Aurelius
Ich werde auch weiter halten und beobachten, wie sich das Spiel entwickelt. Meiner Meinung nach ein tolles Beispiel um viel zu lernen, Stichwort Börsenpsychologie.
Meine bisherigen Erkenntnisse, die ich für spätere Fälle wie Aurelius, Ströer, Wirecard etc verwenden will:
1. Die Wahrscheinlichkeit, dass Vorwürfe einer bis dahin unbekannten research Firma (die zudem selbst ein finanzielles Interesse an einem Kursabfall hat) voll zutreffen, liegt klar unter 50%. Es gab in der Vergangenheit zu wenige Beispiele, die den Angreifern recht gegeben haben (Gotham je nach Auslegung 1-2 von 7 oder 8)
2. Ich werde nie wieder am 1. Tag der Bekanntmachung von Vorwürfen investieren, ganz gleich, ob sie sich als haltlos oder gehaltvoll herausstellen. (Den Fehler habe ich bei Aurelius gemacht, aber auch zuvor schon bei VW im Dieselskandal; zweimal ist genug)
3. Das Verhalten von institutionellen Investoren ist für mich wichtig: Natürlich gehen die ebenso raus wie Privatanleger, die mit stopp loss arbeiten. Wichtiger ist aber, wann sie wieder zurück kommen. Das passiert i.d.R. erst wieder mit nachlassender Vola. Das ist hier noch nicht der Fall. Bei Aurelius sind daher auch wenig konservative sonder hoch spekulative Institutionelle eingestiegen. Die Fonds mit viel AuM kommen erst später wieder zurück.
4. Wie reagiert das Management? Aurelius hat das m.M nach bisher okay gemacht. Die Geschwindigkeit war sehr gut, die weiteren Kapitalmarktmaßnahmen (Aktienrückkauf) sind sehr wichtig und insgesamt wurden fast alle Anschuldigungen eindrucksvoll widerlegt. Problematisch ist jedoch, dass immer noch Angriffsfläche besteht beim Thema "Vorstandsbezüge und persönliche Beteiligung". Aufgrund des steuerlichen Konstrukts herrscht im Markt da Intransparenz. Hier im Forum wurde das sehr fein erklärt (Danke an Zwetsch und einen anderen Teilnehmer), im Markt ist das jedoch nicht bekannt und auch nicht in der Detailtiefe vom Management kommuniziert worden.
5. Es braucht Zeit und noch mals Zeit. An der Börse ist 4 nicht gleich 2 mal 2 sondern 5 minus 1. Wichtig ist, die Nerven zu behalten und auf die eigenen Entscheidungen zu vertrauen. Eine Anekdote dazu: Meine Frau arbeitete bei einer Ratingagentur, die Fonds mit Sternen bewertet (das sollte als Hinweis reichen). Fondsmanager konnten, um eine gute Bewertung zu erhalten, im Betrachtungszeitraum auch gern mal Verluste machen so lange, und hier ist das Entscheidende, sie ihrem Stil treu blieben und nicht etwa panisch versuchten durch traden Verluste aufzufangen.
Bin gern für Kommentare hierzu zu haben, da ich mein eigenes Anlegerverhalten verbessern will.
Gruß!
Würdet Ihr jetzt bei solch einem Aufgebot aus dem Invest gehen?
Beachtet bitte, es handelt sich hier um die aktuellen Lerverkäufe bei Wirecard!
https://www.bundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet
Pensionsfonds sind derart eng an Vorschriften hinsichtlich der Höhe und Gewichtung ihrer Investments gebunden, dass ich da für mich einen spekulativen Hintergrund ausschliesse.
Die anderen müsste man checken wer sich dahinter verbirgt und ob man diese Leute als seriös einstufen kann
"Daß die Geschäftsleitung bereits im Dezember den Rückwärtsgang einlegte, wurde von den Lobpreisern (den div. Börsenblättern) nicht erzählt."
Hier kann man mal sehen, dass die ganzen Börsenblättern und -Videos doch zum allergrößten Teil immer nur so schreiben, wie gerade die Fahne im Wind flattert.
Keiner von denen hat je etwas aufgedeckt; hat je durch eine richtig lange und stichhaltig nachrecherchierte Analyse geglänzt; oder ist sonst wie mal gegen den Strom geschwommen.
Von allein wären die niemals auf das ganze Vergütungsgebaren des Mgmts gekommen, welches man ja sowohl gut, als auch negativ deuten kann.
Dass hier tatsächlich User auf das Geschreibsel von sowas geben, ist mir ein Rätsel.
Über Maydorn wurde gestern abend hier ja diskutiert, wie unlohnend es ist, ihm zu folgen.
