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Fondsgesellschaft Hermes fordert Zerschlagung von Freenet
Die britische Fondsgesellschaft Hermes setzt die Hamburger Freenet AG (Nachrichten/Aktienkurs) schwer unter Druck. Der Vorstand sollte einen kompletten oder teilweisen Verkauf des Konzerns an industrielle Partner prüfen, sagte Stephan Howaldt, Vorstandsvorsitzender der Hermes Focus Asset Management Europe, der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montagausgabe). Freenet-Vorstandsvorsitzender Eckard Spoerr lehnt dies entschieden ab.
Hermes ist mit 5,2 Prozent an Freenet beteiligt. Die Fondsgesellschaft, die sich in der Vergangenheit auch schon bei TUI (Nachrichten/Aktienkurs) und Volkswagen (Nachrichten/Aktienkurs) als bissiger Kritiker hervorgetan hat, verwaltet ein Vermögen von rund 100 Milliarden Euro. Die Freenet AG ist aus der Fusion des Mobilfunkdienstleisters Mobilcom mit dem Internet-Unternehmen Freenet.de hervorgegangen. Der Konzern hat im vergangenen Jahr rund 2 Milliarden Euro umgesetzt. „Der Vorstand muss die Augen öffnen und andere strategische Optionen prüfen", sagte Howaldt. Er ließ dem Bericht zufolge klar durchblicken, dass er eine Zerschlagung der Freenet AG für erwägenswert hält: Es sei nötig, über den Verkauf sowohl der Mobilfunksparte als auch des Internet-Geschäfts nachzudenken./he
ich stellemal den rest rein:
„In diesem hartumkämpften Geschäft sind Größenvorteile zunehmend wichtig“, sagte Howaldt. Doch die Bieterkämpfe zur Übernahme der Wettbewerber Talkline und AOL Deutschland habe das Unternehmen eben verloren.
„Freenet hat einige Akquisitionschancen nicht wahrnehmen können. Jetzt gibt es für das Unternehmen fast nichts mehr zu kaufen“, monierte der Fondsverwalter. Daher sollte der Vorstand jetzt den umgekehrten Weg einschlagen und den Verkauf der eigenen Geschäfte prüfen. Welche Käufer in Frage kommen könnten, wollte Howaldt nicht sagen. In der Branche heißt es, am Internetgeschäft könnten Wettbewerber wie United Internet, Arcor, Telefonica und Telecom Italia (Hansenet) interessiert sein. Für erwägenswert hält Howaldt eine Fusion der Mobilcom mit dem Wettbewerber Drillisch, der bereits mit 8 Prozent an Freenet beteiligt ist.
Soziale Verantwortung für die 3600 Mitarbeiter
Freenet-Vorstandschef Eckard Spoerr kann all diesen Vorschlägen nichts abgewinnen. „Wir haben 18 Monate für die Fusion von Mobilcom und Freenet gekämpft. Diese jetzt rückgängig zu machen und Teile des Konzerns zu verkaufen ist nicht im Sinne des Unternehmens“, sagte Spoerr der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Man werde unbeirrt der Strategie folgen, die beiden Unternehmensteile zusammenzuführen und auf dem Wachstumsfeld des mobilen Internets weiterzuentwickeln. Als Vorstand habe er nicht nur die Interessen der Aktionäre zu berücksichtigen, sondern auch eine soziale Verantwortung für die 3600 Mitarbeiter des Konzerns.
Außer Hermes scheint auch der Hedge-Fonds-Manager Florian Homm, der über die Firma Absolute Capital Management mit 3 Prozent an Freenet beteiligt ist, einer Zerschlagung des Konzerns das Wort zu reden. Auch der New Yorker Finanzinvestor K-Capital Partners, der schon bei dem Oldenburger Fotoentwickler Cewe Color für mächtig Unruhe gesorgt hat, dürfte in diese Richtung denken. Howaldt glaubt jedenfalls, weitere Paketaktionäre unabgestimmt hinter sich zu haben: „Ich wäre überrascht, wenn andere Aktionäre nicht ähnlich denken würden wie wir.“
Rückendeckung des größten Einzelaktionärs
Spoerr sagte dagegen, er habe die Rückendeckung des größten Einzelaktionärs, der Vatas Holding, die im Mai 18,7 Prozent des Freenet-Kapitals von TPG übernommen hat: „Vatas unterstützt unsere Strategie und will nicht, dass wir Geschäftsteile verkaufen.“ Daher scheint Spoerr der Freenet-Hauptversammlung am 20. Juli gelassen entgegenzusehen. Howaldt kündigte an, dass Hermes in dieser Aktionärsversammlung mit Gegenanträgen - etwa bei den Neuwahlen zum Aufsichtsrat - aufwarten werde, falls der Vorstand nicht auf die Vorschläge und Kritik reagiere, sondern weitermache wie bisher.
