AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Es gibt für mich durchaus Indizien, dass Letzteres der Fall sein könnte. Angeblich soll sich der Apple-IPhone-Absatz (erkennbar an der Zahl der Vorbestellungen) ja recht erfreulich entwickeln -also von dieser Front her, sollte eher Entlastung angesagt sein. In den nächsten Tagen stehen dann in den USA wichtige Zinsentscheidungen auf dem Programm - auch hier gibt es recht deutliche Anzeichen, dass das Ende der Fahnenstange bereits erreicht ist.
Ich finde es seltsam, dass JP Morgan seine Shortpositionen nochmals - aber sehr geringfügig - erhöht hat. Das riecht mir geradezu nach irgendeiner Manipulation, möglicherweise stehen sie selbst schon mit Put-Produkten in den Startlöchern und versuchen auf diese Weise eben Aufmerksamkeit zu generieren, um dann vom Stopp-Loss-Fishing zu profitieren. Wenn das tatsächlich der Fall wäre, stehen wir möglicherweise unmittelbar vor einer Trendumkehr bereits in den nächsten Tagen ab dem Zinsentscheid der Fed.
https://beststocks.com/intel-faces-supply-chain-concerns-as-tsmc-del/
Lieferkettenprobleme wegen TSMC!
Allerdings hat gestern auch die Vorstellung der neuen Intel-Produkte im Rahmen der "Intel-Innovation 2023" begonnen. Möglich, dass da einige Erwartungen höher waren.
Schau dir den Kurs der letzten Monate an. Rücksetzer gab es immer wieder. Das ist völlig normal.
Intel als Turnaround-Aktie attraktiv?
Ich sehe immer mehr, dass die Aktie ein interessantes Investment ist. Wenn es gelingt, in den nächsten Jahren wieder auf TSMC aufzuschließen, sollte das auch dem Aktienkurs gut tun. TSMC ist etwa 3 mal höher bewertet als Intel, bei annähernd der selben Größe. Bei Advanced Packaging dürfte Intel im Vorteil sein - und das wird in Zukunft entscheidender sein.
Intel sees "inventory digestion" in upcoming quarters in data center business
(...)
CFO David Zinsner said channel inventory of data center processors was taking longer to clear than it did for the company’s PC processor business. He said Intel was finding the recovery in the data center business to be “a little bit more delayed.”
(...)
The chip maker issued some cautionary comments on data center chip demand in a meeting with analysts connected with the Intel Innovation customer event.
Ich bin seit längerem bezüglich der Intel 'come back story' skeptisch. Auch wenn wir annehmen, dass Intel durch Intel 20A und 18A mit TSMC in 2025 wie geplant gleichzieht, ist hierdurch keineswegs gegeben, dass die nötigen Kunden auch kommen. Hier ist ein großes kulturelles Umdenken bei Intel erforderlich, um so kundenfokussiert zu werden wie TSMC. Ein wichtiger Grund weshalb bisherige Intel Foundry Versuche scheitertern war wohl, dass sie sich nicht hinreichend auf Kundenbedürfnisse einstellen konnten oder wollten. Ein weiterer Vorteil von TSMC ist, dass sie Kundenbedürfnisse von 'lagging edge' (>16nm) bis 'leading edge' (3nm) abdecken, was Intel wohl nicht plant, wodurch viele Kunden nur ihre 'leading edge' Chips von Intel anstatt TSMC produzieren lassen könnten. Der Wechsel zu Intel wird somit wahrscheinlich erschwert. Lohnt es sich einen Teil seiner Produktion zu einem neuen Produzenten zu verlagern und seinen anderen langjährigen Produzenten womöglich zu verärgern? Intel wird wohl Anreize bieten müssen und wird auch bei Erfolgen viele Jahre brauchen um die heutigen Margen von TSMC auch nur annähernd zu erreichen.
Ob Intel beim Advanced Packaging technologisch führt kann ich nicht einschätzen, aber es ist klar dass TSMC generell gemessen an der Zahl der Halbleiter Patente in Führung ist, auch wenn das eine grobe Statistik ist. Meine Einschätzung ist daher, dass Pat Gelsinger's 'come back story' auf dem Papier zwar gut aussieht und bisher auf dem Papier Erfolge erzielen konnte, aber tatsächlich eine niedrige Erfolgswahrscheinlichkeit hat. Mit diesem Szenario scheint der Markt basierend auf der Bewertung von Intel und TSMC aktuell in Einklang zu sein. Persönlich halte ich daher nur TSMC und nicht Intel. Aber natürlich ist diese technologisch rasch voranschreitende Branche immer für eine Überraschung gut!
