Bastei Lübbe (WKN: A1X3YY)
https://www.boersenblatt.net/...ebbe_reduziert_prognose_.1427016.html
Im Grunde ist das, was @Finanzm3344 schreibt schon richtig.
Wenn man die letzte HV des Unternehmens besucht hat, konnte einem schon klar sein, dass der Vorstand mit den Beteiligungen nicht wirklich glücklich ist. Er wollte diese "auf den Prüfstand" stellen und hat in der HV explizit nichts ausgeschlossen. Daran, dass Herr Halff z.B. kritisch angemerkt hat, dass der Retailbereich sowieso nur eine sehr schmale Gewinnmarge hat und der Gang in diesen Bereich daher nicht ohne Weiteres nachvollziehbar wäre, konnte man schon einiges ablesen.
Dazu kann man auch noch einmal auf die "Studie" der Solventis vom 19.12.2017 hinweisen, wo schon angemerkt wurde, dass Buchpartner, bookrix und Beam die Problembeteiligungen wären.
Nun hat der Vorstand dann eigentlich nur konsequent seine Agenda abgearbeitet und die Beteiligungen entsprechend nach einem Impairmenttest abgeschrieben (wie gesagt, ob auf "0" kann man wohl erst beurteilen, wenn der QB einzusehen ist.
Insofern könnte man über die doch recht erhebliche Reaktion des Marktes schon überrascht sein oder diese für übertrieben halten.
ABER: Man muss schon im Hinterkopf haben, dass BL Prognosen eigentlich mit schöner Regelmäßigkeit verfehlt hat und der Markt dementsprechend besonders allergisch reagiert, wenn es schon wieder Mal Sonderabschreibungen und Sondersituationen gibt.
Zudem ist für mich persönlich noch die Zukunft von Daedalic unklar.
Zwar scheint es so zu sein, dass Daedalic, im Gegensatz zu Buchpartner, das Ergebnis des Konzerns nicht belastet (mal kommt beim Ebit ein kleines Minus raus, mal ein kleines Plus) und offenbar hat Daedalic durch die im Vorjahr (oder war es schon 2016?) eingeräumte Kreditlinie über 10 Mio Euro wohl auch fürs Erste genügend Investitionsmittel zur Verfügung, so dass Daedalic kein Problem ist, das die BL aktuell übermäßig belastet (ganz im Gegensatz zu Buchpartner, deren laufende Verluste das Ergebnis der AG erheblich belasten - wie gesagt, das Ebit der Buchpartner GmbH lag nach 6 Monaten bei - 2,6 Mio Euro - so dass da auch zeitnah etwas passieren musste).
Dennoch muss man für Daedalic ja auch eine Perspektive entwickeln, wie es mit dem Spieleentwickler weitergehen soll. Nachdem wie sich Herr Halff bisher positioniert hat (starker Fokus auf das Kerngeschäft) kann es eigentlich nur einen (Teil)Verkauf oder einen Mitlaufen am Rande geben; ich persönlich glaube jedenfalls nicht, dass noch nennenswerte Mittel in das Unternehmen gesteckt werden. Und die Frage wäre dann eben, ob es im Rahmen z.B. eines (Teil)Verkaufs nicht noch einmal weiteren Abschreibungsbedarf geben wird - und wie die Börse dann reagiert.
Bevor hierzu nicht auch noch eine klare Aussage kommt, bleibt in diesem Punkt auch Unsicherheit im Unternehmen und damit auch im Aktienkurs.
Nun gibt es ja auch hier viele Stimmen, die glauben, dass BL in die Insolvenz gehen muss. Dagegen spricht mMn dann tatsächlich aber das recht rentable Kerngeschäft des Unternehmens. Denkt man sich einmal das (wenig schmückende) Beiwerk weg, bleibt ein Verlag mit Büchern in jeder Form (inklusive einem deutlich weiter fortgeschrittenen Digitalbereich als es bei den meisten Konkurrenten der Fall ist) plus Romanen (das ist dann mal ein Geschäft was stetig ist). Und dieses Geschäft hätte in den letzten beiden Jahren in den ersten sechs Monaten ca. 36 Mio Euro Umsatz erzielt (2016) bzw. 50 Mio Euro (2017) und dabei ein Ebit von 3 bzw. 5,9 MIo Euro erzielt (diese Amplitude zeigt im übrigen, wie "volatil" der Buchmarkt tatsächlich ist!!!!)
Natürlich wird der Buchmarkt auch in den nächsten Jahren eher konsolidieren als wachsen. Und ebenso richtig ist, dass man als Verlag nie genau weiß, wie ein Buch ankommt, welche Autoren sich gut verkaufen oder auch nicht. insofern ist der Buchmarkt nicht nur kein Wachstumsmarkt sondern zusätzlich auch schwer kalkulierbar (und auch noch in einem Veränderungsprozess begriffen).
