Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 594 von 7885 Neuester Beitrag: 03.03.25 22:40 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 198.105 |
Neuester Beitrag: | 03.03.25 22:40 | von: Vermeer | Leser gesamt: | 37.759.943 |
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Bitcoin- Börse Mt. Gox verschwindet vom Radar - und die Bitcoins der Kunden.
Es gibt Spekulationen, die Börse sei aufgekauft worden, und Gerüchte, sie sei pleite....
http://www.heise.de/newsticker/meldung/...ins-der-Kunden-2123316.html
Also mit einer spekulativen Zahlenkombination in einer fremden Datenbank geht selbst das "Geschäft" nicht...lol...
Ob QE nötig war, warum, und was daraus folgt, ob Leute im BT dazu beitragen (narbonne #17), ist davon unabhängig eine andere Frage. Der man sich nur nähern kann, wenn zu QE technisch wenigstens etwas Klarheit herrscht.
Denn die Banken haben durch ihr gewaltiges, durch QE erzeugtes Base Money tatsächlich die Option erhalten, in nahezu beliebigem Umfang weltweit Assets zu erwerben. Base Money verschwindet durch Käufe nicht, es ist beliebig oft verwendbar, es zirkuliert. Es wurde in US den Banken nicht auf Zeit geliehen, es gehört ihnen. In welchem Umfang sie das tun, hängt nur von Risiko-Einschätzungen der Banken selbst wie der Fed ab.
Der Staat verschuldet sich bei der Zentralbank, die Zentralbank bei den Banken, die Banken bei den Privaten. Der Kreis wäre theoretisch geschlossen, würde die ZB ihre Anleihen verkaufen, sie wäre wieder aus dem Spiel. Ein sehr erheblicher Teil der Bankassets bestünde nun aus Staatsanleihen, der Staat wäre bei ihnen hoch verschuldet, die Privaten hätten mehr Geld - und müssten viel mehr Steuern zahlen: für den Staat und für dessen Gläubiger.
Kurz: man wäre strukturell da, wo Italien heute steht ;-o) wenn man es wollte.
Bei QE ging es zentral um eine ZB-Teil-Monetarisierung der Staatsneuverschuldung. Das ist effektiv eine ZB-Finanzierung des Staates. Soweit die Staatsneuverschuldung unter die Fed-Käufe sinkt wie zuletzt, treten eher andere Effekte wie Assetinflation und hohe Geldhaltung auf.
Die Propaganda besteht darin, QE komplett von der tatsächlichen Staatsneuverschuldung zu trennen. Und Märchen zu den Billionen an Geldmitteln der Banken zu erfinden, die "völlig abgekapseltes" "outside money" seien ohne jede Kaufmöglichkeit und nur zur "Bargeldversorgung".
Um sich dann anschließend über Bernanke genauso wie über alle Kritiker von QE zu beölen. Weil sie glauben würden, diese Blase könne die Kreditvergabe ankurbeln, und die rein psychologische Existenz der großen Geldmittel aus stumpfen Blödsinn nicht durchschauten. Man kennt diesen Stil ja...
QE ist einfach nur die konsequente Weiterentwicklung der Fiskalillusion mit medialer Begleitung. Auch vor QE waren die meisten Staaten nicht in der Lage ihre Schulden jemals abzutragen. Bei einigen ist das offensichtlicher (Griechenland) bei anderen halt etwas verdeckter.
So gesehen hat QE uns vor dem Systemkollaps bewahrt da ohne diese Maßnahmen die Fiskalillusion mit all ihren Nebenwirkungen in sich zusammengebrochen wäre.
Nun verschließe ich nicht die Augen vor dieser Tatsache sondern mache für mich das Beste daraus da ich es ohnehin nicht ändern kann.
