Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


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Neuester Beitrag: 13.10.24 11:44
Eröffnet am:04.11.12 14:16von: permanentAnzahl Beiträge:195.034
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7752 Postings, 9026 Tage fws#623: Die Kubakrise war 1962 -

 
  
    #187626
1
26.09.23 01:03
... und damit mehr als 20 Jahre früher. Du hättest vielleicht besser mal zuerst den Link gelesen.



 

7752 Postings, 9026 Tage fws... und es ging um Wahrscheinlichkeiten!

 
  
    #187627
26.09.23 01:04

14221 Postings, 4666 Tage Zanoni1Deine Vergleiche von...

 
  
    #187628
1
26.09.23 01:38
...mir ging es bei dem Vergleich darum,  grundsätzliche Missverhältnisse und Biasse bei der Risikogewichtung zu verdeutlichen, und darum mal ins Bewußtsein zu führen, dass wir an anderen alltäglichen Stellen - ohne das womöglich richtig zu reflektieren - exorbitant größere Risiken und Schäden in Kauf nehmen.

Dieser Vergleich war dabei nur das Mittel, mal ein besseres Gefühl für dieses Dimensionen zu bekommen.





 

14221 Postings, 4666 Tage Zanoni1#631

 
  
    #187629
26.09.23 01:55
hatte den Artikel sogar aufgemacht, als mir dann aber sofort die Begriffe  "Welt am Abgrund" und "nuklearer Erstschlag" ins Auge gesprungen sind, habe ich den Tab sofort wieder geschlossen, da mir damit sofort klar war, dass es dort nicht um die Sicherheit von AKW's geht.

Meine Sofort-Assoziation Kuba-Krise war dann allerdings falsch. Wäre mir dann auch "Kalter Krieg" und "1983" ins Auge gesprungen (stand ja oben sogar in Deinem Beitrag) wäre das ein vermeidbarer Irrtum gewesen.

Aber mein Einwand greift damit letztlich nicht weniger
Mit der Sicherheit von AKW's hat auch die nukleare Beinahe-Eskalation im kalten Krieg herzlich wenig zu tun.

;-)



 

14221 Postings, 4666 Tage Zanoni1Eine Äußerung der TU-München

 
  
    #187630
1
26.09.23 02:12
Lehrstuhl für Nukleartechnik
TUM School of Engineering and Design
Technische Universität München

Kernenergie in Deutschland ist sicher. Die Sicherheitstechnik und die dahinter stehende Sicherheitsphilosophie bei deutschen Reaktoren entsprechen sehr strengen und hohen Anforderungen. Für eine Genehmigung mussten die Kernkraftwerke in Deutschland zahlreiche Auflagen erfüllen und sich einer Vielzahl von Kontrollen und Tests unterziehen.

Deutsche Kernkraftwerke sind mit modernsten aktiven und passiven Sicherheitssystemen ausgestattet. Für den Fall, dass ein System ausfällt, gibt es Ersatz-Systeme wie zum Beispiel eine mehrfach eingerichtete und räumlich getrennte Kühlung oder Notstromversorgung. Es ist sichergestellt, dass die Anlage jederzeit abgeschaltet werden kann. Zudem verfügen westliche Reaktoren über eine druck- und gasdichte Stahl- und Betonhülle, das sogenannte "Containment". Auch im unwahrscheinlichsten Fall menschlichen oder technischen Versagens entstehen keine Gefahren fürm Mensch und Umwelt.

Die Kernkraftwerke unterliegen einer ständigen und unabhängigen Überwachung und Kontrolle durch die Bundes- und Landesbehörden. Die Kernkraftwerksbetreiber tauschen alle relevanten Informationen regelmäßig mit den Aufsichtsbehörden aus. Ständig werden in die Erhaltung, Nachrüstung und Verbesserung der Reaktoranlagen erhebliche Geldsummen investiert. Die Erfahrungen aus der Praxis werden dabei in die Weiterentwicklungen einbezogen. Dies garantiert, dass auch ältere Anlagen den sehr hohen Sicherheitsstandarts entsprechen. Die Mitarbeiter in den Kernkraftwerken sind motiviert und hoch qualifiziert. Umfangreiche betriebliche Aus- sowie regelmäßige Weiterbildungen sichern höchstes fachliches Know-how. Nicht zuletzt führt der Export von Sicherheitstechnologie aus Deutschland in andere Länder ebenfalls zu einer Verbesserung der dortigen kerntechnischen Anlagen und einer Erhöhung der Sicherheit. Würde es beim Ausstieg aus der Kernenergie bleiben, droht Deutschland neben dem Kompetenzverlust auch ein erlust des Mitspracherechts in internationalen Gremien.

