Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 567 von 7878 Neuester Beitrag: 28.02.25 09:53 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 197.942 |
Neuester Beitrag: | 28.02.25 09:53 | von: Malko07 | Leser gesamt: | 37.682.085 |
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Letztens wehklagte er über die armen Griechen. Aber ich wette, er hat von den Tantiemen nicht mal nen Tausender nach Athen abgedrückt.
Der hässliche Verdacht bleibt, dass er uns alle verarscht-- den vielen Endzeitjüngern im Land sein Werke aufdrehen will.
Ok, ok, das will jeder Schreiberling. Und Aufschwung, Besserung, Blüte läuft im Land wohl beschissen.
Aber muss es bei den eh oft viel zu negativ eingestellten Deutschen unbedingt Niedergang, Untergang, Ruin sein, Herr Müller....
"Eine Mehrheit der Teilnehmer kam zu dem Schluss, dass die marginale Wirkungskraft der Aufkäufe wahrscheinlich abnimmt, wenn die Aufkäufe weitergehen“, heißt es in dem Protokoll zur Sitzung des Offenmarktausschusses vom 17. und 18. Dezember im vergangenen Jahr.
Darüber hinaus waren die Teilnehmer „über die Grenzkosten zusätzlicher Asset-Aufkäufe besorgt, die sich aus den Risiken für die Finanzstabilität ergeben.“ Sie beriefen sich dabei auf das Potenzial für das „exzessive Eingehen von Risiken im Finanzsektor“."
http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/...aeufen/9306942.html
Beruhigend zu wissen, dass die FED-Mitglieder auch an den Grenznutzen expansiver Geldpolitik denken, der im übrigen - Saldenmechanik hin oder her - auch im Bereich der Staatsverschuldung ab einem bestimmten relativen Niveau abnimmt. Das Verhältnis der Nachteile von steigender Zinslast + Stabilitätsrisiken gegenüber den Vorteilen eines etwaigen(!) Zuwachses an Wachstum und Beschäftigung kippt ab einem bestimmten relativen Verschuldungsniveau zum Negativen um.
Die Saldenmechanik kann das natürlich nicht erfassen. Zum einen, da Zinslast + Stabilitätsrisiken dort gar nicht ermittelt werden. und zum anderen, da auch Wechselwirkungen der einzelnen Variablen aufeinander innerhalb der Formeln nicht berücksichtigt werden (können). Verändert sich eine Größe innerhalb der Formel, bleiben die anderen Variablen in der Realität nicht konstant.
Könnte man Wachstum so einfach über Staatsdefizite herbeiführen, dann könnte es die internationale Staatsschuldenkrise, die wir erleben, letztlich gar nicht geben!
Diese neue Betrachtungsweise der FED bedeutet dann allerdings auch - ein mit dieser Einsicht konsistentes Verhalten vorausgesetzt, mit dem man nicht mit völliger Sicherheit rechnen kann - dass es dann kaum hinreichend sein kann, die monatlichen Aufkäufe von 85 Milliarden Dollar auf 75 Milliarden Dollar zu reduzieren und eine weitere Reduzierung eigentlich beschleunigt in diesem Jahr fortgesetzt werden sollte.
Mit Überraschungen ist allerdings (wie immer) zu rechnen.
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Zunächst einmal leiden die Emerging Markets unter dem Kapitalabfluss und werden so die Nachfrage auf den Weltmärkten zurückführen.
Wer die US Staatsanleihen in Zukunft zu welchen Kurs kaufen wird muss sich zeigen.
ave
Sollte das nicht gelingen, wird der Aufkauf durch die Fed fortgesetzt und oder eine Eurokrise ausgelöst werden. Besonders schlimm für die US-Geldpolitik ist nämlich der Erfolg der Eurozone. Die Problemstaaten beginnen wieder zu laufen und das alles ohne eine mit den USA vergleichbaren Geldpolitik. Strukturelle Verbesserungen sind zwar erstmals etwas blutiger, heilen aber auf längere Sicht. Teufelswerk aus angelsächsischer Sicht. Nicht grundlos ist US-Finanzminister Lew wieder auf Zwist stiftender Reise in der Eurozone unterwegs.
