Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 554 von 7877 Neuester Beitrag: 27.02.25 00:20 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 197.916 |
Neuester Beitrag: | 27.02.25 00:20 | von: fws | Leser gesamt: | 37.656.775 |
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http://www.handelsblatt.com/finanzen/...engt-den-euro-ab/9163350.html
Und bei der Handelsfinanzierung dominiert der Dollar mit riesigem Abstand (81.08%).
Nur hier hat der Yuan aufgeholt mit 8.66% in Oktober (nach nur 1.89% vor eineinhalb Jahren) und den Euro überholt (6.64%), besonders durch Finanzierungen zwischen Hongkong, China, Singapur, Australien.
@daiphong, stimmt die Überschrift habe ich ein wenig irreführend gewählt. Das ändert jedoch nichts am Sachverhalt.
ave
Oben waren von mir die Zahlen für den Anteil am Devisenhandel (nicht am Zahlungsverkehr) angegeben: 1,1% (Euro bei 16,7%, Dollar bei 43,5%)
Im Zahlungsverkehr selbst liegen Dollar und Euro mit so 36% Anteil etwa gleichauf.
Während der Yuan-Anteil sogar ein klein wenig von 0,86 auf 0,84% sank.
Damit liegt sein Anteil noch hinter dem thailändischen Baht.
Daraus macht z.B. "Die Welt" dann folgende Überschrift: "Chinesischer Yuan löst Euro als zweitwichtigste Handelsdevise ab" oder das HB eben "China hängt den Euro ab"
Der vermutete Rohstoffreichtum scheint nur ein Nebenargument für den Streit, hauptursächlich ist die wichtige Handelsroute für die chinesischen Häfen die durch die Inselausläufer südlich von Japan relativ leicht blockiert werden könnte.
In der Vergangenheit war der Dollar stets Profiteur von geopolitischen Spannungen. Wirtschaftlich ist das Spiel wahrscheinlich eine Nullsumme. Der US Arbeitsmarkt leicht positiver als erwartet, die Handelsbilanzen sprechen für den Euro, die wirtschaftlichen Signale aus Frankreich -der zweitgrößten Eurolandwirtschaft- sind dagegen sehr bescheiden.
Von Seiten der EZB wird ein schwächerer Euro gewünscht. Die Möglichkeiten diesen eine Schwächung zu herbeizuführen/reden sind jedoch sehr begrenzt.
@daiphong: Wie gesagt die Überschrift war irreführend, es ging um diesen Tatbestand den ich durchaus beachtlich finde:
"Einer Branchenstudie zufolge hat sich die chinesische Währung vor dem Euro als weltweit zweitwichtigste Währung in der Handelsfinanzierung hinter dem Dollar etabliert."
Medien haben immer zwei Ziele, Meinung verbreiten und machen sowie den eigenen wirtschaftlichen Erfolg sichern.
ave
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/...en-12695136.html
Zu solchen Bündnissen kommt es wenn der Leidensdruck zu groß wird.
ave
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...hr-in-nordeuropa-12687662.html
Die rund 220.000 Beschäftigten im baden-württembergischen Einzelhandel bekommen mehr Geld. Nach monatelangen Verhandlungen gelang Gewerkschaft und Arbeitgeber der bundesweit erste Durchbruch. Das teilten die Gewerkschaft Verdi und der Handelsverband mit. Die Einigung könnte bundesweiten Signalcharakter für die Branche haben.
Der umkämpfte Manteltarifvertrag sei wieder eingesetzt worden, hieß es. Arbeitnehmer und Arbeitgeber hätten sich zudem auf eine Lohnsteigerung von drei Prozent rückwirkend zum 1. Juli 2013 geeinigt. Zum 1. April 2014 werden die Tariflöhne um weitere 2,1 Prozent erhöht. Die Ausbildungsvergütungen würden "überproportional angehoben".
http://www.n-tv.de/wirtschaft/...-1-Prozent-mehr-article11854736.html
In Deutschland wird zu wenig investiert. Das beklagen Ökonomen seit langem und verweisen darauf, dass Infrastruktur marode ist und Produktionsanlagen veralten. Das kostet die deutsche Wirtschaft Produktivität, Wachstumspotenzial und Wohlstand.
http://www.welt.de/wirtschaft/article122565818/...landsvermoegen.html
In unserem Giralgeldkreditsystem können aus 3 EUR Zentralbankgeld 100 EUR Giralkredit einer Geschäftsbank werden und daraus durch Multiplikatoreffekte bis zu 1000 EUR Kredit im gesamten System, die dann noch durch Finanzprodukte um ein Vielfaches gehebelt werden. Bei einem weltweiten Wachstum der Realwirtschaft in den letzten 20 Jahren von ca. 2-3% kann jedes Kind begreifen, dass das nicht nachhaltig funktionieren kann.