Intel hat das Gap aus dem August 2022 geschlossen - nach der Kursbewegung zuvor setzten da mal Gewinnmitnahmen ein - normal!
Ich würde mich zwischen 35 und 33 USD auf die Lauer legen - wenn man Intel will.
Intel hat das Gap aus dem August 2022 geschlossen - nach der Kursbewegung zuvor setzten da mal Gewinnmitnahmen ein - normal!
Ich würde mich zwischen 35 und 33 USD auf die Lauer legen - wenn man Intel will.
Ist nicht sehr erfreulich, allerdings hat die Aktie, die vorher zu unserem Bedauern die Anstiege der Peers und der maßgeblichen Konzerne nicht mitgemacht hat, auch die jüngsten Kursverluste etwas besser derselben Aktien besser verkraftet als erwartet...
#Antisense:
Du hast hier eine klare Meinung zu den wesentlichen Punkten.
Wenn man vor einem Investment in eine der Aktien steht, dann muss man sich aber die Frage stellen, wo die Kurschancen höher stehen. Wie gesagt, TSMC ist drei mal so teuer, wie Intel. Das mag für den Moment zwar gerechtfertigt sein, die Frage ist aber, wie es in drei oder fünf Jahren aussieht. Ist es wahrscheinlicher, dass Intel dann einen Börsenwert von 500 Mrd oder, dass TSMC 1,5 Billionen erreicht?
Du hast geschrieben, dass Intel schlecht auf Kundenbedürfnisse eingeht. Ich denke, wenn Intel seine vielen neuen Fabriken auslasten will, dann müssen sie sich auch hier etwas einfallen lassen. Das sollte mit der richtigen Strategie nicht das Problem sein.
Es wird auch Kunden geben die das Taiwanrisiko durch TSMC scheuen. Bislang hatten sie ja keine Alternative - wenn Intel jetzt aber technologisch aufschließt, könnten sie sich für die sicherere Variante entscheiden.
Mir ist klar, dass Intel auf dem Papier einen schönen Turnaround-Weg zeichnet. Man ist geneigt, wenn man das alles liest daran zu glauben. Man muss schon einiges an Vertrauen mitbringen um jetzt auf Intel zu setzen.
Heuer kann man wohl nimmer mit 40 rechnen. Bei Starken Zahlen vl. 35/36, aber 40 scheinen heuer wirklich utopisch.
Hoffen wir auf 2024 und für heuer kann man sich aus meiner Sicht nur mehr günstig (25-30) eindecken.
Eine Meinung, zur Ankündigung von Intel, Glassubstrate einführen zu wollen:
https://ec.ltn.com.tw/article/breakingnews/4433707
Als Reaktion auf die leistungsstarken Rechenanforderungen kündigte Intel die Einführung des branchenweit ersten Glassubstrats für fortschrittliche Verpackungen der nächsten Generation an, das von 2026 bis 2030 in Massenproduktion hergestellt werden soll und die Aufmerksamkeit der Branche auf sich zieht. Es gibt 4 Intel-zertifizierte Carrier-Board-Hersteller auf der Welt, darunter Ibiden aus Japan, Shinko, Shinxing aus Taiwan (3037) und AT&S aus Österreich, obwohl die Branche der Meinung ist, dass Intels Deklaration von Glassubstraten eher nach Marketing als nach Substanz aussieht, aber die oben genannten 4 Hersteller von Carrier-Boards haben immer noch bessere Chancen, mit Intel-Glassubstraten zu arbeiten.
Intel-CEO Pat Gelsinger wies in seiner Rede auf dem 20. Intel Innovation Day am frühen Morgen dieses (3.) darauf hin, dass neue Materialien und Gehäusetechnologien wie Glassubstrate ein weiterer Schwerpunkt von Intels Förderung des Mooreschen Gesetzes sind, Intel hat diese Woche einen großen Durchbruch veröffentlicht, Glassubstrate werden voraussichtlich von 1 bis 2026 auf den Markt kommen, die Transistoren in Gehäusen weiter schrumpfen können, um die Anforderungen datenintensiver, leistungsstarker Workloads wie KI zu erfüllen. Und das Mooresche Gesetz bis ins Jahr 2030 und darüber hinaus zu verschieben.
Intel sagte zuvor, dass das Unternehmen nach 10 Jahren Forschung die Branche bei der Einführung fortschrittlicher verpackter Glassubstrate angeführt hat und erwartet, dass wichtige Akteure und Gießereikunden in den kommenden Jahrzehnten von dieser Spitzentechnologie profitieren werden. Die einzigartige extrem niedrige Ebenheit von Glas und die bessere thermische und mechanische Stabilität können die Verbindungsdichte von Substraten im Vergleich zu heutigen organischen Substraten erhöhen und so hochdichte, leistungsstarke Chipgehäuse für datenintensive Workloads wie künstliche Intelligenz (KI) schaffen.