WASHINGTON (MarketWatch) -- The U.S. government recorded a budget surplus of $44 billion in December, the Congressional Budget Office estimated Wednesday . That brings the government's budget deficit for the first three months of the 2014 fiscal year to $182 billion, which is $111 billion less than the first three months of fiscal 2013. Total receipts, including individual income taxes and payroll taxes, are up 8% this fiscal year, CBO estimates. Spending is down 7%...
http://www.marketwatch.com/story/...o-2014-01-08?reflink=MW_news_stmp
Selbst die Fed hat immer wieder betont, dass es keine messbaren makroökonomischen Effekte von QE gibt und geben kann. Jeder, der informiert ist weiss, dass in einer Bilanzrecession die Fiskalpolitik entscheidend ist, nicht aber die Geldpolitik - weil deren Angebot an billigem Geld niemand interessiert, solange er mit Rückabwicklung seines Schuldensaldos ausgelastet ist...
Saldenmechanik bzw die MMT-Basics sind allesamt 'true by definition'. Wer dies drauf hat versteht, dass die einzelnen Variablen kausal interagieren. Wer dies leugnet fokussiert isoliert auf einzelne Variable und kommt deshalb zu falschen Schlüssen. Saldenmechanik stiftet die Grundlage einer ernsthaften qualitativen Analyse, die sie selber jedoch nicht leisten kann...
Die Anlagealternativen heißen Direktinvestitionen, Aktien, Unternehmensanleihen, und wenn das im Ausland alles als überteuert aufgefasst werden sollte, gibts eben Probleme.
"federal budget Richtung surplus bedeutet ganz im Gegenteil, dass derzeit mehr an Staatskredit aufgenommen als getilgt wird. Dass sich das Defizit in den nächsten Jahren wieder stark erhöht, halte ich für viel wahrscheinlicher, als dass es ins surplus dreht. Daran hat in US niemand Interesse.
#64 die Fed und die Befürworter von Money Printing sind im Gegenteil sehr stolz darauf, dass ihre Billionenkäufe einen sehr großen makroökonomischen Effekt haben.Wie der im Einzelnen aussieht, ist eine andere Frage. Natürlich ist es ein Unterschied, ob effektiv der Staat dieses Geld raushaut und wofür, oder Financials und Unternehmen.
Nach Aussagen einiger Fed-Mitglieder haben sie selbst kein besonders scharfes Modell, der wissenschaftliche Mitarbeiter hat definitiv ein sehr primitives. Schon der Begriff "Median" ist hier witzig, und die Spanne reicht immerhin bis über 0,5% GDP. Auch wenn das Modell schlüssig wäre: Es hat kein kontinierliches QE wie im Modell gegeben, QE3 läuft gerade volle Pulle, und über die MBS-Abteilung auch etwa anders. Insbesondere ist aber die Aussage schon deshalb Unsinn, weil QE in einem ganz spezifischen globalen Krisenszenarium anlief, das offenbar nicht im Modell steckt. Inzwischen läuft es eher in einem ökonomischen "Normalzustand" , und man müsste heute umgekehrt modellieren, 1. welche Lösungen und Strukturverwerfungen derzeit mit QE laufen 2. welche Strukturverwerfungen und Lösungen absehbar sind, wenn man QE plötzlich oder langsam beendet, und dann erst könnte man den QE-Impact schätzen.
Nutzen sich Anleihen über die Zeit ab oder verschimmeln? Ganz neue Erkenntnisse!
Anleihen vom gleichen Emittenten, unter gleichen Bedingungen haben bei gleicher Restlaufzeit bis auf die letzte Nachkommastelle die gleiche Rendite. Egal ob sie schon 10 Jahre am Markt sind oder gerade erst auf den Markt wollen. Der Markt läuft nämlich paralle mit jeder Auktion und umgekehrt.
Und dass US-Staatsanleihen wie geschnitten Brot weggehen ist auch so ein Ammenmärchen. Dazu sollte man sich mal den Umfang anschauen, der inzwischen in Fed-Besitz ist. Sie ist inzwischen der größte Gläubiger. Und wenn China und Japan in einem vergleichbaren Umfang wie früher kaufen würden, bräuchte es QE auch nicht. In den USA steigt die Geldmenge genau wie bei einem kauf der Fed wenn der Käufer aus dem Ausland ist.
Die Idee, dass sich eine Regierung das Geld, das sie braucht, ausserhalb jedes Schuldzusammenhangs einfach selber drucken könnte, widerspricht dabei - von den katastrophalen Auswirkungen, die es hätte, mal völlig abgesehen - jeglichen accounting basics, auf die sich innerhalb der MMT so gerne berufen wird. Das wäre so, als ob man die Passiva Seite in der Bilanz einfach streichen wollte.