Ein Weiterbetrieb der deutschen Anlagen über die derzeit vorgesehene Laufzeit hinaus ist sicherheitstechnisch unbedenklich und technisch möglich. Andere Länder gehen bereits den Weg der Laufzeitverlängerung.

https://www.epe.ed.tum.de/ntech/forschung/...nenergie-und-sicherheit/

 

23304 Postings, 6662 Tage Malko07Dieser Pilot hätte auch ein AKW ansteuern können.

 
  
    #187631
1
26.09.23 07:58
Oder ein gefährliches chemisches Werk oder gar eine biologische Forschungseinrichtung .

Wir hatten schon etliche verheerende Unfälle im Bereich der Chemie da waren die Atomkraftwerke Kinkerlitzchen. Und dabei wurden auch große Gebiete unbewohnbar entsprechend unseren heutigen Ansprüchen. Man blieb aber weiterhin dort und hat die Folgen in Kauf genommen, sowohl in Norditalien wie in Indien, wie in den USA. Risiken, auch Große beschränken sich nicht nur auf Atom. Wie war da noch mit Corona? Hat sogar kein Flugzeugabsturz gebraucht.

Steinkohle ist stark radioaktiv und in der Vergangenheit starben viele Menschen nicht nur an der Staublunge sondern in der Nähe der Kohlekraftwerke. Kein Atomkraftwerk hat jemals soviel Strahlung in die Umwelt abgesondert.  

23304 Postings, 6662 Tage Malko07Der Versuch den Kohlenstoff

 
  
    #187632
1
26.09.23 10:04
praktisch ganz im menschlichen Umfeld zu eliminieren bedeutet praktisch alles auf Elektrizität umzustellen. Wenn man sich dazu einfach noch einen bestimmten Stichtag stellt, wird es sehr schwierig. Es gibt Ökologen, die haben "berechnet" dass diese abgestimmten Ziele auf keinen Fall mit Wind und Sonne allein zu erreichen sind. Der Strombedarf ist riesig. Nachwachsende Rohstoffe in einem wesentlichen Einsatz sind übrigens blödsinnig weil sie nicht so schnell nachwachsen wie sie verbraucht würden und durch riesige Monokulturen erhebliche Schäden an der Umwelt erzeugen würden - scheinen inzwischen sogar die Grünen einzusehen. Übrigens Gas, Erdöl und Kohle sind auch "nachwachsend", es dauert nur.  Prinzipiell kommt es auf das Gleichgewicht zwischen Wachsen und Verbrauch an, das die Menschheit seit Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden verlassen hat.

Es braucht dann eben andere Lösungen. Von der Fusion träumen wir schon seit den Siebzigern, bis heute bleibt es für die nächsten 100 Jahre wahrscheinlich ein Traum.  Konkret haben wir die Atomenergie. Sie muss nicht im alten Modell zur Fabrikation von Bombenmaterial betrieben werden. Bombenmaterial kann inzwischen anders hergestellt werden. Es gibt andere Verfahren mit der die Atomenergie begann, die aber aus militärischen Gründen verlassen wurden. Auch sind es keine Illusionen und es ist absehbar, wirklich inhärent sichere Atomkraftwerke zu bauen und es besteht berechtigte Hoffnung den aufgesammelten Müll verbrennen zu können. Das sind alles keine Träume und wir sollten konsequenter daran arbeiten. Die Endlagerung ist nämlich auch eine Illusion, eine typisch Deutsche die immer endgültige Lösungen anstrebt.

Ich befürchte nur dass die grüne Bewegung mit ihren weltfremden Vorhaben, den sinnvollen Einsatz der Atomenergie torpediert und und zwingt die alte Atomtechnologie vermehrt einzusetzen. Denn ohne Atomenergie werden die Ziele nicht "zeitgerecht" erreicht. Die Grünen sind also die wirklichen Förderer der Renaissance der alten Atomenergie.

