Polytec - ein solider Wachstumswert
Kurs nimmt Anlauf auf alte Hochs.
http://www.polytec-group.com/de/...YTEC-GROUP-Ergebnis-3-Quartal-2016
Nachfolgend will ich die wichtigsten Erkenntnisse aus der Q3 Telefonkonferenz kurz zusammenfassen. Quellen sind:
- die Audio-Datei zur Telefonkonferenz und http://www.polytec-group.com/download/?file=1104.mp3
- die Folien-Präsentation http://www.polytec-group.com/download/?file=1105.pdf
Ich hatte Polytec Aktien Anfang des Monats zu 8,5€ gekauft. Die Ebit-Marge hatte sich von im Durchschnitt 6% in den drei Vorquartalen auf 8,7% im Q3 16 sprunghaft verbessert (siehe Folie 6). Meine Vermutung war, dass die in Q3 stark gesteigerte Ebit-Marge die nachhaltig verbesserten Kostenstrukturen wiederspiegelt und somit auch die Aktie eine Neubewertung erfahren wird. Nach ersten Informationen aus dem Q3 Bericht wurde in der Telefonkonferenz nun ausführlich erörtert woraus die Ebit Verbesserungen resultieren. Diese setzen sich jeweils zur Hälfte zusammen aus der mittlerweile automatisierten Produktion von Transportboxen für Ifco in Ebensee, sowie der Verlagerungen von Teilen der Produktion von Gochsheim und Weiden nach Tschechien.
- Automatisierte Produktion in Ebensee: In Ebensee wurden 11,6 Mio. € in die vollautomatisierte Produktion der Transportboxen für die Firma Ifco investiert. Der Produktionsauftrag für Ifco wurde Anfang des Jahres an Land gezogen. Hierbei handelte es sich um den größten Einzelauftrag in der 30 Jährigen Geschichte von Polytec. In Ebensee produzieren 14 Spritzgießmaschinen im Drei-Schicht Betrieb die Transportboxen (teilweise auch am Samstag und Sonntag). Diese 14 Maschinen werden nur noch von einer Arbeistkraft betreut. Der CFO kommt in der Telco ins Schwärmen. Wenn man normalerweise von Produktivitätssteigerungen im einstelligen Prozentbereich berichtet, so konnte man durch diese Maßnahme die Produktivität vervierfachen. Auch die Logistikprozesse wurden halbautomatisiert. Die Ertragskraft ist sogar weitaus besser als intern geplant. Mittlerweile hat man mit diesen Anlagen die Ertragsziele für das Gesamtjahr 2016 bereits bei weitem überschritten. Die Anlage wurde bis Juli 2016 auf die Kapazität von 32.000 Einheiten am Tag bzw. 952.000 Einheiten je Monat ausgebaut. (Siehe auch Folie 15)
- Verlagerung von Teilen der Produktion aus den Verbundwerkstoff-Fertigungsstätten Weiden (D) und Gochsheim (D) nach Tschechien. In Weiden wurde die Belegschaft mehr als halbiert und Produktionsmittel nach Tschechien verlagert. Die Lohnkosten sind in Tschechien um 70% unter dem Level der deutschen Belegschaft. Hierzu hatte man im Vorjahr in Tschechien Fabrikhallen gekauft die nun genutzt werden. Dadurch wurden die Personalkosten um mehr als 70% reduziert. Obwohl die neu angeschafften Maschinen erst seit dem 4. Quartal laufen, machten sich die Personalkostenreduktionen bereits in den letzten zwei Quartalen bemerkbar. (im Q2 war der Personalaufwand belastet durch einmalige Zahlungen in die Pensionskasse in Höhe von EUR 2,9 Mio. Ansonsten hätte bereits Q2 eine Ebit Marge von gut 8% ausgewiesen.) Durch die beiden Maßnahmen konnten die Kostenquoten also nachhaltig gesenkt werden. Weitere Optimierungen nach der Anlaufphase in Tschechien sind wahrscheinlich. Evtl. finden sich auch weitere Potentiale für eine höhere Automatisierung (Polytec Performance System). „Given the fact that we just began the new style operation in the Czech Republic and that we are the opinion that we can reach synergy effects and upgrade our efficiency in the Czech Republic and in the some other plants a well due to our further efforts within the Polytec performance system. We think at least some hints toward the sustainability of our earnings platform should be given. …”