Deshalb war es sicher von der Idee her nicht falsch, nicht "nur" auf den Buchmarkt zu setzen sondern sich weitere Standbeine zuzulegen, um die Ausschläge im Buchmarkt abzufedern und stetigere Erträge zu generieren. Das ist aber nunmal gründlich schief gegangen. Man hat sich bei dem Versuch der Diversifizierung eine sehr blutige Nase geholt.
Der erneute Strategiewechsel "back to the basics" kommt daher auch der Not gehorchend zustande. Und damit macht man sich dann ja auch wieder abhängig von einem konsolidierenden Markt mit vielen Unwägbarkeiten (was man ja eigentlich zukünftig vermeiden wollte). ABER: Die Aktie kostet ja nun auch kein 7,50 Euro mehr sondern nur noch knapp über 3 Euro.
Für diese 3 Euro plus x bekommt man nun wohl kein "internationales Medienunternehmen" mehr sondern einen "puren Verlag", dessen Bilanz derzeit auch noch nicht einmal "blitzsauber" ist, dessen Kerngeschäft aber, wie die letzten Jahre gezeigt haben, durchaus profitabel arbeitet, wenn auch mit genretypischen Umsatzschwankungen. Nun muss halt jeder selber wissen, ob er für einen Buchmacher 3 Euro je Anteilsschein ausgeben möchte oder lieber nicht.
Ein schönes Wochenende allerseits
Auf der HV 17 wurde schon angekündigt,das man auf alles gefasst sein muss, nur NICHT auf Divi. auf der HV 18. Man hat gleich mal mit Lohnreduzierung angefangen und verkündet:
Das nun alle Ausgaben auf dem Prüfstand kommen. Getreu dem Motto:
Die guten ins Töpfchen
Die schlechten ins Kröpfchen.
Ist nun erfolgt. Besser ein Ende mit Schrecken als ewig Geld zu verbrennen auf futuristische Produkte wie
Beam Shop bzw. Book Rix . Ganz zu schweigen von Oolipo.
Für was man Buchpartner bzw. und Bastei Media tatsächlich braucht, sei dahin gestellt.
Wenn das nur Umsätze , aber KEINE Erträge bringt, auch mittelfristig nicht, auch weg damit.
MERKE:
Divi kann nur mit tatsächlich erzielten Gewinne gezahlt werden. Aber nie und nimmer mit hohen Umsätze.
Umsätze sagen nichts über die Ertragslage eines Unternehmen aus.
Und vor allen Dingen , wenn wie bei BL geschehen, auch noch gut verdientes Geld dem Schlechten hinterher geworfen wird, nur um den Umsatz willen, dann Gute Nacht Marie um 8.
Da ist eine Reduzierung auf das Kerngeschäft sehr wohl Pflicht.
Und es wird ja aufgeräumt.
Höchste Zeit dafür!!!
Allen Akteure
Ein entspanntes WE
erlaube ich mir freundlicher Weise Dich darauf hinzuweisen:
An der Börse wird in % ( Prozenten ) gerechnet!!!!
Beispiel:
Einsatz Geld: 10000 Euro
Kauf Aktie je 50 Euro =200St. fällt auf 25 Euro * 200 St =5000 Euro
Kauf Aktie je 3 Euro =3335 St fällt auf 1,50 Euro * 3335 St. = 5000 Euro
fällt die Aktie um 50% -hast du nur noch die Hälfte vom eingesetzten Kapital.
Was oft dabei vergessen wird:
Die Aktie muss um 100% steigen ( sprich: sich verdoppeln ) damit man seine 10000 Euro wiedersieht.
Aktien, die binnen eines Jahres um 100% steigen, sind rar gesät.
Von der BL Aktie ganz zu schweigen. Sie wird erst steigen, wenn sie nachgewiesen hat, das sie wirtschaftlich und nachhaltig wirtschaften kann.
Villeroy&Boch hat dafür 3 Jahre benötigt um von 4 Euro auf 8 Euro zu steigen.
Man muss sich in Geduld üben.
Was mich beruhigt, die 3 von der BL Tankstelle sind erfolgsorientiert und arbeiten auch dementsprechend.
Siehe Walbusch-Hawesko
In diesem Sinne
davon - und es gibt zurzeit bessere Anlagen, die kurzfristig überzeugen könnten.
Habe aber BL im Hinterkopf, denn Verbilligungskäufe haben noch niemandem geschadet.
Panik ist nicht angebracht!
Ich war letztes Jahr auf der HV von der Baader Bank. Man möge sich erinnern , die haben mal 20 Euro gekostet. Da wurde auch divers nachgekauft. Heute 2.10 Euro.
Oder aber:
Heidelberger Druckmaschinen:
Kosteten einmal 40 Euro. Heute knapp 3 Euro.