Heute mit QE ist die Fiskalillusion auf eine neue Stufe gehoben. Ich muss unterscheiden zwischen Nationen mit eigener Notenbank und Verschuldung in eigener Währung die aufgrund von QE in der Lage sind ihren Schulden in der Theorie nominal (nicht real) zu begleichen und Nationen die dazu nicht in der Lage sind.
ave
Trotzdem muss der Staat die Neuverschuldung zurückführen (bricht dann das Finanzsystem zusammen? - eher nicht!) und letztendlich wird er nicht daran vorbei kommen sich stark zurückzunehmen. Das bedeutet Erhöhung der staatlichen Ausgaben bei gleichzeitiger Begrenzung der Ausgaben. Nur dann wird die reale Wirtschaft wieder Luft zum Atmen bekommen. Und die Folgen werden gravierend sein. Ob man dann noch allgegenwärtige Weltmacht wird spielen können wenn man nur noch auf NSA und Drohnen wird setzen können? Und ob es schlau ist, bei einer derartigen Entwicklung seine Freunde laufend an den Kopf zu stoßen? Wenn Bürger ihrem Staat nicht den notwendigen Anteil überlassen, kann er eben kein starker Staat mehr sein. QE und Staatsverschuldung sind dazu eben keine nachhaltige Lösung.
Die Notenbanker haben das begriffen und auch nur als temporäre Maßnahme verstanden nur haben sich zu viele Politiker an den schönen Zustand gewöhnt und schrecken weiter vor unschönen Reformen zurück oder wie im Fall Deutschland arbeiten ohne Not an der Rückabwicklung von Reformen.
Es wurde nur Zeit gekauft, mehr nicht.
ave
IT-Sicherheitsindustrie: „Zerschlagt die NSA“
Schöne Träume oder letzte Chance? Eine Entmachtung der NSA und die weltweite Ächtung von Cyberwaffen so wie Chemiewaffen sind zwei Forderungen auf der Sicherheitskonferenz RSA. Von Axel Postinett. Mehr…
Eine schöne Forderung aber wohl leider vollkommen unrealistisch wie auch die Hoffnung auf die Ausrottung anderer Waffenarten.
ave
Es gab auch keinerlei "Fiskalillusion", solange der Staat nicht überschuldet war. Staatsschuld muss dann nie "abgetragen" werden, sie muss bedient werden. QE ist daher keine "Weiterentwicklung der Fiskalillusion".
Die gewaltige Neuverschuldung des Staates diente der Umschuldung der freien Wirtschaft, der Bürger, Unternehmen und der Banken auf den Staat. Mittels QE wurden aber die Banken zu Gläubigern des Staates und der Steuerzahler gemacht, ein Kurzschluss im Geldsystem hergestellt.
Das alles mag einer Rettung dienen, vielleicht war es nur so möglich, vielleicht war es so falsch.
Aber sie es war definitiv nicht einfach so, dass da ansonsten eine "Fiskalillusion mit all ihren Nebenwirkungen in sich zusammengebrochen wäre."
Ein demokratischer Staat sollte deshalb streng auf die Begrenzung der Staatsverschuldung achten. Man sollte keine "Wohltaten" verteilen, wenn sie nicht durch Einnahmen gedeckt sind. Tut man das nicht, wird die Demokratie sich zur Scheindemokratie wandeln. Man wird irgendwann dann laufend unter alternativlosen Zwängen leben. Wenn dann auch noch alles vom Ausland diktiert wird, kann man sich die Kosten für Wahlen sparen.
In diesem Sinne stellt auch der Griff in die "Rentenkasse" der großen Koalition einen Diebstahl an den Rentnern und Beitragszahlern dar (aktuelle Rechtslage hätte eine Beitragssenkung verlangt) und führt mittelfristig zu einer Erhöhung der Verschuldung. Und das nur um Stimmen zu kaufen. Derartiges nennt man üblicherweise Korruption mittels geklautem Geld!
@daiphong: Vor dem Jahr 2008 waren einige Staaten bereits über beide Ohren so weit verschuldet, dass eine Rückführung vollkommen unmöglich war. Andere Staaten -überwiegend die, in denen die privaten stark verschuldet waren- hatten bessere öffentlichen Bilanzen. Dabei geht es ja auch nur um die offiziellen Zahlen und nicht um verdeckte Forderungen z.B. aus dem Sozialsystem, der Beamtenversorgung etc.