Weitere Informationen aus der Telco:
- Zum nur moderat gesteigerten Umsatz wurde ausgeführt, dass es sich hierbei um Projektverschiebungen bei einigen Automobil-Kunden (VW, Jaguar, Volvo) handelt – also um Entwicklungsprojekte und nicht um Produktverkäufe. („Not a single Euro is missing in serial business“) Die Projekte wurden nur geschoben und nicht gestrichen. Volkswagen hat Entwicklungsprojekte verschoben. Man vermutet, auch basierend auf Kundengesprächen, dass VW sich in Richtung Leichtbauweise neu fokussiert um die E-Mobilität voranzutreiben. Dies ist also ein Indiz für steigende Umsätze und zeigt, dass Polytec eher Profiteur der Umbrüche im Automobilmarkt sein sollte.
- Darüber hinaus entwickeln sich auch die Bilanzrelationen positiv. Die Eigenkapitalquote konnte im letzten Jahr von 33,2% auf 36,3% verbessert werden (siehe Folie 9). Die Net Financial Debt wurden von 108,8 Mio.€ auf 96,7 Mio. € reduziert. Der CFO sprach davon, dass sich diese Kennzahl mittlerweile auf 90. Mio. € weiter verbessert hat (ab Minute 6, 30 Sekunden im Conference Call). Das Gearing hatte sich im letzten Jahr von 0,7 auf 0,55 verbessert (siehe Folie 10).
- Es wurde auch herausgestrichen, dass man für die Investoren weiterhin eine ordentliche Dividendenrendite bieten will und dass auch nächstes Jahr anstehende Investitionen aus dem Cash Flow finanziert werden.
Zum Thema Elektromobiltät:
- Man sieht sich ganz klar als Profiteur von der Elektrifizierung. Die Effizienz der Batterien ist ziemlich gering. Kunden müssen vermehrt auf Leichtbauteile umstellen. Hier kommt Polytec ins Spiel.
- Darüber hinaus produziert man bereits spezielle Produkte für Elektromobilität wie bspw. Eine „inductive Powering unit“ (worüber aber aus Geheimhaltung nicht näher eingegangen werden darf) oder beispielsweise die Batterieabdeckung für den Volkswagen Golf (siehe Folie 14)
Bewertung: In Q3 wurden 42 Cents je Aktie verdient. Wenn man davon ausgeht, dass die Ergebnisrelationen zumindest auf der Höhe von Q3 bleiben dann ergibt sich daraus für 2017 ein KGV von 9,3/1,68= 5,5. Weitere Optimierungen und Umsatzsteigerungen sind hierbei also noch nicht eingerechnet. Ich gehe davon aus, dass Polytec auch in den folgenden Quartalen die verbesserte Ertragskraft bestätigen kann. Analysten werden daraufhin ihre Gewinnziele überarbeiten und die Kursziele weiter anheben. Die Bilanzrelationen werden sich schnell weiter verbessern und höhere Kursziele rechtfertigen. Wenn man annimmt, dass die Aktie mit einem KGV von 9 fair bewertet ist dann ergibt sich daraus ein Kursziel von 15€ und ein Potential von ca. 60%. Aktuell werden im Allgemeinen Automobil-Titel stark gemieden - es sei denn man wird mit Elektromobilität in Verbindung gebracht. Wenn die Börse erkennt, dass Polytec ein wichtiger Player im Bereich Leichtbauweise und damit auch Elektrifizierung ist dann könnte man Polytec auch mit weitaus höheren KGVs bewerten...