Kenne einige Leute , die haben jeweils aufgrund massiver Börsenempfehlungen -- Turn around Wert -- nachgekauft. Teils bei 7 Euro-- teils bei 4 Euro..
Auf das Beispiel der T-Aktie verzichte ich hier. Wohl allgemein bekannt.
Ich lass das sein.
Wenn überhaupt-- dann lassen sich die Aktien als Gewinn- Verlust Rechnung verwenden.
An der Börse ist alles relativ:
Letztes aktuelles Beispiel:
Siemens!
31.01.18 HV in München-- Kurs : 125 Euro Auszahlung Divi: 3.7 Euro
06.02.18: Kurs : 112 Euro
So ist das Leben.
In diesem Sinne
Einen entspannten Mittwoch sei allen Akteuren gegönnt
1. Ich bin nicht in der S/M Szene tätig.
2. Ich bin kein Zocker.
3. Aufräumen bedeutet: Trennung von Gegenständen , die bei der Anschaffung Geld gekostet haben , nach wie vor Geld kosten, aber die Ausgaben bei weitem nicht den Einnahmen entsprechen.
Es wurde hier definitiv ein Schlußstrich gezogen.
Das ist eine gute Nachricht.
Die zweite gute Nachricht:
Die jetzige Crew an Bord werden alle weiteren Massnahmen , die eingeleitet werden, sich sehr genau ansehen und auf ihre Finanzierbarkeit als auch Wirtschaftlichkeit sehr !!! viel Wert legen.
Die Neuen legen kein Wert auf einen Imageschaden.
Dazu geniessen sie zu viel Anerkennung in der Branche.
Hart erarbeitet.
In diesem Sinne
Viel Spass
Natürlich gibt es bei Bastei Lübbe Gründe, die für und die gegen ein Engagement sprechen. Ich habe mal versucht, diese zusammenzufassen:
FÜR einen Einstieg bei Bastei Lübbe spricht mMn:
- Ein neuer Vorstand.
- Das gut laufende und profitable Kerngeschäft, auf das man sich zukünftig auch wieder konzentrieren will (das sind dann in meinen Augen gleich zwei Gründe )
- Die Expertise, die das Unternehmen in diesem Bereich hat, einschließlich der fortgeschrittenen Digitalisierung (im Vergleich zu anderen Verlagen). BL ist eben nicht nur Ken Follett und Dan Brown sondern hat viele andere Autoren im Portfolio. Bastei Lübbe hat es ja auch geschafft, unbekannte Autoren zu entwickeln (was ein Verlag auch zwingend machen muss). Zudem scheint mir der Verlag durchaus dazu in der Lage, Trends recht frühzeitig zu erkennen (Beispiel: Die "community editions" in denen BL Bücher der sogenannten "Influencer" aus der Digitalwelt veröffentlicht und die gut laufen oder auch das Label "be", wo Bastei Lübbe Bücher exklusiv digital veröffentlicht - auch dieses läuft sehr erfolgreich und last but not least die Übernahme des Labels LYX, mit dem BL von Anfang an Geld gemacht hat und das auch in den derzeitigen Bestsellerlisten wieder sehr gut vertreten ist).
- Die Tatsache, dass der neue Vorstand die wohl zu üppigen Prognosen kassiert hat und sich sicher zukünftig eher so äußern wird, dass die Börse nicht weiter ständig enttäuscht wird. Das wird wichtig sein, um das Marktvertrauen stückchenweise wieder zurückzugewinnen.
- Die Tatsache, dass man bilanziell alle derzeit erkennbaren Risiken versucht hat, zu eliminieren (dadurch die erneut hohen Sonderabschreibungen auf Beteiligungen und Autorenhonorare - wobei die nun höhere Abschreibung auf Autorenhonorare nur eine Gewinnverschiebung darstellt, trotzdem aber sinnvoll erscheint).
- Das nun aufgelegte Effiziensteigerungsprogramm, mit dem die Rendite im Kernbereich weiter erhöht werden soll
GEGEN einen Einstieg bei Bastei Lübbe sprich mMn derzeit (noch?):
- Das verspielte Vertrauen des Marktes. Bastei Lübbe hat seit dem Börsengang so viele Prognosen/Ziele nicht eingehalten, dass der Markt nahezu allergisch auf jedwede schlecht klingende Nachricht aus Köln ragiert (als Beispiel eben der jüngste Kursrutsch, als die Aktie um 20% nachgegeben hat, obwohl man an sich mit den verkündeten Wertberichtigungen rechnen konnte/musste).
- Die sicher angespannte Liquiditätslage (ob sich diese tatsächlich durch den Abverkauf der Bestseller sichtbar verbessert hat, wird man erst noch sehen müssen).