Intel prognostiziert, dass die Halbleiterindustrie bis 2030 wahrscheinlich an die Grenze der Verwendung organischer Materialien stoßen wird, um die Anzahl der Transistoren auf Siliziumgehäusen zu dehnen, die nicht nur leistungshungriger sind, sondern auch Einschränkungen wie Expansion und Verzug aufweisen. Glassubstrate sind ein tragfähiger und unverzichtbarer Fortschritt für die nächste Generation von Halbleitern. Da die Nachfrage nach leistungsfähigeren Datenverarbeitungssystemen steigt und die Halbleiterindustrie in die Ära heterogener Architekturen eintritt, die mehrere "Chiplets" in einem einzigen Gehäuse verwenden, wird die Verbesserung der Signalübertragungsgeschwindigkeit, der Leistungsübertragung, der Designregeln und der Stabilität des Gehäusesubstrats von entscheidender Bedeutung sein.
Im Vergleich zu heute verwendeten organischen Substraten haben Glassubstrate überlegene mechanische, physikalische und optische Eigenschaften, so dass mehr Transistoren in einem einzigen Gehäuse angeschlossen werden können, was die Duktilität verbessert und den Aufbau größerer Chiplet-Komplexe ermöglicht (System-in-Package). Chiparchitekten werden in der Lage sein, mehr Chipblöcke (Chiplets) auf kleinerer Fläche in einem einzigen Gehäuse zu verpacken und gleichzeitig Effizienz und höhere Dichte bei höherer Ausfallsicherheit und geringeren Gesamtkosten und Stromverbrauch zu erreichen.
Yang Ruilin, Forschungsdirektor des Internationalen Instituts für Geburtshilfe des Instituts für Technologie und Forschung, sagte, dass die größten Hersteller der Welt, darunter Südkorea, Taiwan und China, im Stillen die Glassubstrattechnologie entwickeln, Glassubstrat Vor- und Nachteile hat und die Produktionslinie für die passende Ausrüstung noch nicht vorhanden ist, Intel kündigte die Einführung der Technologie an und wird Chip-Verpackungen verwenden, die High-Performance-Computing unterstützen, und der Zeitplan für die Massenproduktion wird zwischen 2026 und 2030 um 4 Jahre verlängert, er zweifelt und glaubt, dass "Marketingwerbung größer ist als Substanz".
Die Halbleiterindustrie wies darauf hin, dass Intel interessante Themen schaffen muss, und kündigte daher das branchenweit erste Glassubstrat für die nächste Generation fortschrittlicher Verpackungen an, das Glassubstrat wird offiziell als Glaskernsubstrat bezeichnet, die Kernschicht des Substrats ist Glas, die oberen und unteren Schichten sind immer noch die aktuelle ABF-Trägerplatine, die globalen Intel-zertifizierten Trägerplatinenhersteller haben 4 Hersteller, darunter Japan Ibiden, Shinko, Es wird erwartet, dass Shin Hing (3037) aus Taiwan, AT&S aus Österreich und Intel Partner bleiben, wenn sie Glassubstrate entwickeln.
Fotos nach waren das schon vollständige Glassubstrate (oder die aufgetragenen Schichten sind megadünn, sodass sie lichtdurchlässig sind und man sie kaum sieht) und nicht nur Glaskernsubstrate. wobei ich aber auch nicht weiß, wie man da grundsätzlich mehrlagige Schichten herstellen will bzw wie man da hauchdünne Glasschichten übereinanderstapelt. Der Kern der aktuellen Substrate ist bereits glasfaserbasiert, ein oder der (dominante ?) Hersteller ist https://www.nittobo.co.jp/eng/business/glassfiber/index.html
High performance electronic substrates
Supporting the evolution of smartphones
The Nittobo Group's ultra-thin glass cloth, which excels in insulation, heat resistance, and dimensional stability, is used mainly as the insulation layer of electronic substrates. Its thin, uniform fabric distribution contributes to making electronic equipment even smaller and more High performance.
(gab da mal einen Brand, https://www.digitimes.com/news/a20200722PD202.html
Nittobo plant fire may disrupt global ABF substrate supply)
aber lassen wir das mit den Glassubstraten. ist doch ohnehin Zukunftsmusik und für die nächsten Jahre nicht von Relevanz.
Hast schon rausgefunden warum Unimicron deutlich profitabler ist? das ist doch die viel wichtigere Frage.
