Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


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Neuester Beitrag: 24.02.25 23:15
Eröffnet am:05.11.12 08:09von: permanentAnzahl Beiträge:197.833
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30540 Postings, 8695 Tage Tony Ford@fill...

 
  
    #13001
17.10.13 22:04

mal gerechtet

(hoch + mittel) / sehr hoch = sehr klein

Demnach hält sich der Faschismusfaktor in Grenzen ;-)  

12996 Postings, 5945 Tage daiphong"Faschismusfaktor"

 
  
    #13002
1
17.10.13 23:14
als Replik auf ALs "Stussfaktor" ist überhaupt nicht witzig. Sowas macht man nur in gewissen Spinnerkreisen.
 

72488 Postings, 6106 Tage Fillorkill#02 der völkische Stammtisch ...

 
  
    #13003
4
17.10.13 23:46
betitelt seit 68 alles, was er nicht vesteht, als 'faschistisch'. So wird weiter oben vom Mindestlohnfaschismus gesprochen wie zuvor vom Exportfaschismus usw. Ich finde es rührend, wie Tony einmal mehr dagegen anargumentiert, obwohl das Thema hier bereits nun wirklich durchdiskutiert wurde - so als gäbe es einen echten Bedarf. Dies wollte ich irgendwie ironisch rüberbringen - Du darfst das aber gerne für misslungen halten...

14478 Postings, 4800 Tage Zanoni1Ga, Fill

 
  
    #13004
5
18.10.13 00:19
Kann Dich gerade mal wieder nicht mehr bewerten

@ Tony

Meines Erachtens kommt es dabei nicht auf das "ob" an, sondern darauf "in welcher Höhe" und darauf, wie man so einen Mindestlohn dann auch im Einzelnen ausgestaltet.
Wer ihn z.B. fest setzt - Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter + Expertenmeinungen, oder von oben durch die Politik - wird dabei auf regionale Unterschiede Rücksicht genommen oder nicht, etc.

Die Schweiz ist z.B. schon insofern ein Sonderfall, als dass dieser Mindestlohn nur im Rahmen von Gesamtarbeitsverträgen (GAV) allgemeinverbindlich verankert wurde. Etwa 60 % der Lohnabhängigen sind damit gar nicht über Mindestlöhne abgesichert.

Schaut man rüber nach Frankreich, hat sich der Mindestlohn m.E. im Ergebnis hingegen eher als Katastrophe herausgestellt, denn als etwas Gutes.
Möchte man vergleichende empirische Befunde erheben, reicht es dann allerdings nicht aus, mit Einzelbeispielen wie Frankreich oder der Schweiz zu kommen.

Vielleicht ganz interessant:

