Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 7881 von 7883 Neuester Beitrag: 02.03.25 21:44 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 198.052 |
Neuester Beitrag: | 02.03.25 21:44 | von: Frieda Friedl. | Leser gesamt: | 37.738.006 |
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In vielen europäischen Medien wird die Sorge laut, was dieser Eklat im Oval Office für Europa bedeuten könnte. "Das westliche Bündnis scheint auf der Kippe zu stehen", schreibt die britische Zeitung The Telegraph. Es sei eine erschreckende Szene gewesen, die jeden in Großbritannien und Europa beunruhigt haben dürfte, der um die Sicherheit des Kontinents besorgt ist.
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FF: Mir bereitet Europas neuer Rüstungswahn wesentlich größere Sorgen (geopolitisch wie finanziell) als die unterstellte Aggressivität Russlands. "Sicherheit" bzw. "mangelnde Sicherheit" sind die Buzz-Wörter, die ständig von interessierten Kreisen in die Diskussion geworfen werfen, um die Mega-Aufrüstung, an der sich die Rüstungsindustrie dumm und dämlich verdient, während der Staat (Infrastruktur) immer mehr verkommt, vor dem Wahlvolk zu rechtfertigen.
Faktisch will die Mehrheit der Menschen in Deutschland - und auch in Europa - KEINEN großen Krieg, egal wer ihn vom Zaun bricht. Krieg ist niemals im Interesse der Normalbevölkerung, die - wie in der Ukraine - nur das "Schlachtvieh" liefert, während die Drahtzieher zynisch abkassieren.
Die Historie lehrt uns, dass massiv vorhandene Rüstungsgüter die Bereitschaft, einen Krieg vom Zaun zu brechen, deutlich erhöht. Wir werden - sogar von SPD-Politikern - ja schon wieder auf die Notwendigkeit von Bunkern für Zivilisten hingewiesen.
Mein Appell: Lasst euch da nicht reinziehen! Wehret den Anfängen!
Gute Infrastruktur ist sowohl im Frieden als auch im Kriegsfall nötig, ohne gute Brücken, Autobahnen und Eisenbahn kann kein Krieg gewonnen bzw. vermieden werden!
Deswegen muss die Schuldenbremse sofort reformiert werden und die Rüstungsindustrie europaweit auf einheitliche Standards festgelegt werden. Es braucht nicht 10 verschiedene Kampfpanzerhersteller...
Ich gehe sogar von einer Wende zum Besserem aus.
Da nicht einmal die deutschen Bundeskanzler "Schaden vom deutschen Volke" abzuwenden gewillt sind - der z. B. droht, wenn Deutschland Waffen wie die Taurus-Raketen an die Ukraine liefert -, sollten wir dem neuen amerikanischen Präsidenten dankbar sein, dass zumindest er auf weltumspannenden Umwegen eine Friedenslösung in der Ukraine in die Wege leitet.
Dazu musste als erstes der unbelehrbare Kriegsnarr Selenky weg. Mission accomplished.
Sollen die Europäer das doch selbst ausfechten. Die USA sind "raus", wurde in der PK explizit so gesagt.
Wichtig war die Reaktion auf die Frage eines Journalisten, wie sich die Lage nun für das Baltikum und Polen auswirken würde. Trump reagierte mit angespannt/ablehnendem Gesichtsausdruck . Die Antwort war dann Standard: Ja, tüchtige Verbündete, die viel für ihre Verteidigung getan hätten, aber die NATO (ex USA) viel zu wenig, und da müsse aufgeschlossen werden.
Übersetzt : Ob tüchtig oder nicht, die europ. NATO-Staaten müssen ihre Vorneverteidigung schon selbst in die Hand nehmen.
Den Russen werden wir dann locker 300 Milliarden abzapfen...
Kann du hier noch mal nachlesen:
https://www.ariva.de/forum/...ngsfrage-472111?page=7876#jumppos196902
Der Wirtschaftskrieg mit eingefrorenen Vermögenswerten funktioniert schon deshalb nicht, weil europ. Staaten in Russland mehr verloren haben als sie haben einfrieren können, und weil die Normalisierung zwischen den USA und Russland den Wirtschaftskrieg obsolet machen wird.
