Westwing -- Neuer Thread
Das mit den Lieferketten bessert sich doch schon langsam allgemein. Glaube nicht, dass das bis in 2022 hinein ein Thema bleibt. Dann steigt auch wieder schnell die Marge.
Man sagt nicht, dass die aktuelle Aussage mit dem AEbitda am unteren Rand nochmal angepasst wird, sondern das man die Range 42-55 Mio womöglich nochmal anpassen muss, beispielsweise auf 40-45 Mio €.
Der Cashflow ist hauptsächlich von saisonalen Effekten und Lageraufbau beeinflusst gewesen. Man wird also auch wieder Rückläufe an Cash sehen, plus den ohnehin zu erwarteten cash earnings in den starken Quartalen 4/21 und 1/22, auch wenn diese im Vergleich zum starken Vorjahr schlechtere Gewinne bringen. Sie werden aber immernoch deutlich sein, insbesondere beim FreeCashflow.
Infolgedessen ist die Gross Margin fast unverändert bei 49%.
+ in Q3 hat man ordentlich Marketing betrieben damit diese Kunden in Q4 bei WW aktiv werden
+ der Vergleich zu 2019 ist wahnsinnig gut und zeigt wie nachhaltig das Business ist
Klar wird Q1/2022 auch einen krassen baseline Effekt haben, aber ehrlich gesagt, wissen wir ob es nicht doch zu Einschränkungen kommt und wer hat schon Bock auf Möbelhäuser mit Maske und Co?
Die deutlich verschlechterte AEBITDA-Marge liegt ja vor allem an den Posten "Marketing" und "General and administrative expenses", bei denen man es sehr gut selbst in der Hand hat, diese ein Stück weit zu steuern. Beides begründet man mit "Growth investments". Das ist unternehmerisch sicherlich sinnvoll. Kurzfristig hilft es dem Kapitalmarkt aber leider nicht. Zumindest nicht, wenn man es nicht entsprechend kommuniziert und die AEBITDA-Prognose für das verbleibende Jahr von Lieferkettenproblemen abhängig macht.
Das Invest hier war jedenfalls ein Fehler, dass steht mal fest.
> 40% Nasse sind nicht geil.
da hab ich nun wohl ne weitere Depotleiche.
Aber so ist es nun mal, mal gewinnt man, mal verliert man, aber am Ende scheinen immer mehr US-Aktien zu gewinnen
Vielleicht sollte ich wirklich die Finger von deutschen AG`s lassen, irgendwie muessen das immer die US Aktien auffangen
Mit einer Gewinnwarnung rechne ich nicht mehr, die gab es heute schon gratis mit dazu,
obwohl es ja noch gar nicht so weit ist ;-)
In Q4 sollte der Laden laufen...denn das Warenlager ist gefüllt und Weihnachten steht vor der Tür
Schon interessant wie unterschiedlich die Sachlage kommentiert wird:
Positvszenario:
Die Baader Bank hat die Einstufung für Westwing auf "Buy" mit einem Kursziel von 60 Euro belassen. Der Online-Möbelhändler habe im dritten Quartal solide Ergebnisse erzielt, schrieb Analyst Volker Bosse am Donnerstag in einer ersten Reaktion. Er sieht Westwing in der Spur in Richtung Jahresziele.
https://www.it-times.de/news/...westwing-auf-buy-ziel-60-euro-141250/
Negativszenario:
Mit einem Ausverkauf reagieren Anleger auf die Geschäftszahlen von Westwing. Der Aktienkurs des Online-Einrichtungshauses fiel um mehr als 16 Prozent. Das ist der größte Kursrutsch seit einem Jahr.
Vor dem Hintergrund eines abgeschwächten Wachstums warnte das Unternehmen vor einer Anpassung der operativen Gewinnziele für das Gesamtjahr.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/...rticle22923434.html
Das kann man jetzt als Anleger positiv oder negativ sehen. Entweder man ist darüber erbost, dass dem Management (wenn auch temporäre) Kursverluste egal sind, und die Kommunikation entsprechend kritikwürdig ist. Oder man meint, dass man genau so einen Vorstand braucht, dem kurzfristige Effekte relativ egal sind, weil man am langen Ende diverse Kostenfaktoren in der eigenen Hand hat und die Frachtkosten eh nicht beeinflussen kann, sie aber als kurzfristigen Effekt einstuft.
Ich gehöre ja eher zur zweiten Gruppe, die solche ruhigen, strategisch denken Vorstände gutfindet. Trotzdem bin ich aktuell auch verärgert, was aber vielleicht einfach nur an mir selbst liegt, weil ich zu früh zu stark investiert habe.
Und was Szew angeht, habe ich ihm zuletzt nicht wirklich widersprochen. Da ging es eher um seinen Ausstieg bei GFG vor einem Jahr, wo er mit seinen Schätzungen halt auch meilenweit daneben lag. Kann ja auch passieren.
Jetzt hier einen Battle aufzumachen, Szew vs katjuscha ist schon etwas arg albern. Dafür besteht gar kein Grund. Ich glaub, wir haben beide unsere Existenzberechtigung. Und beide liegen ab und zu daneben.
Was halt derzeit reinhaut, sind die höheren Frachtkosten und die auch etwas höheren Verwaltungskosten als erwartet. Mit den Marketingkosten war auf dem Niveau zu rechnen. Muss jeder Anleger selbst beurteilen, welche dieser Kosten eher einmalig sind und welche dauerhaft anfallen, und wie das dann in absoluten Zahlen bei (hoffentlich) höheren Umsätzen der Zukunft aussieht.
Bewertung aktuell etwa 335-340 Mio € EnterpriseValue fürs kommende Jahr. Nicht schlecht der Specht. Ja, ich gebe zu, so etwas hätte ich mir vor 6 Monaten niemals vorstellen können. Für alle Kritiker von mir zum mitschreiben. JA, ICH HABE EINEN FEHLER GEMACHT. ... Ich hoffe, damit ist dieser Teil der Diskussion erledigt. Aber ist wohl unwahrscheinlich. ;)
Fakt ist doch auch, dass es nach wie vor sehr erstaunlich ist wie niedrig der Markt das Geschäftsmodell bewertet. Warum hier nicht ein KUV von wenigstens 1,5 angemessen sein soll, erschließt sich mir bei der Marge nach wie vor nicht!
Immerhin kannst du dir noch Kaffee leisten!Heißes Wasser reicht doch eigentlich auch. Aber wenn die Energiepreise weiter so steigen, muß man das Leitungswasser eben kalt trinken.
Einfach heftige Kursreaktionen bei den eCommerce-Werten trotz schon massiven Kursverlusten im Jahresverlauf. Ich bin ja schon ewig an der Börse - aber mit meinem Timing für Ein-und Ausstieg haut es einfach nicht hin, wenn ich von einem Geschäftsmodell überzeugt bin.