Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

"Nur zum Glück ist es nun mal nicht so" - Das ist deine Vermutung. Nur geht es nicht um deine oder meine Vermutung, sondern um reale oder gefühlte Gefahren. Bei den Polen und Balten ist gerade Panik angesagt und das können wir als Verbündete nicht ignorieren. Putin hätte es ja in der Hand, diese Angst auszuräumen. Tut er aber nicht und daher muss er die notfalls überzogene Reaktion des Westens akzeptieren. Selbst Schuld.  

 

Warum sollten denn prekär beschäftige Lohnschreiber rechter sein als die gut bezahlten Stammredakteure?

Dass Du zu den Stammlesern von SPON zählst, besiegelt dessen Untergang ;-)  

Gehts um reale oder gefühlte Gefahren? Bei realen Reaktion, bei gefühlten Baldrian .

Werde doch wohl keine Krieg anfangen, weil sich ein dritter davor fürchtet.  

Weil rechte Artikel mehr Klicks bringen als Linke. Siehst du schon am letzten Bundestags-Wahlergebnis. Warum pfeifft wohl die TAZ auf dem letzten Loch?

iAußerdem siehst du an dem Kommentaren bei SPON dass die Leserschft nicht sooo links ist. An deiner Stelle würde ich mal zur ZEIT rüberwechseln, da schreibt die 5. Kolonne Putins in den Kommentaren. Vermutlich wird daher die ZEIT bald zur Russenzeitung.

 

ein dichotomisches Weltbild und die dafür notwendige Geschichtsklitterung ist nur sehr schwer zu diskutieren. Dasselbe gilt für den kategorischen Imperativ, dass wer die gute Seite der Macht nicht bedingungslos supporten will zwangsläufig Anhänger ihrer dunklen Seite sein müsse. Dem Inhalt nach handelt es sich hier eigentlich um Glaubensfragen, die eine schlichte Mentalität wie es Fill nun mal ist nur in toto kritisieren kann...

 

Auch wenn du's nicht glaubst, Slowenien, Rumänien, Polen und Balten sind neuerdings in der NATO und daher unsere Verbündete. Die Polen haben wirklich Angst vor den Russen, daher muss Putin im Vorfeld gestoppt werden. Die Krim ist nicht nur sein Hinterhof wo er als Chef der Bande bestimmen kann. Es ist auch unser Hinterhof (bzw. der der Polen und Rumänen).  

Wenn du jetzt noch ergänzt, dass du den Kantschen Imperativ selbst befolgst, dann können wir uns gegenseitig verzeihen.  

Auf dem Maidan starben über 100 Menschen, erschossen von bezahlten Milizen der Oligarchen, die den Umsturz schüren wollten und das geschundene Land vom Regen in die Traufe stürzten. Es fanden keine Wahlen statt, die die Oligarchen-Fascho-Regierung legitimieren. Die einzige Legitimation kommt von opportunistisch die neue Regierung absegnenden Westlern inkl. Amis, die die "Konservative Revolution" vor ihren Karren spannen wollen, um - in durchaus militanter Manier - die Nato-Grenze weiter ostwärts zu verschieben.

Auf der Krim hingegen starb niemand. Es wurden lediglich einige Kugeln in die Luft geschossen. Es fanden Wahlen statt, an denen sich 80 % der Bevölkerung beteiligte. 95,5 % der Wähler stimmten mit "Ja". Der Vertrag der Krim mit der Ukraine sah das Recht auf solche Abstimmungen ausdrücklich vor.  

Schribst du für Radio Moskau? Der Text kommt mir bekannt vor...  

voll auf die Zwölf. Links...Rechts...Hacken...

