Culture Club
Seite 371 von 2435 Neuester Beitrag: 01.11.24 11:42 | ||||
Eröffnet am: | 22.09.12 21:13 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 61.855 |
Neuester Beitrag: | 01.11.24 11:42 | von: Fillorkill | Leser gesamt: | 6.424.284 |
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Dann steuere ich mal was von BoC hinzu:
...everything we do is a balloon
(Übrigens eine m.E. keineswegs ganz unsystematische Schwäche)
;)
Was natürlich richtig ist, ist der Umstand, dass wir nicht nur Dinge, die wir uns vielleicht wünschen, anziehen können, sondern auch gerade jene, die wir tunlichst vermeiden möchten, Dinge vor denen wir uns fürchten.
Das dem zugrunde liegende Prinzip ist das der Anziehung dessen, was wir innerlich visualisieren, dabei ist nichts inverses zu finden.
Eine solche Annahme offenbart m.E. entweder einen deskriptiv unpräzisen Gebrauch von Sprache, der am Ende zu einer groben Fehlbewertung führt oder eine mangelhafte wirkliche Durchdringung des Analysegegenstandes.
Wenn wir etwas vermeiden wollen oder uns vor etwas fürchten, dann neigen wir dazu, uns die Verwirklichung dieses Geschehens immer wieder vor dem inneren Auge vorzustellen.
Wenn ein Golfspieler z.B. unbedingt vermeiden möchte, den Ball ins Wasser zu schlagen, wird sich innerlich geradezu die Szene abspielen, wie der Ball nach dem Abschlag in langem Bogen genau in den See fliegt.
Das Unterbewußtsein versteht jedoch kein "nicht", es hat dann nur das Bild, dass der Ball in den See fliegt. Wie sollte es auch anders sein, es kann nur ein Geschehen visualisiert werden, kein Nichtgeschehen.
Ich kann mir ja nicht vorstellen, dass ein Ball "nicht" irgendwohin fliegt, zumal dies alle anderen möglichen Positionen beinhalten würde außer dieser einen, sondern nur, dass er zu einem konkreten Ort fliegt.
Der Versuch, den Eintritt eines Ereignisses zu vermeiden, führt daher fast schon zwangsläufig zu der Visualisierung eben dieses Ereignisses.
Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird dadurch allerdings gerade erhöht und nicht vermindert.
Der Golfspieler in meinem Beispiel wäre hier besser beraten, sich vorzustellen, wie er den Ball zum Ziel schlägt anstatt ihn (nicht) in den See zu spielen.
(Und nein ich spiele kein Golf, fand es nur ein schönes Beispiel)
Anders gesagt, negative Vorstellungen sind logischer Weise nicht minder wirkmächtig als die positiven, auch dann nicht wenn sie in das Gewand des Vermeidenwollens gekleidet sind, dieses Vermeiden ist nämlich nur als Visualisierung des unerwünschten Erfolgseintrittes möglich, bei dem das Vermeiden dann gedanklich bloss abstrakt hinterhergestellt ist und auch nur werden kann.
Bei Fremdwörtern sind Verschreiber auch tatsächlich immer besonders schmerzlich.
m. E. meinte fil mit "invers" eventuell hier sinngemäß:
Im Gegenteil, der Austausch von Gedanken (und deren Unterstützung bzw. deren affirmative begleitung und / oder Resonanz) funktioniert oft besser ganz ohne Sprache.
(Sprache = "entspricht hier" - Gequatsche ....nicht sehr freundlich ausgedrückt.
Mit Verlaub, meine ureigensten Reflexionen hierzu .
L.