Ich behaupte nicht dass die Atomenergie keine Gefahren beinhalten würde, auch wenn die Fälle zur Berechnung fehlen, sind sie sicherlich weit höher als bei einem Ölkraftwerk.  Aber welche Gefahren bedeuten die massive Dämmung der Gebäude in Bezug auf Lunge und Feuer? Und dann bringt sie erheblich weniger wenn schlecht gelüftet wird. Auch Schimmelbildung ist nicht gesund und die erleben wir laufend bei energetisch sanierten Gebäuden.

In Deutschland mag zwar eine Minderheit bereit sein erhebliche Wohlstandeinbußen (für andere)  in Kauf zu nehmen um ihren Wahn zu erfüllen. Werden wir in anderen Staaten aber wesentlich weniger antreffen. Es wird bei uns inzwischen der Strompreis so teuer dass immer mehr Industrie abwandern will. So ist inzwischen eine heftige Diskussion, sogar in der Ampel, über die Subventionierung des Strompreises ausgebrochen. Dabei wollen wir alles auf Strom umstellen!? Der Verbrauch steigt schneller wie die Erzeugung und es ist bis heute wenig im Bereich Häuser, Verkehr und Industrie umgestellt. Da stimmt Wesentliches nicht. Bevor man den Verbrauch von Strom erhöhen will, muss man dessen Produktion sicherstellen und nicht umgekehrt. Und zu glauben, dass wenn man sich ein unsinniges Zieldatum vorgibt - man traut sich also nicht selbst über die Fußspitze hinaus - es besser laufen wird ist eine weitere Illusion. Blödsinnige Entscheidungen werden nur immer häufiger getroffen werden. Fortschritt ist nämlich nur begrenzt planbar. Man muss konsequent daran arbeiten. Und da funktioniert nur im Kapitalismus wenn er gesund ist (Konkurrenz und keine Monopole). Alle anderen Systeme haben bis jetzt daran versagt. Auch eine grüne Planwirtschaft ist keinen Deut besser als eine rote.

 

23304 Postings, 6662 Tage Malko07Greenpeace zu Abklingbecken

 
  
    #187633
26.09.23 11:11
Abklingbecken auch bei Fukushima-Katastrophe gefährdet

Sicherheitskonzepte bei Atomreaktoren konzentrieren sich überwiegend auf den Reaktor. Die Abklingbecken werden hingegen kaum betrachtet, obwohl spätestens seit dem Atomunfall von Fukushima klar ist, dass diese eine grosse Gefahr darstellen können. In Japan bestand nach der Explosion in den Reaktoren die Gefahr, dass auch die Abklingbecken trockenfallen. Wochenlang versuchten die Behörden 2011 einen Ausfall der Wasserkühlung und dadurch eine zusätzliche radioaktive Verseuchung zu verhindern. Wäre die Radioaktivität der abgebrannten Brennstäbe in die Umwelt gelangt, hätten laut dem damals amtierendem Regierungschef Naoto Kan bis zu 50 Millionen Menschen im Grossraum Tokio evakuiert werden müssen.

https://www.greenpeace.ch/de/story/20350/...sikofaktor-abklingbecken/

--------------------------------------------------
Für unsere grünen Spezialisten die glauben mit dem Runterfahren des Reaktors gäbe es keine großen Gefahren mehr. Seit die Aufbereitung bei uns zum Erliegen gekommen sind, haben sich immer größere Mengen an "Abgebrannten", also höchst radioaktiven Brennstäbe, im Bereich unserer Atomkraftwerke angesammelt und das ohne großen Schutz z.B. gegen Flugzeugabstürze. Und diese Risiken wären im Vergleich zu dem etwas längeren Betrieb der abgeschalteten Kraftwerken mit abzuwägen gewesen. Aber Panik verhindert das Denken. Da bleibt nur das Festkleben und schon kommen wir vorwärts. Allerdings wissen wir schon länger dass Kleber nicht gut für das Gehirn ist. Dazu gibt es viele wissenschaftliche Studien auf die momentan nicht in der taz hingewiesen wird.  

14221 Postings, 4666 Tage Zanoni13x informativ und gut analysiert

 
  
    #187634
26.09.23 12:22

14221 Postings, 4666 Tage Zanoni1CO2 Ersparnis bei Weiterbetrieb

 
  
    #187635
1
26.09.23 15:14
Von einem Habeck-Mitarbeiter wurden  offenbar über die Streichung bestimmter Passagen in Dokumenten relevante Informationen unterschlagen.