- Die Tatsache, dass der Buchmarkt ein nur schwer zu kalkulierender Markt ist und deshalb auch weiterhin damit zu rechnen sein dürfte, dass Bastei Lübbe auch zukünftig keine kontinuierlich steigenden Erträge wird präsentieren können sondern, je nachdem, wie sich die Bücher verkaufen, Ertragssprünge nach oben und unten "drin" haben wird und man eben nicht weiß, ob der Markt das dann auch verstehen lernt und nicht jedes Mal in Panik verfällt.
- Sicher auch die weiter bestehenden Fragezeichen, was denn nun mit den nicht zum Kerngeschäft gehörenden Beteiligungen passiert. Sollen die verkauft werden und falls ja, kommt es dann zu weiteren Sonderabschreibungen oder gar zu Sondererträgen? Oder sollen die Beteiligungen doch an Bord gehalten und effizienter gemacht werden und was würde es kosten, diese dann "flott" zu machen?
- Und schließlich das derzeit noch fehlende Geld, um das Kerngeschäft weiter auszubauen, so wie es angekündigt wurde und so wie es nötig wäre. Leider wurden die Börsengangserlöse versemmelt und nun muss man erst einmal kleinere Brötchen backen (damit zusammenhängend sicher auch die mMn wahrscheinliche Entscheidung des Vorstands, zunächst einmal auf Dividenden zu verzichten, denn zunächst muss sich die Liquiditätslage mal nachhaltig verbessern).
(andere Teilnehmer finden sicher auch noch weitere Gründe, warum man nicht in BL investiert sein sollte:-).
Es kommt mMn auch ein wenig auf den Anlagehorizont an. Ich glaube nicht, dass das Unternehmen in einem halben Jahr Kurse von 5 oder 6 Euro sieht - wenn also jemand "traden" will, weiß ich nicht, ob BL das richtige "Target" wäre.
Mittelfristig könnte es aber schon sein, dass der Markt das Misstrauen gegen BL verliert und die Umbaumaßnahmen des Managements fruchten werden, kurzfristig würde ich nicht ausschließen, dass es weitere Sonderabschreibungen oder ähnliches gibt, weil die Risiken hinsichtlich der Beteiligungen durch die vorgenommenen Sonderabschreibungen zwar minimiert worden sind aber ganz sicher, was mit den Beteiligungen passieren soll und was daraus dann resultiert, ist man eben noch nicht.
Einen angenehmen Tag allerseits.
Auf die Wertansätze der Buchpartner GmbH wurden zwar die notwendigen Abschreibungen vorgenommen, doch komplett abgeschrieben dürfte die Beteiligung damit wohl noch nicht sein, denn wenn ich den in der letzten Jahresbilanz aktivierten Firmenwert dieser Beteiligung (knapp 5 Mio Euro) und die aktivierten Kundenbeziehungen (6,8 Mio Euro) aufsummiere, komme ich schon auf einen höheren Betrag als den vermeldeten rund 7 Mio Euro "Sonderabschreibungsbetrag" insgesamt (und darin waren ja auch noch - allerdings wohl deutlich niedrigere Abschreibungen auf bookrix, Beam und Bastei Media enthalten).
Insofern dürfte Buchpartner immer noch nennenswert (wenn auch deutlich niedriger bewertet als bisher) in der Bilanz stehen.
Und zweitens laufen bei Buchpartner ja aus dem laufenden Geschäftsbetrieb weiter Verluste auf (in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres lagen diese bei gut 2,5 Mio Euro im Ebit).
Insofern ist mit der Abschreibung nun zwar mMn ein erster, notwendiger Schritt zur Beseitigung dieses Verlustbringers getan worden aber das Ziel (da kann jetzt auch nix mehr nachkommen) noch nicht erreicht.
Sollte man Buchpartner weiter im Konzern behalten wollen, müssten die laufenden Verluste in Kauf genommen werden (und man müsste möglicherweise auch noch einige Aufwendungen tätigen, um den Laden wieder "flott" zu bekommen).
Will man Buchpartner, weil der strategische "fit" zu gering ist, lieber einstellen oder verkaufen, kann es durchaus sein, dass man die ausgewiesenen Bilanzwerte mangels adäquater Bezahlung noch einmal teilweise abschreiben muss (natürlich kann es auch sein, dass man einen Erlös oberhalb der Bilanzwerte erzielt und dann einen Buchgewinn ausweise kann - angesichts der derzeitigen Lage bei Buchpartner erscheint das aber eher unwahrscheinlich).
Aber eigentlich , egal welche Aktie ich im Depot habe, irgend ein Ach und Weh lässt sich immer finden.
Wichtig ist daher, das man jetzt die Problematik der Situation erkannt hat und gegensteuert.
Das die Zeiten des Vorgängers vorbei sind, der bei seinen Aktivitäten wohl stets das Orakel von Delpi befragt hat.