Hier einmal ein Zitat aus der "alten" Zeit:
"Die Entwicklung der Staatsverschuldung ist im historischen Vergleich von einem Auf
und Ab gekennzeichnet, wobei Kriege, Wirtschaftskrisen und Verschwendungssucht absolutistischer
Herrscher die wesentlichen Antriebskräfte der Verschuldung waren. Nach
dem 2. Weltkrieg führten die wichtigsten Industrienationen ihre Schuldenquoten zunächst
über einen längeren Zeitraum zurück – begünstigt durch das lang anhaltende Wirtschaftswachstum
des „Goldenen Zeitalters“ bis Anfang der 1970er Jahre (Wagschal
1996). Die durchschnittliche Entwicklung der Staatsverschuldung ist seit 1970 von einem
– in Friedenszeiten – bisher nicht gekannten Anstieg geprägt: Bis 1995, dem Jahr des absoluten
Höchststandes in den 23 hier untersuchten OECD-Ländern (73 Prozent des BIP),
hatten sich die Schuldenquoten mehr als verdoppelt, seitdem sinken sie wieder leicht.
2005 lagen sie im Durchschnitt bei rund 64 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP),
wobei Deutschland mit einem Wert von 70 Prozent im oberen Mittelfeld des Rankings
der 23 in diesem Beitrag untersuchten OECD-Länder liegt.1"
http://budrich-journals.de/index.php/dms/article/viewFile/2814/2349
Das mag vorrangig dem kurzfristigen Stimmenfang dienen und falsch sein, Derartiges nennt man üblicherweise aber nicht "Korruption", und es geht schon gar nicht um "geklautes Geld".
Es ist ein Verteilungsstreit zwischen Rentner, Arbeitenden, Steuerzahlern.
Für März rechnen Experten des GfK-Forschungsinstituts mit der besten Verbraucherstimmung seit sechseinhalb Jahren. Die Deutschen glauben langsam, dass die Wirtschaft an Fahrt gewinnt.
Ähem-- da haben wir Bullen ja Glück, dass sie noch nicht die Aktie entdeckt haben.
Aber auch AL kann ein Leckerlie präsentieren, den erneut gescheiterten Ausbruch im S&P.
Er trällert bereits voller Vorfreude: Auf Matrosen ohé! Einmal muss es vorbei sein.....
Alle Propaganda, QE sei neutral, ist hingegen darauf ausgerichtet, diesen Sachverhalt zu verschleiern - oft sogar wider besseres Wissen.
Warum muss der wahre Grund für QE verschleiert werden? Wenn QE tatsächlich Staatsfinanzierung aus der Notenpresse ist - woran ich keine Zweifel habe - dann ist QE eine massive Verarschung aller Sparer und aller Leute, die für ihr Geld gearbeitet haben, um "Rücklagen" für das Alter zu bilden. Hier wird auf Bernankes Dekret "Wert" aus dem "Nichts" geschaffen - mit der zwangsläufigen Folge, dass bestehende Werte dadurch inflationär ENTwerten.
Dass Fillorkill in seinen Postings rund um die Uhr den "Beweis" anzutreten versucht, QE sei neutral - obwohl ihm praktisch alle hier (bis auf Zanoni) und im Bärenthread widersprechen - , nährt bei mir den Verdacht, dass er dies womöglich "im Auftrag" macht (Siehe QHCQ-Artikel in # 825).
Deshalb hab ich Fill im USA-Bärenthread auch auf die Ignore-Liste gesetzt. Es geht mMn nicht darum, dass er die Sachverhalte nicht begreifen KANN (es wurde ihm ja bereits tausendfach erklärt), sondern darum, dass er sie nicht begreifen WILL, da es sein Anliegen ist, QE-kritische Threads mit seinem "QE ist neutral"-Bullshit regelrecht kaputt zu spammen.
Bescheid zu wissen, den Unterschied zwischen Geld- und Fiscalpolitik zu kennen, ist da tendenziell überflüssig. Wenn das Kollektiv zB glaubt, QE sei Staatskreditierung mit anderen Mitteln und würde Billionen auf Privatkonten oder in die Märkte pumpen, definiert eben dies den 'Expectation Channel'. Assets werden mit dieser Erwartung hochgekauft, Consumer und Investoren fassen wieder Zuversicht und basteln auf diese Weise an der nächsten Kreditblase. Ihr absehbares Platzen darf dann dem Fed QE angelastet werden, welches rein sachlich 'the greatest monetary Non-Event in Histroy' ist. Damit wäre dann ja alles in Ordnung...