"Das Berliner Verwaltungsgericht hat am Montag über die Klage eines Redakteurs der Zeitschrift „Cicero“ verhandelt, der Einsicht in Unterlagen des Bundeswirtschaftsministeriums zum Weiterbetrieb von Kernkraftwerken verlangte, der 2022 intern diskutiert wurde."

"Das Berliner Verwaltungsgericht hat am Montag über die Klage eines Redakteurs der Zeitschrift „Cicero“ verhandelt, der Einsicht in Unterlagen des Bundeswirtschaftsministeriums zum Weiterbetrieb von Kernkraftwerken verlangte, der 2022 intern diskutiert wurde."

In einem nachträglich gestrichenen Absatz heißt es dann z.B.:

„Mit Blick auf die – in der Diskussion teilweise als Argument angeführte – CO₂-Reduktion dürften die ca. 30 Terawattstunden zusätzlicher Atomstrom pro Jahr ab 2024 etwa 25-30 Mio. Tonnen CO₂-Reduktion im deutschen Strommix bewirken.“

Jens Spahn: „Herr Habeck und die Ampel haben die Bürger beim AKW-Aus getäuscht. Klimaschutz, Strompreise und Versorgungssicherheit waren der Ampel egal. Die Devise war aus parteipolitischen Gründen: abschalten, koste es, was es wolle.“

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/...527918.bild.html  

14221 Postings, 4666 Tage Zanoni1Aus einem Interview mit Andreas Pautz

 
  
    #187636
1
26.09.23 15:25
«Bei modernen KKW ist die Gefahr einer für die Bevölkerung gefährlichen radioaktiven Freisetzung praktisch eliminiert»

Mit Tschernobyl und Fukushima hat die Welt innert knapp 40 Jahren gleich zwei nukleare Katastrophen erlebt. Können solche Ereignisse in Zukunft ausgeschlossen werden?

Als nuklearer Sicherheitsexperte untersucht man Ereignisse, die Auslöser für eine Verkettung von Systemausfällen sein könnten, die zu einem schweren Unfall führen. Ein Flugzeugabsturz zum Beispiel, ein starkes Erdbeben, ein Tsunami oder, wie in Fukushima, beides gleichzeitig. Für diese Ereignisse kann man sicherheitstechnische Vorkehrungen treffen und Notfallmassnahmen definieren. Die Wahrscheinlichkeit eines Störfallablaufs, der zu einer Beschädigung des Reaktorkerns führt, kann man quantifizieren. Dabei handelt es sich nicht um Kaffeesatzleserei, sondern um sehr umfangreiche sogenannten probabilistische Sicherheitsanalysen.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für ein katastrophales Ereignis heute?

Die Wahrscheinlichkeit für eine frühe Freisetzung von Radioaktivität in modernen Anlagen ist geringer als 10-7 pro Jahr, das bedeutet also weniger als ein Ereignis in 10 Million Jahren. Bei den neuen kleinen modularen Reaktorkonzepten gelingt es sogar, diese Wahrscheinlichkeit auf 10-9/Jahr zu drücken, d.h. weniger als ein Ereignis in einer Milliarde Jahre! Damit haben moderne KKW einen Stand der Sicherheitstechnologie erreicht, bei dem man mit Fug und Recht sagen kann, dass die Gefahr einer für die Bevölkerung gefährlichen Freisetzung von Radioaktivität praktisch eliminiert ist.

Trotzdem hatten wir gleich zwei Ereignisse in den letzten 40 Jahren

Das ist richtig. Das waren aber auch Anlagen älterer Bauart, auf die diese Wahrscheinlichkeiten nicht zutrafen. In Chernobyl wurde zudem fahrlässig an den Sicherheitssystemen der Anlage manipuliert; dies ist bei unseren Anlagen per Design praktisch unmöglich und würde zudem nicht zum selben katastrophalen Ereignisablauf führen. Die Anlagen in Fukushima stammen aus den frühen 1970er Jahren, und hier wurde es in der Tat versäumt, relevante Sicherheitssysteme nachzurüsten, die in der Schweiz und ganz Europa bereits in den 1990er Jahren Standard waren. Wären diese Vorkehrungen rechtzeitig getroffen worden, wäre es in Fukushima nicht zur Kernschmelze gekommen. Tatsächlich haben die neueren Blöcke 5 und 6 in Fukushima den Tsunami auch praktisch unbeschadet überstanden.