"Von der OECD 1998 und 2003 erstellte Literaturübersichten zu empirische Studien zu Beschäftigungswirkungen von Mindestlöhnen zeigen, dass im Gegensatz zu älteren Untersuchungen, die übereinstimmend nur negative Effekte konstatierten, nun grob widersprüchliche Ergebnisse ermittelt wurden. Dabei wurden Ergebnisse, die entweder keine statistisch signifikanten Aussagen hergeben, oder solche, bei denen die konjunkturellen Effekte eventuell eine Rolle spielen, als widersprüchlich gewertet. Neben negativen Beschäftigungswirkungen, vor allem bei Jugendlichen, wurde auch festgestellt, dass die Armutsquote durch Mindestlöhne nur in begrenztem Maße verringert werden kann, da viele arme Haushalte kein Einkommen aus Erwerbsarbeit beziehen und Beschäftigte mit Mindestlöhnen oft in Haushalten mit einem höher Verdienenden leben. Die unterschiedlichen qualitativen Ergebnisse aus neun Ländern besagen zusammengefasst: In 24 Fällen ergab sich eine Unterstützung für das neoklassische Standardmodell, also Evidenz für negative Beschäftigungseffekte. Widersprüchliche Ergebnisse wurden bei sieben Studien konstatiert und unerwartete Ergebnisse, also entweder keine oder sogar positive Beschäftigungswirkungen, in 15 Fällen aufgezeigt.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung kommt in seiner Auswertung der jüngeren Studien zu dem Ergebnis, dass in den Vereinigten Staaten und Großbritannien, wo der Mindestlohn so niedrig ist, dass davon weniger als 2 % der Arbeitnehmer betroffen sind, nicht allein „in der Regel keine oder allenfalls geringfügig negative, sondern bisweilen sogar positive Beschäftigungseffekte eines Mindestlohns“ gefunden wurden. In Frankreich, wo der Mindestlohn so hoch ist, dass 15,6 % der Arbeitnehmer betroffen sind, zeigten sich im Unterschied dazu teilweise starke negative Beschäftigungseffekte, vor allem bei Jugendlichen und Frauen. In diesem Land, das laut SVR „hinsichtlich seines institutionellen Regelwerkes auf dem Arbeitsmarkt am ehesten mit Deutschland vergleichbar ist“, seien die Beschäftigungsverluste aufgrund der Anhebung des französischen Mindestlohns allerdings beachtlich. „So ermitteln Laroque und Salanié (2002) einen signifikanten Einfluss des Mindestlohns auf die Höhe der Arbeitslosigkeit.“ Andere Studien ermitteln allenfalls einen geringen negativen Beschäftigungseffekt des SMIC. Weitere Untersuchungen schätzen die beschäftigungspolitischen Effekte von Mindestlöhnen infolge produktivitätssteigernder Wirkungen durch veränderte Unternehmensstrategien positiv ein. Zudem seien weitere positive Einflüsse auf Wachstum und Beschäftigung über eine Stärkung der Binnennachfrage zu erwarten, so dass ein negativer Beschäftigungseffekt stark relativiert werde.

Nach Angaben der ILO führen gravierende Erhöhungen von Mindestlöhnen empirisch belegbar zu Beschäftigungseinbußen für diejenigen Beschäftigten, welche zum Mindestlohn arbeiten. Hingegen kommt es im Fall moderater Erhöhungen zu keinen signifikanten Beschäftigungseffekten."

http://de.wikipedia.org/wiki/Mindestlohn

 

14478 Postings, 4800 Tage Zanoni1Al, Hut ab.

 
  
    #13005
2
18.10.13 00:36
Dass Du aus der Selbstreflexion zu sinnvollen Formeln gelangst hätte ich Dir gar nicht zugetraut. Sollte ich Dir vielleicht doch ein wenig unrecht getan haben?

Weiter so!  

14478 Postings, 4800 Tage Zanoni1# 004 P.S.:

 
  
    #13006
7
18.10.13 01:10
Was ich persönlich bereits negativ dabei sehe, ist der Umstand, dass die Lohnhöhe zu einem Gegenstand der Politik würde, wenn ein gesetzlicher Mindestlohn erst einmal eingeführt wäre - auch wenn dies mit sehr viel Augenmaß geschähe.

Es liegt in der Natur der Sache, dass im Laufe der Zeit immer wieder Begehrlichkeiten auftreten würden, diesen zu erhöhen. Eine Entscheidung, die dann m.E. aus ökonomischen Gesichtspunkten getroffen werden sollte.

Gerade im Wahlkampf ist die politische (vermeintliche) Vernunft jedoch nicht immer Deckungsgleich mit der ökonomischen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Versuchung nachgegeben würde, einfach Erhöhungen stattzugeben, ohne dabei allzu sehr auf die tasächlichen Konsequenzen zu achten, erscheint mir über die Jahre doch recht hoch

Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter haben darüber hinaus m.E. auch das bessere Wissen, um einschätzen zu können, welche Lohnhöhe in ihrem jeweiligen Bereich sinnvoll und vertretbar ist.

Umso mehr bei solchen Mindestlöhnen auf die unterschiedlichen Branchen und das unetrschiedliche Preisgefüge in den einzelnen Regionen Rücksicht genommen wird, um so sinnvoller und besser austariert werden solche Vereinbarungen m.E. am Ende sein.

Hier eine wie ich finde doch ganz interessante andere Lösung:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/...sprinzip-zuwider-1.1689577-2  

10180 Postings, 5907 Tage EidgenosseUSA-Change

 
  
    #13007
3
18.10.13 07:11

                           Wirtschaftswachstum
                 _____________________________        x Obama-Change = 0

              Arbeitslosenzahl x Foodstampsempfänger


Obama hat garnix verändert. Das Resultat ist immer null.

