Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


Seite 97 von 7790
Neuester Beitrag: 18.11.24 18:41
Eröffnet am:04.11.12 14:16von: permanentAnzahl Beiträge:195.727
Neuester Beitrag:18.11.24 18:41von: Zanoni1Leser gesamt:36.054.389
Forum: Leser heute:14.828
Bewertet mit:
117


 
Seite: < 1 | ... | 94 | 95 | 96 |
| 98 | 99 | 100 | ... 7790  >  

2436 Postings, 4627 Tage A.L.Fill

 
  
    #2401
3
19.01.13 11:42
Wenn man Sachverhälte aufgrund ihre Komplexität nicht recht versteht, bietet es sich an, versuchsweise mal einfach den Mund zu halten.  

71460 Postings, 6008 Tage FillorkillMach ich. Danke AL !

 
  
    #2402
19.01.13 11:47

20752 Postings, 7666 Tage permanentRepublikaner geben nach

 
  
    #2403
12
19.01.13 11:52

Republikaner geben nach

Teilerfolg für US-Präsident Barack Obama: Die US-Republikaner wollen einer Anhebung der gesetzlichen Schuldengrenze nun doch zustimmen. Wenn auch vorerst nur für drei Monate. Mehr…

Problem verschoben, nicht behoben. Die Republikaner machen sich immer lächerlicher und finden kein Rezept gegen ihre Machterosion. Diese Schwäche wird Obama für sich immer weiter nutzen können. Eine Regierung kann nur gut sein wenn die Opposition gut ist, ein Problem mit dem wir auch in Deutschland kämpfen.

Permanent

 

16574 Postings, 5036 Tage zaphod42fill

 
  
    #2404
6
19.01.13 11:53
Ein Bondcrash würde nicht zeitgleich in allen Ländern der Welt stattfinden. Sonst gäbe es ja mangels Umschichtungsalternativen keinen Crash. GR konnte nur so crashen, weil etwa in DE umgeschichtet werden konnte. Nichts desto trotz wird ein Kurs immer nur durch temporär marginale Umsätze erzeugt. Es bedarf also kaum Umschichtungen, um Bonds crashen zu lassen.

Das Problem wären eher langfristige Umschichtungen etwa vom Dollar in Ersatzwährungen, die kurzfristig auch mal erdrutschartig erfolgen könnten. Wenn es schon jetzt nur gelingt etwa 1/3 der T-Bonds am Markt zu platzieren so zeigt das, dass der Markt im Prinzip schon gesättigt ist.

Aber wie sagte mal Kissinger: "Der Dollar ist unsere Währung und nur euer Problem."  

20752 Postings, 7666 Tage permanentDer Vergleich mit der

 
  
    #2405
12
19.01.13 12:01

Vergangenheit und die Reflektion auf die Zukunft ist immer nur sehr bedingt möglich wenn es um die Vorhersage von Aktien/Bondkursen geht. Dabei ist die Bewertungsfrage immer nur relativ zu beantworten. Vergleich zwischen Assetklassen müssen angstellt werden. Zyklen laufen jedoch immer viel länger als gemeinhin angenommen wird. Je länger ein Zyklus läuft desto mehr werden die Preise für eine Anlageklasse als normal und gerechtfertigt angesehen.
Bei allem darf man die Psyche der Anleger nicht vergessen denn im Endeffekt sind es immer die handelnden Personen die einen Preis für eine Assetklasse festlegen.

Zap: Der Dollar ist unsere Währung und euer Problem, wird bestand haben so lange alle Rohstoffe fast ausschließlich in Dollar handelbar sind.

Ein Vorteil, aber auch ein Nachteil der zu fiskalischer Disziplinlosigkeit verleitet da das Leben über die Verhältnisse über einen lagen Zeitraum möglich macht.

Permanent

 

20752 Postings, 7666 Tage permanentPrevious Corporate Hoarding Of Cash May Soon Becom

 
  
    #2406
8
19.01.13 12:13

For a number of years, politicians and analysts have bemoaned the fact that U.S. corporations were hoarding cash to an unprecedented degree, refusing to invest it for future growth that might have helped the economy recover from the back-to-back recessions of 2001 and 2008. Lagging business investment has continuously been tagged as one of the major factors stifling the economy.

