Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 558 von 7877 Neuester Beitrag: 27.02.25 12:33 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 197.921 |
Neuester Beitrag: | 27.02.25 12:33 | von: Malko07 | Leser gesamt: | 37.663.843 |
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Eine Reduktion der arabischen Gegenwart auf diesen Konflikt wäre etwa so, als wollte man die moderne europäische Geschichte komplett aus dem Konflikt zwischen Katholen und Evangelen ableiten. Was - bei allem Respekt vor dieser öußerst bedeutenden Frage - einfach nicht geht.
Es ging im Arabischen Frühling um das gesamte moderne Themenspektrum demokratischer Gesellschaften, Staaten, Kultur und Wirtschaft. Es ging auch um den Militär-, Polizei-, Geheimdienst-Staat, um altertümliche Machtstrukturen, korrupte Privilegienordnungen ohne demokratische Aufgabenstellungen, um blockierte Wirtschaft in sehr stark angewachsenen Bevölkerungen, um große, stark entrechtete Bevölkerungsanteile, in vielen Regionen un die Verteilung nationaler Gewinne aus Öl und Pipelines, um uralte Fragen osmanischer Staatsbildung, um tiefe Gegensätze von Stadt und Land.
Die demokratischen und säkularen Strukturen in allen arabischen Ländern stammen aus den großen Städten und ihren Medien. Sie konkurrieren mit traditionellen kriegerischen und räuberischen völkischen Stammesordnungen ohne klare nationale Grenzen. Und mit islamischen Rechtsschulen als Träger politisch-konservativer Kulturen und Weltanschauungen mit hohem Universalanspruch.
[#23 die Alawiten gehören nicht zu den Muslimen oder Schiiten. Zur allgemeinverbindlichen islamischen oder schiitischen Ordnung gehören sie genau so wenig wie Christen und Juden und viele andere regionale Sekten. Frag mal einen Schiiten ;-o)]
Jenseits des Konflikts Schiiten-Sunniten existieren viele andere, in Syrien ähnlich wie in der Türkei etwa auch traditionell die Ausgrenzung der Kurden. Sie bilden nach eigenen Angaben eher ein Viertel der Bevölkerung, auch in Damaskus, also viel mehr, als meine Zahl oben besagte, und waren ein wichtiger Teil des Aufstands gegen Assad.
In Syrien reagierte man auf den Arabischen Frühling und die inneren Konflikte mit dem Motto "Assad oder Barbarei !!"
Der Militär-, Polizei-, Geheimdienst-, Giftgasststaat ging in einen barbarischen Krieg gegen seine eigene Bevölkerung über, von Russland massiv unterstützt. Die Propagandamaschine in Russland hämmerte ähnlich wie zu Tschetschenien und Dagestan: "Assad oder Barbarei !!" Seither zieht er sämtliches Gesockse, Scheinheilige, Barbarische aus der arabischen Welt magisch an, das ganze Land wurde in ein Schlachtfeld verwandelt.
Und wie reagiert die westliche Welt inkl "Querdenker" lol darauf? "Assad oder Barbarei !!"
Ich hatte auch nie behauptet, dass die Aufstände in Nordafrika (Ägypten, Libyen, Tunesien, Algerien) irgendetwas mit der Auseinandersetzung Schiiten-Sunniten zu tun hätten. Ich brachte Libyen und Ägypten beispielhaft für unser idiotische Politik diesen teil der Welt betreffend.
Aber unser großer berliner Propagandaminister übt sich an bekannten Vorbildern von Mitte letzten Jahrhunderts. Soll er dabei glücklich werden. Eine Diskussion und sachliche Auseinandersetzung ist so nicht möglich.
Falls es um diese Ordnungen Krieg gibt, werden Individuen zu Kriegern um Territorien bzw. Rechte qua Kollektiv und Abstammung. Sie schützen oder investieren in ihre eigenen individuellen Möglichkeiten, und die Individualität ihrer Nachfahren. Bürgerkrieg und Stammeskrieg, kollektiver Raub sind also per se nicht irrational, das werden sie erst innerhalb entwickelter Ordnungen.
Idriss sei geflohen, nachdem Milizionäre der rivalisierenden Islamischen Front sein Hauptquartier im syrischen Grenzort Bab al-Hawa an der Grenze zur Türkei gestürmt hatten, heißt es in dem Bericht, der sich auf nicht namentlich genannte US-Offizielle beruft. Die USA seien über die Entwicklung "schockiert".
Der FSA-Sprecher Luai al-Mokdad wollte telefonisch dazu keine Stellung nehmen. Syrische Oppositionskreise bestätigten aber, dass sich Idriss aus dem Land abgesetzt hat, nachdem Lebensgefahr für ihn bestanden hätte. Bei der gleichzeitigen Erstürmung eines Waffenlagers in der Nähe des FSA-Hauptquartiers hätten Kämpfer der Islamischen Front und der Al-Kaida-nahen Al-Nusra-Front "Tonnen von Munition" erbeutet.
vek/AFP/dpa
Kriegs- und Propagandamaschine!
