Antizykliker-Thread - v2.0
Wenn ich schon für mich alleine tippe, das oder der Nächste:
Draghi
Ich finde, Draghi macht das ganz geschickt - eine eher feste IS- und eine dynamische LM-Kurve. Monetarist im Sinne der Unmöglichkeit - immer gut, wenn kein Keynes gefahren wird.
Nicht falsch verstehen - ich halte Fiskalpolitik als direkte Stimulus für Mist - nicht aber, um das Sentiment, die Stimmung anzukurbeln - durch sichtbare Maßnahmen.
"Draghi liest Politik die Leviten" schreibt die FTD.
EZB-Präsident Mario Draghi hat Forderungen nach mehr Einsatz im Kampf gegen die Schuldenkrise an die Politik zurückgespielt. Die Europäische Zentralbank habe mit der großzügigen Geldversorgung der Banken die Lage auf den Märkten entspannt, sagte der Italiener [...]. Es sei nun an den Regierungen, "die Finanzstabilität zu verbessern, indem sie ihre übermäßigen Defizite abbauen".
Die EZB hatte den Geschäftsbanken der Euro-Zone im Dezember erstmals Kredite mit einer Laufzeit von drei Jahren zur Verfügung gestelllt. Es gebe immer mehr Anzeichen, dass der Dreijahrestender "effektiv" war, sagte Draghi. Als Beispiel nannte er den Rückgang der Refinanzierungskosten Spaniens und Italiens, die bei der Aufnahme frischer Milliardenkredite am Donnerstag deutlich weniger Zinsen zahlten als noch im Dezember. Auch die erfolgreichen Anleiheemissionen einzelner Banken zu Jahresbeginn deuteten auf eine Entspannung hin.
Trotz lobender Worte für einzelne Länder wie Spanien machte Draghi keinen Hehl daraus, dass er das Krisenmanagement der Politik bislang für weit weniger erfolgreich hält. Auf die Frage einer Journalistin, wie er sich fühle, wenn die EZB als einzig funktionierende Institution der Euro-Zone bezeichnet werde, sagte der 63-Jährige trocken: "Wir freuen uns immer zu hören, dass die EZB die einzig funktionierende Institution der Euro-Zone ist."
Und auch nützlich.
Ich spiele schon länger mit dem EUR/SGD herum.
Warum dachte ich, vergleich ich zwei große angeschlagene Währungen wie USD und EUR?
Warum nicht Europa mit der Schweiz vergleichen - also die Schweiz ohne Europaeinfluss und dann landet man in Singapore...
Und dann wollte ich sehen, wie EUR/SGD sich zum Dollar verhält und da fallen zwei Sachen auf:
- Die Richtungder Bewegung läuft im Gleichklang
- 2006 wurde ausdem EUR/SGD ein EUR/SGD-Double Short;
hört sich komisch an, ist aber so - wobei das eigentlich auch ganz logisch ist...
Wunderts? Nur die Leute im QV, die sich, short positioniert, schon für Monatag die Hände reiben.
Ich werde immer ganz vorsichtig wenn der Markt nicht so reagiert, wie er logisch sollte. Meist sind das antizyklisch die besten Einstiegspunkte. Steffens hat es auf dem Punkt gebracht: Der Markt dreht immer dann nach oben, wenn alle noch im Krisenmodus sind. Die Bewegung erscheint dann unlogisch, ist aber - 1/2 bis 1 Jahr später betrachtet- doch vollkommen logisch.
Das Tief im Dax was ich meine war übrigens Anfang Dezember. Maßgeblich ist der US-Markt, der sein Tief bereits im Herbst gesehen hat und sich seitdem im Aufwärtstrend befindet.
Alle Währungen der Welt sind irgendwie über den Dollar miteinander verkoppelt, weil Währungskurse ein Nullsummenspiel sind. Diese Kopplung verändert sich nur a la long sehr langsam aufgrund von Wirtschaftsdaten. Nach Divergenzen zu suchen ist daher absolut sinnlos. Deinem Chart ist höchstens zu entnehmen, dass Singapore schwächer gegenüber Europa wird. Ein Hinweis, dass sich das Wachstum dort dem Ende zuneigt und ein Europäisches JAhrzehnt kommt? Wohl kaum. Also: Was solls?
Eine Ohrfeige von den Großanlegern: ...nicht nachvollziehbar... .. zu spät..., usw.
Alles wie gehabt, denn ihren Job machen die Agenturen schon lange nicht mehr gut - wenn sie es denn jemals taten. Neu ist aber, dass das die Kritik von höchster Stelle so unverblümt angesprochen wird. Im HB steht, die Macht der Agenturen hätte ihren Höhepunkt überschritten. Dem ist wohl so.
Interssant finde ich zudem, dass die Allianz vorsichtig optimistisch ist, was die Eurokrise und die Konjunkturlage betrifft. Sie planen vermutlich das Hochfahren der Aktienquote in Q1...
Für mich war das schon interessant - wenn Währungen im Gleichschritt laufen und dann halt nicht mehr.
Wenn S&P Bundespräsident wäre, müssten sie nun zurücktreten.
Ich komme beizeiten drauf zurück.
Ich bin selber unsicher - diese sichere Ahnung von vielen, was genau kommt ("Gold springt auf 3.000...") habe ich nicht - zum Glück oder leider.