Depending on whose numbers you believe, corporations are sitting on a record $2 trillion to $4 trillion in idle cash, earning only today's minimal interest.

 

 

Previous Corporate Hoarding Of Cash May Soon Become A Big Positive!

Loosening even a portion of that $2 to $4 trillion cash hoard would go a long way toward offsetting the Fed halting its $80 billion a month of QE stimulus, and the government tightening its belt in an effort to cut the budget deficit by $2 trillion over the next ten years, which seems to be the approximate goal of both parties.

 

71460 Postings, 6008 Tage FillorkillDer $ ist ..

 
  
    #2407
7
19.01.13 12:19

anders als in den 30'ern Leitwährung. Letztlich aufgrund der superioren militärischen Überlegenheit der US. Damit eröffnet sich für die US die Option, Krisen und deren Bewältigung via Währung zu exportieren (übrigens der massgebliche Grund für das Europrojekt) . Das darf man 'unfair' finden, aber es funktioniert - was die Historie belegt. Dass es funktioniert stiftet dann gleichzeitig den Grund für all den Ärger...

71460 Postings, 6008 Tage Fillorkilllearn to love it (for Learner)

 
  
    #2408
3
19.01.13 12:29

The world is a risky place and the financial markets seek to reflect those risks every day.

It is not until you begin to understand the nature of risk that you learn how fantastic it is as an opportunity creator.

When most people consider investing risk, they focus on how much they  can lose in a given situation - and understandably so. This is  perfectly natural and healthy.

But not every risk inevitably manifests itself. Many (most?) of these  risks fade away, making room for new ones. My partner Michael quipped  the other day that "Over the past hundred years there's always been a  damn good reason to be 100% in cash." He is smarter than he thinks he  is.

And often times, the risky event that everyone sees coming - the  breakup of the Euro Zone, the hard landing in China - turns out to be  the least likely to occur. And the most profitable to bet against.

This is not to say that bad things don't occur - they do and will.  But we often find that the fallout from said "bad things" is less than  or different than what we'd spent so much time panicking about.

The next crisis is coming. The seed has already been planted in some remote corner of the financial realm.

That seed is germinating deep beneath an obscuring layer of thick, black soil.

It will sprout and be ignored someday soon, breaking just above the surface while the people walk by obliviously.

Then it will be noticed and denied, dismissed as unimportant.

Then it will shoot skyward, its dense canopy blocking out the sun.

Then we will all acknowledge it as being the major risk - we will become convinced that it will get much worse and we will all be doomed.

And in that moment, the risks of that crisis will have become too  widely acknowledged to pose any actual danger. And just as always, the  arrival of this new crisis will have opened up a massive opportunity for  those who've kept their heads.

This process will play out repeatedly for the rest of your life. Learn to love it.

more their risks are our opportunities

 

23369 Postings, 6698 Tage Malko07Wenn Inflation

 
  
    #2409
12
19.01.13 12:51
Enteignung ist, was sind dann Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen? In allen Fällen nimmt man einem etwas und gibt es einem anderen respektive einer bekommt weniger als "üblich". Bei allen findet, gemäß dem Thema hier, eine Umverteilung statt. Und ob es die gerechte Umverteilung gibt, darf mit Recht bezweifelt werden.

Sind die Bürger eben kaum noch bereit Steuererhöhungen und Ausgabenerhöhungen hinzunehmen, bleibt nur die Geldentwertung (Inflation).  Diese wird heute primär über Rohstoffpreise induziert und hat schon erhebliche Ausmaße angenommen. Und sukzessive sickern z.B. die überhöhten Energiepreise in die Lebensmittelpreise ein.

Manche behaupten, Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen würden die wirtschaftliche Entwicklung ausbremsen.  Aber das tun z.B. Energiepreiserhöhungen genau so. Es ist nur ein Anderer, der sich die "Steuer" einverleibt.