Es wird im Chaos enden! Nur wann ist die Frage.  

80400 Postings, 7599 Tage Anti LemmingWegbrechende Stromschiene legt NYSE lahm

 
  
    #13008
5
18.10.13 09:28
New York - Wegen eines Defekts im Stromschienennetz ist ein New Yorker HFT-Tradingsystem ausgefallen. 76 Broker saßen am Donnerstagabend in ihren Trades fest, teilte ein Sprecher der NYSE mit. Die Fed versuchte vergeblich, die Broker mit Hilfe einer Geldspritze zu befreien.

Demnach löste sich ein etwa hundert Meter langes Stück Stromschiene, das Goldman eigens zwischen dem Hauptgebäude der NYSE und einem Umspanntrafo montiert hatte,
und fiel auf die darunter liegende Wall Street. Mehrere Autos seien beschädigt worden. Ein Banker, der im Auto getroffen wurde, erlitt einen Schock, konnte aber später weiter traden. Auch von den Brokern an den Schreibtischen kam niemand zu Schaden.

Augenzeugen berichteten der New York Times jedoch von panischen Szenen vor dem stehen gebliebenen Algo-Computer. Demnach habe sich unter den Brokern das Gerücht verbreitet, dass der DOW eingebrochen sei und dabei die Stromschiene mit nach unten gerissen habe. Die Trader hätten schlicht Angst gehabt, dass auch Rohstoffe, Bonds und Gold mit in den Abgrund gerissen würden. Mehrere Broker seien angeblich mit einem Herzinfarkt kollabiert.

Erst Anfang kommender Woche könne der Algo-Computer wieder hochgefahren werden, weil wegen des Verwaltungsstillstand in USA auf die Schnelle keine Ersatzstromschiene beschafft werden könne und auch das Stromnetz löchrig geworden sei.

www.spiegel.de/panorama/...e-sitzen-in-schwebebahn-fest-a-928533.html
 

30540 Postings, 8695 Tage Tony Fordmal die Realität geblickt...

 
  
    #13009
4
18.10.13 09:41
Das Thema Mindestlohn ist ein heiß diskutiertes Thema, doch von Diskussionen Alleine wird sich an der Situation nichts verändern und sich der Niedriglohnsektor immer weiter manifestieren.

Das Argument von Schwarz-Gelb ist, dass die Tarifparteien dies verhandeln sollen.
Die Realität ist, dass in diesen Bereichen, wo Mindestlöhne notwendig wären, weit mehr als die Hälfte gar nicht tarifmäßig organisiert sind, es in den meisten Betrieben nichtmal einen Betriebsrat gibt.
Damit dies Sinn ergäbe, müsste man alle Unternehmen dazu verpflichten, sich den Vereinigungen anschließen zu müssen. Dies wiederum ist nicht gewollt, weil damit den Mitarbeitern der Weg zum Arbeitskampf geebnet werden würde und Niedrigstlöhne schwieriger durchsetzbar wären.
Und dies will letztendlich Schwarz-Gelb, etwas vorgaukeln was in der Theorie sehr gut klingt, in der Praxis aber nicht existent ist.

Dann noch die Sache des einheitlichen Mindestlohnes, sowie der Höhe.
Ich sehe mit 8,50€ nicht das Problem eines zu hohen Lohnes. Auf einen Monatslohn bei 36h-Vertrag sind dies 1224€ im Monat.
Wenn beide Lebenspartner arbeiten gehen, kommen sie auf 2448€
Abzüglich der Lohnnebenkosten sowie Steuern kommen Beide auf etwa 1800€

Warmmiete =  - 600€
Lebensmittel = - 400€
Mobilität = - 500€

da sind dann im Monat nur noch 300€ übrig.

D.h. wenn man die Höhe des Mindestlohnes zu niedrig ansetzt, muss man letztendlich wieder aufstocken und dies kann und sollte ja nicht Ziel sein, einen Lohn festzusetzen, welchen man dann immer noch subventionieren muss.