+++ 23:17 Klitschko wirft Russland Invasion vor +++
Der ukrainische Präsidentschaftskandidat Vitali Klitschko bezeichnet den 16. März als "dunklen Tag in der Geschichte Russlands". "Das, was die russische Regierung mit Hilfe von Separatisten und einem rechtswidrigen Referendum hier durchgeführt hat, ist ein klarer Bruch des Völkerrechts", heißt es in einem Beitrag Klitschkos für die "Bild"-Zeitung. Russland habe mit "schamlosen Lügen" eine "Invasion gegen die Ukraine gestartet". Er sei "besorgt, dass die russischen Angriffe gegen die Ukraine weiter gehen werden, auch über die Krim hinaus".  

werter Fill, ist ein Ethik-Grundsatz, der beim Individuum ansetzt. Keinesfalls beinhaltet er, dass sich das Individuum dabei einer Hofmeinung anschließen soll (sei es im guten oder im schlechten).

Das Individuum soll gemäß dem Kant'schen Imperativ vielmehr dem Grundsatz folgen, das eigene Handeln so abzustimmen, dass es - zur allgemeinen Maxime erhoben - ein Staatswesen hervorbringt, mit dem man ethisch einverstanden ist.

Oder wie der Volksmund sagt: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."  

Steht in SPON, oder?

Unabhängig davon, was tatsächlich in Polen oder im Baltikum los ist, wird Putin nie und nimmer einen Natostaat bedrohen. Er mag ein Diktator und ein Machtmensch sein, nur eines ist er sicher nicht, nämlich doof. Also Baldrian statt Bomben.

Außerdem muss nichts gestoppt werden, was nicht in Fahrt ist, s.o.  

Schlage vor, die Online-Gazette in SPIN (von SPON) umzutaufen, um der neuen Ausrichtung (Spin-Stories) gerecht zu werden.  

dass eine Regierung nicht gegen eine verfassungsändernde Mehrheit des eigenen Volkes agiert.

Dreiviertel der Deutschen haben nichts dagegen, dass sich die Krim mit Russland wiedervereinigt und ungefähr der gleiche Anteil ist gegen Sanktionen. Deshalb sollte Deutschland seine Bemühungen aufgeben und kommunizieren, dass die Idee mit der Kontaktgruppe hirnrissig war. Was würde der Westen sagen, wenn Russland verlangt hätte, eine Kontaktgruppe mit der Krim-Regierung zu bilden.

Der Westen der Ukraine liegt wirtschaftlich am Boden und ist nicht in der Lage sich selbst zu ernähren. 20% der Agrarflächen sind inzwischen an China vermietet und die Ukraine kommt ihren eingegangenen Verpflichtungen nicht nach. "Ernähren" tat der Westen sich in der Vergangenheit durch die Subventionen Russlands (Gaspreis, Kredite) und durch die Ostukraine, wo es nicht nur Kohlebergwerke sondern auch eine starke Rüstungs- und Flugzeugindustrie gibt - die wesentlichen Exportgüter der Ukraine. China z.B. bezieht von dort Flugzeuge und Ausrüstung für Kriegsschiffe. Und zum Ausgleich soll der industrielle Osten von eine Fachoregieung, in der es keine Vertreter des Osten gibt, regiert werden. Russland ist stark in der ostukrainischen Wirtschaft investiert. Es wird Zeit, dass der Westen sich bewegt. Ansonsten wird es zu einer Teilung der Ukraine kommen. Das würde dann auch eine Selbstgeißelung Deutschlands nicht verhindern.    

 

Ticker (Spiegel):

Der tschechische Ministerpräsident Bohuslav Sobotka lehnt in der Krim-Krise Wirtschaftssanktionen gegen Russland ab. "Wirtschaftliche Sanktionen halten wir nicht für den geeigneten Weg", sagte Sobotka dem "Handelsblatt". Sein Land wolle eine diplomatische und politische Lösung des Konflikts. "Keinesfalls darf Europa hysterisch vorgehen", sagte er. Vielmehr müssten die Europäer "einheitlich, ruhig, konsequent und gründlich" auf die Krise reagieren.  