Gerstenmayer hat gesagt, dass sie zu Beginn letztes Jahres nahezu Vollbetrieb bei den IC Substraten hatten; trotzdem hatten sie nicht annähernd die Marge von Unimicron. Warum? (zahlt Intel weniger, weil sie co-finanzieren? (Falls ja, dann wird das auch in 2 oder 3 Jahren noch so sein) Hat AT&S schlechtere yield? ) Wie vergleichen sich die aktuellen Produkte und Technologie?
Das ist halt Arbeit, da muss man auch mit den Asiaten in Kontakt treten und nicht nur die Meinung von AT&S einholen. Ich habe aktuell nicht die Zeit dafür.
Dennoch kann ich mich manchmal des Gedankens nicht erwehren, dass vieles durch eine rosarote Brille gesehen wird und der "Markt" halt schon sehr lange diese Brille eben nicht aufhat und das möglicherweise gar nicht so irrational ist.
Grundsätzlich gilt bei Aktien ja der Leitgedanke, dass man sich nie in einen Titel "verlieben" soll. Um eine kritischere Sicht auf Aspekte zu bekommen, die man möglicherweise verdrängt, weil einem der Titel grundsätzlich sympathisch ist und man schon sehr viel investiert hat oder sehr lange investiert hat, erscheinen mir die Fragen des Mitposters nihaoma1 sehr nützlich.
Handbuch hat an früherer Stelle mal die Frage in den Raum gestellt, warum man der Leitung nicht vertrauen sollte, wenn diese sich eigentlich immer durch eher zurückhaltende, "konservative" Prognosen ausgezeichnet hätte. Das mag für die etwas weiter zurückliegende Vergangenheit ja wirklich stimmen und den Eindruck hatte ich auch, aber viel von dem Grundvertrauen, das ich hatte, ist leider durch Aussagen wie "wir könnten x-mal soviel absetzen", unsere "Auftragsliste ist knallvoll" (kann mich jetzt nicht an den genauen Wortlaut erinnern) zerstört worden, wo es eigentlich die Spatzen schon von den Dächern pfiffen, dass die Lagerbestände enorm waren und es lange dauern würde, bis die mal abgebaut sein würden und dass man den durch Corona ausgelösten Boom nicht als langfristiges Phänomen ansehen würde können. Ich hätte damals meinem Gefühl vertrauen sollen und die Aktien mit noch ganz gutem Gewinn verkaufen sollen, stattdessen dachte ich mir: Die vom Management werden das schon besser wissen, es droht keine Gefahr einer Flaute.
Man ist letztlich natürlich selbst verantwortlich, ob und wann man vorhandene Aktien verkauft, aber ich habe die erwähnten Aussagen schon als etwas irreführend empfunden. Dass das Management selbst "total von der Entwicklung" überrascht war, mag zwar stimmen, aber offenbar waren es die Marktteilnehmer in ihrer Mehrzahl nicht, sonst hätte nicht ein erster Abverkauf unmittelbar nach den brillanten Zahlen im Mai 2022 eingesetzt, der sich dann bis in den Herbst und in den Winter/Frühling 2023 fortgesetzt hat.
in anderen Worten die allgemeine Stimmung in der Branche dürfte zu dieser Zeit wirklich derart euphorisch gewesen sein.
aber grundsätzlich, falls sie keine Kapitalerhöhung brauchen (und davon gehe ich nicht aus, aber man weiß nie, siehe Lenzing, aber die hatten neben mangelnder Nachfrage auch Energiekostenthemen), so sollte man schon deutlich höhere Kurse sehen. Der grundsätzliche Bedarf ist ja da, und wenn sie dann im Vollbetrieb 3 Mrd EUR Umsatz machen, und man bspw. ein 0.5x Umsatzmultiple ansetzen würde (historisch war es in dieser Größenordnung), so wäre das schon ein Potential von 50% vom aktuellen Kurs.
Schauma mal. Cicero geht ja von einem deutlichen Anstieg spätestens im Oktober aus. Falls sich bis November nach den nächsten Zahlen da nix tut, werde ich diese Aktie abstoßen.
Ich bin leidenschaftlicher Börsianer und alles was ich hier schreibe, entspringt dieser Leidenschaft und der persönlichen Überzeugung. Selbstverständlich halte ich auch selbst AT&S - Aktien. Ich werde von niemandem bezahlt, hier Überzeugungsarbeit zu leisten - a b e r - auch ich bin nicht unfehlbar.
Macht also auch eure eigenen Recherchen!!!!!
Ja, die Fragen von nihaoma sind - zumindest teilweise - berechtigt. Vieles steht allerdings auch in alten Postings und er sollte sich einfach mal die Mühe machen, diese durchzugehen.