Auch die Politik ist sich dessen bewusst und deshalb soll die Regierung nach der nächsten Wahl diese Kosten in das Steuersystem überführen. Man weiß auch genau, dass ein Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht länger dauert als 4 Jahre.
Man hatte dieses vor der Wahl versprochen, wohl wissend, dass es ohne Steuererhöhung nicht zu machen wäre wenn man auch noch die Stabilitätsrichtlinien einhalten will. Nach aktueller Rechtslage hätte man die Beiträge senken müssen. Man hat also die Arbeitnehmer und ihre Arbeitgeber bestohlen. Und Wählerkauf ist mMn Korruption. Ob es dabei unter der Theke vor sich geht oder öffentlich macht nicht den großen Unterschied.
Und nun zur empirischen Evidenz, dass QE eine Nulnummer sei, was Kreditnachfrage oder Inflation angeht. Erstes Argument dagegen siehe oben (Kreditnachfrage geht partiell in den Anleihenmarkt statt in die Bank). Zweites Argument dagegen: Empirische Evidenz ist je nach Definition entweder gar nicht gegeben oder sie wird falsch interpretiert. Denn einen empirischen Beweis, dass QE nichts bewirken würde, bekäme man nur, wenn man
a: alle direkt und indirekt beeinflussbaren Parameter untersuchen würde und
b: 2 haargenau identische Ausgangssituationen hätte und einmal QE anwenden würde und einmal nicht.
a: ist schon schwer genug, b: ist unmöglich in der realen Welt. D.h. nur einen oder zwei Parameter herauszuziehen und sie temporal zu vergleichen bringt wenig Erkenntnis und noch viel weniger ist es ein Beweis, dass QE wirkungslos ist. (Wäre es so, könnte man es ja für immer und ewig beibehalten und müsste nicht zurückrudern)
Im Gegenteil, wenn man sich vor Augen führt, dass selbst ehemalige Pleiteunternehmen Anleihen begeben können und dann eigene Aktien zurückkaufen können bzw. in wenig effiziente Projekte investieren können, die dann zeitversetzt auf die Preise drücken, wird einem klar, wieso wir erstens keine nennenswerte Inflation sehen und zweitens, was alles auf uns zukommt, wenn die Droge abgesetzt wird, die Zinsen steigen und mal wieder eine Rezession ins Haus stehen sollte. Etwas weicher formuliert, billiges Geld lullt die Unternehmen ein, es zieht sie substanziell auf ein niedriges Anspruchslevel, das aber, wenn sich die Umgebungsbedingungen schnell verändern sollten, nicht schnell genug verlassen werden kann. Mit einem Wort, man zieht sich Junkies in allen Bereichen heran. Nur gut, dass sich weltweit fast überall der gleiche Schlamassel abspielt. Übrigens ein weiterer Grund, wieso lokal empirisch so wenig Wirkung festzustellen ist.
Bitcoins hatten Anfangs keinen bezifferbaren Wert. 2010 wurden die ersten Wechselkurse des Monopoly- Spielgeldes in den Bitcointalk- Foren ausgehandelt.
Der Kurs schoss Richtung Orbit. Eine Zentralbank geisterte nur in den Hirnen der Gläubigen.
Man darf gespannt sein, ob der Zusammenbruch der größten Handelsplattform Mt. Gox die Jünger in alle Richtungen verweht...
http://www.stern.de/digital/online/...-ende-der-bitcoins-2092746.html
MBA Mortgage Applications: -8.5% vs. -4.1% last week.
Dein Differenzierungsvermögen läuft an vielen Stellen gegen Null, was ein ungünstiger Ausgangspunkt ist, um Sachverhalte richtig zu erkennen, geschweige denn, ernsthaft zu diskutieren.
Ansonsten strotzt dieser Beitrag zwar von Behauptungen und Anschuldigen, eine sinnvolle Argumentation bleibt jedoch aus.
Die vulgärsprachliche Artikulation (massive Verarschung) rundet das Bild dann noch ab.
Beinahe müßig, solch einen (ge)haltlosen Stammtischbeitrag überhaupt zu kommentieren.
iA Fill