Er kritisierte das vom Aufsichtsrat bereits genehmigte sogenannte Aktienwertsteigerungsprogramm. Dieses könne bei einer Verdoppelung des Aktienkurses dazu führen, dass den beiden Freenet-Vorständen und den Spitzenmanagern des Unternehmens möglicherweise bis zu 50 Millionen Euro zuflössen.
Bilanz wird weniger transparent
„Das ist absolut überdimensioniert. Wir werden den Vorstand auffordern, auf einen Teil der Wertsteigerungsrechte zu verzichten“, sagte Howaldt. Spoerr lehnt dies ab, zumal er Howaldts Rechnung für falsch hält. Der über einen Zeitraum von 5 bis 6 Jahren maximal erzielbare Betrag aus den Phantomaktien liege weit unterhalb von 50 Millionen Euro.
Auch die zum ersten Quartal bei Freenet wieder eingeführte Aktivierung von Kundenakquisitionskosten ist Howaldt ein Dorn im Auge, weil dies die Transparenz in der Bilanz deutlich verringere. Im Gegensatz zu anderen Freenet-Aktionären plädiert Hermes aber nicht für eine Anhebung der Dividende: „Wir verlangen keine höhere Sonderausschüttung“, sagte Howaldt. Freenet will für das vergangene Geschäftsjahr 6 Euro je Aktie ausschütten. Bezogen auf alle Aktien, fließen so 576 Millionen Euro aus der Kasse, die damit komplett leergepumpt wird.
Text: F.A.Z., 25.06.2007, Nr. 144 / Seite 11
freilich, es ist immer schade wenn personal auf synergie geht...
s.
Freenet schreibt schwarze Zahlen, was braucht es also mehr? Außerdem hat Freenet den Vorteil, Internet, Festnetz und Handy zusammen anzubieten.
Ich halte den Kurs von ihm auch für vollkommen richtig, da den Komplettanbietern die Zukunft gehört und die Spezialisierung auf z.B. reiner Mobilfunkanbieter, reiner Internetanbieter usw. endlich der Vergangenheit angehören muss.
ich habe mir keine Gedanken über die Mitarbeiter gemacht...
Ich mache mir Gedanken über die Unternehmensteile von Freenet und was zu wem passen könnte, auch ob Drillisch für jemand interessant sein könnte.
Mithin mache ich mir Gedanken um meine (Aktien-) Anlage und dass ich deren Wert steigen sehen will...
Und ob man den Kurs von Spoerr für richtig oder falsch hält - nun ja, da gibt es eben verschiedene Auffassungen - ich halte ihn nicht für richtig, da keine erkennbare Strategie zu erkenn ist. Jedenfalls nicht für mich.
Und ein Vorstand hat ja nun nicht mal "nur" eine Verantwortung für die Mitarbeiter sondern auch eine für die Eigentümer , gelle :-))
Hope
Teles AG 3,71%, Classic Fund Management AG 3,25%, Union Investment 3,02%, Absolute Capital Management 3,02, Vatas 18,7 %.
Ohne Vatas und ohne Teles kommt man schon auf 25,9 % ! Teles und Vatas, sofern die Pro Spoerr sind kommen auf 22,4 % ! Also ich würde mich schon mal Gedanken machen Herr Spoerr. Und ich glaube auch nicht, dass Vatas Einwände gegen eine höhere SAS hätte. Und viele Fonds sind knapp unter 3 %, also die Frn-HV wird sehr interessant, obwohl ich glaube, dass Spoerr schon lange fertig hat !
gruss lire
lire
gruss lire
Aber wenn lire nervös wird ist es bestimmt ein gutes Zeichen das bald was passiert!! ;)
Gruß
Loewe
dem schwachen Gesamtmarkt unter Druck geraten. Die Anteile an dem Hamburger
Telekomunternehmen büßten gegen 10.50 Uhr 1,62 Prozent auf 23,63 Euro ein. Der
TecDAX gab 1,51 Prozent auf 908,84 Punkte ab.