-----------------------------------

Aber Hand aufs Herz, wenn wir die externalisierten Kosten für Kernkraftwerke wie z.B. die Lagerung des Atommülls einrechnen, lohnt sich dann der Neubau von Kernkraftwerken noch?

Die Entsorgungskosten für die Schweiz werden alle fünf Jahre neu ermittelt und lassen sich mit etwa einem Rappen pro KWh Strom recht genau beziffern; diese Beträge werden schon während des laufenden Betriebs der Anlagen im sog. Stilllegungs- und Entsorgungsfond rückgestellt und sind damit im Gestehungspreis inbegriffen. Der liegt beim KKW Gösgen bei etwa 4 Rappen/kWh, was sehr günstig selbst im Vergleich mit der Wasserkraft ist.

Die Entsorgung der radioaktiven Abfälle ist mit dem Konzept des geologischen Tiefenlagers aus technisch-wissenschaftlicher Sicht de-facto gelöst. Es ist mir natürlich bewusst, dass die nukleare Entsorgung häufig zu einem vermeintlich unlösbaren Problem hochstilisiert wird. Demgegenüber stehen aber vier Jahrzehnte internationaler Forschung an Endlagerkonzepten, die immer wieder gezeigt hat, dass der sichere Einschluss radioaktiver Abfälle in tiefen geologischen Formationen über lange Zeiträume gelingt – diese wissenschaftlichen Ergebnisse kann man doch nicht einfach ignorieren! Finnland und Schweden haben mittlerweile genehmigte Endlager, und andere Länder, auch die Schweiz, werden folgen. Es gibt bei keiner anderen Energieform einen so sorgsam durchdachten Entsorgungspfad gibt wie bei der Kernenergie.

Wir werden diese Abfälle über mehr als 100'000 Jahre lagern müssen. Könnten sich in dieser Zeit nicht beispielsweise die Kontinentalplatten verschieben und ein Tiefenlager aufreissen?

Es ist wichtig, sich die geologischen Zeitskalen zu verdeutlichen, auf denen solche Prozesse ablaufen. Der Jura ist etwa 170 Millionen Jahre alt. Die Formationen, in denen wir das Tiefenlager errichten, haben sich seitdem nicht mehr gravierend verändert, das Porenwasser, das wir dort im Tongestein vorfinden, war nachweislich viele Millionen Jahre dort eingeschlossen. Wir führen den Langzeitsicherheitsnachweis für das geologische Tiefenlager über eine Million Jahre, um wirklich alle Eventualitäten, also auch tektonische und seismische Verschiebungen und Eiszeiten abzudecken. Das ist ein extrem konservativer Ansatz, denn tatsächlich sind nach 10'000 Jahren bereits über 99,7 Prozent der radioaktiven Elemente zerfallen. Bei den dann noch verbleibenden radioaktiven Stoffen reden wir von gerade noch 36 Tonnen Schwermetallen wie Plutonium und Americium aus insgesamt 60 Jahren Schweizer Kernenergiebetrieb! Gerade diese Schwermetalle werden aber besonders effektiv vom Tongestein im Endlager eingeschlossen. Es ist wichtig, sich klarzumachen, dass die Abfälle aus Kernkraftwerken zwar über lange Zeiträume radiotoxisch sind, dafür aber aufgrund der hohen Energiedichte in KKW auch nur in extrem geringen Mengen anfallen. Bei Abfällen aus der chemischen Industrie reden wir von ganz anderen Mengen, nämlich mehreren zehntausend von Tonnen – pro Jahr! - die ebenfalls geologisch tiefengelagert werden müssen.

Trotzdem fürchten sich die Menschen vor solchen geologischen Tiefenlager, wollen sie nicht in ihrem Hinterhof wissen.

Wir sind heute nicht mehr auf dem Stand der 1980er Jahre. Wie ich bereits sagte, in der Zwischenzeit wurde sehr viel geforscht. Wir verfügen heute über einen Kenntnisstand, den man sich vor 40 Jahren nur hätte erträumen können. Wir wissen, wie man ein Endlager optimal auslegt und wie die sicherheitstechnischen Barrieren aussehen müssen. Wir verstehen die Transportmechanismen von Radioisotopen im Gestein im Detail und können mit Sicherheit sagen, dass die Belastung von Mensch und Umwelt durch ein Tiefenlager jetzt und in hunderttausend Jahren um mindestens einen Faktor einhundert unterhalb der natürlichen Strahlenbelastung liegt.

