Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 620 von 7892 Neuester Beitrag: 06.03.25 17:20 | ||||
Eröffnet am: | 05.11.12 08:09 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 198.281 |
Neuester Beitrag: | 06.03.25 17:20 | von: Katjuscha | Leser gesamt: | 37.822.912 |
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Tetchenien = Teil Russlands, Abspaltung durch Krieg verhindert = legal (witzig, dass dort Putin bekämpfte was er in der Ukraine fördert)
Georgien = Einmarsch nach "Hilferuf", formal autonom, faktisch russisch = halblegal
Krim = Einmarsch mit Elitetruppen = völkerrechtlich total illegal
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Ostukraine = Einmarsch nach "Hilferuf" eines Russen = Kriegserklärung an UA
Manöver finden schon an der Grenze statt, die Bedrohung ist unmittelbar und glaubhaft. Welche Beweise willst du noch, Russenversteher lumpi? Ist Putin in deinen Augen ein lupenreiner Menschenfreund?
www.spiegel.de/politik/ausland/...rn-ukraine-abspaltung-a-958969.html
A.L.: Eine "befürwortete Annexion" gibt es nicht.
Mit den "Befürwortern einer Annexion" sind die Krim-Bewohner gemeint, die heute zu 93 % mit Ja stimmten.
Wie ist ein wirkliche Annexion definiert?
Wiki gibt folgende Definition:
Annexion (Wiki): "Eine Annexion ist die erzwungene (und einseitige) endgültige rechtliche Eingliederung eines bis dahin unter fremder Gebietshoheit stehenden Territoriums in eine andere geopolitische Einheit."
In der Krim hingegen ist die Eingliederung
1) durch Wahlen mit 80 % Wahlbeteiligung bestätigt, und mithin nicht "erzwungen"
2) Zudem war die Krim nicht "fremd", weil 77 % der Bevölkerung muttersprachliche Russen sind. Die Krim gehörte zuvor 171 Jahre zu Russland.
Verfälschend ist nicht zuletzt der SPON-Titel "Putins Scheinsieg". Auf der Krim gab es zumindest Wahlen. In Kiew hingegen beansprucht demokratisch nicht legitimierter Faschisten-Pöbel, finanziert von Oligarchen und Amerikanern, gewaltsam die Macht - und erhält seine Schein-Legitimation nur durch feuchtwarm-kalkulierende Händedrücke von Obama und Kerry.
Wenn das Wort "Scheinsieg" irgendwo angebracht ist, dann in Kiew und nicht auf der Krim.
FAZIT: Die Spiegel ist nur noch ein Schatten seiner einstigen Größe. Statt kritischem Journalismus liest man unmotivierte und nicht mal sprachlich gewandte (s.o.) Hetze.
Also fill, wir mögen unterschiedlicher Ansicht sein, aber dein Posting #62 war voll daneben. Deine politischen Gegner zu diskredietieren (Zitate: "kritiklos mit dem je aktuellen imperialen Kontrollanspruch gemein ", Schwarz/weiß-Denken) geht in dieser Schablone nicht, wenn man sich selbst als "moralisch evolutioniert" hält.
Meine zugegeben teils persönlichen Postings sind als Reaktion auf diese deine Angriffe zu verstehen. Nimmst du die Deesakalation ersnt die du vom Westen erwartest, so übe sie auch in persönlicher Hinsicht. Ich werde drauf einsteigen, versprochen.
Tschetschenien war vor dem 2. Tschetschenienkrieg autonom. In Tschetschenien galt die Scharia. Sogar die Amerikaner haben die Tschetschenischen Drahtzieher aller Unruhen als Terroristen eingestuft. Nach dem Ende des Krieges herrscht dort eine mehr oder weniger von den Russen eingesetzte Regierung. Kann man darüber streiten, was besser ist.
Georgien: nix Hilferuf, nix faktisch russisch, nix halblegal, wie kommst denn da drauf?
Krim: das ist bisher das deutlichste Zeichen aber auch ein Sonderfall wg. der dortigen Sonderrechte Russlands und wg. des Umsturzes in der Ukraine. Eine Annexion der Ukraine wäre etwas anderes, aber die existiert nur in manchen Köpfen.
Im optimalen Fall müssten EU/US und Russland jetzt in Verhandlung treten, um eine russische Invasion, ukr. Teilung, Nato-Beitritt, vollen EU-Beitritt auszuschließen. Um die Wahlen im Mai zu sichern, und um Überfälle der Bevölkerungsgruppen und Propaganda damit zu verhindern. Mit dem "Faschismus in der Ukraine" wäre es dann wohl schon wieder vorbei, Putin hat seine Trophäe und ausreichend Beachtung, evtl. erfordern auch die russischen Interessen in der Ukraine Stabilität oder wirken Sanktionen. Allerdings könnte es auch völlig anders weitergehen.
Georgien bitte lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdossetien#Erneute_Eskalation_2008 Die Russen sind dort einmarschiert, die Umstände zwar kompliziert, aber es war völkerrechtlich ein Einmasch in Georgien. Du hast recht, das war nicht halblegal, sondern illegal. Südossetien ist deshalb ausser von RUS von keinem Land der Welt anerkannt. In Georgien war das Riskio für Putin schon größer, aber noch kalkulierbar.