Die system- und regulierungsbedingt seit der Installation von Fiatgeldsystemen immer wieder auftretende Überschussliquidität (die heutige Größenordnung und internationale Vernetzung sind mit nichts vergleichbar, was je auf diesem Planeten da war) muss auch immer wieder abgebaut werden, da die Realwirtschaft mit einem jährlichen Wachstum von 2-3% völlig im Schatten der weltweiten Geldmengenexplsion steht (Verzehnfachung der globalen Geldmenge seit 1980) aber mit ihr dennoch in Verbindung steht – denn auf irgendetwas müssen sich die virtuellen Werte beziehen.
Während die Überschussliquidität für steigende Vermögenspreise (oder/und Konsumgüterinflation) irgendwo in irgendeinem Rechtsraum in irgendeinem Marktsegment in irgendeiner beliebigen Geschwindigkeit sorgt (z.B. Immobilienpreise USA), erfolgt der Abbau dieser Überschussliquidität stets unvermittelt und schlagartig, i.d.R. platzt irgendwo eine Blase, Vermögenswerte sind von heute auf morgen sehr viel weniger wert, einfach deswegen, weil ihnen von den Marktteilnehmern ein sehr viel kleinerer Wert zugemessen wird (Aktien, Finanzprodukte, Immobilien u.A.) Dem Boom folgt immer der Bust. Daher verlieren auch schlagartig die Aktiva der Geschäftsbanken an Wert, Forderungen werden uneinbringbar, die Schulden in der Bilanz bleiben jedoch in volller Höhe stehen - die Folge ist sehr schnell eine bilanzielle Schieflage und ggf. Insolvenz da das Eigenkapital einer Bank – je nach Rechenart – im System
http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/...mments/9166450.html
Einem Exportüberschuss steht bekanntlich ein Deficit in identischer Grössenordnung gegenüber, was sich in der Leistungsbilanz als Kreditierung des Deficitlandes durch den Surplusexporteur spiegelt. Mit anderen Worten: Deutsche Sparer kreditieren draussen ihren eigenen Exportüberschuss, der ihnen im Vergleich zu Ländern mit ausgeglichener oder negativer Handelsbilanz ein Nettosparen ermöglicht (ohne dass der eigenen Staat sich dafür verschulden muss) Würde deutsches Sparvolumen nicht in den Deficiten der Adressaten 'investiert', könnte diese und damit der beeindruckende deutsche Exporterfolg nicht zustande kommen. ..
Deutsche Sparer finanzieren Kreditblasen weltweit:
In unserem 'Giralgeldkreditsystem' entsteht draussen umlaufendes Geld dadurch, indem Geschäftsbanken Kredite entsprechend der Kreditnachfrage, der Bonität des Adressaten, des eigenen Rendite / Risikoprofils und der Verfügbarkeit über eigene Assets, die als Sicherheit gegenüber anderen Banken oder der Zentralbank dienen können, vergeben. Die Zentralbankgeldmenge hat auf diese Geldschöpfung nicht die Bohne Einfluss, insofern gibt es auch keinen 'Multiplikatoreffekt'. Der HB Artikel hat BT-Niveau..
Die umlaufende Geldmenge in der Eurozone sinkt konstant, weil es keine Nachfrage nach Eurokrediten gibt, Draghis Billigeuros also keiner haben will:
Das Wachstum der umlaufenden Geldmenge in der Eurozone sinkt konstant, weil es keine Nachfrage nach Eurokrediten gibt, Draghis Billigeuros also keiner haben will:
Diese Verwendung erwies sich als Desaster in den regionalen Überschuldungsbooms, weil darin tatsächlich nahezu beliebig gehebelt Geld erzeugt werden konnte.
Preise passen sich nunmal an Knappheiten und Überangebote an.
Es spielt für das Wachstum, etwas plakativ formuliert, am Ende keine Rolle, ob Du mit einer 1.000 Lira Note oder 1 Euro Münze einkaufen gehst (das Vetrauen in die Währung vorausgesetzt). Wobei die Geldmenge bei diesem Beispiel in Lira ein Vielfaches der Geldmenge in Euro beträge. Eine höhere Geldmenge heißt nicht automatisch ein höheres reales Wachstum!