Dann noch der Blick nach Frankreich, woran macht man fest, dass der Mindestlohn hier das Problem darstellt? Etwa an den schwachen Zahlen der letzten 2 Jahre?

Wenn man z.B. mal das Wachstum von 2000 bis 2013 vergleicht, so wuchs Frankreich stärker als Dtl. bei nicht wirklich wesentlich höherer Neuverschuldung als in Dtl.
Im Gegenteil, Frankreich hat sein Wachstum im Gegensatz zu Deutschland auf eine wachsende Binnennachfrage sowie Export begründet. Die Abhängigkeit vom Export liegt in Frankreich bei deutlich unter 30%, in Dtl. mittlerweile mehr als 50%.
Frankreich wäre bei einer weltwirtschaftlichen Schwäche wesentlich besser aufgestellt, weil sie aus ihrer intakten Binnennachfrage zehren könnten. In Dtl. wiederum ist die Binnennachfrage seit mehr als 10 Jahren stagniert, teils gar gesunken.
Das Manko was Frankreich hat ist ein zu großer Import, bedingt der starken Binnenkonjunktur, welche dazu führt, dass die Bürger mehr Geld für den Konsum ausgeben können, hierbei natürlich auch Importwaren einen wichtigen Anteil haben.

http://www.ariva.de/forum/...-ungehorsam-sind-487595?page=1#jumppos40


Die Antwort der Kritiker von Mindestlöhnen ist, dass man den Konsum "bewusst" drosseln will, damit weniger Waren importiert werden können, somit das Außenhandelsdefizit niedriger liegt.
Das aber angeführte Argument ist, dass ein Mindestlohn Exportwaren verteuert und Frankreich weniger konkurrenzfähig macht. Dies ist wiederum unsinnig, weil die Branchen, welche den Export in Frankreich bedienen, sind von einem Mindestlohn wenig abhängig.
1. weil jene Branchen zumeist oberhalb des Mindestlohnes agieren, der Mindestlohn bevorzugt den Dienstleistungssektor sowie Logistik betrifft.
2. weil der Anteil an Lohnkosten hier zumeist bei unter 10% liegt.


Fazit:
Der Mindestlohn von 8,50€ vernichtet keine Arbeitsplätze.
Arbeitsplätze zur Beschäftigung von Menschen sowie Schönen von Statistiken halte ich für falsch.
"Flaschensammeln" halte ich für keinen Arbeitsplatz, sondern für eine unsinnige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, an der sogar noch einige Wenige daran mitverdienen.
Ferner kann man nach Einfürung des Mindestlohnes bei Bedarf nachregulieren.



 

30540 Postings, 8695 Tage Tony Fordinteressantes zum Mindestlohn...

 
  
    #13010
1
18.10.13 09:53
ich unterhielt mich mal mit Jemandem, der kennt einen Friseur, welcher in einem solcher Discount-Friseurbuden arbeitet, der wiederum andere Kollegen kennt.

Interessant ist, dass Kunden, welche zum Discountfriseur gehen, die 8€ pro Kurzhaarschnitt immer noch zu teuer waren und sie versuchten runter zu handeln, worauf der Friseurladenbesitzer oftmals einging.
Dies führte dazu, dass immer öfter Kunden kamen, welche den Preis runterhandelten und das Ende vom Lied war, dass die Bunde defizitär wurde.

Ein anderer herkömmlicher Friseurladen lässt Kunden, welche runterhandeln wollen, konsequent abblitzen und verlangt den doppelten Preis als der Discounter. Die Bude läuft besser und es gibt nur selten Kunden, welche den Preis runterhandeln wollen.
Jene Kunden sind und bleiben zumeist Stammkunden, unabhängig davon, ob daneben ein Discounter eröffnet.

Es zeigt, dass wenn man Discount anbietet, man entsprechend auch das Kundenklientel anzieht und bedient, während ein gut geführter herkömmlicher Friseurladen eben ein Kundenklientel anzieht, welche bereit ist, ein paar Euro mehr zu bezahlen, sofern natürlich Qualität und Service stimmt.  