Die Frage, warum Unimicron, aber auch Shinko und Ibiden weitaus bessere Margen haben liegt auch mir persönlich am Herzen und ich werde mich darum in den nächsten Tagen einmal kümmern, etwas zu recherchieren.
Wer Kursrückgänge nicht aushält, hat an der Börse nichts verloren.
Was in den nächsten Tagen noch passiert weiß ich nicht. Vielleicht hat der Poster oben recht, und es geht tatsächlich nochmals bis auf 25, vielleicht haben wir die Tief`s bereits gesehen und es geht ab nächster Woche wieder aufwärts. Es wird wohl auch Gesamtmarkt liegen.
Ich bleibe dabei, der Oktober hat in den letzten fünf Jahren jedes mal einen Anstieg von mindestens 10% gebracht bzw. in zwei dieser fünf Jahre zu einem weiteren Kursanstieg von über 80% geführt. Die Wahrscheinlichkeit ist also sehr hoch, dass es auch heuer wieder so ist.
Zu den Fundamentals:
Zum kurzfristigen (1 Jahr) Ausblick:
Das Unternehmen prognostiziert für 2023/24 einen Umsatz idH von 1,7 - 1,9 Mrd und eine bereinigte EBITDA-Marge zwischen 25 und 29%.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet das (unter der Annahme eines Umsatzes von 1,8 Mrd) ein bereinigtes EBITDA von 450 bis 522 Mio. Das EBITDA (nicht bereinigt) würde damit bei 350 bis 422 Mio liegen.
Zum Vergleich - im GJ 2022/23 lag das EBITDA bei 417 Mio bzw. das Nettoergebnis bei 137 Mio.
Zur Einordnung der Prognosen:
Bekannt ist, dass der CEO eher konservativ prognostiziert. Das war immer im Grunde immer so. Eine Ausnahme (und hier hat KeinBörsenguru sicher recht) bildeten die Aussagen aus dem Jahr 2022.
Ich denke, die Wahrscheinlichkeit, dass wir am oberen Ende der Prognosen liegen, ist damit höher, als dass wir am unteren Ende liegen. Das würde bedeuten, dass wir in etwa auf dem selben Nettoergebnis landen sollten, wie im Vorjahr. Auf jeden Fall sollten wir das Geschäftsjahr im positiven Bereich abschließen, auch dann, wenn sich die Konjunktur (und damit die Ausgaben der Konsumenten) moderat verlangsamen. Bei einer sich stark abkühlenden Weltwirtschaft (harte Landung) werden sich die Prognosen wohl nicht halten lassen.
Verglichen mit dem Mitbewerb ist das gar nicht mal so schlecht, soweit ich gesehen habe, rechnen die drei Konkurrenten der "Top Four" mit nachlassenden Umsätzen gegenüber dem Vorjahr.
Zum mittelfristigen (3-5 Jahre) Ausblick:
Im GJ 2026/27 werden 3,5 Mrd bei einer EBITDA-Marge von 27-32 % prognostiziert.
Das bedeutet ein EBITDA von 945 bis 1120 Mio Euro. Zu beachten ist hier, dass es sich nicht um ein bereinigtes EBITDA handelt.
Ein EBITDA in dieser Größenordnung lässt Nettogewinne von 350 - 500 Mio Euro bzw. einen Gewinn/Aktie von 9-12 Euro erwarten. Beim derzeitigen Kurs würde sich damit ein KGV von unter 3 ergeben.
Zur Einordnung der Prognosen:
Meiner Ansicht liegt hier ein nachvollziehbarer Plan zugrunde.
Das Wachstum bei AT&S soll fast ausschließlich aus dem Wachstum bei den Substraten kommen - zu kleineren Teilen aber wohl auch aus dem Modulbereich bzw. dem Advanced Packaging.
Die Produktionsflächen gibt es bereits bzw. befinden sich diese in der abschließenden Bauphase.
In den Werken Chongqing I und III werden bereits Substrate für Intel produziert. Chongqing III wurde gerade erst fertig gestellt und ist derzeit noch nicht ausgelastet. Es ist davon auszugehen, dass die Auslastung in den kommenden Jahren durch die Nachfrage von Intel steigt. Warum die Nachfrage steigen soll, darüber wurde hier umfangreich berichtet.
Kulim I weist die selbe Produktionsfläche auf, wie Chongqing I und III sowie Leoben zusammen. In Kulim I wird ab Herbst 2024 für AMD zu produzieren begonnen.
Auch hier gilt, dass die Nachfrage über die kommenden Jahre ständig steigen sollte - siehe die neue Chipletarchitektur - die übrigens auch für Intel gilt.