Ich bin Leser, aber kein Kenner bzw. Insider der Branche. Daher kann ich keine Lösung - oder Verbesserungsvorschläge anbieten.
In der Natur der Sache liegt es , sowohl privat als auch geschäftlich , hat man das Problem erkannt, wird sich auch eine Lösung finden lassen, mit der sowohl BL als auch die Aktionäre leben können.
Man muss den jetzigen Akteuren die notwendige Zeit zugestehen. ( 2-3 Jahre).
In diesem Sinne
Ein entspannter Feierabend sei allen gegönnt
zweistelligem Wachstum im Kerngeschäft
- Kerngeschäft "Buch" wächst um 27,3 %
- Umsatz im Segment "Digital" steigt um 52,5 %
- Neuer Gesamtjahresausblick 2017/2018 bestätigt: Umsatz von EUR 140 Mio.
und EBITDA von rund EUR 5 Mio.
77 Mio Euro Umsatz und ein EBIT von 7,8 Mio Euro und das nach 9 Monaten!!! ..
....so könnte die Überschrift über den 9 Monats Bericht heute lauten, wäre man in Köln nicht irgendwann einmal auf die glorreiche Idee gekommen, das Geld aus dem Börsengang für irgendwelche merkwürdigen Beteiligungen (Buchpartner - leider) oder das "Netflix der Bücher" (oolipo) aus dem Fenster zu werfen und würde man nicht, vielleicht deshalb, die Abschreibung auf Autorenhonrorare nicht eher schonend vorgenommen haben, um die Optik der Jahresabschlüsse nicht zu stören.
Sicher hatte man seinerzeit einen (nachvollziehbaren) Plan. Und der lautete, das Unternehmen unabhängiger von dem Erscheinen bestimmter Bestseller zu machen und damit die Umsatz- und Ergebnisausschläge eines Verlags zu glätten.
Ein reiner Buchverlag hängt notabene immer davon ab, wie sich die Bücher eines Jahres verkaufen - und das ist nun einmal schlechter zu kalkulieren als im produzierenden Gewerbe. Bücher, die als Bestseller vorgesehen waren, liegen wie Blei in den Regalen der Buchgeschäfte, neue Bücher von erprobten Bestsellerauroren, die auch einen entsprechenden Honorarvertrag haben, können floppen und auf der anderen Seite starten vollkommen unbekannte Autoren vollkommen überraschend durch und der Verlag kommt mit dem Nachdrucken nicht mehr nach.
Dieses Auf- und ab sollte nivelliert werden.
Gelungen ist das in keinster Weise. Hätte man das Geld, dass man in oolipo, Buchpartner und Daedalic investiert hat, dazu verwendet, die Rechtebasis zu verbreitern, indem man sich intensiv um neue Autoren gekümmert und weitere kleinere Verlage hinzugekauft hätte (LYX, der einzig erfolgreiche Zukauf, war da beispielhaft), wäre man mMn heute nicht nur einen sondern gleich fünf Schritte weiter.
Nun will der neue Vorstand ja genau das machen - allerdings unter erschwerten Bedingungen, denn die Bilanzrelationen sind nicht wirklich gut.
Und es wird gehöriger Anstrengungen bedürfen, um Eigenkapital und Verschuldung wieder in akzeptable Bahnen zu lenken.
Angesichts der Profitabilität der Kernbereiche Buch und Roman kann man nur hoffen, dass die Altlasten, die man seit dem Börsengang aufgehäuft hat, schnell beseitigt werden. Natürlich: Nicht jedes Jahr ist ein derart erfolgreiches Buchjahr wie das laufende (im nächsten Jahr dürften die Blockbuster in Hardcoverbereich wieder eher fehlen - mögliche Überraschungen mal außen vor gelassen) aber selbst in einem eher schlechten Buchjahr wie dem letzten hat man nach 9 Monaten im Kernbereich einen Umsatz von 62 Millionen und ein EBIT i.H.v. 4,7 Mio erzielt, war also alles andere als notleidend.
Würde ich mir was wünschen können, würde BL die Beteiligungen Buchpartner und Daedalic ohne Buchverluste veräußern bzw. in Joint Ventures einbringen und durch die erzielten Veräußerungserlöse die Bilanzrelationen wieder deutlich verbessern können. Gleichzeitig würde man durch die zufließenden Liquidität aus der Veräußerung auch wieder Handlungsmöglichkeiten im Kerngeschäft zurückgewinnen und in zwei oder drei Jahren ist BL wieder ein auf das Kerngeschäft konzentrierter Verlag, der aktiv an der Konsolidierung des Marktes teilnimmt.
Aber das wäre dann Zukunftsmusik! Derzeit hat BL noch ordentlich zu kämpfen - aber es gibt mMn Anzeichen dafür, dass das Ganze gut ausgehen kann!