7360 Postings, 6466 Tage relaxedWer keine 8 Euro für den Friseur ausgeben will,

 
  
    #13011
6
18.10.13 10:04
der sollte als Yeti oder Glatze durchs Leben gehen. Damit visualisiert er auch seine Geisteshaltung.

Die Mindestlohndebatte ist sowieso eine Farce und nur eine moderne Version der Debatte, ob mit Abschaffung der Sklavenhaltung manche Geschäftsmodelle unprofitabel werden. Das ist natürlich der Fall, ging den Baumwollmagnaten in den Südstaaten auch so ... doch es wird auch heute noch genügend Baumwolle produziert.  

1462 Postings, 4332 Tage narbonne#Mindestlohn; Ich bin nicht per se

 
  
    #13012
7
18.10.13 10:25
für oder gegen einen Mindestlohn. Wer in Deutschland als Regelarbeitnehmer (keine Wiedereingliederungsmaßnahme, kein Ausbildungsverhältnis etc.) vollzeitbeschäftigt ist sollte von seinem Lohn zumindest irgendwie leben können.
Grundsätzlich sehe ich aber die Tarifpartner in der Gestaltungsverantwortung und nicht die Politik.

#relaxed: Ich verstehe was du sagen willst würd das aber nicht so pauschalisieren. Würde ich (als Mann) zum Haarausfall neigen, so würde ich mir den Kopf kahlscheren bevor ich auf die Idee käme mit einem Haarkranz herumzulaufen. Das ist Geschmackssache.
Ich kenne einige jüngere Männer die eben aus dem Grund partieller Haarausfall einen Kahlkopf tragen. Es zeigt also nicht notwendigerweise -auf eine von dir angesprochene- Geisteshaltung.

ave  

23505 Postings, 6796 Tage Malko07Mindestlöhne sind

 
  
    #13013
8
18.10.13 10:30
schon aus Gründen der Fairness notwendig.

Es sind in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr Arbeitsplätze entstanden in denen eine wirksame Arbeitnehmervertretung kaum mehr wirksam ist. Verschlimmert wurde die Lage noch durch das Überangebot an Arbeitskräften im Zusammenhang mit dem Beitritt der neuen Bundesländer zur Bundesrepublik. Die damit einhergehende Arbeitsmarktderegulierung hat in manchen Punkten die Lage noch verschlimmert.

Beobachten kann man, dass in manchen kleinen Staaten ein einheitlicher Mindestlohn keine feststellbaren negativen Auswirkungen hat, in den großen Staaten sehr wohl. Deutschland ist eher den großen Staaten zuzurechnen. Es ist mMn daher falsch einen flächendeckenden einheitlichen gesetzlichen Mindestlohn einzuführen. Er sollte sehr wohl die regionalen Unterschiede berücksichtigen, allerdings keine Rücksicht auf Branchen nehmen. Letztere haben mit den Lebensverhältnissen nichts zu tun. Die Feststellung und Fortschreibung sollte auch so organisiert werden, dass er keine Frage von Wahlversprechen werden kann. Französische Verhältnisse müssen wir nicht mit Zwang herbeiführen.

Klar werden auch Arbeitsstellen durch einen wirksamen Mindestlohn verloren gehen. Es kann aber nicht unser Ziel sein mit primitiver Arbeit Indien konkurrieren zu wollen. Ob in letzter Konsequenz die staatliche Ein-Ausgabenrechnung aufgeht ist unwichtig. Es geht eben um Fairness! Und die sollten wir uns leisten. Wir leisten uns ansonsten jeden denkbaren Unsinn.  
 

1462 Postings, 4332 Tage narbonneAutomatisierung des Denkens

 
  
    #13014
9
18.10.13 10:46
Ein höchst interessanter Artikel aus der FAS beschreibt auch das Problem von Löhnen, Machtverschiebung, Gewinnern und Verlierern als Zukunftsfiktion in einer vielleicht nicht mehr allzu fernen Zukunft.

ave


Es ist bekanntlich immer riskant, die Zukunft vorhersagen zu wollen. Was jedoch klar zu erkennen ist, betrifft die arbeitenden Menschen: Sie verschwinden aus mehr und mehr Bereichen der Produktion, sei es physisch oder geistig.