Einen kleineren Umsatzanteil werden die neuen Kunden einnehmen - hier wird (nach derzeitigem Stand) nur in Leoben produziert.
Warum neben den Umsätzen auch die Margen steigen werden:
Anlaufverluste fallen zunehmend weg; Skaleneffekte, bessere Auslastung der Werke
Ich verweise auch auf den Bericht des Analysten (Posting von vor ein paar Wochen) der über die herausragende Stellung der "Top Four" und deren Preissetzungsmacht berichtete.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet das (unter der Annahme eines Umsatzes von 1,8 Mrd) ein bereinigtes EBITDA von 450 bis 522 Mio. Das EBITDA (nicht bereinigt) würde damit bei 350 bis 422 Mio liegen.
(...)
Zum Vergleich - im GJ 2022/23 lag das EBITDA bei 417 Mio bzw. das Nettoergebnis bei 137 Mio.
(...)
Ich denke, die Wahrscheinlichkeit, dass wir am oberen Ende der Prognosen liegen, ist damit höher, als dass wir am unteren Ende liegen. Das würde bedeuten, dass wir in etwa auf dem selben Nettoergebnis landen sollten, wie im Vorjahr. Auf jeden Fall sollten wir das Geschäftsjahr im positiven Bereich abschließen, auch dann, wenn sich die Konjunktur (und damit die Ausgaben der Konsumenten) moderat verlangsamen.
Nein, das Fettgedruckte stimmt nicht.
I für interest: Die Zinszahlungen von AT&S steigen - genaue Zahlen hab ich jetzt nicht bei der Hand, aber kann jemand ja mal vorrechnen.
D für depreciation: die Abschreibungen steigen aufgrund der Investitionen stark. Ich habe (vom Call Q4/22) ~25% im Kopf (hat das jemand anderer notiert????), in Q1/23 noch nicht sonderlich sichtbar. Falls es 25% wären, dann wären das >~60 Mio mehr an Abschreibungen. Irgendwo muss das Investitionsvolumen von >1 Mrd ja auch an Abschreibungen hin.
Also falls sie die untere EBITDA Guidance treffen würden, dann käme wohl ein +/- null als Jahresergebnis raus (?)
Zu den Guidances: Allzuviel drauf versteifen würde ich mich nicht, der AT&S CEO betont doch selbst immer wieder in den earning calls die geringe "Visibility". Warum man das heuer besser als letztes Jahr prognostizieren können sollte, erschließt sich mir nicht.
Besser hinhören was ihre Kunden sagen, zB Intel CFO sprach von einer Nachfrageschwäche bei Data Center Prozessoren; bei Apple scheint es aber besser auszusehen (?) und ich glaube auch dass Apple derzeit wichtiger ist als Intel (?)
Gleiches gilt für diese langfristigen EBITDA Schätzungen für das Jahr X. Ja, diese 25-30% mögen das Ziel sein, aber ob das realistisch ist, weiß niemand. Zur Erinnerung in den Top Quartalen Q1 22: 31% und Q2 24%. Die entscheidenden Parameter sind mMn ua. Auslastung und erzielbarer Preis (beides sind externe Parameter, die AT&S nicht beeinflussen kann und hängt mit der Nachfrage und Angebot, das bis dahin auf den Markt kommt, zusammen). Ich glaube, dass die westlichen Hersteller diszipliniert genug sind, den Markt nicht mit Kapazitäten zu überfluten, aber für mich ist das Fragezeichen China.
die derzeitige Auslastung bei IC Substraten schätze ich bei AT&S bei ~70% (?) (im Vorjahresquartal dürften sie Volllast gefahren haben). die Auslastung kann also auch schnell sinken.
die aktuelle Auslastung bei einem Wettbewerber (PCB):
PCB capacity utilization in Asia Pacific was 46% in Q2, compared to 81%. In the year ago quarter and 52% into one. Our overall PCB capacity utilization in North America was 38% in Q2, compared to 44% in the year ago quarter and 39% in Q1. The lower rate in Asia Pacific was caused by a decline in production volumes, while the lower year-over-year rate in North America was due to additional plating capacity added as well as a greater mix of higher technology products that requires less finished plating.
Vorsicht: AT&S ist Nr 5 bei ABF IC Substraten, nicht unter den Top 4. Sie möchten mit Kulim unter Top 3 kommen, aber auch andere derzeit hinter ihnen haben zumindest großen Kapaztitätsausbau angekündigt. Was wirklich gebaut wird, wird man sehen, und AT&S wird sicher in der Liste aufsteigen.
Nein, das Fettgedruckte stimmt nicht.
I für interest: Die Zinszahlungen von AT&S steigen - genaue Zahlen hab ich jetzt nicht bei der Hand, aber kann jemand ja mal vorrechnen.