In der Schweiz wird die Nagra der nuklearen Aufsichtsbehörde ENSI im kommenden Jahr das Rahmenbewilligungsgesuch für ein Endlager in Nördlich Lägern vorlegen, das dann von der ENSI nach dem aktuellsten Stand von Wissenschaft und Technik begutachtet wird. Ich schätze den mehrstufigen und transparenten Prozess der Standortsuche in der Schweiz sehr und bin zuversichtlich, dass wir um 2030 ein genehmigungsfähiges Konzept für die Schweiz haben werden.

-------------------------------------

Andreas Pautz ist Professor für Nuklearingenieurwesen an der ETH Lausanne und leitet den Forschungsbereich Nukleare Energie und Sicherheit am Paul Scherrer Institut (PSI), dem zentralen nuklearen Kompetenzzentrum der Schweiz mit rund 250 Mitarbeitenden.

https://www.ekz.ch/de/blue/wissen/2023/...kw-energiewende-teil-2.html  

14221 Postings, 4666 Tage Zanoni1Industrieverband will niedrigere Stromsteuer

 
  
    #187637
26.09.23 16:19
...statt Industriestrompreis

"Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) setzt trotz Widerstands innerhalb der Ampelregierung weiter auf einen nach unten subventionierten Strompreis für die energieintensive Industrie. Die Chancen, dass dieser am Ende komme, stehe bei 50 Prozent, sagte Habeck bei einem BDI-Kongress in Berlin. Es hätte schon mal schlechter ausgesehen. Bei der energieintensiven Industrie gehe es wegen der aktuell sehr hohen Strompreise um die Existenz. "Die Produktionseinbrüche sind ja da." Sie seien dramatisch, rund 20 Prozent in den vergangenen Monaten.

Die Industrie forderte angesichts einer schwächelnden Konjunktur und hoher Energiepreise erneut die Senkung von Stromsteuer und Netzentgelten. Insgesamt sei dies zunächst wichtiger als ein Industriestrompreis, sagte der Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, in der ARD. "Das wirkt für jeden – für jedes Unternehmen, aber auch für den Privatverbraucher."

https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-09/...d-bdi-energie-robert-habeck  

7752 Postings, 9026 Tage fwsDer Begriff Super-Gau ist zwar überholt, ...

 
  
    #187638
26.09.23 17:24
["Ein Super-GAU ist ein Unfall bei dem der Reaktor außer Kontrolle gerät und dort dann eine Kernschmelze eintreten kann."]

... er wurde jedoch immer für einen schweren Unfall in einem sich im Betrieb befindlichen AKW benutzt. Daß auch Brennstäbe außerhalb des Reaktordruck- und Sicherheitsbehälters noch gefährlich sind, hatte ich weiter oben ebenfalls erwähnt.

https://www.planet-wissen.de/technik/energie/...auundsupergau100.html

Aktuell nutzt man eher die INES-Skala zur Bewertung von AKW-Unfällen. In den nächsten Links sind etliche Unfälle in AKW's aufgeführt. So sicher wie ihr die AKW's hier darstellen möchtet, sind die AKW's also keineswegs. Und auch in deutschen AKW's gab es schon etliche Zwischenfälle. Klimaneutral sind AKW's ebenfalls nicht - dies sind schon eher die auch noch viel billigeren erneuerbaren Energien.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/...skala_f%C3%BCr_nukleare_Ereignisse
https://de.m.wikipedia.org/wiki/...nischen_Anlagen#Zwischenf%C3%A4lle
https://de.m.wikipedia.org/wiki/...%A4llen_in_kerntechnischen_Anlagen
https://de.m.wikipedia.org/wiki/...3%A4ischen_kerntechnischen_Anlagen

Was in anderen Ländern passiert, kann ich - da dort ohne Wählerstimme - nicht beeinflussen. In D. ist jedenfalls zum Glück Schluss mit AKWs und dies hat ziemlich lange gedauert. Nicht mal die großen Energieunternehmen haben hierzulande noch wirklich Interesse an der Atomenergie, wie sich bei den letzten Diskussionen dazu gezeigt hat. Ein Wiederanlaufen der zuletzt abgeschalteten AKWs in D. scheint jedenfalls nur noch ein Thema für wenige Parteien und Politiker zu sein, die entweder zuvor die Energiewende über viele Jahre ziemlich verschlafen haben oder weiter auf Putin-Energie setzen wollen - Uran gehört da ebenfalls dazu.