Übrigens die "Sparpolitik" von Brüning war nicht so schlecht und hatte weltweit von allen möglichen Methoden letztendlich bis Mitte 32 die besten Ergebnisse. Nur die Bevölkerung hatte schon die Geduld verloren und ist auf Scharlatane hereingefallen. Brüning selbst war auch alles andere als ein Demokrat. Die damalige Sparpolitik versagte nicht wirtschaftlich sondern politisch. Dabei ist es alles andere als gesichert, dass eine andere Wirtschaftspolitik im damaligen politischen Umfeld nicht auch gescheitert (politisch) wäre.

Wie will man aber, wenn man nicht sparen will, dem Teufelskreis der immer stärkeren Umverteilung zu den Besitzern von Sachwerten entrinnen? Wie will man verhindern, dass dieser Teufelskreis sich immer schneller dreht? Es bleibt nur die Brüningche Sparpolitik. Alles andere ist Unsinn.

Die letzten Jahre hat eine neue Spezies hervorgebracht. Es sind diejenigen, welche über die steigende Verschuldung jammern, sogar dadurch einen Weltuntergang erahnen, aber gleichzeitig Sparen als Teufelswerk ansehen. Weil dieser Bevölkerungsanteil immer größer wird, muss die Politik sogar unsinnig Geld verbrennen, damit es auch "Förderung" neben dem "Sparen" gibt.

Gerade bei den Linken (gibt es inzwischen auch nicht wenige in der Union), ist schon die Reduzierung der Neuverschuldung Teufelswerk und sie verlangen dauernd Konjunkturprogramme. Dabei ist es diese Politik, die deren Anhang über Inflation am stärksten schädigt. Dummheit gehört eben bestraft. Aber man kann dann so schön über die auseinandergehende Schere zwischen  Arm und Reich weinen. Dabei ist eine derartige Entwicklung bei steigender Verschuldung zwangsweise.  

23369 Postings, 6698 Tage Malko07#2409

 
  
    #2410
3
19.01.13 12:53
Sind die Bürger eben kaum noch bereit Steuererhöhungen und Ausgabenerhöhungen

soll heißen

Sind die Bürger eben kaum noch bereit Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen  

23369 Postings, 6698 Tage Malko07Fracking verteuert demnächst Rohöl in den USA?

 
  
    #2411
9
19.01.13 13:12
Bis in das Jahr 2010 haben amerikanisches und europäisches Öl nahezu gleichviel gekostet. Durch Fracking kam es zu einem Überangebot der ersten...jetzt lesen
 

20752 Postings, 7666 Tage permanentCaterpillar Writes Off Most of China Deal after Fr

 
  
    #2412
10
19.01.13 14:01
Caterpillar Writes Off Most of China Deal after Fraud

CATERPILLAR INC, CHINA, BUSINESS NEWS

 Reuters | Saturday, 19 Jan 2013 | 4:29 AM ET

Caterpillar uncovered "deliberate, multi-year, coordinated accounting misconduct" at a subsidiary of a Chinese company it acquired last summer, leading it to write off most of the value of the deal and wipe out half a quarter's profits.
 

Caterpillar, the world's largest maker of tractors and excavators, said on Friday it would take a noncash goodwill impairment charge of $580 million, or 87 cents per share, in the fourth quarter of 2012.

 

URL: http://www.cnbc.com/100392717

 

2436 Postings, 4627 Tage A.L.Wow - now Dow 10-sow-sand?

 
  
    #2413
2
19.01.13 14:05
Caterpillar ist im preisgewichteten DOW mit 97,60 Dollar ein "Schwergewicht" ;-)

Interessant ist, dass solche News immer genau einen Tage nach Optionsverfall kommen ;-)  

20752 Postings, 7666 Tage permanentChinese Labor Pool Begins to Drain

 
  
    #2414
11
19.01.13 15:11
Chinese Labor Pool Begins to Drain

BUSINESS NEWS

Financial Times | Saturday, 19 Jan 2013 | 7:10 AM ET

China's working-age population shrank in 2012, marking the beginning of a trend that will accelerate over the next two decades and have profound implications for the world's second-largest economy.
 