Laut Q3 Bericht lag der Umsatz im Bereich "Digital" bei 9,5 Mio Euro, das meiste davon dürfte auf Daedalic entfallen. Das EBITDA lag bei recht guten 2,4 Mio Euro.
ABER: Das EBITDA ist mMn im Bereich "Digital" absolut nicht aussagekräftig, weil (im Gegensatz zum Bereich "Buch", wo die Autorenhonorare als "Wareneinsatz" schon ins EBITDA einfließen) die Entwicklungskosten für die Spiele (und das ist nun einmal bei einer Spieleschmiede wie Daedalic der entscheidende Kostenfakor) im Rahmen der ganz normalen Abschreibungen abgezogen werden, also erst im EBIT berücksichtigt werden.
Das Ebit des Bereichs "Digital" ist nun in den ersten 9 Monaten des laufenden Jahres mit 4 Mio Euro negativ. 3 Mio Euro davon stammen aus der Abschreibung von oolipo. Es wurden aber auch Abschreibungen auf die Buchwerte von Beam und bookrix, die ebenfalls zum Bereich "Digital" gehören vorgenommen. Die Buchwerte dieser beiden Beteiligungen lagen laut GB 2016/2017 bei insgesamt 0,85 Mio Euro. Wären die beiden Beteiligungen "voll" abgeschrieben worden, hätte Daedalic unterm Strich ein leicht negatives Ebit gehabt. Hätte man nicht nur die Buchwerte sondern auch irgendwelche anderen AKTIVA von beam und bookrix abgeschrieben (Titel- und Markenrechte z.B.) hätte Daedalic vielleicht auch leicht positiv im Ebit abgeschlossen.
Pi mal Daumen kann man also sagen, dass Daedalic ergebnistechnisch nicht viel geschadet hat aber eben auch nix Wesentliches zum Ergebnis beiträgt.
Dazu würde mMn auch ein (in meinen Augen ein etwas ärgerliches) Interview mit Herrn Stephan Harms, dem Geschäftsführer von Daedalic passen, dass dieser vor ein paar Wochen anlässlich der Übernahme des Spielentwicklers "Klonk" in München gegeben hat:
http://www.gameswirtschaft.de/wirtschaft/...-stephan-harms-interview/
Mich ärgern so Passagen über die übernommene Firma wie "Die wollen nicht zwingend Millionäre werden, die wollen in erster Linie gute Videospiele machen." und "Ich fragte: Was willst du? Und er sagte: Mein Team und ich wir wollen nur zwei Dinge. Wir wollen endlich wissen, dass wir jeden Monat die Miete zahlen können und endlich wieder zusammen ein geiles Videospiel machen. Mehr wollen wir gar nicht."
Ganz ehrlich fehlt mir da ein bisschen die betriebswirtschaftliche Sichtweise. Nur ein "geiles Videospiel" machen, von dem man dann die Miete bezahlen kann, hört sich für mich eben genau danach an, dass man im Prinzip zufrieden ist, wenn man "geile Spiele" macht und so ungefähr plus minus Null aus der ganzen Sache rauskommt (natürlich nachdem man die Miete gezahlt hat). Das kann aber nicht der Anspruch von Bastei Lübbe für seine Tochter sein.
Immerhin hat Daedalic dem Konzern Geld gekostet und wenn etwas Geld kostet, dann möchte man ja auch irgendwie eine Rendite erzielen. Davon ist aber (soweit ich das überblicke) bei Daedalic unterm Strich (!) bisher noch keine Rede. Es war zwar ganz "schön" trickreich bis zum laufenden Jahr auch die schon lange im Konzern befindlichen Hörbücher und Ebooks in den Bereich "Digital" zu packen, weil dann die Ergebnisse viel netter aussahen als sie eigentlich waren (für das letzte Jahr wird im Bereich "Digital" ein Ebit vor Sondereffekten von plus 0,6 Mio Euro ausgewiesen aber es ist mMn sehr wahrscheinlich, dass dieses dann eher aus dem Bereich Hörbücher und Ebooks als aus den Spielen stammt.
Wenn ich mir anschaue, dass zum 31.03.2017 insgesamt 9,1 Mio Euro "selbsterstellte Computerspiele" aktiviert worden sind, die über 5 Jahre linear abgeschrieben werden sollen, dann beträgt die Abschreibung (alleine aus den bis Ende des Vorjahres entstandenen und aktivierten Entwicklungskosten) rechnerisch pro Jahr 1,8 Mio Euro (hinzu kommt die Abschreibung für im laufenden Jahr entstandene aktivierte Entwicklungskosten). Ich würde also annehmen, dass alleine die Abschreibung auf Spiele bei etwa 2 Mio Euro pro Jahr liegen dürfte.