Am Besten Ihr hört Euch selbst den Mitschnitt zur Telefonkonferenz an. Habe ich etwas vergessen oder kommt Ihr zu einer anderen Bewertung?
Viele Grüße,
Fundamentalist
(Die Äußerungen sind nur meine persönliche Meinung und keine Anlageempfehlung)
Nimmt man die Personalzuwächse als Indikator für die Auftragslage, sind die Aussichten sehr positiv aber vorallem ist das Downpotential durch die günstige Fundamentallage stark begrenzt.
http://adhoc.pressetext.com/news/20170123025
Halte viel von Polytec, gedenke keine aus der Hand zu geben, Marge von Quartal zu Quartal immer besser !
In Q 4 über 10,5 % !
Wenns so weiter läuft, sollte noch was gehen ! ;-)
Ich erwarte gute bis sehr gute Zahlen für das Q1
Und dann bei einem KGV von ca. 8,5 bis 9 für 2017 eine von mir erwartete Dividende von min. 0,40. Da sollte der Kurs schon >16 sei und nicht bei 13,x.
Für mich ein Top Wert für 2017, ähnlich wie H&R letztes Jahr, man möge sich den Chart von H&R mal anschauen.
Gew./Aktie 2017 könnte zwischen 1,75 und 2 Euro liegen !
KGV Annahme bei 8 bis 10 und man kommt auf entsprechende Kursziele.
Aber jeder möge sich seine eigenen Gedanken machen.
Allerdings läuft das "Geschäft nach wie vor positiv und es ist keinerlei Abschwächung in Sicht ".
Ich denke aber das der Vorstandschef wohl etwas vorsichtig taktiert, um eher positiv zu überraschen, als negativ.
Die Eckdaten, KGV usw. sind nach wie vor sehr günstig und man investiert dies Jahr auch wieder mehr,
dies sollte sich auch aufs Zukunftsgeschäft positiv auswirken.
Die derzeitigen Kurse unter 13 sind schon verlockend....
Wie die Vorstandswoche hier schreibt, scheint sie für ein 2017er KGV von 8 oder 9 auf aktueller Kursbasis zu erwarten. Dies lässt für mich schon noch für deutliche Kurssteigerungen Raum. Insbesondere, wenn man weiß, dass man bei dieser Fa. traditionell eher konservative Planungen abgibt. Man muss nur die Aussagen von Q3 über den Jahresendspurt mit den tatsächlich erreichten Ergebnissen von Q4 vergleichen.
Aber ich geb dir schon recht. Mittelfristig ist noch genug Aufwärtspotenzial. Ich fände aber auch eine Konsolidierung zurück in den 11er Bereich ganz normal. Solche Chartverläufe khlen sich ja meistens ein bißchen ab. Wenn man da jetzt die nächsten Wochen bis um die 11,5 € runtergeht und von dortaus dann wieder gen Norden trebt, um am Jahresende bei 17-18 € zu stehen, wäre es doch mehr als okay.
Ja, die Koni läuft gerade und die Vorstandswoche hat nicht zu deren abrupten Auslaufen geführt.
Jedoch kommen demnächst Zahlen, die m.E. eher Kursmäßig unterstützend wirken sollten.
06.04.2017 (DO) Jahresfinanzbericht 2016 + Geschäftsbericht 2016
08.05.2017 (MO) Zwischenbericht zum 1. Quartal 2017
Bleibe weiter dabei, denke nächste Woche wird uns neuen Aufschluss darüber geben, wo wir bei Polytec stehen. ,-)
kommen !
Schade das ich gestern nicht mehr bei den günstigen Kursen nachkaufen konnte !
Bin gespannt, ob Kurse weit unter 13 nochmal kommen werden. ;-)
Alles scheint gut zu laufen - was will man mehr?