* Ich bezog mich hier auf die Praxis, nicht die Theorie

Fiktiver Ticker:

Steinmeier spricht von hochgefährlicher Lage: Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) erwartet eine deutliche Reaktion auf das Referendum. "Auf das völkerrechtswidrige Referendum in Katalonien wird Europa eine klare und bestimmte Antwort geben", sagt er der Furz-Zeitung. Die Lage sei "hochgefährlich", dennoch müssten sich "jetzt alle Anstrengungen darauf richten, eine weitere Eskalation zu vermeiden".

Und währenddessen dringt die spanische Armee nach Katalonien ein. Viele wechseln die Seiten und es kommt zu ersten Schießereien mit vielen Toten. Die Katalanen verlangen inzwischen so wie der Kosovo behandelt zu werden. Auch im Baskenland kommt es zu Unruhen. Frankreich ist deswegen äußerst besorgt.

Na, und gegen wen sollen sich jetzt die Sanktionen richten? Etwa gegen Russland? Das Selbstbestimmungsrecht der Völker (nicht zu verwechseln mit den Nationen) ist schon eine schlimme Angelegenheit. Ohne dieses sehr stark durch die USA vertretene Recht wären z.B. heute noch große Teile Nordafrikas französisch.  

Was den unbefangenen Beobachter wundert ist die Unfähigkeit, aus der Konseqenz zu lernen. So will der massenmediale Sound ein antirussisches Ressentiment durch einseitige, dämonisierende und ahistorische Berichterstattung erzeugen, als gäbe es wie damals im kalten Krieg keine alternativen Informationsquellen, als wäre die völkerrechtsverbiegende  Biographie des Westen dem interessierten Leser unbekannt. Die logische Konsequenz dieses Engagements, die eskalierende Erosion von Glaubwürdigkeit, wird einfach nicht zur Kenntnis genommen...

Zon zB bringt unzählige Artikel zum Thema, die in den recht lebhaften Kommentarspalten von einer manifesten Mehrheit regelmässig zerrissen und zerpflückt werden. Dabei gilt: Je einseitiger die Darstellung des Redakteurs, desto wilder der Widerspruch seiner Leser. Letzteres taucht als Thema jedoch niemals auf, obwohl sich hier der Adressat der Propaganda rückmeldet und deren inversen Effekt bestätigt. Obwohl es also mittlerweile evident ist, dass dies KEIN Weg ist, um die Massen für einen neuen kalten Krieg zu begeistern, wird dieser unbeirrt fortgesetzt. Warum ?

Ähnliches gilt für die politische Ebene: Eine Einbettung glaubhafter Vertreter der russ Minderheit in die Übergangsregierung, eine Garantie gegenüber Russland, die Nato nicht bis auf die Krim auszudehnen sowie die Ultranationalisten aus den Staaatsstrukturen fernzuhalten und relevante Verträge mit der EU erst dann zu verhandeln, wenn eine durch Wahlen legitimierte Regierung in Kiew existiert, würde die westliche Glaubwürdigkeit boosten und den aktuellen psychologischen Vorteil Putins erheblich relativieren. Dass Gegenteil wird jedoch gemacht, obwohl es jedem Funktionsträger eigentlich klar sein muss, dass gegen Russland in Sachen Ukraine nichts laufen KANN. Warum ?    

Winter 2014/15 liegen wir im Schützengraben vor Stalingrad, da haben wir keine Zeit für die Katalanen.  

Das Ergebnis einer weit überdehnten UN-Resolution und eine breite Schlappe der kriegswütigen Intervenisten. Welche Regierung in Libyen ist denn jetzt legal? Wer klaut wem Öl? Mit großem Aufwand hat man die Gotteskrieger in Ostlibyen an die Macht gebracht und kassiert jetzt den gerechten Lohn.  

 

die in der Tabelle dokumentierten Stimmen kommen höchstens auf 300k, es kann also noch nicht alles ausgezählt sein...