Antizykliker-Thread - v2.0
Ich lese, was Du schreibst und muss nicken – ja genau; doch je mehr ich mich mit Deinen Überlegungen beschäftige, desto mehr kommen mir Zweifel.
Letztlich sagst Du, dass Du einen Index nur kaufst, wenn er langfristig, charttechnisch „niedrig“ steht und verkaufst, wenn er hoch ist. Das funktioniert aber nur, wenn es so weiter geht, wie bis jetzt, dass der DAX bei etwa 8.000 bremst und dann eine Konsolidierung oder ein Bärenmarkt einsetzt – was aber, wenn wir uns der 8.000 annähern und dann stramm auf die 12.000 durchmarschieren?
Ich denke, dass da ein leichtfüßigeres Vorgehen – also eine mittelfristige Herangehensweise sinnvoller ist, sinnvoller sein kann.
Den BuFu sehe ich auch als sehr interessanten Indikator.
BuFu short, Renten komplett short halte ich für das Gebot der Stunde - mittelfristig, aber glaubst Du nicht, dass wir im BuFu schon die Spitze gesehen haben?
Der große Deckel ist immerhin weggeflogen.
Ich glaube, dass es schon wieder schön warm wird, bis wir den Turn, zur Bondpocalypse sehen... Den Weg des größten Schmerzes...
http://blogs.wsj.com/marketbeat/2012/01/19/...e-not-now/?mod=yahoo_hs
"The 10-year note yield was recently at 1.98%, up from 1.86% on Tuesday."
Ich weiß, was Du jetzt denkst und schreiben wirst, einfach die neuen Peaks zum shorten nutzen - kein zu enger Schein - die Position leben lassen... Oder?
Ja Armitage, sehr guter Einwand (Du bist übrigens der Einzige, dem dies aufgefallen ist).
Mit soetwas muss man in der Tat - seriöserweise - rechnen.
Witz bei der Sache: Einen Dax von 12.000 und 1.000 Punkten stelle ich durchaus in Rechnung.
Logischer Nachteil bei dieser (= meiner) Vorgehensweise: Man ist nie vollinvestiert, sondern - zumindest in der Vergangenheit - nur mit einem Bruchteil seines Vermögens involviert. Entweder drehen die Kurse vorzeitig nach oben oder nach unten ab.
Sprich: Man wird mit meiner Methode (definitiv) nicht reich, kann aber bei konsequenter Befolgung eine zweistellige Rendite (in Kombination z.B. mit Tagesgesgeld etc.) erreichen, ohne existentielle Nachteile befürchten zu müssen.
Und gerade in Letzterem sehe ich enorme Vorteile.
Der Privatmann hat jedoch den immensen Vorteil, seine Handlungen niemandem logisch und mit Daten rechtfertigen zu müssen. Er kann und darf vollkommen seinem Bauch und anderen weichen Faktoren vertrauen. Damit liegt er oftmals richtiger als alle die Profis, die dem schnellen Profitstreben bzw. der Verlustvermeidung im Kundeninteresse unterworfen sind.
Dies impliziert, dass der Privatmann Gewinne nur langfristig generieren kann und (fast) ohne automatische Systeme, da er in solchen Bereichen mit besser ausgestatteten Profis konkurriert, denen er zwangsläufig unterlegen ist. Ein Daytrader, der gegen HF-Systeme tradiert sitzt schon auf der Verliererseite des Tisches, ehe er richtig angefangen hat. Ein Privater jedoch, der auf Erfahrung und langjähriges Wissen vertraut und dabei kurzfristige Verluste aussitzen kann, hat eine sehr gute Chance.
No Panic deutete es in seinen beiden Postings an, dass Privatanleger ein Wissensdefizit hätten. Auch das ist eingängig, wen man es hört – aber wenn ich mich so im Börsenwesen umschaue, was es da für Vollpfosten gibt, die dann eingeladen werden, um in einer Talkshow ihr Bärtchen in die Kamera zu halten.
Oder die tollen Fonds, die mit manchmal bemerkenswerter Performance aufwarten – aber legt man einen passiven ETF daneben, bleibt von der Großartigkeit kaum was übrig.
Schaut man näher in solch einen Fonds – z.B. in den DWS Vermögenbildungsdings – da sind die beiden größten Positionen Allianz und Pfizer – Drückerkolonne und Viagra…
Oder weiter oben, was die Börsenobervögel so empfehlen…
Wa das was dabei, was einen überrascht hat – beim Jensi‘s Asien-Dividendending hat es bei mir gezuckt, dass das eine Idee sein könnte…
Und die mathematischen Modelle?
Das konnte einen noch faszinieren, als es neu war…
Was bleibt übrig, vor dem man Respekt haben muss?
- Die großen Jungs, die viel, viel, sehr viel Geld bewegen können…
- Die Hochgeschwindigkeitszocker.
- Und last:
Die pure Recherchepower – ein Fondsmanager, der sich Minenwerte ankuckt, der unter Tage fährt, selber Ahnung vom Fach hat, die Manager kennt. Lustig, dass jeder sich anmaßt Ahnung von Goldminen hat und die windigsten Buden kauft – ein anderes Thema…
Ein leichtfüßigeres Vorgehen, sprich eine mittelfristige Herangehensweise kann mit Sicherheit im Einzelfall sinnvoller sein.
Aber wenn ich keine Ahnung habe, ob ein Investment im "Mittelmaß" sinnvoll ist, dann halte ich - persönlich - mich doch lieber raus, um sicherzustellen, dass mein CRV außerhalb des Mittelmaßes mit Sicherheit besser ist, als mittendrin.