Die demokratischen Kräfte vernichtet, die Zivilisten millionenfach vertrieben, Assads Giftgasmassaker dem Gegner und den USA angehängt.
Ein wahrhaftiges Bollwerk des Abendlandes gegen "den Terror" - zur Freude westlicher Rechtsaußen. Putin wirft dem Westen Werteverlust vor
So ist z.B. auch Putin nicht schuld, dass Saudi-Arabien fleißig auf dem Balkan zündelt und dort den religiösen Fanatismus fördert. Letztes Jahr habe ich z.B. in Mazedonien (konkret Skopje) festgestellt, dass eine Familie welche ihr Kind in eine entsprechende wahabitische Koranschule schickt eine Familienunterstützung im Umfange des Durchschnittslohn enthält und die Kinder auch noch entsprechend eingekleidet werden. Dies gilt allerdings nicht nur für Skopje sondern für den gesamten Balkan.
Auch in Nordafrika und südlich der Sahelzone sind die Wahabiten fleißig tätig. In diesen Regionen ist der Einfluss Russlands ein Witz - es laufen wesentlich gefährlichere Vorgänge. Und wenn wir weiter im kalten Krieg verharren und meinen alle Feinde Russlands wären unsere Freunde, werden wir noch eine sehr teure Rechnung präsentiert bekommen.
Auch hier gibt es inzwischen reichliche wahabitische Ablenkungspropaganda. Dabei scheint sogar der Unterschied zwischen Alawiten und Alewiten unbekannt zu sein. Oder diesen diese Falschaussagen auch nur der Propaganda?
Und wer die Dschihadisten kritisiert, muss das wohl am Gründlichsten mit Assad und Putin tun.
Die halten der Welt dieses Stöckchen hin, und da muss jetzt also jeder Demokrat und Bürger, Syrer und Europäer drüber springen? auf die eine oder andere Seite? sicher? ja?
Etwa so, wie einst die Kommunisten und die Faschisten allen anderen ihr Stöckchen hinhielten?
Haben die beiden Ölmächte Russland und Saudi schon so viel Macht über uns?
Inzwischen schlachtet dort aber jeder jeden ab. Die Gotteskrieger haben z.B. große Blutbäder unter den Alawiten gehalten, die Regime-Truppen haben viele unschuldige Sunniten abgeschlachtet, usw..
Würde es eine menschlichere Alternative geben, wäre ich sofort dafür, auch dass wir etwas dafür riskieren würden. Ich sehe sie aber leider nicht. Und das jetzige Regime gegen al-Qaida auszutauschen sehe ich nicht als eine Besserung an, im Gegenteil, es würde noch schlimmer zugehen.
Sprüche, dann müssen wir eben Truppen hinschicken, empfinde ich nicht als Lösungsansatz wenn kein einziger Staat sichtbar ist, der dazu bereit wäre. Deshalb dann zum Ausgleich Bombardements zu verlangen, in einem Krieg in dem keine klaren Grenzen erkennbar sind, und damit faktisch al-Qaida zu stärken, ist in meinen Augen eindeutige wahabitische Propaganda. Und das gehört nun mal festgestellt, da man ja als Putin-Anhänger dargestellt wurde, nur weil Putin eine Gegenposition (aus durchsichtigen Gründen) zum verlogenen Obama einnahm und diese teilweise mit der eigenen deckungsgleich war. Wenn also Putin, aus propagandistischen Gründen, demnächst sich für Menschenrechte engagiert, soll man eine Gegenposition beziehen? Noch ganz dicht?
Also schwafel ruhig weiter und träume weiter vom unabhängigen Kurdistan. Meine Position ist auf jeden Fall klar was Syrien, den Iran und Saudi-Arabien angeht. Und dabei ist es mir egal in was sich Putin oder Obama verrennen. Bezüglich Russland habe ich auch ein Sicht, die dir sicherlich nicht gefällt. Ich war gegen die Ostseepipeline und für den Ausbau der Häfen um große Flüssiggastanker löschen zu können. Aber dem stand ja Rot-Grün mit dem Gasprom-Kasperle Schröder entgegen. Unabhängigkeit schafft man allerdings mit Fakten und nicht mit Sprüchen.
Dax bei 9000 und einige Papiere wurden ausgestopt, also einkaufen- aber fix...
Nebenbei.... ein Magnat wird heute 60.
Keiner hat das Rudel mehr gelenkt wie er, keiner die Bären mehr geschröpft, keiner die Puppen mehr tanzen lassen.
Er war der Strippenzieher, der wahre Finanzkönig. Alle Hofschranzen tanzten nach seiner Musik und schleimten artig bei.
Haaaaaappy Birthday, Onkel Ben und Daaaaaanke-- als Bulle...