By the end of December China's population aged between 15 and 59 was 937.27 m, a decrease of 3.45m from 2011, according to figures released by China's National Bureau of Statistics on Friday. "In 2012 for the first time we saw a drop in the population of people of working age ... We should pay great attention to this fact," said Ma Jiantang, head of the National Bureau of Statistics.

"There are different opinions on whether this means that the demographic dividend that has driven growth in China for many years is now coming to an end," he added, noting that it was only the start of a long-term trend that would see steady decreases in the working age population each and every year between now and at least 2030.

URL: http://www.cnbc.com/100392731

 

20752 Postings, 7666 Tage permanentJapan steuert mit neuer Geldpolitik auf Abgrund zu

 
  
    #2415
15
19.01.13 16:45

Expansive Geldpolitik: Japan steuert mit neuer Geldpolitik auf Abgrund zu

Die wankende Wirtschaftsmacht Japan schickt sich an, der Euro-Schuldenkrise den Rang als größte Gefahr für die Weltwirtschaft streitig zu machen. Vor allem drei Punkte sind es, die für großes Unbehagen sorgen.

TokioRekordschulden hin oder her: In Japan will der neue Regierungschef Shinzo Abe die expansive Geld- und Finanzpolitik des Landes weiter vorantreiben. Mit einer wahren Geldschwemme soll der stotternde Wachstumsmotor der Insel wieder auf Touren gebracht werden. „Die fahren auf den Abgrund zu und geben noch einmal Gas“, kommentierte der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, den jüngsten Kurswechsel Japans.

 

10491 Postings, 5373 Tage Monti Burns@Malko #2409

 
  
    #2416
6
19.01.13 20:54
Solche Beiträge von Ihnen hauen mich, bildlich gesprochen,
regelmäßig vom Hocker. Sehr verständlich und fast schon
professionell, auch für weniger fachlich Gebildete/Kompetente.
Das muss man einfach mal verbal würdigen.

Der Rest,  von A.L. bis Permanent ist auch gut, aber mein
(Bundes)-Landsmann ist, m.M. nach, unangefochten !  

71460 Postings, 6008 Tage Fillorkill'Es bleibt nur die Brüningsche Sparpolitik'

 
  
    #2417
3
19.01.13 23:47
Sparen bis zum Äußersten

Nachdem im Frühjahr 1931 aufkeimende Hoffnungen auf eine konjunkturelle Wiederbelebung sich im Sommer mit der Bankenkrise zerschlagen hatten und der Kapitalmangel auch für den Staatshaushalt zu immer größeren Defiziten geführt hatte, nahm Brünings Spar- und Deflationspolitik immer härtere Konturen an. Er erließ in seiner Amtszeit insgesamt vier „Notverordnungen zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen“. Darin wurden die Lohn und Einkommenssteuer mehrfach erhöht, ebenso die Umsatzsteuer sowie diverse Verbrauchssteuern; neue Steuerarten wie eine „Krisensteuer“ und eine „Bürgersteuer“ wurden eingeführt.

Parallel dazu wurde eine rigide Sparpolitik der öffentlichen Hand verordnet mit der Folge, dass sie auch in Ländern und Gemeinden als Abnehmer von Gütern und Dienstleistungen weitgehend ausfiel: Seit Oktober 1931 durften keine öffentlichen Gebäude mehr errichtet werden; Mittel für Reparaturen und Anschaffungen wurden nur freigegeben, wenn Menschenleben unmittelbar gefährdet waren.[34] Mit dieser Politik erreichte die Regierung Brüning zwar erstmals seit 1914 wieder eine aktive deutsche Handelsbilanz;[35] gleichzeitig wurde aber die Konjunktur abgeschnürt. Die weiter ansteigende Massenarbeitslosigkeit verursachte – trotz geminderter Unterstützungsdauer und in der Höhe abgesenkter Leistungsansprüche bei der Arbeitslosenversicherung sowie ständiger Kürzungen bei der nachgelagerten Sozialfürsorge – fortlaufende Deckungslücken im Staatshaushalt, die auch durch eine radikale Zurückführung der Staatsausgaben nicht geschlossen werden konnten.