Mit anderen Worten: Was aktuell (bei 6.400 Dax Punkten) abläuft, vermag ich beim besten Willen nicht zu beurteilen. Aber ich vermag zu sagen, dass ab 7.000 Punkten aufwärts ich für meine Shorts ein wesentlich besseres CRV erhalte, auch auf die Gefahr hin, diesbezüglich nicht mehr zum Zuge zu kommen.
Man muss sich m.E. nämlich an der Börse von dem Gedanken verabschieden, "etwas" verpassen zu können. Genau dies ist m.E. der Kardinalsfehler.
Ich - als kleiner Privatanleger habe Geduld und - kann abwarten, die Institutionellen Anleger aber nicht. Warum soll ich bei 6.400 Punkten in irgend eine Richtung einsteigen?
Kann doch alles passieren auf diesem Niveau?
Aber ist eben eine Geschmacksfrage.
Ich verstehe, was Du meinst.
Bin aber nicht bereit, mich auf diesem Niveau in 'Kursscharmützel" verstricken zu lassen.
Sprich: Mindestens 2.000 Dax-Punkte nach oben oder unten muss mein Investment "historisch" tragen können, ansonsten halte ich mich raus.
Für alles andere ist mir mein hart verdientes Geld zu schade. Aber wie gesagt, ist eben eine Geschmacks- (= -Risiko-) Frage.
Ich grüble, was die neue Sau ist, die dieses Jahr durchs Dorf getrieben wird?
Und je mehr ich grüble, desto interessanter finde ich das...
An der Börse geht es genau darum. Die Kontrolle des Unkontrollierbaren.
Es ist zwar richtig, dass Kursfindungen zum größten Teil zufällig sind, aber so lange Menschen den Handel bestimmen (dazu zähle ich auch von Menschen programmierte Computer bzw. Handelsprogramme), bleibt ein Rest der Kursfindungen, die eben NICHT zufällig sind, sondern Verhaltensmustern entsprechen.
Worum es dann nur noch geht ist die Kontrolle des Risikos (denn den Kurs beeiflusst Du nicht) und die deiner schädlichen Instinkte.
Unsere Ansätze sind aber unterschiedlich. Wenn ich meine schädlichen Instinkte kontrollieren könnte wäre ich überhaupt nicht an der Börse, sondern Bausparer oder RMler. Nach 20 Jahren hab ich es aufgegeben, mich selbst zu läutern. Und ich sag dir was: Es funktioniert trotzdem.
Das nenne ich mal einen defensiven Schein...
Mal im ernst - warum kein KO bei 160?
Wie hoch gehen wir noch - was denkst Du?
Gibt es keinen Short-ETF auf BuFu?
Ich habe schon überall gesucht.
Sowas wie den TBT?
Denn ein Verlust wird mit den Wertevorstellungen, die uns gelehrt wurden, als Niederlage interpretiert. Ein finnzieler Verlust als Horror.
Das führt dazu, dass wir einen Verlust persönlich nehmen und ihn "wettmachen" wollen, kome was will. Wir gehen Risiken ein, die wir mit klarem Kopf nicht begehen würden. Wir handeln angegriffen nicht mehr rational. Wir handeln insgesamt nur sehr selten rational und wissen gar nicht wie sehr wir von den Trieben (Ängste etc.) geleitet werden.
Geh einmal hungrig einkaufen und schau später was alles im Einkaufswagen gelandet ist
Das ist das Steinzeithöhlenmensch-Gehirn
Verlust - Angriff - ganz derb draufschlagen...
"den Verlust, den hol ich mir zurück..."
Letztlich gibt es zwei Möglichkeiten damit klar zu kommen:
- Disziplin
- Verständnis dieser (Coping-) Prozesse
Schau dir mal die Leute an, die bei Dax 6000/5500 im Sommer per SL raus sind (im Crash war ja nicht wirklich Zeit dazu). Die stehen nun da wie die Deppen und beten für einen Rücksetzer. Schlafen aber zugegebenermaßen gut, wenn auch nicht mehr optimal in den letzten Tagen.
Jeder muss versuchen seinen Stil zu finden.
Der eine hat 300 Bücher über die Börse gelesen und schaut sich täglich 20 Blogs an - und der andere pfeift drauf und grübelt die ganze Zeit - so what...
Insofern ist Kursfindung eben nicht "ganz zufällig", denn wer mehr Information hat, der "findet" ihm "gefällige" Kurse. ;-))
Wenn trotz dieser (Verlustelimitierung-)Maßnahme die Verluste in Summe größer sind als die Gewinne, dann gibt es ein Problem mit dem System, denn es hat dann keinen stat. Vorteil. Das ist meine Meinung zum Thema, fahre gut damit.
Wie ein Pokerspieler der seine Gewinnwahrscheinlichkeit mit Blatt xy kennt, kenne ich die Situationen und die folgenden Bewegungen ebenfalls aus der Historie und weiß wann ich mehr riskieren kann und wann die Bremse zu treten ist.
Ein Pokerspieler wird sogar auch mal "all in" gehen. Wenn du als Trader "all in" gehst, beeindruckst du damit aber niemanden. Das ist der Unterschied. Du kannst mit deinen Einsätzen nicht den Markt in die Enge zwingen, daher sollte man das an der Börse auch nicht tun. Wie gesagt alles was es zu tun gibt für dich als Zocker/Trader/Spekulant ist
1. Zu wissen was du riskieren wilst mit deiner Idee
2. Zu wissen, was du tun musst um keinen Fehler zu machen während des Trades, weil du mit einer Position nicht mehr du bist, s.o.
@Armi: Bin short, habe schon halbieren müssen. Man muss schauen wie die Zahlen von GOOG, INTC und IBM morgen verarbeitet werden, die vorhin verkündet wurden