Was geschah? Absolut nichts. Nach ein paar Monaten wurden "Defensivwaffen" , z.B. Panzer, "die in die Luft schießen", geliefert. (Denn ein Panzer, der nur in die Luft schießt, kann nicht so gefährlich sein).
Man wollte auch 155mm Muniton (NATO Standardkaliber) in die Ukraine liefern. Bestand der Bundeswehr: 20.000 Stück. Das wird in der Ukraine an einem Tag verschossen.
Die Ukraine hat einen ständigen Bedarf an Artilleriegeschützen, denn das Altgerät noch von der Sowjetunion übernommen (152 mm) gerät an das Ende der Lebensdauer, die Rohre sind ausgeschossen, neue Fertigung gibt es nicht.
Wo kommt Ersatz her? Aus den USA. Die USA haben riesige Bestände an Altgerät, also alt, aber die Rohre im wörtlich besten Schuss, 155mm Kaliber. Munition dafür haben sie auch. Rheinmetall hat inzwischen die Massenfertigung von Granaten hochgefahren, aber 155mm einfache Kanonen werden nicht gefertigt. Ist Low-Tech, daran verdient man nicht gut.
Kurz und schlecht: Die EU kann dabei helfen, dass die Ukraine länger durchhält. Vielleicht 9 Monate, oder ein Jahr, aber keine 2 Jahre. Das ist peinlich, das sollte die EU sich nicht geben.
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"Kurz und schlecht: Die EU kann dabei helfen, dass die Ukraine länger durchhält. Vielleicht 9 Monate, oder ein Jahr, aber keine 2 Jahre. Das ist peinlich, das sollte die EU sich nicht geben."
Stimme dir zu. Besser jetzt bzw. schnell raus - und damit die Illusion aufrecht erhalten: Man hätte ja gekonnt, wenn man gewollt hätte.
Weiter aufrüsten zu wollen für den großen Krieg - mit Planwirtschafts-Methoden wie beim Bau des Flughafens BER oder des Stuttgarter Hauptbahnhofs - und dann aber nicht liefern zu können wäre für die EU das Peinlichste überhaupt.
Es geht dabei nicht nur um deutsche Ineffizienz. Auf EU-Ebene ist die Beamtenhanselei durchaus noch steigerbar.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich an die Zeit Ursula von der Leyens als Verteidigungsministerin erinnnern. Parteiübergreifend stellte man am Ende ihrer Amtszeit fest: Uschi hat die Bundeswehr als desolaten, kampfunfähigen und finanziell ausgebluteten Sau- und Scherbenhaufen hinterlassen. Auf EU-Ebene dürfte es wegen vertrackterer Zuständigkeiten sogar NOCH übler enden.
Supranationaler Beamtenwahn trifft auf kollektive Überschuldung.
Das geht, aber das verlangt Politiker. Keine Ersatzdarsteller wie den netten Opa an der CDU-Spitze oder Olaf den Scholzigen.
Indem die europ. NATO-Staaten Truppen in die Ukraine verlegen. 80.000 Mann müssen zusammen kommen. Wenn die NATO das nicht leisten dann, dann kann sie auch nichts verteidigen. Was sollen die machen? Im wesentlichen Sicherheitsaufgaben, z.B. an der Grenze zu Belarus. Dazu gehört auch Flugabwehr. Kämpfen müssten sie nicht.
Der Friedensfürst im Kreml würde vor Wut schäumen. Sein politischer Plan, die Ukraine zu isolieren, wäre geplatzt. Er würde Vergeltung androhen.
Er kann, solange er in der Ukraine gebunden ist, keine zweite Front aufmachen. Die Frontlinie in der Ukraine ist riesig und bindet ca. 800.000 Mann. Am ehesten könnte er noch einen begrenzten Angriff im Baltikum starten, z.B. auf Estland. Die NATO hat dort mit Bodentruppen nichts entgegenzusetzen.