Der Witz dabei, Saldenmechanik könnte man dann in die Tonne treten, die Identitätsgleichungen würden nicht mehr stimmen. Die MMT gelangt also mit ihrer vermeintlichen saldenmechanischen Betrachtung zu einem Ergebnis, das ihre eigene methodologische Grundlage zerstörte - welch Absurdität.
... die einem frecher Weise auch noch als rein descriptiv verkauft wird ;)
Das Geldsystem, dass dort beschrieben wird ist aber nicht das Geldsystem das wir haben, sondern eines, das sie sich wünschen. Um dieses zu erreichen müsstem nicht nur zunächst einmal die Zentralbanken verstaatlicht, sondern sämtliche accounting basics über Bord geworfen und der Zusammenhang zwischen Guthaben und Schuld völlig aufgehoben werden.
True by definition ist daran überhaupt nichts - wobei es sich bei bei diesem Ausdruck ohnehin um eine Tautologie handelt, bei der der Richtigkeitsmaßstab auf sich selbst zurückgeworfen wird.
Kaum anders als beim Gebrauchtwagenkauf auch.
Was US-Treasuries anbetrifft, sollte eigentlich klar sein, dass eine Garantie auf Rückzahlung stets gegeben ist, da die FED letztlich jede Anleihe - stellvertretend für die US-Regierung - annehmen und auszahlen würde. In Dollar. Was der Dollar dann - in Fremdwährung - wert ist, steht auf einem anderen Blatt.
Für ausländische Dollarbesitzer ändert sich nichts dadurch, dass sie ihr $-Guthaben (d.h. eine Forderung gegen eine amerikanische Bank) in den Kauf von UST umsetzen. Für die guthabenführende Bank ist das Guthaben eine Einlage, mit der sie arbeiten, d.h. Geld verdienen kann. Wird eine "Gebrauchtanleihe" (es gab also schon einen Käufer) erworben, hat der Verkäufer nun das Guthaben und die Bank arbeitet mit dessen Geld weiter. Von seiten des Geldes ändert sich nichts. Wohl aber fürdie Preisfindung bezüglich der Anleihe, welche sich nicht nur nach der Umlaufrendite des Guthabens (wg. ZIRP bei ca. 0), sondern auch nach der Zinserwartung für eine bestimmte Laufzeit richtet (der Markt versucht, diese Erwartung einzupreisen) und die Erwartungen von Käufer und Verkäufer müssen sich überschneiden, sonst kommt der Handel nicht zustande.
Ganz anders sieht es aus, wenn eine (US-)Bank als Eigenhändler auftritt und UST kauft. Sie ist für den Kauf grundsätzlich nicht auf Einlagen (und deren Refinanzierung) angewiesen, sondern kann das Geld selbst erzeugen. Unter ZIRP ist das eo ipso der effizienteste Weg. Für die (eher formale) Mindestreserve bei der FED taugen die Einlagen natürlich schon noch, werden aber gar nicht mehr benötigt. Denn die FED ist längst selbst zum Eigenhändler geworden; in Folge dessen haben die Geschäftsbanken reichliche Guthaben bei der FED und halten, der Sprachwitz sei hier erlaubt, bei der FED Überschuss-Mindesteinlagen. Kurios, geradezu verrückt wäre es, wenn die Geschäftsbanken nun auf diese von der FED selbst hervorgerufenen Überschüsse Negativ-Zinsen zahlen müssten (das wird natürlich nie passieren....) Die FED jedenfalls erfüllt eine Doppelfunktion: Sie fungiert als evtl. Kreditgeber gegen die jederzeit als Sicherheit akzeptierten UST und sie wäre auch jederzeit für UST der "Käufer letzter Instanz". Mit diesen Garantien im Rücken brauchen sich die Geschäftsbanken nicht mehr um Zinserwartungen zu kümmern. Sie können die Preisfindung für UST selbst fest- bzw. aussetzen. Sie leben wie Gott in Frankreich oder, sie verrichten (einem Zitat des Herrn Blankfein folgend) "Gottes eigenes Werk".
Diese "Verbanklichung des Staates" ist ein historisch einmaliger Zustand. Man wird davon wieder herunterkommen müssen.
Bei negativen Einlagenzinsen würden sie sicher gierig auf massenhaft überteuerte neue oder alte Staatsanleihen, sie wären gezwungen, mit großen Käufen ihre übergroßen Fed-Guthaben abbauen.