeit unnötigerweise zustande gekommen ist, dann kann man schon ärgerlich werden.
Ärgerlich bin ich auch ganz offen gestanden, weil ich mich hier mMn inzwischen schon seit Jahren (und verstärkt auch wieder in den letzten Tagen) zum Affen mache. Jede Diskussion über die Strategie oder Überlegungen darüber, wie hoch das EpS dann wohl bald sein könnte und wohin sich die Umsätze und Ebits entwickeln oder gar darüber, wie sich die aktuellen Bücher von BL verkaufen und auch zum Buchmarkt und dessen Entwicklung ganz allgeimen, sind ja eigentlich für den Eimer, wenn immer wieder irgendwer querschießt. Was nutzt es darauf zu verweisen, dass das gesamte Unternehmen inzwischen an der Börse nur noch mit 27,5 Mio Euro bewertet wird, wenn niemand weiß, was sich hinter der Bilanzverschiebung versteckt - irgendeine (technische) Kleinigkeit oder wieder irgendeine Hiobsbotschaft?
Warum sollte ich mich den erwarteten EpS Zahlen aus der neuen DZ-Bank Studie auseinandersetzen und mit der Tatsache, dass diese offensichtlich davon ausgeht, dass BL auch Daedalic mit einiger Wahrscheinlichkeit verkaufen wird (was ich ja gut finden würde), wenn ich nicht weiß, ob die Banken irgendwelche ernsten Probleme mit BL haben (oder andersherum) oder ob sie nur ein paar Nachfragen gestellt haben, die zwar Zeit in Anspruch nehmen aber ansonsten keine Probleme machen? Oder ob es nicht noch ganz andere Gründe dafür gibt, dass seit ein paar Tagen irgendwelche Aktionäre teilweise unlimitiert Aktien auf den Markt werfen? Oder wenn ich nicht weiß, ob diese Aktion mit der Bilanzverschiebung nicht schon wieder massig Vertrauen gekostet hat und BL dem nun auch schon wieder hinterherrennen muss?