Es wäre sicher ein großer Fehler anzunehmen, dass dies ohne Folgen für unsere Gesellschaft und unser Leben bleiben kann. Die Ersetzung von körperlicher Arbeit durch Roboter und Maschinen, der Rückzug des Menschen auf die Rolle des Konstrukteurs und Befehlsgebers, die Ablösung vieler geistiger Tätigkeiten durch Algorithmen wird zwangsläufig profunde Auswirkungen auf die Struktur unserer Sozialsysteme und das Machtgefüge von Wirtschaft und Gesellschaft haben.

Denn je geringer der Anteil menschlicher Arbeitskraft - sei es nun geistig oder körperlich - an Produktion und Wertschöpfung wird, desto stärker verschiebt sich das Machtgefüge in der Wirtschaft zu den Besitzern von Kapital, dem ultimativen Produktionsmittel. Ändert sich gleichzeitig nichts an den Grundlagen der Finanzierung von Staat und sozialen Sicherungsnetzen, wird die derzeit sich immer weiter öffnende Schere zwischen Löhnen und Kapitaleinkommen noch weiter geöffnet.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/...tzung-12615442.html  

1879 Postings, 5749 Tage Rockit@Mako: Was aber, wenn der Job einfach nicht genug

 
  
    #13015
1
18.10.13 10:48
abwirft, um den Mindestlohn zu zahlen?

Müssen die Leute dann zu Hause bleiben?

Was ist daran fair?

Vermutlich werden dann die Stunden angepasst?

Oder die Leute müssen sich selbstständig machen?

Irgendwie verlogen...

Außerdem erwarte ich, das Hartz4 Empfängern arbeiten zugeteilt werden - der Fairness wege ;-)
Das geht in der Regel nur mit subventionierten Arbeitsplätzen...  

1879 Postings, 5749 Tage Rockit@Tony: "Lebensmittel = - 400€"

 
  
    #13016
18.10.13 11:01
Isst du nur Haferflocken?

;-)  

23505 Postings, 6796 Tage Malko07Rockit, wer lesen kann/will,

 
  
    #13017
4
18.10.13 11:21
blickt eher durch.

ich hatte geschrieben: Klar werden auch Arbeitsstellen durch einen wirksamen Mindestlohn verloren gehen....

Inwieweit man Hartz4 Empfängern "mobilisiert" hat nichts mit dem Mindestlohn zu tun. Ist eine andere Baustelle. Prinzipiell kann man festhalten: Arbeit soll sich lohnen! Oder anders gesprochen: Hartz4 dient nicht der Selbstverwirklichung.  

1879 Postings, 5749 Tage Rockit@Malko: Genau das habe ich auch gelesen

 
  
    #13018
1
18.10.13 11:27
Ist für mich nicht akzeptabel, Beispiel:

Rentner - möchte sich etwas dazuverdienen - darf er nicht!  

23505 Postings, 6796 Tage Malko07Griechenland ...

 
  
    #13019
6
18.10.13 11:27
Griechenland: Die EU ignoriert Korruption in Griechenland. Ein engagierter Finanzbeamter aus Athen kämpft seit Jahren vergeblich darum, dass die EU sich Millionen von korrupten Angestellten zurückholt.
 

23505 Postings, 6796 Tage Malko07#13018: Sicher kann der Rentner

 
  
    #13020
2
18.10.13 11:30
hinzuverdienen. Und wenn er mehr für das Zeitungsaustragen und das Einräumen der Regale im Supermarkt bezahlt bekommt, werden diese Arbeitsplätze nicht wegfallen.  

79561 Postings, 9251 Tage KickyTyphoon Wipha und Strahlenlevel in Fukushima

 
  
    #13021
18.10.13 11:51
...According to Tepco, a water sample taken Wednesday at a point in the ditch some 300 meters from the ocean was found to contain 1,400 becquerels per liter of beta ray-emitting radioactive substances, the highest level ever detected at that location.

Tepco said water that passed through the ditch may have entered the sea.

A water sample taken Tuesday at the same point contained 19 becquerels of such radioactive substances.