Die britische Fondsgesellschaft Hermes setzt Freenet laut 'Frankfurter
Allgemeine Zeitung' weiter unter Druck. Der Vorstand sollte einen kompletten
oder teilweisen Verkauf des Konzerns an industrielle Partner prüfen, sagte
Hermes-Vorstand Stephan Howaldt der Zeitung.
Der Druck auf Freenet erhöhe sich und das habe zunächst den Aktienkurs gestützt,
sagten Händler. Allerdings dürfte das Machtgerangel dem Unternehmen
grundsätzlich nicht gut tun. Zudem habe der größte Einzelaktionär - die Vatas
Holding, die im Mai 18,7 Prozent des Freenet-Kapitals von TPG übernommen hat -
Rückendeckung für die Strategie von Freenet-Chef Eckard Spoerr signalisiert.
'Ohne die Vatas Holding geht nichts - das könnte den Kurs bremsen', hieß es.
Gemessen an den jüngsten Transaktions-Multiplikatoren würde eine Aufspaltung von
Freenet dem Papier kurzfristig mindestens 2,40 Euro je Aktie Kurspotenzial
geben, kalkuliert Commerzbank-Analystin Heike Pauls in einem Kommentar am
Morgen. Die entscheidende Rolle mit Blick auf die Zukunft von Freenet kommt nun
aber Vatas zu, wie die Analystin bestätigt. Sie bekräftige ihre Empfehlung
'Buy', das Kursziel werde allerdings überarbeitet./fat/dr
mfg
ein sehr gespannter
tilt
Gruß
Loewe
Also bisher ist der Vorstand in meinen Augen einer der Seriösesten am Markt überhaupt. Es wird nicht groß geschwätzt, sondern einfach gemacht (siehe z.B. Telco). Die Aktionen sind so gut wie nie vorauszusehen, schlagen dann aber um so mehr ein!
klar, bissl Vorsicht ist immer gut, aber im Moment überwiegen die Chancen deutlich!!
kein Grund nervös zu werden. Die Fakten für Drillisch wurden hier doch schon x mal
erwähnt und irgendwann wird es weiter nach oben gehen und dann ziemlich schnell. Genauso
wie es auch bei 4,5 war. Freut euch lieber über günstige Nachkaufkurse. Oder braucht ihr das Geld sofort ?
ALso ich sehe durchaus Wachstumspotentiale aus dem Kerngeschäft heraus, die Übernahmephantasien sind für mich nur ein I-Tüpfelchen obendrauf. Und immerhin sind wir die Nummer drei am Markt und mit der Nummer zwei liiert.
@ Lireking: Du hast doch sonst auch häufig Prognosen zu einem abgelaufenen Quartal gemacht, schlechter als damals werden die Zahlen wohl jetzt nicht ausfallen. Nur meine Meinung...
Gruß
Loewe
In Hinblick auf den Chart seit Jahresbeginn ist überhaupt nichts geschehen. Alles im grünen Bereich.
Ganz im Gegenteil, wir haben die Unterstützungslinie getestet und sind wieder in den 8er bereich nach oben gedreht.
Wir hängen halt seit Februar zwischen 7,85 und 8,50 fest. Das wird sich bis zur HV Freenet auch nicht großartig ändern, da auch der Gesamtmarkt konsulitiert.
Zwar gab es immer mal kurze Ausbrecher nach oben aber dann fiel man sofort wieder zurück. Bei 8,90 wird nach unten gedrückt was das Zeug hält.
Positiv zu bewerten ist aber dass die untere Linie immer gehalten hat. Auch heute!
Also mal ruhig Blut, wir sollten die Sache mal bis jahresende beobachten. Schließlich kommen wir auch noch in das Sommerloch, aber ab Oktober und November ziehen ja die Kurse bekanntlich wieder an.
Gruß, vielleicht bin ich ja aus dem Urlaub wenn die 9 Euroflasche gellert wird. Bis dahin Gruß an alle und nerven bewahren.