Die entsprechenden Atom-Ausstiegsgesetze lassen sich allerdings nicht so ohne weiteres wieder zurückdrehen. Mein Tipp: Findet euch mit dem Atomausstieg in D. einfach ab.

 

4967 Postings, 2924 Tage KatzenpiratLöschung

 
  
    #187639
2
26.09.23 17:25

Moderation
Zeitpunkt: 28.09.23 12:06
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Verbreitung von Desinformationen

 

 

7752 Postings, 9026 Tage fwsEin Arzt der Fake-Corona-Impfbescheinigungen ...

 
  
    #187640
2
26.09.23 18:28
... ausgestellt hat, darf sich demnächst hinter Gittern einige Gedanken über sein Verhalten, seinen Berufsethos und den hippokratischen Eid machen:

"Prozess in Bochum
Arzt für falsche Coronaimpfbescheinigungen zu Freiheitsstrafe verurteilt
Ein Mediziner hat Hunderte Coronaimpfbescheinigungen ausgestellt, ohne wirklich zu impfen: Nun ist der 67-Jährige in Bochum verurteilt worden. Es war nicht der erste Prozess gegen den Mann.
22.09.2023, 13.46 Uhr

Das Landgericht Bochum hat einen Arzt wegen etwa 180 falscher Coronaimpfbescheinigungen zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Der 67-Jährige hat nach Überzeugung der Kammer in seiner Arztpraxis in Recklinghausen in der Pandemie massenhaft Immunisierungen bescheinigt, die er gar nicht verabreicht hatte. Das teilte ein Gerichtssprecher in der nordrhein-westfälischen Stadt mit. ..."

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/...9bf4-48a4-b802-697ed3368678

 

7752 Postings, 9026 Tage fws1,5-Grad-Ziel mit Erneuerbaren noch machbar!

 
  
    #187641
26.09.23 18:39
"Experten: 1,5-Grad-Ziel dank Erneuerbarer Energien noch machbar
Unter bestimmten Bedingungen ist das 1,5-Grad-Ziel noch in Reichweite, so die Internationale Energieagentur. Die Autoren fordern in ihrem neuesten Bericht einen massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien – und warnen vor wenig erprobten Technologien.

Es gibt Hoffnung – doch die Länder müssen sich noch mehr anstrengen: So in etwa lässt sich die Botschaft der Internationalen Energieagentur (IEA) zusammenfassen. In einem aktualisierten Bericht heißt es, die weltweiten Klimaziele seien weiter in Reichweite. Denn bei der Solarenergie wie auch der Elektromobilität gebe es einen starken Anstieg. Der Weg zum 1,5-Grad-Ziel "hat sich in den letzten zwei Jahren verengt, aber saubere Energietechnologien halten ihn offen", sagte IEA-Chef Fatih Birol. Allerdings müssten alle Länder ihre Bemühungen erheblich beschleunigen, um die Netto-Null bei den Treibhausgas-Emissionen zu erreichen. ..."

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/...-erreichbar,TqwviEJ
 

14221 Postings, 4666 Tage Zanoni1#643

 
  
    #187642
1
26.09.23 18:43
" Ein Wiederanlaufen der zuletzt abgeschalteten AKWs in D. scheint jedenfalls nur noch ein Thema für wenige Parteien und Politiker zu sein, die entweder zuvor die Energiewende über viele Jahre ziemlich verschlafen haben oder weiter auf Putin-Energie setzen wollen"

..die Quittung für diese ignorante Haltung, die die Grünen leider nicht nur bei diesem sondern auch bei vielen anderen Themen an den Tag legen, gibt es dann bei der nächsten Wahl.  

7752 Postings, 9026 Tage fwsDie Atomlobby im Mantel der Klimaschützer ...

 
  
    #187643
26.09.23 21:05
... und an diesem Wirken der Atomlobby hat sich seit 2020 bestimmt nur sehr wenig geändert:

"Klimakrise
Die Renaissance der Atomlobby
Bis Ende 2022 muss in Deutschland der letzte Atommeiler vom Netz gehen. Kernkraftfans hoffen aber auf eine Kehrtwende. Sie argumentieren mit der Klimakrise - an die viele von ihnen gar nicht glauben.
Von Susanne Götze
23.01.2020, 23.06 Uhr  ..."