Dennoch ging Brüning von seinem Kurs nicht ab, den er einerseits wegen der zurückliegenden Inflationserfahrung als alternativlos darstellte und den er andererseits für allein geeignet hielt, das Ausland davon zu überzeugen, dass Deutschland die Reparationen unter solchen Umständen nicht mehr zu leisten in der Lage sei und dass sie folglich ganz erlassen werden müssten. So brachte auch das Hoover-Moratorium zur Stundung der internationalen Zahlungsverpflichtungen, das im Sommer 1931 parallel zur deutschen Bankenkrise in Kraft trat und die Aussetzung der Reparationszahlungen sowie der interalliierten Kriegsschulden auf ein Jahr gewährte, keine Wende in Brünings Deflationspolitik. Mit der Möglichkeit eines endgültigen Verzichts auf Reparationen rechnete er erst Anfang 1933, nach der nächsten US-Präsidentschaftswahl.[36]

Nachdem im September 1931 Großbritannien den Golddevisenstandard aufgegeben und durch Abwertung des Pfund Sterling seine Terms of Trade verbessert hatte, beschloss die Regierung Brüning, die Deflation aktiv zu fördern, um den gleichen Effekt zu erzielen: In der „Vierten Notverordnung zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen“ wurden am 8. Dezember 1931 Löhne, Gehälter, Mieten, Kohle- und Kartellpreise sowie Zinssätze absenkt und zugleich noch einmal die Steuern erhöht.[37] Die Folge war eine weitere Verschärfung der Depression.

aus Wiki

71460 Postings, 6008 Tage Fillorkillso richtig Pfiff...

 
  
    #2418
3
20.01.13 00:49
erhielt die Deflationspolitik der 30'er insbesondere dadurch, dass alle wichtigen Industrieländer im Prinzip in die gleiche Kerbe schlugen: Verbesserung der Terms of Trade via rigeroser Abwertung. Alle und alles fit für den Export - doch es gibt keinen Adressaten mehr, der einem das Zeug abnimmt. Mit dem folgerichtigen Resultat einer globalen Abwärtsspirale...

5913 Postings, 5588 Tage learnerAbwertung scheint auch unserer Tage das Mittel

 
  
    #2419
1
20.01.13 09:19
der Wahl zu sein. Na dann Prost Mahlzeit!

16574 Postings, 5036 Tage zaphod42Ich versteh nicht recht

 
  
    #2420
2
20.01.13 10:08
was uns die Diskussion einer bald 100 Jahre vergangenen Wirtschaftsepisode bringen soll? Als ob sich die Welt in dieser Zeit nicht radikal geändert hat.  

71460 Postings, 6008 Tage FillorkillQE findet im Scheitern der prozyklischen..

 
  
    #2421
3
20.01.13 11:20
Krisenpolitik der 30'er theoretische Begründung wie Legitimation....

71460 Postings, 6008 Tage FillorkillLearner, Deutschland hat bereits..

 
  
    #2422
5
20.01.13 11:23
seine Terms of Trade via Abwertung verbessert und zwar mit der Einführung des Euros..

79561 Postings, 9153 Tage KickyBrüning und Weltwirtschaftskrise in Deutschland

 
  
    #2423
5
20.01.13 11:39
Zwischen September 1929 und Anfang 1933 stieg die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland von 1,3 auf über sechs Millionen. Das Realeinkommen sank um ein Drittel, Armut und Kriminalität nahmen sprunghaft zu. Massenverelendung kennzeichnete in der Wirtschaftskrise das Alltagsleben breiter Bevölkerungsschichten. (...) Für ältere Menschen bestand keinerlei Hoffnung auf eine Anstellung. Auch jüngere Arbeitslose mußten jede Chance eines kleinen Verdiensts ergreifen, um dem gefürchteten sozialen Abstieg und der Obdachlosigkeit zu entgehen. Viele Menschen erkannten nur im Freitod einen Ausweg aus ihrer existenziellen Not. Andere versuchten durch Heimarbeit, Hausieren und Tauschgeschäfte, den täglichen Überlebenskampf zu gewinnen oder zogen als Straßenmusikanten von Haus zu Haus. Für unzählige Frauen war Prostitution der letzte Ausweg.