Wie gesagt, man erkennt die Steigerung und die Strategie: Eine Restauration des sowjetischen Einflussgebietes. Nicht durch Bündnisse, sondern durch Annexionen bzw. militärisches Eingreifen.
Es ist auch letztlich egal, welche Strategie man bei Putin vermutet. Mag sein, dass er sich in seinem Hirn das ganze als Selbstverteidigung zusammenstrickt. Tatsachei ist jedoch die Völkerrechtsverletzung. Der Westen hat in Georgien nicht reagiert und dass muss die Ukraine nun bezahlen. Der Westen kann es sich aussuchen wo er die rote Linie zieht. Dass er sie jetzt zieht ist ok, aber die Nachlässigkeit in Georgien wäre keine Entschuldigung sie niemals zu ziehen. Es gibt in der Politik keine Präzendenzfälle sondern nur Umstände die zu unterschiedlichen Entscheidungen führen.
"Der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein US-Kollege John Kerry verständigten sich in einem ebenfalls am Sonntag geführten Telefonat darauf, die Krim-Krise durch eine Änderung der ukrainischen Verfassung zu lösen. Das teilte das russische Außenministerium mit."
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/...t-auf-ost-ukraine/
Man fragt sich freilich, wieso sich USA und Russland auf eine "Änderung der ukrainischen Verfassung verständigen" können. Ich dachte, die Ukraine könne - und müsse - über so etwas schwerwiegendes mit 75-%-Mehrheit abstimmen.
Oh, ich vergass, dass es nach der geglückten konservativen "Revolution" vom Maidan ja gar keine Verfassung mehr gibt ;-)
die wirft man anderen unter die Beine und freut sich ...
Letzter Kunstgriff (Schopenhauer: die Kunst, Recht zu behalten)
Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob. Das Persönlichwerden besteht darin, daß man von dem Gegenstand des Streites (weil man da verlornes Spiel hat) abgeht auf den Streitenden und seine Person irgend wie angreift: man könnte es nennen argumentum ad personam, zum Unterschied vom argumentum ad hominem: dieses geht vom rein objektiven Gegenstand ab, um sich an das zu halten, was der Gegner darüber gesagt oder zugegeben hat. Beim Persönlichwerden aber verläßt man den Gegenstand ganz, und richtet seinen Angriff auf die Person des Gegners: man wird also kränkend, hämisch, beleidigend, grob. Es ist eine Appellation von den Kräften des Geistes an die des Leibes, oder an die Tierheit. Diese Regel ist sehr beliebt, weil jeder zur Ausführung tauglich ist, und wird daher häufig angewandt. Nun frägt sich, welche Gegenregel hiebei für den andern Teil gilt. Denn will er dieselbe gebrauchen, so wirds eine Prügelei oder ein Duell oder ein Injurienprozeß.
...weiter
Und wie bereits erwähnt: Putins vermutete Strategie ist egal, wir müssen im Hier und Jetzt reagieren oder auch nicht. Sicher wird auch China genau beobachten was der Westen macht. Da sind ja auch noch Rechnungen offen (Japan-Inseln, Taiwan).
Sagt ein Schopenhauer-Fan.
Hab leider keine Grünen mehr übrig, sorry.
Als Optimist und Philantrop bleibe ich jedoch optimistisch. fill, meine Tür steht dir jederzeit offen, du weißt wo du mich findest.
;-)
...Das Disputieren ist als Reibung der Köpfe allerdings oft von gegenseitigem Nutzen, zur Berichtigung der eignen Gedanken und auch zur Erzeugung neuer Ansichten. Allein beide Disputanten müssen an Gelehrsamkeit und an Geist ziemlich gleichstehn. Fehlt es Einem an der ersten, so versteht er nicht Alles, ist nicht au niveau. Fehlt es ihm am zweiten, so wird die dadurch herbeigeführte Erbitterung ihn zu Unredlichkeiten und Kniffen [oder] zu Grobheit verleiten."
zur industriefreundlich-reaktionären Konkurrenz, d. h. zu Focus.
In seiner Not versucht der Spiegel offenbar, im rechten Territorium von Focus zu wildern bzw. sich dort anzubiedern - darauf hoffend, das damit die Anzeigenkunden zurückkommen. Das Resultat wird aber stattdessen sein, dass Deutschlands einstiges kritisches Vorzeigeblatt vollends in der Bedeutungslosigkeit versinkt, weil sich die Stammleser ABKEHREN.
Ich bin schon immer SPON-Stammleser gewesen und es freut mich dass der Spiegel mehrheitlich gegen den Russenversteher-Mainstream schreibt. Ich bleibe also dabei.
Nun könnte AL an meinem Beispiel vermuten, dass die Spon-Leserschaft rechts-reaktionär unterwandert ist und die Redaktion dem nun Rechnung trägt. Tatsache wird aber eher sein, dass der SPON niemals links war. Gerade bei SPON schreiben viele prekär beschäftigte Lohnschreiber, anderes als beim Maganzin selbst. SPON ist daher rechter als das Magazin.