Überhaupt finde ich es erschreckend, dass man Personen mehr traut, nur weil sie eine bessere Aufmachung haben und dass sie auf einer eigenen seriös gemachten Homepage publizieren, die eine automatisierte Verlinkung mit kostenlosen Finanzportalen besitzen, statt wie unser einer in einem "trostlosen" Forum. ;-)
Würde vieles von dem, was hier in einigen guten Posts stand (ich erinnere nur an TomTomson und seiner sehr aufwendigen Herleitung des mutmaßlichen Aktienbesitzes), in einem ganz anderen Setting gepostet, verlinkt und abgeschrieben worden, hätte die Verunsicherung niemals so stattfinden können.
Es ist wirklich ein Jammer, dass gute Posts (für oder gegen eine Aktie) aus Finanzforen nur selten den Weg in die Wahrnehmungsschwelle von Finanzjournalisten und Pseudo-Journalisten findet.
Dass du zuvor auf den Bundesanzeiger schaust, finde ich auch klasse. Das war auch so eine Erfahrung von mir. Ich schaue immer dort bevor ich irgendwo investiere. Zu oft bin ich anfangs überrascht worden, wenn mal ein LV die Aktie shortete. Hat mir damals nie gefallen, jetzt habe ich mich dran gewöhnt.
Bei Wirecard muss man die LVs immer in Bezug zu der ganzen Zatarra-Geschichte sehen.
Und da die im Bundesanzeiger gelisteten Hedgefonds mit ihren LVs in Wirecard (unberücksichtigt von Absicherungszwecken) im Minus stehen, wäre es ihnen natürlich recht, würde der Aktienkurs runter gehen, damit sie möglichst niedrig covern könnten.
Die Gefahr, dass sie hier nachhelfen wollen, ist durchaus gegeben. Ende Feb. gab es vom Manager-Magazin einen äußerst boulevardesken und unbegründeten Artikel gegen Wirecard. Die ein oder anderen haben den Verdacht, dass dieser Artikel mit Hilfe der Leerverkäufe ^r gestreut und publiziert wurde. Dessen Wirkung aber verpuffte sehr schnell. Der Markt weiß, dass an den Vorwürfen nix dran ist und reagiert daher auf solche "Verleumdungen" nicht mehr sonderlich.
Grundsätzlich kann ich dir raten: Investiere immer long, nur so kannst du auch Buchverluste aussitzen. Und die treten bei jedem Investment irgendwann mal auf!
Zocken sollte nur der, der es kann, der lange Expertise hat, der genügend Werkzeuge hat, um sehr rasch udn mit unterschiedlichsten Finanzprodukten am Markt agieren kann und der umfasserenden Zugang zu Informationen hat, als so mancher hier.
Das fängt bei Realtime-Kursen an...
Was Wirecard angeht, empfehle ich dir, solche Fragen eher dort im Forum zu besprechen. Meinerseits war es das hierzu.
Das ist üblicherweise der erste Schritt zu einer nachhaltigen Kurserholung.
Bin seit 17€ dabei...
“Geduld ist die oberste Tugend des Investors.” — Benjamin Graham —
Hätte ich sie nicht, hätte ich mich in Bezug auf Aurelius und auf meine neu eingegangene Long-Position anders verhalten.
Bei Stroer bin ich damals, obwohl ich die Wirecard-Erfahrung hatte, nicht reingegangen. Ich wollte das nicht nochmal erleben.
Hier schon :-) Schon allein der Dividende und des ARP wegen.
Es gibt keine Unternehmen, die trotz ARP für den Aktionäre ein schlechtes Aktiengeschäft sind.
Entweder bewahren sie den Kurs vor einem weiteren Absinken, oder (und das ist der Normalfall, wenn man sich die amer. Börsen in den letzten Jahren anschaut) sie helfen ihm rauf.
Tippe auch darauf, dass seitens Aurelius noch was Positives in naher Zukunft berichtet wird um das bishergige gute Erfolgsgeschäft zu untermauern und dann wird der Kurs in Richtung 50 laufen, da bin ich für mich sehr zuversichtlich.
Also, haltet die Augen und Ohren offen und wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, nachkaufen was das Zeug hält (:-)).
Den Leerverkäufern wünsche ich viel Spaß beim Eindecken.......
Mir persönlich ist ein Einstieg aber noch zu riskant, denn hier regieren aktuell die Spieler. Ok, die werden sich aber schon bald ausgetobt haben...
Dann wird es lustig für die LV´s
Zur Liste kommt dann folglich Punkt 6:
Vor jedem Kauf einer Aktie immer die aktuelle LV Position berücksichtigen (und v.a. deren Veränderung beobachten)