Die allgemeine Katastrophenstimmung veränderte zunehmend die politischen Rahmenbedingungen. Mit Erfolg entfesselten die Gegner der Weimarer Republik von rechts und links eine beispiellose Agitation gegen die demokratische Ordnung. Der seit den Landtagswahlen 1929 eingesetzte Aufwärtstrend der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) verstärkte sich mit der Reichstagswahl 1930. Auch die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) profitierte bei den Wahlen von der allgemeinen Missstimmung gegen die Weimarer Republik und ihrer Wirtschaftsordnung. Die liberale Deutsche Demokratische Partei (DDP) als Vertreterin des parlamentarischen Systems hingegen versank in der politischen Bedeutungslosigkeit.
http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/industrie/...haftskrise/index.html

O-Ton: Albrecht Ritschl, Historiker
"Es wurde also in ganz scharfer Weise in das soziale Netz eingeschnitten. Aus der Zeit stammt auch das Wort Sozialabbau."

So wurde die Arbeitslosenunterstützung zum Teil nur noch fünf Monate lang gezahlt. Danach gab es die so genannte Krisenunterstützung. Diese war zeitlich begrenzt und die Bedürftigkeit musste nachgewiesen werden.

Weibliche Beamte mussten ihren Arbeitsplatz räumen, wenn ihre Männer Arbeit hatten, so forderte es ein weiteres Gesetz. Eine Anti-Doppelverdienerkampagne fand in den höchsten Politikkreisen Unterstützung.


O-Ton Paul Löbe, SPD, Reichstagspräsident 1920 bis Juli 1932
"Weiter muss mit den Doppelverdienern wenigstens vorübergehend aufgeräumt werden. Es geht nicht, dass derjenige der Pensionen, Wartegelder und dergleichen bezieht, noch außerdem dem übrigen Teil des Volkes Arbeitsplätze wegnimmt."

In Städten und Gemeinden wurde die sogenannte Notstandsarbeit eingeführt, wie etwa Straßenbau, Friedhofs- und Reinigungsarbeiten. Deren Kosten wurden den Gemeinden zum Teil vom Staat erstattet. Während ein einfacher Arbeiter in der Woche etwa 30 Mark verdiente, bekam ein Arbeitsloser 1932 aus der Wohlfahrtsunterstützung nur einen Bruchteil. Mit weniger als fünf Mark die Woche mußte Helmut Schmieder aus dem Erzgebirge auskommen.

Der Staat erließ eine weitere Notverordnung, woraufhin Unternehmen die Löhne der Beschäftigten um bis zu 50 Prozent kürzen konnten(...)
http://www.mdr.de/fakt/3244295.html

Ich hatte mal geschrieben wie meine Grossmutter ihr Hotel 1932 durch Zwangversteigerung verlor, weil Grossvater vor seinem Tod einen Kredit aufgenommen hatte.Sie trug nachts das Hotelsilber in den Schweinestall und eröffnete mit menerTante auf dem Grundstück dahinter eine kleine Gärtnerei,von der beide bis zu ihrem Tod lebten.Sozialhilfe gab es nicht oder sie waren zu stolz Wohlfahrtshilfe zu beantragen.  

16574 Postings, 5036 Tage zaphod42fill #21

 
  
    #2424
8
20.01.13 11:40
Du meinst dieselbe Legitimation die im perpetuum QE der Japaner seit 1989 steckt? Hat ja ne Menge gebracht.

fill, Legitimation ist auch eine Funktion der der Zeit. Einem schwer kranken darf ich Morphium verabreichen um ihm über den Berg zu helfen, das ist gesellschaftlicher Konsens und das ist gut so.

Ist der Kranke nach 5 Jahren immernoch vom Morphium abhängig und der Berg nicht überwunden, sollte sich der Arzt die Frage stellen, ob das noch legitim ist/war und ob nicht eine andere Therapie angesagt ist. Kurz: Es ist verboten. Auch das ist gesellschaftlicher Konsens.

Da helfen uns weder die 30er mit ihrem Goldstandard noch die 90er in Japan.  