... Atomlobby als Klimaretter
Dabei berufen sich viele der Atomfans mittlerweile immer eindringlicher auf die Berichte des Weltklimarates. Diese rechnen in ihren Energie-Szenarien bis 2100 auch mit der Atomkraft. Im letzten Sachstandsbericht schreiben die Klimaforscher, dass die „kohlenstoffarme Stromversorgung“ bis 2050 weltweit von 30 Prozent auf 80 Prozent  steigen müsse. Dabei wird die Atomkraft allerdings mit den erneuerbaren Energien und der Speicherung von CO2 zusammengezählt. Eine explizite Empfehlung für Atomkraft gibt es nicht. Im Gegenteil verweisen die Autoren auf die Risiken: Es gebe „zahlreiche Hemmnisse“, wie „ungelöste Abfallentsorgungsprobleme“ oder die „Verbreitung von Atomwaffen“.

„Die Szenarien des Weltklimaberichts zeigen, dass die Atomkraft verzichtbar ist, weil die Kosten für den Klimaschutz ohne sie nicht signifikant steigen“, meint Jan Christoph Minx, der bereits am 5. Sachstandsbericht mitgearbeitet hat und Klimapolitik an der Universität Leeds lehrt. Das liege auch daran, dass bereits heute der Anteil der Atomkraft an der globalen Stromerzeugung unter zehn Prozent liege und die erneuerbaren Energien attraktiver und kostengünstiger seien. ..."

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/...-46cd-82b0-d7037d2ff407

 

7752 Postings, 9026 Tage fws#647: Überziehe die Welt mit AKW's und ...

 
  
    #187644
26.09.23 21:15
... und es wird längerfristig einige Länder mehr mit Atomwaffen geben. Für mich wären dies keine guten Aussichten für diese Welt. Wie man eine Atomkontrolle unterläuft, zeigen schon seit etlichen Jahren die Diktatoren-Ajatollahs im Iran. Dies interessiert die Atomlobby aber natürlich wenig bis gar nicht.

 

7752 Postings, 9026 Tage fws#647: Auch eine Wählermehrheit kann völlig ...

 
  
    #187645
26.09.23 21:32
... ignorant sein, wie die Gewinne der Nazis bereits bei den noch freien Reichstagswahlen  1932 gezeigt haben.

Ignorant sind z.B. auch diejenigen, die zuletzt einen Aufstand gegen den Einsatz von Wärmepumpen betrieben haben.

 

14221 Postings, 4666 Tage Zanoni1Ja, glaubst Du denn, mit unserem Atomaustieg

 
  
    #187646
26.09.23 21:36
in irgendeiner Weise beeinflussen zu können, welche anderen Länder nun auf Atomkraft setzen und welche nicht?

Was ist denn das schon wieder für ein Einwand?

 

14221 Postings, 4666 Tage Zanoni1#650 ...wenn Du jetzt auch noch ernsthaft

 
  
    #187647
26.09.23 21:54
Atomkraftbefürworter mit den Nazis vergleichen möchtest, dann wird es wir langsam zu plemplem

(...und ich weiß eigentlich nicht, wie man Deinen Nazivergleich hier anders verstehen könnte...)






 

14221 Postings, 4666 Tage Zanoni1Gegen den Einsatz von Wärmepumpen

 
  
    #187648
26.09.23 21:58
hat im übrigen kein Mensch etwas, gegen einen verordneten Zwang diese über kurz oder lang einbauen zu müssen allerdings schon.  

7752 Postings, 9026 Tage fws#651/652: Bin nur auf deine "Quittung" ...

 
  
    #187649
26.09.23 22:02
... eingegangen, um zu zeigen, daß Mehrheiten nicht immer richtig liegen müssen. Und habe auch nicht den von dir zuletzt genannten Vergleich vorgenommen! Etwas genauer lesen kann schon helfen. Bonne nuit.

 

14221 Postings, 4666 Tage Zanoni1Wenn ich Deine GA-Bewertung von #647

 
  
    #187650
1
26.09.23 22:15
richtig interpretiere, dann scheinst Du auf diese Ignoranz also tatsächlich auch noch stolz zu sein, was bedeutet, dass sich zur Ignoranz in diesem Fall also nicht nur Sturheit sondern auch noch eine gewisse Arroganz mit hinzugesellen scheinen.

...man nennt diese Drei übrigens auch die drei kleinen Schwestern der Dummheit, wie ich mal gehört habe, …vielleicht ist es aber auch nur ein Gerücht

;-)


 

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