Wenn ich dann noch berücksichtige, dass Daedalic in 2016 ein Darlehen über 10 Mio Euro bei der Commerzbank aufgenommen hat, das ja auch Zinsen kostet,
http://www.gameswirtschaft.de/wirtschaft/...-euro-wette-von-daedalic/
dürfte unter Berücksichtigung einer Steuerquote von ca. 30% und bei einem angenommenen Zinssatz von mindestens 5% erst bei einem EBITDA von 3,0 Mio Euro ein leicht positives Ergebnis erzielt werden kann (3,0 Mio Euro abzüglich 2 Mio Euro Abschreibungen abzüglich 0,5 Mio Euro Zinsen abzüglich 30% vom Rest macht plus 0,35 Mio Euro). Und ob dieses bezogen auf das eingesetzte Kapital da wirklich eine nennenswerte Rendite darstellt wage ich mal zu bezweifeln.
Wie gesagt: Viel schlimmer schlägt derzeit Buchpartner ins Kontor - alleine die laufenden Verluste im Ebit summieren sich in den ersten neun Monaten auf 2 Mio Euro - dazu kommen noch die Abschreibungen von knapp 6 Mio Euro, wovon knapp 0,7 Mio Euro auf planmäßige Abschreibungen der aktivierten Kundenbeziehungen entfallen müssten (aktiviert waren zum Ende des vorigen Geschäftsjahres knapp 7 Mio Euro, die auf 10 Jahre abgeschrieben werden sollen).
Aber wenn ich ehrlich bin, wäre ich auch über einen Verkauf von Daedalic nicht allzu traurig - auch wenn diese das Ergebnis wohl kaum belastet.
Nur beim Computerspielehersteller bin ich der Meinung: Muss beibehalten werden.
Kleinvieh macht auch Mist.
Auch hier gilt : Kleine und feine Hamburger Schmiede. Dürfen durchaus auch eine eigene Meinung haben.
Anderes Level, anderes Niveau.
Stammpublikum vorhanden.
Sehe die Sache als Spielball, nicht als Standbein. Das sind und bleiben Bücher.
Aber ein Crossover innerhalb der Vermarktungskette ist durchaus plausibel. Nachvollziehbar schlichtweg.
Den Kids wird es erfreuen. Und BL entsteht dadurch ebenfalls Zugang zu neue Kunden.
Motto: Heute Spieler- Morgen Leser.
Ansonsten: Wie gesagt: Problem erkannt-Gefahr gebannt.
Und wer weiß: Vielleicht der Geier oder der Kuckuck, vielleicht läuft da schon das eine oder andere hinter den Kulissen.
Bei den jetzigen Akteuren schließe ich nichts aus.
In diesem Sinne
Einen entspannten Donnerstag allen Lesern
Ich glaube nicht, dass ein Jugendlicher sich auf einmal für die Bücher von Bastei Lübbe intetessiert, wenn er ein Spiel von Daedalic spielt und gut findet und dann erfährt, dass Daedalic zu Bastei Lübbe gehört.
Es mag ja sein, dass BL Inhaber von Inhalterechten ist, aus denen sich Spiele machen lassen. Aber dafür muss ich doch keinen Spieleentwickler kaufen. Das kann ich doch viel einfacher (und vor allem auch billiger und risikoloser) durch die Vergabe von Lizenzen regeln.
Wie gesagt ist für mich noch nicht ganz klar, ob Daedalic überhaupt positiv zum Ergebnis beiträgt - aber selbst wenn man davon ausgeht, dass am Ende kleine Gewinne bei Daedalic stehen (und wie gesagt, nach 9 Monaten sehr ich da nicht wirklich viel von), so muss man doch sehen, dass durch die Zugehörigkeit von Daedalic zu Bastei Lübbe Mittel gebunden werden/sind, die man sicher sehr viel renditeträchtiger im im übrigen auch deutlich besser bekannten Kerngeschäft investieren könnte.
Bei einem Verkauf von Daedalic (möglicherweise an einem Spielekonzern, in dem sich Daedalic auch als Unternehmen besser entwickeln könnte, weil dort auch im Konzern entsprechendes Know-how vorhanden wäre und gegebenenfalls auch höhere Finanzmittel zur Entwicklung des Geschäfts von Daedalic zur Verfügung gestellt werden können), könnte es unter Umständen tatsächlich zu einem weiteren Buchverlust kommen - ABER (und das wäre aus meiner Sicht wichtiger): Es würden auch freie Finanzmittel in die Kasse fließen, mit denen man das Kerngeschäft stärken könnte, was mMn angesichts der Expertise in Köln mehr Rendite versprechen würde als sich in "Nebenkriegsschauplätzen" zu verzetteln.
Einen angenehmen Tag noch!
Natürlich ist es in einem Buchverlag, mit den eher schwierig zu kalkulierenden Umsätzen einzelner Buchtitel, extrem wichtig, die zwangsläufig entstehenden Umsatzschwankungen zu glätten.