Es kommt auch auf die Kaufkraft an. Aus einer bloßen Geldmengenbetrachtung lassen sich da allerdings keine qualitativen Aussagen ableiten.
Stützel hat diese Unterschiede, im Gegensatz zur MMT, übrigens durchaus berücksichtigt. Darauf zu verzichten ist in der Betrachtung zumindest unvollständig und wenn es bewusst geschieht unseriös und manipulativ.
Kann es wirklich unideologisch sein, die Geldmenge lösgelöst von ihrer Kaufkraft zu betrachten und daraus die zwingende Handlungsempfehlung ableiten zu wollen, das deficit zu erhöhen oder sogar die Notenbanken zu verstaatlichen und sich den Staat sein Geld losgelöst von jeder Schuldbeziehung einfach selber drucken zu lassen? Ich bin mir da nicht ganz sicher.
- die Möglichkeit der GB Kredit zu vergeben wird dadurch im Hinblick auf die im System bestehenden Reserves limitiert, ohne weitere Reserves von den ZB zu ziehen.
- er wirkt sich gleichzeitig auch auf die Stabilität des Bankensystems aus.
Das fractional reserve banking system, das wir haben, dient zum einen dazu, den GB mehr Freiraum bei der Kreditvergabe einzuräumen, damit die Banken flexibler auf die Kreditnachfrage bzw. den Kreditbedarf der Wirtschaft reagieren und die bedarfsmäßige Versorgung mit Kredit insofern auch besser gewährleistet werden kann, zum anderen dient es auch dazu, die maximale Ausweitung der Geldmenge immer noch durch die NB kontrollieren zu können, nämlich über den Mindestreservesatz.
Dass die GB nach eigenem belieben Reserves ziehen können wie sie wollen, ist zwar nach der Krise die Praxis geworden - dies ist allerdings aus der Not geboren und entspricht eigentlich nicht der Konzeption.
Die empirische Realität:
Für MMT bist Du ne harte Nuss, Zan. Die operative Ebene der MMT bilden die anerkannten volkswirtschaftlichen Identitätsgleichungen. Es handelt sich um den logischen Überbau unseres kreditbasierten Wirtschaftsystems, ohne jedoch damit die konkreten Funktionen bereits qualitativ bestimmen zu können. Eine Detailanalyse aber, zB zur Kaufkraft des Geldes, deren Variablen diesen Gleichungen widerspricht, hat es im geldtheoretischen Diskurs zwangsläufig schwer...
Schau Dir mal das Verhältniss von Basisgeldmenge und Sichteinlagen über einen längeren Zeitraum an und vergleiche das Ergebnis mit den dann jeweils geltenden Mindestreserveanforderungen, z.B über die letzten 40 Jahre, das wäre doch zumindest der eigentlich interessante Zeitrahmen.
Den Zeitraum solch einer Krise sollte man vielleicht nicht gerade als repräsentativ betrachten und dann versuchen eine Beweiskraft gegen etwas zu konstruieren, dessen technische Möglichkeit sich aus einem fractional reserves banking system unmittelbar ergibt, oder besser gesagt sogar ein wesentlicher Kern und Teil der eigentlichen Ratio dieses Systems ist.
Man kann mit Statistik statt Argumentaion auch Rhetorik betreiben.
Die Möglichkeit der Geldmengenausweitung über Kreditvergabe der Geschäftsbanken wird durch den Mindestreservesatz limitiert bzw. durch die Zb gesteuert.
Es gibt dabei viele Anreize für die GB, diesen Rahmen nach Möglichkeit auch zu nutzen.
Die Nachfrage nach Kredit ist dabei selbstverständlich die andere Seite der Medailie.
Natürlich spielt auch sie eine wichtige Rolle, wie man ja wunderbar in dieser Krise erkennen kann. Bei niedriger Nachfrage kann man die Gb in noch so großem Maße mit Reserves ausstatten, ohne dass dies an der Kreditmenge etwas änderte.
Im nächsten Boom-zyklus könnte sich das Kreditpotenzial der zusätzlich geschaffenen Reserves dann allerdings entladen. Daher u.A. auch mein Vorwurf, dass diese Maßnahmen gar nicht antizyklisch sondern prozyklisch wirken könnten.