The radiation level surged after heavy rain caused by Typhoon Wipha, which hit the Tohoku region, including Fukushima Prefecture, on Wednesday, Radiation levels also hit record highs in water samples collected Wednesday at three upstream points in the drainage ditch, which passes close to the storage tank from which highly radioactive water spilled in August, with the amount of beta ray-emitting radioactive substances ranging from 2,000 to 2,300 becquerels per liter....

http://www.japantimes.co.jp/news/2013/10/17/...ord-high/#.UmED7VB7LLZ  

23505 Postings, 6796 Tage Malko07Zyklen der Selbstzerfleischung

 
  
    #13022
3
18.10.13 11:54
Gesellschaft in den USA - Zeit der Häutung - Politik - Süddeutsche.de
Alle ein bis zwei Generationen durchlebt Amerika einen schmerzhaften inneren Konflikt. Diesmal funktioniert der soziale Ausgleich nicht mehr.
 

79561 Postings, 9251 Tage KickyNuclear Regulation Authority zu Tepcos Versuchen

 
  
    #13023
18.10.13 11:54
Tokyo Electric Power Co.’s efforts to keep radioactive water at its stricken Fukushima No. 1 power station from spilling into the sea have been ineffective, according to the Nuclear Regulation Authority.

“Our conclusion is that little effect has been seen” in Tepco’s measures,.....

http://www.japantimes.co.jp/news/2013/10/16/...iful-nra/#.UmEFClB7LLY

Prime Minister Shinzo Abe said Wednesday the impact from accumulating radioactive water at the crippled Fukushima No. 1 nuclear plant has been “under control.”
http://www.japantimes.co.jp/news/2013/10/16/...-control/#.UmEFYFB7LLY  

12996 Postings, 5945 Tage daiphongGewerkschaften

 
  
    #13024
3
18.10.13 12:12
hat in den Niedriglohnbereichen noch nie einer gesehen, sowas kennt man nur aus den Nachrichten von Ärzten, Fluglotsen, Piloten, die ein 100-faches an frei verfügbarem Einkommen haben.
Die große Verarschung derzeit: plötzlich sollen die medial und auch sonst eher verhassten Gewerkschaften etwas regeln, wo es sie überhaupt nicht gibt. Dort existiert meist nur ein "Partner",  und nur deshalb geben sich hier viele plötzlich heuchlerisch als Freunde von Gewerkschaften und Tarifautonomie.
Aber der Staat, der in diesen Bereichen durch die Jobcenter aktiv ist, der soll sich bitte raus halten. Jobcenter müssen in die Niedriglohnsektoren hinein vermittel, und müssen Arbeitslose unter der Drohung von Leistungssperren dazu verpflichten, diese Angebote auch anzunehmen. Diese Bereiche werden so aufgepumpt und staatlich legitimiert, der Staat hat hier längst schon eine Zuständigkeit und ist hier selbst der Tarifpartner der Arbeitgeber.  

1462 Postings, 4332 Tage narbonneSteuern machen London attraktiv

 
  
    #13025
9
18.10.13 12:51
„Es gibt definitiv eine Bewegung Richtung Großbritannien, und ich glaube, mehr wird kommen“, sagt Angus Winther, Berater bei der Investmentbank Evercore Partners Inc. „Es gibt riesige Vorteile: Man hat ein breites Reservoir an Talenten, Infrastruktur, Sprache, niedrigere Steuern.“

Im Jahr 2012 verlagerten 45 ausländische Unternehmen weltweite oder regionale Zentralen nach London – nach nur 25 im Jahr 2009. Das belegen Daten von FDI Markets. Zu den Umzüglern dieses Jahr zählen die Öl- und Gassparte von General Electric, die zuvor in Italien war, sowie der chinesische Entwickler ABP (China) Holdings Group, der seine Weltzentrale in London aufbaut. Auch Aon Plc, Nummer zwei unter den Versicherungsmaklern der Welt, verlegte seinen Sitz im vergangenen Jahr von Chicago nach London. WPP, die größte Werbeagentur der Welt, kündigte vergangenes Jahr an, sie wolle nach London zurückkehren.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/...ktiv/8952156-2.html  

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