Doch wenn ich anschaue, was alles auf uns reinprasselt, glaube ich, dass die Weltwirtschaft bremsen wird:
- Europa fiskal kontraktiv
- Europa monetär expansiv - aber neutralisiert durch geringe Umlaufgeschwindigkeit
- Deutschland mindestens auf "Nullwachstum"
- EM (incl. China) lassen nach (die Devisenreserven wachsen nicht mehr)
- die "Schüsse" von US auf Europa
- und USA selber leicht "positiv"
Chartechnisch gefällt mir die Situation auch nicht so; ich gebe zu, ich habe eine eigenwillige Art, Charts zu interpretieren - meist Kerzencharts, weil ich mir die Leute, die "hinter" den Kursen stecken, versuche vorzustellen - was die denn antreibt, was sie denn denken - Denken über die Welt und Denken über die technische Situation.
Meine Anmerkungen:
- die Kraft des Upmoves wird schwächer
- in jenem "Diffuser Widerstandsbereich" wird es zu Störungen kommen
- wenn die Kräfte schwinden ist die Anziehung der 200er besonders stark.
Keine Ahnung, wie schnell der Move nach unten kommt und wie weit er reicht.
Passend zu dieser Bewegung werden tolle Gründe geliefert werden, warum es denn runter geht und warum alles den Bach runter gehen muss. Wenn dann die Stimmung ganz mies ist - dann ist Zeit für "long".
Der Wechsel wird dann sehr schnell kommen - Fisher schreibt, dass man den Tiefpunkt nie genau erwischt - weder Zaphod, noch ich - ich denke, dass Zaphod kurz vor und ich kurz nach dem Tiefpunkt einsteigen werden - und haben dann wieder unsere derzeitige unterschiedliche Meinung beigelegt.
Die Königsfrage ist, wann es soweit ist einzusteigen.
Vor einem Jahr hätte ich gesagt "jetzt". Aber ich habe mich schon häufiger in der Zeit vertan und zu früh auf eine Richtung gesetzt und bei 2 mal 2 ist 5, ist die mentale Brücke eingestürzt - also bevor die minus 1 kam.
Ich helfe mir, indem ich mir einen passenden Indikator ansehe - den Bund-Future - deshalb habe ich auch mit Freude den Musi-Zock mitgemacht. Wenn der BuFu nicht sinken will, soll er halt steigen.
Und ich wurde auf die Spur gebracht auch mal übern Teich zu blicken, was dort die 30-Jährigen machen und wie man da geschickt (per ETF und nicht per Schein) short gehen kann...
Und es kann natürlich auch sein, dass diese Widerstandszone einfach so durchbrochen wird - dann wird es blöd, weil ich mir mein Gedankengerüst neu aufbauen muss...
The Big Mac index
Jan 12th 2012, 16:53 by The Economist online
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Burgernomics shows Switzerland has the most overvalued currency
http://www.economist.com/blogs/graphicdetail/2012/01/daily-chart-3
ME handelte es sich bei der Eurokrise um eine Korrektur im Superbullenmarkt ähnlich wie 1998 die Rußlandkrise, daher machte es keinen Sinn, flat oder gar short zu gehen.
Wer deine Strategie verfolgte, ist bei SP 1150 flat gegangen und ist nun bei 1300 immernoch sideline. Für den Dax machte das im nachhinein Sinn, aber da fliegt der Deckel sicher auch bald weg...
Es gibt einen Grund:
Wenn man sich mit seiner Positionierung nicht mehr wohl fühlt.
Und ich hatte schon länger vor, die Einzelwertanlage zu den Akten zu legen - da hat es sich in meinem Augen angeboten.
Aber das kann noch gut dauern.
Wirtschaftlich kann man gut sehen, wie es Deutschland ohne dem Euro ergangen wäre - nur dass die Schweiz ein kleines Land ist, welches sich nach Ricardo einige passende Nischen suchen kann...
Ich habe daher Null Verstädnis für dieses "Wir-wollen-die-DM-wiederhaben"-Rumgeheule auf BILD-Niveau hier im Forum. Die DM ist Geschichte und das ich auch gut so. Zum Glück gab es bislang auch keinen erstzunehmenden Politiker in Deutschland, der die Wiedereinführung der DM gefordert hätte.
Das Paradoxe ist ja, das es D noch nie so gut ging wie zur Zeit, vor allem weil wir wegen der Krise vom Nullzins profitieren, aber eben wegen der Krise kaum Inflation haben. Und trotzdem sind die Leute unzufrieden weil sie den Griechen ein paar Mrd nicht gönnen. Ja mei, wohin sollen wir den sonst exportieren, ihr Nasen?
Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...ht-in-die-knie-11607153.html
Da mußte es einfach nach unten gehen.
Dann wurden die US herabgestuft und oh Wunder ist uns der Himmel nicht auf den Kopf gefallen - da hat man dadurch gelernt, dass eine Ratingrunterstufung nicht so toll ist, aber auch kein Weltuntergang...
Haltet Cash, damit ihr Pulver zum Nachkaufen habt.
Meine Aussage seit Sommer war: Halten, Halten, Halten, und zukaufen wenn möglich. Und nicht von neuen Downers kirre machen lassen. Denn langfristig wäre die Eurokrise nur eine vorübergehende Episode in der Hausse.
Diese Strategie war bislang goldrichtig.