Bei Bastei Lübbe wurde das durch Expansion in andere Bereiche (Retail, Spiele etc.) versucht. Wie schon häufiger dargestellt, ist dieser Versuch bei oolipo und Buchpartner mit einiger Sicherheit schief gegangen und bei Daedalic bleibe ich, wie ebenfalls schon häufiger erwähnt, skeptisch, ob diese Investition nachhaltig eine nennenswerte Rendite für den Mutterkonzern abwirft.
Umsatzschwankungen kann man aber auch dadurch ausgleichen, dass man mehr Spitzenautoren "einkauft" (so schwer das wegen der häufig vorhandenen Bindung eines AUtors an "seinen" Verleger oder Lektor sicher auch ist) oder (noch besser aber auch nicht wirklich leichter) heranzieht oder eben indem man weitere (kleine) Verlage hinzu erwirbt. Grade in der Phase eines lediglich stagnierenden Gesamtmarkts dürften sich auf dem Feld einige Gelegenheiten ergeben, wenn man über entsprechende Mittel verfügt.
Dieses Geschäft beherrscht man bei BL auch (anders als Retail und Spiele). Der beste Beweis für diese These ist der (mMn) einzig wirklich erfolgreiche Einkauf nach dem Börsengang - LYX.
LYX bietet nun nicht wirklich Bücher an, die mich persönlich vom Stuhl hauen aber LYX ist in seiner Nische sehr erfolgreich (und im Gegensatz zu Daedalic dürfte LYX auch jetzt schon erhebliche Return on Invests bringen).
Wenn man sich einmal die aktuelle Paperback Bestsellerliste Belletristik des SPIEGEL anschaut, dann finden sich unter den ersten 10 Titeln gleich drei von LYX (auf den Plätzen 3,8 und 10).
LYX (der Verlag ist auch relativ stark im margenstarken Ebookgeschäft) ist daher mMn der Beweis dafür, dass die Strategie des neuen Vorstands (Konzentration auf das Buchgeschäft) durchaus richtig und erfolgversprechend ist und man auch durch die Übernahme weiterer (kleiner) Verlage Umsatzschwankungen im Stammgeschäft durch neue Umsätze angleichen kann!
Daher bleibe ich dabei, dass es für einen Verlag, dessen "Inhouse-Expertise" eindeutig und ausschließlich im Bereich "Buch" und "Romane" liegt, sinnvoll wäre, Daedalic zu veräußern und mit dem Geld etwas sinnvolleres zu machen. Mal schauen, ob sich da noch etwas tut.
Einen schönen Abend allerseits
MK gerade mal 45 Mio. bei 140 Mio. prognostizierte Umsatz und auch Gewinn steht im Verhältnis zur MK gut da. 5 Mio. Stellt euch vor, wir hätten 9 Mio. Umsatz. Dann steht der Börsenwert im Verhältnis zum Gewinn mit Faktor 5.
...also viel tiefer sollte es nicht gehen. Denke bei 3 Euro war das der Boden. Heute sogar Tradegate schön hoch! Mal sehen was die neue Woche bringt. Evt. wird im März schon das Gap bei 4 Euro geschlossen?
wie sich der Aktienkurs entwickelt, mag ich nicht im voraus sagen.
Gewiss ist dagegen, die Zeiten des Novembers im leicht unterkühlten Nebenzelt zu sitzen, gehören nun mehr der Vergangenheit an.
Auch ein Koryphäe , der plausibel erklären kann , wie Utopien, auf Kosten der Aktionäre , sich entwickeln könnten, bleibt mir erspart
Viel hilft viel, haben wir alle nun gelernt , hilft nicht immer viel.
Ein guter Anfang-- Oder?
Anstatt Gelder im Kasino des Zufalls und Glückauf verschwinden zu lassen, wird nun selbstkritisch, realitätsnah , zeitnah entschieden, ob sinnvoll oder lassen.
Mir bleiben myriade von Phrasen vom Vorgänger erspart.
Hatten bis Dato nur Geldverlust und Nerven gekostet.
Die - Neue - BL - geht mit der Zeit!!
Und vergeht nicht mit der Zeit.
Nur eine Zeitfrage.
Der Aktienkurs wohl auch.
Ich nehme mir die Zeit.
In diesem Sinne
Habt ein ruhiges WE
An der Börse wird bekannterweise die Zukunft gehandelt.
Und da steht die BL Aktie sehr gut da.
Wurde u.a. auch von HutaMG sehr gut dargestellt.
Wir werden-- Geduld vorausgesetzt-- in den nächsten 2 Jahre andere Kurse als heute sehen.
Wurde - wie gesagt- hier im Forum ausreichend behandelt.
In diesem Sinne