D für depreciation: die Abschreibungen steigen aufgrund der Investitionen stark. Ich habe (vom Call Q4/22) ~25% im Kopf (hat das jemand anderer notiert????), in Q1/23 noch nicht sonderlich sichtbar. Falls es 25% wären, dann wären das >~60 Mio mehr an Abschreibungen. Irgendwo muss das Investitionsvolumen von >1 Mrd ja auch an Abschreibungen hin.
Ja, vollkommen richtig. Ich nehme das zurück. Ich habe hier die stark steigenden Abschreibungen nicht berücksichtigt. Diese sind von 223 Mio (GJ 2021/22) auf 270 Mio (2022/23) gestiegen und werden etwa in der selben Größenordnung auch im laufenden Geschäftsjahr steigen. Die Zinsen werden sicher auch leicht steigen. Deine Grundaussage stimmt dann natürlich, dass sich beim Nettoergebnis gerade +/- Null ausgehen werden, wenn das EBITDA am unteren Ende der Prognose landet.
Zu den Guidances: Allzuviel drauf versteifen würde ich mich nicht, der AT&S CEO betont doch selbst immer wieder in den earning calls die geringe "Visibility". Warum man das heuer besser als letztes Jahr prognostizieren können sollte, erschließt sich mir nicht.
Diesen Ausdruck "geringe Visibilität" verwendet er schon seit Jahren. Wie gesagt, er hatte über die Jahre eine hohe Prognosequalität - meistens lag er drunter und die Zahlen waren letztlich besser als die Prognosen.
Gleiches gilt für diese langfristigen EBITDA Schätzungen für das Jahr X. Ja, diese 25-30% mögen das Ziel sein, aber ob das realistisch ist, weiß niemand. Zur Erinnerung in den Top Quartalen Q1 22: 31% und Q2 24%.
Hier wurde nicht von Zielen gesprochen, sondern von Prognosen/Schätzungen. Ziele sind etwa in der Nähe von Wunschvorstellungen angesiedelt. Prognosen haben mehr Substanz als Ziele. Im übrigen lauten die Prognosen auf 27-32% und nicht auf 25-30%.
Begründet wurden die Margenerhöhungen damit, dass der Wert pro Substrat steigt. Das ist für mich auch durchaus nachvollziehbar - siehe die stark gestiegenen Margen der "Top Four". 2026/27 wird der Substratanteil am Umsatz bei 2/3 liegen - 2022/23 lag er noch bei etwa 40%. Umso höher der Substratanteil umso höher die Marge im Konzern.Q1 und Q2 2022 war noch von Anlaufverlusten durch Chongqing III mitbestimmt.Die entscheidenden Parameter sind mMn ua. Auslastung und erzielbarer Preis (beides sind externe Parameter, die AT&S nicht beeinflussen kann und hängt mit der Nachfrage und Angebot, das bis dahin auf den Markt kommt, zusammen).
Ja, das sind sicher wichtige Parameter für die EBITDA-Margen, daher wird es auch zukünftig Schwankungen geben - dann allerdings auf einem höheren Niveau als heute oder in der Vergangenheit.Vorsicht: AT&S ist Nr 5 bei ABF IC Substraten, nicht unter den Top 4. Sie möchten mit Kulim unter Top 3 kommen, aber auch andere derzeit hinter ihnen haben zumindest großen Kapaztitätsausbau angekündigt. Was wirklich gebaut wird, wird man sehen, und AT&S wird sicher in der Liste aufsteigen.
AT&S hat einen wesentlich agressiveren Kapaziätsausbau als der Mitbewerb. Ich gehe davon aus, dass die Aussage - unter die Top 3 vorzustoßen - Substanz hat und einer Marktanalyse geschuldet ist.
Schön, dass du so genau auf meine Beiträge replizierst - nur mit Widerspruch entsteht eine Diskussion!
Es geht mir nur ganz neutral darum, selbst mögliche "Kontraindikationen" aufzuzeigen bzw. solchen nachzugehen, damit man selbst keinem Hirngespinst aufsitzt. Ich habe ja selbst auch etwas Erfahrung an der Börse und stimme dir schon zu, wenn man widrige Zeiten nicht aussitzen kann, soll man besser die Finger davon lassen. Andererseits habe ich auch selbst schon die leidvolle Erfahrung gemacht, einfach nicht gewinnbringende Aktien viel zu lange gehalten zu haben, immer in der Hoffnung, dass es dann schon mal nach oben gehen wird - und dann war oft das Gegenteil der Fall. Ich würde halt sagen, dass bei mir so ein maximaler Zeithorizont für das Aussitzen einer Krise bzw. Flaute etwa 18-24 Monate beträgt, da denke ich, dass das bei jedem Unternehmen mit Substanz dazu ausreicht, dass - wenn schon nicht Gewinne, dann zumindest eindeutige Aufwärtstendenzen ersichtlich sein müssen. Aus diesem Grunde gebe ich der Aktie ja auch noch ein bisserl Zeit, mindestens bis November spätestens aber bis Anfang nächsten Jahres.