23369 Postings, 6698 Tage Malko07#2417: Derartige einseitige Betrachtungen

 
  
    #2425
9
20.01.13 11:40
sind absolut lustig. Sie sind auch nicht wirklich faktisch unterlegt sondern nur ideologischer Dampf.

Ausgabenstreichungen und Steuererhöhungen werden nur notwendig wenn der Staat oder die Firma über ihre Verhältnisse gelebt hat und sich zu stark verschuldet hatte. Und die notwendige Umkehr ist schmerzhaft, je später umso schmerzhafter.

Wenn man nicht umkehrt, kann man den Schmerz allerdings nicht vermeiden. Er tritt eventuell etwas später und umso heftiger auf. Oder glaubt hier wirklich jemand die Geldentwertung hätte keine Folgen. Für alle, deren Einkommen nicht mit der Geldentwertung Schritt halten könne (Empfänger von Transferleistungen, abhängig Beschäftigte, ....), wird langsam - und wenn die Geldentwertung zulegt schneller - die Luft zum Atmen abgedreht. Gerät die Inflation aus dem Ruder sind die Folgen fürchterlicher als bei einer gesteuerten deflationären Politik. Beispiele gibt es ausreichend. Wurde die Verschuldung in einem kollektiven Wahn hochgetrieben, ist es praktisch nicht möglich, dass einer nach dem anderen saniert. Da ist dann schon Parallelarbeit notwendig.

Bevor Hitler ans Ruder kam, war Deutschland eine der wenigen industriellen Volkswirtschaften die sich schon wieder auf Erholungskurs waren. Und es wurde auch investiert. Z.B. Infrastrukturmaßnahmen wie der Autobahnbau, der später von Hitler ideologisch vereinnahmt wurde.

Ist eine Firma überschuldet wird sie irgendwann am Markt kein Geld mehr bekommen und sie geht Pleite. Wenn der Markt dem Staat das Geld verweigert, weil er durch die Überschuldung verunsichert, ist auch er am Ende oder er druckt sich Geld. Wenn er das fleißig weiter betreibt, also weiter übertreibt, ist es klar wie die Geschichte enden wird. Wenn er aber umkehrt betreibt er Brüningche Sanierungspolitik. Sie wird momentan ganz konkret in Spanien, Irland und Portugal betrieben und so wie es aussieht, sind diese Staaten (Spanien hat politischen Ärger abseits des Sparkurses) auf einem guten wirtschaftlichem Weg.

Die Geschichte ist voll mit Beispielen, bei denen die Umkehr gelungen ist und es gibt keine Beispiele bei denen die fehlende Umkehr nicht irgendwann im Elend geendet hätte. Es ist allerdings kein Beispiel bekannt, bei dem die Umkehr keine Schmerzen erzeugt hätte und die fehlende Umkehr kein Elend.  

Übrigens, dadurch dass Irgendetwas bei Wikipedia beschrieben ist, hat es noch keinen besonderen Wahrheitsgehalt. Auch dort wird nicht selten sehr stark aus einer ideologisch gefärbten Feder geschrieben. Meistens muss es dem Massengeschmack entsprechen. Ansonsten ist es von Löschung bedroht. Und die Masse fürchtet sich vor der Umkehr. Sie will in Wirklichkeit immer neue staatliche Leistungen ohne dafür gerade stehen zu müssen. Brünings Ziel war erstmals  Einnahmen und Ausgaben anzugleichen. Seine anderen Vorstellung bezüglich Schaffung eines Agrarstaates waren sicherlich etwas verworren und haben auch nie eine Umsetzung erlebt.

Wenn die Staatsverschuldung laufend stärker als Inflation und BIP ansteigt, belegt und steuert der Staat immer größere Bereiche in der Volkswirtschaft. So wurden z.B. in Griechenland private Firmen, welche in Schwierigkeiten gerieten, sehr oft verstaatlicht. Zuletzt war der Anteil der Staatsbetriebe größer als z.B. 1985 in Ungarn. Wie so etwas endet ist bekannt.  

Seite: < 1 | ... | 94 | 95 | 96 |
| 98 | 99 | 100 | ... 7790  >  
   Antwort einfügen - nach oben