Aber Artikel 5 ermöglicht dann Luftschläge. Weniger in Estland, das bringt nicht viel. Doch umso mehr in der Ukraine. Dann werden die russ. Nachschublinien angegriffen Langsam, geradezu gemütlich, man will ja Putin nicht noch mehr reizen. Doch die Front gerät so unter Druck. Mit der Kertsch-Brücke wäre es auch vorbei. So langsam geht Russland dort unter und damit muss Putin entweder verhandeln oder (schmollend) den Rückzug befehlen.
Es ist viel effizienter für die NATO, Putin jetzt zu konfrontieren als in z.B. 2 Jahren von Putin konfrontiert zu werden.
Wie würde Trump reagieren? Trump würde sich als Sieger feiern lassen. Schließlich war er es, der den Europäern Beine gemacht hat , ihnen genügend in den A**** getreten hat, um den Krieg endlich selbst in die Hand zu nehmen. Etwas, das sein Vorgänger , dieser Biden, nie zustande gebracht hat.
Doch werden wir das sehen?
Der Griff nach Gaza, Grönland, Kanada, Panama, ökonomische und militärische Erpressung ehemaliger Verbündeter, die Wertepartnerschaft mit Russland unter Preisgabe jener mit Europa ist zwar irre und suizidal, aber in der Sache Imperialismus reinsten Wassers. Amerikanische Eroberungskriege ganz ohne Menschenrechtsdeckel werden um so wahrscheinlicher, je länger sich das Regime halten kann. Das sind keine Isolationisten.
Europäer, die sich von den Amis im Stich gegen Russland gelassen wähnen, sind vollkommen aus der Zeit gefallen. Die letzten Demokratien in und ausserhalb Europas werden von einem neoimperialistischen Block in die Zange genommen, die Selbstverteidigung muss sich gegen alle seine Subjekte richten. Die USA sind dabei mit Abstand das potentiell gefährlichste und sie haben überall noch ihre Stiefel drin.
'Wehret den Anfängen' ist ein Appell der die Ahnung enthält, dass der gewaltsame Griff nach der Freiheit oder bereits die glaubhafte Drohung damit einer entschiedenen Gegengewalt oder der glaubhaften Gegendrohung bedarf. Speziell für den Antifaschismus, dem dieser Appell historisch zuzuordnen ist, ist der Schrei nach Waffen obligatorisch wenn barbarische Räuberheere am Horizont auftauchen. Die Transatlantiker von AFD/BSW wollen uns nun die vorauseilende Kapitulation als gesunde Friedensliebe verkaufen, doch sie handeln iA einer destruktiven äusseren Macht. Das sieht jeder, auch die 'Normalbevölkerung'.
Übrigens genau so, wie sich Hunderttausende ukrainische Soldaten für Nichts aufgeopfert haben. Sie sind nun tot oder Kriegskrüppel.
Selbst für ihren einst mit Standing Ovations im US-Kongress gefeierten Ober-Heroen, den Tarnfleck-"Robin Hood" des Wertewestens im Osten, gibt es neuerdings nur noch präsidiale Ohrfeigen.
Ich hatte hier schon vor über einem Jahr geschrieben, dass die Amis nützliche Idioten nur bis zu dem Punkt unterstützen, wie sie ihnen eben (nomen est omen) etwas nützen. Konvergiert ihr Grenznutzen gegen Null, werden sie fallen gelassen wie heiße Kartoffeln.
So etwas gibt es in USA nicht erst seit Trump. Die Liste der fallen gelassenen (bzw. als zerbombte failed states ihrem Schicksal überlassenen) Länder reicht von A wie Afghanistan bis V wie Vietnam. Die künstliche Aufregung der europäischen Zivilisation über Trumps neuerlichen sittlich-moralischen Verfall bzw. seinen "Rechtsrutsch" kollidiert mit Jahrzehnten desinteressierten Wegsehens, vor allem beim Wüten der Amis (Mord an Allende) in ihrem Hinterhof Südamerika.
Profitiert hat vom Ukrainekrieg bislang nur Putin. Zum einen wegen der Territorialgewinne, zum anderen, weil er seinen Plan zur Entnazifizierung der Ukraine zumindest teilweise umsetzen konnte.
Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und sagen: Die Feinde Europas sitzen nun nicht mehr nur im Westen (USA) und im Osten (Russland, China), sondern sogar im Globalen Süden (Afrika, Indien, Brasilien).
Wenn man es also hypergenau nimmt, dann ist Europa der eigentlich (geopolitisch) isolierte Kontinent der aktuellen Zeitgeschichte.
Was die Frage aufwirft: Wenn dir (oder Europa) auf der Autobahn hunderte Geisterfahrer entgegenkommen, bist du dann nicht womöglich selber ein bzw. der Geisterfahrer?
Schrei nach Waffen - womit? Der Griff zum Küchenmesser in der Schublade? Achtung, damit nicht nach draußen gehen, ist verboten.
Höcke (AfD) als Transatlantiker?
Wagenknecht (BSW) als Transatlantikerin?
Wäre mir völlig neu. Die Ost-AfD hat sich immer noch nicht damit abgefunden, dass "der Ami" auf (west)deutschem Boden Stützpunkte unterhält.
Die letzten 3 Jahre wurden, obwohl die Rhetorik (Sprechblasen) eine andere war, komplett verschlafen. Ein Aufbau der Rüstungsindustrie fand nicht statt. Die Bodentruppen der Bundeswehr sind ca. 80.000 Mann. Gebraucht würde nun eher das 3fache, besser das 4fache. Wie es im Kalten Krieg war. Aber das ist ohne Wehrpflicht nicht zu machen. Die Ausrüstung muss dazu auch passen. Ein Projekt für 10 Jahre. Vom Geld abgesehen, aber der Staatshaushalt ist so aufgeblasen, dass 50 Mia. pro Jahr leicht abgezweigt werden können. Und dann könnte man noch "Sondervermögen" dazu nehmen. Aber das Geld wird man nicht vernünftig ausgeben können, weil die Strukturen fehlen.
Dann mach' mal Vorschläge, Fill. Du hast keine.
Und Textbausteine von Baerbock (GRÜNE) und Merz (CDU) usw. sind genauso wirkungsvoll wie die Durchhalteparolen im "Endkampf" von 1945.
Europa hat noch genau einen Schuss frei. Das habe ich oben geschrieben: Abstellung von Truppen für die Ukraine. Alles andere, wie "Militärhilfe", welche die der USA sowieso nicht ersetzen kann, endet in einer verlängerten Katastrophe für die Ukraine.
Es muss sich also erstmal setzen, dass der Stifter wie Garant der westlichen Demokratien den Verstand verloren hat, heute ihr Feind sein will und dafür mit einem hochaggressiven ökonomischen Zwerg paktiert, den er jahrzehntelang klein zu halten suchte. Wenn das in der Entscheidungsebene glasklar auf dem Tisch liegt, kann man auch an die finanziellen und mitlitärischen Strukturen gehen.
Die Hintergründe stehen in #19720, ab dem vierten Absatz.
Europa hat sich, was USA betrifft, jahrzehntelang selbst in die Tasche gelogen. (Besonders peinlich waren und sind Baerbocks Lohbhudeleien des "westlichen Wertesystems", vor allem beim Seitenblick auf Gaza.)
Unter Trump kommt ungeniert zum Vorschein, was in Cowboy-Amerika schon immer - seit Ausrottung der Indianer - larviert vorhanden war. Lies dazu einfach nur mal J. D. Vance' Memoiren "Hillbilly Elegy". Die beginnen in den 1980ern, als Trump noch seelenruhig in seinem Tower saß. In den "Hollers" von Kentucky, wo Vance geboren wurde, ist der Wilde Westen noch quicklebendig. Vance Großmutter hatte bereits als 12-jährige auf Viehdiebe geschossen.
Die Amis hatten nie eine große Ethik. "Demokratisieren" war und ist für sie das Buzz-Word für neokoloniale, globalkapitalistische Machtausweitung. Dabei paktierten mit dem, der ihnen jeweils gerade am meisten nützt. Zeitweise kann das sogar der Teufel sein. Die generelle Marschrichtung aber bleibt immer dieselbe.