Cicero hat ja - zu Recht - darauf hingewiesen, dass meist im Oktober ein signifikanter Aufwärtstrend eingetreten ist (in den letzten 5 Jahren). Ich bringe diese Tatsache vor allem mit Apples I-Phone-Präsentation und den anschließenden Bestellungen und Verkäufen in Zusammenhang. Wie siehst du das, Cicero?
Was man dann doch noch etwas nachdenklich stimmt (Nihaoma hat auch darauf hingewiesen), ist die von Intel angesprochene Nachfrageschwäche bei Data Center Prozessoren, was für mich ein klein bisserl wie eine indirekte Gewinnwarnung klingt - kurz danach ging es auch mit der zuvor ordentlich performenden Intel-Aktie bergab.
Ja, keiner weiß, was die nächsten Wochen bringen, ein Test der 25 Euro ist durchaus möglich, ich denke aber, dass das charttechnisch doch so bei 27,80-28 Euro noch einmal eine Unterstützung liegt. Hängt wirklich wahrscheinlich vom Gesamtmarktumfeld ab, das sich ja eher eintrübt. Viele sehen aber schon langsam wieder Kaufkurse. Hier war sicher die Fed-Zinsenpolitik ein belastendes Element, aber durchaus möglich, dass das jetzt schön langsam auch eingepreist ist. Denke übrigens nicht, dass die Zentralbanken dann tatsächlich das Zinsniveau lange so halten können ohne mittel- und langfristig die Volkswirtschaften gegen die Wand zu fahren, da wird man dann doch schlussendlich Abstriche bei der Inflationsbekämpfung machen müssen, da man fürchten wird, dass die lange fast herbeigesehnte Rezession zwar immer wieder doch nicht eingetreten ist, schlussendlich aber auch - wenn sie dann endlich eintritt - heftiger ausfallen könnte als beabsichtig und verträglich Also meine Prognose: Das war jetzt bei dieser Fed-Sitzung das letzte Mal mit solch klaren hawkishen Signalen, beim nächsten Mal werden sanftere Töne vorherrschen, was sich dann positiv auf die Aktienmärkte niederschlagen sollte. Die Frage ist nur, ob die Märkte einen solchen Verlauf dann schön langsam eingepreist haben werden oder tatsächlich ärgere Szenarien befürchten.
Ich bringe diese Tatsache vor allem mit Apples I-Phone-Präsentation und den anschließenden Bestellungen und Verkäufen in Zusammenhang. Wie siehst du das, Cicero?
Ja, sicher hat Apple einen großen Einfluss auf das Geschäft von AT&S. Das Weihnachtsquartal, also Q3, ist traditionell das stärkste des Jahres.
Was man dann doch noch etwas nachdenklich stimmt (Nihaoma hat auch darauf hingewiesen), ist die von Intel angesprochene Nachfrageschwäche bei Data Center Prozessoren, was für mich ein klein bisserl wie eine indirekte Gewinnwarnung klingt - kurz danach ging es auch mit der zuvor ordentlich performenden Intel-Aktie bergab.
Intel hat vor etwa 2 Wochen aber auch gesagt, dass die kommenden Zahlen am oberen Ende der Prognosen liegen werden.
Ich kann nicht sagen, ob die Nachfrage nach DataCenter - Chips für AT&S bedeutender ist, als die Nachfrage nach Chips für Laptops, wo ja Meteor-Lake gerade am Start steht. Letztes Jahr hob Herr Gerstenmayer immer wieder die hohe Nachfrage nach Data-Center - Produkten besonders hervor. Man dachte zeitenweise, AT&S würde spezialisiert sein, auf diese Produkte. Anfang 2022 ging die PC-Nachfrage massiv zurück. Dazu hieß es, dass das auf AT&S keine großen Auswirkungen hat, weil sie ja in der Hauptsache das Datacenter-Geschäft bedienen würden. Man fühlte sich weiter sicher mit AT&S. Später dann, als die Aktie bereits um 50% zurück gegangen war, sagte man plötzlich, dass auch die allgemein schlechte Nachfrage nach PCs am stark nachlassenden Geschäft schuld sei. Beide Geschäftsbereiche werden also einen gewissen Einfluss haben.