Ruhig, solide und unaufgeregt wie immer wird Bernake die Zukunft der Geldpolitik erklären.
Und die Herde wird mit Gänsehaut, Zittern und Zähneklappern bedächtig lauschen, jedes Fürzlein sofort in die Kurse transportieren.
Da wird Beton zu Butter und jeder Großkotz zum Lämmlein.
Da staunt der Kindergärtner und der Maulheld wundert sich...
interessieren sollte (was ich nicht glaube), ist dieses Buch ein schöner Zugang
hier ab S.41 zur Religion i.e.S
Die 'Gemeinschaft des Hauses':
Religion, Heiratsstrategien und transnationale Identität türkischer Alawi-/Nusairi-Migranten in Deutschland (Google eBook)
Welches Thema wählt man als Wochenend-Kolumne? Man beginnt zu priorisieren und zu verwerfen. Die optimale „Input-/Output-Relation“ erbringt eine Story, die eine kurze Recherche mit einer maximalen Klickrate verbindet. Aber ist das der richtige Weg? Klickraten messen die Güte der Überschrift, nicht aber den eigentlichen Inhalt.
Eine gute Vorbereitung („man ist im Thema drin“) und das Vorliegen aussagekräftiger Grafiken bilden die Grundlage der Arbeit. Wenn sich dazu ein Thema – wie das heutige – klar aufdrängt, steht der Kolumne nichts mehr im Wege.
Das Thema der heutigen Kolumne ist das Sentiment. Als Faustregel gilt: Je euphorischer die Stimmung, desto mehr Marktteilnehmer sitzen auf einer Seite des Bootes. Die Gefahr, dass das Boot umkippt, nimmt zu. Eine Euphorie herrscht derzeit nicht, insbesondere nicht in Deutschland. Die Marktteilnehmer sind doch eher teilnahmslos.
Aber vielleicht sollte man das Wörtchen „Euphorie“ durch das Wort „Zuversicht“ ersetzen. Zuversicht drückt eine feste optimistische Haltung für zukünftige Geschehnisse aus. Die Investment-Banken überschlagen sich geradezu mit zuversichtlichen Prognosen für das neue Jahr. Das allein ist schon ein Grund, skeptisch zu sein. Hinzu kommt das unerschütterliche Vertrauen, welches US-Fonds-Manager und US-Börsenbrief-Verfasser an den Tag legen.
Der Sentiment-Index nordamerikanischer Fonds-Manager (NAAIM-Index) stieg per Mitte Dezember auf den höchsten Stand seit Februar 2013 (101 Punkte, siehe schwarzen Pfeil folgender Chart).
Lahmer Reformeifer in Frankreich
Draghi greift Hollande an
Frankreichs Staatspräsident Hollande muss sich warm anziehen: Auf europäischer Ebene schlägt ihm ein eiskalter Wind entgegen. Kaum verhüllt wirft ihm Europas obersterer Währungshüter wirtschaftspolitisches Versagen vor.
Es sind ungewöhnlich harte Worte, mit denen Mario Draghi der französischen Regierung ins Gewissen redet: Der EZB-Präsident hat die Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs ausdrücklich als mangelhaft bezeichnet und die Verantwortlichen in Paris zu weiteren Reformen aufgerufen.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/...ritisiert-Paris-article11919961.html
Exkurs: Euphorie im äussersten Extrembereich ist eine Sentimentaussage für die parabolischen Anstiege - zu erkennen am new paradigm, demzufolge alle früheren Grundrechnungsarten ihre historische Berechtigung verloren hätten (Beispiel Techblase). Diese extreme Spielart ist eine Funktion sehr grosser Kreditblasen mit den ihnen eigenen Amplituden, die jedoch nicht in jedem Zyklus auftreten. Diesmal sehen wir weder eine Eskalation privaten Kredits noch parabolische Anstiege an den Aktienmärkten. Boom und Bust, damit auch Sentiment, also auf niedriger Flamme..
Die beiden größten Wirtschaftsmächte Europas driften weiter auseinander.
Hat für uns Bullen aber auch sein Gutes:
Denn scheut Hollande weiter unpopuläre Reformen, muss Draghi womöglich erstmals in der Geschichte beim Zinssatz in den negativen Bereich vordringen.
Wenn aber die Konkurrenz "garantierte" Verluste beschert, bleibt die Triebfeder für Dax und co. intakt.
Fazit: Weiter auf der Welle mitschwimmen....
Heeeeey---das geht gar nicht.
Sind die Bedenkenträger, Angsthasen, Heulsusen, Zittrigen mutig geworden??? Ich fürchte Nein.
Ist wohl heute nur die nackte Angst, nun auch noch die Weihnachtsrallye zu verpassen.
Ok, die 9000 haben gehalten. Das erhöht natürlich den Druck, sich freizustrampeln- dabeizusein und mitzumachen...
Trotz QE liegen die Realzinsen (grau) wieder im Normalbereich.